1907 / 6 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 08 Jan 1907 18:00:01 GMT) scan diff

W. T. B.“ zufolge, gesagt ist, die Reichsregierun würde ¿war einige dieser Einwendungen Frankreich egenüber nach- Frücklich geltend gemacht haben, aber es hätten sich Umstände ergeben, die ein unverzüglihes Handeln nötig emacht E um die Vorrehte Frankreichs und Englands sicher zu stellen. Es bestände guter Grund für die Annahme, daß eine Ver- zögerung, die mit weiteren Verhandlungen verbunden L unerwünshte Verwicklungen mit sich bringen würde. De ‘Reichsregierung habe sich demgemäß dahin entshieden, daß eine latten Bestätigung des unveränderten Vertragsentwurfs ‘vorteilhafter sei.

Rußland. S i:

Nach einer Meldung der „St. Petersburger Delegraphen-

S haben vorGestren abend in Lodz an verschiedenen

Punkten Zusammenstöße zwishen den Ar A

Parteien Hatt efunden, wobei 5 Arbeiter {wer verwundet worden sind und einer getötet ist.

Asien.

Nachrichten aus privaten Quellen zufolge gewinnt es den Anschein l ob die Unruhen in der Provinz Kiangsi noh ‘nit beendigt sind. Wie dem „W. T. B.“ aus Schantung gemeldet wird, herrsche dort große Au räuberishe Ueberfälle seien P und es mache sih O Tätig- Teit mehrerer geheimer Gesellschaften bemerfbar, o ab R großer Teil der Bevölkerung in die Städte Les e Festigten Pläße ziehe. Die Anstrengungen Juan-Schi- M Und des Gouverneurs Jang seien auf die Einschrän A Unruhen auf ein Gebiet und auf die Verhinderung des E dringens der Aufständischen in Tschili gerichtet. Besonders %emerkenswert ist das. Zusammenwirken der Beamten der ver-

hiedenen Provinzen bei der Unterdrückung der Unruhen,

während früher jede Provinz für sih selbst handelte.

nister Gebbas hat einen Preis auf

- erifische Kriegsminister Gebbas hat einen Preis au}

Den e Is S Ie Wie die „Agence Haas s meldet, läuft in Araberkreisen das Gerücht um, daß Raisuli gestern von seinem Schwager ausgeliefert worden sei. Dieses Gerücht hat bisher die amtliche Bestätigung nicht erhalten, doch bringen auch mehrere Madrider Blätter die bestimmte Nachricht, daß Raisuli von Leuten des Stammes Wadras fest-

genommen sei.

Parlamentarische Nachrichten.

Die 1. Sißung des Hauses der Abgeordneten, welcher der S ialinsies Freiherr von Rheinbaben, der Minister des Jnnern' Dr. von Bethmann-Hollweg,

* der Minister für Handel und Gewerbe Delbrü, der

Minister der öffentlihen Arbeiten Breitenbach und Des S túrifiez für Landwirtschaft 2c. von Arnim beiwohnten , eröffnete nah 1 Uhr Nachmittags der Prä- ident der vorigen Session bg. von Kröcher mit einem dreifahen Hoh auf Seine Mazestät den König, in das Das Haus lebhaft einstimmte. i

_ Zu provisorishen Schriftführern wurden die Abgg. B Hagen, Holtshke, Keruth und Zimmermann Derufen.

