1840 / 306 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

zastungé-Kosten, du nittlich 3 Rthlr. 17 Sgr. Freier Schul- E, IET Tae gewährt und dafür aus der Ar- menfasse 2316 Rthlr. 7 Sgr. verausgabt. Jn der Beschäfti- gungqs-Anstalt, welche si auf das Kleinmachen von Holz be- ¡chränke, find 320 Klaftern Elsenholz klein gemacht und verkauft. - Das Armenhaus auf der Lastadie hat eine größere Ausdeh- nung und verbesserte Einrichtung erhalten. Es gewährt für 70 Perionen Raum, unterhält die Armenhäusler vollständig in Al- lem, was sie bedürfen und beschäftigt sie mit leichten, ihren Kräf- ren angemessenen Arbeiten, Eine besondere Aufmerksamkeit ver- dient das neue, mit einem Kosten - Aufwande von circa 58,000 Kthlr. auf der Lastadie erbaute und eingerichtete Kranken-Haus, welches zwar nur auf 150 Kranke berechnet, dennoch eine un- gletch größere Anzahl aufnehmen kann, und den Bedürfnissen der Dtadt, für welche es in jeder Hinsicht eine wahre Zierde is, hof- fentlich eine lange Reihe von Jahren ein Genüge leisten wird. Am Schlusse des Jahres befanden sich in den uumittelbar vou der Armen-Direktion abhängigen 6 Anstalten 379 Personen. Breslau, 30. Okt. Heute fand hier ein eben so glänzen

des, als von der allgemeinsten Theilnahme begleitetes Fest statt, die Feier der 50jährigen Amtsführung des Herrn Samuel Gott- fried Reiche, Rektors und ersten Professors am hiesigen Elisa- bethanischen Gymnasium. Bereits am Abend zuv-r hatten die Zöglinge des katholischen Schullehrer:Seminars eine vor der Wohnung des Jubilars einen Gesang mit vieler Präcision exeku- tirten und sämtliche Schüler des Gymnaäums einen Fackelzug veranstaltet. Am Morgen des Fest:ages selbs wurde cer wieder durch Gesang und Musik begrüßt. Um 9 Uhr begann die Hauptfestlichkeit. Es hatte sich nämlich schon vorher der Konsi storial: und Schulrath Menzel bei dem Jubilar eingefunden und ihm die Schleife zur dritten Klasse des Rothen Adler-Ordens, welche ihm Se. Majestät der Kdnig gnädigst verliehen hatte, nebst einem Gratulations-, Schreiben des hohen Ministeriums Und des Provinzial - Schul - Kollegiums überreichte. Darauf begann ein Akius in dem Prüäfungssaal durch Reden, Ge- sang und Musik ausgeführt. Nach diesem Akt begab sich der Zug in die Amtsstube des Rektors, woselbst ih auch eine Deputation des hiesigen Magistrats und der Stadtverord- neten eingefundrn hatte. Nachdem der Geheime Regierungs- rath und Oberbürgermeister Lange ihn in einer Anrede begrüßt, überreichte er dem Jubilar einen kostbaren silbernen Pokal nebs einem Gratulationsschreiben des hiesigen Magistrats. Aus allen Dikasterien der Stadt fanden sich die Abgeordneten ein, jo wie eine Menge früherer Schüler des Jubilars, welche nicht nur in- nerhalb der Mauern dieser Stadt, sondern selbs aus weiter Ferne herbeigeeilt waren, um dem hochverehrten Lebrer zu zei- gen, daß das Gefühl der Dankbarkeit und Liebe nie in ihnen erlöschen werde. Es kamen Deputationen der städtischen evan- gelischen Geistüchkeit, der Gymnasien, des evangelischen Schullehrer- Seminars und einer Menge anderer Bildungs- Anstalten und Vereine; eben so von Seiten der jüdischen Gemeinde Pr. Geiger. Von Seiten der Militair-Behöôrde brachte dem Jubilar der Kom- mandant General von Stranb, von Seiten des Ober-Post:-Amts Herr Over-Post-Direktor Shwürb, so wie auch Abgeordnete des Königl. Ober -Landes- und Stadtgerichts ihre Glückwünsche dar. Die hiesige Universität endlich ließ demselben durch den zeiti- gen Rektor, Professor Dr. Gaupp, und den zeitigen Dekan der philosophischen Fakultät, Geh. Hofrath, Prof. Dr. Weber das Diplom eines Doktors der Philosophie honoris causa überreichen. Mittags 2 Uhr ward der Jubilar durch den Bürgermeister Bartsch und den Stadtverordneten Kaufmann Schummel zu dem im Börsensaale veranstalteten Diner geleitet, zu welchem die Stadt die -hohen und höchsten Behörden, so wie sämmtliche Lehrer des Elisabethans geladen hatte, und an dem úber 170 Personen theil

nahmen.

Telegraphische Nachrichten.

Paris, 30. Okt. Der Moniteur vom 30. Oktober ent- hält das neuernannte Ministerium, welches aus Folgenden be- steht:

Soult, Minister-Präsident und Minister des Krieges, Duperré, Minister der Marine,

NUMaCNe Minister der Finanzen,

Martin du Nord, Minister der Justiz

Guizot, Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Duchâtel, Minister des Jnnern,

Cunin Gridaine, Minister des Handels,

Teste, Minister der Bauten,

Villemain, Minister des Unterrichts.

Wissenschaft, Kunst und Liceracur.

