1907 / 11 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 14 Jan 1907 18:00:01 GMT) scan diff

1. April in Summa von rund 643 Millionen Rubel zu bestätigen. Bei der Zusammenstellung des Ausgabenbudgeis sei alles mögliche getan, um die Ausgaben bis zur Bestätigung des Staatsbudgets für 1907 einzuschränken. Von den ordentlichen Ausgaben im Gesamtbetrage von rund 2 Milliarden entfallen u. a. in runden Millionen auf das Hofministerium 16, höchste Staatsinstitutionen 6, Synod 29, Inneres 135, Finanzen 369, Justiz 52, Auswärtiges 6, Volksaufklärung 44, Wegebauten 474, Handel und Industrie 31, Ackerbau 37, Krieg 380, Marine 104, Staatsfkredit 379. G

Jm einzelnen wird über das F des Staatsbudgets für 1907, nach Meldungen des „W. T. B.“, noch folgendes E: find auf 2175 Millionen

e ordentlichen Einnahmen au

Rubel veranschlagt ; M E erwartet, daß sie 147 Millionen mehr betragen werden als im Jahre 1906. Für ordentlihe Ausgaben sollen 2173 Millionen (gegen 1906 mehr 141 Millionen) angewiesen werden. Die bedeutendste Erhöhung der Ausgaben weist die Zinszahlung für Staatsanleihen auf, nämli 46 Millionen; an Ausgaben für das Branntweinmonovol sind 41 Millionen mehr vorgesehen auf Grund der Erhöhung des Konsums, der E bedeutenden Zuwachs an Einnabmen gibt; ferner weisen an Mehrausgaben auf die Staatseisenbahnen 29 Millionen. Für die Einführung des allgemeinen Schulbesuchs wird ein Kredit von 54 Millionen, für die Agrarorganisaiion ein solcher von 44 Millionen beantragt, unabhängig von den im Jahre 1906 für diese Zwecke angewiesenen Summen. Die Aufbesserung der Lage der Militärpersonen machten die Erhöhung des Ausgabebudgets des Kriegsressorts um 12 Millionen erforderli, wogegen die Aus- gaben tes Marinerefsorts, besonders für Schiffs- und Hafenbauten, um 23 Millionen herabgeseßt worden sind. Für die sonstigen Staatsauëgaben find inêgesamt 14 Millionen mehr ein- gestellt worden. Ungeachtet der Echöhung der Ausgaben sowie der Mißernte in vielen Gouvernements und des Wegfalls der Einnahme von 32 Millionen infolge der endgültigen Au E der Ablöfungszahlungen von 1907 ab decken die ordentlihen Einnahmen nach dem Budgetentwurf vollständig die ordentlihen Ausgaben, wobei sogar noch ein Ueberschuß von 1,6 Millionen verbleibt. Dieses Resultat ist aus\{ließlih dem Wachsen der Staateeinnahmen und dem Bestreben der Regierung zuzuschreiber, die Ausgaben auf das unbedingt Notwendigste zu beschränken. é

