Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Am 1. Oktober beginnen die Aus8grabungeaz in Olym- pia von Neuem. Mit der wissenshaftlihen Leitung derselben ift Hr. Dr. Treu beauftragt, dem si Hr. Dr. Weil anschließen wird. Die technische Leitung werden der Baumeister Bohn und der Bauführer Dorpfeld übernehmen.
Gewerbe und Handel.
Nach amtlichen Nachrichten bezieht sich das für Konstanti- nopel erlassene Ausfuhrverbot für Cerealien niht auf Gerste und Hirse.
— Die Zeitschrift für Gewerbe, Handel und Volkswirthschaft veröffentlicht folgenden Erlaß des Ministers für Handel 2c. 2c. vom 11. September 1877, betreffend die Erleichterung des Kohblen-
ervorts aus Schlesien: Berlin, den 11. September 1877.
„Aus Anlaß des Berichts vom 25. v. M., betreffend den über- eeishen Export \{lefisher Kohlen, is, wie ich d.m Königlichen S Bera eröffne, den Direktionen der betheiligten Staats- und unter Staatsverwaltung stehenden Eisenbahnen von mir empfohlen worden, die desfallsigen Bestrebungen der demnächst zu bildenden Ausfuhr-Comités durch das weitestmöglihe Entgegenkommen nach Kräften zu unterstüßen. Zugleich is das hiesige Eisenbahn-Kom- missariat veranlaßt worden, eine entsprehende Aufforderung au an das Direktorium der Berlin-Stettiner Eisenbahngesellschaft zu richten.
Der Minister für S: Gewerbe und öffentliche Arbeiten.
Im Auftrage: Bendemann. An das Königliche Ober-Bergamt zu Breslau.“
Nürnberg, 24. September. Gestern fand bier die alljährlice Generalversammlung des deutschenBuchdruckervereins statt. Der vom Vorsitzenden Dr. E. Brockhaus aus Leipzig erstattete Geschäftsbericht gab eine Uebersicht über die Vorgänge in dem Verein seit der im vorigen Herbst in Hamburg abgehaltenen General- versammlung, woran sich eine längere Debatte über das Lehrlings- roesen knüpfte. Als Ort der nächsten Generalversammlung wurde Hannover gewählt. Ein von dem Kreise Sachsen vorgclegter An- trag auf Revision des Tarifs zum Zwecke der Beseitigung der Kompetenz des Einigungsamtes in Betreff der Lokalzuschläge wurde mit Mehrheit gebilligt.
Freiburg, 25. September. Gestern Abend fand die Be- grüßung der zum Deutschen Weinbau-Kongreß ge an- wesenden Mitglieder des Deutshen Weinbau - Vereins Ls Hotel „Zum Pfauen“ statt. Dann folgte Aus\{hußfitzung
es Vereins, in welcher u. A. folgender Beschluß gefaßt wurde: „Der Deutsche Weinbau-Verein wird gegen alle und jede Fabrikation und Weinverfälshung entschieden Front machen und seinen Mitgliedern die Garantie bieten, von Mitgliedern bezogene Weine auf ihre eigenen Kosten durch Vermittlung des tehnischen Beamten zur Untersuchung bringen zu lassen, falls sie der Verfälschung verdächtig sind." — Heute Morgen um 84 Uhr fand die erste Sißzung des Weinbau - Kongresses im Kaufhausfaale statt. Erster Gegenstand der Berathung war folgender: „Wclche bemerkenêwerthen, wissenschaftlihen und praktischen Erfahrungen auf dem Gebiete der Weinkultur sind in neuerer Zeit seit dem Kongreß zu Kreuznach bekannt ge- worden?“ Als Referent fungirte Hr. Dahlen, Chemiker aus Karls- ruße. Ueber den zweiten Gegenftand der Tage?ordnung: „Welche in den verschiedenen Weinbaugegenden neu eingeführten Rebsorten haben sich für dieselben bewährt? Sind einzelne Rebsorten, welche früher angebaut wurden, in Abgang gekommen und warum?“ referirte Hr. Lauter aus Hardheim. Dr. Freiherr Dael von Koeth, Vize-Präsident des deu!shen Weinbauvereins und Butsbesißer in Sörgenloch bei Mainz, \prach über das Entrinden der Rebensetlinge, und ob dasselbe zu empfehlen sei oder nicht?
— Der „Anhaltisch{che Staats-Anz.“ theilt einen Auszug aus der Rebnung der Landes-Brandkasse mit, nach welhem im ‘Jahre 1876 betragen haben: die Cinnahmen 268,676 4. "die Aus- gaben 260,917 MÆ, so daß am 31. Dezember 1876 ein Vorrath von 7759 A. verblieb.
— Am 25. d. Mts. wurde in Hamburg ein Museum für Kunst und Gewerbe eröffnet; dasselbe bietet dem Publikum eine reichhaltige und lehrreihe Sammlung von Werken der Kunst und des Kunstgewerbes. Jn einigen Zweigen, namentlich in Schmiede- arbeiten aus der Renaissancezeit, dann in Majoliken, feinen Thon- waaren, ferner in alten geshnitten Möbeln und fonftigen Holz- \chnizarbeiten ist die Sammlung jeßt {hon von hervorragender Bedeutung, sowohl dur den Kunftwert und die Seltenheit mancher Stücke, als au dur die kunst- und kulturgeshichtlihe Vergleichung, welche hier zwischen Werken der verschiedenen Zeitalter und Völker ermöglicht ist.
Brieg, 27. September. Zu dem heute hierselbft puge/czien Wollmarkte sind keine Wollen eingebraht und zum Verkauf ge- stellt worden.
