dieser Ur'aub ihm vorgestern bewilligt worden sey. Wir wissen niche, ob diese Nachricht gegründeter ist, als alle diejenigen, welche das Journal des Hercn Molé täglich verbreitet; wenn sie aber wahr is, so begreifen wir weder das Gesuch des Herrn Guizot, noch die ven dem Herrn Thiers ertheilte Ez laubniß. Die Anwesenheit uaseres Botichasters in London war niemals nothwendiger als in diesem Augendlick Wennoman Herrn Gui zot j-bt abreijen ließe, so wúrde man dadurch erklären, daß Frank reich zur Betreibung seiner Angelegenheiten in London keines Botschafters bedarf ‘‘ s
Die Gazette des Tribunaux enthält Folgendes: „Herr Zangiacomi , der mit der Instruction gegen Darmes beaustragt i, set das Zeugen- Verbör eifrig fort. Es cheint, daß feine neue Verhaftung Fattgefundcn hat; ader bei einer zweiten Durch: suchung der Wohnung des Darmes soll man in einem geheimen Schubfach Papiere gefunden haben, die bis jebkt den Nachfor- {hungen der Justiz entgangen waren. Darmes bleivt beharrlich bei seiner Erfláruna, daß cr keine Mit'chuldize habe, und daß er ers cine Stunde vor Ausführung seines Verbrechens den Gedanken dazu gesaßt hätte. ‘
Gestern begab {h der General- Inspektor der Gefängnisse, Herr Olivier Dufreëne, zu dem General Montholen und kün- diate idm an, daß sein Gesuch, die Gesangenschaft Louis Bona- parte's zu theilen, bewilligt worden sey, und daß er sl{ch demnach bereit zu haîten habe, nah Ham abzugehen. Abends 6 Uhr ward der General Monthoton; untér Bedeckung, nach feinem Bestimmunasorte abaeführt.
Der Mel\sager widerspricht der früher von ihm gegebencu Nachricht. daß Darmes im Jahce 1830 Bedienter bei dem Prin- zen von Cênde gewescn sey.
Börse vom 2. Oktober. Heute frúh bei Tortoni äußerte sich bei den Spekulanten eine anhastende Kauslust, und die 3xroc. Rente ttieg bis auf 2. 4d. Dieses Steigen dauerte zu Anfang der Börse fort und trieb den Cours der 2proc. Rénte bis auf 72.80. Dann trat auch eine rückgängige Beweguta ein, wehe nach der Börse den Cours bis auf 71. 90 zurück brachte. Die proc. Rente schloß zu 106.
Großbritanien und Jrland.
London, W. Oft. Der Herzog von Sussex muß noch immer das Zimmer hüten, und der r. Holland entfernt sich nicht aus dem Palast Sr. Königl. Hoheit. Die Krankheit des Herzogs ijt die Folge einer heftigen Erkäitung.
Zur Unterhaltung der Analikanischen Kapelle in Koblenz hat die verwitwete Königin 20 Pfd. Srerl. beigejteuert.
Es - fálle auf, daß die Englischen ministeriellen Blätter „Globe“ und „Morning Chronicle““, die bieher táglich lange Artikel über die orientalische Frage enthielten, an“ den beiden lesten Tagen ganz darüber shweigen Man i} geneigt, daraus zu fo'gerni, daß wirklih, wie der „„Giobe“’ neulich schon andeu- rete, Ünterhazdlungen mit dem Französischen Kabinet im Gange seyen, die eine baldige friedliche Ausgleichung dieser Anzelegen- heit verspráchen und die durch Disku}siouen in den êfen:lichen Blättern nicht gestört werden sollten. Das Lekzte, was die Morning Chronicle iu dieser Deziehang brachte, waren einige Bemerkungen über die Thiersfche Note vom Eten d. M. Indem das genapnte Blatt auf den friedlichen Ton derselben aufmerksam macht, fügt es nur hinzu, daß die Sicherheit, welche Mehmed Ali durch diese Note erhalte, daß ihm nämlich auf alie Fälle Aegypten verbleiben solle, ihn ermurhigen dûrfte, alle seine Macht in Syrien anzuwenden, um den Krieg dort so viel als mali in die Länge zu- zichen. Dic Times findet, daß ète Thiers\he Note vom Ken wenigstens eine versprechende Andeu- tung, wenn uicht mehr, sey; doch seyen noch wesentliche Gründe ur Besorguiß vorhanden, went man die Frage berühre, was fir Maßregela uvnuter den Parteicn angenommen, zugestanden, oder verweigert werden müßten Die Morning P ost-bekämpst die in dieser No-e enthaitene Behauptung, daß die Aufrechtha!- tung Mehmed Au's fär die Integrität des Türkischen Reichs nothwendig jey, indem sie sragt, wie ein in osfenbarem Ausstand gegen seinen Herrn und Meister begriffener Vasat einen wejent- ichen uud nozhwendiacn Bestandtheil seines Reichs ausmachen fönne. Der Morning Herald emhäic übrigens zwei Nath- richten, welche man fr geeignet hält, die Hoffnungen auf Er- haltung des Fricdens zu be'tárken; doch ijt erst abzuwarten, ob sie sich bestätigen , da bis jelzt die ministeriellen Biläccer nichts davon erwähnen. Es soll nämlich dem Lord Ponsonby und den Botschaftern der anderen Mächte in Konstantinopel ‘der Befeh? zugegangen jeyn, der Pforte zu erklären, daß die vier Mächte iß? zwar das Recht einräumten, Mehmed Ali avzuseßen, indeß die zuversichtliche Hoffnung hegten, sie werde ihm Acaypten und einen Theil voa Syrien lasen, wenu et sich den Bestimmungen des Juli: Traktats unverweilt füge und dte Tärkische Flotte zu- rückgebe. Ferner spricht der ¡„Herald‘/ von einer. neuen Note des Hercn Thiers, die in sehr friedlichem Tone abgefaßt seyn, zwar einen Prot-s gezen die Politik Rußlands, nichr aber gegen das Verfahren Eng'ands enthalten und folgende drei Fragen aufstei- len soll: „L) Was wird die Britische Regierung in Betreff der von der Pforte bereits ausgesprochenen Abseßung Mehmed Ali's thun? 2) Was ¡is in Betreff des angedrohten Anzrisfs auf Alexandrien und der aaged-o„ten Zerstórung der Türkischen Flotte im Hafen von Atexandriea dir AvsichtGcoßbritaniens? 3) Welches sind dicBedingun- gen, die das Briti he Kabinet dem Mehmed Ali zuzugestehen gesonnen ist? Dee Antworten Lord Palmerston's ‘auf diese drei ragen soilen der Reihe nach folgende gewesen. seyn: „„{) Der Besch!uß der Britischen Regierung in Betresf der Avsézung Mch- med Ali's wird von dem Grade des Widerstandes abhängen, den derselbe der Ausführung des Juli-Traktats entgegensett. 2) Des Bejchluß in Betreff des Angriffs auf Alexandrien und die Flotte wird. ou dem Gebrauch abhänzen, den- Mehmed Ai von der Türkischen Flotte macht, und von seigen kriegerischen Rüstungen im Hafen von Atexandrien. 3) Die dem Mehmed Ali zu aestat tenden Bedingungen werden aroßentheils von seiner Bereitwillig- feit, sich, dem Traktate vom ‘5 Juli zu fäâgen, abhängig seyn.