Präsident von Kröcher: Das Königlihe Haus und das ganze Land find am 13. September v. J. durch das Hinscheiden Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Albrecht von Preußen, Regenten von Braunschweig, in Trauer verseßt worden. Ich habe geglaubt, in Ihrem Sinne zu handeln, wenn ih Seiner L tät dem Ksni und Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Friedrich Heinri namens des Hauses die innigste Teilnahme auêgesprohen habe. Von Seiner Majestät dem König if darauf folgendes Telegramm ein-

egangen: LES „Für die Mir namens des Abgeordnetenhauses anläßlih des Ablebens Seinec Königlichen Hoheit des Prinzen Albrecht bekundete Teilnahme spreche Ih Meinen besten Dank aus, Wilhelm R.“ Seine Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Heinrih hat folgendes Telegramm gesandt: „Jhnen und dem Abgeordnetenhause sprechen meine Brüder und ich herzlihen Dank für Ihre Teilnahme an Am 27. Dezember v. J. hat sich Seine Königliche Hoheit der Prinz August Wilbelm, der vierte Sohn Seiner Majestät des Königs, mit der Prinzessin Alexandxa von Stleswig-Holstein-Sonderburg-Glücks- burg verlobt. Ich habe Seiner Majestät dem König und Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen August Wilhelm namens des Hauses den innigsten Glückwunsh ausgesprochen. Seine Majestät der König hat darauf folgendes Telegramm übersandt: E „Ich danke vielmals für die freundlihen Glückwünsche des Abgeordnetenhauses zur Verlobung Meines S E E: Seine Königliche Hoheit der Prinz August Wilhelm hat geantwortet: „Für die mir im Maren des Abgeordnetenhauses übermittelten Glück- wünsche danke ih herzlich|t.“ : S s E

Die Verlosung der Mitglieder in die Abteilungen wird in der üblihen Weise nah Schluß der Sißung dur die Schrift- führer erfolgen. i ;

Nachdem noh von dem Eingange des Entwurfs eines Geseßes, betreffend die Ausübung des Jagdrechts, Und des Entwurfs eines Gesezes gegen die Verunstaltung von Ort- schaften und landshaftlih hervorragenden Gegenden Mit- teilung gemaht worden war, nahm der Finanz- minister Freiherr von Rheinbaben zur Einbringung ‘des

ntwurfs des Staatshaushaltsetats für das Rechnungsjahr 1907 das Wort i

a x (Schluß des Blattes.)

¿ad dem e elegten Ent- u e der Abgeordneten vorgeteg wurf des Star Da 00 das Etatsjahr A find die Einn hmen des Staates auf 3 187 109 250 4, die Ausgaben 0 Ordinarium auf 2903 191 640 4, im Extraordinarium auf dera Æ, zusammen mithin ebenfalls auf 3 187 109 250 M. agt. Gegenüber den Veranschlagungen für das laufende Jahr zeigen die Sthlußsummen des Is Etats für 1907 eine Erhöhung um 276764854 # Dieselbe verteilt sich bei den Aus- gaben mit 229790888 4 auf das. Ordinarium und mit E08 966 „G auf das Extraordinarium. Es sind höher angeseßt et den staatlihen Betriebsverwaltungen die Einnahmen um 261 876 741 , ‘die Ausgaben im Ordinarium um 184 748 581 Und im Extraordinarium um 40 368 150 e, bei den Dotationen Und der allgemeinen Finanzverwaltung die Einnahmen um E 648 958 und die Ausgaben im Ordinarium um 18 678 737 M, ei den eigentlichen Staatsverwaltungen die Einnahmen um 11 239 155 e, die Auegaben im Ordinarium um 26 363 570 und A R R 6 605 Be d ; 1 der erheblichen Steigerung des Ausgabebedarfs hat zu einem nicht geringen Teile der Umstand bela cttagen daß g Le Rüdsicht

