1840 / 298 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

doch Ew. Majestät der alleinige, der wahre Schild Jhres

Volks: A ¿n 2 Geruhen demnach Ew. Mzjestät, von uns entgegenzunehmen

diese mit Ehrfurcht und Liebe dargebrachre Gabe; nur die Ge- sinnungen, aus weichen sie hervorgegangen is, vermdgen ihr eini ocn Werth zu leihen; in vollem Säánne des Worts ist sie eine Viebesgabe Jhrer getreuen Bürger. Als eine solche biîten wir Ew. Majestàt unterthäniast, sie nicht zu ver.chmähen, sondern fie zur gnádigsten Erinnerung an die Stunde, in welcher wir am Huldigungstage auf Ew. Majestát ergreifende Frage unser redlich aemeintes, treues, Deuisches „Ja.“ laut ertdnen ließen, huld- reicht annehmen zu wollen.“

Der Voriteher der Stadtverordneten, Desselmann, ‘richtete darauf an Jhre Majestät die Königin nachstehende Anrede:

„Die hohe Huld und Gnade Ew. Königl. Majestit giebt uns den Muth, geaen Allerhdchstdie clben die uncerthäniaste Bitte der hiestgen Bürgerschaft auszu'precen: daß Ew. Königliche Ma- jestár huldvoll die kleine Gabe als cin \{chwacches, äußeres Zeichen der, alle Emwohner unjerer Stadt bescelenden Gefühle der tief- sen Verehrung, Liebe und Treue und zur blecbenden Erinnerung en die, unser Vaterland jet beglückende Feier ces höchsten Preu- ß:n5- Festes, annehmen wollen.

Möge diese bildliche Darstellung unsern spätesten Nachkom- men Zeuaniß geben von den hohen Tugenden, mit welcher Ihre Kön1gl. Majestäc unserm ge]|ammten Vaterlande segnend vor- leuchten und dadurch dasselze wahrhaft beglücken.“

Der Over-Bürgermerster fügte darauf noch, um die nähere Beziehung der aecwählten S ymbole zu erläutern, Folgendes hinzu:

„Ew. Majestät ind, das i! einem Jeden voraus bewußt, die M lde und das Wohlwollen selbst; darum is in der Gabe, we!che w.r bringen, die Jdee eines Bruanens der Bilde verfolat, der seine Wohirhaten aueströmen làßc, wie ja von Ew. Majestät der Wohlchaten 10 viele auzachen. Die dürfcige und verlass-ne Jugend is es, welche sich insdesondere dieser Wohl. haten mit zu erficuen hat; darum umgiebr die aus den Detphinenkdèpfen in die S chaale sich hinab’cnkenden, durch Edelsteine angedeutecen S .rahlen des Brunnens in den jubelnden Genien, welche in dem Janern der Schaale sich dargestellt finden, eine heitere Jugend- \chaar. Die huloreiche Landesmutter ist es, welche wir feiern, Tarum erhebt sich über der Krone des auf den Z'elphinen ruhen- den Palmbaums die gekrdnte Charuas, umgeben von den thres S-chubes sich erfreuenden Kindern. Die Armen und Düärfttgen sind es, welchen die Landeemutter huldvoll sich zunetgt, darum i die Ju\christ der Schaale entwwmmen aus den Stellea der S chrife, in welchen einst die Mutter etnes Kdön1gs zu ihm das Lob einer Königin aussprach. Da heißt es zunächst: „Wem cin tugendsam Weib bescheert is, die i! viel edler, denn die t ditlich:- sten Perlen‘’; und dann solgen bald darauf die Worte, - welche uns zum Anhalr gedient haben: „Sie breitet ihre Hände aus zu den Armen und reichet ihre Hand dem Dürstigen““. So thun Ew. Majestär und so rufen auch wr in der gewählten In‘chrift die Worte aus: „Heil der Königin! Sie breitet ihre Hände aus zu den Armen und reichet ihre Hand den frigen!*/ und drúen hiermit, so gut wir es vermdgen, die dankbaren Geßin- nungen aus, die uns Alle gegen Cw. Majestät beseelen. Möüch- ten wir in der Wahl der Gabe den zarien Sinn Ew. Majestät einigermajen enisprochen haven, und Allerhödcistdieiclben solde nicht verjchmähen!““

Breslau, 22, Okt. (Schles. Z.) Diesen Na hmittag er- eignete sih in unserem neucn Theater:-Gebäude ein gräßlicher Un- aglüctsfall. Ein hiesiger Kunstfreund, der sich für die Entitehung der ncuen Anstalt lebhaft interessirte, Herr Kammerherr und Rit- cex von Forcade, befand fich, wie fast täglich, auf dem Bau und stürzte von dem nur noch mit losen Brettern bedeckten Fußboden des Malersaales (also von dem Aujbau des Hauses) herunter bis auf den Fußboden der Keller, eine Hdhe von ungefähr T5 Fuß. Der Leichnam wurde. mit gänzlich zerschmettertem Kopfe aufgehoben.

Köln, 21. Okt. Der Sturm, der am 19ten d. M. hier so heftig würhete, scheint am Niederrhein noch stärker gewesen zu seyn, und schon sind über einige Schäden, welche in Folge dessel- ben die Schifffahrt erlitten hat, Nachrichten eingegangen.

Möglin, 18. Sept. Die Vorlesungen an der hicsigen König- lichen Akademie des Landbaues werden auch in diesem Jahre mit dem 1. November beginnen u:d bis zum 1. September künftigen Jahres in folgender Weise gebalten werden: Der Direftor der Akademie und Besiyer des Gutes Möglin, der Landes Dekonomie-Rat1h T haer , lehrt in wöchenilih 10 Stunden, vom November bis April: landwirthschafts liche Gewerbölehre, Buchhaltung, allgemeine Vichzucht, spezielle Schaf- zucht und Wollkunde; vom April aber bis September: Theorie des Acterbaues, Statik des Laudbaues, ferner spezielle Viehzucht, Acfer- uud Wiesenbau, Feld- Eintbeiinug und Anbau der einzelnen Früchte.

