1901 / 11 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 14 Jan 1901 18:00:01 GMT) scan diff

E O E E E E S I r M E R

E t u A A E E E E 7TE E LRMEN E N

3) ûus den sächsischen Keeishauptimgünschästen' Baußen, /

Dresden, Leipzig, Zwicka l 4) aus den mwürttembergßchen Kreisen Neckarkreis, Schwarzwaldkreis, vailireis, Donaukreis, 5) aus dem badishen Landeskommifsariat Freiburg, 6) aus den hessischen Provinzen Starkenburg, Oberhessen, 7) aus dem GrèBherzogthum Sachsen-Weimar, 8) aus dem Großherzogthum Oldenburg, 9) aus dem Herzogthum Braunschweig, 10) aus dem Herzogthum Sachsen-Meiningen, 11) aus dem Herzogthum Anhalt, 12) aus dem Fürstenthum Waldeck, 13) aus den Reichslanden Elsaß-Lothringen

im Regierungsbezirk Bromberg zur Entladung mit der Eisenbahn gelangende Rindvieh bis auf weiteres beschränken. Bromberg, den 8. Januar 1901. Der Ma mnge Hrdsibens,

Freiherr von Lüßow.

Bekanntmachung, betreffend die Ausführung des Reichsgeseßes vom 30. Juni 1900,

betreffend die Unfallfürsorge für Gefangene.

Jn Ausführung des Reichsgeseßes, betreffend die Unfall- fürsorge für Gefangene (R-G.-Bl. 1900, S. 536 flg.), wird hierdurch Folgendes bestimmt Z ; D ;

Ausführungsbehörde im Sinne des § 8 des Gesetzes ist in den im 8 1 Absag 1 des R bezeichneten Fällen für die Gefängnißanstalten innerhalb der Stadt und in Fuhls- büttel die Gefängniß - Deputation, für die Gefängnisse in Curhaven und in Bergedorf der Landherr.

8 2.

Ueber Beschwerden gegen die Bescheide der Ausführungs-

behörde (8 11 des Gesetzes) entscheidet der Senat. Q;

Untere a n De im Sinne des H 12 des Gesetzes ist für die Stadt Hamburg die Polizeibehörde, für die Landherrenschaft Rigebüttel der Amtsverwalter, für die übrigen Landherrenschaften die betreffende Landherrenschaft.

Gegeben in der Versammlung des Senats; Hamburg, den 9. Januar 1901.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Polizei-Direktor Wallraf in Aachen den Charakter als Fen, N /

em Regierungs- und Baurath Nestor zu Posen den Charakter als Geheimer Baurath und

dem Bürgermeister Pagels in Oppeln den Titel „Ober- Bürgermeister“ zu verleihen, fowie L

infolge der von der Stadtverordneten-Versammlung zu Sagan getroffenen Wahl den bisherigen Stadtsekretär Martini daselbst als besoldeten Beigeordneten der Stadt Sagan für die geseßlihe Amtsdauer von zwölf Jahren zu bestätigen.

Hoa U AgE

Seine Majestät der Kaiser und König haben Allergnädigst beschlossen, Donnerstag, den 17. Januar 1901, im Königlichen Schlosse zu Berlin die Kapitel- fähigen Ritter des hohen Ordens vom Shwarz n Adler zur Aufnahme einiger Mitglieder und zur Ab- haltung eines Kapitels um Allerhöchstsih zu versammeln.

Auf Allerhöchsten Befehl werden die Obersten Hof-, die Ober-Hof-, die Vize-Ober-Hof- und die Hof-Chargen, die aftiven Generale der Janfanterie, der Kavallerie und der Artillerie, Admirale, Generalleutnants und Vize-Admirale, die Staats-Minister, sowie die in Dienststellung befindlichen Wirklichen Geheimen Räthe, die General - Adjutanten, die Generale und Admirale à la suite und die Flügel-Adjutanten, sowie das Gefolge Jhrer Königlichen Hoheiten der Prinzen hierdurch eingeladen, der ersteren Feierlichkeit (dem Aufnahme- Akt) beizuwohnen.

Vorfahrt von dem Lustgarten her durch Portal Nr. 5 bei der Wendeltreppe.

Die Herren vom großen Vortritt nehmen im Rittersaal rechts vom Throne, die aktiven Generale, Admirale, General- leutnants und Vize - Admirale, sowie die aktiven Staats- Minister und Wirklichen Geheimen Räthe dem Throne gegen- über Aufstellung. :

Die General - Adjutanten, die Generale und Admirale à la suite und die Flügel - Adjutanten, sowie das Gefolge Jhrer Königlichen Hoheiten der Prinzen begeben sich durch den Schweizersaal nah der Rothen (Drap d’or-) Kammer und verweilen daselbst so lange, bis sie dem Zuge nah dem Ritter- saale folgen fönnen. Dort treten nur der dienstthuende General-Adjutant und die beiden Flügel-Adjutanten vom Dienst an die Fensterseite links vom Throne, während alle anderen Gefolge rechts vom Throne an der Wandseite unter dem silbernen Chor Aufstellung nehmen.

