1877 / 230 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 01 Oct 1877 18:00:01 GMT) scan diff

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1. Oktober 1878 verlängert. Pfannmüller, Sec. Lt. vom Inf. ; Regt. Nr. 115, vom 1. Oktober cr. ab, auf ein Jahr zur Dienst- leistung bei der Gewvehr- und Munitionsfabrik in Spandau, Krieger, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 17, vom 1. Oktober cr. ab auf ein Jahr zur Dienstleistung bei der Gewehr- und Munitionsfabrik

in Danzig, kommandirt. Cludius, Major 3. D., zu B Commdr. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 70 ernannt. E pelhoff, Major vom Inf. Regt. Nr. 68, zum etatsmäß. Stabe- offiz. ernannt. Klein, Hauptm, aggr. dem Inf. Regt. Nr. 68, als Comp. Chef in das Regt. einrangirt. von der Hagen,

Sec. Lt. von der Res. des Ulan. Regts. Nr. 15, früher in diesem Regiment, im aktiven Heere, und zwar als Seconde- Lieutenant bei dem Ulanen-Regiment Nr. 2, wiederangestellt.

21. September. Overdyck, Oberst à la suite des Feld- Art. Regts. Nr. 9, Kommdt. von Weichselmünde und S H af vom 1. Oktober cr. ab bis auf Weiteres, behufs Wahrnehmung der Geschäfte als Kommdt., nach Memel kommandirt. 22. Sep- tember. Großherzog von Baden Königl. Hohcit, Gen. der Kav., zum Gen. Inspecteur der neugebildeten V. (aus dem

A. m L. Armee-Corps bestehenden) Armee-Inspektion er- nannt. v. Leszczynski, General - Major und Chef des

Generalstabes des XIV. Armee - Corps, ein Patent seiner Charge verliehen. v. Massow, Oberst und Commdr. des Inf. Regts. Nr. 17, unter Beförder. zum Gen. Major, zu den Offizn. von der Armee verseßt. v. Bolten stern, Oberst, beauftragt mit der Führung der 15. Inf. Brig., unter Beförder. zum Gen. Major, zum Commdr. dieser Brig. ernannt. v. Vogel, Oberst - Lt. vom Leib-Gren. Regt. Nr. 109, zum Commdr. des Inf. Regts. Nr. 17 ernannt. v. Byern, Major vom Inf. Regt. Nr. 114, unter Entbind. von dem Kommdo. als Adjut. bei dem Gen. Kommdo. XiV. Armee- Corps als etatsm. Stabsoffiz. in das 1. Leib - Gren. Regt. Nr. 109 r Fritsch, Sec. Lt. vom Leib-Gren. Regt. Nr. 109, ¿um Pr. Lt. befördert. Friederici, Hauptmann und Comp. Chef vom Gren. Regt. Nr. 110, als Adjut. zum Gen. Kommdo. des XIV. Armee-Corps kommandirt. v. Mo #ch{, Pr. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 110, zum Hauptm. und Comp. Chef, Knecht, Sec. Lt. von dems. Regt. zum Pr. Lt., v. Bennigsen, Hauptm. vom Gren. Regt. Nr. 110, Sas, Hauptm. vom Inf. Regt. Nr. 112, zu überzähligen Majors, befördert. Plaß, Hauptmann à la suite des Gren. Regts. Nr. 110 und Plaßmajor in Rastatt, der Char. als Major verliehen. Will, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 113, zum Pr. Lt. befördert. v. Koppelow, Hauptm. und Comp. Chef im Inf. Regt. Nr. 22, unter Beförderung zum über- zahl. Maijor, dem Regt. aggregirt. Frhr. v. Lüttwiß, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 22, zum Hauptm. und Comp. Chef, v. Lekow, Sec. Lt. von dems. Regt., ¿um Pr, Lk, v. Trotha, PL Lk: vom Inf. Negt. Nr. 29, unter vorläufiger Belafs. in dem Kommando als Adjut. der 58. Inf. Brig., v. Trotha, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 22, unter vorläufiger Belassung in dem Kommando als Ad- jutant der 41. Infanterie-Brigade, zu überzähligen Hauptleuten, Wolff, Pr. Lt. vom Leib-Drag. Regt. Nr. 20, zum überzähl. Rittm., befördert. Godckel, Major und Escadr. Chef im Drag. Regt. Nr. 22, Frhr. v. Stosch, Rittm. und Escadr. Chef im Drag. Regt. Nr. 14, ein Patent ihrer Charge verliehen. Frhr. v. Reich- lin-Meldegg, Rittm. und Escadr. Chef im Drag. Regt. Nr. 14, der Charakter als Major verliehen. v. Bomsdorff, Pr. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 4 und kommdrt. als Adjutant bei der 12. Infan- terie-Brigade, v. Rex, Prem. Lieutenant vom Infanterie-Regiment Nr. 66 und fommdrt. als Adjut. bei der 38. Inf. Brig., Wentzel, Pr. Lt. vom Füs Regt. Nr. 86 und kommdrt. als Adjut. bei der 6. Inf. Brig., v. Usedom, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 94 und kommdrt. als Adjut. bei der 37. Inf. Brig., Graf v. Schwerin, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 115 und kommdrt. als Adjut. bei der 9. Inf. Brig.,, v. Krogh, Pr. Lt. vom Füs. Regt. Nr. 36 und eFommdrt! s Adiut .. boi, dor 5. Inf Brig, 5 4mtlih,, unk --r

