1907 / 18 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 21 Jan 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Koloniales.

Der Kaiserlihe Gouverneur von Deuts - Südwestafrika von Lindequist hielt gestern mittag in Dresden auf Ein- [adung eines Komitees der Bürgerschaft einen Vortrag über die nationale und wirtschaftlihe Bedeutung unserer Kolonien, insbesondere Deutsh-Südwestafrikas.

Er gab zunägst, wie „W. T. B.“ berichtet, seiner Freude darüber Ausdruck, si in der Hauptstadt Sachsens über die nationale und wirtschaftliße Bedeutung von Deutschlands Kolonien verbreiten zu können; denn gerade aus Sachsen sei mancher tüchtige Mann na den Kolonien gegangen, und über 30 tapfere sähsische Krieger seien bei der Verteidigung des folonialen Besißes L Südwestafrika gefallen. Dann wies der Redner auf die unbedingte Notwendigkeit kolonialen Besißes für Deutschland hin, gedachte der Veränderungen, die sich feit den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts vollzogen haben, des Beitritts von Amerika und Japan zu dem Konzert der europäischen Großmächte und der Entwicklung von England und Frankreich zu überseeishen Weltmäthten. Deutschland steße vor der Frage, ob es den Sghritt zur Weltmacht machen wolle. Auch der gewaltige Auf- \chwung der deutschen Industrie fordere gebieterisch die Erschließung rößerer kolontaler Gebiete des Neichs, damit Deutschland zu einer vom Auslande unabhängigen Wirtschaft gelangen und fich hinsichtlich eines Teils der für die nationale SFndústrie notwendigen Kolonialprodukte, wie Baumwolle, Kautschuk, Hanf, Wolle und Straußenfedern, unabhängig magen könne. Die Erhaltung und Entwicklung eines kolonialen De fißes sei aber ohne die Entwicklung der nôtigen Matmittel un obne Flüssigmahung von Geldmitteln nicht E Der E verwies dabei auf das Beispiel des englifchen laments Rus Volkes, das, obwohl der Krieg gegen die Buren u populär war, wie ein Mann hinter der ReGers s D als es den Engländern anfänglih schlecht A ti bewilligte und alle Lasten des Krieges willig auf sih na iw tin Nationalstolz verleßt war. Auch rankrei biete uns zu gier un Madagaskar ein leuhtendes Vor ild; für beide Länder ee n Frankreich schwere Opfer gebraht worden, und auf Madagaëkar atten in dem Unterwerfungskriege niht weniger als seh8tausend sau ise Soldaten ihr Grab gefunden. Die- Versagung der für 4A Hot s führung eines Krieges notwendigen Mittel sei au an 2 E Stellung einer SxoymosE Gan E Ls A A s aufgebracht werden, die notwendig ]€ A Dae f g

ï der beshämenden Abhängigkeit von sremden L S So pa in lte in T e der für die schleunige Unterwerfung de A, res Babe benugt Is gebiet bestimmten Truppe die enalishe Ugan bend. Werde  î müsse für jeden Sack Reis, für jede Lene Dell ur Seen d 1 ea Ma g webt d ieshein von etner fremden den, di Sperrung der Grenze in der Lage sei, die militärischen perationen in diesen Gegenden zu unterbinden.. Wäre dagegen die Bahnvorlage der verbündeten N anwited E o wäre man n : bewilligt Worden S rithie wären 23 Millionen erspart worden. Sue Sig d ent “Lis dazu efottelis seln, den in die notwendig, die dazu ) Z E A Deutschen die Sicherheit ihres Lebens und Eigentums zu gewährleisten. Dies gelte besonders für Slüdwest- afrika weil hier nach_ der Natur des Landes und der Art des armbetriebes die Ansiedelungen weit auseinander liegen. Es ei daher die Pflicht des verantwortlißen Gouverneurs, fo viel Truppen im Lande zu behalten, als nach gewifsenbafter Ueber- legung erforderli seien. Von gleichfalls weittragender Bedeutung set die Frage der Entschädigung der Ansiedler, die dur den Aufstand Hab und Gut verloren haben. Es sei von besonderer Wichtigkeit für die Entwicklung der Kolonie, wenn man diesen erfahrenen Ansiedlera die Mittel zur völligen Wiederaufnahme ihres Wirtshaftsbetriebes ges wäbrt, damit fie die neu Zuwandernden unterweisen könnten. Zum Sc{hluß bemerkte der Redner noch, daß, nachdem in dem weitaus rößten Teile des Schutzgebietes Ruhe ‘und Ordnung wiederber- gestellt sein würten, fein Hindernis mehr vorliege, daß die deutsche Frau dem deutschen Manne nah Südwestafrika folge. Denn nur dann werde diese Kolonie wirklich deuisch werden, wenn ih dort deutsches Familienleben und deutshe Gefittung entfalte. Dem Vortrag, der von dem zahlrei “versammelten Publikum mit [eb- haftem Beifall aufgenommen wurde, wohnten die Minister Graf von Hohentbal und Bergen, Freiherr von Haufen, Dr. Otto und von Sthlieben, der Minister des Königlichen Hauses von Met\ch, der preußische und der bayerische Gesandte, der kom- mandierende General des X11. Armeekorps von Broicbem sowie andere Spißen der Behörden und viele Vertreter der Wissenschaft, der Kunst, der Finanz- und der Handelêwelt bei. Der Vorsigzende des Komitees, Oberbürgermeister Beutler, dankte dem Redner in berzlihen Worten und {loß mit einem Hoh auf Ihre Majestäten den Kaiser und den König von Sachsen. i i

