1901 / 8 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 10 Jan 1901 18:00:01 GMT) scan diff

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London, 10. Januar. (W. T. B.) Einer Aoydmeldung zufolge kehrte der von Rotterdam nah New York bestiminte deutsche Dampfer „elios“ nah Maasluis zurück, weil der Hochdruck-Zylinder ge]prungen oder in Unordnung gerathen war. Der Dampfer- ging ohne fremde Hilfe nah Rotterdam weiter, um dort zu reparieren.

Bremen, 9. Januar. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. ¿ciner „Prinzeß Irene“ v. Ost-Asien 8. Jan. in Hongkong ange- ommen.

10, Januar. (W. T. B.) Dampfer „H. H. Meier“, v. New Ke kommend, 9. Jan. a. d. Weser angek. „Borkum“ 6. Jan. Reise v. New York n. Galveston und „Kaiser Wilhelm der Große“ 9. Jan. v. Cherbourg n. Southampton, sowie „Prinz Heinrich“ v. Penang n. Colombo fortges. „Darmstadt“, nach Australien best., 9. Jan. in Colombo angekommen.

Hamburg, 10. Januar. (W. T. B.) Hamburg-Amerika- Linie. R er „Bulgaria“, v. New York n. Hamburg, 10. Jan. Curhaven, „Pennsylvania“, v. New York n. mburg, 9. Jan. Dover passiert. „Bolivia“, v. St. Thomas n. Hamburg,, 9. Jan. v. Havre abgeg. „Andalusia“, v. Hamburg n. P iladelphia,’ 9. Jan. Dover passiert. „Aragonia" 9. Jan. v. Colombo n. Hamburg abgeg. „Kiautschou“ 9 Jan. v. Genua abgeg. „Savoia“ 9. Jan. in Yokohama_ und „Scotia“, v. Montevideo n. Genua, in Barcelona angek. „Sparta“, v. Montevideo n. Hamburg, 9. Jan. v. Funchal abgegangen.

London, 9. Januar. (W. T. B.) Union-Linie. Dampfer „Briton“ auf Ausreise Dienstag in Kapstadt angekommen.

Castle-Linie. Dampfer „Dunolly Castle“ auf Heimreise Montag v. Kapstadt abgegangen.

_ Rotterdam, 9. Januar. (W. T. B.) Holland-Amerika- Linie. Dampfer „Amsterdam“, v. New York n. Rotterdam, heute Wight passiert.

Theater und Musik.

Frau Ingeborg Oselio Björnson is wegen Indisposition ge- nöthigt, den Beginn ihres Gastspiels im Theater des Westens auf die nächste Woche zu verlegen. Die Gounod’she Oper „Faust“ wird indessen morgen denncch, und zwar in neuer Einstudierung, zur Aufführung gelangen. In den Rollen der Margarethe und des Mephistopheles treten Fräulein Mathilde Hoffmann vom Stadt- theater in Danzig und der Großherzogliche Hof-Opernsänger Carl Bucha aus Weimar als Gäste auf. Den Faust wird Herr Desider Aranyi singen. Die anderen wichtigeren Rollen sind mit den Damen Brackenhammer und Detschy sowie den Herren Waschow und Gill- mann besetzt.

Das Oratorium „Christus“ von Franz Liszt gelangt durch den Philharmonischen Chor (Dirigent: Professor Siegfried Ochs) am Montag, den 14. Januar, Abends 74 Uhr, unter Mit- wirkung der Damen des Gesangvereins „Harmonie“ (Dirigent: M. Eschke), einer Anzahl von Mitgliedern des Erk’chen Müännergesangvereins, fowie des verstärkten Philharmoni- schen D rebelders in der Philharmonie zur Aufführung. Die Soli liegen in den Händen von Frau Emilie Herzog, Frau Marie Blank, Fräulein Charlotte Huhn, der Herren Kammersänger C. Dierich und C. Scheidemantel, H. Grahl vnd N. Harzen-Müller. Den Orgelpart hat Herr B. Irrgang, denjenigen des Harmoniums Herr Direktor Mar Eschke übernommen.

Eberhard Königs Tragödie „Klytaimnestra“, deren Auf- führung von der literarisch-dramatischen Abtheilung der „Berliner Finkenschaft“ bereits für Anfang Dezember geplant war, aber verschoben werden mußte, wird nunmehr am Mittwoch, den 16. Januar, Nachmittags 34 Uhr, im Berliner Theater zur Dar- fcellung gelangen, und zwar in der bereits bekannt gegebenen Beseßung. Billets sind an der Kasse des Theaters käuflich. Anfragen sind an die Geschäftsstelle der „Finkenschaft“ (Dorotheenstraße 7) zu richten.

Mannigfaltiges.