— Nach dem Geschäftsbericht der Sächsishen Kammgarn- \pinnerei zu Harthau (C. F. Solbrig) wurden 390,393 Pfund Garn im Betrage von 1,516,543 #4 gegen 291,637 Pfund. zu 1,229,668 Æ im Vorjahre versendet. Vom Monat Mai bis inkl. August d. I. betrug der Versandt bereits 176,621 Pfd. für 680,019 4
152,012 Æ auf 201,088 4 Abzüglih des letzt ährigen Gewinnes von 61,80 M verbleibt eine Unterbilanz von noch 139,258 A Ge- winn- und Verluftkonto begleicht sih mit 569,870 4, während die Bilanz mit 2,901,887 Æ abschließt.
VBerlín, 29. September 1877.
Für Obstbaumbesißer.
Es nahet die Zeit, in welher man den unbedingt ge- fährlihsten Feind der Obstbäume, den Frostschmetter- ling, Frostspanner, Reifmotte (Geometra brumata) vernichten kann, und ih will es nicht unterlassen, im Fnteresse für den Obstbau das betr. Publikum hierauf aufmerksam zu machen.
Das Männchen des Frostspanners, 10 Mm. lang, Flügelspannung 30 Mm., ist \{hmußigbraungrau; das Weib-
en, 6 Mm. lang, 4 Mm. breit, hat verkümmerte Flügel mit s{wärzlihen Querbinden und ist grau bestäubt.
Es vereinigt sih bei dieser Spannerart der Nachtfalter so mancherlei, welhes das allgemeine Urtheil über die Schädlich- keit je1er Thiere rechtfertigt. ; E,
Die Schmetterlinge fliegen zu einer Zeit, in welcher fast kein lebendes Jnsekt in den Gärten anzutreffen ist, Ende Oktober bis Anfangs Dezember an lauen Abenden, oder in der finstern Nacht, sind also selten zu bemerken . und noch s{hwerer zu fangen. Die Weibchen, die verkümmerte Flügel haben und nicht fliegen können, kriehen auf den Baum, um an die Blattknospen und Blattnarben ihre 250—400 Eier vereinzelt zu 2—3 Stü zu legen. : '
Die Raupen fkriehen Anfangs Mai, zuweilen schon fcüher aus, sind Mitte Juni vollständig entwidelt und haben eine hellgrüne Farbe, wie das junge Laub, \o daß sie kaum zu erkennen sind; sie nähren sih zuerst von den Spitzen der treibenden Laubknospen und der Blüthendecken, dann von den Blättern, die sie zu einem Knäuel zusammenspinnen, und innerlih verborgen, den bevorstehenden Jahrestrieb ausfressen.
Nachdem \ich die Raupen vollständig entwickelt haben, lassen sie sich an einem sehr feinen Faden Mitte Juli zur Erde herab, dringen in diese ein und verpuppen sih etwa 4—5 Ctm. unter der Oberfläche. Gegen Ende Oktober arbeitet sih der Schmetterling nach oben. E i
Diese Raupen zerstören nicht allein einen groß:n Theil der jungen Früchte und vermindern die Obsternte, sondern es sterben auch Bäume gänzlich ab; alte, kränklihe Bäume belauben si ers Ende Juni wieder, treiben aber höchstens an den Spißen der Zweige Blätter, niht Schößlinge; junge Bäume machen nur kleine, shmächtige Triebe. :
Mit der Shwächlichkeit der Triebe vermindert sih au& die Entwickelung von Fruchtholz. ; :
Wegen dieser Schädlichkeit verdienen diese Spanner, die sih an fast allen Obstbäumen finden, mit Nachdruck verfolgt zu werden, und die Natur hat glei) am aufmerksamen Obst- baumbesißern einen Fingerzeig gegeben, auf welche Weise man diese Plage von den Obstbäumen los werden kann. Man versperrt nämlich den kriehenden Weibhen den Weg zu den obern Zweigen und fängt sie am Stamme. ;
Früher wurde als Klebestoff Theer angewendet. Dies Ver- fahren hat nie rechten Anklang gefunden. Der Theer bekömmt zu rasch eine Haut, wird trocken, erstarrt auch in der Kälte.
Das s\ihherste Resultat wird durch den lange klebrig bleibenden Brumata-Leim des Lehrers C. Bedcker in Jüterbog (Regierungsbezirk Potsdam) erreicht, der ihn präparirt und auf Verlangen mit Gebrauchsanweisung und Probering verseñdet (# Kilogramm für etwa 30 Bäume mitt- lern Umfangs hinreichend exkl. Kiste zu 2 F). Dieser Leim ist im Jahre 1869 vom Berliner Verein zur Beförderung des Gartenbaues geprüft, und sein2 Vorzüge vollständig genügend zur weiteren Empfehlung gefunden. i
Von vielen andern mir bekannt gewordenen Nachrichten über den sihtbaren Erfolg des Brumataleims führe ih den Bericht der Direktion der Großherzöglihen Obst- baumsule in Karlsruhe an, „die fich dur Versuche von d¿r Brauchbarkeit dieses Leims hinlänglih überzeugt hat“. An einem etwa 35 Ctm. starken Apfelbaum beispielsweise fingen sich im November v. F. in 3—4 Nächten gegen 60 Männchen und ca. 12 Weidbchen.
Daß hier die Zahl der Männchen bedeutend vorherrscht, ist denen, die Schmetterlinge aus Raupen gezogen haben, nicht auffallend; diese Erscheinung findet sih öfter. Viele Weibchen, sobald sie den klebrigen Leim an den Füßen spüren, kehren zurü, fallen herab und verkommen.
Es ist niht genug, Obstbäume zu pflanzen ; sie erfordern die aufmerksamste und liebevollste Pflege, wenn sie ihre Schuldigkeit thun und Nutzen bringen sollen.
Berlin, botanischer Garten, Septembcr 1877.