Nach Beendigung des Aufnahme-Akts, und nahdem Seine Majestät der Kaiser und König, begleitet von den anwesenden Kapitelfähigen Rittern des hohen Ordens, den Rittersaal ver- lassen, haben daselbst von den zurücgebliebenen Zuschauern der Inveftitur-Feier nur die dienstthuenden die Rückunft Seiner Majestät des Kaisers und Königs und Jhrer Königlichen Hoheiten der Prinzen zu erwarten.

Der Anzug ist für die Ritter des hohen Ordens vom Schwarzen Adler in Gala, für die Herren vom Zivil mit weißen Unterkieidern (Kniehosen, Schuhe und Strümpfe). Der Ordensmantel wird über der Militär- oder Zivil-Gala-Uniform, die Ordenskette, welhe die Kapitelfähigen Ritter mitbringen wollen, über dem Mantel angelegt. Die neu aufzunehmenden Ritter erscheinen mit dem Bande des Ordens.

Für die Ordens-Beamten ist der Anzug ebenfalls in Gala mit weißen Unterfkfleidern.

Von den Rittern und Ordens-Beamten werden nur Bs preußische, niht aber fremde Orden getragen.

ie dem Aufnahme-Akte beiwohnenden Herren vom Zivil erscheinen in Gala mit Ordensband und langem Beinkleid von

der Farbe dér Uniform, die Herrén vom Militär im Parade-

Anzuge, die Generale Und die Offiziere der Fußtruppen mit langem Beinkleid. N : E

Alle bei der Feierlichkeit anwesenden Personen behalten den Flor um den linken Oberarm. Die Herren vom Zivil tragen weiße Handshuhe.- Z

Die Zeit der Einladung ist für die Höchsten Herrschaften um 12 Uhr, für die übrigen Ritter des hohen Ordens vom Schwarzen Adler und für die dem Aufnahme-Akt beiwohnenden Personen um 113/, Uhr Mittags. E

Die Anfahrt ist für die Höchsten Herrschaften, sowie für die übrigen Ritter des hohen Ordens vom Schwarzen Adler ebenfalls durch Portal Nr. 5 bei der Wendeltreppe.

Die Abfahrt is allgemein bei der Wendeltreppe.

Berlin, den 14. Januar 1901.

: Sra von Kaniß, Zeremonienmeister des hohen Ordens vom Schwarzen Adler.

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Der außerordentlihe Professor Dr. Hermann Schu - macher zu Kiel ist in gleicher Eigenschaft in die philosophische Fakultät der Universität zu Bonn verseßt worden.

Königliche Akademie der Künste.

Bekanntmachung.

_ Zur Vorfeier des Königlih preußishen Kron- jubiläums in Verbindung mit der des Allerhöchsten Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs wird die Königliche Akademie der Künste am Donnerstag, den 17. Januar 1901, Mittags 12 Uhr, im großen Saale der Sing-Akademie eine öffentliche Festsizung halten, zu der hierdurch ergebenst eingeladen wird. Eintrittskarten für die nicht reservierten Räume sind nicht erforderlich. Berlin, den 10. Januar 1901. Der Präsident. H. Ende.

Bekanntmachung.

Alle diejenigen jungen Männer, w?zlhe in einem der zum Deutschen Reich gehörigen Staaten igs fe t und ) in dem Zeitraum vom 1. Januar bis ein}chließlihch

31. Dezember 1881 geboren find,

2) dieses Alter bereits überschritten, aber sich noch nit

bei einer Ersaßgbehörde zur Musterung gestellt,

3) sih zwar gestellt, über ihr Militärverhältniß aber

noch feine endgültige Entscheidung erhalten haben und gegenwärtig innerhalb des Weichbildes hiesiger Refidenz sih aufhalten, werden, soweit sie niht von der persönlichen Gestellung in diesem Jahre entbunden sind, hierdurch auf Grund des § 25 der Deutshen Wehrordnung vom 22. No- vember 1888 angewiesen : fihbehufs ihrer Aufnahme in dieRekrutierungs- Stammrolle in der Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar d. J. bei dem Königlihen Polizei- Leutnant ihres Reviers persönlih zu melden und ihre Geburts- oder Loosungsscheinez und die etwaigen sonstigen Atteste, welhe bereits ergangene Ent- scheidungen über ihr Militärverhältniß enthalten, mit zur Stelle zu bringen.

Die Geburtszeugnisse werden von den Standesämtern ausgestellt.

ür diejenigen hiesigen Militärpflichtigen, welche zur Zeit abwesend sind (auf der Reise begriffene Handlungsgehilfen, auf See befindliche Seeleute 2c.), haben die Eltern, Vor- münder, Lehr-, Brot- und Fabrikherren die Anmeldung in der vorbestimmten Art zu bewirken.

Wer die vorgeschriebene Anmeldung versäumt, wird nah S 33 des Reichs-Militär-Geseßes vom 2. Mai 1874 mit einer Beldstrafe bis zu 30 Æ oder mit Haft bis zu drei Tagen best raft.