Eine wichtige Rolle bei der Deckung der erhöhten Ausgaben fällt dem Branntweinmonopol zu, von dem eine Mehreinnahme von über 104 Millionen erwartet wird. An Mehreinnahmen werden ferner erwartet von den Staatseisenbahnen 14, den Zöllen 11, der Zuckersteuer 10, der Gewerbesteuer 9, der Naphtha- steuer 8 Millionen usw. Unter den außerordentlihen Aufgaben sind zur Deckung der Kosten des lebten Krieges 124 Mil- lionen eingestellt worden, was gegen 1906 eine Verringerung um 266 Millionen ergibt. Für den Bau von Eisenbahnen wurden 6 Millionen mehr veranschlagt, zur Unterstüßung der Bevölke- rung in dem Notstandsgebiete wurden 61 Millionen be- stimmt und zur Tilgung der in Deutshland Ende 1906 emittierten kurz fristigenVerpflihtungen 53 Millionen. Ins- gelainE betragen die außerordentlichen Ausgaben für 1907 298,6 Millionen. Zur Deckung der außerordentlihen Ausgaben wird beab- sibtigt, den Rest der itnabrnei zu verwenden, der bei der Aus- führung des Budgets für 1906 verbleiben muß nach vollständiger Deckung nicht bloß des Defizits von 481 Millionen, das in diesem Budget aufgeführt ist, sondern auch des D. fizits von 158 Millionen vom Jahre 1905, der zu Sans des Jahres 1906 emittierten kurzfristigen Verpflihtungen und nah Ae. bedeutender außerbudgetmäßiger Ausgaben des verflossenen Jahres. Der für 1906 als Barbestand. der Staatsrentei erwartete Rest der Staatseinnahmen, mit dem ein Teil der außerordentlichen Ausgaben gedeckt werten soll, wird wahrs{einlich niht unter 55 Millionen betragen. Zur Deckung des andern Teils der außerordentlihen Ausgaben ist eine Kreditoperation beatsichtigt, deren Umfang von den Eingängen des Jahrs 1907 abhängen wird.

Der Abschluß einer neuen Anleihe ist dadurch begründet, daß unter den außerordentlihen Ausgaben des Jahres 1907 bedeutende Summen zur Deckung der Sieaaraltes und zur Unterstüßung der

V

notleidenden Bevölkerung aufgeführt find, die aus ordentlichen Quellen ¿u decken selbst unter normalen Verhältnissen chwierig wäre.

ch dem vorläufigen Ausweis des Finanzministeriums über die Ausführung des Staatsbudgets von 1906 betragen die orden t- lihen Ginnahmen 2265 Millionen, das sind gegen den Voranschlag 237 Millionen und gegen das Vorjabr 241 Millionen mehr. Die ordentlichen Ausgaben betragen 2051 Millionen. Somit verbleibt im Ordinarium ein Üeberschuß von 214 Millionen und zusammen mit den geshlofsenen Krediten nah dem Anschlage früherer Jahre 2182 Millionen. Die außerordentlichen Einnahmen betragen 1082 Millionen, darunter aus der Realisierung dér fünfprozentigen Anleihe des Jahres E 704 M erei A Rente 35 Millionen. ie außerordentlichen Au betragen 1088 Millionen, darunter für Tilgung der 1905 und 1906 aufgenommenen fkurzfristigen Verpflichtungen, die in Deutschland raue und Rußland emittiert wurden, 445 Millionen, für die terstüßung der notleidenden Bevölkerung 80 Millionen und für die mit dem rujfish-japanishen Kriege zusammenhängenden Mehrausgaben Aer, D Budgetanshlag 62 Millionen. Zu ane Se die Ausgaben 8139 Mini Der A der Ein- nabmen über die Ausgaben " beträgt 213 Milltonen, Nah Deckung des Defizits aus dem Jahre 1995 im Betrage von 158 Millionen verbleiben als freier Barbestand der Reichérentei 55 Millionen. Zu berücksihtigen ist, daß von den insgesamt emittierten Shaßwehseln für das Jahr 1907 nur die in Deutschs

[and jüngst emittierten Wesel im Betrage von 114 Millionen Mark verbleiben,

Das „W. T. B.“ verbreitet ferner folgende Meldungen:

In St. Petersburg wurde bei einer in der vergangenen Naht Pr Otadtteil Wasfiljewskij Ostrow vorgenommenen Haus][uung die O a mit einer Revolversalve empfangen, wobei höhere Polizei- T O ein S O S E E ies des s

T r 2e bon den Wohnungsinhabern abgegeten wurden, Nag eden. Haus wurde e tilitär umstellt. In derselben Oftraw ein Shubmann esa ladung im Siadlieil Peierburgeti

nn erschossen.