Berlin, den 10. Januar 1901.

Zu dem Anfang April beginnenden Jahreskursus im Kinder- gärtnerinnen-Seminar des im Jahre 1862 gegründeten „Ber - liner Fröbel - Vereins“ (Johanniterstraße 9) werden schon jeßt Unineldungen neuer Schülerinnen angenommen. Zur Aufnahme ge-

für einzelne C r, z. B. Kleinkindererziehung, Fröbel\

Wetterbericht vom 10. Januar 1901, 8 Uhr Vormittags.

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2lhalb bed. 2\wolkenlos l\beiter

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heiteres Frostwetter. Wenig Aenderung, in Nord- | Fau

westdeutshland theilweise Thauwetter, wahrscheinlich.

Deutsche Seewarte. | den fieben Zwerge!

Vorstellung zu

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Theater. Sul

Königliche Schauspiele. Freitag: Opern- haus. 10. Vorstellung. Lohengrin. Romantische

Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Preise der Plätze: Fremden-Loge 12 Æ, Orchester-Loge 10 M, i T | Erster Rang 8 Æ, Parquet 8 Æ, Zweiter Nang

6 H, Dritter Nang 4 , Vierter Rang Sißplaßz 2 M. 50_ 43, Vierter Nang Stehplaß 1 M. 50 «Â.

Schauspielhaus. 11. Vorstellung. Sonder-Abonne- ment B. 2. Vorstellung. Der Burggraf. Histori- {es Schauspiel in 5 Aufzügen und einem Nachspiel

Schauspielhaus.12.Vorstellung. Agnes Beruauer. Trauerspiel in 5 Aufzügen von

Neues Opern-Theater: Geschlossen.

Sonnabend: Michael Kramer. Sonntag, Nachmittags 24 Uhr: Die Weber. Abends 7F Uhr: Rosecumontag.

Schiller-Theater. Freitag, Abends 8 Uhr: Der Raub der Sabinerinunen. wank in 4 Akten Lon Fran u N von L an. ¿

Sonnabend, nds 4 e Tochter des Herrn Fabricius. auf e

Breite. Abends 8 Uhr: Die Orientreise.

Theater des Westens. Freitag (19. Abonne- | N

über den britischen Inseln und dem Norwegischen | ments-Vorstellung): Mit gütiger Erlaubniß der A Meer. In Deutschland herrs{cht ruhiges, meist | Köni lißen Genera)-Jutendaatur. Zum ersten Male: | Die Geisha.

Sonnabend, Nachmittags: Sneewittchen

Sonntag, Nachmittags: immermann.

Montag: Der Freischüy.

eignet sind Frauen und Töchter aus gebildeten Ständen mit guter chulbildung. Du den Unterriht in wödchentlich etwa 20 Stunden und die Uebungen im Kindergarten werden die Schülerinnen

mit allen Seiten der Theorie und Praxis des Berufs bekannt ge- |

macht, sodaß sie dann in Kindergärten und Familien wirken können. ter können fie ihre Kenntnisse in dem seit zwei Jahren be- sl enden Winter-#Fortbildungskursus erweitern. Der Besuch ist auch olchen Damen gestattet, weidie, ohne ein Zeugniß erwerben u E EE e - gungen und Gesundheitslehre, Interesse haben. Das Besuchen der sechs ndergärten des Vereins ist diesen Hospitantinnen wie auch jedem, der die- selben kennen lernen will, gestattet. Für junge Mädchen, welche eine Gemeindeschule mit Erfolg besucht haben und sih das Zeugniß einer Fröbel’schen Kinderpflegerin erwerben wollen, umdanneine Familien- stellung anzunehmen, ist die seit dem Jahre 1864 bestehende Kinder - pflegerinnen-Schule des Vereins (Stallschreiberstraße 54) mit ebenfalls einjährigem Kursus eingerichtet. Die Schülerinnen dieser Anstalt verbringen im zweiten Halbjahr die Vormittagsstunden in einer Familie, in der sie auch zu wirthschaftliher Thätig- keit angeleitet werden und für ihre ilfeleistungen freie Be- köstigung erhalten. Der neue Kursus beginnt gleichfalls anfangs April. Nähere Auskunft ertheilt der Leiter des Seminars und der Kinderpflegerinnen - Schule, Gymnasial - Oberlehrer, Professor Dr. Pappenheim (Alerxandrinenstraße 70), bei welhem auch die Anmeldungen E Ee an den Kursen in der Zeit von 1 bis 2 Uhr zu be- wirken sind.

