1907 / 28 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 30 Jan 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Oesterreich-Ungarn.

Durch Kaiserliches Patent is, „W. T. B.® zufolge, die Auflösung des Abgeordnetenhauses verfügt worden.

Die Regierung begleitet dié Sanktion des Wahl- reformgeseßes im nihtamtlihen Teil der „Wiener Zeitung“ mit einem Appell, in dem sie die Wähler auf die besondere

Bedeutung der kommenden Wahlen aufmerksam macht und ausführt:

Mögen die Wähler eingedenk sein, daß heute die wirtschaftliche

Wohlfahrt und die soziale Fürsorge den eigentlichen

Kern der Politik bilden müssen.

Immer mehr werden die Beziehungen der Völker zu: einander ‘dur den Handel und die wirtschaftlichen Fragen bestimmt, immer mehr tritt die wirtshaftlihe Jnteressenpolitik in den Vordergrund. uter dieser Entwicklung dürfen wir nit zurückbleiben. Die reichen Naturschäße Oesterreihs sind noch nit nußbar gemacht, unsere Land- wirtshaft will sich gegen den mächtigen Wettbewerb behaupten, unsere erstarkende Industrie fordert ihren Anteil an dem glänzenden Auf- \{hwunge der Weltwirtshast, unser hohentwickelies Gewerbe will ih die Grundlage eines ehrenvollen Bestandes sichern. Die Entfaltung einer von einheitlihem Geiste geleiteten Wirtschafts- und Sozialpolitik wird darum zu der obersten Aufgabe des Tommenden Reichsrats gehören. Diese Aufgabe verlangt Männer, die ihr mit Eifer dienen wollen, mit Sachkunde dienen können. Ste fordert Männer von besonnener und gerechter Denkungsart, die bei aller Liebe zum eigenen Volks- stamme gewillt find, an der Herstellung des nationalen Friecdens- zuftandes mitzuwirken, der alle Kräfte unseres reidgesegneten Vater- landes erst völlig freimahen würde. Die Beratung der Wahlreform

hat bereits erfreulihe Ansäße einer Ausgleichung gezeitigt; sie werden weiter verfolgt werden.

Die Regierung kündigt die Ausschreibung der Neuwahlen für einen möglichst nahen Termin an. Jnzwischen wird sie Geseßesvorlagen ausarbeiten, welche die allgemeine Wohlfahrt zu fördern geeignet sind. Sie wird aber auch wirtschaftliche Machtmittel bereitstellen, damit der Staat mit Zuversicht der künftigen En twicklung entgegensehen kann.

Dos österreichische Herrenhaus lehnte gestern, „W. T. B.“ zufolge, die dringliche Behandlung des Auto- mobilgeseßes ab, troßdem der RNeichsgerichtspräsident Unger, der frühere Minister Wittek und der Justiz- minister Klein wärmstens für die Dringlichkeit einge- treten waren. Bei der Beratung der Kongruavor- lagen sprahen der Kardinal Gruscha ‘und der Jürst:Erzbishof Bauer für die Vorlage, die, obwohl fie nicht alle Wünsche des Episkopats erfülle, doh eine große Wohltat für den aktiven sowie für den im Ruhestande befind- lichen Seelsorgeklerus bedeute. Die Kongruavorlagen wurden

ierauf unverändert angenommen und die Session mit einem oh auf den Kaiser ges lossen.

_— Im ungarischen Abgeordnetenhause gab der Ministerpräsident Dr. Wekerle gestern bei der Verhandlung des Berichts über das gemeinsame Budget, nah einer Meldung des genannten Bureaus, folgende Erklärung ab:

Er müsse die Gelegenheit ergreiten, um die Anklage zu wider- legen, daß die Monarchie das europätshe Mandat betreffend Bosnien nicht wücdig vollstrecke. Allerdings gäbe es noch gewisse Mißstände in der Verwaltung, aber man könne mit vollem Re t sagen, die N aenta leiteten nicht egoistishe Tendenzen, sie entwidele dort eine wahrhaft zivilisatorisde Mission. Der Minister wies ‘dann auf die bedeutenden Leistungen der Verwaltung hinsichtlih der Agrarreform und der kir{lihen Autonomie bin, die dem- nähst auch auf die Muhammedaner ausgedehnt werden würde, ferner je das Schulwesen geordnet worden, auch werde demnächst dem ulturellen Zustand des Landes entsprehend ein liberales Preßgesetz geshaffen werden. Die Interessen der Regierung in Bosnien len zweierlei, nämli, daß kein fremder Einfluß dort zur Geltung gelange, und ferner, daß die Bosnter allmählih eine autonome Verwaltung

erlangten. Frankreich. In der gestrigen Sihung des Senats wurden bei der Abstimmung Uber das von der Dcputiertenkammer an das

Haus zurückgelangte Aus gabenbudget, laut Meldung des „W. T. B.“, alle Artikel desselben angenommen, nur über Vas Artikel bestand noch Meinungsverschiedenheit mit der ammer und diese mußten deshalb an die Kammer zurückgehen. Das Haus beschloß dann weiter, aus dem Einnahmebudget die Artikel, betreffend Besteuerung der Klaviere, aus: P Alle anderen das Einnahmebudget betreffenden eshlüsse der Kammer wurden angenommen, doch wurde die Steuer auf Versicherungen auf 10 Fr. und die auf ausländische Titres auf 1/50 Fr. herabgeseßt. Der Be- trag der kurzfristigen Obligationen wurde um 11 Millionen erhöht und dann das Budget im ganzen mit 281 gegen 11 Stimmén angen ommen. In einer Nachtsizung beriet der Senat das von der Kammer zurückgekommene Budget und nahm mit 186 gegen "97 Stimmen eine Steuer von 2 Prozent auf ausländische Wertpapiere an. Das Gesamtbudget wurde darauf mit /265 gegen 12 Stimmen angenommen. Die Deputiertenkammer hat gestern die Beratung der Vorlage, betreffend die Versammlungsfreiheit, be-

gonnen. Noch dem Bericht des ,W. T. B.“ bekämpfte der Depulierte

Allard (Soz.) das Gefeß, tas ein Zugeständnis gegenüber dem Klerus bedeute. Der Kultusminister Briand trat für Annahme des Gesetzes ein, das den Katholiken das Recht lasse, ihren Kultus auszuüben, und das allen Bürgern zugute komme.

8 1 des Geseßes wurde darauf angenommen.

Der Finanzminister Caillaux legte dann das vom Senat zurügelangte Budget vor, worauf die Sißung unterbrochen wurde. Nah Wiederaufnahme der _Ver- handlung wurde die vom Senat beschlossene Streichung der Steuer auf Klaviere genehmigt, die ebenfalls vom Senat - beschlossene Herabseßung der Steuern auf Versicherungen und ausländische Titres wurdé dagegen abgelehnt. Darauf nahm das Haus mit 454 gegen 86 Stimmen das Budget im ganzen an und léhnie mit 432 gegen 137 Stimmen den Antrag ab, die Be-

ckxatung des Gefeßentwurfs über die öffentlihen Versamm- lungen, der auf die Tagesordnung geseht war, auf heute zu vertagen. er Deputierte Allard (Soz.) begründete ausführlich ein Amendement dahin gebend, daß die Erklärung einer öffentliten Ver- sammlung obligatorisch bleibe, und beschuldigte die Regierung, zurük- ¿uweichen. Der Kultuêminister Briand bekämpfte das Amendement und erklärte, die Regierung wünsche, ihre versöhnli®e aber feste Politik fortzuseßen und rene auf die Mitarbeit der Majorität.

Das Amendement Allard wurde darauf mit 501

gegen 63 Stimmen abgelehnt.

Rußland.

Aus den vom 25. bis 28. d. M. in S{. Petersburg eingelaufenen Depeschen über dei Verlauf der Wahlen der Vertrauensmänner der Bauernversammlungen,

N e E engen ergibt si, nah einer Meldung des „W. T. B.“, folgendes Resultat: Von 4982 bereits gewählten Vertrauensmännern sind 1761 Monarchisten, 1956 Gemäßigte und 65 Kadetten und diesen sich Anschließende. Von 2212 Vertirauensmännern der Kleingutsbesißer sind 1036 Geistlihe. Während der Wahlen ist nirgends die Ordnung gestört worden.