Berlin. Wissenschaftliher Kunst-Verein. Der Königl. Professor W. Sahl Male und Architekt, dessen bei Reimer und Cotta erschienene Prachtwerke Pompejanischer Wandgemälde und Ornamente uns in eine, seit siebzehn Jahrhunderten verschüttete, Kunstwelt ein- führten, unternahm in dem Jahre 1830 eine zweite Reise nah Unter- italien und kehrt nun, nach einem E von zehn Jahren, die er in Neapel, Sicilien und zum großen Theil in Pompeji sclbs| zu- brachte, „mit Schägen reich beladen“ in das Vaterland zurück. Beehrt mit dem Vertrauen Sr. Majeskt des Königs von Neapel, unterstügt und gefêrdert durch fortwährende Aufmunterung und Anerkennung fei- nes Talentes dad, Telues unermüdlichen Fleißes von Seiten des dorti- gen Hofes und der Königlichen Akademie der Künste zu Neapel, welche den Professor Zabu zu ibrem ordentlichen Mitgliede wählte, war es ihm vergönnt, nicht allein bei allen neuen und. interessanten Ausgra- bungen geaeuwärtig zu seyn, soudern ihm selbs wurde gun öfteren die Lei- tung dieser Arbeiten anvertraut, so daß nichts von Bedeutung zu Tage gefördert wurde, was nicht zuerst zu feiner Kenntniß gelangte. Von größter Bedeutung»für die Geschichte der klassischen Kunst und für die Altertbumsfkunde dürften die Ansgrabungen sevn, welche von 1828 bis 1839 in Herkulanum, wo man bis dahin sich nur auf den unterir- dischen Gang nach dem Amphitheater beschränkt hatte, gemacht wurden. Die früber vorgefaßte Meiuung, als ob Herkulanum mit einer fompeften, steinharten Lava gleichsam auszegossen sey, ist nun, nachdem unser gelehrter Landsmann, Herr von Buch, diesen Jrrthum schon vor dreißig Jahren aufgeklärt hatte, völlig Mere und man befreit die Straßen und Hänjer in Herfülanum eben fo wie die in Pompeji von Schutt und Asche, nur daß sie bier weit böber daven bedeckt wurden. :

Jau der Versammlung des wissenschaftlichen Kunst - Vereins au 25 ien v. M. legte Professor Zahn einen Theil der von ihm, großen Theils in Del in Originalgröße gemachten Kopieeu der neuentdeckten Wandgemälde vor. Unter denselben zeichnen sich besonders durch er- findungsreiche Composifion ind Gruppirung aus: Galatbea auf einem Meer-Centauer sigend, von Nereiden uud Tritonen umgeben. Her- fules, der die Jole raubt. Achill von Ulysses unter den Töchtern des Lpcomedes entdeckt. Jupiter auf dem Throne, von Victoria ge- frönt. Amorínen zum Verkauf gesteltt u. . w. Einen zweiten werthvollen Gewinn für Kunst und Alterthum mächte Professor Zabn durh die Abformung der vorzüglichsten Bronze-Statüen, Reliefs, goldenen und silbernen Schmucksachen, Geräthschaften und Vaten, ivelhe sich in dem Königlicheu Museum Borbonico -zu Neapel befîn- den, und deren Ankunft wir entgegensehen. Es steht zu erwarten, daß Professor Zahn feine reiche Ausbeute den Künstlern, Gelchrten und Kunsifreunden nicht rorenthalten wird. /

Da der Verein an diesem Tage zugleich sein Stiftungsfest beging, waren die vom Professor Wach gemalten. von Jenyen lithogrophir- ten, von Hanfstengel gedruten . Bildnisse Îbrer Majestäten des Königs und der Königin, als der s{önste Shmuck des Festes, aufae- stellt. Diese Portraits sind in der hiesigen Kunsthandlung von - deriß erschienen und- erfreuen sich, wegen glücklicher Auffassung der BEeR und forgfältiger Ausführung mit Recht des e

eifalls. F.

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 1. November.

Abgang | Zeitdauer Abgang | Zeitdauer von von Br Verlin. | St. | M. Potsdam |St., Vi.

Uhr Morgens. M » Gde à Mittags... 49 44 » Naqchuiitt. 43 75 » Ubeuds 59

Um 84 Uhr Morgens . 44 fUm 7 » 114 Vormitt. 44 10 » 24 Nachmitt. 46 5 6 Abends... 1/55 » 10 - E, 58

Meteorologishe Beobachtungen. Morgens Nathmittags Abends | Nach einmaliger

1840. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Ubr. BVeoba&tung.

1, November.

Luftdritt......2. | 335 75Par., [336 12‘/Par. [336 71‘Par. | Quetwärme 749 R. Luftwärme —+ 3,79 3. |4-10,59 9./[4- 6,59% R. {Flußwärme 40% R,

Thaupunkt =+ 2,19% N. [4 3,69 R./4+ 1,1% R. [Bodenwärme 7,0% R Dunsisättigung] 74 pEt, 57 yCt. 64 pCt, Welter beiter. heiter. heiter.

2 A OZCO OSO OSO. 2Wärmewechsei 4-10 k 9 Wolkenzug... —- SO 4-299,

336,19‘ Par. 4-769 R... 4-2, 9 R... 65 ot. HSO.

Iiederschlaa 0.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 29. October, Niederl. wirkl Schuld 493/,. 5%, de 95%, Kanz-Bill. 217/,.

59% Span, 17!!/, . Passive 5'/,. Ausg. —. Zins]. 33/,, Preuss. Prüm.