_In der „Urania“ (Taubenstraße) wird heute Herr Dr. Naß einen Kursus „Technologie des täglichen Lebens“ mit dem Vortrag „Irdisches und künstlihes Licht“ beginnen. In dem ge- nannten Cyclus, welcher zehn Vorträge umfassen soll, wird Herr Dr. Naß ein Bild von der Entstehung und Fabrikation jener Dinge gehen, die den Bedarf und den Komfort des modernen Lebens ilden. An die au einzeln verständlichen Vorträge werden fich Erkursionen nach den verschiedenen Werken, z. B. nah einer Gas- anstalt, einer Kerzen- und Seifenfabrik, der Königlichen Porzellan- manufaktur, einer Glashütte u. \. w., zur genaueren Demonstration anschließen. Diese Exkursionen follen in der Hauptsache Sonnabends Nachmittags bezw. Sonntags Vormittags stattfinden.

Die Königliche Hof- Buch- und Steindruckerei von Wilhelm Greve, Berlin SW. (Ritterstraße 50), London W. und Paris, hat einen Wandkalender für das Jahr 1901 erscheinen A der zur Erinnerung an das bevorstehende zweihundertjährige Jubiläum des Königreichs Preußen besonders glänzend hergestellt is. Der nah einer Originalzeihnung von Professor Doepler d. J. in farbiger Lithographie und Golddruck ausgeführte Obertheil über dem Kalendarium zeigt, von Lorbeerkränzen umrahmt, die Medaillon-Brustbilder des Königs Friedrih T. und Seiner Majestät des Kaisers und Königs Wilhelm IL., darunter die Namen und die Jahreszahlen 1701—1901 und dazwischen die Insignien der Königswürde: Krone, Scepter, Neichs- \{wert, Neichsapfel und Hermelinmantel. Der Kalender empfiehlt sich als ein 6benfo gefälliger wie praktisher Wandshmuck.

Der Billetverkauf zu dem für Sonnabend, den 26. Januar, an- gekündigten Ballfest des Vereins „Berliner Presse“ in der Philharmonie beginnt am Montag, den 14. d. M., und findet dann tägli durch Herrn Dr. Wasner in den Klubräumen des Vereins (Charlottenstraße 37), Nachmittags von 5 bis 7 Uhr, statt.

Gebirgen wurde, wie die „Schlesishe Zeitung“ meldet, in der ver- gangenen Naht um 3 Uhr 32 Minuten eine heftige, 14 Sekunden andauernde Erdershütterung wahrgenommen. UÜebereinstimmende Berichte liegen aus Hayn im Riesengebirge, aus Friedland bei Waldenburg, aus Gottesberg, von der böhmischen Gebirgsseite und aus Glaß vor. Die Nichtung des Erdbebens war: Süd-Süd-Ost nah Nord-Nord-West.

Breslau, 10. Januar. dle T. B.) In den \chlesischen

Herne, 9. Januar. (W. T. B.) Heute Morgen um 6 Uhr fand auf der Zehe „Shamrok“ 1 und 11 durch verbotswidriges Losfchießen eines Nollkastens mit Dynamit eine Kohlen staub- Explosion statt. Vier Bergleute wurden verletzt.

Meß, 9. Januar. (W. T. B.) Amtli@® wird gemeldet: S tee 122 E ent Le fuhr -beute Nachmittag e

28 Minuten mit solher Geschwindigkeit untec die Bahnsteighalle

daß die Maschine den Prellbock überfuhr und durch die M

wand. 75 m tief in den Wartesaal driiter Klasse drang. Die Urfahe war zu spätes Bremsen; die Suftbremsen waren in Ordnung. Der poiabems. Rösener aus Mey erlitt im Wartesaal eine Verrenkung des rechten Fußgelenks und ein

den Bahnsteig passierender Arbeiter aus Nilvingen eine leite Haut-

\hürfung an der linken Hand. Fahrbeamte und Reisende wurd a E ige und Packwagen sind beschädigt. Der Betrieb ist nicht gestört.

London, 10. Januar. (W. T. B.) Wie der „Daily Telegraph“ aus New York vou gestern meldet, brach am Vormittag in Brooklyn eine Feuersbrunst aus, dur welche ein amerikanischer Dampfer zerstört und ein englisher Dampfer beschädigt wurden. Mehrere Gebäulichkeiten sind theilweise vernihtet. Der Schaden wird auf 500 000 Dollars geschäßt.