auf den größeren Umfang, die gesteigerte Schwierigkeit und Ver-

‘Beamte un

antwortlichleit des Ae zur Beseitigung besonderer Härten notwendig erschienen ist, einer größeren Anzahl der in diesen Dienstzweigen beschäftigten Beamtenkategorien, fo insbesondere den Förstern, Grenze und Steueraufsehern, oberen und mittleren Werksbeamten, u männern und Gendarmen sowie 59200 Beamten der Eisenbahnverwaltung, darunter Bahnhofsvorsteher, Bahnmeister, Eisenbahnassistenten, Lokomotivführer, Zugführer, Werkführer, Schirrmeister, Wagenmeister, Lademeister und Weichensteller T. Klasse, Gehaltsaufbesserungen zuteil werden zu lassen, womit ¿ugtei@ vielfahen im Landtage geäußerten Wünschen Rechnung getragen ist. Diese Gehaltsaufbesserungen erfordern einen Gesamtaufwand von rund-14 000 000 G Bei dieser sehr hohen Be- lastung des Staatshaushaltsetats war es nit mögli, auch den geringer besoldeten Unterbeamten, bei denen jene besonderen Umstände nit obwalten, eine Gehaltsaufbefserung zuteil werden zu laffen, ‘Um aber wenigstens für die geringst besoldeten Unterheamten einen bei der gegenwärtigen Steigerung der Preise vieler Lebensbedürfnifse doppelt wünschenswerten teilweisen Ausgleih zu schaffen, ist ein Fonds von 3000003 e in den Etat des Finanzminifteriums eingestellt worden, der dazu dienen soll, die onds für - Unter- tüßungen von Unterbeamten in allen Verwaltungen behufs erwendung zu Gunsten der am geringsten besoldeten Unterbeamten einmalig angemessen zu verstärken. Ferner ist infolge des Inkrafttretens der Reichsgeseße vom 31. Mai 1906 über die Pensionierung der Offiziere usw. eine Abänderung der Pensions- vorschristen der Zivilbeamten in Aussicht genommen. Diese Maß- nabme in Verbindung mit einer ebenfalls beabsichtigten Ver- besserung der Hinterbliebenenbezüge erfordert für das Etats- ahr 1907 einen Mehraufward von 1 250 000 , zu dem noch ein etrag von 1200000 Æ hinzutritt, -der zum Ausgleich von

"Härten für solche Beamte und deren Hinterbliebene bestimmt ist,

denen die Vorteile -der neuen Gesehe nicht zugute kommen können. Endlich sind für diejenigen Unterbeamten, welche zum Tragen einer Uniform verpflichtet sind, Dien sre unagzulhlie im Gesamtbetrage von rund 3 600 000 eee nsgesamt* bringt somit der vorliegende Etat Diensteinkommensverbesserungen usw. für d deren Hinterbliebene von mehr als 23 000 000 4

Bei den staatlihen Betriebsverwaltungen ist im Ordinarium ein Mehrüberschuß von überhaupt 77 128 160 Æ veranschlagt, der gs aus Mehrüberschüfsen von 78 868 710 #4 und aus Minderübershüssen von 1 740550 Æ zusammenseßt. :

Von den Mehrüberschü sen entfallen 54284 150 4 auf die Eisenbahnverwaltung, deren Einnahmen “um 204 632 351 # höher veranschlagt find, und zwar um 45 475 000 F bei ‘dem Personen- und um 148 340 000 (A bei dem Güterverkehr, während an dauernden Ausgaben 150 348 201 A mehr angeseßt find. Von den Mehrausgaben \ind hervorzuheben: 62507900 für persönlihe Ausgaben, darunter die Bezüge für 10583 neue etatsmäßige Stellen, 18592000 A für Betriebsmaterialien, 30 338 000 G für den Oberbau, 30726000 #4 für Betriebs- mittel, darunter 10 000 000 A für neue, 4617 800 # an Steuern, Kommunalabgaben usw. und 1188 090 Anteil Hefsens ‘an den Ergebnissen der ee Balaei Verwaltung des preußischen und essilgen Eisenbahnbesigzes.

ei der Verwaltung der direkten Steuern ist der Mehrüberschuß auf 10 091 300 Æ veranshlagt; die Einnahmen aus der Einkommen- steuer sind um 11 000 000 A höher, die aus der Ergänzungssteuer um 500 C00 „(G niedriger in Ansaß gebraht, während die Ausgaben eine. Steigerung um 456 100 ä aufweisen.