Am Naqmittag wurde der Gouverneur von Lindequist von Seiner Majestät dem König im Residenzshloß in Audienz empfangen.

Statistik und Volkswirtschaft.

ältnisse der Arbeiter der staatlichen Bergwerke, R U und Salinen in E

tsleistungen und Arbeitslöhne beim preu en Ae Sire an im legten Jahrzehnt.

Abgeordneten sind vom Minister für Handel und E Eibe von dem Betriebe der unter der preußischen Berg-, Hütitens und Salinenverwaltung stehenden Staatéwerke wäbrend des Etatsjahres L gugeganges DIZEN die Verhältnisse

Y inzelnen Staatswerke be : :

E Nath viesem 76 Seiten nase Dari dea lien Bergwerken, Hütten und Salinen 1m i _ins- Ven See U 1696 mebr als im Vorjahre, beschäftigt. Davon entfielen auf die einzelnen Betrieb®zweige :

1905 E Bergbau e 2 BA2I Wein von Steinen und Erden 1036 980 Sültenbelxie E eit DIO 813 Salinenbeirlebt R n aps /2009 E Badeanslallel S i 2/109 11: . Bohrverwaltung E 102 113 F zusammen . . 8124 82 at Es Der Gesundheitszustand der Belegschaften war guk. i- demische Krankheiten traten in bemerkenswertem Umfang? nit auf. Die staatli(en Steinkoblenbergwerke im Rubrbezirk können nah den Ergebnissen der leßten UntersuGung als wurmfrei angesehen werden. Von der zu Beginn des Jahres in Okersclesien herrschenden Genide ftarre wurden haupt{ächlich Kinder befallen. Die Zahl der Blei- erkfrankungen auf den Hüttenwerken des Harzes is in den leyten Jakren ständig. zurückgegangen ; sie ketrug im Kalenderjaßhre 1905 nur nes 18 Nen fie jih im Kalende:jahre 1904 noch auf 30 be- aufen hatte. N Die Zahl der tödlihen VerunglückXungen stieg gegen tas Vorjahr. Es kamen durch Betrieb8urfälle 124 (im Vorjabre 112) Perfonen oder auf 1000 Mann der dur(shnittlichen Belegschaft 1,442 {1,330) zu Tode. Unfälle, denen mehr als 3 Personen zum Opfer géfallen wären; kamen nit vor. Die Stein- und Kohlenfallkommission hat im Dezember 1905 ihre leßte Sißung abgehalten und damit *ihre Tätigkeit zum

Abschluß gebracht. Die Kommission hat ihre „Vorshläge zur mög- ee, E puro von Stein- und Kohblenfall“ in 30 Grundsäßen niedergelegt .und empfohlen, diese Grundsäße „den Königligen Dber- bergämtern als Material zur Prüfung der Frage zu überweisen, inwieweit die Grundsäße nah Lage der Verhältnisse der einzelnen Bezirke zur Aenderung und Ausgestaltung der bergpolizei- lien Vorschriften Anlaß geben“. Zur Prüfung der Sicherheits- maßregeln bei der Seilfahrt ist 1906 eine neue Kommission die sogenannte Seilfahrtkommission eingeseßt worden. Für die Versicherung der Arbeiter auf Grund des Unfall- und Invalidenversicherungsgeseßes sowie an Beiträgen zu den verschiedenen Knappschafttkassen waren von den Staatswerken insgesamt 8 790 820 (im Vorjahre 8416 174) & aufzubringen. É