Marseille, 10. Januar. (W. T. B.) Nach den der „S80- ciétéGóénérale des Transports maritimes“ zugegangenen Nachrichten aus Faraman wurde der gestrandete amvbvfer „Kuste“ (val. Nr. 7d: Bl) die ganze Nacht vom Dienstag zum Mittwoch hindurch von der See mitgenommen. Das Mitteldeck und ein Theil des Vorderdecks ragten allein aus dem Wasser hervor. Eine Verbindung mit dem Schiffe herzustellen, war zunähst unmöglich. Die Lootsenboote, welche gestern früh abgegangen waren, - um dem Dampfer Hilfe zu bringen, konnten gegen die Heftig- keit der Wellen niGt auffommen und mußten . in den Bs von Marseille zurückehren. Hierauf versuhten Torpedoboote aufs neue auszufahren, waren aber geno der Vergeblichkeit ihrer Anstrengungen ebenfalls genöthigt, zurückzukehren. Die Kanonen, mittels deren Rettungsseile nah dem Schiffe geworfen wurden, konnten nur zweimal abgeshossen werden, wie es heißt, aus Mangel an Munition. SQUeR O gelang es, mit der „Russie“ durch den optishen Telegraphen in Ver- bindung zu treten. Die gesammte 54 Mann \tarke Besatzung und die an Bord E 46 Reisenden sind am Leben. Alle Passagiere und das nicht seemännische Personal sind der Vorsicht halber im Zwischen- deck untergebracht, alle Seeleute sind auf ihren Posten, der Kapitän und die are verlassen die Kommandobrüdcke niht. Der hintere Theil des Schiffes ist as; um einen Meter gesunken ; dadurch ist der vordere Theil in die Höhe gegangen, welcher fich infolge dessen außerhalb des Bereiches der weren Wellen befindet. Aus Toulon sind der Kreuzer „Galilée“ und der Schlepper „Travailleur“, welher einen geringen Tiefgang hat, hierher abgegangen, um die NRettungsarbeiten aufs neue zu versuchen. Sie trafen beute Morgen in Sicht von Faraman ein. Zwei andere Schiffe gehen ebenfalls in See, um fi an dem Nettungsversuch, der troß der noch immer hochgehenden See s\tatt- finden sollte, zu betheiligen.

St. Petersburg, 10. Januar. (W. T. B.) In der Um- gebung von Odessa konnten fünf fol onenzüge infolge von Schneeverwehungen nicht weiterfahren, wodurch etwa 200 Per- sonen in eine {limme Lage kamen. Es wurden 4000 Soldaten und Arbeiter entsandt, um den Schnee von den Linien wegzuschaffen. In Niga ist infolge eines Schadens in den Leitungen das städtishe Haupt-Fernsprehamt abgebrannt. Der haden beträgt 300 000 Nubel.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Cronberg, 10. Januar. (W. T. B.) Jhre Majestät die Kaiserin Friedrich befindet sich fortdauernd wohl und macht ine während der Mittagszeit Ausfahrten im Park und in dessen nächster Umgebung.

(Fortsezung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)

Blätter . Sonnabend:

Preisen: Sylvesternaht. Flach8maun als Erzieher.

Anfang 75 Uhr. ung. Der | 71 Uhr.

und Musik von Henri Berény.

Anfang 74 Uhr. einer Idee von Franz Wagner.)

Thalia-Theater. eti

anz von Jean Kren und

Sonnabend und folgende Tage :

ds von New York.

Lessing - Theater. Freitag: Wie die

S lahsmann als Erzicher. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu volksthümlichen

Hierauf um 10 Uhr:

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei bis über die j : F / 1A Hälfte ermäßigten Preisen: Rörá: 112. Male: China. Nachmittags ein Kind frei.

Secessionsbühne. (Aleranderplag 40.) Frei- tag: Der Leibalte. Komödie in 3 Akten von

Berliner Theater. Freitag (18. Abonne- | Lothar Shmidt. ments-Vorstellung) : Frauenherrschaft. Sonnabend: Die strengen Herren“ Sonntag, Nachmittags 24 Uhr: Die deutschen Y Abends 7} Uhr: Die beiden | heute. Große O E mit Gesang und ) Alfr. Schönfeld. von Gust. Wanda. Anfang 74 Uhr. Sonnabend und folgende Tage: Amor von heute.

Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

Freitag :

Bentral-Theater. Freitag : ev (The belle of New York.) | Gestorben: Hr. General-Arzt a. D. Dr. Lie,

y , „, | Burleske Operette in 3 Akten von Benno Jacobson Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Ephraim's | (mit Benußung der Grundidee von H. Morton). S Musik von Gustav Kerker. Anfan 74 Uhr. rath Alfred Benckendo ie Schöue von

u halben Preisen :

Sorbian Nachmittags 31 Se a achmittags 2 Uhr: Qu balben Breisen: |\" Gänther (Stade):

Saal Bechstein. Freitag, Anfang 7# Uhr: Klavier-Abend von Hedwig Wiszwianski.

Beethoven-Saal. Freitag, Anfang 8 Uhr:

Abends 72 Uhr: | Klavier-Abend von Anton Foerster.