C. Boudché, Königlicher Garten-Jnspektor.
Der Verein für die Geschichte Berlins {loß den Cyklus seiner Wanderversammlungen, die sih in diesem Sommer auf das Hohenzollern-Museum, den zoologischen, den botanischen Garten und nah Schwedt a./O. erstreckt haben, mit einem Besuche der hiesigen H. Geistkirche. Nachdem das alterthümliche Bauwerk, das feinen Schmuck an Fahnen, Bildern 2c. kürzlich an das Märkische Provinzial - Museum äâbgegeben hat, ron der Versammlung besichtigt worden war, hielt der Ge- heime Registrator Dr. Brecht den angekündigten Vortrag über „Kirhe und Spital zum Railicen Geist,“ Das Hospital zum H. Geist mit seiner Kapelle war \{on um 1313 ficher vorhanden und erhielt um diese Zeit {on bedeutende Scenkungen; bei seiner Gründung mag es noch außerhalb der Stadt gelegen haben, die Kapelle war selbstverständlih vom Kirchhof umgeben. Im Jahre 1476 wurde der Thurm ausgebaut, ebenso 1611 und 1661. Bei der Explosion des Pulverthurms „am Ende der Spandauerstraße erhielt 1720 die Kirche vielerlei Beschädigungen, der Thurm blieb lange Zeit baufällig und wurde 1816 abgetragen.
Die von der geographischen Sektion des deutshen Shulmuseums unter Leitung der Herren L. Clausnißer und H. Galler veranstaltete geographische Ausstellung wurde am Freitag, den 28. September, in dem s:ädtishen Schulgebäude, Blumenstraße 63 a. hierselbst, eröff- net. Die Absicht der Auéëstellung ist die historishe Entwickelung des geographischen Unterrichts bis auf die Gegenwart und die praktische Verwerthkarkeit der geographischen'Lehrmittel zu zeigen.! Demgemäß wird die historische und theoretische Seite der Ausstellung in drei großen Grup- pen zur Anschauung gebracht: 1) die pelt vor Karl Ritter, e durch eine Sammlung seltener Werke aus der Agricola-Bibliothek in Erfurt, von denen hier nur der Thesaurus exotic«rum von Happel, Hamburg 1688; Clüver, Introductio 1694; Hübner, Geographie 1709; Homann, [Atlas 1734, erwähnt werden sollen ; 2) die Zeit Ritters 1859 und Humboldts, vertreten durch die Werke der beiden Ge- lehrten; 3) die Zeit nach Ritter bis auf die Gegenwart, dargestellt durch literarische Hülfsmittel als methodische Abhandlungen, Haid: bücher und Leitfäden für alle Theile der Geographie und deren Hülfs- wissenshaften, Reisebeshreibungen und Monographien, geographische Zeitschriften, Reisehandbücher, ferner Hülfsmittel für die Anschauung : Wandkarten, Atlanten, Vorlagen für Kartenzeichner, Reliefs, darunter bedeutende Leistungen von Schotte, Walger u. A., Globen, Tellurien, Planetarien, malerishe und plastishe Darstellungen, physikalische Apparate zur Veranschaulichung von Landschaften, Photographien und Oeldrucbilder. Von vier Spzzialsammlungen reprasenkirt die erste die geographische Ausstattung einer Halbtagsschule der Fron Bran- denburg, die zweite vergegenwärtigt die geographischen Lehrmittel einer dreiklassigen Schule in Westfalen, die dritte Gruppe enthält die geographische Ausrüstung einer Berliner Gemeindeschule, die vierte die einer s{chlesischen Mittelschule.
„Berliner Bau-JIndustrie-Adreßbuch“ ist der Titel eines vor Kurzem im Verlage der Polytechnischen Buchhandlung A. Seydel) hierselbst ershienenen Buches. Der Herausgeber, Civil-
ngenieur G. Stumpf, bemerkt in der Vorrede, daß er einem, namentlich in der Fe häufig sichtbar gemahten Bedürf- niß abzuhelfen glaube. Zum Muster für feine Arbeit habe er sich den seit 46 Jahren in Paris erscheinenden und fortwährend an Umi- fang gewinnenden „Annuaire du bâtiment des traveaux publics et des arts industriels“ von Sageret genommen. Der Inhalt des Berliner Bau-Industrie-Adreßbuches besteht aus zwei Theilen. Der erste Theil enthält die Verordnungen und a unaen die das Bauwesen betreffen und deren Kenntniß für Jeden, bei dem Ba: irgendwie Betheiligten erwünscht sein muß, \o daß man sich dur Nachshlagen in vorkommenden Fällen sofort Aufklärung resp. Rath schaffen kann. Der zweite Theil enthält erstens ein Verzeichniß der Behörden und Vereine, die mit dem Bau: wesen in Bezichung stehen, und zweitens ein Verzeichniß aller be- deutenden Firmen, vie für die Bau-Industrie arbeiten resp. liefern, nah Branchen geor°net. Der dem Buche angefügte Annoncentheil giebt näheren Aufs{chluß über die von den Firmen fabrizirten Artikel. Die spätccen Jahraänge diescs Adreßbuches sollen künftig im Laufe des Monat Juli erscheinen. Das Buch ist in Papier, Druck und Ein- band forgfältig und geshmackvoll ausgestattet.
Im Fricdrih-Wilhelmstädtischen Theater haben
| die Hauptproben zu der zunächst zur Aufführung kommenden neuen
komischen Operette bereits begonnen. Dieselbe betitelt sih: „Jeanne, Jeanette, Ieanneton“, deutsch von Dr. Fr. Reiß, Musik von La- come. Die erste Aufführung der Novität ist bereits für nächste Woche in Aussicht genommen. : :
— Das Belle-Alliance-Theater bringt morgen, zur Feier des Geburtstages Ihrer Majestät der Kaiserin, eine Felanuerture von Leutner nebt Prolcg von Ließ, und dazu das Lebensbild „Die Herren Eltern“. Als nächste Novität 1 ein Schauspiel von A. Slottko, „Mutterliebe“, angeseßt.