Der Pr»f. Korte trägt Phvsif, Chemie, Technologie, Botanik und Mechanik mit beständiger Bezugnahme auf das landwirthschaftliche Gewerbe vor.

Der Kreis-Thierarzt, Dr. Kuers, [lchrt Thier-Heilfkunde in ibren verschiedenen Zweigen, und leitet die botanischen Erfursionen. Der- selbe führt auch die Aufsicht über den ofonomish-botanischen Garten, die Sammiunaen und Kabinette der Anftalt.

Auskunft über die hiesige Stamm-Schäferei und ibre Reagislratur giebt der Secretair dcs Direktors; praktische Anweisunz über den Brennerei- Betrieb der Brennerei Verwalter.

_ Ueber Führung der doppelten (Jtaliänischen) Bucbhaltung und über den Betrieb der hicsizen Wirthschast giebt der Wirthschafts - Ju- spefior Aufschluß.

Zur praftischen Belchrung durch eigene Anschauung und Ver- gleichung werden nicht bloß die dem Besiger Möglins ebenfalls zuge- hörigen Güter Alt-Ganl und Börnicfe benuyt, sondern auch Exfu1sio- nen in die an vorirefflicgen Wirtbschafteu so reiche Umgegend unter nommen. A, P. Th aer.

Ausstellung auf der Königlichen Akademie der Künste.

Das große vaterländische Fest ist verüber, und erst jeyt wendet sich das Publikum wieder mehr der Ausstellung zu ; leider nur haben die Lück: n derselben sich noch nicht so gefüut, als erwartet werden durfte. Namentlich wird der Mangel im Fach der Hiÿorie gefühlt, und wenn die Werke derselben sonst vorzugsweise der Schilderung und Kritik St:ff gewäbrten, fo läßt sich dieèmal mit wenigen Artikeln das Dar- gebotene ershopfen. j

"”

Vou reugiösen und fkirchlichen Gemälden sind eigentlich nur zwei zu erwähnen, das eine von cinem einhcimischen, das andere von einem auswärtigen Künstler. Prof. Begas, ein in der historischen Compe- sition wohlbewährter Meister, hat uns 11 einem großen Bilte Christi Wei sagung vou der Zextörung Ferusalems dargestellt, nah Matih.24,2:

„Seber ihr nicht das Alles? Wahrlich ich sage euch, cs wird bier nicht |

andern bleiben, der uicht zerbrochen werde.“ Chri-

ein Stein auf dem 2 ( Jüuger auf dem Delberage,

stus crscheiutr inmitten seiner gelagerten hecabschauend auf das unter ibm ge'hürmte i Tempel und stolze Gebände düûslere Wolken - Schatten sich ausbreiien.

1206

Der Heiland spricht mit wehmfithig geneigtem Hauple und ausgebrei-

teten Armen; sein Schooß - Jünger, ju seinen Füßen hingestreckt,

denft, die Hände riageud, vell ivneren Schmerzes über den tragischen

Juhalt der Worte nach; die anderen, Petrus, Jakobus und Andreas

(nach, Marcus 13, 3) schauen mehr mit einer äußeren Ueberraschung auf

die mächtige Stadt bin, deren Untergang so nahe bevorstehe. Das

Bild von lebensareßen Figuren verdient entschietenes Lob wegen der

tresfflicen Gruppirung und wegen des flaren und fräftigen Kolorits.