uañger Bela)). in ihren tgenwart. Adjut. “Let rfi. A Uber- zähl. Hauptleuten, Endell, Pr. Lt. vom Leib-Huf. Regt. Nr. 1, unter vorläufiger Belassung in d m Kommdo. als Adjut. der 3. Cav. Brig., zum überzähl. Rittm., befördert. Richers, Hauptm. vom Feld-Art. Regt. Nr. 14, der Charakter als Major verliehen. v. Grote, Oberst-Lieut., beauftragt mit der Führung des Gren. Reats, Nr. 9, zum Commandeur dieses Regts. ernannt. Papen, Hauptm. vont In Regte Nr, 27, v, Gellhorn 1, Hauptm. vom Inf. Regt. Nr. 63. Frhr. v. Poten, Hauptm. vom Inf. Regt. Nr. 54, v. Lucadou, Hauptm. à la suite des Inf. Regts, Nr. 94 und Direktionsmitglied der Kriegtakademie. Geisler, Hauptm. vom üs. Regt. Nr. 38, Jakob, Hauptm. vom Inf. Regt. Nr. 14, Scch{midt, Hauptm. vom Inf. Regt. Nr. 62, Gaertner, Hauptm. vom Inf. Regt. Nr. 66, v. Pen, Hauptm. vom Inf. Regt. Nr. 78, Schleiter, Hauptm. vom Inf. Regt. Nr. 84, v. Frankenberg, Hauptm. vom 2. Garde-Regt. z. F, zu überzähl. Majors be- fördert. von und zu Schachten, Rittm. und Eskadr. Chef vom Hus. Regt. Nr. 8, der Charakter als Major verliehen. v. Jage- mann, Major à la suite des Ulan. Regts Nr. 6 und Lehrer bei dem Militär-Reitinstitut, ein Patent seiner Charge verliehen.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 31. Juli. Hertz- berg, Hauptm. à la suite des Fuß-Art. Regts. Nr. 5 und Direkt. Assist. bei der Geschüßgießerei, in gleicher Eigenschaft zur Pulver- fabrik in Spandau, Drees, Hauptm. à la suito des Fuß-Art. Regts. Nr. 15 und Direkt. Assist. bei der Pulverfabrik in Spandau, in gleicher Eigenshaft zur Art. Werkstatt in Deuß, Bahn, Pr. Lt. à la suite des Fuß-Art. Regts. Nr. 8 und Direktions-Assist. bei der Art. Werkstatt in Deuß, in gleicher Eigenschaft zur Ge- \hüßgießerei, Sperber, Pr. Lt. à la suite des Fuß-Art. Regts. Nr. 7 und Direkt. Assistent bei der Art. Werkstatt in Spandau, in gleiher Eigenschaft zur Art. Werkstatt in Danzig, sämmtlih vom 1, Oktober d. J. ab verseßt. 24. September. Pie Hauptmann à la suite des Fuß-Art. Regts. Nr. 8 und Direkt. Assist. bei der Geschoßfabrik in Siegburg, in gleicher Eigenschaft zur

ulverfabrikf bei Hanau verseßt. Tenzer, Pr. Lt. à la suite des

uß-Art. Regts. Nr. 5, Streckter, Pr. Lt. à la suite des Fuß-Art.

egts. Nr. 2, Weichbrodt,- Pr. Lt. à la suite des Fuß-Art. Regts. Nr. 3, Direkt. Assistenten bei den technischen Instituten der Art., der Art. Werkstatt in Straßburg, bezw. der Geschoßfabrik in Sieg- burg und der Art. Werkstatt in Spandau überwiesen.

_ Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Brühl 15. September. Beck, Hauptm. und Comp. Chef im Inf. Regt. Nr. 20, aus der Landarmee behufs Uebertritts zur Marine aus- geschieden. Coblenz, 16, September. Graf v. Lehndorff, Rittm. a. D, zuleßt für die Dauer des mobilen Verhältnisses dem 2. Garde-Drag. Regt. aggr. gewesen, der Charakter als Major ver- liehen. Karlsruhe, 19. September. Rogalla v. Bieber- stein, Oberst-Lt. z. D, von der Stellung als Bez. Commdr. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 70 entbunden. Cludius, Major vom Inf. Regt. Nr. 68, mit Pens. zur Disp. gestellt. 22. Septem- ber. Frhr. v. Freystedt, Schuler, Gen. Majors a. D., beide früher in Großherzoglich badischen Diensten, der Charakter als Gen. Lts. verliehen.

In der Kaiserlichen Marine.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen.

Brühl, 15. September. Ziegler, Hauptm. um Comp. Chef vom See-Bat., behufs Uebertritts zur Landarmee, von der Marine ausgeschieden. Beck, Hauptm., bisher im Inf. Regt. Nr. 20, im See-Bat., und zwar als Comp. Chef mit seinem Patent angestellt. Karlsruhe, 21. September. Riehl, Korvetten - Kapitän, mit Pens. und der bisher. oor der Abschied bewilligt. v. Goerne, unter dem rieen Vorbehalt ausgeschieden, Lt. zur See aus dem Bez. des Res. Landw. Regts. Nr. 35 unter die Offize. der Ref. des See-Offiz. Corps, und zwar als Lt. zur See, einrangirt.

Nichtailiches. Deuts dez Reich.

Preußen. Berlin, ULtober. Jhre Majestäten der Kaiser und König n die Kaiserin-Königin, Se. Kaiserliche und Königlick oheit der Kronprinz, Höchst- welcher mit Jhren KöniglichetKheiten dem Prinzen Wilhelm von Preußen und dem Érbeciiizog von Baden, von Con- stanz kommend, am Sonnabed lbend 7 Uhr in Baden ein- getroffen war, ferner Jhre Hnglichen Hoheiten der Groß- herzog und die Großherzogin jo Baden, der Großherzog von Sachsen, der Prinz Wilhelm jo Preußen und der Erbgroß- herzog von Baden unternahm, us Anlaß des Geburtstages JZhrer Majestät der Kaiserin-KFün, gestern Vormittag 114 Uhr bei prachtvollem Wetter einen Usflug.

Jhre Majestät dieKiserin-Königin empfing gestern die Glückwünsche aller fmilienmitglieder und später, un Großherzoglichen Schlosse, feder Hofstaaten. Den Gottes- dienst im Schlosse, dem die Mgefiten beiwohnten, vollzog der Prälat Doll aus Karlsruhe. Hrauf begaben Sich die Aller- Des Herrschaften auf ded ‘isenbahn nah Triberg im

inzigthal, wo in dem schön gelegen Hotel Shwarzwalder Hof das Frühstück eingenommen wurd Nach demselben wurden die Wajferfälle und dann die Gewex - Ausstellung besuht. Die herrliche Lage Tribergs und die fdustriellen Leistungen seiner Bewohner fanden im Hohen Kise allgemeine Anerkennung. Der Empfang der Bevölkerung En nah und fern zeigte die wärmste Gesinnung.