Zirkus Schumann. Freitag, Abends präzise

Neues Theater. (Direktion: Nuscha Buße.) 74 Uhr: Große außerordentliche Vorstellung. \ S N Freitag: Die Liebesvrobe. Sch{hwank in 3 Akten | Außerdem sämmtliche neu engagierten Spezialitäten. Neues Opern-Theater. Festspiel : Cotngalern. S Thilo von T ote en Se Anfang | U. a.: Neu: Die Familie Nagels. Mlle. Mar- Dn) : Spe Yan 11. Se Barbier vou Bagdad. Komische Oper in 2 Auf- | (1a main.) Mimodrama in 1 Aufzua. Handluna | Kunstkräfte. Damen und Herren in ihren Glanz- zügen von Peter Cornelius. Die rothen Schuhe. ( ) Aufzug, Handlung Tanzlegende in 4 Bildern von H. Regel und S. Hayßreiter. Musik von Raoul Mader. Anfang | Hierauf: Die Hand.

Die Hand. | guerite. Mlle. Lina. Ferner Auftreten der besten

leistungen, sowie sämmilihe Clowns und Auguste

Sonnabend und folgende Tage: Die Liebesprobe. | mit ihren neuesten Entrées und JIntermezzos.

Vorführung der neuesten Original-Dressuren des Direktors Alb. Schumann. Zun Sch{bluß:

Residenz-Theater.(Direktion: SigmundLauten- Das große Manègen- und Wasserschau tüd China. burg.) Freitag: Frauen von heute. Schwank in 3 Akten von Benno Jacobson (mit Benußung E Er ort E 2 Anfang 7F Uhr.

Ss Sonnabend und folgende Tage: auen von Deutsches Theater. Freitag: Rosenmontag. | heute.

Der Krieg in Ost-Asien. Sämmtliche neuen Ein- lagén. Darstellendes Personal : 600 Personen. Sonntag: Zwei große Vorsteungen: Nach- mittags 34 Uhr und Abends 74 Uhr. Nachmittags: Zum 7. Male: Die große Kinder-Pantomime Das Märchen von Goliath und David. Zum

i Familien-Nachrichten. ;

Verehelicht: Hr. Oberleutnant Heinrich von Schoenberg mit Marie Edlen von der Planitz Ce. Wia Sáb ait: a fs eboren: Ein Sohn: Hrn. Generalmajor von arer Schubert (Lugano). Hrn. Hauptmann Erich sik von Warburg (Schweidnitz). Hrn. Darplunoun i: a. D. Carl von Chappuis (Waldenburg i. Schles.). grn, Professor Ernst Gaupp (Freiburg i. B.). Eine Tochter: Hrn. Hauptmann von Wris- berg (Berlin). Hrn. Oberleutnant Willy von Die Schöne | Livonius (Berlin). feld (Hannover). Hr. Alexander Frhr. von der Sculenburg- Altendorf (Stade), Hr. egierung? (Lüneburg). Hr. Amts- erichtsrath a. D. Marx Bigalke (Berlin). Fr. ndgerichtsrath Hermine Thalheim, geb. Ruelberg (Oels). Hrn. Hauptmann von Griesheim Sohn

bei . Abends: Volksthümli Preisen: Der p schi Konzerte.

u halben Preisen: Zar | Sing-Akademie. Mbenvs: o und gonzer yon Käte Navoth (Ge l

(Violoncello).

Verantwortlicher Redakteur : Direktor Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Freitag, Anfang 8 Uhr: | Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags ang) und Ludwig

Anteeas, I ofer (Violine) und

Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Neun Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage).

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Erste Beilage

zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preuß

Berlin, Donnerstag, den 10. Januar

Deutsches Reich.

a. unmittelbar in den! edelúñ ' J freien Verkehr (sofort verzollte Mengen)

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schen Staats-Anzeiger.

Ein- und Ausfuhr. von Getceide und Mehl im deutschen Zollgebiet.

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° Ueberschuß Einfuhr Dezember Januar 2, Ha bis Dezember 9175238 dz 8484417 ,„ 35983465 , 7317915. 13829084 ,

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Ausfuhr 2375 dz 22768 ,

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Berlin, den 9. Zanuar 1901.

Deutscher Reichstag. 21. Sitzung vom 9. Januar 1901. 1 Uhr.

Die erste Fn der Geseßentwürfe, betreffend das Urhebérrecht an Werken der Literatur und der Ton- kunst und betreffend das Verlagsrecht, wird fortgeseßt.