Der Auz?druc der Haupt - Figuren , wir meinen den Christus und Jo- | bannes, ist au nit obne Empfindung und doch will das Werk den | Eindruck nicht berverrufen, der bei dem Kunstwerk das Hêchste und Wesen!l:cste i. Wir können dem Bilde unsere Achtung uicht versa: gen, aber es fanu auch unsere Liebe nicht er¡wingen: cs reißt nicht fort, es bewegt und erwärmt uit. Die Gercchtigfeit verlangt, daß wir im Einzelnen das Talent des Urhebers u: d seine oft erprobte Mci- sirschaft wieder erseunen, aber das Ganze hält nicht gleichen Schrilt mit dem Einzelnen Wir glauben, die Urjache davon in der Wahl des Gegenstandes zu finden , weicher si aroßentheils außerhalb des Ge- bietes der Ma!erei befiadct, und insoferu ciu unglücklicher, oder mindc- stens unudan!barer ist, au dem auch die besten Kräfte scheitern mußten Mau faun Handlungen und Affefie malen, man fann jede Empfiudung malen, die einen unmittelbaren Ausdruct iu Geberde und Miene hat, aber Worte uud Reflericnen lassen sich nicht malen. Was Cvristus spricht, wird bei der Bekauntheit der Situation 1nd bei der im Hintergrunde, zumal in so tiefem Wolfenschatten, an- gebrachten Stadt Jerusalem zwar verständlich, allein zwischen dem sid) versi{udlich machen Und dem künstlerischen Da1stellen bleibt eine tiefe Kluft. Nun if aber auch namenllich für ein Bild von so vielen, uud zwar lebenágreßen Figuren, Gedaufe und Handlung zu arm, und das, was sich der Beschauer etwa aus eigenen Mitteln bei dem Worte der Pro- phezeiung binzudenken fann, entschädigt nicht für das Unbestimmi- und Leere im Ausdru der Jünger Christi, welche bei seinen Worten nur ebeu auf die Stadt bmschaven. Bei cyvflischen Darstellungen welche aber auc meistens eine mebr deforative Besiimmung haben, mag immerbinu von der Forderung, daß dieHandlung in sich bedeutend fev, etivas nach zclasseu werden ; allein deu Fall haben wir bier nit, und wenn Bil- dern jcuer Art eine mebr cpische Breite, Rube und Anspruchslosigkeit gestaltet werden darf, so verlangen wü: in einzeln stehenden Delbildern wehl uicht mil Unrecht mebr dramatischen, eder sev es auch lvrischen Gebalt. Der Künstler ift wabisceinlick durch das Malerische des Hintergrundes auf den (e- genstand gefübrt werden, er hat auch viel Fleiß, viel Phantasie ausge: wendet, ja ex bat sogar, wie cs scheint, viel Kenntniß dei Gestaltung der reicven und eigentbümlichen Architektur, namentlich des Tempels, an! den Tag gelegt; aber die sann den Mangel an lebendiger und un- mittelbarer Spra he nicht ersegen, woran nun einmal, ua der Na- lur der Aufgabe, die Gruppe teidet, deun der Schmerz, welcher sich guf den Gesichtern der Figuren malt, ift kein Schmerz, weicher sie unmittelbar selbst angcbt, sondern es ift der Schmerz über ein Entfcru- tes, über Jerusalem, das untergchen wird. Es ftiegl also, so za sagen, der Schweipun!t des Bildes außerbalb desselben: denn die Zufunit ist feine Dimensien slr oie Malerei, und die Stcine, deren keiner auf dem anderen bleiben wird, lassen si nit so darstellen, daß sie das Herz des Beschauers zu rühren vermöchten. Wir behalten 11 Bilde uur noch dic Emxfindung, die einen Ged ausen begleitet; dieser läßt gar feine Darstellung zu und jene isl zu s{wach, zu mittelbar, zu se- iundär, als daß si davon cin fräftiger, warmer und hiureißender Eindruci erwarten ließe. Und fo is in der That der Erfolg des Bildes: man wlirde aber dem Publikum sebr Unrecht than, wenn manu den Grund daven in einer Unempfänglichfkeit. sev es gegen den religiésen oder tüust- lerischen Inhalt, suchen wellie. Er liegt, unscrer Meinung nab, in dem Bilde selbt, und wir wollen dies lieber cffen aussprechen, als mit hal- bem Lobe uns ausweichend verbalten. Wir haben das aroße und viel: seitige Talent des Künstlers nie bezweifelt, aber wir baben es ibn lei- der schon C¿ftcrs au Aufgaben wenden sehen, die es nicht zu ciner reiuen und glüctliczen- Entfaltung fommen fließen. Vie viel Freude wird es uns machen, das leytere fünftiîg von ibm sagen und

ibm unseren un- gelheilten aufrichtigen Beifall aussprechen zu {önnen. Wir wiederbolen aber nohmals, daß das Bild in tüchtiger Beband- lung dexr Palette und in kräftiger Führung des breiten Pinsels in he- bem Grade musterbaft dasteht; es {ließt sicy bier, 1m Gegensay fo vieler Deulschen Bilder der neueren Zeit, die zugleich zagbaft und uu sicher sind, deu großen alten Miijieru an. Ueberall ¡eigt sich Dreislig- feit und Entschiedenbeit der Farbe, und dec Kütsiler bat mit Bestimuml- beit ciu bistorisczes Kolorit im Auge gehabt: viellcicht aber führt ihn jenes scharfe Accentuireu mancher Töne schon über die zarte Gränze der Harmonie und über die Wahrheit der Natur hinaus. So isi die Färbung des Hinterarundes, der Stadt. der Landschaft und des Him- imels bei weitem wehr cine peetische, als eine natürliche, wobei doc) nicht nngesagt bleiben darf, daß auch diese poetische Wirkung größer seyn würde, wenn sie sich näher an die Wahrheit der Natur anfknüpste. Das andere Bild religiösen Juhalis ist von Führich in Wien, und wenn wir nicht irren, ist es das erstemal, daß unsere Ausstellung cin Werk von diesem ausgezeichneten Und mit Recht berühmten Künü- ler besigt. Das Bild ist sombolischen, und man darf fasi sagen, uwsti: schen Yuhalts, deun es stellt, nach einer althergebrachteu Art, die chrisi- liche Kirche unter dem Svmbol cines Wagens dar. Chriftis nimmt in diesem Wagen den Hauptsig ein, ihm gegenüber \igt, in Gestalt ei- ner Yungfrau, die Kirche, voll Liebe und Hingebung an dem Anutlig des bimmiischen Lehrers hangend. Vor den Waaen gespannt sind die Thiere der Evaugelislen, Kardinäle und Bishöfe greifen ín die Speichen der Räder ein, um den Wagen mit Anstrengung fort- schieben zu belfen. Ein ernfter und großer Styl berrscht in allen Fi- guren, die Gestalt des Heilands ist sebr typisc) gefaßt die Figur der Kirche dagegen etwas schr individuell und in ibren Gesichtsformen und dem Ausdru fast schon modern shwächlich ; für das Ganze aber be- darf es einer großen Abgeschlossenheit in den Vorstellungen verwichener Yabrhunderte, oder mindestens einer festen Gewöhnung an die berfêm- lichen Symbole der fatholischen Kirche, um iu der Erhabenheit des Ge- danfens uicht durch die Wunderlichfkeit des sehr inadäquaten bildiichen Zeichens gestört zu werden. Es wäre schr unrecht, wollte man Ge- müthern, die wirklich den gauz naiven Standpunkt wittelalterlicher Kunst festzuhalten vermögen, in ihrer Empfindungsweise zu nabe trete, ‘llein dieselbe liegt weder in der Zeit, noch in der Kunsi? selbst. Die Kunft würde ihre cigenthümlichsten Gebiete aufgeben und verlieren, wollte man sie, welche niht bloß die Erhabenheit der Anschauung fondern auch die Erhebung des innersten Herzens selbst darzustellen vermag, zu einer bloßen Zeichenschrift erntedrigen , zumal zu einer solchen , welche leich! eine Stimmung bervorbringen fanu, die der be- absichtigten entzezengescyt isk Lôwe, Atler, Ochs uud Engel bilden cin sondersames Viergespann uud auch für die würdizen Väter der Kirche gbe es bcssere Stellungen, als sie angestemmt mit Aufbietung törperlicher Kräfte die Räder“ des Wagens der Kirche e gteren zu lassen. r.