Der Fürst Alexander Lieven i|t mit Depeschen für Baron Brunnow aus St. Petersburg hier eingetreossen.
Der Courier meldet, der Actillerie-Lieutenant Dickten hat deu Befehl erhalten, sich mit einem Offizier - Detaschement -und erfahrenen Kanonieren in Woolw ch einzuschiffen, um sich direkt nach Konstantinopel zu begeben, wo sie den Türkischen A-tilleristen Unterricht erthei‘ea sollten. Dasselbe Biatt meldet, Oberst Duplat, cin schr unterrichteter und sehr erfahrenex Jugenieur- Offizier have den Beschl erhalten, im Haupt-Quartier der Ar: mee des Sultans zu bleiben, wo er die Offiziere uús Soldaten dieser Waffe iu der Europäischen Tafrit unterrichten“ solle
Die heutigen Londoner Zeitungen bringen das Gerücht ven
1204
als durchaus ungegründet erweist) fand zwar wenig Glauben, machte jedoch, im Verein mit der NMáächricht von der Abdankung
der Köniain Christine, einen nit günsthyen Eindruck auf der Börse. Der Globe, der dem Gerüchte einen besonderen Arti- fel gewidmet hatte, erklärt in einer von 6'/, Uhr datirten Nach- schrift, daß im auswärtigen Amte feine derartige Mittheilung ein- gelaufen sey, ünd daß, wenn die Naéhricht gegründet wäre, sie nur durch Tauben überbracht seyn könnte. Das Attentai auf Ludwig Philipp wird von den Blättern | derx verschiedenen Englischen ‘Parteten mit gleicher Entrüstung be:
Propaaanda trunkenen Sprache der ra ifalen PariserPresse, des ‘Abbé Lamennais und ähnlicher Leute schuldgegeben.
\sprochen und fast einstimmig der aufreizenden “und von Krieg und |
Der Pariser Korrespondent des Globe memt, der Mord». versuch auf den König dürfte wohl die Folge haben, daß cine ; gewisse Annäherung- zwischen der ministeriellen und konservativen Partei statifände und #o. die Friedens-Partei verstärkt würde.
Die ministeriellen Blätter verdffentlid;en eine Depesche Lord John Russell's an Sir Howard Douglas, den Lord - Ober Tommissair “ der Jonischen JInjein , vom 21. Dezember 1839, worin der'«Minister sich über die Beschwerden aut: spricht, die der Ricter. -Mustoxidt, im Auftrage der Op- positions : Pariei des Jonischen Parlaments, der Englischen Re- gierung vorgeleat. s wird darin gesagt, daß die Regierung zwar, der Ansicht des Lord:Ober:Commissairs gemäß, Herrn Mu- soxidi nicht in ofsizieller Eigenschafe als Abgeordneten des Joni- cen Parlaments ancrfannt, daß s ihm aber das Recht nicht
schwerden und Klagen. der \ dortigen Bevdlkerung zur Kenntniß der Regierung zu bringen: vorgegangen, daß eia großer Theil jener Bevdlkerung auf das lebhafteste Verbesserungen in der bestehenden Versassung wünsche. Es bleibe nun zu unter uchen, ob gen der freien Verfassung, die den | Konarcÿ : Akce verlichen worden, zu crweitetn, insosern dicielben
wiren, daß man thnen ohne Gefahr dergleichen Zugeständnisse machen kTnne.
Lord Lorton in Jrland hat seinen Pächtern untersagt, an dem Máßigkeits-Verein des Pater Matthew Theil zu nehmen.
der unbedeutenden Zufuhr aus den Provinzen, wenig Begehr, und die Preise vom Montage konnien sich nur mit Mühe be- taupten. Ju fremdem war der Umfaß zu unveränderten Prei sen auch nur sehr gering.
Die neuesten Berichte aus Lissabon vem I2ten d. M. melden, daß die Königin die Lebenggesahr glüctlich überstanden have, und daß desbalb feine Bülletins mehr ausaegeben würden. Der Gesundheitszustand der Königin war in der Nacht vem 5ten noch {o -gefzhrsich gewesen, daß man eine Regentschaft zu ernennen für nothwendig erach:ete, seitdem hatte es sich mit ihrem Befinden aber merklich gebessert, und se gedachte, am folgenden Tage (den !3ten) das Bett zu verlassen. Die Marquise von Louló wax gestorben. Die Cortes- Verhandlungen {ruten nur langsam vorwárts und. gewährten wenig Interesse. (S. d. Art. Portugal.)
Nachrichten aus News York vom 1. Oktober zufolge, soll soil das Texianishe Geschwader am 22. August den Hafen von Veraccuz zu biokiren angefangen haben.