Brig Hetrowsk (Daghestan) ist vorgestern der Polizei eister Sonntag gegen ermordet und in Sewastopol in der Naht zum worden. Slatwtes; Polizeioffizier Slawinski eine Bombe geworfen geblieben; seine Fg, ar, vorübergehend betäubt, ist aber unverleßt Nerlebungen, Wir ein Polizeisoldat und ein Wahmann erlitten diese eine zweite Borbe. Ziolgung der Urheber des Anschlags warfen brechern, ju entkommen, folge der Dunkelheit gelang es den Ver-

Spanien.

Nah einer Meld j s des Aeußern Perez CabalU e: T. B.“ hat der Minister

ü i me ndenten T E gus Marokko Egon Nachrichten für RNaif (E ib lärt und es als unrichtig bezeichnet, daß Minifier fänte pie de Streitkräfte versüge. Der Minister fügte hinzu, daß die franzöisc-spantjck- Mission s leng u ege n erde, die Küsten ‘zu überwachen und die Hôfen zu shüßen, ohne si i Eg E: O ju Ga A si irgendwie in die inneren ___— Don dem in Madrid tagenden A fr; sind verschiedene Resolutionen gefaßt O E Fey Quelle zufolge dafür aussprechen, die spanischen Häfen in Afrika in derselben Art wie die dortigen französischen

auszugestalten, dort Lagerhäuser und Hafenanlagen zu salfen, vom Machzen das Recht zur Ausbeutung der Kork- eichenbestände für die Spanier zu erwirken, die spanishe Aus- wanderung nah Afrika zu fördern und für die Anweisung von Land an die Auswanderer, für die Erleichterung der Naiuralisation von Ausländern sowie für die Erhöhung der Sicherheit von Leben und Eigentum der Kolonisten einzutreten.

Türkei.

Die l -bulgarishe Handelskonvention ist „W. T. B.“ zufolge vorgestern unterzeichnet worden.

Amerika.

Der in Buenos Aires weilende Minister des Auswärtigen von Bolivien und der Finanzminister von Paraguay sind, nah einer Depesche des „W. T. B.“, übereingekommen, die Grenz-

rage zwischen Bolivien und Paraguay dem Schieds- a des Präsidenten von Argentinien zu unterbreiten.

Afffien.

Nah einer Meldung der „Daily Mail“ aus Teheran hatten die fremden Gesandiscjasten Lan n Palast eine Audienz, um dem neuen Schah 1hre R zur Thron- besteigung auszusprechen. Hierauf gas sih das gesamte diplomatishe Korps nah dem Takieh-Theater, um dem ver- storbenen Schah seine Ehrerbietung zu erweisen.

Karamwanen, die aus dem Süden kommen, berichten, daß Salar ed Dauleh, Muzaffer ed Dins dritter Sohn, zum Nachfolger ausgerufen worden sei von einer Streitmacht, die er in der Hoffnung aufgeboten habe, die Thronfolge seines Bruders anfehten zu können.

Der Emir von Afghanistan wohnte vorgestern, wie das „W. T. B.“ meldet, in Agra einer Truppenschau bei und besichtigte gestern in nichtoffizieller Weije das Fort in Begleitung des Feldmarschalls Lord Kitchener.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Schlußbericht über die vorgestrige Sizung des Hauses der Abgeordneten befindet sich in der Zweiten Beilage.

Kunst und Wissenschaft,

Die Vorträge im Kunstgéwerbemuseum beginnen in dieser Woche, Abends 84 Uhr. Es werden folgende Vorträge ge- halten: Am Montag, den 14.: Grundlagen der heutigen Möbelkunst, für Tischler (Direktor Jessen); am Dienstag, den 15.: Goldschmiede- kunst des Mittelalters (Dr. Creuß); am Donnerstag, den 17.: die Plastik als Dekoration des Innenraums (Dr. Fischel).

