1907 / 160 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 06 Jul 1907 18:00:01 GMT) scan diff

verließen. Um 8 Uhr lihtete die „Hohenzollern“ die Anker und ließ, begleitet von dem Kreuzer „Königsberg“, den

Da if er Wilhelm tritt von Kopenhagen seine diesjährige Nordlandreise an. Die E E E E e ahim und der Prinzessin Viclorta L uf E A „Jduna“ E der dänischen und s{hleswig-holsteinishen

Küste zu segeln. Amerika. E

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ bestätigt der anca Marinesekretär Metcalf die kürzlih verbreitete Nachricht, daß 18 Schlacht\chiffe diesen Winter nach den Gewässern des Stillen ea chen werden. Dieser Kreuzfahrt sei J wie Metcalf hinzufügte, keine Bedeutung beizumessen, sie solle praktishen Uebungszwecken dienen. Er hoffe, die Zeitungen würden das Gerede von Verwickelungen mit Japan aufgeben, denn er sehe keinen Grund, warum mt S und die Vereinigten Staaten in den freundschaftlichsten

eziehungen zu einander stehen sollten.

¿s ldet wird, hat

Wie . dem „Temps“ aus Tanger gemetdel wird,

Raisuli unter Todesdrohungen die Kaids mehrerer Berg:

tämme aufgefordert, sih ihm aare Einige von ihnen ätten eingeshüchtert Folge geleistet.

Koloniales. N

Spe unruhiger Gebiete in Kamerun. Eine Verbau O is bestimmt, daß im Schutzgebiete Kamerun Bezirke, deren Cingeborenenbevölkerung für die unbeshränkte Aufnahme des öffentlichen Merkehrs nicht reif oder zeitweise nit ge- eignet er'‘cheint, für gesperrtes Gebiet erklärt werden. Zu einer Reise in dem gesperrten Bezirk bedarf es der obrigkeitlihen Erlaubnis, zu der au Eingeborene in den fraglihen Strichen nit ansässiger Stämme gezwungen find. Die Verordnung is am 13. April tin Kraft getreten.

ung derMakaam oberenNjong inKamerun. Die Lu Maka und Bakele, östlich von Jaunde am Njong ansässig, lassen sich zum Teil große ÜUnbotmäßigkeiten und Räubereien zu Squlden kommen, sodaß, falls nit sofort energisch angegriffen ein allgemeiner Nane zu befürhten war. Die Haupt- osser gingen deshalb gegen unbotmäßige

Stämme vor. Ste erzielten, wie im „Deutschen Kolonialblatt eingehend berichtet wird, einen vollen Erfolg und konnten einen neuen Nerwaltungsbezirk Dimba-Beri-Bertua b lden, und die neunte Kompagnie ist dort stationirt worden. Die Operationen fanden im Dezember des verflossenen Jahres statt. Durch Mitwirkung eines in der Nähe von Bertua ansässigen schwarzen Händlers einer Bremer Firma wurde erreicht, daß si sehr bald eine Rethe von Häuptlingen ergab. Freilich war darunter nicht Ngele-Penbuge: Von ihm ver- erten die anderen glaubhaft, daß er rüdsihtslos jeden europäer- reundlihen Eingeborenen getötet uad Grausamkeiten aller Art verübt abe. Unter anderen hatte er zur eier der damaligen bewaffneten Erhebun ein große Menschenshlahten und -fressen veranstaltet. n der Tat fand die Expedition in den durchzogenen Dörfern vielfach menschliche Körperteile von frish getöteten Individuen und überraschte inige Male die Eingeborenen beim Festschmause. Es bedurfte vieler Srèud- und Querzüge, ehe sih Ngele-Menduge- Anfangs Januar unter- warf. Es wurden ihm an Kriegskosten die Zahlung von 10 großen Elesantenzähnen, die Stellung von 100 Strafarbeitern auf ein Jahr und der Ausbau der durch sein Gebiet führenden Dume-Straße