Wie das genannte Bureau meldet, werden in Odessa Aufrufe verbreitet, welche dazu auffordern, die Dampfschiffe in die Luft zu engen und die Kapitäne zu töten. Der Hafen wird infolgedessen von Kosakenposten und Militär- patrouillen bewacht. Die Banken

haben verstärkte Maßnahmen zum Schuße getroffen.

Serbien.

Die Einnahmen aus den Steuern und Zöllen haben, einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge, Ende des Jahres 1906 ein Mehr von 730 988 Dinaren als im Jahre 1905 ergeben. Dies gilt, wie amtlich hervorgehoben wird, als ein neuer Beweis dafür,

Wirkung auf die wirtschaftlihe Lage des Landes ausübt.

Norwegen.

Zwischen der Regierung und dem Sozialen Ausshuß des Storthings is ein Konflikt über die Einseßung einer Kommission, betreffend die Volksversicherung, aus- gebrohen. Der Ausschuß verlangt, daß der Storthing drei Mitglieder für die Kommission ernennen solle, während die ei das Recht zur Ernennung aller Mitglieder be- ansprucht. i; e

n der gestrigen Sißung des Storthings erklärte der Ministerpräsident Michelsen, „W. T. B.“ zufolge, daß die Regierung die Annahme des Vorschlags des Sozialen Aus- schusses, betreffend die Ernennung der Mitglieder der Kom- mission für Volksversiherung, als ein Mißtrauensvotum ansehen und gegebenenfalls in seiner Gesamtheit demissio- nieren werde. “Die Weiterberatung wurde hierauf auf heute vertagt.

Amerika.

Der nordamerikanishe Senat hat, „W. T. B.“ ufolge, eine Bill angenommen, nah welcher in - New Otledna eine Einwandererstation A s

Nach Meldungen des - „Reutershen Bureaus“ au Caracas e der Gouverneur Mata an der Spiße einer Truppenabteilung in der Nacht zum 27. d. M. ein im Hofe des Hauses des Vizepräsidenten Gomez abgehaltenes ge- heimes politishes Meeting überrascht; es kam zum Kampfe, wobei. Mata und mehrere seiner Begleiter getötet und eine Anzahl der Truppen, unter ihnen der Befehlshaber, verwundet wurden.

Afien.

Nach einer amilien Depeshe aus Batavia is in der Provinz Kediri (Java) eine Meuterei ausgebrochen. Der Chef der Eingeborenenpolizei wurde getötet, und der Vize- gouverneur der Provinz sowie ein anderer niederländischer Beamter wurden \{hwer verleßt; außerdem wurden viele Per- sonen getôtet und verwundet. Zur Unterdrückung der Meuterei ist eine Abteilung Soldaten nah dem Schauplaß der Nuhe- störungen abgegangen. i

; Afrika.

Nach einer Meldung der „Agence Havas“ aus Tanger hat sih der Stamm der Beni-Srif vorgestern der Mahalla unterworfen. Der Bruder des Kaid Zellal und

mehrere E der Beni-Msaur sollen sih gestern dem Kriegsminister Gebbas ergeben haben.

Am 20. d. M. war in Alexandrien wegen der Verhaftung dreiér Russen, die einen russischen Postdampfer in die Luft zu sprengen versucht hatten, von einem Volks: haufen. das Schild des russischen Konsulats herunter geshlagen worden. Zu diesem Vorkommnis wird, „W. L B.“ zufolge, amtlich mitgeteilt : :

Der ägyptishe Minister des Aeußern hat dem russischen diplo- matischen Agenten in Kairo einen Besuch abgestattet und ihm sein Bedauern über den Vorfall ausgesprochen. Gleichzeitig teilte der Minister mit, er habe den Gouverneur in Alexandrien angewiesen, dem dortigen rufsishen Konsul ebenfalls einen Entshuldigungsbesuch zu mäden. Außerdem würde infolge der von dem russishen Vertreter in Kairo gestellten Forderung das Wappenschild unter dem üblichen Zeremoniell von der örtlihen Behörde wieder an dem Konsulate an- gebracht werden.