Sch, 140!/,7. Pol. 125!/,. Oesterr. 100?/,. Antwerpen, 28. Vetober. Zinsl. 5!/,. Neue Anl. 17!/.. Frankfurt, a. M., 30. October. Oeáterr. 59/9 Met. 1035/4 G. 40/, 975/, G. 211,9), 19, 2'/, Br. * Bank - Actien 1965 G. Partial - Obl.

—_———-

Fuétdünflung 0,029“ Rh.

55 Br.

Sch. 783/, G, D Span. Anl. 193, 19!

Eisenbahn-Aectien, St. tes Uter 355 Br. do linkes 280 Br. Strassburg-Basel 375 Br. Leipzig-Dresden 101 Br.

69 G, Hamburg, 31. October.

Bank-Actien 1600. Engl. Russ. 115. Paris, 28. Ocober. 5%, Rente fin cour. 107. 35. 3%, Rente fin cour. 74. 55, 50 Da ge fin cour. 101, 5%/, Span. Reute 22'/4 Puasxsive 5!/,. zu; ort. —.

do 4% Anl. 103 Br. Poln. Loose 70 G 1, 21/,0/0 Holl. 81. 481/16: i ermain 605 Br. Versailles rech. München - Augsb. 94'/, Br Köln-Aachen

Wion, 28. Oc! ober. Bank-Actien 1658. Anl. de 1834 135. de 1833 117.

Berliner Börse. Den 2, November.

\ i Pr. Cour.

S Brief. | Geld. St. Sehuld-Sch [4 102%, | 102/24 [Coup. und Zius-! |

Pr Engl Obl 30/4) 98, d KuN- S9 Präm.Sch d Seeh!—| 785/, | 77! Via Actien. | j Meck Bar fj (00 si C Me [u| 1258 4 (20s, R L fe uts Ae Mgd Lpz Eizeub || 108 74 Daus In Th m do do Prior Act | 4j j

| We«tp, Pfaudbr ‘32! -—- 1004, ¡210 209 Grossh Poxs do '4| 1043 , [Neve Dukaten L580 [aid

Oxtpr. Pfaudbr. \8i! (O0 | Friedrich«d'or 13/2 | 18 Pomm. do. 38 101 '/, Aud Gulduïllu-|+) j

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Seblexizch« do 3!| j 143/, [Dixcouto Æ

Königliche Schauspiele

Dienstaa, 3. Nov. J:n Opernhause: Leßtes Konzert von Ole Bull, Ritter des Wasa- Ordens. 1) Yariations tantastiques fomponirt und vorgetragen von Ole Bull. 2) Arie, von Per- siani, aus der Oper: Jnes de Castro, vorgewagen von der Kd- nigl, Kammersängerin Dlle. Löwe. 3) Das Srelldichein, oder: Alle sürchten sich, komische Oper in 1 Ate, Mußk von Nicolo Jsouard. 4) Polacra guerriera, fomponirt und vorgetragen von Ole Bull. 5) Liebeshändel, komisches Ballet in 1 Att, von Paul Taglioni. Musk von H. Schmidt. y

Im Schauspielhause: 1) La reprise de: Le château de ma Nièce, comédie en l acte, par Madame Ancelo!, 2) La veprise de; la Maitresse au logis, vaudeville en 1 AÁcte, par Scribe, P le Muet de Saint- Malo, folie vauleville en 1 acte, 5 y

Mittwoch, 4, Nov Jm Opernhause: Don Juan, Oper in 2 Abth. Musik von Mozart. (Mad. Srtöckl Heinefetter, vom K. K. Kärnthnerthor-Theater zu Wien: Elvira, als Gastrolle; Mlle. H.. Schul6e : Zerline.) f

Zur Oper Don Juan werden Billets mit Donnerstag hezeihnet, verkaust. i i i

Im Schauspielhause: Speclacle demandé: 1) Le parrein, co- médlie en 1 acte, par Secribe, 2) La cecon’e représemation de: L?habit ne fait pas le moine, vaudeville noaveau en 3 actes, par Mr. Paul Duport,

Donnerstag, 5. Nov. Im Schauspielhause: Donna Diana. Hierauf: Der Herstothenz.

Freitag, 6. Nov. Jm Opernhause: Der Feensee.

Preise der Pläße: Ein Plab in den Logen des ersten Ran- ges: 1 Rthlr. 10 Sgr. 1c. | Jm Schauspielhause: Französische Vorstellung.

Königsstädtisches Theater.

Dienstag, 3. Nov. Der Verschwender. Original-Zauber: Mährchen in 3 Akten, von F. Ramund. Musik Lom Kapell- meister Konradin Kreußer. (Herrkund Madame Oilowsky, neu engagirte * Mitglieder dieser Bühne, dec Erstere: Floitwill, die Lebtere: Fee Cheristane, als Antrittsrollen.) i: :

Mittwoch, 4. Okt. Die Unbekannte. Romantische Oper in 2 Akten, nah dem Jraliänischen: La Straniera. Musik von Bellini. (Neu einstudirt.) (Herr Wild, K. K. Hof-Opernsän- ger zu Wien: Arihur, als Gast.)

Donnerstag, d. Nov. Darstellung sheinbarer Zaube- rei, aus dem Gebiet der unterhältenden Physik und Mechanik, gegeben von Herrn Döbler. Vorher, zum erstenmale: Der Liebè und des Zufalls Spiel, oder: Maske für Maske. Lustspiel in 2 Akten, nah Marivaux und Jünger, von C. Lebrun. (Dlle. Julie Herrmann, vom Theater zu Hamburg: Sophie, als leßte

Gastrolle.)