auferlegt. akas leben westlich und südwestlich von Bertua regellos

veri ny zahlreichen Siedlongen, ! In der! großen Savanne sind filometerweite Strecken menschenleer; wo aber fruchtbarer Ackerboden ist, finden si geschlossene Dorfschaften und reicher AaEas: Große“ vieh fehlt gänzli, und auch an Ziegen und Schafen herrfcht_ auf- fallender Mangel. Das hohe Schilfgras \cheint selbst den Büffeln icht zuzusagen. Auch spürt man nur vereinzelt Elefantenfährten. Ein Frrtum is ferner die Meinung, das ganze Land und die esamte Kolonie Kamerun set wildreih. Hauptmann Dominik t streitet dies durhaus. Er hält den Fleischmangel für die Ursache der Menschenfresserei der Makas, die ihre eigenen toten Stammesgenossen

it Gier verzehren und fogar in Verwesung begriffene Leichen aus- ben Fedenfalls kann man behaupten, daß die Expedition der ger famten Entwicklung dieser Gegend neue Wege gewiesen hat un fi@herlih au wirt]haftlihe Vorteile im Gefolge haben wird.

ung eines Pflanzers im Bezirke Jaunde. Im terf mor per mit Anwerbung von Arbeitern für die Bimbta- vflanzung beauftragie Pflanzer Voß in der Nähe von Saunde 8 mehreren Negern erschlagen worden, obwohl ex nur Nahrungsmitte kaufen wollte. Auf das Gerücht von der Bluttat hin brach 2 Jaunde zur F auf S ua E feft E

rosig1 auf. e vier er a on e Station geschaft, wo sie am 12, April, n der stellvertretende Gouverneur das Todesurteil bestätigt hatte, G geridtet worden sind. Die Bevölkerung verhielt \ih nach dem e vollkommen ruhig und leistete dem Bezirksamt bei der Ergreifung Mörder taikräftige Hilfe. eti Da an Deutsch-Ostafrikas im Jahre :

Wert” A C esclitn Einfuhr des deuts-ostafrikanishen S ist im Jahre 1906 von 17,7 Millionen auf 25,2 Millionen Südani 7,5 Millionen Mark gestiegen. Von der Zunahme sind E Ttioiten Bagamoyo und Lindi alle Küstenpläßge und von den Sorden. an den Binnengrenzen nur Bizmarckburg nicht betroffen d über Während also die Zunahme der Einfuhr dem Werte La S 4209/0 beträgt, is die Autfuhr nur um etwa O Ba Men nämli von 9,9 Millionen auf 11 Millionen Mark. #8 Datesalani trifft von den Häfen Tanga gan beträt Pr ati aa und Mikindani, ferner im Binnenlande Peo[Ql linie) 'Bismarck- Meinahe 50 v. H.), Bukoba (im ebenso hohen PVerhä p {amthandels Di a R OTe t Bath n S0 L v le Boh gegenüber dem Vor- Deutsh-Ostafrikas im Jahre 1

jahre eine S um 3190/0, also um beinahe ein Drittel.

leute Dominik und Sh

Die

Die volkreichsten Städte in Deutsch-Oftafrile. blt

über die Ertwicklung Osta 0ßte

11 Plä , die mehr als 1000 Einwohner haben. Der gr

Tabora mil 17 000; d golae g R ia n 24 Sia u Ma

14 000, Tanga mit , Bagamoyo '

Lindi tit 3500, Pangani mit 3200, Iringa mit 2500, Sadant mil

1744, Mikindani mit 1460.

leßte amtlihe Denkschuift

Parlamentarische Nachrichten.

i l

der vorgestern stattgehabten Neichstagsersaßwah

im E Ee Wahlkceie Wen (appen juriads yW. L. B.“ lge, für den bisherige ;

(Fertig Gre folge, ilen (Zentrum) mit großer Mehrheit

gewählt.

Statistik und Volkswirtschaft. Ein- und Ausfuhr von Zucker vom 21. bis 30. Juni 1907.

