1907 / 99 p. 14 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 24 Apr 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Meine Herren, wer ist nun dadurch geschädigt worden? Nicht all- gemein Handel und Handwerk, sondern nur ganz bestimmte Kreise, und zwar in der Hauptsache die Kreise der Futtermittelhändler, der Düngemittelhändler, Samenhändler und Getreidehändler.

Was nun die Zentralisierung des Betriebes der Ansiedlungs- kommission anlangt, fo ist diese aus folgenden Gründen geboten Einmal ift sie aus Gründen der Kontrolle notwendig. Es ist unmög- Ti, bet Hunderten von Betrieben es dem einzelnen Verwalter zu überlassen, mit den einzelnen [okalen Händlern Geschäfte abzuschließen. Das kann vielleicht in Privatmann seinem Inspektor gestatten; in einem Staatsbetriebe, wo eine scharfe Kontrolle notwendig ist, wo wir eine Oberrehnuncskammer haben, ist es aber nicht mögli, da muß eine Zentralisation stattfinden. Sie erstreckt sich übrigens nur auf den Handel mit Futtermitteln, Düngemitteln, Sämereien und Getreide. Die Zentralisation if aber au ferner nötig wegen der Vorteile, die sie bietet. Diese sind so erheblih, daß die Ansiedlungs- kommission im Interesse des Fiskus davon Gebrauch machen mußte, Sie bezieht beispielsweise ihre Kohlen von der Königlichen Grube und hat dabei natürli erheblihe Vorteile; sie bezieht ihre Futter- und Düngemittel durch die Genossenschaften und unter- stüßt dadur gleichzeitig das junge Genossenshaftswesen in den An- siedlungen. Die Genossenschaften bekommen von gewissen Syndikaten, ih nenne das Kalisyndikat und das Thomasmehlsyndikat, ganz er- heblihe Vorteile, die ihnen dur Verträge mit den Syndikaten sicher- gestellt sind. Die Ansiedlungskommission stüßt also die Genossen- schaften in außerordentlicher Weise, wenn sie ihnen die Vermittlung dieser Käufe zukommen läßt, kauft aber außerdem wesentli billiger.

Die Zentralisatton erstreckt si, wie ih eben {on erwähnte, nur auf ganz bestimmte Geschäftszweige, auf Geschäftszweige, die mehr oder weniger doch ia den Händen des Großhandels liegen. Aber es hat hier der absolute Ausschluß des Handels gar nicht stattgefunden; im Gegenteil ift z. B. beim Getreidehandel immer noh über zwei Drittel im Jahre 1905 von 360 000 Ztr. noch 260 000 Ztr. an Händler verkauft worden (hört, hört! rechts) und nit durch die Genofsen- schaften gegangen. Also die Klagen, die der Herr Abg. Aronfsohn hier vorgebracht hat, find in der Ausdehnung, wie fi2 vorgetragen find, unbegründet. Ich gestehe zu, daß einzelne Klassen von Händlern ges shädigt sind. I bedauere es auch, und ih habe ebenso wie der Herr Abg. Aronfohn das Prinzip, den Handel und das Handwerk in den Städten zu stüßen, ih halte das für eine ebenso wichtige Aufgabe wie die Kolonisierung auf dem Lande; wenn aber im einzelnen Falle wihtige Interessen vorliegen, so muß auf diese Rücksiht genommen werden.

Der Herr Abg. Aronfohn hat dann vorgeschlagen, Kaufleute in den Ansiedlungskommissionen anstellen. [eute dort follen, weiß ih eigentlih nit. Bei dem Ankauf der Güter können wir sie nit gebrauchen, und zum Abschluß der Ge- \chäfte, die ih eben erwähnt habe, sind Kaufleute auh nit nötig. Das können die Beamten ganz allein mahen. Œs handelt sich doch einzig und allein darum, daß sie die Aufträge an die Genossenschaften erteilen, oder daß sie Offerten von Händlern einholen, und daß fie die Lieferungen an diejenigen vergeben, die die Mindestfordernden find.

Auf die Resolution, die der Herr Abg. von Kardorff nur vor- übergehend berührt hat, will ich zunächst nit eingehen. Ich nehme an, daß seitens. der Herren Antragsteller die Resolution noch näher begründet werden wird, und werde mir dann erlauben, darauf ein- zugehen.