Die Buenos-Ayres-Zeitung. vom 22. Juli berichtct von cinem großen Siege, den die Truppen von Buenos: Ayres unter Echague über die von Montevideo. unter Lavalle davonge- tragen haben, und welcher dem Lekzteren . mehr ats €00, dem Erstercn nur 60 Todte gekostet haben soll. Die Armee des Lavalle wáre nach di-sem Berichte gänzlich zerstreut. zösische Blokadt der Argentinischen Küste dauerte noch immer fort.
Niederlande.
Yus dem Haag, 21. Okt. Die zweite Kammer der Ge- neralstaatèn hat in ihrer gestrigen Sihung drei Kandidaten sür die Prásidentur erwählt. aus Amsterdam, Luzac aus Leyden Und de Jonge aus dem Haaa.
Präsidenten ernennen. Heute wird Se. Majestät der König in Amsterdam seinen
Einzug halten. Beigien Brújsel, 19 Oft. (Aach. Z.) Das Preußensfest, welches im Hotel de la Paix starcfand, war selbst, nah dem Geständniß der erzsna, dsischen Emancipation, wahrhaft glänzend. "Ls ward von Herrn Ehrlich , einem der geachtetsten Mitglieder der hiesigen Handelz- Zaßirciche enthusiastische Toaste wurden dem Kd nige F! Wubdclm UV., der Königlichen Familie, Preußen, dem Schüter Deut cher Volksrhümlichkeir! gebracht; andere mi allgemeinem Beifall aufaenommene Trinksprücte galten den Nice- derdeuischeu Belgien, dm, Frieden, den gesell\chafisichen Fort- schritten 2c 2c Preußische und- allgememe Deuttche Nationalge- jánge widerhallten lange
welt, präsidirt. ricdrici)
im Saale und verschiedene Gedichte wurden vorgetragen, unter Andern cins von Herrn J. W. Wolf, welches in einer - lieblichen Allegorie die Wiedererstehung des großen Friedrich's varfündigt-, In der sehr gelunge- nen Festrede des Herru i, Drinhaus , Professors au der hiesigen Normalschule 5 wurde scharf hervorgehoben, daß Preußen vor Allem Deutsch seyn, músse, Und der Redner drücfre lebhafc scine Freude darúber aus, daß der König diese große Wahr heit wohl erfasse. Der Redner en!wars hierauf ein eben so sch& nes als wahres Gemälde des jetzigen blühenden Zustandes des Preußischen Staates: — Ddr, Coxemanus, wiederholt eingeladen, dem Feste beizuwohnen, und mit den Beweisen der lebhaftesten Theilgahme aufgenommen , hielt aus dem Stegreife eine Rede über die Weie, wie nach vielen s{chlimmen Tagen sich nun die materiellen n Deutschlands rasch zur allgemeitien Wohl- fahrt enmwickeêln, durch ihre Einigung unter Preußens Schuß mácbtig besdrdert. Er äußerte hierauf den Wunsch, daß die mora- lischen Juteressen, die der Jutelligenz, welche zur Zeit der größten politi- shenHerabwürdigung DrurschlandsVolksthümlichkeit aufrecht erhiel: ten und retteten, derselben Gunst sich erfreuen möchten. Von Belgien und der Wiedergeburt / der Germanischen Flamändischen Ideen sprechend, drúctte der Redner den Munch aus, daß Deutschland diéser Bewegung scinen moralischen Sc-uh gewähren möchte, auf daß sie gedeihe, wie der Zoll- Endlich an‘piclend auf die Worte, wel:He, ‘einer rühren ge, Kaiser Lud- wig der Bayer wenige _Tage- vor seinem Tode-an die Deutschen gerichtet haben sell: „Seyd einig und Deutschland wird mächtig und groß seyn bis an das Ende der Tage!“ brachte le, Core-
einem neuen, anceblich gelungenen Mordanfalle” auf den König der Franzosen, welcher nach deu einen Berichte getödtet „ nach dem anderen. lebensgefäh: lich verwundet, worden seyn sollte. Das Gerücht (welches sich nah den Pariser Nachrichten vom Wsten
mans: den Trinkspruch: „Dem cinigen, dem grselslich freten Deut’‘chland!““ in dreifaches, donnerndes Hoch, beantwortete diesen Toast. — Der Saal war mit s{ varzweißen Fahnen ge- {müdckt, die ein s{chdues Tranéparent zur Ehre Fricdrich Wil-
Aus seinen Berichten sey nun her: )
: Der Landtag hatte bereits im
abiprechcu könne, ass Unterthan der Jonischen Inseln die Be- |
in Kenntnissen und politischer Ausbildung so weit vorgeschritten |
5m Getraidemarkie war gestern nach Weizen, ungeachtet | E A L gcn war,
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Die Fran
Die Wahl fiel auf die Herren Baker - | Festung das Geburts:
Der Könia wird demnächst von den drei Kandidaten Einen zum ! | und Parade auf
| so daß cin besonderer Auss{uß dazu ernannt wurde, | glieder die Abgeordneten Oettelt a!s Berichterstatter, Pr. ' und Vr, von Mäüllex sind. t
' auf cin zahlreiches Offizier-Corps und die | ritáten bei einem Banket.
helm’s 1V. umgaben. Auf einem zweiten Tranésparente las man die Worte: „Den Siegern von Leipzig, den 16., 17. und 18, Of-
tober i813!“/
Éine Gesellschast Niederländer (Belgier und Holländer), der sich cinige Deutsche Vaterlandsfreunde angeschlossen, hat in die- sem Jahre in der Nähe von Brüssel, auf dem Slangenveld ober: halb Vleurgat, ein Hdhenfeucr zur Ehre- der Sieger von Leipzig angezündet. - Auch das Friedensfest im November soil hier ge- feiert werden.
Deutsche Bundesstaaten.