Nr. 3 des „Eisenbahn-Verordnungsblattes*, heraus- egeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 26. Januar, fa folgenden Inhalt: Ordensverleihurgen anläßlich des Krönungs-

estes A Nr. 4 vom 27. Januar hat folgenden Inhalt: Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 27. Januar 1907,- betr. Dienstkleidung der Staatseisenbahnbeamten ; bom 27. Januar 1907, Lee Allgemeine Bedingungen sür den Wagenübergang auf Klein- ahnen.

Statistik und Volkswirtschaft.

Auswärtiger Handel Deutschlands im Dezember und im i Jahre 1906.

Na dem am 26. Januar zur Ausgabe gelangten, vom Kaiser- lien Statistishen Amt herausgegebenen Dezemberbeft 1906 der „Monatlihen Nahweise über den auswärtigen Handel des deutschen Zollgebiets“ betrug die ECtnfuhr im Dezem ber 1906 4982 080 t, 940 605 Stück Vieh und andere Tiere, 390 663 Hüte, 90 Fahrzeuge, 175 764 Uhren, 10473 Faß Salzheringé fremden Fangs und 12 Bienenstöckè. Die Einfuhr hat namentli wegen der starken Aus- fälle bei den Erzeugnissen der Forstwirtschaft, des Acker-, Garten- und Wiesenbaues gegen den Vormonat abgenommen.

Die Ausfuhr im Dezewber betrug 3760159 Tonnen, 10779 Stück“ Vieh usw., 384 399 Hüte, 102 Fahrzeuge, 35 349 Uhren, 383 Faß Salzheringe, 38 617 h1 Bier und 82369 Flashen Schaum- wein. Die Ausfuhr hat gegen den Vormonat troß der starken Ab- nahme bei den Erzeugnissen der Land- und Forstwirtschaft usw. zu- genommen, namentlich da mebr Erze und Eisen ausgeführt wurden.

Die Gefamteinfuhr seit März 1906 erreihte 47 645 428 Tonnen, ‘worunter 996 Tonnen Edelmetalle waren, ferner 8 993 515 Stück Vieh und andere Tiere, 2938151 Hüte, 1486 Fahrzeuge, 1 415 800 ‘Uhren, 811648 Faß Salzheringe fremden Fangs und 6097 Bienenstödte. : Die Gesamtausfuhr seit März 1906 erreichte 36 227 721 Tonnen, worunter 246 Tonnen Edelmetalle waren, ferner 167 688 Stück Vieh usw., 4285 244 Hüte, 1262 Fahrzeuge, 347 496 Uhren,

daß der Zollkrieg keine nachteilige.

« niedergelegt haben. (Bal. Nr. 25 d. Bl.)

S

2526 Faß Salzheringe, 1313 Bienenstdcke, 481777 h1 Bier un®

1070 597 Flashen Schaumwein,

Die 1906 betrug 10 450 682, die Ausfuhr 7 703 049 t. Die Edelmetall- einfuhr betrug 305, die -ausfuhr 69 t. Die Mengen erfahren no eine Veränderung infolge von Nachträgen und Berichtigungen, die bi# Mitte Januar d. J. eingegangen find. i:

Die vorläufig festgestellten Einfuhrwerte betragen seit Märs 1906 6493,705 Millionen Mark und einschließli von 1845,546 Mill. Mark für Januar und Februar 1908 für das ganze Jahr 1906: 8339,251 Mill. Mark gegen 7436,263 und 6854,465 in den beiden Vorjahren. - Die Einfuhrwerte haben dana gegen 1905 um 908 Millionen Mark und gegen 1904 um 1484,8 Millionen Mark znge- nommen.