Rae in Bayern. Die Peutingershe Tafel, die einzige in einer Kopie aus dem Altertum erhaltene Land- karte, verzeihnet zwischen der Donau und dem römischen Grenz- wall des Limes eine Anzabl Römerkastelle, darunter eines namens Losodica. Dieses Kastell, das bisher an verschiedenen Stellen gesucht wurde, ist, wie der „Köln. Ztg.“ mitgeteilt wird, im leßten Spätherbst vom Bezirksarzt Dr. Eidam dicht nordöstliß des Dorfes Munningen bei Dettingen im Ries entdeckt worden. Merk- würdtgerweise ist es ein Holzkastell, und zwar das erste dieser Art, das in Bayern gefunden wurde. Vielleicht sind die meisten Limes- kastelle een aus Holz erbaut gewesen, das erst allmählich dur folidere Steinanlagen erseßt wurde. Losodica dürfte nah dem Ergebnis der Münzen- und Gerätfunde in ‘den erften Regierungs- jahren Trajans erbaut worden und ohne daß es einer Panl durch Krieg und Feuersbrünste anheimfiel, bis ins vierte Jahrhundert von einer Bivilbevölkerung besiedelt gewesen sein. Aus dem neunten Jahrhundert nach Christus stammt ein in der Nähe gelegenes ger- manisches Reibengräberfeld. In weit ältere Zeit führen Entdeckungen, die jüngst bei Kanalarbeiten in der Wolfratshauser Sas zu München gemacht wurden. Zum ersten Male auf bayerishem Boden ues hier jogeaannte Hockergräber ans Tageslicht gekommen. ah den bayerischen Ausgrabungen zu Orhomenos in Böotien hatte fich ein lebhafter Meinungsaustausch innerhalb der Gelehrtenwelt über diese Art Gräber entlsponnen. Bezeihnend für das Ende der jüngeren europäischen Steinzeit oder für den Uebergang von Steinzeit zu Bronze- zeit ist die Bestattung der Leichen in der Form von sogenannten liegenden HoFern. Die Leichen fißen in der Erde oder in engen Steinkammern mit hoh hinaufgezogenen Knien. Welchen Ursachen diese merkwürdige Bestattungsart ihre Entstebung verdankt, ist nicht bekannt. Man hat, da gs beispielsweise in Orhomenos die Leichen unter dem Boden der kleinen Lehmhütten finden, an Raummangel, man hat au an den Aberglauben eden eine unwilllommene Rück- kehr der Geister durch Fefjelung der Leichen verhindern zu können. Vielleicht geben die Sitten einiger noch heute im Steinzeitalter lebenden Naturvölker den gewünshten Aufshluß. Die Papuas des Innern von Neuguinea hängen ihre mit Bast in Matten vershnürten Toten zum Räutern in den Hütten auf und beerdigen sie dann später. Die Vershnürung geschieht in der S der Hocker, ohne andern Grund, als weil das am bequemsten ist und am wenigsten Packmaterial erfordert. In Griechenland dürften um 2000 und in Deutschland um 1500 v. Chr. ähnliche Sitten geherrsht haben.

in Papyrusfund von ungewöhnliher Bedeutung ist dem General- inspektor E itel ypten, dem französishen Gelehrten G. Lefe- bure, geglückt. Er E nD durch Ausgrabungen bei dem Dorfe Kom- JFchgaou etwa fünfzig gut erhaltene Papyrusrollen mit koptishen Terten, aus dem 7. nahcristlihen Jahrhundert, ferner eine 4,50 m lange Rolle mit dem griechischen Testament eines Einwohners der Stadt Antinooupolis und daneben noch das Konzept zu demselben Aktenslück mit vielen sehr interessanten Cinzelheiten. Den Huy aber bilden nicht weniger als 1200 völlig neue griehische Verse des Lustspieldihters Menander. Die Verse stehen, wie die „Köln. Ztg.“ mitteilt, auf 17 Blättern von einer Handschrift, die möglicherweise einst den ganzen Menander enthielt. Von den Blättern sind, wie der Gntdecker selbst an die Pariser Académie des Inscriptions berihtet, 14 ziemli gut erhalten, die drei andern haben arg gelitten. Den Anfang macht ein Blatt mit der Perioha, dem Personenver- zeihnis, und den 52 ersten Versen eines bisher noch nicht festgestellten Lustspiels. Es folgen zwei Blätter mit 141 Versen der „Geshworenen“, sodann sieben Blätter mit etwa 500 Versen aus einem noch unbekannten Stütck, endli weitere sieben Blätter mit 500 Versen aus dem Lust- spiel „Das Schiedsgericht“, die zusammen mit {on früher bekannten Nersen es ermöglichen, dieses berühmte Stück des Menander Akt für Akt wiederberzustellen. So wird dur diesen -neuen Fund zum ersten Male ein Stück der sogenannten neuen gtiehischen Komödie bekannt, dié man bisber fast nur nah den römischen Nahahmungen des Plautus und Terenz beurteilen konnte. Die Veröffentlichung des neuen Fundes ist noch in diesem Winter zu erwarten.