Weimar, 20. Oft. (Weim. Bl.) Au: 11. Oktober is hier eine außerordentliche Versammlung der Landstände erdffnet worden, um über verschiedene Gesetz: Entwürfe zu berathen , die in Folge der Deutschen Münz Convention ndthig geworden sind. Jahr 1836 im Voraus erklärt,
daß er im Allgemeinen jeder Maßregel beistimmen werde, die
| zur Herstellung eines gleichen Múnzfußes in den Zollvereinsstaa-
Demgemáß hat die Regierung die Mänz- Con- sich verbindlich gemacht, diesclbe am 1, Jan. 1841 ins Leben treten zu lassen. Im Jahr 1839 bean- tragte der Landtag aber ausdrúctiich, daß die Regierung sich in die- jer Angelegenheit auch ‘eines Beiraths dedienen soile und zu diesem
ten ndthig \cy. vention abgeichlossen und
| Zweck ist derfelbe jet zusamm enberufen worden, um nicht sowohl über
die bercits abgeschlossene Convention, als vielmehr ber die demgemäß ndthig gewordenen Anordnungen zu bera hen. Der Landtag wurde durch cine Kommission eröffnet, deren Mitglieder ter Staats- Minister Freiherr von Fritsch, der Staats : Vauister Freiherr. von Gersdorf und der Wirkliche Geheime Rath Schweiger sind Dann wurden die zu berathenden Geseke vorgelegt, wobei be- merkenswerth ist, daß im Großherzogthum Sachsen-Weimar der Groschen nicht wie im Königreich Sachsen in zehn, sondern wie
die Zeit da \scy, die Grund!a- | in Preußen iu zwölf Pfennige eingetheilt werden soll. Die Re-
Joniern kraft ter Wiener |
darüber: „Die Königliche Sächsische Regierunz 0g dic Eintheilung in zehn Pfennige vor Und einige Regierungen Kiabn ihr folgen zu müssen- Auch von unjerem Staats: Ml niterium wurden die Vortheile nicht verkannt, welche mit ciner solhen vom Thaler bis zum Groschen durchgeführten Decimal- Eintheilung verbunden sind, allein höher mußiten sür unser Land, wenn einmal unter den S aaten des Vierzetn- Thalerfußes cine vdilige Ueberemstimmung nidt zu erlan- die Vortheile angeschlagen werden, welche aus eb ner Eintheituna des Groschens in zwêlf Pfennice zu erwarten sind, da diese Eintheilung von dem ardßeren Staate, dem König- rcide Preußen, welches in weiter Anedehnung an das Großher- zogthum agränzt und nut ihm in vielfachen Verkehrë-Beziehungen \tcht, feitgehalten wird. Die Aunahme einer s{wereren Thei lungs - Münze würde bei dew Gränzverkehre mit diejem Staate und bei dem Handel in die nahe gclegenen Preußischen Markt- pläbe sters sich wiederholende Verluste für WU'.sere Unterthanen herbcigeführt haben, während gerade in der kleineren Theilungs- Müúnze eine Ausalcichuna sür die Nachtheile, die mit dem Uebver- gange von dem jeßigen Courantsuße zu dem schwereren Vierzchu- Thalerfuße verbunden sind, in erwünjchter Weise si dárbietet. Es kommt aber hinzu, daß die Eintheilung des Groschens in zehn Pfennige die gänzliche Umarbeitung der zum Theil kaum hergestellten Steuer- Kataster mit einem sehr bedeutenden Auf wande ndthia gemacht haben würde, wogegen bei der Eintheilung in Pte Pfennige die Beibehaltung dieser Kataster mit wenigen
gierunz jagt
bloß die Thalersáße betreffenden Abänderungen möglih wird.“ Nachdem verschiedene Gesel-Entwürse mitgetheilt waren, wurden die Ausschüsse zur Berichterstaitung erwählt und die náchste Siz- zung wird erst stattfinden, wenn diese Arbeiten beendet sind. "Bes merkenswerth war in der ersten Bega) daß ein Regierungs Dekret úber den Druck der Landtags: erhandlungen eintraf, wel- ches „cine foraliche Prúfung und Berathung zu erfordern schien““,
dessen Mit- Kaiser
Luxemburg, 17. O?t. Am 15. Oftober wurde in hiesiger ; und Huldigungéfest Sr. Majestät des Kd der hiesigen Besaßung durch Gottesdienst die woûrdigste Weise gefeiert. Se. Durchlaucht Militair-Gouverneur , versammelte hicre Chefs der Civil-Auto- Abends waren die eere ia und die durch Offiziere bewohnten Häuser beleuchtet; in den K0& sernen, wo s rahlteiche Transparente mit Inschriften sah, hatten die heitersten Lustbark-iten stait. Die eolifemmenste Ordnung herrschte während dieses ganzen {duen Tages.
Ocsterreidc.
Die Wiener Zeitung giebt heute in auch beurtheilente Referate über die Leistungen der Kaiserlichen Hofbühnen und will damit regel- mäßig forifahren. Sie erbssnet hre dramaturgischen Artikel mit einer ausführlichen Kritik von Karl Gugkow's Schauspi:l Wer ner, oder Herz und Weli‘/, das am lten d. N. auf dem Hof Burg» Theater zum erstenmate aufgeführt wurde.
S h weiz.
Basel, 19. Okr. (Schweizer B.) Auch hier hatten wir eine kleine Arbeiter-Bewegung. Eme Anzahl Maurer und Zim merleute hat ihre Arbeit eingestellt. Veranlassung dazu gab die iederauffrinc,ung ciner scit längerer Zeit nicht mehr gehand- habtcn Siadtraths-Verordnung vom Jahre 1807, wona wäh: rend des Winters die betressenden Handwerker von Tages - Aw bruch bis Mittags 12 Uhr, und von | Uhr Nachmittags bis Einbruch der Dámmerung ununterbrochenzuarbeiten haben. Bedeu/ tenderexr Stôrung der Ordnung ward dadurch vorgebeigt daß die Widerspenstigen innerhalb 24 Stunden die Stadt zu ver- lassen haben. Mie man indessen bört, sind die meisten derselben wieder zur Arbeir zurückgekehrt und nur etwa 20 haben vorge:
zogen, die Stadt zu verlassen.