Die vorläufig festgestellten Ausfuhrwerte betragen seit Märs 1906 5046,281 Millionen Mark und einschließlich von 1197,454 Mil-

[ionen Mark für die beiden ersten Monate des Jahres 1906 sür das

anze Jahr 1906: 6243,735 Millionen Mark gegen 5841,817 und 8315 611 in den beiden Vorjahren. Die Ausfuhrwerte haben demna gegen 1905 A 401,9 Millionen Mark und gegen 1904 um 928, Millionen Mark zugenommen. ;

Die deuishe Ein- und diz Ausfuhr zusammen erreihten int vergangenen Jahre 14,6 Milliarden Mark gegen 133 Milliarden im Vorjahre und 12,2 Milliarden Mark im Jahre 1904, die Zunahme beträat 10 v. H. gegen 1905 und 19 v. H. gegen 1904.

Die Edelmetalleinfuhr hatte im leßten Jahre einen Werk von 488,7 Millionen Mark gegen 307,4 und 500,1 Millionen in den beiden Vorjahren, die Edelmetallausfuhr einen Wert von 118,7 Millionen Mark gegen 110,2 und 92,8 Millionen Mark in den beidea Vorjahren.

Die Werte des deutshen Außenhandels werden nah der end- gültigen Bewertung der Ergebnisse für März bis Dezember 1906 und nach Berücksichtigung der vielen erst im laufenden Monat eingegangene Nachträge aus der Zeit vor dem Inkraftreten des neuen Zolltarifs und der e iQUigunigen aus dieser Zeit noch Aenderungen erfahren. 48,4 Millionen Mark wurden im abgelaufenen Jahre dur Anrechnung von Cinfuhrscheinen für ausgeführtes Getreide usw. beglichen gegen 38,9 und 27,8 Millionen Mark in den beiden Vorjahren.

Die deutsche Seefischerei ergab in den zehn Monaten Märt bis Dezember 1906 einen Wert von 21,8 Millionen Mark.

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Zur Arbeiterbewegung.

„Zu der Automobilführerbewegung in Berlin ist, Hi Blättern zufolge, zu melden, daß nunmebr auch die Fahrer Marximgesellshaft, die die Löhne reduzieren wollte, die Arbeit ) Zur Aus\perrung der Holz- arbeiter nahm eine zahlrei besuhte Versammlnng des Arbeit- geberschußverbandes für das Berliner Wagenbaugewerbe Stellung. Nach langer Debatte wurde, wie die A Ztg." mitteilt, be- \{lofsen, von einer Ausfperrung der im Wagen augewerbe beschäf- tigten Mitglieder des Holzarbeiterverbandes Abstand zu nehmen- aßgebend ist dafür in erster Linie der Umstand, daß das Wagen- O A den Fol en e e im vorigen Jahre zu leiden hat. Dagegen wurde beschlossen, die g beteiligten Holzindustriellen dadur ffen, LLAR

; zu unterstüßen, d us- leren Oven fre tenden Holzarbeiter angeftelt O E B

nTtaqung UverzähUger Leute zuer o arbeitern angefangen werden soll. P dey organtsierten Holz Post”

Cine rusfische Arbeiterdeputation kommt, wie di, erfährt, nah Berlin. Durch die Sg der Po naten hen Fabriken in Lodz, derén Leitung ih legt in Berlin befindet 7000 Arbeiter brotlos geworden. Diese aßnabme hat nit nur auf die Lage der Kleingewerbetreibenden in Lodz zurückgewirkt, sondern auch die Unruhen in dieser Fabrikstadt mit überwtegend deutsher Arbeiterbevölkerung - erheblich vermehrt. Die russis&e Regierung hat deshalb gestattet, daß eine Deputation, bestehend aus Delegierten der Posnanskishen Arbeiter und Vertretern der k schaftlihen Verbände nah Berlin reist, um hier mit der abrik» leitung über die Wiedereröffnung der Fabriken zu verhandeln. Diefe wird kaum ohne sihere Garantien gegen neue Forderungen und Arbeitseinstellungen der Arbeiter zu erreihen sein. Ï

In Pößneck haben, wie die „Köln. Ztg. erfährt, die sierten Metallarbeiter den Fabrikanten „ihre Forderungen Uber- reiht. Sie verlangen Einführung der 10 stündigen Arbeitszeii ohne Lohnkürzung und befsere Bezahlung für Ueberstunden.