. Dr. Dertel (d. fons.): Wir begrüßen die Vorlagen als erwünschte Fortschritte der Geseßgebung auf einem wichtigen Ge- biete. Herr Diet hat die Regelung des Verlagsrechts für überflüssig erklärt uñd die Schriftsteller zum Zwecke der Wahrung und Förderung {hrer Interessen auf den Weg der Organisation gewiesen, wobei" ‘er ‘dêèn bestehenden Schriftsteller - Vereinigungen ein sehr wenig shmeichelhaftes Zeugniß ausstellte. Ohne selbst einem Ver- band’ dieser Art anzugehören, kenne ich. viele solche Vereinigungen von Sriftstellern, die ersprießlih und segensreih wirken; auch sind diese Vereinigutlgen keineswegs nur hurrahpatriotisch gesinnt. Daß die Organisälïton-rnücht alles erreicht, beweist do jeßt das Beispiel der fo starfen und ausgedehnten Organisation der Buchdrucker, der es nicht gelungen ist, im Hause des Herrn Schönlank ausgebrochenen Streit zu \hlichten. de r Diet steht mit dieser seiner Anschauung au wohl selbst in” seiner Fraktion ziemli vereinzelt da. Die Vorbereitung der Vorlage ift but die ausgiebige Befrägung von Sachverständigen, durch die rechtzeitige Veröffentlichung des Entwurfs und durch die Erm öglichung einer gründli öffentlichen Kritik sehr gefördert worden. Das Urbeberrecht wird hier zum ersten Male von Reichs wegen kodifiziert; der Urhéberrèchtsentwurf hat 's{hon im Geseg von 1870 cinen Vor- lâufer. “’Lêptéres schied die literarische Veröffentlihung nach ihren einzelnen Kätegorien; dies ist in dem gegenwärtigen (“ntwurf nicht mehr der Fall; und es ist mir zweifelhaft, ob damit ein Fortschritt gemaht worden is. Ich vermisse ferner in dem Entwurf einen Schuß für“ Privatbriefe, Tagebuchblätter und sonstige persönliche Aufzeichräüngén. “Ursprünglich hatte man es anders beabsichtigt; in dem endgültigen Entwutf fehlt es aber an einer solchen Bestimmung. Die Veröffentlichung von Privatbriefen, die man auf stillen Dert- lichkeiten gefunden hat, oder die durch den sprihwörtlih ge- wordenen günstigen Wind auf den Redaktionstish geweht worden sind, ist ‘já ‘zu einem: währen Unfug geworden, und die verbündeten Regie- rungen werde si ihrer Pflicht, diesem Mißbrauch auf irgend eine Weise zu ern, wieder bewußt werden müssen; denn Fundunter- shlagung, blerei und ähnliche inniorali[@e Dinge spielen unter allén Umständen in jedem diefer as mit. Die Hinderung der.wider- rechflihen Veröfféntlihung aintlicher Erlasse, so wünschenswerth fie an sich ist, dürfte sich allerdings mit der Struktur des Geseßes nicht ret bertragen. übrigen ist die Tendenz der Vorlage die Verstärkung des ReBto! für den wirthschaftlih Schwächeren, für den Urheber, nut zu biflligén: Etwas zu weit scheint mir der Entwurf zu gehen im Punkte der Verpfl tung zur Quellenatigabe. Diese if cin nob'lé ofticium der Zeitungen; jede anständige Zeitung wird darauf halten. Wenn nun der le fb, feststellt, daß auf Antrag jedes Einzelnen, der sich

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als Quell , der unglücklihe Zeitungsschreiber wegen unterlassener Angabe in dia e bis zu 150 M verurtheilt werden kann, so hat das v atte m Bédénken, denn die vermishten Nachrichten that- sächlichen“ Inhälts stammen meistens von Korrespondenzfabrikanten, we Saude von Zeitungen gleichzeitig bedienen. Man tann do nicht etwa bei der Mittheilung jedes Volkszählungs- resultats' “die ‘‘Quélle angeben. Würde d der Staakssekretär nur einmal ein r Tage in einer Redaktion aufhalten, jo würde er ‘sich ‘bald davon überzeugen, daß diese Quellenangab die reine Farce sein würde; denn man fann ja unendlich oft nicht die unmitte elle, sondern nur diejenige Stelle angeben, wo man die ht zuerst gelésen hat. Nicht weit genug geht der Schuß des Ur i bei dér Veranstaltung von Sammlungen, ins- besondere 20d Schulbüchern. Kleine Gedichte, die ih verbrochen habe, Tann ein Tbuchautor, ohne mi zu fragen, übernehmen; das will

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*Ausbeuteklassen

Dezembe 2 Bie 8 seit 1. Juli (A f e JERL, L... D

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ohne Vergütung . . _ 1E

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Noggenschrotmehl?

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1), Für Roggenschrotinehl wird das: Ausbeuteverhältniß:

in den einzelnen Betriebsanstalten besonders festgeseßt.