Nouchatel, 15. Oft. Hier und im ganzen Färstenthume ist heute das Geburtsfest Sr. Majestät des Königs auf die fests lichste und anregeudste Weije begangen worden-
nigs von Preußen von
der Prinz von Hesstn,
Wien, 20. Okt. ihrem Blatte zum erstenmale
A t6 14 29.
Rom, 13. Oft. (A. Z.) Briefe aus Neapel schildern die dortige allgemeine Stimmung mit- dústern Farben und nehmen ass ziemlich bestunmt an, daß die Unzufriedenen im Fall- Krieges zwischen den Grofmäciren bald in offene Empdrung aus brechen würden. Unglücklicherweise soll auch ¿as Militair; na cdrlich die Schweizer ausgenommen, nicht von dem besten Geiste
beseelt seyn. Judessen erregen diese Mittheilungen doch: skarkew Zweifel, da der König unbesorgt am Lten d. M. auf eincus
_ diesem Zwecke anzuweisen.
Dampsboot nah Sicilien gereist is, von wo er zum Namens- fest der Königin, den löten, zurück erwartet wird,
Die hiesige Regierunz ist uun der Uebercinkunft wegen Sicher- heit des literarischen und Kunst-Eigenthums mit Oesterreich sür dessen Ztaliänische Staaten und Sardinien beigetreten. Toscana hat diees bekanntlich schon im vorigen Monat gethan, so daß nur noch Neapel zu diesem löblichen abgeschlossenen Verein zwi- schen Oesterreich, Sardinien, Toscana und dem Kérchenstaat fehlt.
\' Ja Tivoli ereignete sich vor einigen Tagen ein Vorfall, der uns einen Augenblick an eine verganzene Schreckenszeit erinnert har. Zwei Bürger jener Stadt wurden aegen Abend unfern von der großen Landstraße von Räubern ins Gebirge gesch'eppt, für i re Freilassung einige tausend Scudi verlange. Kaum war je- dôch die dortige Gendarmerie von dem Vorfall unterrichtet, als fié au {hon auf Umwegen der Bande auf den Hals kam, die Gefangenen befreite, einen der Banditen gefangen nahm und cinen im Flichen verwundete Dank sey der Mannschaft dicses wateren Corps, welche i icsen Versuch im Keime erstickt hat, Hoffentlich wird es der von hiec auf mehreren Wegen ausge- schickten Kavallerie gelingen, den Rest des von Neapcl eingedrun- genen Gesindels zu verhaften.
Spanien.
Madrid, |Y Oft. Die hier anwesenden Abgeordueten der Provinzial-Juntas vcr ammelten si bisher in einem Privathause; da aber alle politischen Ver‘ammiungen verboten sind, so er\uciten fz den politischen Chef, ihnen zu gestatten, daß sie im Rathhause ihre Zujammenküafte hielten oder ihnen einen anderen Ort zu Sie erhielcen jedoch zur Antwort, daß es durch ihr? Ver’ammlung im Rathhause oder an einem anderen dentlichen Octe] das Ansehen gewinnen würde, ass ob zu gleicher Zeit zwei Juntas in Madrid Sizun- gen hielten, wodurch litt die Ruhe der- Hauptstadt ge- stôct werden könne; sie mdchten daher nur ruhig den Gang der Ereignisse abwarten; machten diese es ndthig, sich zu versammeln, so wäre es immer noch Zeit genug, wenn die provisorische Junta von Madrid sie dazu auffordern.
Der Generak Latre, welcher beim Ausbruch der Bewegung ín Valladolid nah Ciudad Rodrigo flichen mußte, is dajelbst gestorben.
Einige Personen, die den Plan hatien, den Oheim der Kd- nigin, Don Francieco de Paula, zum Regenten von Spanien zu machen, sind verhaftet worden. N
San Sebastian, 11. Oft. Der General Felipe Rivero, Vice: König von Navarra und General, Capitain- der Baskischen Provinzen, hat cine Proclamation an die unter seinem Befehl stehenden . Truppen erlassen, worin er das Gerüchr, als ob die Privilegien der Basken uud Navarresen gefährèet seyen, für Ver- leumdung erklárt und die Soldaten auffordert, sh aller Einmi- schung in die jeßigen politischen Bewegungen zu enthalten.
Portugal.
Lissabon, 11. Ott. (Morning Chronicle.) Der Ge- sundheirszustand der Königin fldßte die beiden ersten Tage nach ihrer Entbindung die lebhaftesten Besorgnisse ein. Am Dienstag wurde die Anwendung von 36 Btutegeln nöthig, um einer Un- terleibs:Entzündung vorzubeugen; dies - hatte jedoch den glücklich- sren Ecfolg und Jhre Majestät befindet sich seitdem bedeutend besser. Es isk “dies ein großes Glück für das Land, da die Frage wegea der- Regentschaft wahrscheinlich zu ernstlichen Unrußen An; laß geben würde, indem feine Bestimmungen in dieser Beziehung vorhanden sind. Die Constitution von 1838 überläßt die Wahl den Cortes, jedoch mit gewissen Beschränkungen, deren Zweck wahrscheinli ist, den Gemahl der Königin auszuschließen, der eine starke Partei im Lande haben oll.