__ Von Triberg begaben Sich ie Allerhöchsten Herrschaften über Ottersweier nah dem Erleyad, wo das Diner stattfand, und kehrten Abends nah Baden;urück.

Se. Königliche Hokit der Prinz Carl ist gestern Mittag von Abhaltung tr Jagden bei Hubertusstock zurückgekehrt und hat Sich heutinah Schloß Glinike begeben.

_ Wie der Finanz-Ministerder Provinzial - Steuerdirek- tion dur Cirkularverfügung vor 21. August mitgetheilt hat, sind Ursprungszeugnisse fir die nah Spanien gehenden deutshen Waare1 nah einem in der „Gaceta de Madrid“ vom 2. v. M. veröffenlichten Dekret des spanischen Finanz-Ministers vom 26. Avgu; d. J., fortan niht mehr von den Zollstellen des betreffewen Landes, sondern unter Betheiligung der Ortsbehörden, bziehungsweise der Handels- und Schiffahrtsdeputationen auszustellen. Durch eine Verfügung d& Kriegs-Ministeriums vom 15. v. M. ist bestimmt worden, daz, wenn Seitens der Trup- pen die Lieferung von Bekledungs- und Ausrüstungs- stücken, deren Kosten besonders zur Erstattung gelangen, öffentlih ausgeboten wird, die Kosten der Bekannt- machung in Uebereinstimmung, mit dem auch in anderen Ressorts der Staatsverwaltung üblichen Verfahren, in der ile den Lieferanten aufzuerlegen find. Nur in denjenigen ä

ällen, in welchen die Ausbietung ohne Erfolg geblieben ist, .

fónnen die qu. Ko auf den Fonds übernommen werden,

i tragen Ÿ „C Rd E 995nden Bekleidungs- 2c. Stücke Ein Vertrag, kckeccz Velen der eine Konträgenr vem

andern Kontrahenten gegenüber sich verpflichtet, ein Gewerbe in einem bestimmten Bezirke nicht zu betreiben, is, nach einem Plenarbeshluß des Ober-Tribunals, vom 9. Juli d. J., nah der Reihs-Gewerbe-Ordnung vom 21. Juni 1869, insbesondere nach den in den §8. 1 und 10 derselben ent- haltenen Vorschriften nicht ungültig.

Der Direktor im Auswärtigen Amt, Wirkliche Geheime Rath von Philipsborn, ist von Urlaub zurüczekehrt und hat seine Geschäfte wieder übernommen.

Der General der Kavallerie Baron von Rhein - baben, General - Jnspecteur des Militär - Erziehungs- und Bildungswesens , ist von einer Dienst- und daran anschließen- den Urlaubsreise, der General-Lieutenant von Biehler, Chef des Jngenieur-Corps und der Pioniere, General-Fnspecteur der Festungen, von einer Jnspizierungsreise, und der General- Lieutenant von Dannenberg, Commandeur der 2. Garde- JFnfanterie-Division, vom Urlaub hierher zuückgekehrt.

Mit dem heutigen Tage beginnt bei der Kriegs- Aka demie, der Artillerie- und JFngenieur-Schule, der Artillerie-Schießschule und der Central-Turn- Anstalt ein neuer Kursus, und find die dazu kommandirten Offiziere hier eingetroffen.

Hannover, 29. September. Der Provinzial- Landtag hat die Verlegung des Rehnungsjahres der Wege- verbände auf die Zeit vom 1. April bis zu demselben Tage des nächsten Jahres beschlossen und demnächst die Ordnung für die Provinzial-Wittwenkasse einer allgemeinen Besprechung unterzogen und bis 8. 8 erledigt.

Bayern. München, 28. September. Der Staats- Minister des Jnnern von Pfeufer hat heute in der Kammer der Abgeordneten den Entwurf eines Ge- seßes, „betreffend die Errichtung eines Verwaltungs-

| s{hlüsse dem liegen. Der

gerihtshofes unddas Verfahren in Verwaltungsrechts\ A nebst Motiven vorgelegt. Der Entwurf zerfällt formell in vier Abschnitte, von denen sich der erste mit dem Verwaltungs- gerihtshofe und seinen Zuständigkeiten, der zweite mit dem Verfahren in Verwaltungsrechtssachen, der dritte mit der Be- handlung der fonst an den Verwaltungsgerichtshof zulässizen Beschwerden, und der vierte mit den Schlußbestimmungen befaßt. Die umfangreichen Motive besprechen in der Einleitung zunächst die Geschichte der früheren gleichartigen Entwürfe (aus den Jahren 1867/1869) und gehen fodann zur Erörterung von drei Hauptfragen über: „1) was als Gegenstand der Verwal- tungsrehtspflege zu erachten und wie das Gebiet derselben abzugrenzen sei; 2) welhe Behörden mit der Verwaltungs- reGpnene betraut, und wie dieselben organisirt werden sollen, un n in welcher Weise der Verwaltungsrechtspflege sonst eine gedeihlihe Wirksamkeit zu sichern wäre.“ Nach der Detail- besprehung dieser Fragen fassen die Motive selbst die Hauptgrund- säße; nah denen demgemäß der Entwurf ausgearbeitet ist, in ar ende Worte zusammen: „Das Bedürfniß nach einer Ver- effserung der Verwaltungsrechtspflege in Bayern ist anerkannt.