Geheimer Regierungsrat W ahnschaffe

Frage des Abg. Grafen Frasma nach einem Beri kommission eingehende

wir sollten Was die Kauf-

und folgert daraus, daß mehr noch die Ansprüche der katholishen als die der evangelishen Ansiedler erfüllt worden seien. Die katholischen stellten auch viel höhere Anforderungen als die evangelishen. Ferner erkennt der Redner zwar das Entgegenkommen des Erzbischofs be- züglih der Versorgung der katholis en Ansiedler mit Priestern aus ihrer Heimat an, weist aber auf die frolen SMhwierigkeiten, die in der Praxis doch in dieser Hinsicht von kirhliher Seite gemacht würden, hin. Der Erzbischof habe einmal sogar bei dem Landwirt- \{aftsminister den Antrag gestellt, mit der Ansiedlung von Pros- testanten überhaupt aufzuhören. Das entsprehe doch nicht der Sa In einem Falle habe der Erzbishof erst nah dreimaligem

nlauf der d Proto Mmission mit einem Antrag wegen Herans ziehung eines Priesters aus der Heimat der Ansiedler Erwägungen darüber angestellt. Wegen einer Kirche in Genthin sei ferner keine Zusage zu erhalten. , Ein’ Geistlicher habe von der Kanzel herab ge- sagt, solange er amtiere, solle nie ein deuishes Wort diese heilige Stätte entweihen. Wenn ferner bei den Reichstagswahlen Ansiedler für die Ae gestimmt hätten, so stimme das mit den Zielen des Ansiedlungsgesetes niht überein. Die Situation werde immer künstlih vershoben, für die Regierung handle es fich durchaus nicht um die Konfession, sondern nur um deutsch oder polnisch. Die polnishe Presse habe die deuts{katholis{hen Geist- lichen immer heftig angegriffen und namentlich den ehrwürdigen Ar UGof Kopp in Breslau als preußischen Lakaien im Kardinals-

ut bezeihnet. Solche Angriffe müßten zurückgewiesen werden.

Abg. von Wenzel (kons.): Der Abg. Graf Prashma hat gestern von der Agitation der deutschen Geistlichen in den Ostmarken gesprochen. Das Gegenteil trifft zu, es ist eine Ausnahme, wenn ein polnischer Geistlicher ih niht an den Wahlen beteiligt, die Polen benußen ében auch die Kirche als Agitationsmittel für fih. Bei AneER deutschen Geistlichen im Osten gibt es keinen Unterschied zwischen evangelisch und katholisch. Geheimer Rat Witting hat in feiner bekannten Rede über die Ostmarkenpolitik auch die Aufhebung des O in Posen empfohlen. Jh muß anerkennen, daß

err Abg. von Skarzynski gestern sehr maßvoll gesprochen hat, und seine Sorge um das zu erwartente neue Gefeß gegen die polnische Agitation würde gänzli unbegründet sein, wenn die Polen si als gute Staatsbürger fühlen wünden. Ein solches Geseß muß vor allem jehr vorsichtig formuliert werden mit Rücksicht M das das Ver- hältnis des kleinen, mittleren und Großgrundbesißes ein [üdlihes ist. Dazu würde es si empfehlen, die Ritterschaftskasse dur die Preußen- kasse zu unterstüßen. ; j

Abg. Freiherr von Zedliß und Neukirch (freikons.) ver- liest zunächst für den Abg. von Kardorff golgende Erklärung : Durch die Trauerfeier für meinen vecstorbenen Parteigenossen Grafen von Bernstorff bin ich zum Verlassen der Sitzung

zwungen. Jh bekenne ofen, daß mir der vom Abg. von Suzdzewski monierte Irrtum untergelaufen ist. eie Unter- redung mit dem Fürsten Bismarck hatte ih ter. S Hs mitgeteilt, und es war mir deutlich erinnerlid, daß s Sun E: Niederlage spra, die er im Reichstage dur die Verhan ungen über j i habe, welhe ihn in die Notwendigkeit S L Srrge ctdtanis Majorität im Abgeordnetenhause zu E U E j j Bei dieser eigen, daß wir Herr im Hause seien und blieben. - Bi Gde enheit wurde der Name des Abg. von Jazdzewéki E ige mir E Gedächtnis haften geblieben war, und dies t N Bete die Stenogramme der damaligen geit durhzusehen, und ih fan DIE Namen Jazdzewski bei dem Gerichtsverfassungsgeseß für Posen. A verleitete mi zu der Annahme, daß dies die Veranlafsung zu dem An-