Bestand in Verschlußlagern, reinen und gemischten Tranfitlagern, Mühlen- lagern und Freibezirken*) nah den Abschlüssen der Lagerregister “am 31. Dezember 1900.

1315073 dz 719:921 ,

Weizen Roggen

Weizenmehl. . . 29437 dz Noggenmehl .. %308. ,

*) Brake, Bremen, Stettin, Neufahrwasser.

Kaiserliches Statistishes Amt. von Scheel.

ih ihm konzedieren; er kann das Gedicht aber auch nach Belieben, dem Zweck des Buches entsprechend, abändern, ohne mi zu fragen, so daß event. unter einer möglichsten Verballhornisierung mein Name prangt. Ich erinnere nur an die entseßliche Verbösetung des alten Volfksliedes, in dem anstatt des Liebchens der Onkel vers{chwunden war. Kompouieren lassen müssen wir uns unter allen Umständen, wir werden vertont, ohne uns dagegen wehren zu können. Ein ganz ernstes Licd wird von einem Coupletfabrikanten in parodistischem Sinne vertont; auch das muß sich der Autor gefallen lassen. Dabei geht auh materiell dem Urheber manches verloren, denn diese Kom- positionen bringen dem Komponisten oft Tausende ein, während der Dichter leèr ausgeht. Das soll jeßt auh rehtlich so sein; aber ein Grund für eine folche Benachtheiligung des Autors ist nicht abzusehen. Auch für die Honorarfrage sollten im Geseße -shärfere Bestimniungen getroffen werden; ih bemerke nur in Parenthese, daß ich für mein Gritlings- werk noch bis heute keinen Pfennig Honorar erhalten babe. Die Ueber- tragbarkeit des Verlagsrechts ist au nach meiner Ueberzeugung in der Unbeschränktheit, wie fie die Vorlage will, nit nothwendig und Dig: lich eine Maßregel im einseitigen Interésse der Verleger; jedenfalls sollte die Uebertragung nur von Gesammtausgaben, niht aber für irgend ein beliebiges Werk eines Autors gestattet sein. Nach der Berner Konvention ist der Nachdruk von Tonwerken durch die Walze gestattet, die Technik hat seitdem die auswechfelbaren Platten, Bänder und Scheiben erfunden, und diese wurden wie die Walzen behandelt, bis das Neichsgericht dieser Gleichstellung ein Ende machte. Die Vor- lage will nun diefen Automaten auch ge!eßlich die gleiche Stellung mit den Leierkasten, Drehorgeln und Spieldosen gewährleisten. Es sprechen ja wohl manche Gründe dagegen; wenn aber die Komponisten fo ungeheuerlich übertreiben, wie Herr Litollf, der in seiner Eingabe an den Reichstag sagt, cine solche Bestimmung könne nur in absolutistischen Staaten denkbar sein, so wird man gegen solche Gegenausführungen sehr harthörig. Andererseits sind auch die Komponisten schlimmer daran als die reproduzierenden Künstler, die Sänger und Darsteller, die große Summen für ihre Vorträge beziehen, während der Komponist oft leer ausgeht. Mindestens follten die Wohlthätigkeits- und Vereins- vorstellungen keine Ausnahmestellung erfahren. Wir stimmen füx die Ueberweisung der Vorlage an eine Kommission von 21 Mitgliedern. Auch wix wollen die geistige Arbeit vor unlauterem Wettbewerb {hüten und neben den materiellen die ideellen Interessen zur Geltung kommen lassen. u

9 Abg. Schrader (fr. Vgg.) spricht sich im allgemeinen zustimmend zu dér Vorlage, betreffend das Urheberrecht, aus und bält ebenfalls Kommissionsbérathungen für unumgänglich. Was den Abdruck von Zeitungsartikeln betreffe, so sei er mit dem Abg. Oertel darin ein- verstanden, daß ein erhöhter Schuß sehr wünschenswerth wäre, die Schwierigkeiten aber, die sich der sachgemäßen Quellen- angabe entgégenstellen, seien doch so groß, daß eine befriedigende Lösung dieser Aufgabe unthunlich erscheine. Redner hält ferner die Herbeiführung eines Ausgleihs zwischen den Komponisten und den Herstellern von mechauishen Musikinstru- menten für feineswegs so schwierig, als bisher dargestellt worden sei; natürli sei niht Alles erreichbar, was die Komponisten verlangt hätten; sie könnten sehr wohl mit dem zufrieden sein, was ihnen durch die Vorlage geboten werde. Früher scten oftmals Komponisten erst lange nah ihrem Tode zur Geltung und Anerkennung gelangt, aber das gelte für heute nicht mehr; denno wolle er an der Liberalität, mit der man die 30 Jahre Schußfrist für die Aufführung au von Tonwerken auf 50 Jahre verlängert habe, keinen Anstoß nehmen. Das Verlagsrecht sei als subsidiäres Recht annehmbar, obwohl es nit leiht vorkommen werde, daß ein Verleger auf Grund des Gesezes allein mit einem Urheber kontrahiere. Die Uebertragbarkeit des Verlagsrechts sei bestehendes Recht, und bisher scien auch Be- {werden darüber von Autoren nicht laut geworden; erst bei der Be-

