1901 / 7 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 09 Jan 1901 18:00:01 GMT) scan diff

sodaß ein Beftand von 4716 Nlterérentenantkeilen mit 462 531.04 A Jakbresrente und :19 382 Invalidenrenteranthetlen mit 1383 653,99 4 Jahresrente verblieben ift. . Der Vermögensbestand der Versiherungsan stalten einfchließlich Dey Rer es -der Inventarien belief fh bei Ablauf des Jahres

-* 701 532 529 65 M, wovon bis dabin 76 373 513,24 M

dem Reservefonds 21 a. a. D.) überwiesen worten sind. ava A durchs{nit!lihe Verzinsung der Kapitalanlagen erfolgt mit y 0. Der Durhschnittsscß der Alters rente, welher für die im Jahre 1891 begonnenen 123 55 # betrug, ift für die im Jahre 1892 beginnenden Renten auf 127,27 A und für die im Jahre 1893 be- ginnenden auf 12939 A gestiegen, dagegen für die im Jahre 1894 beginnenden auf 125,598 4 zurüdckgzeganyen, hat fi jedoch für die im Jabre 1895 beginnenden Altersrenten wieder auf 131,77 M, für die im Jahre 1896 becinrenden auf 13340 4, für die im Jahre 1897 beainrenden auf 13583 4, für die im Jahre 1898 beginnend?-n auf 138 03 G und für die im Jahre 1899 beginnenden auf 14157 gehoben. Die Durschnittshöhe der Invalidenrente, welhe fich für die im Jahre 1891 begir nenden Renten auf 113,40 4 belief, hat für He im Jahre 1899 bezinnenden Renten denBetrag von 131,56 46 erreidt.

An Beitragserstattungen (§§ 30, 31 des Invaliditäts- und Altert versihhe: ur aëgeset-8) wurden von dzn 31 Veisiherungsanstalten festzesezt 134 617 Eistattung-n in Fällen von Verheira!hung im Beitrage von

4107 972,21 A und 27 455 Eirstattungen tn Todesfällen im Betrage von 1213 004,25 A :

Die durd,schnitilhe Höhe des auf jeden Erstattungêfall kommen- den Betrages berechnet fich für sämmtlitze Anstalten zusammen auf 30,52 M gegen 28 62 6 im Vorjahre in Fällen von Berheirathung, 44,18 M gegen 39,86 A im Vorjahre in Todetfällen.

Land- und Forstwirthschaft.

Antwerpener Getreidehandel im Dezember 1900,

Der Kaiserliche General-Konsul in Antwerpen berichtet unter dem 2. d. M. Folgendes:

Die Géschäfte in vorräthiger Waare sind durch den Ausstand der hiésigen Hafenarkbeiter fehr erheblich erschwert worden.

Ungeachtet der zusammengeshmolzenen Vorrätbe in Antwerpen sind die Weizenpreise keinen bedeutenden Schwankungen unterworfen gewesen.

Diese sowie die Preise für die fonstigen Getreidearten und für Mehl stellten sich Ende Dezember 1900 ungefäbr, wie folgt:

Weizen : NOTbamer anber. a S e O L See. Bala n E ABE A es L L L IS U C ra T i rother Le a R S IBE Plata, A C c I Donau, Le E russischer, L C R Ad )L—] inländischer, C E 3 Donau und nordamerikanischer inländischer . A zu Futterzwecken für Brauer . E E russisher und nordamerikanischer . Odessa und Donau E nordamerikfänis{cher und Plata . Weizenmehl : inländisches . E L. Die Vorräthe wurden Ende Dezember 1900, wie folgt, geschätt: Weizen: 250 000 dz Roggen: 15 000 (Gerste: 40 000 Mais: 15 000

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Roggen: Gerste :

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Maßregeln.

Zur Bekämpfung der Tuberkulose.

Die Bestrebungen des Deutschen al-C Lungénheilstätten, dessen Vorsiß der Staatsfekretär des Innern, Staats-Minister Graf von Posadowsky-Wehner führt, baben,

wie die „Heilstätten-Korrespondenz“ mittbeilt, neuerdings. insbesondere | dadurch) Anerkennung gefunden, daß zablreihe Gemeinden demselben |

als Mitglieder beigetreten sind. Es ist dies um fo erfreulicher, als die

an die Unterbringung von Lungenkranken in Heilstätten sih ansließenden | Maßnahmen auf dem Gebiet der Tuberkulose-Bekämpfung vorwiegend das |

fommunale Fürsorgegebiet berühren und das beim Zentral-Comité eingehende, reibbaltige Erfahrungématerial infolge der unmittelbaren Zugebörigkeit der Gemeinden ihnen am besten zugänglih ist. Es ist wohl hauptsächlich diesem Umstande zuzuschreiben, daß auch kleinere Stadtgemeinden und Gemeindeverbände dur Zablung eines größeren einmaligen Beitrages die dauernde Mitglied\chaft erworben. baben. Die Einrichtungen des Zentral-Comités haben sich cit dem Berliner Tuberkulosen - Kengreß auf dem Gebiete der Auskunft-