Reklamationen (Anträge auf Zurückstellung bezw. Be- freiung von der Aushebung in Berücksichtigung bürgerlicher Verhältnisse § 32 2a—g der Deutschen Wehrordnung —) sind bezüglich aller Militärpflichtiger, auch der Einjährig- Freiwilligen, vor dem Musterungsgeschäft, spätestens aber im Musterungstermine anzubringen; nach der Musterung ange- brachte Reklamationen werden nur dann berücksihtigt, wenn die Veranlassung zu denselben ers nah Beendigung des Musterungsgeschäfts entstanden ift.

Berlin, den 10. Januar 1901.

Die Königlichen Ersatz - Kommissionen der Aushebungs-Bezirke Berlin.

Bekanntmachung.

Der dem Ünternehmer Wilhelm Sassenberg zu Berghausen, Kreis Sieg, unterm 17. Juli 1895 ertheilte Sprengstofferlaubniß- schein ift zurückgezogen worden.

Siegburg, den 9. Januar 1901.

Der Landrath. Freiherr von Los.

Nichtamlkliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 14. Januar.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute Vormittag die Vorträge des Chefs des Zivilkabinets, Wirk- lihen Geheimen Raths Dr. von Lucanus, des Chefs des Admiralstabes der Marine, Vize-Admirals von Diederichs und des Chefs des Marinekabinets, Vize-Admirals Freiherrn von Senden-Bibran.

U

: Der Bundesrath versammelte sih heute zu einer Plenq, F sißzung. ‘Vorher beriethen die vereinigten Ausschüsse fi,

Rechnungswesen, für das Landheer und die Festungen und f, das Seewesen. |

Am 11. d. M. ist in Konstantinopel der Zweite Sekretz, der dortigen deutshen Botschaft Dr. jur. von Prittwiz und Gaffron infolge von Entkräfiung einem \{werey typhösen Leiden erlegen.

Geboren am 4. Juni 1866, legte derselbe im Novemba 1886 das erste juristische amen und im Dezember 1892 die gro Staatsprüfung ab. Nach seiner Ernennung zum Gerichts-Aßessor nahm er vom September 1893 bis Dezember 1894 a!s Begleiter dez Grafen von Gößen an dessen Durchquerung Zentral-Afrikas theil Seine hervorragenden Charaktereigenshaften, vereinigt mit ründlicher wissenschaftliher Vorbildung, trugen gu den Er: olgen dieser Reise wesentlih bei. Jm Januar 1895 kehrte e; nach Deutschland zurück und trat Anfang Mai desselben Jahres als Aspirant für die diplomatische Laufbahn in daz Auswärtige Amt ein. Jm März 1896 zum Legattons-Sefkretär ernannt, erhielt er den Posten des Legations-Sekretärs hej der Gesandtschaft in Peking, den er bis zum Dezember 1899 bekleidete, zu welchem Zeitpunkte seine Ernennung zum Zweiten Sekretär bei der Botschaft in Konstantinopel etfoiate. Herr von Prittwig vereinigte große Pflichttreue mit reicher Begabung, sodaß er für scine künftige diplomatische Laufbahy zu den schönsten Hoffnungen berechtigte. f

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich bayerishe Ministerialrath von Schnell ist in Berlin angekommen,

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Char- lotte“, Kommandant: Kapitän zur See Vüllers, am 12. Januar von Malaga nah Neapel in See gegangen.

S. M. S. „Condor“, Kommandant: Korvetten-Kayitn Scheibel, ist gestern in Aden eingetroffen und beabsihtgt, am 16. Januar die Heimreise fortzuseßen.

S. M. S. „Hertha“, Kommandant: Fregatten-Kapitän Derze ws ki, ist n in Tschifu angekommen.

S. M.S. „Schwalbe“, Kommandant : Korvetten-Kapitän Börner, ist am 11. Januar in Shiakwan eingetroffen.

S. M. S. „Jaguar“, Kommandant; Korvetten-Kapitän Kinderling, ist heute von Shiakwan nach Wuhu und S. M. S. „Lu chs“, Kommandant : Korvetten-Kapitän Dähn- hardt, von Canton nah Hongkong in See gegangen.

S. M. S. „Mö ve“, Kommandant: Korvetten - Kapitän Schönfelder, beabsichtigt, am 16. Januar von Hobart nah Sydney in See zu gehen. : j

Der Dantpiér „Frankfurt“ mit den abgelösten Mannschaften der Schiffe des Kreuzergeshwaderz an Bord, Transportführer: Kapitänleutnant Graf von Saurma-Jeltsch, is gestern in Colombo eingetroffen un an demselben Tage nah Port Said weitergegangen.

Baden.