Durch Verluste von 49,026 4. erhöhte sih die Unterbilanz von
K 25 Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition
des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußishen Staats-Anzeigers : | Berlin, S. N. Wilhelm-Straße Nr. 32.
8 1 u, s. w, von öffentlichen Papieren.
Oeffentli
1, Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen, 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u, dergl,
Gresshande1l.
9, Familien-Nachrichten.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und
6. Verschiedene Bekanntmachungen. 3. Veikäofe, Verpachtungen, Subnissionen etc, | 7. Literariscbe Anzeigen.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung | 8. 'Theater-Anzeigen, In der Börsen- beilage, 5e 5
cher Anzeiger. |‘Juferate nehmen an: das Central-Annoncen-
ureau der deutschen Zeitungen zu Berlin, Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen-Erpeditionen des „Juvalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen-Bureaus.
Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl. [8294] Bekanntmachung. ; Der Stellmathergeselle August Klatt, geboren am 27. Jauuar 1838 zu Rynarzewo, hat seit seinem Briefe, d. d. Hamburg, den 26. November 1863, nach welchem er im Begriffe stand, nah Australien auszuwandern, von seinem Leben und Aufenthalte keine Nachricht mehr gegeben. Demselben wird hierdurch aufgegeben, sib vor
und zwar:
h rung zu melden. Zu
„diesem Termire werden auch gleichzeitig die | und das zur Ueberna von [ihm etwa zurückgelassenen unbekannten Erben | liche disponible Vermögen ist bei 1, auf 50,000 4, bei IT. auf 52,000 1, für beide Vorwerke zusammen aber auf 100,000 M. feftgeseßt worden. Die Pachtbewerber haben sich über den eigenthümlichen Besiß dieses | hierzu auf Vermögens und über ihre Qualifikation als Land- wprtne ma vor dem Sein ine, spätestens aber in demselben, auszuweisen. Submissionen 2c. Die Pacht- und Licitationtbedingungen nebst den zugehörigen Sthrifistücken, Karten und
und Erbnehmer vorgeladen. Schubin, den 25. September 1877. Königliches Kreisgericht. I, Abtheilung.
Verkäufe, Verpachtungen,
[8286] Bekanntmachung.
ders und event. beide zusammen verpatet werden. Dieselben enthalten zusammen 463,32 Hekt. Fläche,
I. das Vorwerk Sczepanowitz 238,10 Hekt. inkl, | bedingungen eingesehen werden. 107,89 Hekt. Ackerland, 87,16 Hekt. Teiche und 9,36 Hekt. Wiesen ; i IIL, das Vorwerk Winau 225,22 Hekt. inkl. 185,61 Hekt. Ackerland und 7,47 Hekt. Wiesen. ee Oltebe, E t fleht E La 8 10 Uh e l . Oktober d. Js., Vo ag r, Cher anen üb dem a 4. Be verg E im Bureau der E in dg hie- ormittag r, im Sißungssaale Ir. 1 an- | figen S{losse an. Die Pachtzinsminima sind pro S li ftehenden Termine bei Vermeidung der Todeserklä- Laer Es gie a 6000 € Pa 11. auf 5500 M, Festung Magdeburg noch erforderlichen für beide Vorwerke grie aber auf 11,000 Æ
Forsten. [8285] Submission. Stahlblech,
2) Barrieren und sonstige \chmiedeeisernen Gittern,
me - der Pachtungen erforder-
10 Uhr,
Die in der Nähe der Stadt Vppeln belegenen | Registern liegen in unserer Domainen-Registratur | der Kopialien zu beziehen find.
Domainen-Vorwerke Sczepanowiß und Winau
(l is 1878 bi in 1896 i lan en ertheilt. D e obauni L U 19a iun Dhgjo egen Besichtigung der Pachtobjekte wollen Pacht- |
der öffentlichen Licitation alternativ: jedes beson-
im hiesigen Schlosse während der Dienststunden zur Einsicht aus, auch werden Abschriften der Bedin-
bewerber sih an den jeßigen Pächter, Königl. Ober- | [8227] amtmann Hohberg in Sczepanowiß, wenden. Bei , demselben können auch die Pacht- und Licitations- | fangenen soll die Zahl von 35 derselben, welche bis-
Oppeln, den 21. September 1877. Königliche Regicrung. Abtheilung für direkte Steuern, Domainen und | Januar 1878 ab kontraktlih verdungen werden.
Die Lieferung der in deu neuern Theilen der
1) Thore, Thüren und Laden aus Bessemer bis zum 15. Oktober cer. | t Verschlüsse aus welchem Tage, L'‘ormittags 10 Uhr, die Eröffnung
Montag, den 15. Oktober cr., Vormittags
im Fortifikations-Bureau Termin angeseßt, woselbst auch die Bedingungen, unter welchen die Vergebung ermessungs- | erfolgt, zux Einsicht ausliegen resp. gegen Entnahme
Dfferten, deren Cinsender diese Bedingungen vor HTIILEN dem Termine nicht eingesehen und unterschrieben ungen gegen Erstattung der Kopialien auf Ver- haben, bleiben unberü{sichtigt. Magdeburg, den 27. September 1877.
Königliche Fortifikation.
Bekanntmachung. Von den im hiesigen Arresthause detinirten Ge-
her zum Theil mit Schuhmacherarbeit beschäftigt waren, zur anderweitigen Beschäftigung . und zwar vorzugsweise wieder mit Schuhmnacherarbeit vom 1.
Hierauf Reflektirende wollen ihre Offerten unter An1abe der Gegenstände, welche sie anfertigen zu lassen beabsichtigen und des in der Reichsmarkreh- nung ausgedrückten Arbeitslohnes pro Stück „ver- fiegelt mit der Bezeichnung:
„Offerte zur r tigung von Gefangenen“ ranco einreichen, an
der Offerten im Bureau der Verwaltung es Daselbst liegen auch die Bedingungen zur Ein-
ein Objekt von p. y. 150,000 4, soll im Wege der | « 5 ofen unk kg j e ) ] i ; d können dieselben auf Verlangen öffenilihen Submission vergeben werden, und ist af Erstattung der Kopialien übersandt werden.