ertbeilung immer mehr auégebildet und find vielfa auc für das |

Ausland vorbildlich geworden. Seitens der Stadt pommerschen Lungenhbeilstätte neuerdings wieder in ernstere Er wägung gezogen worden. größeres Legat zugefallen, dessen Vetwendung für den gedachten Zweck in Aussicht steht, und auch die Plabfrage sieht anscheinend einer befriedigenden Lösung entgegen. i Stettin bestehenden Einrichtungen für die Auslefe der Lungenkranken |! würden in Verbindung mit einer direkt zugänglichen städtischen Heil stätte erft eigentlih zur vollen Wirkung gelangen. : eines Provinzialvereins zur Bekämpfung dèr Schwindsuchtsgefahr in Poinmern, nach dem Vorgange in den Provinzen Posen, Séhlesien, | Sachsen, Hessen-Nassau 2c., ist bis nah der ciltgliltigen Entschéidiung | über das vorgenannte Stettizuer Heilstättenprojekt verschoben worden. | Der bei Magdeburg gelegenen Heilstätte für lungen frankte Frauen „Vogelsang", welche die Vaterländischen Frauen- vereine der Provinz Sachsen unter Führung von Frau Staats- Minister ven Boetticher vor einigen Jahren ins Leben gerufen haben, wurde vom Deutschen Zentral-CLomit“ - für Lungenheilstätten ein weiterer Zuschuß bewilligt, damit die Austalt dur erhebliche Er weiterung ihrer Einrichtung in der Lage ist, dem imer größeren Zu- drang heilbedürftiger Frauen noch mehr gerccht- zu“ werden. Die Zahl der Betten wird durch Neubauten zunächst f circa. 160 erhöht werden. In Krefeld wird die - Errichtung einer Heilstätte für Lungenkranfke seitens des Zweigvereins vom Rothen Kreuz für den Landkreis Krefeld beabsichtigt. Als" geeignetster Punkt für die Errichtung der Anstalt ist in der Umgebung von Kréfeld éine Stelle am Südwestabbange des Hülsérberges bezeihnet und für den angegebenen Zweck bereits erworben worden. Der Vereinsvorstand, an dessen Spiße der Landrath De. Limbourg steht, is um die Sammlung von Beiträgen eifrig bemüht, “um von der bekannten Hochherzigkeit der zahlreidén wohlhabenden Mit- bürger tes Stadt- und Landkreises ist zu erhofen, daf die -erforder-

Zum Bau der Lungenheilstätte Rosbach, wekche gegen- wärtig der Heilftättenbetein in Köln als ‘feine erfte Anftalt ercnbtet, hat das Deutsche Zentral-Comité für Lungenheilstätten in Berlin einen Zus{uß von 30 000 # bewilligt.

Vom Württembergischen Verein für Volksheilstätten wurden in der Jahresversammlung Mittheilungen über die fe Heil- stätte „Wilhelmsheim“ gemacht. Die Baukosten der für 100 Lungenkranke eingerichteten Anstalt beziffern sich auf 350000 A Die ersten Kranken wurden am 16. August v. J. aufgenommen, während die feierliche Einweihung am 11. Oktober v. J. stattfand. Von Privaten, Industriellen, Gemeinden find an Gründungsbeiträgen 87 868 M4 einge- gangen. Vom Deutschen Zentral-Comité zur Errichtung von Heil- jtätten für Lungenkranke wurde ein Zuschuß von 25000 4 bewilligt. Ferner wurden 300 000 4 von der Württembergischen Sparkasse zu günstigen Bedingungen zur Verfügung gestellt. Nach Bestreitung der Baukosten verbleiben 62 867 4. als Betriebs8- und Unterstüßungsfonds. Aus letzterem follen bedürftigen Kranken, die feiner Krankenkasse an- gehören oder für welche niht das volle Verpflegungsgeld bezahlt wird, Unterstüßungen gewährt werden.

Eine Lungenkranken-Station, in welcher die Patienten vorzugsweise vor der Verbringung in die Heilstätte auf ihren Zustand beobachtet werden follten, wurde vor einigen Jahren in Altena i. W. beim St. Vincenz-Krankenhause errichtet. Der Geheime Komtmerzien- rath Selve, welcher hierzu die Anregung gab und die Bestreitung der ersten Kosten übernahm, verband hiermit insbefondere die Absicht, un- geeignete Fälle von der neu errihteten Kreisheilstätte bei Lüdenscheid fernzuhalten, zugleich aber auch über die Verhältnisse der Kranken behufs Einleitung weiterer Fürsorge Kenntniß zu erlangen. Aehnliche Ein- richtungen find befanntlih inzwischen an manchen anderen Orten ge- troffen worden. Auch die Königliche Poliklinik für Lungenkränke in Berlin verfolgte u. a. dieselben Ziele. nannten Station in Altena, insbesondere durch den Bau eines Pavillons für {wer Lungenkranke, welche nah ibrem ‘augenblicklichen Zustande nicht für die Behandlung in der Heilstätte in Frage konmen, jat das Berliner Zentral-Comité eine Beihilfe bewilligt.

__ Eine für die Tuberkulose-Bekämpfung hochbedeutsame Berordnung hat das Königlich sächsische Ministerium des Innern erlassen. Es wird in derselben zunächst die für alle weiteren Maßnahmen unerläßlihe Anzeigepfliczt den Aerzten, Haushaltungs- und Anstaltsvorständen, fowie den Leichen- frauen bei Strafandrohung auferlegt. Die Anzeige jedes Falles von Lungen- oder Keblkopfshwindsuht ist binnen drei Tagen bei den Ortspolizeibehörden, deren Zuständigkeit im ein- zelnen erörtert wird, zu bewirken. Als zweite Maßregel zur Be- kämpfung der Tubcrkulofe ist die Desinfektion der Wohnungen, in denen Tuberkulöse untergebraht waren, angeordnet. Bei mittellosen Kranken oder * Verstorbenen find die Koften auf die Gemeindekasse zu übernehmen.

_Zur Erkennung der Tuberkulose im ersten Stadium äußert sch Dr. Neißer, Direktor dés städtishen Kranken- hauses in Stettin, in der leßten Nummer der „Inrtbaliden- und Alters-Versicherung“. CEinzig und “allein die Tuberkulin-

| mittel

| tuberkulös

| finde die Tuberkulin-Injektion h | an Tuberkelbacillen oder eines sicheren Lungenbefundes darauf -au-

| wo die j (Selegenkbei

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- |

| Erfahrungen als

Stettin ist die Erbauung einer ersten |

Der Stadt war vor einigen Jahren ein | | die Berufungen an | handlung derselben beim Patentamt. Die beim städtisden Krankenhause in |

Die Begründung |

Ti Geldmittel für den Beginn des Baues bald zur T stehen werden.