Zur Besriedigung desselben soll ein Verwaltungsgerichtshof errichtet werden, dessen Urabhängigkeit durch feine Stellung im Behörden-Organismus, durch die Rechtsverhältnisse seiner Mitglieder, sowie dadur ministeriellen Wirkungskreis

esichert ist, daß seine Be- beraufsihtsrehte nicht unter- des Verwaltungsgerichtshofes

ist durch spezielle Aufzählung seiner Zuständigkeiten genau “u 4 ist, öffentlihe Rechte und Pflichten, welche nach Geseß oder klarer Rechtsnorm dem Ermef und nit in sonstiger Weise, insbesondere durch Verweisung an den Richter, geschüßt sind, Beshwerde an den Verwaltung2- g:rihtshof zulässig sein soll. e Instanz über Beschwerden gegen Beschlüsse der Kreisregierun- gen, Kammer des Jnnern, und zwar in der Weise, daß er die rihtige Anwendung des Geseßes zu prüfen und gegebenen Falles in der Sache selbst Recht zu sprechen hat. Abänderung der Organisation der unteren Fnstanzen ist abge- sehen, die Kreisregierungen haben jedoch über Verwaltungsrechts- sachen in besonderen Senaten zu entscheiden. Die Grundzüge des Verfahrens werden geseßlih geregelt und die Prinzipien der Oeffentlichkeit und Mündlichkeit für die Verhandlungen vor dem Verwaltungsgerihtshof und den Senaten der Kreis- regierungen eingeführt.“ Vergleiht man die früheren Schoße ten handlungen, so ergiebt sich, daß die Königliche Staatsregierung ernstlih bestrebt war, den bei jenen Gelegenheiten Er ten Wünschen entgegenzukommen.

Fall in i des Verwaltungsgerichtshofes. | ist nicht mehr auf jene Bedenken zurückgekommen, welche bei der Berathung der beiden früheren Entwürfe in der Kammer der Abgeordneten den Schwerpunkt der Meinungsverschieden- heiten gebildet haben;

Grundgedaaken ausgegangen in allen Streitigkeiten über

wobei von dem daß, soweit thunlich,

der Verwaltungsbehörden entzogen

Derselbe entscheidet als lebte

Von einer

Die „Allg. Ztg.“ bemerkt dazu: gegenwärtige Vorlage mit den Entwürfen und den über dieselben im der Kammer der Abgeordneten gepflogenen Ver-

Dies ist insbesondere der Negelung der Zuständigkeiten

Bezug auf die elung d 1 Die Königliche Staatsregierung

sie will die verwaltungsrichterliche Thätigkeit niht mehr auf die bloße Entscheidung von Partei-

streitigkeiten be‘chränkt wissen und stellt in dem Entwurfe nament-

lich auch sogenannte politishe Rechte, z. B. das Aufenthalts- und Vereinsrecht, soweit hierbei nicht das freie Ermessen der Behörden in Betracht kommt, dann die Selbstverwaltungs- rechte der Gemeinden 2c., unter verwaltungsrichterlichen Schuß.

29. September. (Cöln. Ztg.) Jn der heutigen Kam- mersißung fanden nur Ergänzungswahlen für einzelne Aus- schüsse hatt, Der Präsident bat und erhielt, troß Einspruchs des Abg. Völk die Erlaubniß, die nächste Sißung und die Vorlageu nach eigenem Ermessen zu bestimmen.

(W. T. B.) Jn dem Befinden des hiesigen Erz- bishofs ist wieder eine Vershlimmerung eingetreten.

Sachsen. Dresden, 29. September. Das „Dresd. Journ.“ schreibt: Nachdem sih nachträglich ergeben hat, daß der im 36. Wahlkreise des platten Landes zum Abgeordneten für die Zweite Kammer gewählte Schriftsteller Wilhelm Li e b- kn echt in Leipzig die Wählbarkeit nicht besißt, weil er noch nicht drei Zahre lang sächsischer Staatsangehöriger ist, so wird, wie wir vernehmen, in Gemäßheit des §. 48 Abs. 2 des Wahlgeseßes vom 3. Dezember 1868, eine Neuwahl in dem gedachten Wahlkreise angeordnet werden.

Oesterreich - Ungaru. Wien, 29. September. Der ‘Ausgleihsaus\{huß des Abgeordnetenhauses hat, wie bereits

rurg genelbat, in einer vorgestrigen Abendsißung die Be- rathung über das Bantstatul beendigt. Bei Vergleihung der Beschlüsse desselben mit jenen des ungarischen Bank- ausschusses ergiebt sih, daß nur in der Frage über die Er- nennung der Vize-Gouverneure der Bank prinzipielle Diffe- renzen zwischen den beiderseitigen Anschauungen obwalten, während bezüglih der übrigen Punkte nur unwesentliche Meinungsverschiedenheiten vorhanden sind. Der Fort- shrittsklub des Abgeordnetenhauses hat in seiner gestrigen Sißzung den Antrag auf Eröffnung einer Debatte über die Fnterpellationsbeantwortung des Hrn. Minister- Präsidenten Fürsten Auersperg bezüglih der Orientfrage abgelehnt. Ein gleiches Schifsal fand ein im Polenklub ge- stellter Antrag auf Einbringung einer Fnterpellation über die orientalischen Angelegenheiten.

Pest, 29. September. Wie der „Hon“ meldet, befaßte sih der gestrige Ministerrath mit dem Budget pro 1878 und wurde dasselbe, mit Ausnahme des Budgets des Justiz- Ministeriums, auf welches sich wegen Verhinderung des Justiz- Ministers die Verhandlung nicht erstrecken konnte, vollständig durchberathen. Das Budget bewegt sih ganz in dem Rahmen des vorjährigen Budgets. Jn einigen Posten entspricht es naturgemäß den Anforderungen der Fortentwicklung; so wird im Unterrichtsbudget für die Quinquennalzulagen von 50 Realschullehrern um 5000 Fl. und für die Pensionen der Volksschullehrer um 50,000 Fl. mehr beansprucht. Aber auch das Bedeckungspräliminare ijt gestiegen.

Schweiz. Bern, 28. September. Der Bundesrath hat den Rekurs zweier römisch-katholischen Geistlichen im Jura gegen ihre Bestrafung wegen Widerseßlichkeit gegen das Be r- nische Kultuspolizeigeseß als begründet erklärt. Die Frist für die Einreihung von Begehren um Anordnung der Volksabstimmung über das Bundesgeseß vom 22. Funi d. J., betreffend den internen telegraphischen Verkehr, ist mit dem 25. d. M. unbenußt abgelaufen. Es tritt dem- nach das Gesey am 1. Vftober in Kraft.

29. September. (Cöln. Ztg.) Der Bundesrath genehmigte den am 1. November in Kraft tretenden Gel danwe i- fsungsvertrag mit Belgien.