Einfuhr | Ausfuhr S cüal S rial pezial- | Spezial- Gattung des Zuckers eal Eve dz rein szucker (raffinierter und dem raffi- Lea gelte ter Zucker) (176 a/i) 626 121 751 Rohrzucker ls Si E E I E elüngtbentehn e ers S Nbenzutker: Krisia zuer (granulterter) (176 þ) ab 90 795 Rübenzucker : Platten-, Stangen- und Würfel- zucker E Obe s da Sat A 3 9 574 Rübenzucker: gemahlener Melis (176d) , .. S 699 Rübenzucker: Stücken- und Krümelzucker N 76ER E s e s S der: gemahlene Raffinade (176) . . 2 5 863 Sitenduen: Her S0) di ee ie —- 1558 Nübenzucker : Farin (176) ..... 9 224 Rübenzuckter: Kandis (176) .. ....- 430 655 Anderer Zucker (176k/n) . . 7 57 849 Rohrzuer, roher, fester und flüssiger (176K) . = R S roher, fester und flüssiger (176 1) E 57 641 Anderer fester und flüssiger Zudker (flüssige Mala be ih des Invertzucker- i ups usw. E S e e d Zuckerabläufe (Sirup, Me- FalmaNen lafercaftfutter; Rübensaft, Ahorn- y E guSeattige Waren unter * fieueramtlicher Gesam : 2519 E04 Menge es bens enthaltenen Zuckers 951.

Berlin, den 6. Juli 1907. / Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borght.

Zur Arbeiterbewegung.

im Dachdeckergewerbe Groß-Berlins ift Gen Sitornen Bedingungen sind: 8{stündige Arbeitszeit ; Hilfs- arbeiter 55 -, qualifizierte Arbeiter 60 und 70 Stundenlohn. Eine zahlreich besuhte Versammlung von Zuschneidern und Zu- \sHnetiderinnen der Berliner Herren- und Knabenkonfektion bertet über das weitere Vorgehen in der ung (vergl. Nr. 154 d. Bl.). Es wurde, der „Voss. Zkg.“ zufolge, beshlofsen, nachdem 33 von 104 in Frage kommenden Firmen die Forderungen bewilligt haben, zunächst heute sechs der maßgebendsten Firmen die Forderungen nochmals zur I ESP durch eine Kom- mission unterbreiten zu lassen. Sollten diese niht bis heute abénd bewilligt werden, fo soll am Montag die Arbeit niht wieder auf- genommen werden. Die Arbeitervertreter der Germaniawerft in Kiel haben, wie „W. T. B.“ meldet, der Direktion erklärt, daß die Forderung auf Wiedereinstellung der von der Germaniawerft ent- lassenen Nieter fallen gelassen sei und die Arbeit von den Streiken- den am ontag wieder aufgenommen werden \oll, nah- dem die Direktion in Aussicht gestellt hatte, in die Prüfung einiger,

von den Nietern vorgebrachter Wünsche einzutreten. Die Ver- handlungen haben heute zu einer Einigung geführt und die Werft wird, nachdem die Nieter die Arbeit auf-

enommen haben werden, am Montag den Betrieb wieder eröffnen.

n einer gestern in Königsberg i. Pr. abgehaltenen Versammlung der ausständigen Seeleute rourde beschlossen, den Ausstand abzubrechen und ohne Tarifabshluß die Arbeit zu den von den Needern zugebilligten Lohnsäßen wiederaufzunehmen. Der gleiche A wurde TfürzliÞ auch von den ausftändigen Seeleuten in Memel gefaßt. In Notterdam legte ein Teil der Getretde- träger die Arbeit nieder. Es kam zu Zusfammenstößen mit den Arbeitswilligen. Im Anschluß an den Ausstand der Land- arbeiter in Ferrare kündigte ,„W. T. B.“ zufolge das Arbeiter - Fomitee in Venedig vorgestern abend für gestern einen allgemeinen Streik an, der aber mißglückte. Nur die Tabak sarbeiter und die Bäcker feiern, aber man hatte sich vorgesehen; in der Stadt herrscht kein Mangel an Brot, die Geschäfte sind geöffnet.

Kunst und Wissenschaft.