Jn Vertret ung Seiner Königlihen Hoheit des Groß herzogs, Höchstwelcher, wie die „Karlsr. Ztg.“ meldet, wege Unpäßlichkeit die beabsichtigte Reise nah Berlin aufgeben mußte wird Seine Königliche Hoheit der Erbgroßherzog zu 18. Januar ein Glückwunschshreiben des Großherzogs a Seine Majestät den Kaiser überbringen. Jhre Königlichä Hoheit' die Großherzogin wird an der Feier theilnehmen,

Mecklenburg-Schwerin. Seine Hoheit der Herzog-Regent wird als Höjeinen Vertreter Seine Hoheit den Herzog Adolf Friedri zu Mecklenburg zur Feier des 18. Januar nah Berlin entsenden.

Meeklenburg-Strelit. :

Die Großherzogliche Regierung hat den Staats - Ministe

von Dewitz mit der Vertretung bei der Feier des 18. Janud in Berlin beauftragt.

Oldenburg. Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat, wie „V T. B.“ erfährt, den Minister des Jnnern, des Großes lichen Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten W illis mit Höchstseiner Vertretung bei der Feier in Beklin a 18. Januar beauftragt.

Oesterreich-Ungarn.

Der Kaiser empfing vorgestern Mittag den Für|tt Ferdinand von Bulgarien in besonderer Audienz U erwiderte dessen S : ;

Bei den am Sonnabend vorgenommenen Neichs rath wahlen der Städte in Kärnthen und bei den Wahle der Handelskammern von Schlesien, Tirol, G01 Jstrien und Böhmen blieb der status quo unveran® nur ging das Mandat der Egerer Handelskammer einem Mitgliede der deutshen Fortschrittspartei auf solches der deutshen Volkspartei über. Die Olm Handelskammer wählte ein Mitglied der deutschen F! schrittspartei, die Städtekurie Brixen eimen Anhänger y katholishen Volkspartei. Bei der Stichwahl im La?

emeindewahlbezirke Bruck a. d. Leitha wurde (christlich-sozidl) ewählt. Die Christlih-Sozialen gew damit ein Mandat. Der mährishe Großgrundte! wählte die Kandidaten der Kompromißliste. Der Bes bleibt unverändert. Jn Triest wurde im dritten Wa) mt: der italienish-liberale gegen den slavishen Kandidaten g

Frankreich. j Dem „Gaulois“ zufolge sollen das Mittelme und das Nord-Geschwader zu genen einen dauernden Manövern nah dem Mittelmeer gehen.

Rußland. i Der Minister des Auswärtigen Graf Lambsdorfî - dem „W. T. B“ ufolge, am Sonnabend und der Jal Minister, Generalleutnant Kur opatkin gestern von nah St. Petersburg zurückgekehrt.

Das Neichsbudget pro 1901 veranschlagt, wie „W. T.B.“ meldet, die Einnahmen, wie folgt: ordentliche 1730 096006 Rubel, außerordentliche 1500 000 Rubel, aus freien Baarmitteln der Reichsrentei 56886000 Rubel, ins-

esammt 1 788 482006 Rubel; die Ausgaben: ordentliche {l 656 652 556 Nubel, außerordentliche 131 829 450 Rubel, insgesammt 1 788 482 006 Nubel.

Von den ordentlichen Ausgaben entfallen, wie „W. T. B.“ weiter meldet, p Zahlungen für Tes 274 909 743 Rubel, oberste Re-