Verantwortlicher Redacteur Aru old. E —————

159 G. Luose zu 500 FL 1345, G. Looóse zu 100 Fl. —. Preuss. Prin.

Gedrudt bei A. W. Havu

Allgemeiner Anzeiger fúr die

| Konsense vom 1. Dezember 1807, ist angeblich verlo-

Bekanntmachungen.

Freiwilliger Verkauf. Ober-Laudesgericht zu Cöslin.

ren gegangen.

gut Drosedow, abgeschäßt auf 45,379 Thlr., wovou die Taxe und Hypothekenschein nebs Verkaufóbedin gungen in unserer Registratur GREeeEen werden fön-! nen, soll in dem vor dem Herrn Affsessor Thiel

am 5. Januar 1841, Vormittags 10 Ubr anstehenden

fauft werden. Cöslin, den 31. August 1840. ( Königl. Ober - Landesgericht. Civil - Senat.

Oeffentliches Aufgebot.

Auf dem im Sangerhänser Kreise be!egenen Mann- lehn-Rittergute Brücken, Kiein-Wertherschen Antheils grö oder das Schloßgut geuannt , haftet unter dem Kon- sense der Mitbelehnten, und mit oberlehnsherrlichem Konsense, ein Kapital von Dreizehntausend Thalern in Friedrichsd'or à 5 Thaler, eingebrachtes Vermögen der Ehegattin des Rittmeisters Ludwig R Christoph Freiherrn von Werthern, Antoinette Sophie Charlotte gebornen von Arnstedt.

1806, mit den dazu ertheilten mitbeleh

Konsensen des Günther Cari Albrecht August Freiherrn |higer des gedachten Werthern, vom 23. November 1805, und des Au- E ia s gad den 19. December Vormittags 11 Uhr

von gust Georg Withelm Freiherrn von Werthern, vom 26. September

13. Oftobex

Auf Antrag der von Wertbernschen Erben werden w t x en, welche an dieser Obligation als] lustig erklärt und mit ihren Tore non nur anu das, ï

‘daber alle diejeni Ï i ; sionarien, Pfand - oder sonstige Jn-|was nah Befriedigung der

Das im enthumschen Kreise belegene Allodial- [Eigentbümer , Ce s O: i 5 haber Ansprüche zu habeu vermeinen, hierdurch auf:

gefordezt, in dem auf den 11. Dezember 1840, Vormittags 14 Uhr, ber-Landesgerichts-| vor dem Deputirten, Herrn Ober-Landesgerichts-Refe- rendar- Frh. v. Nipperda, in unserm Geschäfts-Lokale angeseyten Termine eutweder persönlich oder durch einen 1 Licitations- Termin an ordentlicher Ge- gehörig legitimirten Bevollmächtigten aus der Zahl der richtsstelle im Wege der freiwilligen Subhastation ver- | hiesigen Ober-:Landesgerichts- Justiz-Kcemmissarien, vou denea, für den Fall der Unbekanntschaft, die Insilz- Komulissarien Hofrath Tellemann 1., Justizrath i 1 Eÿelei J ler und Wachsmuth in Vorschlag gebracht werden, sich) August Köthen und Julianen Fricderiken Köthen zu|bieiung haben wir bierselbst in der gedachlien zu meideu und ihre Ansprüche an der fraglichen Obli: ation naczzuweisen, widrigenfalls ihnen ein ewiges Stillscchweigen deshalb auferlegt und mit gänzlicher Amortisation derselben verfahren werden wird. Urkundlich unter des Königl. Ober - Landesgerichts m Siegel und gewöhnlicher Unterschrift. aumburg, den 23. Juli 1840. i g al. Ober-Landesgericht.

Bekanntmachung. Ueber den Nachlaß des am 3. November 1834 ver- Die darüber spreheude Obligation vom z';. August De Cran Æ ry vgrtererr T ei er er èr t id id - us aftlichen | tions: Prozeß eröffnet worden. chchaftliche Liquida

nigen.

werden. Glogau, den 6. Oktober 1840. ónigl. Ober-Landesgericht.

Artern gebörige Realitäten, als:

11 sgr. 111 b) 463

7 fgr..6 pf.z;

Erster Senat. fend a

ers und Ober-Autmanns Friedrich| wird hierdurch bekannt gemacht.

Alle unbekannten Gläu- c 2c. Körber werden daher vorge stratur einzusehen.

Preußischen Staaten.

scheinen, ihre Forderungen anzumelden und zu beschei-

Erster Seiiat. Kunow,.

Nothwendige Subhastation. Land- und Stadtgerichts-Komnuission Artern. Das folgende den Kötheschen Eheleuten, Friedrich! verdungen werden. Zur diesfälligen êffenilihei Aus-

a) die Sussaregeiude zu Artern, taxirt 2587 Thlr.

Unbekannte Realprätendenten werden zum Hervor- treten mit ihren Ansprüchen bis zum Termine, bei

i vor dem Deputirten Herrn Ober-Landesgerichts- Vermeidung der Präflusion, aufgefordert. 1007, und: den oberlehyaherzlihen von Hugo auf dem hiesigen Ober-Landesgericht 42 Ler |

Befanntmachunug. Die bisber zum Betrieb einer Fricsdeckten Fabrik be-

Die Ausbleibenden werden aller ihrer Vorrechte ver-| nuuten Räume des hießgen unweit der Oder belegenen