Die Königliche Akademie der Wissenschaften hielt am Donnerstag, den 4. Juli, Nachmittags 5 Uhr, flatutenzemäß ihre offfentlihe Sißung zur Feter des Jahrestages ihres Stifters Leibniz, welcher der vorgeordnete Minister der geistlichen, Unter- ridts- und Medizinalangelegenheiten Dr. «Holle mit dem Ge- heimen Oberregierungsrat Dr. Smidt beiwohnten. Den Vorsiß führte der beständige Sekretar der physikalisch-mathematishen Klasse, Geheimer Medizinalrat, Professor Dr. Walde yer, der die Sißung mit einer kurzen Ansprache eröffnete. Darauf hielten vier neu ein- getretene Mitglieder thre Antrittsreden, nämlih der Geheime Medt- zinalrat, Professor Dr. Orth, der Geheime Medizinalrat, Professor Dr. Rubner, der Professor Dr. Penck und der Abteilungsdirektor am Muüseum für Völkerkunde, Pro- fessor Or. Friedrih Müller. Den betden zuerst genannten antwortete der Vorsitzende, Herrn Penck, der beständige Sekretar der er iemathemati en Klasse, Geheime Oberregierungsrat, Professor Dr, Auwers, Herrn Friedri Müller, der beständige Sekretar der philosophisch-historischen Klasse, Geheime Regierungsrat, Professor Or. Diels. Weiter spra der Geheime Regierungsrat, Professor Dr. Schwarz Worte der Erinnerung an Leonhard Euler. Alsdann wurde verkündigt, daß die Akademie zum ersten Male die Leibniz- Medaille verliehen habe, und zwar in Gold an Herrn James Simon in Berlin, in Silber an Herrn Dr. Karl Alexander von Mortius in Berlin und Herrn A. H. Lindemann in Sidmouth (England). Shließlih wurde über Preisangelegen- heiten das Folgende mitgeteilt:

Preisaufgabe aus dem von Miloszewskyschen Legat.

iz-Sitzung des Jahres 1900 und wiederholt in der- A e Sahres 1903 “haite die Akademie folgende Ee aus dem von Herrn vön Miloszewsky gestifteten Legat für philosophische

Preisfragen geNeN oungsgeschichte des Hegelshen Systems foll mit i cléig ers uf ‘ber \Wnictichen Bibliothek zu Berlin befind- lichen Manuskripte Hegels dargestellt und historisch verständlich ges macht werden. Hierbei soll insbesondere F werden die Ausbildung seines Pantheismus, feiner dialektishen Methode, der Anordnung der Kategorien in der Logik und seines Verfahrens, die Gestalten des geschichtlichen Lebens in einen philosophischen Zu- sammenhang zu einge

ollte im vergangenen Jahre erteilt werden, und es war Der Pre tititig eine Bewerbungs|hrift eingelaufen, die indes unbollendet war; die Akademie hatte es deshalb für zweckmäßig ges halten, die Preiserteilung um ein Jahr hinauszuschieben.

Au diesmal ist eine Bearbeitung des Themas eingelaufen. Sie trägt das Moito: „t kömmt all torecht!

Es muß anerkannt werden, daß der Verfasser mit qroben Fleiß die vorhandenen Manuskripte durchgearbeitet hat. Er hat den In- halt aller andshriften angegeben sowie thre Abhängigkeit von philo- fophischen Paitaeno en festzustellen und ihre Zeit zu bestimmen ver- sucht. Auch ift diese Arbeit nicht ganz ergebnislos gewesen.

Am besten ist dem Verfasser die Darstellung der religionsgeschicht- lien Ausarbeitungen Hegels gelungen, welche bis in den Herbst des

Jahres 1800 reihen. Hier sind seine Jnhaltsangaben im ganzen zutreffend und brauchbar. senkranz und Haym (die Abhandlung Diltheys hat der Verfasser niht gekannt) haben drei Stadien dieser Entwicklung unterschieden: der Verfasser {ließt sch mit Recht hieran an. Er sieht nun richtig, daß die Fragmente des dritten Stadiums niht mit Rosenkranz und Haym in den Schweizer Aufent- halt verlegt werden können. Aber obwohl die Zeit i durch ihre Beziehung auf zeitgenössishe Schriften hätte festgestellt werden können, ift er zu einer solchen näheren chronologi]chen Bestimmung nit gelangt. Er erkennt ganz richtig die Bedeutung des Grund- fragments S VII p. 76a—87b, Bb. XI p. 92a—97 b) für den Gedankenzusammenhang -in den Bruchstücken, er sieht auch die Zu- sammengehörigkeit der Fragmente in Bd. VII und Bd. XI1 und be- merkt einige Beziehungen, die zwishen den Bruchstücken bestehen. Aber er macht niht den Versuch, diese Fragmente methodisch zu ver- knüpfen, und der Gedanke, daß Bd. XI p. 112—115 und p. 116 bis 119 den „Abschluß dieser ganzen igen zu bilden s{heinen“, I Ï a daß er den Sawverhalt niht zureihend methodisch unter- U at.