siedlungsgeseze gegeben habe, Tatsächlih waren das die Verhandlungen des Reichstags über die Polenausweisungen gewesen. Ich bitte Herrn von Jazdzewski wegen des Hereinziehens seines Namens um Entschuldigung. er Redner fährt dann fort: Zu unserem Antrag habe ih zunächst zu bemerken, daß es ja keinem Zweifel unterliegt, daß das z nsiedlungögeseß zur Entwicklung und Verteilung im Verhältnis des deutschen un pie Grundbesißes günstig gewirkt hat, und daß das Geseß auh m deutshnationalen Sinne fruhtbar gewesen ist; andererseits ist eine große Schattenseite der Ansiedlungspolitik nicht zu verkennen, indem ein großer Teil des deutshen Großgrundbesißes im Osten mobilisiert worden ist, und durch die Einwirkung auf die Grund- und Bodenpreise diese Gefahr immer noch wachsen kann. Ob nun die angekündigte und bon uns \{leunigst geforderte neue Vorlage dazu Ge Fan (Wläge machen kann, ist ja eine müßige Frage, solange die orlage nicht da ist;

etrahtungen darüber können eher schaden als nügen. Fch muß anerkennen, daß der Abg. Glagßel vollkommen reht batte, wenn er ausführte, daß wir mit einem Drittel der für den Erwerb deutschen Bodens in Posen verwandten Summe ebensoviel deutshen Boden hätten erhalten können. Wenn das eine oder andere Mal zu ganz übermäßigem Preise ein Gut in polnische Hände übergeht, so ist das wirklih kein nationales Unglück. Die Haupt- \{chwierigfeit ist, daß man dur die Ansiedlungstätigkeit die Grund- stückspreise von Jahr zu Jahr steigert und den Anreiz zum Verkauf des deutschen Besißzes vershärft. Wenn wir einmal wegen des hohen Preises ein Gut nit ankaufen können, so_ist das ein fleineres Uebel gegenüber den s{limmen Wirkungen der Steigerung der Güterpreise, zumal diefe auch auf die angrenzenden Provinzen einwirkt. Man ollte deshalb, selbs auf die Gefahr, daß deutsche Güter in polnische Hände übergehen, für kurze Zeit ein langsameres Tempo in den An- Éäufen dur die Ansiedlungskommission einschlagen, um eine künst- lihe Steigerung der Güterpreise zu verhindern. Dafür wird man in Zukunft mehr als bisher die Anflung deutscher Arbeiter in Betracht ziehen müssen, um der deutschen Bepölkerung Zuwachs zuzuführen. So werden wir erreihen, daß dem polnischen Element etn ebenso kräftiges deutsches Element als Gegengewicht entgegengestellt wird. Man hat immer geglaubt, daß die Heranziehung polnischer Arbeiter durchaus notwendig sei; die Erfahrungen der leßten Zeit haben uns aber cines Besseren belehrt. Es it sehr wohl mögli), Ö den östlichen Provinzen zu Bevölkerung in den Dienst der Ansiedlung von Arbeitern stellt. Es muß den Arbeitern Gelegenheit egeben werden, ausreihenden Grundbesiß zu erwerben; das hat ch auch schon auf den Domänen und den Mle als wirksam erwiesen, und deshalb sollte man mehr als bisher, planmäßiger und mit größeren Mitteln Arbeiter durch die Ansiedlungskommission ansässig machen. Die Landflucht der deutschen Arbeiter ist vorhanden, deshalb hat man die Ansiedlungsgüter fo bemessen, daß der ‘Inhaber mit seiner Familie allein die Wirtschaft machen kann. Zum Teil müssen si aber auch die größeren