ügung |! |

Reaktion habe sich in den leßten Jahren als diagnostisches Hilfs- [ wirkklih bewährt, und zwar seien es die Erfahrungen an Hausthiéren, die in so großer Ausdehnung und unter fo

| guter Kontrolé durh die Sektion gemaht worden feien, daß die

Tuberkulin-Diagnose eine ebenso große wirthschaftliche als wissenschaft-

| liche Bedeutung erlangt habe. Die großen Statistiken von Bang und | Gber, an ungefähr 53 000 Thieren | Biehbestände

gewonnen, lehrten, daß einzelne bis zu 75 9% tuberfulês, eine niht geringe Anzahl anderer aber ganz frei von Tuberkulose gewesen scien. Von 124 Thieren, welche positiv reagierten, seien bei der Sektion 123 befunden worden. Voges rechne bei 7327 Thieren nur circa 2,7 9% Fehlresultate. Im Stettiner Krankeuhause Anwendung, wo es beim Fehlen

fommt, dur Feststellung der Diagnofe der Landesversicherungs-Anstalt

| eine feste Handhabe für die Einleitung des Heilverfahrens zu geben.

Ein übler Einfluß sei bei derart im erften Aufangsstadium begriffenen Patienten nie beobachtet worden. Die Tuberkulin-Reaktion werde als ein vortrefflihes Hilfsmittel betrachtet, das jedoch stets nur in

| Verbindung mit der klinifcen Beobachtung . und niht im Gegensaß | zu diejer Berücksichtigung finde.

Die Bemühungen, Uebergäunugsanstalten für Heil- stätten-Entlassene mit landwirthschaftlibem Betrieb zu schaffen, aus der Behandlung Kommenden zur weiteren Befestigung der Gesundheit und Erwerbsfähigkeit bci geeigneter Beschäftigung finden, bezeibnet neuerdings der genannte Direktor des städtischen Krankenhauses in Stettin auf Grund seiner unterftüßungéwerth. Die Landesversiherungs-

anstalten für die Hansestädte, für die Provinz Hannover u. a.

| sind zur Zeit mit Versuchen nach dieser Richtung beschäftigt. Die Zentral-Comités für |

leßtgenannte Versicherungsanstalt bofft, durch Verbindung mit der Forstverwaltung geeignete Arbeitsgelegenheit zu beschaffen. Auch der Bolksbeilstättenverein vom Rothen Kreuz in Berlin hat bekanntlich beschlossen, in Ergänzung seiner Einrichtungen in Grabowsee für“ die Pfleglinge cine ländliche Kolonie als Uebergangsanstalt in das Er- werbsleben zu begründen.

Handel und Gewerbe,

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie".) Desterreich-Ungarn.

Geschäftsordnung für den K. K. Patentgerichtshof. Die Kundmachung der K Ministerien des Haudels und der Justiz vom 8. November 1900, womit die vom K. K. Patentgerichthofe auf Grund des § 90 des Geseßecs vom 11. Januar 1897, betreffend den Schuß von Erfindungen (Patentgefetz), beschlossene Geschäftsordnung für den K K. Patentgerichtshof erlassen wird, ist im Oesterreichischen Neichs-Gesetzblatt 1X X1 veröffentliht. Daselbst findet sih auch die Verordnung der genannten Ministerien von demselben Tage, betreffend f den Patentgerichtshof und die Be

raffiniertem Mineralöl unter der Dichte von 770® zur Wärmeerzeugung für industrielle Zweckæ. Durch Finanz - Minisierialerlaß vom 10. d. M. ift im Sinne des § 5 des Mineralöl-Steuergeseßzes vom 26. Mai 1882 die Befreiung von der Mineralsl-Verbrauchésteuer auch für jenes raffinierte Mineralöl unter der Dihte von 770° bei 129 Réaumur (Benzin) zugestanden worden, welches unter Aus- {luß der Lichterzeugung lediglih zur Wärmeerzeugung für gewerb- lihe Zwecke, beispielsweise zu Sengzwecken bei der Appretur der Tertilwaaren, zum Verschmelzen der (Slasränder, zur Erzeugung von Glasperlen und Knövfen, Verwendung findet. (Oester. R.-G.-Bl.)

Steuerfreier Bezug von

Rußland. 5

(Erhöhung der Zoll-Rückvergüt ung für ausgeführte Baumwollenwaaren. Das Finanz-Ministeriuun macht in Nr. 132 der (Seseß-Satnmlung bekannt, daß die Zoll-Nückvergütung für ins Ausland ausgeführte Bäuniwollenwaaren um 1 Rbl. 20 Kop. pro Pud erhöht wird. Die Erhöhung tritt in Krafk mit dem 15. Dezember d. J., d. h. sie ist bindend A die Baumivollenwaaren, die nah diesem Tage ins Ausland ausgeführt werden. :

Zulassung der Einfuhr von Tetrosulfol. Gemäß einer vom Gehilfen des Ministers des Junern bestätigten Entscheidung des Méedizinalraths darf das unter der Bezcichnung Tetrosulfol békannte cheinische Produkt nah Nußland ungehindert eingeführt werden. (Zirkular des Zoll-Departements vom 11. November 1900, Nr. 23 916.)

Zur Erweiterung der ge- -

Die aus dem Kaukasus kommende Nachricht von ‘der neuer Steinkohlenlager im Tfwarczelsker Forstrevier auf bei der Galisga im Gouvernement Kutais verdient Beachtung, zumal die E ‘Ermittelungen auf “eine reiche Ausbeute ünd etne bor- trefflihe Beschaffenheit der Kohle schließen laffen. E e Das vorläufig an 5 Punkten durchß Schürfungen untersueßte Areal von 40 Quadratwerst besißt eine Kohlenfhicht von be ádén Stärke. Am reichhaltigsten erscheint das 8 Quadratwèrst ürnfa}sende Kohlenlager auf dem linken Ufer der Galisga. Die ganze Koblen- Page besteht aus vier Flößen von verschiedener Stärke, welche durch Koblenschiefershihten von einander getrennt sind. Der unterste Flöß erreicht stellenweise eine Stärke von ¿oden der zweite und dritte eine solhe von je 2 Arschin, und die oberste Schicht hat eine Stärke von etwa 14 Werschock. Der Zwischenraum zwischen dem ersten und zweitenFlöß beträgt bis 6 Faden, zwischen den übrigen annähernd 2 Faden. Die Kohlen- menge auf dem linken Ufer der Galisga wird auf 47 Milliardén Pud oder 73 Millionen Tonnen berechnet. Für das zweite unter- Jute Areal eshäßt; an den drei übrigen Punkten scheinen die Vorräthe ebenfalls edeutend zu sein. Auf dem ersten der erwähnten Kohlénareale, und zwar auf dem untersten, mächtigsteit Flöß, ist bereits ein Stellen angelegt und in Gegenwart des Ministers für Landwirthschaft und Domänen eröffnet worden. Man glaubt annehmen zu dürfen, daß über das untersuchte Areal hinaus auch auf dem übrigen Tkwarczeléker

Entde ckung neuer Steinkohlenlager in Rußland.