Armenhauses, welches 18541 in eiue Land. Armen- und

er sich meidenden Gläubiger] Zwangé-Arbeits-Anstait umgewandelt und deshalb dur von der Masse noch übrig bleiben möchte, verwiesen! einen größtentbeils schou volleudeteu bedeutenten An-

bau dergestalt vergrößert wird, daß darin 3 bis 4 Assor- timents-Maschinen Play finden, sollen nebst Heizung vom 1. Juli k, J. ab auf eine Ne:he vou uicbreten Jahren zum Betrieb einer gleic:en cder ähulicheu Fa- brif vermiethet und die Arbeitskräfte der darin befiud- lichen meist vollkommen arbeitsfäbizen Detinirteu, de- ren durchscinittlicze Anzahl zwischeu 120 uud 150 zu veranschlagen, dem Unternebmer zu diesem (Geschäft

An-

stalt einen Termin auf Diensiag deu 10. November d. J., Vormittags 11 Uhr,

p Schffl. walzende Linderei und ein Garten anberaumt, in welchem wir den Keufurreiten die zu in Artern und Arternscher Flur, taxirt 2172 Thir. | vermiethenden Lokale eigen, in so weit sie uech u'cht

chnen und die Gebete auf deu

aanz fertig ihnen bez

c) die Kavillerei-Gerechtigfeit , deren Nugung jähr-' Miethzins und die Arbeitelohnsäße entgegen nel wen lih/ zu 423 Thlr. 28 sgr. 1 pf. abgeschäßt ijt, :

Mahlmann.|den neunundzwanzigsten Januar Eiu Tau- wit dem Bewerken ein, daß Tie Nachmittags fotzu- thundert einundvierzig

von Vormittags 10 Uhr an ordentlicher Gerichtsstelle an erwähntem Tage aufgetreteneu Licitanten zu Eude

allhier an den Meistbietenden verkauft werden sollen, geführt und auf Nachgedote keine Nückücht genomuien! Tare, neuester Hy- werden wird.

pothekenschein und Hvpothefken - Tabellen der feil gebo- Licitations- und Kontrafts-Bedingungen wird 1m Ter-

tenen Realitäten sind wocheutäglich in unserer Regi- mine selbst geschehen.

auf lassen wollen. Wir laden Fabrik - Unteruebmer bi-rju

¡ seyende Licitation nur unter den bis 6 llhr Atcnds Die Bekanntmachung der speziellecen

Franffurt a. d. O., den 29. Oktober 1840.

Der Magisirat., Gensichen. Vogel. Schlumberger.

Fr. Cour 2 its

E Oesterr. ; Schweiz. Basel. Franzöfish-Schweizer Eisenbahn.

? tatien.

General des Tt:n

A Brigade, vou der

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin, Mittwoch den 4 November

Amtl. Nachr.

Frankr. Paris. Ueder das ueue Ministerium. Aufgabe desselben. Bérsc.

Großbr. u. Jrl. London. Lord Holland's muthmaßl. Nachfol- ger. Fragen des Herru Thiers an Lord Palmerston ungegrü1- det. Gedrücfter Zustand des Handels. Maßregeln des Kaisers vou Brafilien. VBeurtheitung der Königin Christine. Verthei- digungs-Zijand der Jusel Jerfsev. Französ. Ministerwech el.

Nieoerl. Haag. Gen. List zum Direïtor im Kriegs-Min. ernannt.

ela. Brüssel. Feuer im Palais des Pr v. Ocrauieu.

Deutsche Bundedsst. Hannover. Pferde- Ausfubr. Karls- ruhe. Eisenbahn. Frankfurt. Bestattung des Genu. v. Schöler.

Wien. Cenfur.

- Aus Savoven. Landes-Vecbesserunaen. pan. Madrid. Ankunft der Minister und Botschafter. E tion der National - Gardijten. -— Ju Cordova das Zehuten-Gesey abgeschafft. Preci+m. Espartero's an das Heer.

Jnulaud. Berlin. Beri)tigung der Nachr. über die Reise A. ven Humbold1's.

Wiff. , K. u, L. Berlin. Ole Bull, Völfert, Döbler und Wild. Auz. v. „Der Religions-Krieg in Deutshland, von Söltl,“

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

_Des Königs Majestät haben auf Ansuchen des Staats- Minijters, Generals der Jufanrerie, Grafen von Lottum, ge-

_

ruhr, denselben zu seiner Erleichterung. mie Ausnahme der Ver-

waltung des Staatsshaßes und der Münzen, von semen übrigen |

Geschäften zu diepensiren, und solche und insonderheit den Vor, traz in allzemeinen Landes- Angelegenheiten, die zur Allerhöchst- unmittelbaren Bestimmung und Entichéitung gelangen, so wie die Mitleitung der Staats-Buchhalterei, dem General-Lieutenant von Thile », zu übertragen und demselben Siß und Stimme im Königlichen Staats- Ministerium beizulegen.

Se. Majestät der Königs haben dem Hühnerauzen-Operateur Ja Tg Wolff das Prädikar cines Hof-Operateu: s beizulegen yCel Us,

Abgereist: S2. Durchlaucht der Herzo von Arem d A LTestphales. Per4os A e. Durchlaucht der Fürst zu Salm- Reifferscheid Dyck, nach D-esden. 9 s kade Se. Durchlaucht der Fürst zuSolms-Lich und Hohen-

Solms, nach Lich,

Se. Se der General-Licutenant und fommandirende tmees- Corps, von Pfuel, nah Münster. Se. Excellenz der General-Lieutcnant und General A jutant Sr. En des Kdnigs, Graf von Nostib, nah Schl: sien. von Pfuel, nah Neiße Der General-Major und Commandeur ter ! lten Landwehr- Heyde, nach B.cslau.

E N E IEIE

Zeitungs-Nachrichten

Frankrei.