Wissenschast,- Kunst und Literatur. R

Berlin, Nachdem Ole Bull, dcr berühmte Norwegische Violi- nist, der uns zum zweitenmale besucht, neulich durch seine alänzeudë Virtuesität die artijiiseu Unterhaltungea auf dem von der Märkischen Nitzerschaft gegebenen Feste verschönert batte, trat derselbe gestern auch vor und nach der Theater-Vorstellung 1m Königlichen Opernhause auf und trug vier verschiedene Musiksiücke vor, unter denen sich wieder, wie bei sciuem vorz ihrigen Spiel, kie Adagio's am meisten auszeichne- tev. Die Menge freilich zollte nicht diesen, sondern den capriccivsen urd barocken Sägen den größten Berfall, weil bei diesen das Unge- 1 dhn'icve und Excentriscbe bestich!, auch die außerordentliche Sicherheit 1 nd Eewantdtheit des Piíictuoseu in den fübnfien Sprüngen, vollsten

Jerusalem, üver dessen

Folgen und anstrengendsten Passagen am fichtbarsten in die Ra ut, Aber o effefireich dics Alles sevn mag, die schenste Wir- fung errcicht Ole Bull für den wabren Musilfreund dech gewiß in | jenen getragenen Gesangsstellen, die aus seiner innersten Scele, nicht aus dem [cblosen Jnstrument hervorzufließen scheinen. Diese Particcn * in seinem Spiel sind cs, welche ihm den Stempel echter Genialit..t

| Quitdruck....o...

. aufprägen, und in denen er so unvergleichlih ist, daß er wahrlich nit

nöthig bätte, daneben noch eine audere Schein-Geniali1ät zu erstreben ! Schon seinem äußeren Wesen sicht man es an, daß er in seinem eigen: | lichen Elemente is, wenn er der wahren Schönheit huldigt ; wogegen | Haltung und Bewegvng etwas Erzwungenes und Manierirtes anueh- | wen, sobald-er ins Bizarre geräth. Derselbe Wideripruch zeigt ih ín | seinen Compositionen ; so enthielt das Konzert, mit welchem er sein gestriges Spiel eröjfnete, einen Adagio-Say von wahroafter Erhaben- heit, den der Virtuos mit einem Schmelz und einer Junigkeit vor- trug, die wir in diesem Grade selbi bei Beriot uicht gefuny- deu babenz plôglih aber folgte ein den. schönen Eindruck wie, der vernichtender, bös barèder Ueberzang in ein ziemli ge- wöbnliches Rondo -Thema. Aehnliche Kontraste st1nden in den „Heimatbsflängen““, ciner Phantasie lber Norwegische Melodieen, und in den Schlußi-Variationen über ein Thema von Bellini einander ge- acnliber. Durchaus ungetrübt von solchen Auswüchsen war yur Ein Stück, ein Adagio von Mozart, wo der Virtuos, durch den Genius des Komporisiea gleichsam gebunden, in den Gränziinien reiner Schöy- heit zu bleibeu sh gedrungen fühlte. Näher auf das Eiujzclue des Spiels dieses Künsllers cinzugehen, liegt- theils nicht indem Zwet unserer artistishen Aclifel, die nur allgem íne Umrisse und U-eberblite geben sollen, theils fönnen wir uns auchch auf den Bericht beziehen, den wir bon im Monat Februar vorigen Jahres (Nr. 44 des Blattes) über Oie Ball uach seinem ersten hiesigen UAustreten Ee haben.

—_ —— —— O E E E,

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 24. Oktober. Abaang

von Potádaun.

bgang von M e117 h

| Zeitdauer | et. | M,

Zeitdauer

46 43 4!

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91 A j Mittaas.. N actynitt. 44 Ubends 5

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eteorologishe Beobachtungen. Ar ends = [0 Uhr,

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P olfen 10.544 Tagesmittel:

AvaswRhrtige Böürson, Amckterdam, 21. October

Niederl. wirkl Schul 483/, g 5 do 9. Kanz-Bill. 214. 50 Span. 17%,6 Paxsive —. Ausg. —+ Ziusl, —. Preuss. Prüm. Seh. —; Pol. —. Oewuterr. 1000/4

Autwerpen, 20. October.

Neue Aul. 17! ». Hamburg, 23. October.

Bank-Actien 1570. Engl. Russ. 14.

London, 29. October.

Cous. 39/, 86'/,. Belg. 9. Neue Anl. 207,4. Passive 5. Ausg. Zeh. ‘O4. 2 29% Holl. 483/,. 59 4 v4. 59% Port. 8. 3%, 20/2 Bagl. Russ. 110. Bras. 73. Columb. 21/4 Mox. 26. Peru 14. Chili 44.

Zinsl1. 5!/,.

Paris, 29, October. k,

59/, Rente fin cour, 1G, 3%/g“Rente fin cour, 72. 20, dolo

Neapl tin cour. 98. 79. 59%, Span. Reute 21’/g. Passive S §°/0

Port. 20°’y 4 Wien, 2. October,

103! Hs AV 0 9/4 39 v 71! 91 “s 0

L 2 “Baier Ánt. de 1834 133.

dera)

59%. Met.