Die Beerdigung der jungen Infantin Donna Maria fand am öten Nachmittags mit großem Pomp statt. Auf eine lange Dee nicht eben sehr eleganter Privat -Cquipagen folgten sieben prachtvolle Kdnigliche Wagen, worin sich der Sarg, der Sarg- träzer mit einer goldenen Krone, der Patriarch. von Lissabon, die Herzoge von Palmella und Terceira, der Pater Marcos und andere Edelleute und Personen des Königlichen Hosstaats befan- dén, und den Schluß machte eine aus den verschiedenen Truppen- Saitungen und Munizipal-Gardisten bestehende, etwa 3000 Mann starke Esforce. -
Der Senat hat sich in dieser Woche hauptsáck lich mit dem aus der Deputirten - Kammer übersandten Geseß in Bezug auf den Mißbrauch der Presse beschäftigt und es mit großer Stim- meiMehrheit angenommen. Eben so is auch die Erhebung von 500 Contos zur Befriedigung der Britischen Forderungen bewil- ligt worden. Die Finanz-Kommission hat auch der bereits vor drei Wochen von der Depucirt:n- Kammer angenommenen Maß- regel in Bezug auf die auswärtigen Dividenden jeine Zustim- mung geaeben. Das Wahl-Gescß liegt jeßt dem Senate vor. Jn der Deputirten-Kammer hat jeßt die Erörterung des Bud- gets begonnen, und dir Veranschlagungen des Ministeriums des Innern find mit geringen Aenderungen bewilligt worden. Ueber den Schluß der Sèssion verlautet noi) nichts, da die hier und in den Provinzen stattgehabten Unruhen, so wie die Krankheit der Königin, dem Ministerium die Unterstößung der Kammern wün- schenswerth machen.
Als gestern dem Minister des Junern und der auswärtigen Angelegenheiten einige Fragen in Bezug auf den Handel mit England und- den Handels- Traktat mit den Vereinigten S taaten von Nord-Amerika vorgelegt wurden, erwiederte er, daß die Bri- tische Regierung schr geneigt sey, cinen Handels - Traktat abzu- (ließen und daß mit Nord-Amerika der Traktat bereits abge- {lóssen sey und in der nächsten Session der Kammer vorgelegt werden folle. E
Es heißt, der Marquis von Saldanha werde sich nächstens doch über Cadix nach Madrid begeben.
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Konstantinopel, 7 Okt. (Dest. B.) Am ten d. M wUrden die Ratificationen des zwischen der S panischen Regierung E der hohen Pforte abgechlossenen neuen Handclotrakiats vom
panischen Minister-Residenten Chevalier, Lopez de Cordoba ausge- eell: Der Minister- der auswärti.en Anzelegenheiten, Reschid sa, erhieit tei diesem Anlaß das Großkreuz desOrdens Karl |U,,der usteschar des Groß-Wesirs, Rifaat Bei, das Commandeurkreuz L elben Ordens, und der ehemlige Pforten:Dolmetsch und nun ehrige Muteschar der auswärtigen Augelegenheiten, Ali Efendi, pas Commandeu:kreuz des” Jsabellen-Ordens. Von Seiten dev Cen n Pforie wurde dem obgenannten Minister-Residenten und vorzüglichsten Beamten der Gesandkschafe die Decoration des same Inha? G : er Könial. Preußische außerordentliche Gesandte und de- vollmáchtigte Minister, Graf von Kdönigsmark, welcher unlängst em Sultan seine neuen Kreditive zu überreichen die Ehre haite,
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stattete am ten d. M. einer Besuch bci der Pforte ab, um das bei diesem Anlasse vom Königl. Preußischen Minister der aus- wärtigen Angeleaenheiten anu den Groß-Wesir gerichtele Schreiben zu überreichen. — “An demjelben Tage begob sich der Königl. Belgische Minister-Resident, Baron Behr, zu Reschid Pascha, um die Ratificationen des ners1bgeschlossenen B. lgisch-Türkischen Han- dels: Traktats auszuwechseln. E
Dieser Tage 1 abermals eine Feuersbrunst in Konstantino- pel, und zwar unterhalb des Stadtviertels Haan Pascha, aus- gebrochen, wobei sechs bis seben Häuser cin Raub der Flammen wurden.
Heute hat der bei der hohen Pforte, dem diplomatishen Corps denten angezeigt.
Die Türkische Regierung is ohne Unterlaß beschäftigt, Trup- pen, Waffen und Munition nah Syrien abzusenden, welche all- málig téels auf Dampfbkten, theils auf Sege!|h'ffen dahin transportirt werden.
bisherige Geschzftêträger von Griechen'and Herr Christudes, mittelt Cirkular - Note seine Ernennung zum Mister - Resi-
Konstantinopel, 7. Okt. (L. A. Z) Am ?. Oktober fam das Oesterreichiiche Daupfschisf „Fernando“, naá, dem es Syrien berührt, mit NuiëéBei von ÄÜlexandrien zurück. Außer diesem Abacsandten hatte es noch am Bord 68 von Mehmed Ali zu- rúcégeschickte Offfziere der Türkischen Flotte und den Vicomte Oassroo. Als Nuri-Bei in Begleitung der von hier abgeordne- ten vier Gesandtschafts - Agenten und der Gientral - Kon!'Uuln der verbündeten Mächte dem ehemaligen Vice-König seine Eatiezung -von- allen Wü: den und Ländern überreichte und not fizirte, soll Mehmed Ali lächelad erwiedert haben: daj dies Worce wären, er wolle daher in Alexandrien ruhig abwarten, bis ihnen die That folge. Nachdem die Konsuln der verbündeten Mächte die Aufforde- rung dec Gesandien in Konstantinopel, Alexandrien zu verlassen, einge- schen hatten, begaben sie sich an Bord des, Fernando“! und fuhrenunach Syrien. Der Englische, Preußische und Rujsüche Konsul bestiegen dort ein Englisches Linien\chisf, und der Oesterreichische Konsul eine Oester- reichi\che Fregatte. Die Konsuln seßten den Admiral Stopford in Kenntnis, daß, dantir wenig Schisse der Verbündeten vor Alexandrien l Mehmed Wi den verzweifelten Entschluß gefaß: habe, wit 2à Schissen auszulaufcn, um dem bedrängten Syrien rascher zu Hülfe zu kommen. Sechs dieser Schisfe brauchen ihre Kanonen nicht auszuladen, um das Meer zu gewinnen, Diese würden dann als Avantgarde die feindlichen Schiffe in Schach halten, und unter ihrem Feuer könnten