Elberfeld, den 22. Septewmber 1877. Königliche Arresthaus-Verwaltung.
Redacteur: F. Prehm.
Verlag der Expedition (Ke sel). Druck: W. Elsner.
Berlin:
Vier Beilagen (ein\schließlich Börsen-Beilage).
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S S S E L S Mp E L E E E E a M
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E | Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
Berlin, Sonnabend, den 29. September
1877.
Inserate für den Deutshen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregifter und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition
des Deutschen Reihs-Anzeigers und fiöniglich Prenßishen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. N. Wilhelm-Straße Nr. 32, Æ
L Steckbriefe und Untersuch Sachen.
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u, dergl.
3, Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w, von öffentlichen Papieren.
Inserate nehmen an: das Central - Aunnoncen-
Mobearttraer n 45, die Ie A _ „Fuvalidendank“/, Rudolf Mosse, Haasenstein
& Vogler, G. L. Daube & Co., E. l Vüttner & Winter, sowie alle übrigen de pee
9, Industrielle Etablissements, Fabriken und
Gross3handel. ,
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
7. Literarische Anzeigen.
8. Theater-Anzeigen. In der Börsen- 9. Familien-Nachrichten. beilage.
Annoncen-Bureaus. %K
Steckbriefe uud Untersuchungs - Sachen.
Der Steckbrief vom 8. S+ptember d. J. g2-en den Hülfsgerihtsboten Rudolph Wiechert aus Domnau, zuleßt zu Veckerhagen, wird als erledigt zurückgezogen. Veckerhagen, den 26. Septemhbz: 1877. Königliches Amtsgericht.
{8258]
Der am 10. September d. J. hinter die unver- chelichte Auguste Mausolff erlassene Steckbrief ist erledigt. ranienburg, 25. September 1877.
Königliche Kreisgerichts-Deputation.
Gegen den Arbeiter Wilhelm Obel aus Anger- münde ist die gerichtliche Haft wegen Diebstahls beschlossen. Sein Aufenthalt ist unbekannt; es wird um seine Verhaftung ersucht urd um sofortige Nachricht hierher. Oranienburg, 20. September 1877. Königliche BEEMEEE- SAPRAN, Der Untersuchungsrichter. Althaus.
Ediktal-Citation. Auf die Anklage des Staats- Anwaltes vom 7. Juli 1877 is gegen den Ange- klagten, Seefahrer Julius Wilhelm Eduard Hüter, zu Brandenburg a. H. am 24. Juli 1852 geboren, welcher sich zuleßt in Potsdam aufgehalten hat, auf Grund des §. 140 Nr. 1 des Strafgeseßzbuches, weil derselbe als Wehrpflihtiger in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen hat, die Untersuchung eingeleitet und haben wir zu dem mündlihen Ver- fahren einen Termin auf den 16. November 1877, Vormittags 9 Uhr, in unserem Gerichtslokale anberaumt, wozu der, dem jeßigen Aufenthalte nach unbekannte Angeklagte mit der Aufforderung vorge- laden wird, zur fe cgcepten Stunde zu erscheinen und die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweis- mittel mit zur Stelle gu bringen, oder solche unter rener Angabe der dadur zu erweisenden That- achen urs so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Erscheint der Angeklagte oder sein Bevoll- mächtigter nicht, so wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden.
Potsdam, den 24. Juli 1877.
Königliches Kreisgeriht. Abtheilung 1. Oeffentliche Vorladung. Auf Grund des 8. 3603 des G Sa tee gbhs ist wegen un- erlaubten Auswanderns Anklage erhoben gegen fol- gende Personen: 1) den Schneider Johann Hanisch aus Ereifswald, geb. zu Friedewalde am 26. Mai 1844, 2) den Arbeiter Christian Jager aus Greifs- walv, geb. zu Strellin „am 29. September 1842, 3) den Kaufmann Friedrih Martin Theodor Gott- lieb Mengdehl aus Greifswald, geb. den 21. Sep- tember 1848 daselbst, 4) den Kaufmann Wilhelm Andreas Eduard Möller aus Greifswald, geb. den 29. Januar 1847 daselbst, 5) den Knecht Johann Friedrich Christian Kliesoth aus Wackerow, geb. den 29, Oktober 1845 zu Hinrichshagen, 6) den Knecht Heinrih Ludwig Joachim Köpke aus Greifs- wald, geb. den 21. November 1849 zu Grimmen, 7) den Musikus Ferdinand Kurth aus Greifswald, a: den 18. Februar 1836 zu Kowaßz, 8) den Ar- eiter Ludwig S{licker aus Greifswald, geb. den 3. Mai 1840 daselbst, 9) den Landmann Hermann Wörrischöffer «us Greifswald, geb. den 7. März 1846 daselbst, 10) den Kaufmann Johannes Fried- ri Otto Rosenow aus Greifswald, geb. den 4. Juni 1850 zu Wolgast, 11) den Brauer Friedrich Albert August Franell aus Eldena, geb. den 21. August 1846 zu Buddenhagen, 12) den Hausknecht Johann Joachim Thürk aus Walkerow, geb. den 25, Februar 1848 daselbst, 13) den Krankenwärter Friedri Lindemann aus Greifswald, e den 14. Februar 1842 zu Dersckow, 14) den Chemiker August Reich aus Levenhagen, geb. den 29, Mai 1839 da- selbst, 15) den Diener Johann Christian Friedri Peters aus Kemniy, geb. den 14. Mai 1843 da- selbst, 16) den Oekonomen Ludwig Holz aus Bauer, geb, den 16. März 1839 daselbst, 17) den Schmied Johann Karl August Brumm aus Lassau, geb. den 17. November 1849 daselbst, 18) den Schmiedgesel- len Friedrich Wilhelm Albert Putirus - aus Lent- \how, 79 den 21. Oktober 1847 daselbst, 19) den Gutsbesißer Wilhelm Liphard aus Klitschendorf, 0. den 20, September 1844 daselbst, 20) den necht Karl Johann Heinrich Kamenz aus Daugzin, 2. den 1. Mai 1848 zu Pelsin, 21) den Knecht arl Friedrih Wilhelm Krüger aus Daugzin, geb. den 29, Juni 1849 daselbsi , 22) den Zimmer- mann Karl Theodor Wilhelm Engel aus Gr. Kiesow, geb. den 11. Januar 1842 daselbst. Zur Verhand- ung über diese Anklage is in unserem Kriminal- crihts-Gebäude ein Termin angeseßt auf den 16. tovember 1877, Mittags 12 Uhr, und werden die vorgenannten Angeklagten hierzu vorgeladen, mit der Aufforderung, zur festgeseßten Stunde zu er- einen und die zu ihrer Vertheidigung diencnden eweismirtel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem Richter so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demsclben herbeigeschafft werden Éônnen, und unter der Verwarnung, daß gegen den Ausbleibenden mit der Untersuchung und Entf\chei- dung in contumaciam verfahren werden soll. Greifs- wa!d, den 20. Juli 1877. Königliches Kreisgericht. Der Polizci-Richter.