Die Ansiedlung der Arbeiter in der Nähe der staatlichen Werke wurde wiederum durch Gewährung von Bauprämien und un- verzinslichen Baudarlehen gefördert. Im ganzen wurden 119 160 (im Vorjahr 97 470) A als Hausbauprämien und 277 500 (220 590) Æ zu Hausbaudarlehen verausgabt, nämlich:

Prämien Darlehen in Dbétschlesien= 5% 1800 M 4200 M beim Steinkohlenbergwerk zu SFbbenbüren (Westfalen) . . 3600 , 6000 , im:Saarbezitk « = + 113760 , 2672005.

Im Saarbrücker Bezirk, wo diese Art der Ansiedlung am meisten zur Anwendung gelangte, belief sich am Jahresshlusse die Gesamtsumme der seit dem Jahre 1865 gewährten unverzinslihen Hausbaudarlehen auf 6 369935 #6 und die Zahl der seit 1842 prämiierten Bergmanns8- häuser auf 6695.

Aus den der Staatsregierung durch das Geseß vom 8. Juli 1905, betreffend die Verbesserung der Wohnungsverhält- nisse von Arbeitern, die in Staatsbetrieben beshäftigt sind, und von gering besoldeten Staatsbeamten, zur Verfügung gestellten Mitteln wurden im Bereiche der Berg-, Hütten- und Salinenverwalbung während des Berichtjahres überwiesen: der Bergwerksdirektion zu Zabrze 223000 &# zum Bau von 7 Zwölfamilien- häusern, dem Hüttenamt zu Gleiwiß 51000 zum Bau von 2 Achtfamilienhäusern für Arbeiter und 84000 «A zum Bau von 4 Zweifamilienhäusern für Beamte, dem Salzamt zu Schönebeck a. E. 15 000 «& zum Bau von 1 Zweifamilienhause (für Beamte), der Berginspektion zu Clausthal 14450 A zum Bau eines Vier- familienhauses, der Bergwerksdirektion zu Recklinghausen für das Steinkohlenbergwerk Ver. Gladbeck 616 000 # zum Bau von 35 Vierfamilienhäusern, der Bergwerksdirektion zu Saar- brücken 126700 A zum Bau von 9 Zweifamilienhäusern und 1 Vierfamilienhause (darunter 2 für Beamte) und 165 000 « zur Gewährung verzinsliher und zu tilgender Baudarlehen

von den durch die bisher ergangenen acht Arbeiter- usw. Wohnungs- eseße zur Berslgung gestellten Mitteln für die Berg-, Hütten- und alinenverwaltung in Anspruch genommen worden : 7575854 # zum Bau von 499 Häusern mit 1825 Wohnungen und 1553 600 zu Baudarlehen, zusammen 9 129 454 4 Ein kleiner Rest war noch verfügbar. its den fonstigen Wohlfahrteinrihtungen sei folgendes erwabnti:

Die im Bereiche der Bergwerksdirektion zu Saarbrücken bestehenden Werks\chulen, die von Bergleuten im Alter von 14 bis 16 Jahren besuht werden, wurden um 7 vermehrt. Ihre Ge- samtzahl betrug 82, die durchs{nittlihe Schülerzabl 3333 (gegen 3189 im Vorjahre). Die Zahl der dem Unterricht in weiblichen Hand- arbeiten dienenden Industrieschulen erhöht sich infolge Hinzutritts einer neuen in Wellesweiler auf 14. Sie wurden von durchs{nittlich 469 (481) Bergmannstöchtern im Alter von 14 bis 16 Jahren besucht. Der unbedeuteude NoEGas der Scülerinnenzahl ist auf stärkere Inanspruchnahme der Mädchen zur Feldarbeit während der Sommermonate zurückzuführen. Im allgemeinen hatten sih die Fndustrieshulen, ebenso die Haushaltungs- und Kohschulen in Dudweiler, Buchenshachen, Walpershofen, Neunkirchen und Heiligen-