die größern die Aus- und Ein. schisffung ihres Materials bewirken. Auf diese Nachricht is der Englische Admiral sofort am 26. September mit mehreren Schissen nach Alexandrien unter Segel gegangcn. Der „Fernando“/ var ließ Beirut am 27, Septomber. Nach einem aus dem Lager erhaltenen Briefe so wie nah den mündlichen Acußerungen des Vicomte Onfsroy gehen die Sachcn ziemlich gut für die Berbün- deten. Beirut war jedoch am 27. September noch nicht genommen vielmehr befand sich Soliman Pascha mit 2000 Mann darin und hatte sogar am 26, September dort eine Unterredung mit Jbra- him Pascha, folglich ist die Communication mit dem Gebirge und jeiner Armee noch frei. Warum man sich Beiruts noch nicht bemächtigt, weiß Niemand mit Bestimmtheit anzugeben. Erst wollte man wegen der angeblich gelegten Minen nicht das Leben der Soldaten opfern; jeßt wieder, nah anderen Berichten, will man díe Stadt nicht ganz vernichten, obgleich die Hälste davon einem Schutthaufen gleicht. Täglich fallen Scharmütel vor, w0- bei-die Engländer verhältnißmäßig die meisten Menschen verlic- ren- Ibrahim Pascha steht mit séiner Armee im Gebirge, um so viel wie insglih den Aufstand nicht an Ausdehnung gewinnen zu lassen. Der Emir Beschir mit scinen Drusen hält ‘ebenfalls das Gebirge in Schah. Dagegen hindert der bekannte Scheik Francis mit 2500 Maroniten, der bei Gertrua díe Arnau ten und Drusen unter Emir Beschir beobachtet, jede Unterneb- mung gegen das Lager der Verbündeten. Ein Gleiches thut der Scheik Abun Samré mit 3099 christlichen Bergbvewohnern, der die Aegyptischen Truppen in der Gegend von Tripolis nicht aus den Augen verliert. Es waren bis zum 27. September 15,060 Gewehre vertheilt, und ungefähr 19 — 12,000 Maroniten und einige Drusen stehen unter din Waffen, haben aber bis jetzt ihre Berge nicht verlassen und scheinen, nah der Aussage der Scheiks, keinesweges Lujt zu haben, von diesen herabzusteigen. Am 25. September rückte Commodore Napier mit einer Kolonne nach dem. Gebirge gegen Jbrahim Pascha, der ihm mit §000 Mann entgegenkam; das Gefecht war sehr lebhaft und-Oesterreichische und Englische Raketen richtet-n bedeutenden Schaden an. Der Ausaang des Gefechtes war, daz Jbraßzim mir kaum der Hälfte sciner Trup- pen sich zurükzog. Gegen 3990 Mann gingen zu den Verb“ndeten über und an i200 Todte und Verwändete bedeckten das Schlacht- feld. Bei eintretender Nacht bezog Commodore Napier wieder das Lager. Den anderen Morgen, am 26. September, wurde Saida bombardirt und von der Landseite durch die Verbündeten angegriffen, bei welcher Gelegenheit (wie bereits erwähnt) Erz- herzog Friedrich, der an der Spike seiner Oesterreicher zuerst ia die Stadt drang, durch seine persdrliche Tapferkeit sich sehr aus- gezeichnet gezeigt habea soll. Die Stadt wurde genommen, der Gouverneur getödter und der Rest der Besaßung, 2500 Mann, die dem Gemeßel entgangen, gefangen an Bord eines rasirten Türkischen Linienschiffes geführ. Der junge Held, Erzherzog Friedrich, der sich hier so tapfer zeigte, hat auch-mit seiner Fregatte beim Bombardement von Beirur den meistenErfölg gehabt. Der Fran- zdiische Konsul, dek sich pon Beirut nach Saida begeben hatte, wurde daselbsk durch das Bombardement und die Einnahntie der Stadt über: rasht. Bis jeßt wurden Tripolis, wovon sich das Schoß noch halt, Dschebel, Batrun und Kaiffa, dicht bet St. Jean d'Acre, von den Schiffs-Batterieen der Verbündeten der Erde gleich ge: macht (?), dagegen Saida und Sur (Tyrus) von den “Alliirten besckt. Allgemein wird geklagt, daß man nichts Großes unter:
nehmen kann, da die Tärkiïchen im Innern zu aagiren bestimm-
viel Truppen dort vorhanden sind, um an der Küste und im | Gebirge überwintern zu fônnen, damit zum künftigen Frühlinge der Feldzug mit Kraft und Nachdruck beginne Sie sehen, daß man mit Syrien allein noch nicht so bald fertig werden wird. Von den vier Provinzen Syriens hat man nur zwei Drittel der Küsten dcr Provinzen Tripolis und St. Jean d’Acre in sener Gewalt; die Provinzen Alepyvo und Damaskus dürften aber noch große Schwierigkeiten darbieten. So lange Jbrahim Pascha sich im Gebirge halten kann, hat er nichts zu befürchten. Der bekannte Emir Abdallah, der während der leßten Syrischen Jnsutrection gegen die Maroniten focht, i zu den Türken übergegangen und befindet sich jet im Lager. Der Emir Beschir-Hassan, Ver- wandter des alren Emir Beschir, des treuen Anhángers Mehmed As!'s, is vom Sultan an dessen Stelle zum ersten Emir dcs Gebirges ernannt, doch har cr sih bis jet noch für feine Partci erklärt und scheint den Glückswechsel abwarten zu wollen. Von der Türkischen Regierung ist an den Poscha von EVagdad der Befehl ergancen, mit 25,000 Mann durch Klein-Asien nah Sy-
rien vorzurücken. — Am 3. Oktober kam das Französishe Dampf- {i „Euphrat‘/ von Toulon, um den Grafen Waleweki zurück- julüdren. u Acht ein Dawpfschiff- mit Selami-Bei, Muste- » pu e s E Le S - Intendant), _nach Syrien. Rh, her Zuri zekehrte Vicomte Onffroy hat sich mit ZJzzet
ha, den er zu beherrschzen glaubte, cntzweit, und ist wegen seiner lächerlichen Anmaßung, sich En des Gebirgcs nennen und dort ailein befehlen zu wellen, bei hohen Pforte in Un- gnade gefall-n und seiner Stelle en!seßt worden
Der Enal ce Öbersk f ith if it Ge S : Charakter um d'e Sai ebe C Q 6 ck, inie, Soemerats / THRMIAT, Sis E O in Syrien zu befehligen, an die
lle des Commodore Napier crnannt und bcreits zu feiner Desttmiimtiung abgegangen.
p G D aLLE e BNE Montefiore mit dem Franztfischen
R Q d isse von Alexandrien hier cingetresser.