nsiedlungen mangels deutscher Arbeiter der polnischen bedienen, und das ist namentlich in den katholishen Dörfern ein schwerer Miß- stand und eine Gefahr für das Deutshtum. Durch eine weiisichtige und große Ansiedlungspolitik können wir aber den Zutrirt vow beute Arbeitern ermöglichen. Befonders groß is der Bedarf dafür dort, wo in der Nähe der Ansiedlungsdörfer zuglei Großgrundbesißz oder auch Städte sind. ort wird man den deutschen Arbeiter gern sehen und ihm mögli Konzessionen machen. Die Ansiedlungs- tommission würde si ein großes Verdienst erwerben, nicht bloß um die deutschen Großgrundbesiber, \fondern überhaupt um die deutsche Bevölkerung, wenn sie planmäßig deutsche Arbeiter ansiedelte. Jn den Städten ist au Bedarf nah deutshen Arbeitern vorhanden. Wir haben gehört, daß der sonst nicht ganz einwandsfreie Ankauf eines Gutes bei Posen zu dem Zweck erfolgen mußte, um deutsche Arbeiter anzusiedeln. Das ist ein verheißungsvoller Anfang, und in dieser Richtung können namentlich die BEsen Betriebe des Staates, vor allem die Cisenbahnverwaltung, günstig wirken. Mein Freund Gamp hat einmal angeregt, daß in den gemischtsprahigen Lantesteilen die Cisenbahnwerkstätten auf dàs platte Land zu verlegen seien, und die Tausende Arbeiter der Werkstätten ansässig zu machen seien, wie es z. B. die Bergwerksdirektion in Saarbrücken „getan hat, fodaß auch dadur dem Deutshtum im Osten genüßt würde.

Eine solche Arbeiterpolitik würde die Ansiedlung von Bauern er-

gänzen, und diefe Vermehrung der deutschen Bevölkerung ist mit un- pleid) geringeren Kosten zu machen, als die Ansiedlung von Bauern ei den hohen Güterpreisen. Unser Antrag will ferner eine Verein- fahung der Organisation der Anfiedlungsbehörden, die jeßt nicht fo gestaltet sind, wie es für dieses große Kulturwerk von Nußen ist. Bei allen Geschäften der Ansiedlung ist die Kommission an die Zu- stimmung des komplizierten Behördenapparates gebunden. So nd unsere Anträge nichts als die Shlußfolgerung aus den Conn leßten Jahre. Unter Beachtung dieser Gesichtspunkte bei der Bodenpolitik wird man die Nahteile vermeiden und das Ziel einer Kräftigung des Deutschtums, einer gefunden Verteilung von oden und einer Milderung der Gegen\säße in jenen Landedteilen A nteresse des Vaterlandes erreihen. Darum nehmen Sie den ntrag an! :

Minister für Landwirtschaft 2c. von Arnim:

Meine Herren! Nur eine kurze Antwort auf die Ausführungen des Herrn Abg. von Wentzel. Herr von Wenßel beklagt ih darüber, daß nicht genüzend Bauernsöhne aus den Ansiedlungsprovinzen von der Ansiedlungskommission bei der Ansiedlung berücksihtigt würden. Ich bitte Sie, aus dem Bericht, der Ihnen zugegangen ist, zu ent- nehmen, daß gut ein Viertel der Ansiedler Bauernsöhne aus den An- siedlungsprovinzen sind. Mehr Ansiedler aus den Ansiedlungsprovinzen zuzulassen, / hat doch seine erheblihen Bedenken, und auch das Ab- geordnetenhaus hat in früheren Beschlüssen diese Bedenken gewürdigt. Wir riskieren, daß wir einen aroßen Teil der deutschen Bauern- bevölkerung mobil machen und sie veranlassen, ihre Höfe zu verkaufen und günstiger gelegene, für fie günstiger liegende Angebote der An- siedlungskommission anzunehmen. Uns sind aus bäuerlichen Kreisen nah dieser Richtung Warnungen zugegangen. Man hat si darüber beklagt, daß dadurch geradezu der Verkauf bäuerlichen Besißes aus deutscher Hand an deutsche Hand unmöglih geworden wäre. Also, meine Herren, wir müssen in dieser Beztehung vorsichtig sein.