ierungsbehörden 3 155 401 Rubel, Heiligen Synod 23 783 809 Rubel,

of-Ministerium 12 715 243 Rubel, Ministerium des Auswärtigen 5 289 074 Rubel, des Krieges 324 024 871 Rubel, der Marine 93 597 666 Nubel, der HMEN 305 833 826 Nubel, der Landwirth- schaft 40 728 781 Rubel, des Innern 87 650 199 Rubel, des Unter- richts 33 076 518 Nubel, des Verkehrs 383 143 455 Rubel, der Justiz 46 227 505 Rubel, auf die Kontrole 7 116 715 Rubel. An Einnahmen erwartet man: an direkten Steuern 127 172 905 Rubel, indirekten Steuern 652310800 Rubel, Zöllen 88916 729 Rubel, Regierungsregalien 227 999 900 Rubel, aus Staatseigenthum und Kapitalien 465 335 362 Rubel, Loskaufszahlungen ‘88 906 500 Rubel, Veräußerungen von Reichsdomänen 573 291 Rubel. Kompensation der Ausgaben der Neichsrentei 72 917 197 Rubel. Die ordentlichen Einnahmen übersteigen die ordentlihen Ausgaben um 73 443 450 Nubel. Der Bericht über das Reichsbudget E mit folgenden Worten: Beträchtliche Ausgaben sind nöthig gewesen durch die Er- eignisse im äußersten Osten, welhe für 1900 auf 61,9 Millionen Nubel geschäßt werden. Diese Gesammtsumme ist als außerordent- liches Budget für die Ministerien des Krieges, der Marine, des Innern, des Verkehrs eingestellt worden, um außergewöhnliche Auslagen decken zu fönnen, welche erforderlich waren, um die Truppen des Amurgebiets und Sibiriens auf den Kriegsfuß_ zu stellen. Diese Summe bildet jedo nicht die. Gesammtheit der Opfer, die Nußland dur die Ver- wickelungen im Osten auferlegt werden. Außer diesen Ergänzungs- krediten gebrauchen die Ministerien des Krieges und der Marine einen beträchtlihen Theil der ihnen durch das Normalbudget bewilligten Kredite. Die Verluste, welche die Eisenbahngefellschaft in Ostchina durch die Zerstörung eines wichtigen Theils der Eisenbahn in der Mand- \hurei und durch die Verzögerung des Baues dieser Linie erlitten hat, R sehr bedeutend. Für den russishen Staat bedeuten diese Ver- uste nothwendiger Weise die Einreihung einer sehr ‘bedeutenden Geld- bewilligung unter der Nubrik : Bewilligung von Kapitalien an Eisen- bahn - Gesellschaften (82 Millionen ?), die aufgezählten Ausgaben beziehen sih auch nur auf den unmittelbaren und direkten Schaden ; der Kriegszustand hat außerdem nit verfehlen können, eine unhbeilvolle Wirkung auf manche Gebiete des wirthschaftlihen Lebens des Landes auszuüben und große Verluste in Gebieten außerhalb des Kriegs\chau- De herbeizuführen. Schliéßlih muß man auch andere mißliche olgen in gewissem Maße auf die Ereignisse tm fernen Osten zurück- ühren, so die gegenwärtigen Verlegenheiten des Finanzmarktes. Noch viel \{werer trifft uns der unerseßlihe Verlust Hunderter tapferer Offiziere und Soldaten, die auf den Feldern Chinas einen vorzeitigen, ruhmvollen Tod fanden. Diese shmerzlichen ets tin haben indessen tröstliche Seiten, welche einen tiefen Eindruck nach der moralischen Seite hin ausüben müssen. Das Tröstliche an diesen Ereignissen ist, daß sie mit {lagender Klarheit die ganze Aufrichtig- keit der friedlichen Gefühle erfennbar machen, von denen der russische Monarch beseelt ist. Sein erhabenes Wort, das alle und jeden zum Frieden rief und die friedlichen Absichten Rußlands verkündete, ist ein behres, ein MUOE Werk gewesen. In dieser s{chwierigen Lage der cinésishen Wirren waren alle Gedanken des Oberhauptes der russischen Nation auf die Erhaltung des Friedens" gerihtet. Nur der Noth- wendigkeit und dem Zwang, seinen Vertreter in Peking zu vertheidigen und das Leben der Nufsen und anderer Europäer zu \cüpen, folgend, begann Nußland eine Reihe von militärishen Operationen, die zur Einnahme Pekings- führten. Gleichwohl arbeitet dete ira an der {nellen und allgemeinen Beruhigung und der Wiederherstellung un- verändert wohlwollender Beziehungen zu dem inesishen eich. Sobald die unmittelbaren und drängenden Aufgaben erfüllt find, entfernt Rußland seine Truppen aus Peking und schreitet zur Verminderung der Streitkräfte in der Mandschurei. Die Unruhen in China ließen Nuß- land zum erstèn Mal Stunden der Erregung an der entferntesten und friedlihsten feiner Grenzen bestehen. Das Gewitter kam da zum Ausbruch, wo man es am wenigsten erwartete. Das Grollen ertönte, und fast geräus{los und ohne Verwirrung beshüßte ein furcht- bares Heer von mehr als 220 000 Mann unsere Grenze, die sih über fast 10 000 km hinzieht, reinigte die Mandschurei von aufständischen Leren und befreite die in Tientsien und Peking belagerten Europäer. In der Vertheidigung seiner Grenze hat Rußland in China felbst alles das erfüllt, was ihm die Pflicht als christlihe Macht zur Unter- drückung des Aufstandes gebot. Nicht die Ausficht auf Vortheil, fondern das Bewußtsein der Gemeinsamkeit mit der ganzen Menschheit hat uns fo handeln lassen. Al’ dies bezeugt unwiderleglich, daß Nußland im höchsten Grade friedlih gesinnt ist. . Ruß- land braucht keine Gefahr zu fürchten, woher sie au immer kommen könnte. Aber unser Staat macht aus seiner Macht nicht die Elemente geheimer egoistisher Berehnungen. Der russishe Kaiser ist bei seinen friedlichen Absichten ein großer christlicher Fürst, der keinem anderen Antriebe als dem seines Herzens folgt und nur von der idealen Wahrheit und dem Wohl der Menschheit geleitet wird. Die Ereignisse im fernen Osten, die der Welt an einem großen Beispiel gezeigt haben, daß die außerordentlihe Macht Rußlands mit einer tiefen Friedensliebe vereint ist, beweisen, daß unser Vaterland der Zu- kunft mit Ruhe entgegensehen kann auf dem Wege, den ihm der er- habene Wille seines Herrschers vorzeigt.

Ftalien.

Gestern fanden, wie „W. T. B.“ meldet, drei Er- gänzungswahlen zur Deputirtenkammer statt; gewählt wurden ein Radikaler und zwei Konstitutionelle.