Bank-Acten 1640. de 1839 116.

Königliche Schauspiele. Montag, 26. Okt, Jm Opernhause: Konzert von Ole Bull, Riiter des Wasa-Ordensé. 4 Konzert von L. Spohr, aut geführt von Ole Bull. 2) Die Braut, Lustspiel in 1 Akc, von Th. Körner. 3) Capriecio FantasHico, ( fár die Violine, komponirt und vorgetragen von Ole Bull. 4) R 1 zu vermiethen, L U Ma dem ersten Afte dieses Stückes: 5) Fantasie über Schottische National-Melodieen, komponirt und vorgetragen von Hle Bull. Am Schluß des leßten Stúctes: 0) Polacca Guerriera, fomponirt und vorgetragen von Oie Bull. Preise der Pläße: Ein Plabz in den Logen des ersten Ran' ges 1 Rthlr. 10 Sgr. 1. Jm Schauspielhause: l acte. 2) Le mari de la dame de Clioeurs, en 2 actes, par Mr. Bayard. : Dienstag, 27. Okt. Jm Opernhause: Auf Begehren: Die Nachtwandlerin, Oper in 3 Abth., Musik von Bellini. (Herr Scharpf, vom Danziger Stadttheater: Graf Rudolph, als lebte

Gastrolle.)

Mittwoch, 28. Ott. Im Opernhause: Don Juan. (Mod. Stdckcl-Heinesetter, vom K. K. Kärnthnerthor-Theatr zu Wien : Elairv, als Gastrolle. Dlle. H. Schulze: Zerline. )

Im Schauspielhause: Französische Vorstellung.

Freitag, 30. Okt. Im Opernhause: Der Feensee, große Oper in 5 Abth., mit Balleis. Musik von Auber. Preise der Pläße: Ein Plat in den Logen des ersten Ran- 1 Rthlr. 10 Sgr. e. : ; i Der Billet-Verkauf zu dieser Oper beginnt erst Mittwo, den 2°sten d. M-

Köniagssst Montag, 26. Okt.

1) La premiére rie, vaudeville en vaudeville comique

ges:

àdcfsches Theater. Hinko, der Stadtschul:heißen-Sohn von Nürnberg. Scaujpiel in 5 Akten, mit einem Vorjpiel: Der júnzere Sohn, von Charlotte Birch-Pfeiffer. (Herr Orlowsky, vom Stadttheater zu Danzia: Henriko, als Gast.) Dienstag, 27. Okt. Das Auge des Teufclé. Oper in 2 Akt:n. Musik vom Käpellieister Franz Gläser. Hierauf : Das war ic! Lust piel in Aft, von Hut. j Mitrwoch, 28. Okt. Das Pfefferrdjel, oder: Die Frank: furter Messe im Jahre 1297. Gemälde der Vorzeit in 5 Af ten, von Charlotte Birch-Pfeisfer. (Dlle. Herrmann, von Ham- burg, Pfefferrösel als Gastrolle.) Verantworilicher Medacteur Urn old.

Gedrudi bei A. W. Havn.

|

ohne Orchester-Begleitung, |

fomi'ches Gemälde in 5 Abth., von |

Komische *

5 B

Aligemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin, Dienstag den 27 Oktober

I nh alt.

Amtl. Nachr.

Rußi. u. Pol. Schreiben aus St. Petersb. (Manöver in der L A Kaussahrtei-Floite des Schwarzen Meeres, Unirte n Lafobstadt treten zur Griechisch - Ruffischeu Kirche über. Ge- traide in Riga. Prof. Midler in Dorpat.)

Frankr, Paris. Ankunft der Königin Christine in Franfreih. Ueber die Lage Spaniens. Gerlicht von ciner Antwort auf das os Unimatum. Die „Presse“ über ‘Darmes. Nachr. aus

ier. Sparkasse. Böôrtie.

Großbr. u. Jrl. London. Verbot der Pferde-:Ausfubr. Orient. Frage. Befestigung von Sheerneß Ugang vou Kriegsschiffen. Ätteut. auf Ludw. Phi!. Einnahme-llebershuß in Chili.

Niederl. Amsterd. Anfunst des Königs.

«ias Brüssel. Die Befestigungen.

od, a. Vorw. Aus Christiania. i

Deutsche Bundesst Frankfurt. Korrespondenz.

Oesterr. Wien. Erzberzog Albrecht zum General Major ernannt.

Span. Gränze. Die Königin. Ecfläcung der Baskischen Pro- vinzen. Espartero in Vaicncia. ;

Port Saldanba's Mission nah Spanien. Unruhen,

Brasilien. Brief. (Politik des neuen Ministeriums.)

Inland. Düsseldorf. Eisenbahn. Trier. Gewerbe.

Lis}s., K. u. L. Paris. Afademie der Wissenschaften.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät dèr König haben dem Königl. Schwedischen Reichs: Marschall und General-Lieutenant Grafen 2 Ie den Schwarzen Adler-Orden; so wie dem Rittergutsbesißer Grafen Joseph von Lubiénsfki zu Pudliszki, im Großherzogthum Po- jen, dén Rothen Adler -Or-en dritter Klasse zu verleihen geruht.

Bekanntmachung.