Der Zmam von Kaszim Bascha, einer Vorstadt neben Pera, hat sich vergangene Woche erschossen, was bci den Mestcmin bedeuiendes Aufschen erregte. Bekanntlich mictheten nach dem M rben Brande von Pera vicle Christen in Türkischen Bierteln diess\cit des Hafens Häuser von den Museimännern un: einen hohen Zine. Vor zehn Tagen unzefähr berief der Jmam ven Kaëe- zim Bascha scine Gemeinde in die Moschee und zeigte den G'âu- bizen an, daß er cinen Greßherrlichen Befchl erhalten, der daß sie die Christen in fünf Tazen aus ihren Häuscrn zu nen hätten. Die Türken selzten ihre christlihen Mitther davon in Kenntniß; diese, höchst besiürzr über diese Maßregel und die kurze Frist, dic ihnen zum Auszuge gegönnt wurde, da die Häu- ser dcs abgebrannten Viertels noch nicht alle wieder aufacbaut sind, begaben sch nah der Pforte und beklagten sich über dieic Strenge. Die Minister, denen der ganze Vorfall neu war,
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ben zur Antwort, daß von der Pforte cin solcher Befehl nitt ergangen scy. Sie ferderten ten Imam wegen dieser Wilikürx zur Rechenschaft ver ihre Schranken ; dieser aber, anstatt zu cr- \cheincir, schickte eine schriftliche 3 sich damit zu: Pfectte begat, e
Erflárung, ct 4 Ï
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Berlin, 25. Okt. Die Bedcutung, welche die Sr. M jestát dem- Könige und Ihrer Majestät der Königin von Stadt Berlin dargebrahten Weihgeichenke ¡ Majestät angeordnete sinn- Und ehrenvolle Aufstellung erhalten
haben (es ift von uns schen in diesen Blättern neuüich gemeldet woroc, daß man an dem großen von Sr. Mazestät gegebenen Ball den Scild über dem Thron angebracht sah), veran!aët uns, noch) der nàheren Umfände zu gedenken, ur ter welchen jene Se- schenke überreicht und von Jhren Majestäten huldreid#| ange nommen wurden. N
Der Ober - Búrgermeister Krausnic hatte die
Majestät mit den Worten anzureden : : „„Allergnädigster König und Herr!
Einen wichtigen , feierlichen, ernsten Tag haben wir vorge- stern aefeiert. Ju heiliger Stunde haben wir auf diz Frage Ew. Majestät: L
ob wir treu mit Denselben auéharren wollten durch gutz |
durch bôse Tage in dem Streben unser herrliches Vaterlan
zu erhalten, wie es is, und es in den Eigenschaften,
groß gemacht haben, immer herrlicher zu entfalten? ein lautes, ein aus den Herzen getommenes, cin begcei! „Ja! aecantwortet, wir haben geantwortet „Ja! bis € I Tod!’ Gestatten Ew. Majestät uns, Ihrer getreuen Sradt Berlin, diese ernste feierlihe Stunde, diesen heiligsten AugendiüicäÄ der Huldigungs- Feier, der alle Herzen zu Gott und zu Ew. Majestät emporhob, durch die Liebeëgaben, die wir mit treuer Gesinnung hier bringen, auch den fommenden Geschlechtern im Gedächtniß zu erhalten.
¡Preußen ist’ — so sprachen Ew. Majestät in jener feier- lihen Seunde — „mit seinem in Waffen, in Freiheit u5d im Gehorsam geborenen Volke ein Schild geworden fär die Sicher heit und die Rechte Deutschlands.“ Einen Schild bringen Ew Majestät wir heut: dar. E Ï
Aer d d é s durci) die von r.
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Ehre,
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Es if keine Angrissswe bringen; cine Schußwaffe is es, aber eine Jedermann, der Kdnig und Vaterland al! zurühr möchte! ; ;
Das Volk umgiebt auf diesem Schilde t dargestellten Vertretern der verichieden:n Inde eng- durch Friedentzeichen und Epheuz
An und Ranken vereinig mit eiu einiaes, festes Band darstellend, h landes und dessen Hort. Es umgie
Maicstät! Denn Ew. Majestät
Dort.
| jestät in jenem unyvergeßlichet
sers verdüichenen Köatatichen
ten Expeditionë-Truppen kaum !2,000 Mann stark sind und nicht einen Kavalleristen zählen. Diese Waffe dort zu organisiren, wie man anfangs glaubte, ist unmdzlic, indem Zbrahim alle Pferde, deren Zahl in Syrien bedeutend war, selbst alle Ka- meele, Maulthiere und Esel wegführen ließ, so daß kaum die | Stabs- Offiziere beritten gemacht werden konnten, Die Berg: vdlker haben im Gebirge genug zu thun und fdunen nichts | Ernüliches unternehmen. Hätte man eine hinlängliche Macht,
so könnte man, da die Küse von Tripolis St. Jean d'Acre | in der Gewalt der Verbündeten ist, Jdbrahim und Soli
man Ban leicht den Weg abschneiden und sie zwingen, durch die Gebirge, von Türken und Maroniten gedrängt, sich in die Ebene zurückzuziehen Aber dahin dürfte man den Acgyps tern wegen gänzlichen Mangels an Kavallerie nicht folgen. Man erwartet cinige Regimenter Infanterie aus Malta und Triest, wie auch täglich noch Truppen von Konstantinopel na Cypern gehen; allein Alles geschieht init einer Trägheit, die an Unvor sichtigkeit gräuzt. Wenn nur wenigstens binnen ses Wochen |o
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