Bei der Verwaltung der indirekten Steuern erge si ein Mehr- übershuß von 8 427 180 4, der sich aus einer Mehreinnahme von 11 776 700 6 und einer Mehrausgabe von 3 349 520 # zusammen- sezt. Von Mehreinnahmen sind zu erwähnen 3 741 000 an Ver- Cen für Erhebung der Neichésteuern, 8 533 000 G Anteil an der

eichserbshaftssteuer gegenüber einer Mindereinnahme an Erb- schaftssteuer nach den bisherigen preußishen Geseßen von 8640000 A —, 8000000 A an Stempelsteuer; unter den Mehrausgaben sind enthalten die Bezüge für neue Stellen für 8 Mitglieder, 81 Provinzialsteuersekretäre, 121 Oberrevisoren und Oberkontrolleure, 181 Assistenten und Einnehmer usw. gegen Wegfall der Bezüge für 150 Aufseher usw., ferner 200 360 4 zu Ent- \chädigungen für besondere Dienstleistungen, 110 753 # Verstärkung des Fonds für Geschäftsbedürfnifse, 70 000 4 zu Unterstüßungen für höhere und mittlere Beamte, 50 000 A zu Unterstützungen für aus- gese IOene Beamte usw. und 100 000 4 zur Unterhaltung der Dienst- gebäude. Y _ Die Forftverwaltung bringt einen Mehrüberschuß von 4 144 000 Die Einnahmen für Holz sind um 6 000 000 4 gesteigert, die Werbungskosten um 660000 4 Ferner ist zu erwähnen, daß nah dem Vorgange bei den Oberförstern 600 Stellen für Förster ohne Revier vorgesehen sind gegen Wegfall von ebensoviel Stellen für Hilfsförster. Im Extraordinarium ist wiederum ein Zuschuß von 4 000 000 zu dem ordentlihen Grundstücksankaufsfonds ausgebracht.

Ein Mehrübershuß von 1 383 330 Æ erscheint bei der Domänen- verwaltung. Durch den Zugang von 90 neu angekauften Domänen entsteht eine Mehreinnahme von 1 085 800 (A und durch die Neu- verpahtung älterer Domänen eine solche von 45 300 4 6 Domänen sind teils dur Verkauf, teils dur Auflösung in Abgang gekommen.

Bei der Seehandlung konnte infolge Erhöhung des Grundkapitals ein um 427 800 M. erhöhter Geschäftsgewinn in Aussicht genommen werden. E Die Lotterieverwaltung weist infolge der im Vorjahre ftatt- gebabten, bisher nur zum Teil berücksihtigten Erhöhung der Losezahl einen Mehrübershuß von 110 950 Æ auf. :

Bei der Berg-, Hütten- und Salinenverwaltung ergibt sich troß des Hinzutritts des Kalisalzbergwerks bei Vienenburg, für welches ein Uebershuß von 2 085 000 verans{lagt ist, ein Minderübers{huß von 1 603.990 #&, und zwar seßt sih derselbe aus einer Mehr- einnahme von 18410790 M und einer Mehrausgabe von 90 014 780 Æ zusammen. Er finde darin seine Erklärung, daß auch für das nächste Rechnungejahr bei den Staatêwerken erhebliche Mehrbeträge für L und Erweiterungsbauten vorgesehen werden mußten für Koksofenanlagen und elektrische Zentralen allein 3 985 000 & und daß die Ausgabefonds für Löhne, Materialien, Bauunterhaltungsfosten, Landerwerb usw. höher zu bemessen waren, um namentlich fr den weiteren Ausbau der in Angriff genommenen neuen Anlagen und für zwei in Westfalen geplante neue Doppel- shachtanlagen die erforderlichen Mittel zur Verfügung zu haben.

Bei der Münzberwaltung ist entsprehend der in Aussicht ge- nommenen geringeren Ausmünzung ein Minbderübershuß von 136 560 M. in Ansatz gebracht.