Der Militärpflichtige, Bildhauer Adolph Hugo Rudolph Ullrich, welcher am 29. Januar 1854 zu
gewohnt hat, ist von der Königlichen Staatsanwalt- haft hierselbst angeklagt, ohne Erlaubniß das Bundesgehiet entweder verlassen zu haben oder sich außerhalb desselben aufzuhalten, um \ich dadur dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Len zu entziehen. Es ist deshalb wegen des im §. 140 des Reichs-Strafgeseßbuches vor- esechenen Vergehens die Untersuchung wider den- feilen eröffnet worden. Der seinem gegenwärtigen Aufenthalte nach unbekannte Angeklagte wird hier- dur zu dem zur öffentlißen und mündlichen Ver- handlung der Sache auf den 22. November 1877, Nam tags 12 Uhr, im Schwurgerichts- saale hierselb anberaumten Termine mit der Auf- orderung geladen, zur festgeseßten Stunde zu er- einen und die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder doch so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie r.och zu demselben herbeigeschafft werden können. Jm Falle des Ausbleibens des Angeklagten oder eines geseßlichen Vertreters wird mit der Verhandlung und a rgl in contumaciam verfahren werden. Schweidnizz, den 28. Juni 1877. Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.
Subhastationen, Vorladungen, Auf- gebote u. dergl. : [3246] Vorladung unbekannter Erben.
Am 7. Dezember 1875 verstarb zu Forst der Fabrikarbeiter Ernst Moriß Emil Lange.
Die unbekannten Erben desselben werden hierdurch aufgefordert, fich bis zu dem auf
den 25. Zanuar 1878, Vormitt. 11 Uhr, im Zimmer Nr. 1 des unterzeichneten Gerichts an- beraumten Termine persönlich oder scriftlich zu melden. Bei unterbleibender Meldung werden die unbekannten Erben mit ihren Ansprüchen an die Na(laßmasse präkludirt und solche als herrenloses Gut dem Fiskus überwiesen, dergestalt, daß bei tee Meldung die Erben alle Handlungen und
erfügungen des Fiskus über den Nachlaß aner- kennen und übernehmen müssen, von ihm weder Rechnungslegung noch Ersaß der Nußungen fordern können und fi mit dem begnügen müssen, was als- dann von dem Nachlaß noch vorhanden ist.
Forst i. L., den 12. März 1877.
Königliche Kreisgerichts-Deputation.
[5809] Aufgebot. - Der Seefahrer Carl Otto Hoffmanü, Soh der Conditor Friedrich Robert und Friederike, geb. Hoffmann, Hoffmannschen Eheleute von hier, gebo- ren am 11. Dezember 1839, welcher nach der letzten von ihm gegebenen Nachricht am 2. Februar 1862 mit dem Schiff „Yorkshire“ von New-York nah Liverpool in See gegangen und von dessen Leben und Aufenthalt seitdem nichts bekannt geworden ift, sowie dessen Rechtsnachfolger werden zum Ter-
min am
30. April 1878, Vm. 10 Uhr, auf der hiesigen Gerichtsstelle, Terminszimmer eine Treppe, vor den Kreisrichter Stoermer, unter der Lar. vorgeladen, daß im E ein Mette der Verschollene für todt erklärt und sein Nachlaß den nächsten bekannten Erben- mit ten Folgen der SS. 834 ff. A. L. R. 17. 18 zuerkanut werden wird. Tapiau, am 25. Juni 1877, Königliche Kreisgerichts-Kommission. I.