E e einer stets wachsenden Beliebtheit zu erfreuen. Der Besuch der Kleinkinderbewahranstalten wurde wiederum durch Kinder- krankheiten etwas beeinträchtigt, immerhin f ‘g die durchs{chnittliche Besucherzahl von 2602 auf 2653. Die Zahl dieser Anstalten be- trägt mit der im Berichtsjahre neu errihteten dritten Kl einkinder- bewahranstalt in Dudweiler 18. Für Vermehrung des Lesestoffs in

Die 9 Konsumvereine und Einkaufsgenossenshaften erzielten einen Umfaß von 4 177 679 (3 871 517) #4, die Zahl der Mitglieder stieg um 669 auf 12 325, die Zahl der Verkaufsstellen betrug 41 (40) Die Gewährung von Bergmannskohlen zu dem ermäßigten Preise von 3 A für dje Tonne -verursahte einen Einnahmeausfall von 775 096 (736 596) 4 Durch Vermittlung der Werksverwaltungen wurden 721 239 (719 441) Spareinlagen der Arbeiter an eine Reihe von öffentlichen und gemeinnüßigen Spar- und Darlehns- kassen abgeführt.

Auf den staatlichen Steinkohlenbergwerken Ober- \chlesiens sind im Berichtsjahre für Unterslüungszwecke auf- gewendet worden:

aus Werksfonds . . . 3786 A Oberbergamtsfonds . 3191 , Z E U L S den Arbeiterunterstüßungskassen . . 42303 ,

. 49 335 M.

Die von der Berginspektion zu Königshütte für die Töchter der Arbeiter errihtete Haushaltungsf chule erfreute si fortgesetzt eines sehr regen Zuspruhs, fodaß demnächst Doppelkurse eingerichtet werden müssen. Die im Jahre 1904 erbaute Klein- finderbewahranstalt ist am 13. Juli 1905 eröffnet worden. Die Anzahl der unterrichteten Kinder betrug 120. Für die Arbeiter und deren Angehörige fanden, wie im Vorjahre, 3 Sonder- vorstellungen des „Oberschlesishen Volkstheaters*" f{tait, die jedesmal von 1700 bis 1800 Personen besucht waren. Die Aufwendungen füc die den Arbeitern Aen Freikohlen betrugen 201 991 „A Die den Wagenstößern, züllern und Ziehern, sofern sie über 30 Jahre alt sind, zugestandene Menge ist am 1. April 1905 von 5 auf 6 t erhöht worden. Im Bereiche der Berg- inspektion zu Zabrze wurde im Berichtsjahre eine dritte Klein- kfinders{ule in Zaborze Kolonie B sowie eine Haushaltungsscule er- öffnet. Für die Arbeiter der Berginspektion zu Bielshowit wurden 4 Vorstellungen des „Oberschlesishen Volkstheaters* ver- anstaltet, wosür 1550 f aufgewendet wurden. Der Voikebildungsverein wurde mit cinem Beitrage von 700 4, die Volksbüchereien zu Bielschowiß und Dorotheendorf wurden mit 200 / unterstützt. Non der Berginsvektion ju Knurow wurden aus Mitteln der Kleinwohnungögese e 19 Arbeiterhäuser fertiggestellt. Die zu den einzelnen Arbeiterwohnungen vorgesebenen Gärten wurden um- friedigt und den Arbeitern übergeben. Von den der Berginspektion gehörigen Ländereien wurden in8gesamt 4 ha in Parzellen zu je L Morgen an die Arbeiter verpachtet. Der Pachtzins betrug rund 3 4 für + Morgen. Eine Kleinkindershule wurde in einem gemieteten Saale mit 34 Kindern eröffnet.

An die Arbeitcr des oberharzer Blei- und Silberbergwerks- haushalts wurden 1803 (i. Vorj. 1868) t Brotkorn zu ermäßigten Preisen abgegeben, Zur Deckung des Feblbetrages leisteten die oberharzer Werke cinen Zuschuß von 130 554 (62 923) „6 und der Hauptknapp- scaftsverein zu Clausthal einen solen von 6662 (3414) A Auf den einzelnen Arbeiter berehnet si hieraus eine Zuwendung von 37,27 ! (17,28) im Jahr oder von 12,42 (5,76) 4 auf den Arbeitstag. Bei den | auf 9 ftaatli&en Werken bestehenden Konsumvereinen keirug der | Gesamtumsaß 1792045 (1 776057) Æ, der Reingewinn 270 112 | (263 684) 46, wovon 262419 (255 411) & als Dividende an 7997 [ ¡talieder gezahlt wurden. Der auf dem _staatlichen | (7963) Mitglieder ges | Steinkohlenbergwerk am Deister bestehende Spar- und

zusammen .