Großbritannien und Frland. Lon don, 29. September. (E. C.) Die Königin hat zum Besten der Nothleidenden beider im Orient fkriegführenden Heere 250 Pfd. Sterl. ge- zeichnet. Der Lordkanzler wird Herrn Croß als dienst- thuender Minister am Hofe zu Balmoral ablösen. Lord Beaconsfield hat sich über das ihm von dem Lord- Mayor brieflih angezeigte Ergebniß der Sammlungen für Jndien in cinem aus Hughenden vom 27. September datirten Schreiben folgendermaßen geäußert: „Die Auf- bringung einer Viertelmillion Pfd. Sterl. in weniger als sechs Wochen ist ein glänzendes Beispiel nationalen Viit- gefühles“. Inzwischen ist die Summe auf 270,000 Pfd. Sterl. angewachsen. Der Posten des in den Ruhestand tretenden Mr. Vernon Lushington, das Amt eines „perma- nenten Admiralitäts-Sekretärs“, wird nicht wieder be- seßt werden, da es durch die Ernennung des Contre-Admirals Hall zum Fiotten-Sekretär überflüssig geworden ist. Das Ge- halt betrug außer freier Wohnung 1500 Pfd. Sterl. Der General Grant besuchte gestern vi as am Avon.. Der Mayor und der Stadtrath empfingen ihn und überreichten

eine Adresse.

Frankreich. Paris, 28. September. (Fr. C.) Fn den gestrigen Wählerversammlungen stellten sich Mehrere von den 363 ihren Wählern vor, so Germain Casse im 14., Dr. Clémenceau im 18., Dr. Frébault im 7. Bezirk und

Emile Deschanel in der Vorstadt Bois-Colombe. Dieselben fanden sämmtlich die zuvorkommendste e ge Jn allen diesen |

man die 363 wieder: | Auch eine Belleviller Wähler- | 1 | \{chleunigt. Aus Cettinje: Der Fürst Nikita hat den

Versammlungen blieb das Prinzip, da wählen müsse, unangefochten. [evi | versammlung wies niht nur das bekannte „sozial-republika- nishe“ Programm, sondern mit überwiegender Mehrheit auch die Kandidatur des Hrn. Bonnet-Duverdier zurück, um si aufs Neue für Gambetta zu erklären. Jm 9. Arrondissement endlih hat sich ein Comité von 80 Mitgliedern gebildet, welche für die Kandidatur des Hrn. Grévy wirken wollen, der persönlich, wie man jeßt vernimmt, während der ganzen Wahlperiode im Jura zurückgehalten is. Der Erzbischof von Rouen, Kardinal Bounechose, wird in den nächsten Tagen von Rom zurück erwartet. :

390. September. (W. T. B.) FKouher hat einen Aufruf an seine Wähler erlassen, der als das Pro- gramm der bonapartistishen Partei zu betrachten sein dürfte, und in welchem es heißt, daß der Chef der Regierung alle ehrlihen Leute aufgefordert habe, das Prinzip der Autorität wieder aufzurihten und durch ihre Abstimmung die Agitatoren, die Anarchisten, die Deklassirten, sowie die Shwachen, die mit denselben paktirten, aus der politishen Arena zu ent- fernen. Die Anrufung dieser höheren Interessen habe die JImperialisten vergessen lassen, daß die gegenwärti e Konstitution eine dur eine feindliche Koalition gegen sie geshmiedete Waffe sei, dieselben {lösen ih aufrihtig dem patriotishen Be- streben des Marschalls an, ertheilten seiner Politik ihre loyale J und würden seine Gewalten während der ganzen

auer derselben vertheidigen. Wenn dann der Zeitpunkt zu einer Revision der Verfassung gekommen sei, werde die Doktrin vom Appcl an das Volk der Retiungsanker für Alle sein, und die nationale Souveränetät werde durch ihr Verdikt das Land mit nationalen und demokratischen Jnstitutionen dotiren, die stark genug seien, die Geschicke des Landes zu s{hüßen und seine Größe wieder aufzurichten. G

1. Oktober. (W. T. B.) -Das Wahlcomité für die Kandidatur Grévy's in Paris an Stelle Thiers hat Gambetta zum Vorsißenden gewählt.

Italien. Rom, 29. September. (W. T. B.) Der Erz- bischof von Neapel, Kardinal Riario-Sforza, ist gestorben. Der Papst empfing heute zwei Deputationen, an welche er einige Worte richtete.

Griechenland. Der Athener Korrespondent der „Daily News“ telegraphirt unterm 26. d.: „Der Zustand der Dinge in Thessalien is fürhterlih. Die unglückliche Pro- vinz wird zum Lagerplaßze von Banden türkischer irregulärer Truppen gemacht. Männer werden beraubt, Frauen entehrt, Vieh wird gestohlen und es scheint obschon die Thessalier sih völlig ruhig verhalten daß die Türkei beslofsen hat, die griechische Race zur Verzweiflung zu treiben, wic sie die Slaven dazu getrieben.“

Türkei. Belgrad, 28. September. (Pol. Korr.) Die Er - nennungen des Kriegs - Administrationspersonales für die Intendantur, die Kriegsgerichte, Feldpolizei, den Feldtrain, das San.tätswesen, den Feldtelegraphen u. \. w. ist erfolgt und in einer eigenen ordre de bataille publizirt worden.

Numänien. (W. T. B.) Aus Bukarest vom 28. d. wird der W. „Presse“ gemeldet: Jn konservativen rumänischen Kreisen wird auf das Entschiedenste die Einberufung der Kammern verlangt. Nach der Rüdkehr Cogalniceanu's aus Jassy soll ein Ministerrath stattfinden, welcher über die eventuelle Einberufung der Kammern Beschluß fassen soll.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 28. Sep- tember. Der Kaiser hat dem Commandeur des 9. Armee- Corps, General-Lieutenant Baron Krüdener für seine aus gezeichnete Tapferkeit und Anordnung bei Einnahme der be- festigten Stadt Nikopol, am 4. Juli d. J., und dem Chef der 2. Garde-Kavallerie-Division, General-Adjutanten, General- Lieutenant Gurko für seine Mannhastigkeit, Tapferkeit und Anordnung bei der Einnahme von Kasanlyk und Schipka, am 8. Zuli d. J., den St. Georgs-Orden 3. Klasse verliehen.