Paris, 29. Okt. Während dz; j

mit mancherlei Gerüchten über die désineligen, Journate noch Kabinets angefüllt sind, hat der Telegraph eres ie Saes darauf erfolgte offizielle Zu ammensebung des Kabi ie ages brachr (s. d. gestr Bl. d. St. Zrg 3 abinets über- nale ihre M

erlaubt, cinige allgemeine un

ib.x die Mitglieder des neuen Unterhandlungea scheiuen am le

hen Modification geführt zu gaben, Und Passy dur die Herren Humann sezt worden sind. D

errén Dufaure Und Cünin-Gridain | e er ) wird dem neuen Kabinette die

Nüance des linken Centrums entzogen, und das rechte Centrum:

zum Haupt-Fundament desselben gemacht. z leicht dadurch die Stellung des neuen Ministeriums {e l , tirien-Kammer verändert werden dürfte, so ist doch auch s LES Vortheil dadurch erzweckt, daß ein an Gesinnung Und d run Übereinstimmendes Kabinets-Personal sich zusammengefunden A denn mic Ausnahme der Herren Teste und Villema.n, die B aas sogenannte kleine Portefeuilles erhalten haben, gehdren asle übri gen Muister entschieden der doctrinairen Partei cen. In s früheren ähnlichen Combinationen erhielt jenes doctrinaire Ele: ment durch den Zutrüt des Herrn Thiers eine Beimischung, wie è: B. in dem Kabinet vom 11. Oktober, oder dur den Hinzu- tritt einiger“ Mitglieder des linken Centrums, wie z. B. in bén abinet vom 12. Mai. Von den neuen Mitgliedern des Kabi- nets gehören vier, die Herren Soule, Duperré, Duchatel und illemain der Pairs-Kammer, und nf, die Herren Humann iert Zu Nord, Guizot, Cunin-Gridaine und Teste der Depu: der ilt o ERT an. Es is das neue Ministerium seit wia v: Hes je polution das neunzehnte. Marschall Soul[t Tut Ä fünften Male Conseils - Präsident ; Herr Gui- y zum zehuten Male in das Ministerium ein. Ep

eneral: Major und Commandeur der 12ten Division,

war zuerst Minister des Jnnern, dann beständig Mini öffentlichen Unterrichts gewesen und wird E mt he me Minister der auswärtigen Angeleaenheiten; der Admiral Duperré wird zum fünften Male See - Minister; Herr Humann zum siebenten Male Finanz - Minister; Herr Martin war zweimal Minister des Handels und der dffentlihen Bauten uud wird jeßt zum ersten Male Justiz - Minister; Herr Duchätel war zwei Mal Minister. des Handels und der dfentlichen Bauten und wird zum zweiten Male Minister des Junnern; Herr Cunin- Gridaine wird zum zweiten Male Handels - Minister; Herr Teste war ein Mal Justiz Minister und wird zum ersten Male Minister der dffentlihen Bauten. Herr Villemain wird zum weiten Male Minister des öffentlichen Unterrichts. Das neue

inisterium ist das dricte seit dem Jahre 1830, welches aus neun Portefeuille:Ministern besteht. _ Bis zum 12. Mai vorigen Jahres war das Ministerium des Handels und der öffcntlichen Bauten beständig in einer Hand gewesen.

Das Journal des Débats enthält heute folgenden Arti fel: „Die Journale, welche auf das Benehmen des Ministeriums vom 1. März eingewirkt haben, und die es jebt, was niclt mehr als billig ist, lebhafe vertheidigen, sprechen in diesem Augenblicke viel von den Gefahren der Lage. Sie haben Recht: die Gefah- ren der Lage sind groß, im Jnnern, wie nach Außen hin; aber sie sind nicht durch die ministerielle Krisis hervorgerufen, oder auch nur aufgedeckt worden. ie cxistirten vor der Entiassung des Ministeriums; nur werden sie dur die Krisis vermehrt, wenn diese nicht schnell zu Ende geführt wird. Wenn di: Journale des l. März die Gefahren der Lage erst seit der Entlassung des Mií- nisteriums sehen, so ist dies die Wirkung einer Verblendun 1, die von lange her datirt. Jenen Journalen is tn der That die innere und auswärtige Aufregung sters als der normale Zustand cines freien Landes erschienen ; sie verwechseln mit einander das Fieber und das Leben. Eine beständig durch kriegerische Einflústerungen auf- geregte Bevölkerung; der Krieg, laut verkündet als das beste Mittel, eine Revolutio.1 im Jnnern zu bewerkstelligen; die Ab- danfung des Königthums als nothwendig zum Beginn eines Krieges geschildert; dies Alles, so lange si nur die leßten Ge- waltchätigkeiten nicht zeizen, erscheint ihnen nicht als der Anfang der Verwirrung und der Unordnung, sondern vielmehr als ein Zeichen der Energie und der Stärke. Sie betrachten daher dies Alles nicht als die Gefahren der Lage, sondern sind vielmehr aeneiat, es für eine Unterstübung und eine Hülfequelle zu halten. Der Himmel verhüte, daß wir eine zu genaue Parallele zwischen der Lage, worin wir uns jebt befinden, und der, in welcher wir uns g" Anfang des Jahres 1831 befanden, ziehen sollten. Jn der C schichte gleicht sit nichts durchaus. Jndeß sind doch Züge der ce vorhanden. Das Ministertum Laffitte hatte Franbxéich ebenfalls an den Abgrund großer Gefahren geführt. Wer rettete es? Die Energie des Herrn “Perricr und der con- stetutionellen Partci, die sich im Schoße der Gefahr orga: nisirrte und Den Ánstrengungen der Anarchie muthig wt- derstand. Was die constirutionelle Partei in jener ruhm- vollen Epoche that ," muß sie jeßr wieder thun. Die Nochwendigkeit is dieselbe. Für alle Männer jener Partei ist es daher jet der Augenblick oder me, sih zu vereinigen, um den Gefahren vorzubeugen. Es darf nur eine einzige Partei beste- hen, die ihre Reihen enge s{ließt, um den Feind zu bekämpfen, und sie nur dffaer, um die Verbündeten au1zunehmen, die aus den Reihen der Gegner auetreten und sich ihnen anschließen wollen. Wehe über uns, wenn wir uns in diesen Augenblicken der Streitigkeiten von gestern und von voraestern erinnerten. Die constirutionelle Partei, welche das neue Ministerium unter- üs, muß daher viel vergessen; es kann sich überhaupt nur un- ter dieser Bedingung gegenwärti eine bedeutende Partei bilden. Sie muß alle Debatten und alle Abneigungen vergessen ; sie muß nur bedenken, daß es eine Charte giebt, die sie gegen die Fac- tionen zu vertheidigen hat; daß es einen König giebt, den man bei dem so shwierigen, so mühsamen und so undankbaren Werke der Regierung unterstüßen muß; daß es endlich Gesebe giebt, die auszeführt werden müssen, um die Charte und den König zu schüßen.“