Aus Tetschen wird der „Post“ telegraphiert: Jnfoïge Aus- brus eines Ausstands auf der Schiffsbauwerft Pehans wurde den Arbeitern emlli@er Sgjiffsbauwerften des Tetschener und Aussiger Bezirks gekündigt. E

Die Seitutefer Schiffsreeder haben, wie der „Voß. Ztg. gemeldet wird, die Vermittlung des Arbeitsamts abgelehnt, }odaß der Ausstand der italienischen Seeleute zum großen S@haden sämtliter Handels- und Industriezweige fortdauert.

Kunst und Wisßenschaft.

A. P. Eine außerordentlihe Sihung der Gefellshaft fär Anthropol ogie, u der auch Damen Zutritt hatten, brate am Sonnabend zunächst den von leßter Sihung rückständigen Bericht von Dr. Ehrenreich über den im vorigen Sommer abgehaltenen 15. Internationalen Amerikanisten-Kongreß in Quedec- Der daraù beteiligt gewesene Vortragende entwarf ein sprechendes Bild von ter Kongreßstadt und ihrer Umgebung, vox den fkolonialgeshichiliGen Erinnerungen Canadas und der au ordentlich gastfreien Aufnahme, die den Kongreßteilnehmert bereitet war und \ich au bei mehreren gut vorbereiteten Ausflüge? yon Quebec aus geltend mahte. Ueber die mehriägigen Verhand“ [ungen und die wichtigsten unter den dargebotenen Vorträgen wurde au ein gedrängter Bericht erstattet, der in ausführliherer F901 n den Veröffentlihungen der Gesellshaft erscheinen wird. D Vortrag ‘des Abends hielt Dr. Belck-Frankfurxt a. M. über „Die Erfinder des Eisens im Altertum*. Nicht über die Urgeschichte der Nußbarmachung -des Eisens dur die Menschen, zweifellos einc der witigsten Kulturtaten der forishreitenden Menschheit, wolle €r sprechen, fo leitete der Vortragende ein; dénn diefe rage gehöre i den umstrittensten und unaufgeklärtesten der Geschig der Technik, sondern über Erfinder auf diesem Felde, die bisher nit genügend zu Chren - gekommen und gewürdigt seien. Diese (rfinder sind das Volk dec Philister, jenes bekannte tapfere gewerbfleißige Nachbarvolk der Juden, und gleih diesen vo semitishem Stamme, das häufig in Kriege mit den N verwickelt war und sehr zeitig in der Eisenbearbeitung eine Fertigkeit erlangt und tüchtige Schmiedearbeiten geliefert ¡u haben scheint. Auf die Behandlung der Frage nah dem Anteil ter Philister an den Fortschritten der Cisenbearbeitung, die Fei der engen Nachbarschaft

bald auc den Juden bekannt und ihnen nüßli wurden, is der Vorl-

tragende durch häufigen Besu des Simplon-Tunnels und bei Beob- ahtung der s{wierigen Böbrarkeitea e E: d atea Ge- stein gekommen. Es ist ihm dabei lar geworden, daß die Cristenz ähnlicher Arbeiten aus dem Altert die E Bunt «ut, hergestellten Skulpturen fowohl- W, Fetitikgue Hi z 4E Bel stammende Felsdurbohrus i e aser j l a ei N Z ihrer Herstellung in Anwend in den Beweis liefern, daß

unter starker Abnußung der Bohrwerk an nul zeuge zu leisten verm,

DeUR au die längere Zeit, die früber, A Folie Arbeiten zu ver- wenden erlaubt urd geboten war, gehörig berüdsihtigt wird, kaut urs sehr “viel \{lechtere Bohrgeräte und Mei bewirkt E en sein, iese Ueberlegung hat Dr. Bel veranlaß/ er Frage im Besonderen näher zu treten, mit welchem

es vorhandene Felstunnel, den König Hiskia um 700 vor egen ließ, um die Quelle Gihon nah Jerusalem zu leiten,

Einfuhr in den beiden ersten Monaten des Jahres

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