MNeviér, welches im Ganzen 180 Quadrctwerst umfaßt, koblenhaltige.

Ablagerungen vorhanden sind. __ Die Tkwarczelsker Steinkohle ist auf ihre. Qualität hin“ in ver- schiedenen Laboratorien und Instituten untersuht worden. Als ‘werth- vollste CIgenlal erscheint ihre Verkokungsösähigkeit. Sie liefert bis zu 709/69 mehr oder minder blasenreihen Kols, und in enispre®end gebauten Defen erbält man ungefähr 65% zu metallur. ijen Vyperationen vollkommen geeigneten Koks. Der Aschegehalt beirägt in der reinen Kohlenmasse 3,5—6,5% und im Koks 5—9 9%, der Schwefelgehalt ist sehr gering. Â

Die Ausbeutung des neuen Steinkohlenlagers soll dur gleich- zeitigen Stollenabbau der beiten vorerwähnten Kohlenareate, mit den höher gelegenen Flößen beginnend, erfolgen. Der Kohlenbeständ muß bei einer Ausbeute von 100 Millionen Pud, wie: män "berechnet hat, auf 60 Jahre reihen. Nach den vorläufigèn Veranf(hlagungen stellt fih das Pud sfortierter und gewaschener Kohle in Oezêmczyri auf 4¿ Kopeken. Darin sind einbegriffen die ‘Kosten. für den Transport der Kohle auf der Eisenbahn, die zur Verbindung ‘des Kohlenreviers mit dem Meere ins Auge gefaßt ist und deten Bau bei der Lage des Kohlenareals keine technischen Schwierig- keiten bietet. Die Vorarbeiten sind bereits in Angriff genommen. Gleichzeitig wird eine neue Palencmnlage in einer nördliß von Oczemczyri belegenen kleinen Bucht projektiert, welhe Schutz gegen die nordwestlichen Winde bietet. Das zum Hafen- und Cisenbahn- bau sowie zur Instandsezung des Unternehmens erforderliche Kapital wird auf 65 Mill. Rbl. berechnet. Dem Vernehmen nah wird die Aufbringung desselben keine Schwierigkeit bereiten. Französische, deutsche und enalische Unternehnrer, welche sih dur besondere Vet- treter über die Berhältnisse informiert haben, follen ihre Vermittelung bereits angeboten haben. Doch scheint auch eine Gruppe: Moskauer Kapitalisten bereit zu sein, die Ausbeute des Kohlenlagers. in die Hand zu nehmen. (Russischer Finanz-Anzkiger.)

Die Ergebnisse der russishen Branntweinproduktion am 1. Oktober 1900.

Im europäischen Nußland wurden im September v. F. 964044 Wedro Spiritus hergestellt, gegen 1011910 Wedro im Jahre 1899/1900 und 702244 Wedro im Jahre 1898/99, mithin gegen 1899/1900 47 866 Wedro weniger und gegen 1898/99 261 800 Wedro mehr. Seit Beginn der Kampagne wurden produziert 1 145651 Wedro gegen 1 184 696 Wedro im Jahre 1899/1900 und 872 493 Wedro im Jahre 1898/99, mithin geaen 1899/1900 um 39 045 Wedro weniger und gegen 1898/99 um 273 158 Wedro mehr. Die Zahl ‘dèr am 1. Oktober in Betrieb befindlichen Brennereien war im Verglei zum Vorjahre um 37 geringer, 384 gegen 421

Die registrierten Vorräthe an Spiritus beliefen sich ain 1. Ok- tober v. J. auf 7 539 333 Wedro gegen 5513 714 Wedro im- Jahre 1899/1900 und 6 824727 Wedro im Jahre 1898/99, sonach mehr 2 025 619 Wedro und 714 606 Wedro.

Die Spiritusbewegung im europäischen Rußland für diè Zeit bis zum 1. Oktober der drei letzten Kampagnen stelltèé sich folgender

maßen : 1898/99 1899/1900 1900/1901

Wedro wasserfreien Spiritus 872 493 1 184 696 1145 651

11360697 13712938 12545393 14858 589 5 513 714 7539 333

7 031 679 7 319 256

52 532 113 152

Produktion E Borräthe zu Anfang der Kampagne . es Zufammen . Vorräthe am 1. Oktober Verbleiben . Davon ab Ausfuhr Mithin Bestand zum Ver brau . ;

13 846 815 6 824 727 7 022 088

418 528

6603560 6979147 7206104. (Nuss. Handels- und Industrie-Zeitung.)

Die Stahlwaarenproduktion Belgiens in den Jahren 1895 bis 1899.

Die Produktion Belgiens an fertigen Stahlwaaren belief sich 1899 auf 653 950 t, gegen 567 728 t im Jahre 1898, 527 617 t im Jahre 1897, 519311 t im Jahre 1896 und 367947. t ‘im Jahre 1895.

Der Antbeil der Eisenbahnschienen an diesen Mengen betrug 1899: 123 119 t, 1898: 117751 t, 1897: 136911 t, 1896; 1#47:183.t und 1895: 122257 t. Die Produktion an Eisenbahnschienen hat demnach in den letzten fünf Jahren keine wesentlichen Fortschritte gemacht. (Nach Engineerinz.)

Goldproduktion von Frjanzösish-Guayana in den'ersten drei Quartalen des Jahres 1900.