an Arbeiter ihrer Werke. JInsgesamt waren bis zum 1. Oktober 1905 |,

_wald sowie die auf Wunsch der Belegschaft eingerihteten Koch- und }

den Arbeiterbüchereien wurden 3126 (3168) 4G aufgewendet. |'

Vorschußverein hatte 723 (729) Mitglieder, deren eingelegtes Kapital von 596 682 (567 678) & sich mit 3,76 v. H. wie im Vorsahre erzinste. An Unterstüßungen an aktive Arbeiter wurd i der Sang insgesamt 62389 6 aus E

gewendet.

In einer Anlage enthält der amtlihe Bericht au verglei tabellarische Uebersichten über die in den Felenberiabrer R Dis 1905 beim Steinkohlenbergbau in Oberschlesien, Niederschlesien, im Oberbergamtsbezirk Dortmund und auf den Saarbrücker Staats- (a gezahlten Arbeitslöhne und erzielten Arbeitsleistungen. Danach

etrug die Jahresleistung eines Arbeiters in Tonnen:

x im ODber- : in in bergamts- in Kalenderjahr Oberschlesien Niederschlesien bezirk Saarbrüdcken Dortmund t t b t 418902 25 349 202 286 226 1895 S 345 217 274 226 1893 382 224 274 245 1899 E 379 219 274 237 1900S 363 215 271 233 190L S 327 195 - - 247 224 1 309 190 245 226 1903 307 200 261 230 190 305 207 258 E 1905 . 314 208 252 233.

Während die Arbeitsleistung eines Arbeiters seit dem Jahre 1898 erheblich zurückgegangen ist, haben die Arbeits1s hne eine zum Teil wesentlihe Erhöhung erfahren. Für das Kalenderjahr 1906 enthalten die Nachweisungen des amtlichen Berichts noch keine Angaben über den Jahresverdienst, sondern nux Mitteilungen über den Shicht- verdiensi während der ersten drei Vierteljahre, der für die erwachsenen Arbeiter, gesehen von einem sehr kleinen Teil derselben in Nieders \{lesien, höher war als in allen Vorjahren. Es verdienten als reinen Lohn, d. h. nach Abzug aller Nebenkosten (Kosten von Geleute und Gezähe, Knappschaftsbeiträge usw.) :

E

s Le aus fiber Tage Pete eigentliche | beschäftigte | Lelhäftigte | (¿ins{ließlih Bergarbeiter Arbeiter Arbeiter der jugend- i Aus- und (Gruben- | (aus{ließlih | Tien und orritung, | ausbau und | der jugend- | weiblichen Kalender-| Abbau und | Neben- - | lien und | Arpeiter) f weiblichen) | DurfHnitt jahr Fördexung) arbeiten) “1 Durchschnitt Ea m O s Sgwicht Jahre Schicht Jahre Sicht Jahre Shicht Jahre M. Mh. C 4 Mh Mh B A.

im Steinkohlenbergbau in Oberschlesien 1890 2,71 748] 2,36 699] 2,10 633] 2,37 671 1895 2,78 740| 2,46 T8 2AE 634] 2,46 675 1898 3,09 856| 2,71 803] 2,34 680] 2,73 771 1899 3,27 |--896] 2,86 | 827] 2,44 | 7051 287 | S0L 1900 D: 983] 3,14 918 2,66 T 312 877 1901 3/92 (2969) 3,17 | 9191-2691 7831-310 1872 1902 3/36 129021 3,07 |/873] 2/63 | 762] 2,97 820 1903 3,37 | 923} 3,07. | 875} 2,65 |- 766] 2,98 | 832 1904 3,39 932] 3,09 8791| 2,64 7681 2,98 836 1905 3,50 | 9701 3/22 | 9271 270 (871219,08 867

1906 3,64 43/39 279 E 2

im Steinkohlenbergbau in Niederschlesien 1890 2,67 792] 2,52 758] 2,18 672] 2,45 735 1895 2,64 796] 2,52 7651 2,19 669} 2,43 737 1898 F 2,89 -| 876] 2,78 844] 2,39 733} 2,67 :812

1899 3,04 916} 2,92 886] 2,49 759] 2,80 846 1900 3,27 9911 S1 9501 2,66 | 811]: 3,00 910

1904 | 3,00 | 899] 2,87 | 866] 2,62 | 800] 2,79 | 8 E 3,15 | 940] 3,04 | 910} 2,75 | 837] 2,94 882 Viertel 1906 | 3,24 | —] 3,13 | —] 2,80 ]

1 im Oberbergamtsbezirk Dortmund.