Die Presse scheint, wenn man ihren Aeußerungen unbe- dingten Glauben schenken will, mir der neven ministeriellen Com- bination nicht in direkter Verbindung zu stehen. Sie äußert sich heute folgendermaßen: „Wir haben keinen Antheil an der jebt stattfindenden ministericllen Krisis genommen; wir haben nicht angestanden zu erklären, daß sie voreilig sey, und wir beharren mehr als. jemals bei dieser Meinung. Wir haben dethalb auch keinen Namen irgend eines unserer politischen Freunde vorge- schöben. Wir halten uns von jeder Combination cntfernt; wir begünstigen keinen von ihnen, denn Alle, von denen die Rede gewesen is, scheinen uns nicht die hinreichenden Bedingungen von Stärke und Dauer in sih zu vereinigen. Der „Courrier français‘/ is daher nicht berechtigt, sih folgendermaßen aus- zudrücken : „„„„Herr Martin, der Kandidat des Journal des Débats soll Großsiegelbewahrer uhd Herr von Lamartine der Kandidat der Presse, Minister des dentlichen Unterrichts, werden.“ Sicherlich giebt es keincn Staatsmann, mit dem wir in engerer Jdeen-Verbindung stehen, als mit Herrn von Lamar- tine; aber je mehr Vertrauen wir zu seiner Zukunfc haben, um so weniger dürfen wir wünschen, daß er in eine Combination eintrete, die hon vor ibrer Bildung das Geheimniß ihrer Schwäche und ihrer Zerbrechlichkeit verrathen hat. - Herr von Lamartine ist durch die Erhabenheit seiner Îdeen, seiner Gefühle und seiner Sprache, ohne Widerspruch und ohne Vergleich mit irgend einem

Anderen, selbst mit Herrn Berryer, der erste Redner in den bet- |

Kammern. (!) Herr von Lamartine kann und darf daher Lur ín ein stark fonstituirtes Kabinet eintreten, in welchem er eines der beiden großen potitischen Departements erhält. Dieser Augenblick scheint uns noch nicht sür ihn gekommen und deshalb protestiren wir laut gegen die oben erwähnte Aeußerung des ¡-Courrier français.‘“

Herr Dupin d. Ae. is acstern in Paris eingetreffen und hatte Abends eine Audienz beim Könige.

den

Man will wissen, daß er

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sich ofen für das politische System des sprochen habe.

«Die Wahl des Präsidenten der Deputirten-Kammer würde ein sehr wichtiger Akc werden, wenn es wahr ist, was man heute verbreitet, daß nämlich das ganze linke Centrum und die ganze linke Seite versuchen würden, Herrn Thiers auf den Präsidenten suhl zu erheben. Herr Thiers selbst giebt sich vielleicht zu die- sen Demonstrationen her, würde aber hernach s{werlich die Prä- sidentschafr annehmen, indem er auf die für sein Talent wirk- samste Stelle, nämlich die Rednerbühne, verzichten müßte.

Die hiesigen Blätter erweisen sich heute in ihren Nachrichten über die Fortschritte und die muthmaßlihe Entwickelung der ministeriellen Krisis im Vergleich zu dem bereits bekannten Re- sultat sämmtlich als’ ziemli gut unterrichtet.

| Der bisherige Unter-Staats-Secretair, Herr Leon von Mal- leville, ist zum Offizier der Ehrenlegion ernannt worden.

Börse vom 29. Oktober. An der heutigen Börse dauerte das Steigen der Rente fort. Die 3proc. chloß zu 75. 40 uünd die óproc zu 108, Auch die Eisenbahn-Actien waren sehr aesucht und stehen sämmtlich 60 bis 70 Fr. über ihren niedrigsten Cours.

Großbritanien und Jrland.

London, 28. Okr. Als muthmaßlichen Nachfolger Lord Holland's im Kabinet bezeichnen Einige auch den Baron Fortescue (Lord Ebrington), jeßigen Lord-Licutenant von Jrland.