In den ersten neun Monaten des Jahres 1900 stellte sich- die Goldvroduktion in Französisch-.Guayana, wie folgt:

Distrikt Menge

ko

Mana ; 531049 Approuague . 371,973 Sinnamary . 346,449 Noura 78,136 Maroni . . 128,381 Oyapock . . 80,696 Kaw 9,570 Jracoubo 4,898 G 2 5 és AUD Streitiges Gebiet . ._« 192,393

Zusammen 1712,95.

(Nach Tho Board of Trade JouttialL)

(Schluß in der Zweiten Beilage.)

wird der Kohblenvorrath auf 24 Milliarden Vud-

t oder ‘gèrà ade fi o M ut, O f apièr aller Art

m ‘Staimköblen und Koks .

Fische; e s Ana i S e c

Andetrè Der Fische. . . 255

“S aler DA O J

7 inten¡Geéräthschaften,Werk-

„Sustisen. E imelzeisen .

e E n S : zte oder geschmiedete

«Butter, natürliche

u W'

Ulaholitche Flüssigkeit zu desti

« den betreffenden Produzenten transportieren zu können.

Handel und Gewerbe. (Schluß aus der Ersten Beilage.)

_Schwedeus Außenhandel in den Monaten Januar bis

Oktober 1900. Einfuhr. Baumwolle, gefärbt | und un-

inge; gesalzen oder eingelegt, Héinger gesalien eher eialegs

Januar bis Oktober 1900 1899

13 278 12 309

32660 28/042 1632 1633 11 030

90 004

1570

1144

18 535 000 39 030

M a Nafchineit, Werkzeuge und Theile N o e a pi Roh: “und Ballasteisen . .

hnschieneñ . tangeneisen. , ..

x : s 3 341 einigte Mineralöle .

55 993

202 O r 1 683 iermáafsse, 'trockèéne . . …. 353 N 809 000 Butter, „natürlihe, . .… .. é 418

«„ _Tünsftliche A é 992 R En E A 122 962 E a 5 Ó 306 Mais . E : 29 566

gen 922 Wettnimcbi 12808 5 495 35 080 2 422 3 339 1388 15 830 19 220 5 850

Wolle, gefärbt und ungefärbt . ; Geivebe, seidène aller Art dz 7 baumwollene , , Í wollene A ¿

z leinene N n Ausfuhr. t

« géelalzéne, eingele; te ge- dôrrte oder Mevtuderte

Theer, wie Steinkohlentheer

20 745

8 447

2/272 1 385 2 920 2930

166

7 297 000 79 608 7547

16 352 133/963

4 994 4 528

2 061 2297 776 1031 2312 2108 127 123 1489 810 1 525 773 34 230 38 280 41 245 31 309 106 480 34 951 8 468 4433 39 771 42795 27 514 31 678 16 315 17 486 13 33

2 301 38 819 238 193 396 397

4 341 2461 3078 2 209

110 300 108.500 304 200 332 700 938/000 771 000 2/280 000 2 300 500 S d-e 6 1 467 600 1 407 400 Gehobelte und gefalzte Bretter 389 800 456 400 pündhölzer A 15 518 13 996 olle, gefärbt und ungefärbt . i 51 61 Gewvébe, baumwollene .. 103 151 o E s 70 61. (Svensk Export.)

Speck aller Art . Lebendes Vieh: Pee R 2 FURdOleP. . Schäfe . .

¿euge und Théilé davon Roh- und Ballasteisen

136 135

E Sezogenet Draht . E 6 o 6 o E

e

Gisenerz . .

E E, t id « alt ierinafse: chemische, trockene ¿ z nasse . ¿ mechanische, trockene

N nafse

g künstliche (Margarine)

Rent o Théer (außer Steinkohlentheer) Bauhbolz, Mastbäurte, Segel- S Ee av e ck C Balken und Dächsparren , . E e S retter, rohe . .

ma Q. T O D M U

Rumänien.

Branntweinsteuer. Dur ein im „Monitor Oficial“ vom 8. Oktober v. J. veröffentlichtes Seiten, sind die Bestimmungen ber die Branntweinbesteuetung im wesentlichen, wie folgt, abgeändert worden : Art. 1. Für den aus Getreide, Kartoffeln, Wurzeln und anderen Stoffen hergestellten Spiritus wird für den Dekalitergrad eine Steuer ( 10 Bani’ gezahlt. Die aus Frücten, Wein, Weinhefe und Träbern fldeugten Spirituosen unterltegen einer Steuer von 5- Bani ‘fx, den Dekalitergrad. il i ; Art: 2. Die Herstellung ‘von Spirituosen aus Früchten, Wein- befe und Träbern darf nur in den Brennereien vorgenommen werden, dig vom Finanz-Ministerium eigens dazu ermächtigt sind. Die Be- ligung zur Herstellung wird vom Finanz? inisterium allen be- den Brennereien verliehen oder solchen, die nah ihrer Gründung nachstehende epingungen erfüllen: a. Jn einem {Fabrikationsjahre, vom 15. August bis 15. Mars gerechitet, wenigstens 2500 Dekaliter ieren, b. Die- allgeméinen hygienischen ngungen zu. erfüllen, welche der Sanitätsrath bei der Einführung dieses Geseges angeordnet hat. Ms Art. 3. ; Die ermächtigten Brennereieu sind verpflichtet, außer der Fabrikation zu eigenèn Zwecken auch das Rohmaterial der übrigen, Produzenten derselben Region - zu verarbeiten, Falls diese Fabrikation 10 000 Dekaliter betragen sollte, sind die Fabrikanten verpflichtet, . hinreichend transpörtable- Kessel zu besitzen, hn ie zu ntge für die Fabrikation werden die ermächtigten Brennereien eine, Gebühr erheben, die jährlich vor dem 15. August von einem Vertreter der oduzenten und einem Repräsentanten der Fabrikanten festgestellt d. Für den Fall, s diese sih niht einigen können, wird das Finanz-Ministerium entscheiden. Die Gebühr kann entweder in Geld

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E A R n au Zweite Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger. Mr

Berlin, Mittwoch, den 9. Januar

oder dur eine Abgabe in natura gezahlt werden, wie es dem Eigen- thüinér des ‘Rohmaterials am genehmstêi ist. -