1890 | 3,98 | 1183] 2,93 | 920] 2,82 | 937] 3,49 1895 | 3,75 | 1114] 2,65 | 816| 2,74 | 893] 3,18 2963

1898 4,599 | 1387] 3,00 964} 3,04 | 1022] 3,74

1899 4,84 | 1491 3,16 | 1027| 3,18 | 1076 2e Ie 1900 9,16 | 1592] 3,36 | 1096 3,32 | 1125] 4,18 | 1332 1901 4,98 | 1447| 3,35 | 1024 3,32 | 1080| 4,07 | 1224 1902 4,57 | 1314} 3,22 9551 3,25 | 1047] 3,82 | 1131 1903 4,64 | 1411| 3,27 | 1017| 3,29 | 1094 3,88 | 1205 1904 4,78 | 1415] 3,34 | 1006 3,39 | 1116] 3,98 |' 1208 E - 4,84 | 1370] 3,40 987] 3,42 | 1143] 4,03 | 1186 Viertel | *

1906 S T B S S

im staatlichen Steinkohlenbergbau bei Saarbrücken

1890 | 409 | 1180] 3,23 | 1013] 2,98 | 906] 3,79 | 1114 1895 | 3,70 | 1030| 2,69 | 7968| 2,80 | 826| 3/27 | 929 1898 | 3,90 | 1146| 2,70 | 855] 282 | 839| 3/40 | 1015 1899 | 3,99 | 1158| 2,72 | 842] 2/86 | 846] 3/46 | 1019 1900 4,11 | 1193] 2,83 837] 3,00 921 3,56 | 1044 1901 | 4,09 | 1191) 2,89 | 855] 3,01 | 929] 3/64 | 1042 1902 4,07 | 1189] 2,93 869] 3,0L 9291 3,57 | 1053 1903 | 4,12 | 1213| 2,94 | 878] 3,04 | 938| 3,60 | 1068 1904 | 422 | 1230| 3,05 | 911] 3,16 | 988] 3.71 | 1097 1 4,29 | 1239| 3,16 | 938] 3/26 | 1010| 3/80 | 1114 Viertel

1906] 037 B P 3a Je L 386

Zur Arbetterbewegung.

Der Verband der Zimmermeister von Berlin un - gegend hat, der „Voss. Ztg.“ zufolge, die Boe en der Get, 859 S Mindeststundenlohn und ie rbeitzeit, zum Abschluß eines neùen Larifvertrags entschieden abgelehnt. Eine allgemeine Versammlung des Verbandes gab dieser Ablehnun durch einstimmige Annahme folgenden Beschlusses Ausdruck: In Anbetracht der alljährlih wiederkehrenden unbere@tigten neuen Forderungen der Arbeitnehmer, die niht den Zweck haben, bestehende Uebelstände in dem Arbeitsverbältnis zu beseitigen sondern vor allem immer mehr darauf hinzielen, den Arbeitgeber zum willenlosen Werkzeug zu slempeln, beschließt die heutige Versammlung folgendes dem Verbande der Baugeschäfte von Berlin als dem führenden Oraan bei den weiterea Verhandlungen mit den Arbeitnehmern zur Bes rücksichtigun zu unterbreiten : „Die Versammlung des „Verbandes der Zimmermeister Berlins und Umgebung* spricht fich mit aller Ent- Lende gegen e Qua Der P igen Arbeitszeit und

; ot dem Wunsche Ausdruck, daß mögli bis zum 1. Februar d. J. eine Entscheidung herbei fi Lit empfiehlt, in der Folae dahin zu wirken S vi eell werde, und

1 E S 1 e L ä E am 31. März, fondern stets E 31. Dranter Et en.” _— Eine Versammlung der ausgesperrten Sratte

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