Die Dotationen und die allgemeine Finanzverwaltung weisen einen Mehrbedarf von 15 029 779 # auf.

Die Verwaltung der öffentlihen Schuld erfordert eine Mehrausgabe von 14 361 125 4; zur Verzinsung find 11 573 679 4 und zur Tilgung 9 832 956 #4 mehr veranshlagt. In dem leßteren Betrage sind enthalten 926 300 4, welche erstmalig zur Tilgung des Kaufpreises für das vom Staate erworbene Kalisalzbergwerk Hercynia über die geseßliche 3/;prozentige Tilgung hinaus zu verwenden find.

Bei der allgemeinen Finanzverwaltung ergiht sich ein Mehrbedarf von 729143 d, indem Mehreinnahmen von 3 585 829 M Mehrausgaben von 4314972 # gegenüber- stehen. Den bezüglichen Ansäßen in dem Entwurfe zum Reichshaushaltsetat für 1907 entsprechend sind die Ueberweisungen vom Reiche um 3 026 350 /# höher eingestellt, während der Matri- fularbeitrag, der nach dem Entwurf zum Neichshaushaltsetat den Sollbetrag der Ueberweisungen um mehr als 40 S auf den Kopf der Bevölkerung übersteigt, gemäß der Bestimmung im 3 des Geseßes vom 3. Juni 1906, betreffend die Ordnung im Reichs- haushalt und die Tilgung der Reichs\chuld (Reichsgesegbl. S. 620), nur in Höhe der Ueberweisungen ugs eines Betrages von 40 auf den Kopf der Bevölkerung in Ansaß gebracht ist, was ein Mehr

9 702 926 „4 gegen den vorigen Etat ergibt. Außerdem sind die E interlegten Geldern, dem Durchschnitt der lebten

î von h MIE N Laar ngoiahre entsprechend, um 1 500 000 G gesteigert.

Bei den eigentlihen Staatsverwalt - wie bereits oben angegeben, um insgesamt L Se Le M olme anshlagt. Von den Mehreinnahmen erscheinen u. a. 2797196 M

bei der Ansiedelungskommission für Westpreußen und osen gegen- über einer gleich hohen Mehraus abe, 1278 300 7 verwaltung, 450 C bel ber 4 bei der Bau

3D Justizverwaltun 2 471 660 M bei der Verwaltung des Innern ; bei dieser Venwaltung ist eine Mehreinnahme von 1873 080 G zu Beipilser für unter- ftüßungsbedürftige ehemalige Krieger angeseßt, der eine Mehrausgabe vom gleichen Betrage gegenübersteht.

Die dauernden Ausgaben bei den eigentlichen Staatsyerwaltungen erhöhen si, wie ebenfalls bereits oben bemerkt, um 26 363 570

Der Etat des Finanzministeriums {ließt ab mit einer Minder- ausgabe von 1345144 #4, die sich daraus erklärt, daß der hier im vorigen Etat ausgebrahte Fonds von 8402298 M zur Erhöhung des Wohnungsgeldzuschusses für die Unterbeamten auf die einzelnen Verwaltungen übertragen worden ist. An Mehraus-

aben find u. a. vorgesehen 663 290 A für die Oberpräsidien und Regierungen, darunter die Bezüge für neue Stellen für 27 Regierungs- mitglieder, 4 Kasseninspektoren, 40 Bureau- und Kassenbeamte ufw., 103 400 „6 für Geshäftsbedürsnisse und 200 000 (A zu Tagegeldern und Reisekosten, ferner 2 100 000 (6 für Zivilpensionen und 1500000 M4 zu gefeßlihen Witwen- und Waisengeldern. Für den Fall der An- nahme der in Aussicht genommenen Geseßzentwürfe wegen Verbesserun; der Pensions- und Hinterbliebenenbezüge sind außerdem CForbeTide und vorgesehen die im Eingange erwähnten 1250 000 « Zivil- eue und 1 200 000 G Unterstüßungen. Die im Eingange eben- alls erwähnten 3 000 000 „G zur einmaligen Verstärkung der Fonds für Unterstüßungen von Unterbeamten in allen Verwaltungen ees Verwendung zu Gunsten der am geringsten besoldeten Unterbeamten find im Extraordinarium zum Ansaß gebracht.