Bei der heute ünter Konkurrenz der zur vormals Sächsischen, jeßt Preußischen Steuer: Kredit-Kassen-Schuldverordneten ständi- schen Deputirten stattgehabren Verloosung sowohl der im Jahre 1761 als auch der in Jahre 1836 an die Stelle der unverwech- selten und vormals unverloosbaren Steuerscheine ausgefertigten Steuer- Kredit- Kassenscheine sind Behufs deren Realisirung im fünfcigjährigen Oster-Termine folgende Nummern gezogen worden :

1) Von den Steuer - Kredit - Kassen - Obligationen aus dem

Jahre 1764. von Litt. A. à 1000 Rthlr. Nr. 677. 1234, 1876. 2749, 3737. 4411. 4567. 4684, 5458. 5530, 5614, D181. 7453, 7971, 8595, 8656. 9241. 9305, 0632" 0768. 11,791. 12,148. 12,26. 13,052. 13,133, 14,070.

14,192.

s von Litt, B. à 500 Rthlr. 9977. 3283. 3749. 4160. 4339, 4825. 5049. 6311. 7265. 7275. TA61. 7584.

von Lilt ). à 100 Rihlr. Nr. 175. 1620. 1895, 3157. 3212. 4295. 4849, 5042, 6122. 2) von den Steuer - Kredit- Kassen-Scheinen aus dem Jahre

1836. von Lit. A. à 1000 Rthsr. Nr. 91, 280, 297. von Lin, B. à 500 Rthlr. Nr. 44. von Lit, C. à 200 Rthl-. Nr. 125. von Lüt, E. à 50 Rthlr. Nr. 28.

Die Real:sirun; dieser Scheine wird Ostern 1841 bei der hiesigen Haupt-Jnstituten- und Kommunal- Kasse gegen Rückgabe derjelben mit den dazu gehdrigen Talons und Coupons erfolgen.

Merseburg, den 2. Oktober 1840.

Im Auftrage der Königl. Haupt-Verwaltung der Staats-Schulden. Der Regierungs-Präsident. Graf Arnim.

Nr. 2020. 5056,

5501,

5724.

Im Bezirke der Königl. Regierung

zu Königsberg ist der bisherige Pfarrer in Plausen, V a- lentin Penquitt, zum karholischen Pfarrer in Siegfricdëwalde ernannt worden ;

zu Köslin ist der Prediger Plänsdorff in Zamborst zum Prediger in Rarfin und der Prediger Schmidthals in Rarfin zum Prediger in Altstadt Stolp ernannt worden;

zu Oppeln is der zeitherige Lokalist George Rduch zu Dzièrgowil zum katholischen Pfarrer in Krzanowiß und der zeit- herige Krei&Vikar Aloys Preuß zu Beuthen zum katholischen Pfarrer in Miechowiß ernannt worden;

zu Magdeburg is der Superintendent und Pastor Queen- stedt in Schakensleben zum evangelischen Over- Prediger in Lo- burg, der Kandidat des Predigtamts, Keßler, zum evangeli Beidger in Grieben, Binikau, Schelldorf und Schären und der

andidat des Predigtamts, Güssow, zum evangelischen Pfarr-

Adjunkten in Güssefeld, Böhne und Vi:ken ernannt worden;

zu Köln is der bisherige Vikar zu Viersen, Jakob Cre: d zum zweiten Kaplan bei der Pfarrkirche in Dcußt ernannt

en.

Angekommen: Der Präsident des Senats der sreicn Stadt Krakau, Kanonitus Schindler, von Kraka!1 Abgereist; Se. Durchlaucht der Fürst zu Bentheims- res nach Stei furt. Ch 1h ‘Di ermeister und Chef des Hof-Jagd-Amtes, Ge: Hof hgo Fürst Heinrich zu Carolath-Beuthen, nach

—_— ————

Der Bischof zu Paderborn, Freiherr von Ledebur-Wi- cheln, nach Prießnis.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 20. Okt. Am 30. September, 1., 2. und 3. Oktober fanden zum erstenmal mitten in unserer Residenz glänzende Mandver siatt, v Garde-Corps, größten- theils im Beyjeyn Sr. Majestät des âisers, ausgeführt. Zwei gegen einander agirende Corps wurden sür diesen Zweck aufge- bo‘en. Das eine, von der Mosfauischen “Chaussee, gegen die Stadt rúckend, von dem Großfürstèn Thronfolger persdulich an- geführt, hatte die Aufgabe, die Stadt und die eter: Pauls -Fe- stung zu nehmen. Das andere, vom General -Adjuranten Uscha- fosf befehligt, von Finnland kommend, war beordert, die Stadt nach Kräften zu s{üßzen und den Angriff abzuwehren. Nach dem entworfenen Plane zog sich am rischen Uebermacht weichend , Zarskoje:Selo zurück, wo dieje vierten Taze ihr Ziel erreichten. Ein spricht sich sehr belobend über sie, aus. derem: „Se. Kaiserl. Majestät haben mit Vergnügen bemerkt, | daß wäßrend ihrer ganzen Dauer, vornehmlich am 2ten, einem | höchst trúben, unfreundlichen, regnichten- Tage, der jede Militair-

in größter Ordnung bis unter großartigen Kriegs-Uebungen am Kaiserlicher Tagesbesehl

ununterbrochen ihr frohes, munteres Ausichen, ihre wmusterhafte Haltung beibehielten, dur welche sie sich stets so rúhinlich aus- zeichneten.“