Was3 nun die Erhaltung des Großgrundbesißzes anbelangt, so haben wir genau den Wunsch wie Sie, meine Herren, den deutschen Großgrundbesiß zu erhalten. Wir sind auf einem Standpunkte an- gekommen, wo eine weitere Dezimierung des deutschen Großgrund- besives mit erheblichen Gefahren verknüpft ist. Es liegt die Gefahr bor, daß, wenn wir weiter deutsGhen Großgrundbesit kaufen, auf vielen Kreistagen die deutsche Majorität verschwindet und eine polnische Majorität eintritt. Sie können si also denken, daß wir bestrebt sind, den deutschen Großgrundbesiß dort zu erhalten, wir können aber andererseits nit dulden, daß deutsche Besißungen in polnische Hand übergehen. Wo diefe Gefahr vorliegt, müssen wir eingreifen; denn da ist es do befser, der Besiß lommt in den Besig der Ansiedlungs- kommission, als daß er in polnishe Hand übergeht.

Nun ist vorgeshlagen worden, wir sollten mehr auf die Bildung von Restgütern Bedacht nehmen. Das ist sehr gut gedacht; aber in der Praxis #ößt man auf große S{wterigkeiten. Selten sind die Güter, die uns angeboten werden, fo groß, daß wir daraus eine An-

siedlung mahen und noh ein genügend großes Restgut ausschneiden { können. Das kann in den allerseltensten Fällen gesehen. Meist sind die Güter nur fo groß, zumal in leßter Zeit, daß sie nur knapp eine

[eistungsfähige Ansiedlungsgemeinde zulassen. Ih kann aber Es persihern, daß das Bestreben, den deutschen Großgrundbesiß ¿1 halten, bei der Staatsregierung ebenso stark ist wie auf Ihrer i 18 und in den Gesezesmaßnahmen, die wir gegenwärtig in S ztehen, wird das Bestreben, den deutshen Großgrundbesiß A “ol und thn seiner nationalen Aufgabe zu erhalten, besonders kräftig Ausdruck kommen. frei-

Nun komme ih auf den Anirag, der von der 68 konservativen Partei eingebracht ist. Aus den Ausführungen S Herrn Freiherrn von Zedliß glaube i entnehmen zu On n dem Bedauern, welches darin zum Ausdrueck gebracht ist, ein 4 wurf gegen die Staatsregierung niht liegen soll. Unter dieser a auéfeßung kann ih erklären, daß die Königliche Staatsregierung i Bedauern teilt. Auch sie bedauert, daß es ihr nit mögli gew ift, eher mit den bezüglichen Geseßen zu kommen. c daß

Was nun \bie Einzelheiten anbelangt, so kann ih N aud ich die Erhaltung des deutschen Grundbesizes in deutscher Gr für ebenso wihtig halte wie die Kolonisation, und gerade bei den seuesvorlagen, die wir bearbeiten, wenden wir dieser Frage gans sondere Aufmerksamkeit zu.

Herr Abg. von Zedliß hat mit seinem Lob über die Mahr die wir bisher bezüglih der Festigung des Kleingrund nit getroffen haben, über die sogenannten Regulierungsbanken , zurückhalten. Er hat aber au andererseits den Wunsch ausgespk daß die Einrichtung dieser Banken vereinfaht würde. L ard ih glaube, daß hierzu eine Veranlassung nit vorliegt. Der Regte dieser Banken ist so etnfach wie mögli. Daß allerdings die 11 lierung selbst häufig Schwterigkeiten mat infofern, als jedesm f mit weit ausgedehnte grundbuchliche Transaktionen verbunden fet ist richtig; aber das liegt nit an der Organisation dieser f die Für die kurze Zeit, in der diese Banken im Betriebe sind, . fie Ausdehnung threr Geschäfte eine ganz außerordentli grobe: i übertrifft alle Erwartungen, die bei der Gründung der Banken 9 worden sind. qu

Dann wüns{cht die Refolution, daß der Landerwerb e fiedlungskommission so einzurichten ist, daß eine ungesunde 1 nir steigerung vermieden wird. Meine Herren, diesen Wunsch E tun bisher natürlih auh gehabt; aber in dem Kampfe zwischen Pole Î und Deutschen, der auf finanziellem Gebiete ausgefochten wurde, M es zu Preissteigerungen kommen; sie waren unvermeidlich, vei verhindern wollten, daß deutscher Besiß in polnishe Hände 1 Ich gebe vollständig zu, daß man in dieser Frage nicht nerv inl darf, daß es nihts schadet, wenn auß mal ein Gut in E ie Hände übergeht; man muß die Nerven haben, das au mal hierin staiten. Meine Herren, ih beabsitige, in der nächsten Zeit adt, etwas mehr, wie der Herr Abg. Freiherr von Zedliß sich ausdr cut kurz zu treten, mal nicht jedes Gut, welches uns unter dem E eines polnishen Käufers angeboten wird, anzukaufen. Wir A sehen, ob wir dadur der weiteren Preissteigerung elnen Riege