Art: 5. Liqueure jeder Gattung und Qualität sind einer Steuer von 12 Li für ‘das Dekakiter unterworfen. Befreit von dieser Steuer

“sind dié Liqueure, die aus berèits versteuertem Alkohol Hergestellt

werden. Die Ligueurfabrikanten, die ‘den erfordérlichen Alkohol selbst erzeugen, fönnen nur mit “besonderer “Genehmigung des Finanz- inisteriums thten Betrieb ausüben. |

Ark. 7. Die Feststellung der dem Fiskus zukommenden Steuer nach Art. 1 wird bei der Fabrikation vorgenómmen, und bei dieser Gelegenheit wird ein Abzug | von 5 9/9 für den normalen Verlust .im Lager berechnet. Die Erhebung der Steuet geschieht bei der Ent- Sfr der Getränfe aus ‘dem Lager. Wenn dié Getränke aus einem

ager in ein anderes desselben Eigenthümers übergeführt werden, so wird keine Steuer gezablt. Für Mee Mengen als: 10 Deka- ang E wird die Steuer in drei Monaten nach der Herstellung gezahlt.

Art. 8. Die Fälshung alkoholifscher Getränke aus Früchten durch Vermengung von Getreidebranntwein mit Pflaumen - Cfsenz, oder O i engung von Getreidebranntwein mit Fruchtbranntwein ist untersagt.

Art. 9. Bis zum Betriebe der Brennereien im Sinne des Art. 2 des gegenwärtigen Gesetzes bleibt die Fabrikation von alfoholischen Getränken aus Früchten frei. Die Fabriken alfoholischer Getränke aus Wein, Hefe oder Träbern fowie die Liqueurfabriken können nur näch vorheriger Genehmigung des Finaißzz-Ministeriums ihren Betrieb aufnehmen. .

Art. 11. Für Getränke aus Früchten, Wein, Weinhefe und Trä- bern, die bei Verkündigung dieses Gesetzes sich in den Lagern bei den Eigenthümern, Zwischenhändlern oder Kaufleuten in größeren Mengen als 30 Dekaliter a, und für die nicht bereits die im gegen- wärtigen Gesetze bestimnte Steuer gezahlt worden ist, zahlen die Eigenthümer 3 Bani per Dekalitergrad, die übrigen Lagerinhaber aber 5 Bani per Dekalitergrad, wenn die bei ihnen vorhandenen Mengen 30 Dekaliter überschreiten. Die: auf den Lagern befindlichen Liqueure zahlen in jedem Fälle die Steuer von 12 Let per Dekaliter, oder die Differenz von 6 Lei, wenn der Beweis erbracht werden känn, daß für dieselben die gegenwärtige Steuek bereits gezahlt ist.

Art. 15. Die Abgäbe für den ‘Hektar ist und bleibt vom 1. Oktober 1900 ab aufgehoben. Dieselbe wird von Amtswegen“ aus den Negistern gestrichen. ;

Dieses Geseß ist am 8. Oktober 1900, am Tage seiner Ver- kündigung, in Rechtskraft getreten. (Romania Economica.)

Die Teppich-Industrie in Zentral-A sien.

Wie allenthalben im Orient unter den mohamedanishen Völker- schaften spielt auch in Zentral-Asien die Teppichfabrikation eine hervorragende Nolle. - Ursprünglich dienten die Teppiche nur für den Bedarf der eingeborenen Bevölkerung; nomadisierende Turkrmenen, Bocharen und Sariks hatten Freude an den ihren hochentwickelten Farbensinn befriedigenden bunten Teppichen und ließen ihre Frauen nur für die Ausshmückung ihres Hauses oder Zeltes arbeiten. Erst später, namentlich in leßter Zeit, ist aus den Teppichen ein auf dem Welt- markt vielgefuhter Handelsartikel geworden, womit aber gleich- zeitig der Verfall der Teppichindustrie begonnen hat. Nirgends zeigt fich“ das besser wie in Tiflis, wo der Hauptmarkt nicht nur für taukasishe Teppiche, sondern auh für solche aus Zentral-Asien, Afghanistan und auch E ist. Von allen Seiten werden. neue und alte Tevpiche herbeigebraht, von persischen und - armenishen Händlern angekauft und von Viel aus nach allen Richtungen der Welt versendet. Es kommt nur selten vor, daß curopäische Händler die mit großen Unkosten und Mühen verbundenen Reisen nach Merw, Bochara und - Teheran unternehmen, dagegen kommen alljährlich zahlreiche Vertreter großer Teppichhäuser aus Wien, Paris, Berlin, Hamburg, New Vork und anderen Städten nah Tiflis, wo sie die größte

Auswabl von Teppichen versciedenster Art finden und Einkäufe für Hunderttausende von Rubeln besorg Die Vo e Europas und Amerikas für orientalische Teppiche wächst in j Jal ebendemselben Make geben die Teppichpreise in die Hêhe. bis vier Jahren sund im Durchschnitt die Preise um 25 bi C für gewisse Sorten, wie alte Sumak, Tetiner und ähnliche, sogar um 50 bis 60 9/% gestiegen.

C.