Bei der allgemeinen Bauverwaltung sind an dauernden Mehr- ausgaben verans{lagt 1 277 004 4, darunter 322 178 4 Besoldungen und Wohnungsgeldzuschüsse hauptsählich infolge der Errichtung neuer Stellen, 273 567 4 Reisekosten und Tagegelder sowie Dienstaufwands- entshädigungen und 506 800 G zur Unterhaltung der Seehäfen, See- \hiffahrts\straßen, Binnenhäfen und Binnengewäfser.

Bei der Handels- und Gewerbeverwaltung ist die dauernde Aus-

abe um 1 148 760 M. gestiegen; insbesondere treten hinzu 830 575 6 ür das gewerblihe Unterrichtswesen, darunter 540 000 ( für Fort- bildungs|chulen und 99 535 4 für gewerblihe Fahschulen.

Die dauernde Mehrausgabe der Justizverwaltung stellt sch auf 3 761.000 4; darunter sind enthalten die Gehälter für neue Stellen für 150 Richter und Staatsanwälte, 14 Rechnungsdirekoren, 214 Bureaubeamte usw., ferner 171 950 e für ständige A im Kanzleidienst, 334 000 / für Hilfsarbeiter und Ste vertreter in allen Dienstzweigen mit Aus\{luß des Kanzleidienstes, 355 200 M zu Geschäftsbedürfnissen, 375 998 e für die besonderen Gefängnisse und 160 000 4 bare Auslagen in Zivil- und Strafsachen.

Bei der Verwaltung des Innern sind an Mehrausgaben ver- anshlagt, abgesehen von den in Mehreinnahmen gedeckten Mehr- ausgaben von 1 873 080 M an Beihilfen für unterstüßungsbedürftige ehemalige Krieger, überhaupt 9845 990 # (4844714 M für d Königlichen Polizeiverwaltungen, darunter -die Gehälter für 616 neue Stellen, 1 702 407 # für die Landgendarmerie, 473 005 „« allgemeine Ausgaben im Interesse der Polizei, darunter 300 000 « für die Fürs- O Minderjähriger, 741 817 Æ für die Strafanstalts-

erwaltung).

Bei der landwirts{haftlihen Verwaltung sind an dauernden Aus- gen 1231550 Æ mehr ausgebracht, darunter 305 452 4G für die