[4726] Oeffentliche H nud
Die unverehelichte Bertha Wiehke zu Sternin und der Vormund ihres Kindes, Tagelöhner Johann Raasch daselbst, haben unterm 10. April d. Js. gegen den seinem jesigen Aufenthalte nach unbe- Tannten Bauern lhelm Strathmann aus Gummin mit dem Antrage Klage erhoben, den Ver- klagten für den Vater des von der Klägerin am 31. Januar d. J. geborenen Emil Hermann Albert Wiebke benannten Kindes zu erklären und als sol- chen s{huldig zu erachten: 1) an die Klägerin Ent- bindungs-, Tauf- und Wochenkosten 30 Æ, 2) an Alimenten für das Kind von dessen Geburt bis zum zurücckgelegten 14. Lebensjahre jährlid 72 #, die rüdcständigen sofort, die laufenden in vierteljährlichen Pränumerationsraten, zu zahlen, a dem Kinde das geseßlihe Grbreht an den Nachlaß des Verklagten vorzubehalten, 4) dem Verklagten die Prozeßkosten zur Last zu legen. Zur Beantwortung. dieser Klage, sowie des mit derselben verbundenen Arrestgesuchs, ist ein Termin auf den 13. Dezember d. Js., Mittags 12 Uhr, in unserem Gerichtslokal hier, vor dem A ZEN Wellmann, anberaumt worden, zu welchem der Verklagte unter der War- nung vorgeladen wird, daß bei seinem Ausbleiben die von der Klägerin behaupteten Thatsachen in contumaciam werden für zugestanden erachtet, die rechtlihen Folgen demgemäß werden erkannt und das Arrenge ns wird für gerechtfertigt erachtet wer- den. Der Verklagte kann \sich au dur einen bei dem unterzeichneten Gericht zur Praris Jegen Rechtsanwalt vertreten lassen. Zuglei wird zur Sicherung wegen der vorgedachten klägerischen For- derung an den Verklagten derjenige Restbetrag von 1000 Thlr., glei 3000 Æ, welchen er für Ent- sagung eines ihm zustehenden Eigenthumsrechts an einem Bauerhofe zu Gummin von den Bauer Wilhelm Runge’schen Eheleuten zu Gummin zu fordern hat, mit Arrest belegt und der Verklagte angewiesen, sih jeder Cession, Verpfändung oder sonstigen den Klägern nachtheiligen Verfügung über die mit Arrest belegten 1000 Thlr., glei 3000 M. bei Vermeidung der geseßlichen Strafen zu enthal-
Neumarkt geboren ist und zuleßt in Shneidnißz
ten. MEEen vers, i, Pomm., den 23. Mai 1877. Königliches Kreisgericht. T. Abtheilung.
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c. [7705]
Das Königliche Domäuen-Vorwerk Ziemih beten gas, auf der Insel Usedom bele-en, ent- en
370 Hektar Aer, 101 «„ Wiesen, s 23 „ Weiden, bei einer Gesammtflähe von 503,590 Hektar mit einem Grundsteuer-Reinertrage von 3676 Thlr. soll von Johannis 1878 ab auf 18 Jahre anderweitig verpachtet werden. Hierzu haben wir Termin auf den 6. Oktober d. J., Vormittags 10 Uhr, in unserem Sitzungszimmer, anberaumt, zu welchem Pachtliebhaber mit dem Bemerken eingeladen wer- den, daß die Pachtbedingungen in unserer Regi- féatur, sowie beim jeßigen Pächter Eggers, einge- chen werden können, welcher leßtere auch die vor- herige Besichtigung des Vorwerks gestattet. Das Pachtgelderminimum beträgt 16,500 4, das zur Uebernahme der Pachtung erforderlihe Vermögen, 100,000 M, dessen eigenthümliher Besitz ist ebenso wie die landwirthschaftlihe Qualifikation des Be- werbers, dem Lizitations-Kommissarius, Regierungs- Rath von Roeder, vor dem Termin glaubhaft na{- zuweisen. Stettin, den 3. September 1877. Königliche Regierung. Abtheilung für direkte Stenern, Domänen uud Forsten. Triest.
[7704] Bekanntmachung.
Das Königliche Domänen-Vorwerk Saatig /
bei Jacob3hagen im Saaßziger Kreise belegen, enthaltend 124,237 Hektar Fläche mit 1630 Thlr. Grund- steuer-Reinertrag, darunter 455 Hektar Aer, 87 Hektar Wiesen, 60 Hektar Weiden, 94 Hektar Seen, soll von Johannis 1878 ab auf 18 Jahre ander- Las verpachtet werden. Hierzu haben wir Termin auf den , 5, Oktober d. J., Vormittags 10 Uhr, in unserem Sizungszimmer anberaumt, zu welchem Pachtliebhaber mit dem Bemerken eingeladen wer- den, daß die Pachtbedingungen in unserer Registratur sowie beim jeßigen Pächter Holzkamm eingesehen werden können, welcher leßtere auch die vorherige T des Vorwerks gestattet. ]
Das Pachtgelderminimum beträgt 9200 #4, das zur Vebernahme der Pachtung erforderliche Ver- mögen, dessen eigenthümlicher Besiß ebenso wie die landwirthschaftliche Qualifikation des Bewerbers unferem Lizitations-Kommissarius, Regierungs-Rath von Röder, vor dem Termine glaubhaft naczu- weisen ist, 75,000 M
Stettin, den 3. September 1877.
Königliche Regierung. Abtheilung für direkte Steuern, Domänen und Forsten. Triest.
[7703] Bekanntmachung.
Die im Wohlau'er Kreise, ca. 6 Kilometer von der Stadt und Eisenbahnstation Wohlau und ca. 15 Kilometer von der Stadt und Eisenbahnstation Steinau a./O. belegene
Domaine Buschen
mit einem Flächeninhalt von 388,554 Hektaren, worunter 220,664 Hekt. Aker und 55,366 Hekt. Wiesen sih befinden, soll höherer Anordnung zufolge von Johannis 1878 ab auf 18 na einander folgende Jahre bis Johannis 1896 im Wege der öffentlichen Lizitation verpachtet werden.
gu diesem Behufe haben wir auf den 16, Oktober cr., von Vormittags 11 Uhx ab, in unserem Sitzungszimmer, Albrehts\raße Nr. 31, Termin anberaumt, zu welchem Pachtlustige mit dem Bemerken eingeladen werden, daß das Pacht- gelder-Minimum auf 7000 A und das zur Üeber- nahme der Pachtung erforderlihe Vermögen auf 48,000 MÆ. festgeseßt worden ist.