rathung des Entwurfs auf dem Juristentage seien Bedenken aufgetaucht. Redner kann die ganz besondere Bedeutung dieser Frage nicht an-

erkennen. Der Verleger müsse doch inder Lage sein, die übernommenen. Gegenleistungen auch durch einen Anderen leisten zu lassen; . neben dem neuen Verleger solle ja nach wie vor der ursprüngliche haften. Die abs{reckenden Beispiele, die gestern vorgeführt seien, um die Uebertraabarkeit zu bekämvfén, könnten nicht durh- schlagen; denn der Verlagsvertrag sei doch auf Treu und Glaubèn abge\lossen und der Autor gegen derartige Mißbräuche vollkommen ge!chüpt. Durch die Beschrankung der Uébertragbarkeit würden die Verlagsartikel und das ganze Verlagsgeschäft entwerthet und in soweit au mittelbar eine Beschränkung der Kreditfähigkeit der Ver- leger berbeigefübhrt. Redner befürwortet eine Kommission von 21 Mitgliedern, damit beide Interessentengruppen ausreichende Ver- tretung finden können.

Staatssekretär des Reichs-Justizamts Dr. Nieberding:

Meine Herren! Der Standpunkt, den die Herren Redner der einzelnen Parteien des Hauses bis jeßt zu den vorliegenden Entwürfen eingenommen baben, giebt mir zu ausführlihen Gegenbeinerkungen, die in die allgemeine Diskussion hineingehören könnten, eigentlich keine Veranlassung. Die Beurtheilung der Entwürfe im allgemeinen ist derart, daß die verbündeten Regierungen für diese Stellungnahme dem hohen Hause dankbar sein dürfen. Sie erweckt die Hoffnung, daß wir über Meinungsverschiedenheiten, die im einzelnen bestehen, uns - in dem weiteren Verlauf der Berathungen einigen werden.

Die Einzelheiten, die von den verschiedenen Herren Rednern vor- gebraht worden sind, können naturgemäß in diesem Augenblick im Namen der verbündeten Regierungen niht erörtert werden ; sie können eine solche Erörterung erst dann in Anspruch nehmen, wenn sie in der Form bestimmter Abänderungs8anträge vorliegen. Es sind deshalb auch: nur wenige allgemeine Bemerkungen, die ih zu machen habé zu den Ausführungen der verschiedenen Herren Redner, soweit diese eben reflektieren auf die Bedeutung der Entwürfe im Ganzen.

Da hát zunächst der Herr Abg. Oertel zu dem Entwurf über das Urheberrecht den Wunsch ausgesprochen, daß die Struktur dieses Geseßentwurfs geändert werden - möge in dér Art, wie sie in dem bestehenden Geseßze von 1870 uns vorliegt. Ich will gern zugeben, daß in dem Augenblick, wo wir von"dèm einen Gesetz, das in der einen Weise konstruiert ist, übergehèn zu einem zweiten Geseß, das eine andere Struktur besißt, für die Betheiligten das Verständniß schwer ist; fih habe aber keinen Zweifel darüber; und ih glaube, im Laufe der Verhandlungen, die wir mit den sa verständigen Kreisen gehabt haben, ist diese Ueberzeugungauch beiden Sach- verständigen mehr und mehr durchgedrungen —, daß, je länger man sh mit einem Gese in der Zhnen vorgeschlagenen Struktur befassen wird, umsomehr man sih in dem Geschäftsverkehr des täglichen Löbens, wie auch bei den Gerichten mit der neuen Struktur befreundén wird. Will die Kommission, die dieses Haus zu ernennen gedenkt, den Versuch machen, eine andere Form zu finden, wir werden ihr gern dabei behilflich fein. Ich fürchte aber, nach den Vorarbeiten, die hinter uns liegen, würde der Versuch vergeblid) sein, er würde dex Kommission wahrscheinlich viel kostbare Zeit kosten (sehr richtig!) und voraussichtlih nur die Gefahr erzeugen, daß das Gute nicht e wird um eines vermeintlih Besseron willen. NE A

Dann hat der Herr Abg: Schrader]—au Herr Oertel hät vorher das Gleiche berührt, und gestern haben einige Redner Aehnliches be-