Namentlich gilt dies für die alten Teppiche da eigentli nur diese den Gegeastand der so rege gewordenen Nach frage bilden: von den modernen Teppichen sind nur die großen klein Een (Smyrna), die persischen (namentlich die Kirmans) und theilweise die asghanishen und die kleinen, aber fehr sorgfältig a arbeiteten Merws fehr gesucht und erzielen hohe Preise, während fonit in den fleinen kaukasischen und zentralasiatishen Teppichen die moderne Waare sich keiner besonderen Beliebthéit erfreut und im Preise be deutend hinter jenen der alten Stücke zurücsteht. Diefe enorme Preissteigerung der alten Teppiche ist aber niht sowohl der zu- nehmenden Nachfrage, als vielmehr dem Umftande zuzuschreiben, daß die alten Teppiche immer seltener und, da, die moderne Fabrikation viel mangelhafter ist, durch gleichartige neue nicht ersetzt werden. Tekins, die vor zei bis drei Jahren für 60 bis 80 Rbl. erbältlich waren, kosten heute 120 bis 150 Rbl. und sind auch für diese Preise oft gar nicht zu bekommen. Auch die alten Jamut-, Merw-, BedeD-, Chiwa- und Kisel-Ajak-Teppiche werden immer felténer. Es ist wohl ' zu bemerken, daß diese zentralasiatischen (transkaspishen) Teppiche, namentlich die Tekiner Chiwas, Jamuts und Pendehs in Europa und ganz besonders in Wien unter dem Namen „Bochara“ bekannt ld: Dies ist nicht richtig, da alle diese feinen Sorten von den urkmenen in den Achalteke- und Merw-Oasen und in Chiwa erzeugt wérden und unvergleichlich besserer Qualität find als die in Bochara geknüpften Teppiche, und zwar sowohl die eigentlichen Botaras, als au die sehr verbreiteten, aber zumeist groben und unhaltbaren „Kerkis“. Von den bocharischen Teppichen erfreuen si nur die allerdings sehr {ônen, aber auch lehr theuren „Mirs“ eines besonders guten Nufes, während die anderen bocarishen Teppiche den transkaspischen an Preis und Güte nachstehen. Die Ursache des all- emeinen NRückgangs in der modernen Teppichfabrikation Zentral- fiens ist hauptsächlih dem zunehmenden Interesse für Teppiche seit der Eröffnung der Transkäspishen Bahn zuzuschreiben. In früheren Fahren, wo alle Teppiche mit Kararvanen dur die wasserlosen Wüsten und öden Steppèn bis an das Käspishe Meer und von dort na Tiflis geführt werden müßten, wär“ die Teppichausfuhr weniger umfängreih, und da der örtliche Bedarf nicht groß war, war au die Fabrikation eine ziémlih beschränkte, dafür aber wurde ihr die allérgrößte Sorgfalt zugewendet, nnd eine Krau fónnte mit Muße Monate lang an demselben Stück arbeiten. Besonders große Aufinerk- samkeit wurde auf die Bereitung der unvergleichlihen rge lGen Farben und die Zeihnungen verwendet. Obgleich alle Teppiche desselben Ursprungs ein ganz gleiches a zeigen, fann man do nie zwei identishe Teppiche finden, da jeder Arbeiter in ‘die Einzel- E einèn gewissen individuellen Charakter legen will. Seit dem usbáu der Eisenbahnlinie ist es ganz anders geworden. Die alten Téppiche wurden Und twerden maenbaf angekauft, und dur ‘die bohen Pteisé verleitet, hat man aufdie Massenprodüktion ver- lèât; es foll recht [i iiéll ind recht“ viel rent werden. Vor alle wurde ‘der Herfkélliig der Farben geringere Sórgfalt' zu- wandk; die alkhergebtahten tiefen Und haltbären, vêgetäbilis

Farbèn tburden dutch die viel* wohlfeilèéren, allerdings ‘auch viel

und m j

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| loko matt,

1909.

unhaltbareren, grellen Anilinfarben erseßt, wodurch die ganze Teppich- fabrikation einen anderen Charäktèr erhielt. Auck in : dem Knüpfen wurde man viel nahläfsiger ‘und ‘das“Produkt wurde nicht nur“ in Sre und- Zeichnung viel geringer, sondern “auch an Feinheit und altbarkeit läßt es sih mit den Erzeugnissen der alten Technik nicht vergleichen. In der Meinung, ih dem - fremden Geshmack anzu- passen, fing man an, sich von den althergebrachten, traditionellen Zeichnungen loszusagen und persishe und auch europäishe- Muster recht ungeschickt nachzuahmen. Anstatt der fonst üblichéèn Teppich- ornamentik sieht man {on häufig Blumen, Thiere, Häuser und auch Menschengesichter eingeieauet was S oft geschmacklos und geradezu unschön ausnimmt. die alten Teppiche immer mebr antgcraut werden, werden bald keine alten Muster mehr vorhanden sein. Es-ift wahr, daß die Arbeiter ihre. Zeichnungen zumeist aus dem Gedächtniß ausführen, aber ihr Auge war bisher dur den steten Anblick klassisher Muster ge\chult, was bald niht mehr der Fall fein wird. Es wurde deshalb ‘in leßter Zeit der Vorschlag getnaht, daß der Staat alle noch vorhandenen alten, wirklich fasse \chöônen Teppiche ankaufe und aus ihnen: eine Mustersammlung anlege, welche in farbigen Reproduk- tionen verbreitet werden müßte. (Austria.)

Zwangsversteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgeriht T Berlin gelangten die

nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Tilsiterstraße 83, den Geschwistern Gernth olz gehörig. Nußungsroerth 13 200 4. Mit dem Gesfammtgebot von 218300 H baar wurde die städtische Lehrerin Emma Zoogmann, Kottbuserstraße 10, Ersteberin. ___ Beim Königlichen Aintsgericht ll Berlin: Zwecks Auf- hebung der Gemeinschaft drei Grundftüke in Stralau, dér Frau Marie Brunzel und Genossen gehörig. Mit dem Baargebot von 234 100 Æ und 150 # Hypotheken wurden Frtau- Marie Brunzel“ in Berlin und Genossen Ersteher. Dorfstraße 38 zu Lichtênberg, dem Kaufmann Alb. Altvater zu Frankfurt a. M. gehörig. Mit dem Baargebot von 34500 A und 30000 Æ Hypotheken würde Kaufmann F. Schuckel in Friedrichsberg Ersteher.

ür Koblen und Koks bersclesien.