Amerika. New-York, 30. September. (W. T. B.) Nach hier eingegangenen Nachrichten hat ein 100 Mann fstar- fes ameurifanishes Truppendetachement mexikanische Ma- rodeurs auf mexikanisches Gebiet verfolgt.

Der russisch-türkische Krieg.

Konstantinopel, 30. September. (W. T. B.) Dem Vernehmen nach hat sich die Pforte dagegen erklärt, daß Holz zum Bau von Baracken für die Verwundeten über die onau geschafft werde. Die Pforte soll hinzugefügt haben, daß die Genfer Konvention einem derartigen Verlangen nicht zur Seite stehe; dagegen, daß Aerzte über die Donau auf dem Kriegsschauplaß entsendet würden, habe sie nichts

einzuwenden, ; Wien, 29. September. (W. T. B.) Die „Polit. Korresp.“ veröffentlicht den Wortlaut der jüngsten Depesche des griehishen Kabinets an den griechischen Ge- \schäftsträger in London “über die Haltung Griechenlands, sowie den Text der Note des deutschen Botschafters in Konstantinopel an den türkifchen Minister der Auswärtigen Angelegenheiten wegen der Frei- lassung der Mörder der Konsuln in Salonichi. Fn der zuerst erwähnten Depesche betont der Minister der Aus- wärtigen Angelegenheiten, Tricupis, daß, wenn man den Mo- ment für geeignet halte, Griehenland durch Einschüchterung oder durch einen gegen dasselbe geführten Streich, als unab- hängigen Staat von dem Schauplaße verschwinden zu machen, die Ereignisse alsbald beweisen würden, daß die Pforte bei der Befolgung solcher Rathschläge viel s{hwereren Gefahren entgegen gehe. Weder eine Einschüchterung noch ein Hand- streih könne die Aktion des Hellenismus im Orient unter- drücken. Ein ungerehter Angriff gegen Griechenland würde unfehlbar das ganze hellenishe Volk zur Erhebung bringen. Aus Belgrad wird der genannten Korrespondent unterm heu- tigen Tage gemeldet, daß der Kriegs-Minister mit einheimischen Großhändlern Kontrakte über die Verproviantirung von 4 aufzustellenden serbischen Armee-Corps abgeschlossen habe. Nach einer Meldung desselben Organs aus Sera- jewo sollen die türkishen Truppen in Bosnien den Befehl erhalten haben, theils nah der Herzegowina in der

Nichtung auf Mostar, theils nach der serbishen Grenze ab- zurüden. Ein dem General-Gouverneur zugegangenes Tele- gramm signalisire das Vorrücken von 14 serbischen Bataillonen gegen die bosnishe Grenze.

Wien, 1. Oktober. (W. T. B.) Telegramme des „N. W. Tageblatt.“ Aus Belgrad: Es cirkuliren hier aber- mals Gerüchte von einer Ministerkrisis. Die Vor- bereitungen zur Mobilisirung der Armee werden be-

Fürsten Milan zur Absendung eines Armee-Corps nach der Gegend von Nowiwarosch aufgefordert, wozu Serbien ver- tragsmäßig verpflichtet sei. Aus Bukarest: Der rumä- nishe Agent in Belgrad, Katargiu, ist mit Ueberbringung eines eigenhändigen Schreibens des Fürsten Karl an den Fürsten Milan beauftragt. Aus Konstantinopel: Es heißt, der Großvezier beabsihtige, wenn Serbien in die Aktion eintrete, die Absezung des Fürsten Milan vorzu- schlagen; der Sultan sei entschlossen, in diesem Falle Karageorgewitsch als Fürsten von Serbien anzuerkennen.

Pest, 29. September. (W. T. B.) „Ellenör“ bestätigt die vom „Pester Lloyd“ gebrachte Mittheilung über eine jüngit in Siebenbürgen vorbereitete Bewegung. Es habe sch dabei, dem Vernehmen nah, um die Bildung einer un- garischen Legion, welche fünftausend Mann zählen sollte, gehandelt. Dieselbe hätte sich am 28. d. an einem bestimmten Punkte in den siebenbürgischen Grenzalpen sammeln und in Rumänien einbrechen sollen, um im Verein mit einem tür- fischen Corps die rumänischen Bahnen behufs Verhinderung der russishen Nachshübe zu zerstören. Unter den Leitern dieser Bewegung werde gerüchtweise General Klapfka genannt. Die ganze Affaire sei in Folge der Wachsamkeit der ungari- schen Behörden im Keime erstickt worden.

Paris, 1. Oktober. (W. T. B.) General Klapka er- klärt in einem Schreiben die Nachricht des „Ellenoer“, daß er bei der beabsichtigten Bildung einer ungarischen Legion, welche in Rumänien einbrechen solite, betheiligt gewesen sei, für unbegründet und fügt hinzu, wenn er in dieser An- gel genheit um Rath gefragt worden wäre, würde er die Bil- dung einer solchen Legion widerrathen haben, da ein solcher Schritt für die Türkei ohne Nutzen sein würde.

Europäischer Kriegsschauplaßt.

St. Petersburg, 29. September. (W. T. B.) Die „Agence russe“ bezeichnet die Nachricht der „Morningpost“, daß der General von Koßebue zur Arinee berufen sei, um an Stelle des Großfürsten Nikolaus zu treten, als unbegründet. Fm Kaiserlichen Hauptquartier sei von einer derartigen Maß- nahme nichts bekannt.

Bukarest, 27. September. (Pol. Korr.) Die Russen haben die Jnsel Pirgos am 26. September wieder beseßt. General Sfkobeleff befand sich am W. September in Giurgewo und bestieg dort einen Thurm, um Rustschufk zu refognosziren. Alsbald wurde er von den Türken in der ge- nannten Festung bemerkt und der Thurm in Giurgewo mit Granaten beschossen, die aber ihr Ziel verfehlten. Auch zwischen Beket und Rahowa fand am selben Tage zwischen Ru- mänen und Türken ein kurzes Artilleriegefeht statt. Vor Plewna dauert die Kanonade ununterbrohen fort. Die rumänische Armee in Bulgarien hat einen Zuwachs von 1000 Mann Miliz-Kavallerie aus dem Bukarester-Distrikte er- halten.