eneralkommissionen, 262537 4 für die landwirtschaftlihen Lehr- anstalten, 200 000 G für die Förderung der Viehzuht, 115 554 4 für Landesmeliorationen, 85 000 „G Verstärkung des Dispositions- fonds zur Unterstüßung landwirtschaftliher Vereine ‘usw., 90 000 4 zur Förderung des Obst-, Wein- und Gartenbaues und 75 000 4 jur landwirts{chaf\tlich-polizeilihe Zwecke. Außerdem ist wle im Etat des laüfenden „Jahres ein Betrag von 500000 #4 im Extraordinarium ale Zersirtang des Dispositionsfonds zu Prämien bei Pferderennen orgesehen. ei der Gestütverwaltung hat sich die dauernde Ausgabe um 257 746 Æ erhöht, darunter befindet sich ein Betrag von 100 000 zur Verstärkung des ordentlichen Pferdeankaufsfonds; daneben ist im Extraordinarium wiederum ein Zuschuß zu diesem Fonds, und. zwar in (2 s 4s E E Sorge legen ; n on den dauernden Mehrausgaben bei der Verwaltung der - lihen, Unterrihts- und Medizinalangelegenheiten im Gesamibeine von 7 347 907 sind zu erwähnen: 543 475 M für die Universitäten 338 680 G für die höheren Lehranstalten, 5 270 905 G für das Ele: mentarunterrichtswesen, darunter der Mehrbedarf für 10 neue Seminare und 4 neue Präparandenanstalten, 300 000 4 behufs allgemeiner Ers leihterung der Volks\{ullasten, 350 000 zu Zuschüssen für die Alterszulägekassen der Volksschullehrer und Lehrerinnen, 300 0006 zur Errichtung neuer Sculstellen, 2950 000 zur Unterstüßung von Swulverbänden wegen Unvermögens bei Elementars{ulbauten, 80000 M. zu Pensionen für Volks\cullerer und 325 000 4 zu Witwen- und Waisens geldern für _ die Hinterbliebenen von Volks\{hullehrern; ferner 408 567 A für Kun t und Wissenschaft, 248 086 für das technische - Unterrichtswesen, 125 000 A zu Unterstüßungen für Geistliche aller“ Bekenntnisse und 251 095 #4 für das Medizinalwesen, darunter 94 020 Æ Mr ana von ¡p itinaluntersuFungsämtern. aligen und außerordentlichen entfallen auf die Betr ebsverwaltungen 200 919 si0 oa

186 027 800 M auf die Eisenb Stáäatsverwaltungen 82 997 800 E LUNG, M O

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Die im „Zentralverband deutshèr Brauereiarbeiter“ organisierten Brauerei alb e Groß-Berlins (Flaschenkellerarbeiter, Hofarbeiter, Faßfahrer, Flashenbierfahrer, Privatbierfahrer, Reserve- fahrer, Stalleute usw.), waren vorgestern in einer Anzahl von mehr als Personen versammelt, um zu einem neuen Tarif- vertragsentwurf, der zwishen dem Vorstande des „Vereins der Brauereien Berlins und Umgegend“ und der Lohnkommission vereinbart war, Stellung zu nehmen. Nachdem die ua aule der Brauereten verlesen waren, erklärten, der „Vossishen Zeitung" zufolge, alle Redner die Bewilligung für ungenügend, da ein großer Feil der Arbeiter folhe Lohnsäße bereits jeßt beziehe. Die Verhandlungen endeten mit ‘dem Ergebnis, daß alle Bewilligungen als unzureichend mit großer Stimmenmehrheit abgelehnt wurden. Auf dringenden Rat des Zentralvorstandes wurde noch beshlofsen, eine Urabstimmung O bevor zum [eßten Mittel, dem Ausstande, geschritten erden foll.

. Eine am “Sonnabend in Bochum abgehaltene Maurer- R LTA hat, laut Meldung der “Rheinisch-Westfälis&en Zeitung“, beschlossen, von der Leitung der Westfälischen Stahlwerke, die zwet organisierten Maurern gekündigt hatte, die Zusicherung der Rücnahme der Kündigung und 10stündige Arbeitszeit zu verlangen. 20 ae der Ablehnung will man am 15. Januar in einen Streik eintreten.

In Le ipzig ist vorgestern zwischen den Vertretern ‘der Prinziyal- bereigigung Leipziger Buch-, Stein-, Liht- und Lrt druckeretien und der Filiale Leipzig des Verbandes der in den Drudckereien beschäftigten Hilfsarbeiter und Arbeiterinnen, dem „Hannoverschen Courier“ zufolge, endgültig ein Tarifvertrag auf 9 Jahre abgeschlos\sen worden. Der Vertrag fällt zeitlih mit KieN en 008 Kerler 0d U L Ke elten

a rbeiter und verhütet den Ausbru j drohenden Lohnkampfes im Buchdruckgewerbe. Q eines lange Zeit

In Schönheide im Erzgebirge hat Gh am S große Anzahl Arbeiter zusammengefunden und ein

onntagabend eine en Verein auf