Der Verfasser behandelt dann ebenso ausführlih die größeren zu-. sammenhängenden Manuskripte von philosophish - sustematifchem Charakter. Auch hier findet man beahtenswerte Auseinander- sezungen. Die wichtigste derselben ist die Zeitbestimmung der Aus- arbeitung des Systems bis zum Organischen, Bd. 1X. Dieses Manuskript ist nach dem S (Preis\chrift Bd. 11, p. 215 ff.) zeitlih möglihst nahe heranzurückden an das System der Sittlichkeit, Bd. X; da nun - (Preisschrift Bd. 1, p. 229) das System der Sittlichkeit mit Haym und Mollat, über die Bestimmung von Rosen- kranz hinaus, weitergerüdckt ist nach 1802, und zwar mit einer dem Verfasser eigenen Begtündung, so ergibt fi aus der Kombination dieser beiden von ihm ff ebenen chronologishen Bestimmungen für ihn die Möglichkeit, die A des Systems in die Jenaer Zeit zu verlegen. :

ber troy solcher einsihtigen Absichten und richtigen Blicke ge- langt doch “1 Verfasser niht zu befriedigenden Ergebnissen. Es fi dies darin gegründet, daß eine innere yhilosophishe Durhdringung des Systems von Hegel, dann au der Schristen von Schelling mangelt. Dies tritt {on in den Inhaltsangaben hervor. Aus demselben Grunde ist dann die Aufgabe niht wirklih gelöst worden, die in der Beurteilung des chronologishen Verhältnisses der Manuskripte und ihrer Stelle in der allmäblichen Ausbildung der Struktur des Systems bestand. Hiermit hängt dann weiter zusammen, daß die Preisshrift überall einseitig mit Abhängigkeit Hegels von einzelnen Schriften Schellings operiert.

Wir beben noch in den theologishen Fragmenten den Ausgangs- punkt der Philosophie Hegels. Um die Entwicklung Hegels von ihnen aus richtig zu verstehen, hätte die Preis\crift die in ihnen enthaltenen systematischen Bestandteile feststellen und in innere Verbindung bringen müssen. Nun hat sie zwar (Preisshr. Bd. 1, p. 105 ff.) eine Anzahl von Zügen zusammengestellt, welhe das dritte Stadium in den theologishen Bruchstücken repräsentieren. Aber der Verfasser hat niht vermocht, hinter sie zurückzugehen in den philosophischen Zu- sammenhang, den Hegel 1800 besefsen hat und der die Grundlage bildet für den Fortgang zu dem philosophishen System. So kann er der Ausarbeitung des Systems (Bd. 1X) ihre Stelle als Mittel- glied zur späteren Logik niht zureihend bestimmen. Hierdurch ist niht nur die Inhaltsdarstellung der Logik in Bd. IX nicht be- friedigend, fondern, indem der Verfasser das Verhältnis dieser Logik zu Schellirigs transzendentalem Idealismus einseitig auffaßt und falshe Schlüsse daraus zieht, indem er ganz irrig an den Ab- handlungen Hegels von 1801 und 1802 feststellen zu können glaubt, daß sie dem Bd. IX und dem System der Sitilirhkeit in Bd. X nachfolgen müßten, so {ließt er an einer Stelle der Preis- {rift Bd. 11, p. 236 hieraus, daß „als Abfassungszeit von Bd. IX und Bd. X wohl die zweite Hälste von 1800 in Betracht komme“. Hiernach wäre nun die mystishe Meta- physik der Aufzeihnungen vom Herbst 1800 und das logishe System Hegels gleichzeitig. Cbenso find andere chronologishe Bestimmungen, obwohl erwägen8wert, doch keineswegs zur Sicherheit gebraht. Ganz besonders uus aber bedauert werden, daß die Inhaltsangaben der ungedruckten Manuskripte Hegels aus den angegebenen Gründen dem Bedürfnis niht entsprehen. Sonah kann dieser Preis\hrift tr der herausgehobenen Vorzüge derselben der Preis nihcht zuerkann

werden. 4 Die Akademie zieht nunmehr diese Aufgabe zurü.