__ Der Papst empfing am Sonnabend sechs Kardinäle und eine Anzahl anderer kirhliher Würdenträger. Am Abend begab sich der Majordomus des Papstes della Volpe, begleitet von Würdenträgern des päpstlihen Hofstaates, in die St. Peterskirhe und vollzog dort in Gegen- wart von Vertretern des Kapitels und ciner Anzahl ge- ladener Gäste die Zeremonie der endgültigen Schließung der heiligen Thür. Jn dieselbe wurden cine kunstreih ge- fertigte Kassette mit goldenen, silbernen und bronzenen Münzen, welche das Bildniß des Papstes und auf das heilige pol be- gliche Inschriften tragen, sowie are Ge von katholischen ereinen und Privatleuten gesandte Andenken versenkt.

Spanien.

Als Vertreter Spaniens bei den am 18, d. M. statt- findenden, Feierlichkeiten in Berlin wird sih, dem „W. T. B.“ ufolge, der Herzog von Almadovar dorthin begeben.

ußerdem ist gestern eine außerordentlihe Gesandt- schaft unter Führung des Generals Grafen Caspe von Madrid nah Berlin abgereist.

Die Regierung beschloß, mehrere Kriegsschiffe zur Ueberwachung der Küsten der baskishen Provinzen zu entsenden, um den Schmuggel mit Waffen für die Karlisten, welché ihre Umtriebe fortseßen, zu verhindern.

Portugal.

ü da eina des K B nige wied f, wle /W, T. B.“ eldet, der Herzog von Oporto zur Feier des 18, Fanuar nah Berlin begeben. i

- Belgien.

Der König hat, dem „W. T. B.“ gufol e, zu seinem Verireter bei der Feier des 18. Januar in Berlin den Grafen von Merode-Westerloo bestimmt.

___ Serbien.

Der Fürst Ferdinand von Bulgarien is gestern LAOE: wie „W. T. B.“ meldet, in Nisch eingetroffen und am Bahnhofe von dem König Alexander empfangen worden. Jm Königlihen Schlosse erwartete die Königin Mona den Fürsten. Die Begrüßung war eine sehr herzliche. Abends sehte er Fürst die Reise nah Sofia fort.

Die Thronrede, mit welher der König am Sonn- abend die Skupschtina eröffnete, erwähnt zunächst die ort des Königs, mit welcher er sein Lebensglück begründet abe. Dann spricht die Thronrede in warmen Worten den Dank für die Uebernahme der Trauzeugenschaft durch den Kaiser von’ Nußland aus, Allerhöchstwelher dadurch den Beweis geliefert habe, daß die Blutsverwandtschaft wischen seinem Volke und dem serbischen - für alle eiten ein verläßliches Unterpfand für die Zukunft Serbiens bilde, stellt mit Befriedigung die freundschaftlichen Beziehungen Serbiens zu allen" Staaten, namentlih zu dem benachbarten Oesterreich - Ungarn und zu dem türkishen Reiche, fest und verurtheilt mit scharfen Worten das Walten der vorigen Regierung, welche das Land der Anarchie nahegebracht habe. Der König sei überzeugt, die jeßige Regierung werde, zumal da der König Milan endgültig und für immer das Land verlassen habe, Serbien einer besseren Zukunft ent- gegenführen. “Die Thronrede spendet dem Voranschlag für 1901 großes Lob, mit welchem die Bahn ernster und bedeutender Ersparnisse betreten ‘und endlich die Herstellung des Gleich- s im Staatshaushalte ermöglicht werde.

er von der Skupschtin a einstimmig angenommene Adreßentwurf drückt die große Freude des scrbischen Volkes über die Vermählung des Königs sowie dem Kaiser von Nußland den ewigen Dank des ganzen Volkes dafür aus, daß er ‘die Trauzeugenschaft übernommen habe, * und erblickt in diesem hochherzigen Entschlusse des Kaisers eine neue Bürgschaft für die Zukunft und das Gedeihen Serbiens. Der Entwurf verurtheilt alsdann in s{harfen Worten die Unfähig- keit der früheren Regierung und betont die besondere Genug- thuung darüber, daß der König Milan Serbien endgültig ver- lassen habe. Dadurch seien alle Bande mit den politischen Verirrungen früherer Zeiten endgültig zerrissen.

Schweden und Norwegen. Graf Douglas, ehemaliger Minister des Auswärtigen, wird, dem „W. T. B.“ zufolge, den König bei der Feier am 18. Januar in Berlin vertreten.

Dänemark.

Als Vertreter des Königs wird, wie „W. T. B.“ er- fährt, der Prinz Christian zur Feier des 18. Januar nah Berlin gehen.

Amerika.

Der Präsident Mc Kinley hat den Botschafter der Ver- einigten Staaten von Amerika in Berlin White beauftragt, dem Deutschen Kaiser die Glückwünshe des Präsidenten und der Regierung der Vereinigten Staaten zur Feier des 18. Januar darzubringen. |

Dem columbishen General-Konsul in New York ist, wie das „Reuter sche Bureau“ berichtet, die Nachricht zu- gegangen, daß die Auf en, welche Panama bedrohten, h zerstreut hätten und Frieden herrsche.

Asien.