Unsere einen sehr

andels- Flotille im Schwarzen Meer nimmt schon envollen Standpunkt ein, Sie zählt in diesem Augenblicke 222 Fahrzeuge verschiedener Gattung und Größe. Sie werden auf den Werften zu Nikolajew, Odessa, Jsmael, Cherson, Berisslawel und Aleschka erbau. Vor allen eianet sich dazu- Cherson durch seine Lage, die Industrie und dcn Handels- Betrieb seiner Bewohner. und kundigen Schiffsleuten zu bemannen, wurden im Jahre Meer freie Handels-Vereine begründet, welche ihrem Reglement dusolge, Individuen aller freien Stände aufzunehmen berechtiat nd. Sie sind während des Dienstes von Men Persona!-Servi- tuten und Geldsteuern befreit. Zur Ausbildung ihres Gewerbes ist immer ein Theil von ihnen verpflichtet, während fünf Jah- ren auf unserer Kriegs - Maäriné. im Schwarzen Meex zu dienen. Man zähle jeher don fahé "an 4000 Individuen, die ín diesen Handels: Vercinen ezrollirt find, von ihnen be- finden sich an 200 zu gedachtem Zweck auf der Kriegsflotte. Das Bestehen dieser Matrosen-Vereine wird in der Folge vom wich- tigsten Einfluß für unsere Handels-Schifffahrt werden. Es úüber- hebt uns bei Beschiffung der Meere der Nothwendigkeit, zu fremden Matrosen unjere Zuflucht nehmen zu mússen, ergänzt all: mälig den zur Zeit noch sehr fühlbaren Mangel an eigenen tüch- tigen Matrosen, entwickelt die Bildungskeime unscres Volks und erôffnet ihrer Thätigkeit einen neuen Jndustriezweig. Die Kriegs- flotten fast aller Staaten besißen ja auch) cbenfalls in ihrer Han- dels - Schifffahrt Reserven, die ihren Bedarf jederzeit ergänzen können. ährend der Türkischen Feldzüge in den Adria 1828 und 29 diente diese Flottille im Schwarzen Meere zur Trans» portirung verschiedenartiger Bedürfnisse unserer aftiven Armee. Durch sie ward die Subsistenz der leßteren garantirt, und so lag sie zur Kriegszeit einer der wichtigsten Bestimmungen ob. Cin Handels-Fahrzeug auf dem Schwarzen Meer vermag cine La/ dung von 137,56L Tschetwert Getraide in die verschiedenen dor- tigen Seechäsen zu verführen. Jn ihrer Zahl befinden fih 96, die auch Kreisfahrten in andere Meere machen, und so bei einer Ladung von 90,000 Tschetwert, 30,000 Mann Truppen und über 1600 Kanonen, zwiscbeu 6 bis 18 Pfund im Kaliber, fortzubrin- gen vermögen. Bur Sicherstellung gegen Gefahren auf der See bestehen für diese Handels: Fahrzeuge in Odessa drei Assekuranz- Kompagnieen. i dem Comptoir des Chersonschen Schisfswerft hat die Regierung ein Kapital von 150,000 Rubel fundirt, aus dem die bei dieser Handels- Flottille betheiligten Eigenthümer Dar- lehne bezichen können. In Cherson besteht seit kurzem eine Schule fúr junge Leute mittlerer Stände, die sich fúr die Handels Schisf- fahrt ausbilden, die 24 Eleven auf Kosten der Regierung unter- hált. Jm vergangenen Jahre entließ sie 14 für ihren Beruf aus- gebildete Individuen. Dkr Baarwerth dieser Tscheruomorischen Handels-Flottille wird auf 3,284,595 Banco-Rubel angenonimen. Zu Jakobstadt in Kurland fand um die Mitte vergangenen Mouats eine große Kirchenfeier statt. Der Bischof Wassily von Polozk und Witepsk vollzog dort nämlich am 16. September die Weihe der zur Griechisch-Russischen Kirche zurückgekehrten Kirche der ehemaligen unirten Bewohner. Bei dieser Gelegenheit ward der Ober-Pastor dieser Gemeinde, Herr Woinowsky als idr Vor: stand feierli introduzirt. Zahlreiche Zuschauer, die Mitglieder des Magistrats und der Militairstab der iten Artillerie: Brigade in Parade wohnten dieser religidsen Feier bel Die Stadt Wenden in Livland hat in diesem Scmmer die nach der Prießnißschen Methode so erfolgreich befundenen Douche- und Sturzbäder organisirt, die schon, obgleich im Juli erst füv den Gebrauch eröffnet, von 26 Gästen besucht wurden. Einem Handelsschreiben

Roggen dort fortdauernd in Mit dem b:gonne?

starkem Begehr. in fast allen Geschäftszweigen der Stadt ein neues reasanres Le: ben, Die Herbstzufuhren aus den inneren Gouvernements ver- (pragden cin großes Gewäühl, Jn gewerblicher uud tochnilchev C

entstehen.

| heute auf offizielle

Professor Mädler aus Berlin, wenige Tage zuvor in Dor- pat eingetroffen, erófffuete am Îten d. an der dortigen Universität den Cyklus jeiner astronomischen Vorlesungen.

Frankreich.

Oft. Der Moniteur parisien bestätigt Weise, daß die Königin Christine in Port- Vendres gelandet sey, und sich von dort úber Perpignan und Montpellier nach Marseille gewandt habe.“ „Es scheint“, sügt

Paris, 21.

dritten Tage lebteres, der gegne- | Derselbe sagt unter An- |

Operation ungemein erschwerte, die Truppen des Garde-Corps |

Um zdicse Fahrzeuge mit rüchtigen |

1834 in allen Küstensädten und. Ortschaiîten am Schwarzen |

aus Riga vom Iten d. zufolge, war !

nen Herbftc und den rückkehrenden Landbewohnern entfaltete sich !