Pactlustige haben sich, wo möglich, noch einige Tage vor dem Termin, spätestens aber im Termine selbst über ihre Qualifikation und über den eigen- thümlichen Besiß des zur Uebernahme der Pachtung erforderlichen Kapitals von 48,000 Æ vor unserem Kommissarius auszuweisen.
Die Pacht- und Lizitations-Bedingungen nebst den am reen Schriftstücken, Karten und Vermessungs- registern können während der Dienststunden in un- serer Registratur und auf dem Domainen-Amte Buschen eingesehen werden; auch werden auf Ver- langen gegen Erstattung der Kopialiengebühren Ab- \hriften jener Bedingungen mitgetheilt werden. — Die Besichtigung der Domaine ist jedem Pacht- [lustigen nah vorheriger Anfrage bei dem Königlichen Oberamtmann Grüttner ‘in Buschen gestattet und ist der leßtere von uns beauftragt worden, die ver- langte Auskunft zu geben.
Breslau, den 5. September 1877.
Königliche Vegierung. Abtheilung für direkte Steuern, Domainen und Forsten. Oelrichs.
S [8206]
, Central-Rangir-Bahnhof bei Caffel.
Die Lieferung von ca. 2700 lfd. Metern glasirten Thonröhren für die Bahnhofentwässerung foll im Wege öffentlicher Submission vergeben werden.
Die Zeichnungen, Bedingungen und Submissions- formulare liegen in meinem Bureau, Bahnhofstraße Nr. 19 hierselbst, zur Einsicht auf und können au gegen Einsendung von 0,7 4 für Kopialkosten von mir bezogen werden.
Die Offerten sind an mich versiegelt und porto- frei unter der Aufschrift :
„Offerte auf glasirte Thonröhren für den
_ Central-Rangir-Bahnhof bei Cassel“ spätestens bis zum Donnerftag, den 4. Oktober cr., Vormittags 11 Uhr, einzureichen, an welchem Tage die Eröffnung der eingegangenen Offerten in Gegen- | wart etwa erscbienener Submittenten erfolgen wird,
Caffel, den 24. September 1877. Der NEELE, (à Cto, 198/9.)
[8254] Bekanntmachung.
_Für die unterzeichnete Werft sollen 1698 Stück zinkene Kartuschbüchsen, 12 Stück zinkene Fackel- feuerbüchsen, fowie 1167 Stück Pulverkasten, ganze und halbe n./m. mit Zinkeinsaß beschafft werden.
Lieferungsofferten sind versiegelt mit der Aufschrift : „Submission auf Lieferung von Kartusch- g dl bis zu dem am 25. Oktober cr., Mittags 12 Uhr, im Bureau der unterzeihneten Behörde anberaumten Termine einzureichen.
Die Lieferungsbedingungen, welche auf portofreie Anträge ge en Erstattung der Kopialiengebühren von 0,50 M abscriftlich mitgeteilt werden, liegen in pen: der Kaiserlihen Werft zur Ein- iht aus.
Kiel, den 25. September 1877.
Kaiserlihe Werft.
Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. \. w. von öffentlichen Papieren.
[8132] Grande Société
des chemins de fer Russes.
„Wir sind beauftragt, die am 1./13. Oktober d. J. fälligen Coupons der
i 44°/0 Prioritäts-Obligationen obiger Gesellschaft mit 4 36. 18, per Coupon vom Verfalltage a einzulösen.
Die Coupons find in den Stunden von 9 bis 12 Uhr einzureichen.
Berlin, im September 1877.
Mendelssohn u. 0o., Jägerstraße 52.
Grande Société
des chemins de fer Russes,
Wir sind beauftragt, die am 1./13. Oktober d. J. fälligen Coupons der : 4°%/% Prioritäts-Obligationen r Gesellshaft vom Verfalltage ab einzulösen. ie Coupons sind in den Stunden von 9 bis 12 Uhr einzureichen. Berlin, im September 1877. (à Cto. 250/9)
Mendelssohn u. Co,, Jägerstraße 52.
[5869] Bekanntmachung.
Bei der heute stattgefundenen achten Ausloosung der in Gemäßheit des Allerhöchsten Privilegii vom 23. August 1869 ausgegebenen Kreisobligationen des Kreises Grünberg sind jur den Tilgungs- termin, den 2. Januar 1878, folgende Appoints ge- zogen worden :
Litt. B, Nr. 24. 83. 87. 99. 128.
Litt. C. Nr. 31. 64. 113. 175. 181. 184.
Litt. D, Nr. 8. 41. 58. 72. 107. 157. 176. 178. 179. 184.
Die Inhaber dieser Obligationen werden hier- durch aufgefordert, dieselben mit den dazu gehörigen Coupons und Talons bei der Kreis-Kommunal- Kasse E am 2. Januar 1878 einzureichen und das Kapital dagegen in Empfang zu nehmen. Die Verzinsung hört mit dem 2. Januar 1878 auf. Der Betrag fehlender Coupons wird vom Kavital abgezogen. 5 i
Von den früher ausgeloosten Obligationen sind bis heut noch nicht eingelöst : Litt, B. Nr. 56. 90, 98. 118. Litt. D. Nr. 30. Grünberg, den 23. Juni 1877. Der Kreis-Ausschuß.
on Bekanntmathung, etreffend die Herabseßung des Zinsfußes der Anleihen der Stadt Cottbus von 5 auf 4X 9%, beziehungsweise Kündigung der Obligationen. Auf Grund der Allerhöhsten Privilegien vom 8. Mai 1865 (Geseß-Samml. pro 1865, pag. 513) und vom 13. November 1872 (Geseß-Samml. pro 1873, pag. 40) hat die hiesige Stadtgetueinde zu 5% verzinéliche Anleihen gege. “on Inhaber lautende Schuldverschreibungen au), ommen, von
ges gegenwärtig noch 626,700 6 im Umlauf nd.