M. gestellt“ 15 490, d. M. gestellt 6057,

Tägliche Wagengestellung an der Ruhr und in An der Ruhr sind am 8. d. ree lg gelte feine Wagen. In Oberschlesien find am 8. rechtzeitig gestellt keine Wagen.

nicht nicht

Nach einer im Inseratentheil der heutigen Nummer d. Bl. veröffentlichten Bekanntmachung kann die im Auftrage der Kredit: kfanzlei des russischen Finanz-Ministeriums. halbjährlih herausgegebene Liste der bis zum 1. Dezember 1900 gezogenen, jedoch'noch- nicht gur Einlösung gelangten Stücke russisher Staatsfondsuan der Kasse der Herren Robert Warschauer u. Co. unentgeltlich ': in Empfang genominen werden. j

Der soeben erschienene Zeitungs-Katalog und In- sertions-Kalender für 1901 “der AntolieéieS pedition' von Rudolf Mosse enthält, wie die früheren ' Ausgaben, ‘ein voll- ständiges Verzeichniß sämmtlicher Zeitungen und Fachblätter Deutsch- lands, Oesterreichs und der Schwetz, fowie aller wichtigeren Blätter des übrigen Auslands, nebst einem das Auffinden der einzelnen Zeitungen wefentlih erleichßternden Ottsregistér. Der Katalog unterrichtet den Inserenten ferner über die Verbreitung, Erscheinungsweife,* poli- tische Richtung der verschiedenen Organe, über Insertionspreis, Spalten- breite, Svaltenzabl und über die der Anzeigenbérechnung ls Basis dienende Grundschrift der Blätter nah einém beigefügten“ Nvrmal- Zeilenmessecr, sowie über die Ausstattung der Annoncen. Weiterhin veranschauliht er nod inem reihen Material von Anzeigen- Entwürfen, bei deren Ausstatktungss{hmuck die moderne Kunstrichtnng und ZeitbenteËm? rielfcck zur Geltung. gebracht \ind, die Mittel“ und Wege f 2 Wirksamkeit der Anzeigen erhöhen läßt. Die äußer: nadtvelle und praktische ‘Anordnung des Zeiktüngs- biéberige Form einer Púültmappe mit Schreib

bande: Gala B Gz

LAC 2e Tage des Jahres.

Kénigsberg i. Pr, 8. Januar. (W. T. B.) Getreide markt. Weizen niedriger, Roggen niédriger, do. loko inländischer pr. 2000 Pfd. Zollgewicht 124,00—124,25. Gerste kleine inländische lau. Hafer flauer, loko pr. 2000 Pfd. Zollgewicht 118—+X23. Russische Erbsen pr. 2000 Pfd Zollgewiht -—.

Danzig, 8. Januar. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen

Umsay 250 t, do. inländ. hohbunt und. weiß 152156, dó. üiländ. bellbunt 151—152, do. Transit bohbünt und wveiß 118, do. bellbunt 116, do. Termin zu freiem Verkehr pr. Septbr. —, do. Transit pr. August RNegulierungspreis - zu en Verkehr —. Noggen loko unverändert, inländischer 122, do. russischer und polnischer zum Transit 87, do. Termin pr. August —, do. Termin Transit pr. August —, do. Regulierungspreis zum freien Verkehr Gerste obe (660—700 g) 125—134, Gerstè fleine (6252-660 g) 120. Per inländisher 122. Erbsen inländishe 150. Spiritus loko ontingéntiert —, nicht kontingentiert —. | - 9, Januar. (W. T. B.) Die Einnahme der Marienburg - Mlawkaer Eisenbahn betrug im Mönat Dezember 1900 . nah provisorischer Feststelluug 213 000 Æ gegen 209 000 Æ náh pro- visorischer Feststellung im Monat Dezember 1899, mithin mehr 4000 4

Breslau, 8. Januar. (W.T. B.) Schluß-Kurse. Schles. 34% L.-Pfdbr. Litt. A. 97,00, Breslauer Diskontobank 94,60, Breslauer Wechslerbank 102,90, Kreditaktien ,„— SlesisWer Bankv. 141,00, Breslauer Spritfabrik 172,25, Donnersmark 201,00, Kätto- wißer 192,00, Oberschles. Eis. 116,50, Caro Hegenscheidt Akt. 112,60, Oberschles. Koks 143,25, Oberschles. P.-Z. 124,00, Opp. Zement 135,00, Giesel Zem. 126,50, L-Ind. Kramsta 155,00, Schles. Zement 158,00, Schl. Zinkh.-A. 352,00, Laurahütte 192,75, Bresl. Oelfabr. 78,70, Koks-Obligat. 95,50, Niederschles. elektr. und Kléinbahngesell- haft —,—, Cellulose Feldmühle Kosel 154,00, bel Aende

ank-Aktien 113,00, Emaillierwerke „Silesia“ 138,75, Schlesische Elektrizitäts. und Gasgesells{aft Litt. A. —,—, do. do. Litk.: B, 106,00 Gd. i :

Magdeburg, 8. Januar. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzuckter 88 9/9 ohne Sack 9,95—10,224. Nachprodukte 70 o o. S. 8,00—8,15. Stimmung: Ruhig, Krystallzucker T. mit Sack 27,85. Brotraffinade l. ohne Faß 28,19. Gem. Raffinade mit Sack 27,85. Gem. Melis mit Sack 27,35. Stimmung: —. Rob l. Produkt Transito f. a. B. Hambutg pr. Januar ‘9,25 “Gd., 9,322 Br., “pr. Februar 9,40 Gd, 9,5“ Bet:, ‘pr. März 9/474 Gd., 9,524 Br., pr. Mai 9,65 bez., 9,674 Br., pr. August 9,85 Gd.. 874 Br. Rubig, stetig. g

Frantfurt a. M., 8. Jänuar. (W. T. B.) - Schluß-Kurse. Lond. Wechsel 20,442, Pariser do. 81,40, Wiener do. 84,90, 3 0/6 Reichs-A. 86,20, 30/9 Hessen v. 96 83,00, Jtaliener 95,50, 3/0 . Ank. 24,20, 5 9% amort. Rum. 87,90, 4 0/4 rus}. Kons. 100,50, 4% Russ. 1894 96,20, 4% Spanier 71,00, Konv. Türk.“ 22;90, Unif. ptér 105,00, 5 9% Mexikaner v. 1899 98,00, Rei 142,50, Darmstädter 130/80, Diskonto-Komm-.: 176,40, Dtesditer Bank 144,40, Mitteld. Kredit 111/00; * Nätionalb!* f D. 131,00, Oest.-