Der Observer, ein ministerielles Blatt, erklärt, daß die unlängst mitgetheilten Fragen, welche Herr Thiers nach dem ,¿Morning Herald‘/ in einer sogenannten zweiten Note vom 8. Oktober an Lord Palmerston gerich:ct haben sollte, eine blòdße Erfindung gewesen seyen. Dasselbe gilt also natúrlih auch von den angeblichen Antworten des Lo1ds auf diese drei Fragen.

Die. Nachrichten aus Manchester über die fortdauernde G:- drücftheit des Handels lauten sehr traurig. Zeuge sowohl als Garn verkauften sih mit jedem Tage {werer, und die Preise sinken. Fabrikanten und Spinner wissen sich nit mehr zu hel- fen; zu Blackburn und in der Umgegend sind 10 12,000 Menschen außer Arbeit, weil man allen Lohn, der über 9 Shil- líng wöchentlich beträgt, um 10 pCt. herunterscßzen wollte. Wenn die orientalishe Frage noch lange ungelôst bleibt und die Blo- kade der Süd-Amerikanischen Küsten fortdauert, \o befürchtet man die größte Noth, wozu noch kômmt, daß die Verschiffung von Garn nach Rußland zu Ende geht. Der Beschluß - der Bank, nur Wechsel, die hôchitens 65 Tage zu laufen haben, zu disfon tiren, hat bereits den Geldmangel sehr gesteigert und drückt die Preise der Waaren. Günstig lauten die Berichte hinsichtlich der Wollenwaaren und des Wollenhandels aus Bradford, Leicester

die Waaren steigen -zwar nicht, erhalten sich aber

Herrn Thiers auêsge-

nd Leeds, gut, und Wolle ging in London um 2 bis 3 Pence das Pfund

béher.

Nach Berichten aus Rio Janeiro vom 23. August hat der junge Kaiser kurz nach seiner Majorennitäts-Erklárung cine allgemeine Amnestie erlassen und súr alle Provinzen neue Gou- verneure ernannt.

Die Morning Chronicle tadelt die harten Acußerunaen, welche ihr Madrider Korrespondent sich Über die Königin Christinè erlaubt, wenn man auch in Madrid eben so urtheile. ¡„Gewiß““, sagt dies ministerielle Blatt, „ihre leste Handlung giebt ihr An; spruch auf einige Nachsicht, und wir mdchten daraus ließen, daß sie eher zu unbesonnener Feindseligkeit gegen die Spanische Freiheit und ihre Vertreter verleitet worden, als daß eigenes bitteres oder despotisches Vorurtheil sie zu dieser Feindseligkeit trieb. Französische Rathschläge stürzten sie ins Unglück, Franzd- sische Ratdgeber waren es, die ihr rieihen, sih bis aufs Aeußerste zu widersezen und sich nicht herabzulassen, den National-Willen zu befragen. Diesen thdrichten Rath nahm sie blindlings an und befolgte ihn muthig, bis die Jnsurrection des Landes, als das natürliche Resultat, ihr entgegentrat, worauf sie resignirte. Man muß zugeben, daß, wenn sle die erbitterie Feindin der Freiheit Spaniens wäre, sie etwas weit Aergeres gethan haben würde, als sich zurückzuziehen und ihre Kinder der Obhut der Nation zu überlassen. Jhre leßte Handlung hat die Möglichkeit cines Bürgerkrieges verhinderr und zugleih Frankreich jedes Vorwan- des zu einer Jntervention beraubt. War sie zu sehr Franzd|isch in ihrer Regierungs8weise, so war sie es wahrlich nicht bei threr Abdankung.“

Die Drohungen, welche mehrere Französische Blätter neulich ausgesprochen haben, daß Frankreich im Falle eines Krieges Jersey, eine der kleinen Jnseln im Kanale, angreifen würde, sind von den Eingebornen dieser Jnsel mix Unwillen aufgenommen wor- den. Ein dortiges Blatt sagt in dieser Hinsicht: „Die Behaup- unz, daß ein einziges Dampfboot diese Jusel unterwerfen könne, ist abgeshmackt. Jhre Küsten werden durch Martello-Thürme vertheidigt, welche innerhalb eines Kanonenschuss:s von einander entfernt liegen. Sie werden jeßt in Vertheidigungé-Zustand ge- seßt. . Außerdem beträgt die einheimische Miliz 3000 Mann. Diese Macht kann im Fall der Noth auf 5000 Mann crhéht werden. Sie sind gut disziplinirt und England mit Begeiske- rung treu. Sie sind olz von ihrem Vaterlande cingenommen. Jch gebe zu, es sind Klagen vorgekommen, daß unser Whig Ministerium darin nachlässig gewesen ist, daß es nicht mehr Streitkräfte hierher sendete, damit, wenn plô6lih ein Krieg erklärt werden und die Franzosen einen Angriff auf die An'el machen sollten, diese dann mit den eingebornen Truppen handeln könnten, um u verhüten, daß die Insel auch nur cine Stunde in die Hände dcr

cinde falle. Unser Gouverneur, cin vet ständiger und tapferer Mann, seßt das vollkommenste Vertrauen in die Ergebenheit und in den Muth der Bevölkerung. Er hat bereits die Vor- sichts - Maßregel ergriffen, alle Franzosen aufzuzeichnen, in der Absicht, sie, sobald ein Krieg unvermeidlich sey, nah dem Fegeor üÜberliegenden Ufer abzuschicken. Sollte ein Bruch zwischen ige land und Frankreich stattfinden und eine propagandistische aggr auf zwanzia Dampfböten hergeschickt werden, sie würde

- "S mre feine Anhänger für Französishe Grundsäße finden; fle Ne vielmehr U solche Aeußcrung für Alt - Englan) und gegen das