Bukarest, 29. September: (W, T. B) Kaiser Alexander ist leiht erkrankt gewesen und befindet sich be- reits wieder auf dem Wege der Besserung. Fürst Karl hat gestern die Redoute Grivita inspizirt und is danach in das Hauptquartier zurückgekehrt. Eine stärkere rumänische Rekognoszirungsabtheilung hat ih gestern unweit Plewna eines türfishen Munitionstransportes von 80 Wagen bemächtigt.

Konstantinopel, 29. September (W, T. B) SuU- leiman Pasha meldet aus Schipka, 27. c.: Wir haben das Bombardement die ganze Nacht fortgeseßt ; unsere Artillerie hat den Feind von drei Seiten eingeschlossen. Aus Orkhanie wird unter dem 28. c. gemeldet, daß die Russen das Bombardement auf Plewna fortseßen. Jn Folge der andauernden Negengüsse seien die Ebenen von Sofia und Orkhanie überschwemmt. Der Kommandant von Ba- sard\cchif meldet unter dem 27. d.: Eine Abtheilung egypti- {her Truppen und Ts\cherkessen mit zwei Geschüßen und ein Bataillon Türken \{lugen ein russishes Detachement auf dem Wege nach Balschik bei Caraclias. Der Feind zog sih auf Karaagatch zurück. Das Bombardement von Rustschuk hat wieder begonnen. Die Türken erwidern dasselbe.

Konstantinopel, 29. September. (W. T. B.) Ein der Regierung zugegangenes Telegramm aus Rustshuk vom 27. d. bestätigt, daß das Bombardement von Nustschuk wieder begonnen hat und daß die Türken dasselbe durh die Be- \chießung von Giurgewo beantworten. Ein offizielles Telegramm aus Plewna bringt Nachrichten, welche bis zum 24. d. reihen. Danach fahren die Russen mit der Beschießung von Plewna fort. Am 21. d. wurde ein von den Numäniern auf eine Redoute im Osten Plewnas unternommener Angriff zurückgewiesen. i

Wien, 29. September. (W. T. B.) Wie der „Presse“ aus Bukarest vom heutigen Tage gemeldet wird, B Fürst Gortschakoff von dem General Nepokoitsch1bhki heute die telegraphische Nachricht erhalten, daß die Armee des Gro ß- fürsten Thronfolgers gestern einen großen Sieg über Mehemed Ali errungen habe.

Wien, 29. September. (W. T. B.) Telegramm der „Presse“ aus Sistowa vom heutigen Tage: Gestern ist bei Plewna durh rumänische Kavallerie und russische Ulanen ein es Proviantzug von 80 Wagen aufgehoben worden.

Wien, 30. September. (W. T. B.) Einer Meldung der „Presse“ aus Bukarest vom gestrigen Tage zufolge seßen die Numänier troß des Negens die Belagerung der Grivißa- Nedoute fort; sie haben die vierte Parallele begonnen und befinden sih in unmittelbarer Nähe der Redoute.

London, 1. Oktober. (W. T. B.) Nach einem Tele- gramm der „Times“ aus Schumla vom 29. v. M. sind die russishen Vorposten von Sherkowna bis Popkioi vor-

erückt und haben Plänkeleien mit den Türken begonnen. Kapace wurde am 25. September von Kosaken be)eßt. Einem Telegramm der „Daily News“ aus Vrbica vom 26. v. M. zufolge arbeiteten die Rumänen an der leßten gegen die zweite Nedoute von Grivica eröffneten Parallele, von der sie nur noch 90 Fuß entfernt waren. Von den Türken waren Contreapprochen nicht angelegt.

Sistowa, W. September. (W. „Presse“.) Ein Sturn gegen Plewna soll niht mehr erfolgen. Das verschanzte Lager Osman Paschaë wird regelmäßig belagert. Jn die Griwißaredoute wurden bereits Belagerungsgeschüße, dar- unter zwei Riesenkanonen, eingeführt. Die Sappearbeiten der Rumänen schreiten vorwärts. Fürst Narischkin hat in Biela, Tirnowa, Gabrova und Drenovo Armenasyle ge- gründet. An 1000 Flüchtlinge werden täglih mit dem Noth- wendigsten versehen. Das slavische Wohlth:tigkeits-Comité seßt seine Sammlungen in Rußland fort,

Galaß, 28. September. (Tel. des W. „Fremdenb! “) Bezüglich der Vorbereitungen der Russen in der Dobrudscha für ihre Verproviantirung über den Winter verlautet, die- selben werden in Babadagh den Centralplay ihrer Ver- proviantirung und in den drei Städten Tultscha, Hirsowa und Küstendsche kleinere Verproviantirungsstationen haben. Behufs ihrer leihteren Verproviantirung verbessern die Russen die Straßen in der Dobrudscha. Nicht das mit der Armee Mehemed Ali's vereinigte egyptishe Corps, sondern eine Abtheilung der nördlich von Basardschik stehenden egyptishen Truppen hatte unter dem Kommando Talaat Paschas, des egyptishen Militär-Fntendanten, die Donau bei Silistria überschritten, ohne sih jedoch bis jeßt aus dem Bereiche der Kanonen dieser Festung zu entfernen. Ueber die militärische Situation in Bulgarien wird den „Times“ von ihrem Bukarester Spezialkorresponden- ten, Major Brackenbury, unterm 24. d. telegraphirt:

„Im S chipkapasse ist Suleiman Pascha seinem Ziele nit näher, als er es vor einem Monat war, als seine 15,000 jeßt todten und verwundeten Mannschaften noch Dienste leisteten. Ich schenke dem aus türkischer Quelle stammenden Berichte, daf: die Türken zeitweilig das FortSt. Nikolaus besett hielten, keinenGlauben einfa darum nicht, weil eine Streitmacht, welche es einmal erobert hatte, es wegen feiner die ganze umlicgende Gegead beherrshenden Lag? halten fonnte. Nach meiner Kenntniß von den Positionen des Scipkapastes bin ih über- zeugt, daß es gänzlih unmöglich ist, die russisben Fortifikationen durch Sturm zu nehmen, falls niht den Rufsen die Munition au8geht eine Cventualität, die nit so leicht eintreten dürfte, da sie troß der Behauptung Suleim1n Paschas, daß er die Straße nah Gabrowa beberrsche, in beständiger Verbindung mit ihren Depots in Grabowa stehen. Es giebt kurze Distanzen, wo das türkische Feuer die reguläre Chaussee auf der nördlihen Abdahung des Passes erreicht; aber die Russen haben Nebenwege an diesen Stellen angelcat, welche sie in den Stand seten, das türkishe Feuer während des Tages zu ver- meiden, während sie des Nachts die Chaussee ohne Gefahr lbenuten. Sollte der Schipkapaß durch irgend eine unerwartete Eventualität fallen, so ist die Einnahme von Tirnowa nicht das unvermeidliche Resultat. Die ganze Straße von Gabrowa nach diesem Orte hat Ueberfluß an starken Positionen und noch bis zum 30. August be- festigten die Russen die Zugänge zu Tirnowa. Sollte Sulei- man Pascha Tirnowa erreichen, so muß er sich einen Weg aus dem Labyrinth von Hügeln und Thälern entweder via Tirnowa oder Selvi bahnen, und leßterer Ort ift zu weit westlih g:legen, um ihn zu befähigen, die russishen Verbindungen zu bedrohen, ehe die Reserven auf seine Marschlinie geworfen werden könnten. Ueber- dies würden seine Truxpen s{chlecht fahren, ehe er aus dem Balkan heraus ist, und er würde in keiner Lage sein, die Offensive zu er- greifen, nachdem er 15,000 oder 20,000 Mann feiner besten Truppen zwischen Kasanlik und dem offenen Lande nördlih vom Balkan verlo- ren. Zur Linken ist Mehemed Ali Pascha nach dem Lom zu zurück- gewichen und hat die Streitkräfte des Generals Tatischef, welche ihm wahrsteinlich auf dem Fuße folgten, angegriffen. General Tatischef behauptete seine Position, und es wurde eine Wieder- holung des türfkfishen Angriffes erwartet. Die Garde fängt an, auf der Szene der Aktion anzukommen, und falls Mehemed Ali nicht sehr rash und hart \{lägt, wird seine Gelegenheit vielleicht für immer vorübergehen.

Ragusa, 28. September. (Tel. des W. „Fremdenbl.“) Der Truppentransport auf der Bahn Salonichi-Mitrovißa ist nun beendet, da alle Truppenabtheilungen, welche die Pforte nah Alt-Serbien werfen wollte, hon in Mitrovißa angekommen sind, von wo nun dieselben theils nah Nisch, theils wieder nah Novibazar abmarschiren. Von dem ursprünglichen Plane, auch bei Mitrovißa ein Truppencorps aufzustellen, ist man in Konstantinopel wieder abgekommen und es werden daher die an der serbischen Grenze stehenden türkischen Truppen auf drei Pläße, Nish, Novivazar und Klein-Zwornik konzentrirt sein. Bei Valona in Albanien organisiren jeßt die türkishen Behörden ein größeres alba- nesisches Reitercorps.

(W. T. B.) Aus Serajewo meldet das „N. W. Tageblatt“: Nah Meldungen des Journals „Bosna“ sind die Aufständischen im Bezirke Dervant bei den jüngsten Zusammenstößen mit den Türken geschlagen worden. Von hier wurden Truppen gegen die Montenegriner nah Pacco beordert.

Asiatischer Kriegsschauplaßg.

Aus Tiflis, 27. September, meldet die W. „Presse“: Noch immer treffen Verstärkungen ein. Es werden alle Vorbereitungen zu einem Winterfeldzuge, welcher eventuell bis Dezember gesührt werden kann, getroffen.

Die Nr. 39 des „Central-Blatts für das Deutsche Nei h“, herausgegeben im Rcichskanzler-Amt, hat folgenden Inhalt: Allgemeine Verwaltungs\achen: Verweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet. Militärwesen: Nachtrags-Verzeichniß solcher höheren Lehranstalten, welche zur Ausstellung gültiger Zeugnisse über die wissenshaftlihe Befähigung für den einjährig-freiwilligen Militär- dienst berechtigt sind; Namhaftmahung von Lehranstalten, denen provisorisch gestattet worden, solhe Zeugnisse auszustellen. Konsulatwesen : Exequatur-Ertheilungen. Personalveränderungen 2c. : Ernennung beim Rechnungshof. Münzwesen: Uebersicht über die Ausprägung von Reichsmünzen. Finanzwesen: Goldankäufe Sei- tens der Reichsbank ; Nachweisung der Einnahmen an Zöllen und emeinschaftlihen Verbrauchssteuern, sowie anderer Einnahmen im

eutshen Reih für die Zeit vom 1. April 1877 bis zum Schlusse des Monats3 Fans 1877; Statistik der deutschen Banknoten für Ende August 1877. Marine und Schiffahrt: Ertheilung von Flaggenattesten. Post- und Telegraphenwesen: Postverkehr mit der Argentinishen Republik; Verbot der Einführung von Trauben u. |. w. nah der Schweiz.

Statistische Nachrichten.

Sterblichkeits- und Gesundheitsverhältnisse. Ge- mäß den Veröffentlihungen des Kaiserlichen Gesundheits- amts sind in der achtunddreißigst.:n Jahreswohe von je 1000 Be- wohnern, auf den Jahresdurd [nitt berechnet, als gestorben ge- meldet: in Berlin 25,5, in Breslau 28,5, in Königsberg 32,9, in Cöln 16,3, in Frankfurt a. M. 22,2, in Hannover 20,2, in Cassel 19,9, in Magdeburg 23,6, in Stettin 29,3, in Altona 23,0, in Straß- burg* 17,5, in München 34,1, in Nürnberg 24,6, in Augsburg 32,3, in Dreéden 25,1, in Leipzig 15,4, in Stuttgart 21,2, in Braunschweig

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