Stipendium der Eduard Gerhard-Stiftung.

Das Stipendium der Eduard Gerhard - Stiftung war in Leibniz-Sißung des Jahres 1906 für das laufende Jahr mit E Betrage von 3600 4 ausgeschrieben. Von dieser Summe sind ju- exkannt worden 2000 G Herrn Aen Dr. Richard Delbrück in Berlin _ zur geschihtlihen Bearbeitung der rômischen Bauten hellenistischer Zeit und 1600 „G Herrn Professor Dr. Alfred Brückner in Berlin-Schöneberg, zur gelt in Athen, zur Untersuhung der Gräberanlagen bei der Agia Triada in Athen.

Für das Jahr 1908 wird das Stipendium mit dem Betrage von 2500 M au8geshrieben. Bewerbungen \ind vor dem 1. Januar 1908 der Akademie einzureichen.

f a § 4 des Statuts der Stiftung ist zur Bewerbung erforderlich :

1) Nachweis der Reichsangehörigkeit des Bewerbers;

2) Angabe eines von dem Petenten beabsichtigten, durch Reisen bedingten arhäologisheu Planes, wobei der Kreis der arhäologischen Wissenschaft in demselben Sinn verstanden und anzuwenden tst, wie dies bei dem von dem Testator begründeten Arhäologishen Institut geschieht. Die Angabe des Planes muß verbunden f n mit einem ungefähren, sowohl die lge wie die weiteren Ausführungs- arbeiten einschließenden Kostenanshlag. Falls der Petent für die Publikation der von thm beabsichtigten Arbeiten Zuschuß erforderlich erachtet, so hat er den voraus\sihtlihen Betrag in den Kostenanschlag aufzunehmen, eventuell nach A UVebershlag dafür eine an- gemessene Summe in denselben einzustellen.

Gesuche, die auf die Modalitäten und die Kosten der Veröffent- lihung der beabsichtigten Forshungen nicht eingehen, bleiben un- berüdtsihtigt. Ferner hat der Petent \sih in seinem Gesu zu ver- pslichten :

1) vor dem 31. Dezember des auf tas Jahr der Verlethung fol- ginden Jahres über den Stand der betreffenden Arbeit sowie nah

Lr der Arbeit über deren Verlauf und Ergebnis an die Akademie zu beri(ten; :

2) falls er während des Genusses des Stipendiums an einem der

j L 21. April) in Rom verweilen sollte, in der öffentlichen

ißung des Deutschen Instituts, sofern dies gewünscht wird, einen auf sein Unternehmen bezüglichen Vortrag zu halten; H 3) jede dur dieses Stipendium tines erra auf dem Titel zu bezeihnen als herausgegeben mit Beihilfe des Eduard Gerhard-Stipendiums der Königlichen Akademie der Wissenschaften;

4) drei Exemplare jeder derartigen Publikation der Akademie ein- zureichen. i

Das Wikingerschiff, das im Jahre 1904 bei Oseberg am Kristianiafjord entdeckt wurde, is jet in Kristiania der Oeffent- lihkeit übergeben worden. Als \. 2. unter Leitung des Professors Gustavson die Ausgrabungsarbeiten begannen, zeigte h, daß große Teile des Fahrzeuges vollständig breiig waren, sodaß man kaum Hoffnung hatte, den Fund zu einem ähnlichen Ganzen aufzustellén, wte das Wikingerschiff von Gokstand, das im Garten der Universität zu Kristiania steht. Aber dur ein ges{hicktes Verfahren gelang es, den morschen Teilen wieder Festigkeit zu geben, und da dur Facleute fleid an der Fundftelle die genauere Lage der unendlih vielen Be- tandteile aufgezeihnet worden war, hat jeßt nach jahrelangen Bemühungen das Wikingerschiff von Oseberg vollständig in ber ursprünglichen Ferm wieder aufgestellt werden können was bet dem Gofkstanbschi nit der Fall ift. Was das eur abet