"Wie „W. T. B.“ aus Peking erfährt, hat die japanische Regierung bei der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika Bedenken gegen eine Verlegung der diplomatischen Berathungen erhoben. Zu einer Konferenz E Chinas würden chinesishe Staatsmänner zu berufen sein, die gerade gegenwärtig in China unabkömmlich seien. Auch würde für die Berathungen einer folhen Konferenz eine Kenntniß der chinesishen Verhältnisse, wie sie die in Peking beglaubigten Vertreter der Mächte besäßen, niht zu E sein.

Nach einer in. New York eingetroffenen Depesche aus Peking vom 11. d. M. erklärte, wie das „Reuter'she Bureau“ berichtet, der dortige russishe Gesandte von Giers, als ihm das Gerücht gemeldet wurde, daß Rußland sih bemühe, ein Sonderabkommen mit China zu treffen: wenn das der Fall wäre, würde er die gemeinsame Note nicht unterzeichnet haben, wenngleih es ja möglich sei, daß, soweit die Mandshurei in Betraht komme, Rußland und China besondere Abmachungen träfen, die nicht gegen AELO Verträge verstießen, welhe Rußland oder andere der verbündeten Mächte abgeschlossen hätten. Er glaube niht, daß Rußland die Absicht bede, die Mandschurei that- sächlih zu behalten, sei aber andererseits der Ansicht, daß es nöthig sein werde, die Eisenbahn auf unbestimmte Zeit zu bewachen. Er bestreite, daß Rußland sein Wort ge- brochen habe, indem es eine Konzession bei Tientsin erwarb, er sei vielmehr der Ansicht, daß Tientsin in Wirklichkeit eine Fremdenstadt sei. Rußland habe die Nothwendigkeit gefühlt, im Interesse seiner Handelsbeziehungen einen bestimmten Landstrich in seinen Be G zu bringen. Es werde aus pem Stück Land ein werthvolles Besizthum machen, welhes Russen und Chinesen zu gute komme, er betrachte die Angelegenheit daher niht als Landerwerb. Der Pr Tsching und Li-Hung-Tschang, heißt es in dem Telegramm weiter, warteten noch immer auf Jnstruktionen vom Ma eren Hofe. Beide seien der Ansicht, es sei schon jeßt sicher, daß diese An- weisungen sie ermächtigen würden, fofort ihre Unter- \{hrift zu geben. Der Prinz Tsching erklärte noh, ein Beweis dafür, daß der Hof die Unterzeihnung der Note anordnen werde, sei darin zu finden, daß der During Chun dazu bestimmt sei, sich nah Berlin zu begeben, um dort das Bedauern der chinesishen Regierung über die Er- mordung des Freiherrn von Ketteler auszudrücken.

Wie dasselbe Bureau aus Peking vom 12. d. M. be- richtet, sind die chinesischen Bevollmächtigten am Freitag Abend angewiesen wordén, die gemeinsame Note zu unter- zeichnen.

Afrika. L

Nach einer Meldung des „Reuter shen Bureaus“ aus Bloemfontein vom 12, d. M. haben die Mitglieder der dortigen Friedenskommission eafer Palmer, Theron und van Vierkerk, Mitglieder des früheren Raad, van Tonder,

ein Mitglied der früheren Exekutive, und Adendorff einen Ara an die Burghers erlassen, thr Bestes zu thun, um Lord Kitchener's Anerbieten, welhes die Burgbeers bewegen soll, Lo) zu ergeben, zu verbreiten. i j : ie aus Kapstadt berichtet wird, haben die Minen- kammer und die militärishen Behörden einen Modus vereinbart, nah welhem binnen Kurzem 1200 Minen- angestellte nah dem Rand zurückehren sollen, um die Minen zu bewachen, unter der Bedingung, daß fie in das Eisen- bahn-Pionier-Regiment oder in das Rand-Rifles-Korps ein- gereiht werden. Sie ps überall im Rand Dienst thun.

Aus Murraysburg vom 10. Januar berichtet das enannte Buteau, daß der Oberst Grenfell auf Buren ge- Pohen sei, welche einen Neck in der Nähe von Sprin g- fontein beseßt hielten. Derselbe sei auf einem anderen Wege nach MurraySurg marschiert, Abends dort angekommen und von den holländischen Eingeborenen les empfangen worden. Jn den legten Tagen hätten sh den in die Kap- folonie eingedrungenen Buren Kolonial- Rebellen an- geschlossen. i

Ferner meldet das „Reuter'she Bureau“ aus Pretoria vom 12. d. M., achhthundert Buren hätten an diesem Tage früh unter dem Kommando Beyer's, nachdem sie den Tele- graphendraht abgeschnitten, Kaalfontein, den dritten Bahn- hof im Süden von Pretoria angegriffen. Die Besaßung ge aus 120 Mann unter einem Leutnant bestanden. Die

uren hätten die Station umzingelt und beschossen und ein fortwährendes Gewehrfeuer tilerkatieit Ein britischer Soldat sei durch die Reihen der Buren entkommen und nah dem Bahnhof von Oliphantsfontein- gelangt, von wo er telegraphisch in Pretoria um E gebeten habe. Es seien unver- züglih Verstärkungen abgesandt worden. Während dieser Zeit sei es der Garnison gelungen, die Buren zurückzudrängen, ohne Ver- luste erlitten zu haben. Die Buren hätten drei Verwundete auf dem Schlachtfelde zurückgelassen. Bevor sie abgezogen seien, hätten ste die Eisenbahn im Süden von Kaalfontein in die Luft gesprengt.