teben werden. L s Dann hat der Herr Abg. Freiherr von Zedlitz eine kräftige planmäßigere Heranziehung und Ansiedlung deutscher Arbeiter us dem Lande und in ben Städten unter Mitwirkung der staatlichen g Betriebsverwaltungen gefordert. Meine Herren, was die Anfiedl von Landarbeitern anbelangt, fo ist sie bisher auf große Sw keiten gestoßen. Der Präsident der Ansiedlungskommission, i dem“ ich gerade wegen dieser Frage, für die ih mi fel j besonders interessiere, Nücksprahe genommen habe, hat m / Schwierigkeiten dargelegt. Es hai {ch keine Neigung e deutschen Arbeitern gefunden, {ih dort anzusiedeln; sie fun qr allgemeinen die Konkurrenz der billiger arbeitenden poln an beiter. Wir haben aber in neuerer Zeit eine andere Mt j wir gefangen; wir haben Arbeitermietsstellen geschafen und de foldtt mehr Zuspruch gefunden. Es {ind im [egten Jahre in wit E Stellen geschaffen worden. Die Leute nehmen die Ri 1 det n Auesibt, später zunächst mal eine größere Padhtstelle W (unit fiedlungskommission zu übernehmen oder auh ein An 6 eit? käuflich zu erwerben. Jedenfalls werde ih mein Augen macht!" auf die Ansiedlung von Arbeitern ritea und den Vers! gubeitt® mehr wie bisher auch solhe Stellen zu schaffen, die von del Huflich erworben werden. b clandf so

Was die Ansiedlung von städtishen Arbeitern an daß yon habe ich ja gestern {on darauf aufmerksam gema Ä ¿llen privater Seite nah dieser Nichtung hin in verschich®" atis die Jnitiative ergriffen worden if, und daß wir beabl wies derartige Unternehmungen nah Möglichkeit zu unterstüßen um der schon darauf hin, daß wir ein Gut St. Lazarus bei po vielleidt Absicht angekauft haben, es für sfoldhe Zwecke in Zukunf in dieset dienstbar zu machen. Also wir werden alles tun, was Hetrieb Richtung möglich ist. Ich hoffe auc, daß es den staatliche ver it mögli fein wird, der Anregung, die dur den Antra konservativen Fraktion gegeben ist, Folge zu leisten. jsation der

Was nun {ließli den Wunsch anlangt, die N u of Ansiedlungsbehörden zu vereinfaen dieser Wunsch isl ms dem Herrn Abg. Glaßel ausgesprohen worden i aber sagen: ein solcher Wunsch spricht sih sehr leiht aus, Weise diet s{werer auszuführen. Jh weiß wirklich nicht, in weier ommission Vereinfachung staitfinden soll. Sie können die Anf A Staat” nit vollständig selbständig ftellen und sie von der übrigen nison verwaltung vollständig loslösen. Dazu hat die Ane ist ¡u weitgehende allgemein-politische Interessen zu vertr! der poll notwendig, daß die Oberpräsidenten, denen die Vertretuns e mit tischen Interessen ihrer Provinzen übertragen ist, eine in den Sißungen der Ansiedlungskommission haben. ili notwendig, daß die beteiligten Ministerien, die S allgemein regierung thren Einfluß behalten, da es sich um so w sion zu erfúlleit politische Aufgaben handelt, die die Ansiedlungskommis tve c hat. I glaube aber, daß dur diese Vielköpfigkel, crfeiten nit Abg. Glabel es nannte, bisher irgend welche Sw entstanden sind. ° Es

Wie vollzieht \{ denn die ganze Angelegenheit n die Jahre meistens drei große Sigzungen statt, in E nannten Behörden mit vertreten sind. Dort wird fl á die der Ansiedlungskommission gemacht sind, Bes die ver werden Käufe vorgenommen oder abgelehnt, je S A Rülsichten, die dort vorgebra@t und verteidigt 2E lid erscheinen lafsen. Irgend welche Schwierigkeiten bezt0 der Güter find daraus bisher nit entstanden.

efaßt;

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