Land- und Forstwirtschaft. Uebersicht

über die Zahl der Studierenden an den höheren land- wirtshaftlihen Lehranstalten Preußens im Winterhalbjahr 1906/07.

: Studie- | Neu ein- L S E S S rende aus Ee Hospi- zu- Lehranstalt. [E E tanten | fammen

Landwirtschaftliche i: j

Pole Berlin . 449 358 123 930 Landwirtschaftliche

Akademie Bonn-

Poppelsdorf . . 410 53 17 480

zusammen 859 411 140 1410.

Außerdem nehmen an den bei der Landwirtschaftlihen Hochschule und der Universität Berlin gemeinsam gehaltenen Vorlesungen 282 Studierende der Universität teil; ferner zählen als Hörer der lands wirtshaftlihen Hohshule Berlin noch 92 Studierende der Tierärzt- lichen Hochschule.

Von den vorgedachten 1410 Studierenden stammen aus:

der Provinz Ostpreußen . . 52 Studierende, L : S / 54 f randenburg ein-

{ließli Berlin . 172 f

F E Dmer O. L

Z L De sa e MDD ë

S E Ie e A20 S s E S S L 0D L - Schleswig - Holstein . 23 S

" v Ne C0 s

S v eilen «41D é S S Hessen-Nassau . . . 79 ck

Rheinprovinz. . 194 s

den Hohenzollernschen ibe A z aus A somit ., 1074 Studierende,

aus den übrigen deutschen Staaten . . 151 i aus n Gebiet des Deutschen Reichs

omit S . . 1225 Studierende, ferner aus dem Auslande. .. . . . 185

y zusammen, wie oben, .

. 1410 Studierende.

Ernteaussihten und Getreidehandel in Chile.

Der Kaiserliche Generalkonsul in Valparaiso berihtet unterm 6, Dezember v. J.: Im Berglande Mittelchiles hat die Trockenheit des Winters der Saat großen Schaden zugefügt. In Südchile wurde die Aussaat dur den frühen Eintritt des Herbstes und dessen nasse Witterung ers{chwert. Auch E sih teilweise Mangel an Guano und Salpeter fühlbar. Ferner at der Wurm viele Felder im De- partement Osorno erheblich geshädigt und der regnerische Winter in einem Teile Südchiles die Entwicklung der Planen ehemmt.

Was den Weizen . anlangt, fo hat die nbaufläce in den Pro- vinzen Valdivia und Uanquihue zugenommen, in der Provinz Canti abgenommen und ist sonst ziemlich unverändert geblieben. Es wird im allgemeinen eine gute Ernte erwartet; man hofft sogar, daß der Srrras den Bedarf des Landes decken wird. Gerste, Hafer, Roggen und Crbsen stehen im großen Ganzen gut; nur fürchtet man, daß in Mittelchile die Gerstenernte infolge des trockenen Winters in der Menge nit befriedigend ausfallen wird.

fol E Getreidepreise stellen sich zur Zeit in Valparaiso, wie olgt:

Dunkler (Candeal) Weizen. . 11 § für 73,60 kg, Langer ¿ e A E G Ls L Chevalier-Gerste S0 112/305 Brauer- Z 2D Z L

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Konstantinopel, 12. Januar. n T. B.) In Dscheddah sind zwei Personen an der P est erkrankt, von denen eine gestorben ift. Infolgedefjen beschloß der Sanitätsrat, eine fünftägige Quarantäne einzuführen, Auch in Smyrna ist ein Pestfall VorüCtOtDIn,

Verkehrsanstalten.