Eine Depesche Lord Kitcheners aus Pretoria vom gestrigen Tage meldet: Es hätten verschiedene Gefechte stati- gefunden, in denen die Buren zurückgetrieben worden seien. Die beiderjeitigen Verluste seien gering. Jn einem Gefecht bei t seien der Kommandant Duprez und acht Buren gefallen. j

Aus Kapstadt vom gestrigen Tage meldet das „Reuter's{he Bureau“, eine Abtheilung von etwa 120 Buren sei in Tul- baghkloof, 100 Meilen von Kapstadt, eingerückt; auch in dem Distrikt von Beaufort-West hätten sih Buren gezeigl, Es mache sich in Kapstadt ein fühlbarer Mangel an Berittenen geltend, für den ausreichende Deckung nit vor- handen sei. Man erwarte mit Spannung die Nachricht von der Abfahrt berittener Verstärkungen von England.

Parlamentarische Nachrichten.

__ Der Bericht über die vorgestrige Sihung des Reichstages befindet sih in der Ersten Beilage.

Jn der heutigen (25.) Sißung des Reichstages, welcher der Staatssekretär des Jnnern, Staats - Minister D. Graf von Posadowsky beiwohnte, wurde die zweite Be- rathung des Reichshaushalts-Etats für 1901 bei dem Etat des Reichsamts des Jnnern, und zwar bei dem Ties 1 der Ausgaben: „Gehalt des Staatssekretärs“, fort: gejeßt.

Bis zum Schluß des Blattes nahmen die Abgg. Dr. Hiße (Zentr.) und Hoch (S0z.) das Wort.

Das Haus der Abgeordneten begann in der heutigen (3.) Sißung, welcher der Vize-Präsident des Staats- Ministeriums, Finanz - Minister Dr. von Miquel, der Minister der offentlihen Arbeiten von Thielen, der Minister für Ca M iniseafe 2c. Freiherr von Hammer- stein, der Justiz-Minister Schönstedt, der Minister für Handel und Gewerbe Brefeld, der Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Studt und der Minister des Jnnern Freiherr von Rheinbaben beiwohnten, die erste Berathung des Staatshaushalts-Etats für das Jahr 1901.

Bis zum Schluß des Blattes nahmen die Abgg. Frißen Borken (Zentr.) und Graf zu Limburg-Stirum (konf.) das Wort.

Kunst und Wissenschaft,

Aus Anlaß der Gedenkfeier des zweihundert jährigen Bestehens des preußishen Königthums werden im Münz- und im Kupferstih-Kabinet der Königlichen Müulssén Sonderaus|stellungen veranstaltet.

Die Ausstellung des Münz - Kabinets umfaßt eine Auswahl von Shaumünzen des Hauses Hohen zollern (sowohl der brandenburgishen Hauptlinie wie auch der fränkishen und s{hwäbishen Nebenlinien) vom Jahre 1519 bis zur Gegenwart; im Kupferstich Kabinet gelangen Bildnisse brandenburgisher und preußischer Herrscher und von Mitgliedern C TES Hohenzollern (vom 16. Jahrhundert bis zur Annahme der Kaiserwürde) in gleichzeitigen Stichen 2c. zur Ausstellung.

Beide Ausstellungen werden am 18. Ja nuar eröffnet.

Der Verein für Deutsches Kunstgewerbe nahm in seiner Sitzung vom 10. d. M. die Berichte der Mitglieder entgegen, die er aus den Mitteln der Stiftung des verstorbenen Architekten Rudolf Springer zum Besuch der Weltausstellung nah Páäris entsendet hatte. Aus dieser Stiftung haben 14 Kunsthand=- werkern verschiedener Fächer Beihilfen gewährt werden können, \cchs weitere Mitglieder \ind auf Antrag des Vereins von dem Minister für Handel und Gewerbe nah Paris entsendet worden. Architekt Siedle berichtete über den allgemeinen künstlerishen Eindruck? der Ausstellung, Modelleur Bunke über die verschiedenen Metall arbeiten, Bildhauer Jamaer speziell über die Leistungen der Silber- \{miedekunst. Sowohl aus diesen Vorträgen wie aus deu? oinge- angenen s{riftlihen Berichten ging bervor, mit welchem Ernst und Nußtèn die Entsendeten ihre Aufgabe aufgefakt hatten. Zur Erläut« rung der Vorträge diente eine reihbaltige Ausstellung von Phot59- graphien, zu der bervorragende deutsche Aussteller, Künstler und In- dustrielle aus den verschiedenen Gewerben beîgeteuert batten.

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