insicht sah man in und um Riga manches neue Ecablissement |

ein anderes Blatt hinzu, „daß Mauie Christine schon vor länger

| als 14 Tagen ein eigenhändiges Schreiben an den König Luè wig | Philipp gerichtet hat, worin sie ihren Entschluß ausspricht, der

| Regentschast zu entsagen, da es ihc unmöglich sey, die Königliche | Gewalt unangetastet zu erhalten. Sie crsuchte den König der | Franzosen, ihr ein Kriegs\chiff} zu senden, an dessen Bord sie sich | flüchten könne, falls die Abdankung ihre Person in Gefahr bringe. | Man hat noch keine Details darüber, auf welche Weise ihre | Einschiffung bewerkstelligt worden is, aber es scheint, daß man | derselben durchaus keine Hindernisse in den Weg gelegt hat. Nur soll Espartero verlangt haben, daß die junge Königin den Spanischen Boden nicht verlasse, und daß Marie Christine auf | ihre Civilliste Verzicht leiste. Herr Matthieu de la Redorte soll seine Functionen eingestellt haden, da seine Accreditive ihn nur bei der Königin Regentin beglaubigten. Der Englische Ge- | sandte dagegen wäre in Function geblieben, da er bei dcr Köni- | gin JZsabella beglaubigt ist.“

Der Constitutionnel äußert sich heute über die Spa- | nischen Angelegenheiten in folgender Weise: „Die Abdankung | der Regentin bezeichnet eine neue Phase in den Spanischen An- | gelegenheiten. o lange die Karlistische Jnsurrection dauerte, harten die Anhänger der constiturionellen Pronarchie ein gemein- | schastliches Ziel zu erreichen, und troß augendblilicher Zwistigkci-

ten stellte sh zulest immer die Eintracht zwischen ihnen her, {o daß alle Streitkräfte der Halbinsel gezen decn Feind der Spa- nischen Revolution gerihtet werden konnten. Jebt if diese Ein- tracht auf gewal:\same Weise geldsstt worden; die Reise der Köni- ain nach Barcelona, diese große Unklugheit, welche ¿urz die Rath chláge der aufrichtigen Freunde des constitutionellen Kênig- thums nit verhindert werden konnte, hat die Insurrection vcn | Barcelona und spáter die noch ernstere Jnsurrection in Madrid zur traurigen Folge gchabt. Espartero, der dur die Umstände berufen | ward, die Rolle des Vermittlers zwischén dem Königthum Und dem Lande zu spielen, ist den Schwierigkeiten seiner Laze erlegtn; er hat, vielleicht ohne es zu wo..zn und chne es zu wissew, die Rechte des Thrones den Anforderungen der Volks Leidenschaften und den noch gefáhrlicheren Einfliseu des Auslandes geopfert. Jhrer walt de facto beraubt, in ihren Rechten als Mutter bedrodr, die Wittwe Ferdinand's freiwillig auf die Functionen rerzich: et, mit denen sle durch das Testament ihres Semahis und dur die Verfassung bekleider worden war. Sie ist niht mehr Regentin von Spanicn. Welche Folgen wird dieser Encscluß für Spanien haben? Wenn man die Dinge aus dem de schränkten Gesichtspunkte gewisser Personen betrachtet s ist eine Königin, cine Frau, als oberste Schieds der Geschike-eines Reiches leicht und ohne Gefahr zu ersese1 Der unbedeutendste Madrider Advokat hält sich ohne Zweifet fär viel sähiger als Christine, die Angelegenzeit-u Spaniens zu leiten Aber leider ist dem nicht so, weder Espartero, noch Calatrava, noch der gdôttlihe Arguelles, werden Christine ersesen tTanen, und will man wissen, warum? Weil Christine als Regentin }7 dem Ehrgeiz die Bahn verschloß, weil sie alle Institutionen solidirte und der Königl. Gewalt eine gewisse Stadiltràt Es bedurfte ciner Revolution, um der Königin die Regentsebaft zu entreißen ; es wird nur einer Intrigue bedürfen, um sie dem Espartero, troß seines großen Namens, zu entreißen ; U ist es unwahrscheinlich , ja sogar unmöglich, [ Regent wird. Es werden 3 bis d chaftlih die Gewalt auszuüben haben, i man jemals geschen, daß die oberste Gewalt 31 tracht von mehreren Personen ausgeübt wurde ? erinnert sich nicht unseres Dircktoriums u seiner inneren Kämpfe, die mie Proscriptionen endeten? ' der Gewalt in Spanien is daher eine ungeheure & s wenn man bedenkt, um wie viel lebhafter und m3 der Einfluß des Auslandes werden wird. F man in Madrid so sehr, und \o thdrichter Weise gewiß am uneigennübigsten. Von der Seite der *

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Seile Oi oe! t den die Intriguen gewiß eben so wenig auëgehen, als die 3 triebe, mit Hülfe derer jene Revolution Sewerkstelli U dort heraekommen sind. Wir glauben, das es u reichs liegt, im guten Einverständnisse mir der insel zu leben, welches auch ihre Regierung ser Bemerkungen können daher keine verleßende die Madrider „Hof: Zeitung““, so bereit, sich gecer siche Presse zu entflammen, wird an unseren Weortert tadeln haden. Wir wünschen, daß unsere schmerzlichen sagungen nicht in Erfüllung geden siegreich aus ‘dieser ncuen Prüfung hervortreten wünschen, daß es frei im Ingern, und unabhängig Le bdawilligen Einflusse nach Außen düa, bietden mge it schen dies um fo mebr, als wir ledbaft mit eder reQtuches heit sympathisiren, und als Spanien, wenn es Derr ivi lungen und seiner Alianzen ut, durd die Gewalt daßin geführt werden mus, die Bande, weiche (S Ai kuüpfen, enger zu schließen

Ein diesiges Jourmal enthält Quelle verlautec, das der Brit?che aeitern dem Herrn Thiers dio An das Französiche Ubtimatum vou X | Palmerston erkiärt in seiner Note, i Ricdt die vou dein Sultore aua hct | Al's aunulliren, obus die Kraft cus veveilitchew V dessen Schwäcdung Europa se: sthe (egt !itn L weg vermcdren. Diete Antwort Hes Sugutchet Ras!

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