Die Königliche Eisenbahndirektion in Breslau gibt „W, T. B.“ zufolge bekannt: Wegen Gütersperrung infolge ungenügender Frachten- übernahme durch die Ka chau-Dderberger Bahn wird die Auf- nahme von Gütern für genannte Bahn über Oderberg vom 12. d. M. ab bis auf weiteres eingestellt. NRollendes Gut ist anzuhalten und den Versendern zur Verfügung zu stellen

Dampfschiffahrtss\subventionen.

Der deutshe Schiffsbau und die deutshen DampfsGifa ris unternehmungen haben e in den leßten 25 Jahren in EE V geahnter Weise entwickelt. Nicht selten, besonders im Auslande, be- Feonet man der Ansicht, daß dieses günstige Ergebnis den aus der

eisfafse dem Schiffsbau usw. zugeflofsenen erhebliGen Bei- hilfen zuzuschreiben sei. Dem gegenüber muß immer wieder betont werden, daß das Erreihte in erster Linie den un- geheurèn Fortschritten der deutschen Schiffswerften, dem ziel- bewußten Unternehmungsgeiste der deutshen Schiffahrtsgesellshaften und der bewährten, ._ musterhaften Ordnung auf den deutschen Schiffslinien zuzubilligen ist. Die anderen , großen seefahrenden Staaten tun für ihre Seefahrt aus Staatsmitteln weit mehr als Deut shland. Bei leßterem handelt es sich im mel IMen um die Reichspostdampferlinien nach Ostasien und Australien mit 5 590 000 Subvention und die nah Ost- und Südafrika mit 1350000 Die deutshen Schnelldampferfahrten nach New York erhalten keine staatlihe Beihilfe; nur für die Beförderung der Post« sahen wird nah dem Gewiht der Briefpostsendungen und der Zahl der beförderten Pakete eine mäßige Vergütung E Alles, was das Deutsche Reih an Subvention und Postbeförderungskosten zahlt, beträgt eiwa 9 Millionen Mark jährlich.

Dagegen erreichen die Prämien, die Frankreich z. B. zahlt, jährlih die hohe Summe von 46 Millionen Francs. Dieser Staat gibt für alle auf seinen Werften gebauten Schiffe Bau-, Fahrt- und Ausrüstungsprämien, die je nach dem Umfang der Schiffe und des verwendeten Materials verschieden sind. Indessen sollen d a Prämien für die 10 Jahre von 1902 ab die Summe von

0 Millionen Francs (also 20 Millionen jährli) nicht übersteigen. Auf Schiffe, die von der Postverwaltung besonders subventiontert werden, finden die Bestimmungen über Fahrt- und Ausrüstungsprämien keine Anwendung. Die Postsubventionen sind ganz erheblich und belaufen \ich jährlich auf 26 Millionen Francs. lein für die Postbeförderung nah New York und den Antillen werden fran- zösisherseits gegen 11 Millionen Francs, für die nah Indochina und Japan 6 Millionen Francs gezahlt.

Avch England gewährt jährlich erheblich mehr als Deutschland für seine Seepostlin ien, nämlih etwa 24 Millionen Mark, wovon auf die Linien nah den Vereinigten Staaten von Amerika ungefähr 24 Millionen Mark, auf die nah Asien 6 Millionen Mark, auf die nah Australien 34 Millionen Mark entfallen. Dazu kommen aber noch die sehr erheblichen Subventionen für die in Kriegszeiten ‘zur Verwendung als Hilfskreuzer bestimmten {nellen Postdampfer, die zur Zeit die Höhe von 47 Millionen Mark jährli erreichen werden,