1901 / 25 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 29 Jan 1901 18:00:01 GMT) scan diff

R R E O T ae E O H M, A REMINEEN

E

E E E E E E S ina du D

E

der Prinz Karl von Dänemark und die anderen Fürstlich- keiten, Alle in Uniform. Parcains waren Jhre Königlichen Hoheiten der Prinz Christian zu Schleswig-Holstein Und der Herzog von Connaught. Zur Linken der Königin

standen die rinzessinnen.

Seine Majestät der König Eduard hat bestimmt, daß l iFebungstas der Königin Viktoria, als ein allgemeiner Trauertag zu Fete Es,

äfte haben zu ruhen. Die Dekorationen an den Gebäuden der Straßen, welche der Trauerzug am Sonnabend passiert, sollen purpur-

der 2. Februar, der Bei

Alle Banken sollen geshlosfen sein, und alle Ges

farben, nicht {warz sein.

Nah einer Bekanntmachung in der „London Gazette“ währt die Landestrauer bis zum 6. März, worauf eine

Halbtrauer bis zum 17. April folgt.

Der deutsche Botschafter Graf von Haßtfeldt übersandte dem Lord Mayor von London ein Telegramm, in welchem er demselben den wärmsten Dank Seiner Maiestät des Kaisers für den Ausdruck der Sympathie der City von London bei dem s{chmerzlichen Verluste, welchen Seine Majestät erlitten,

ausspricht. Frankrei.

Aus Anlaß des Geêburtstages Seiner Majestät des Deutschen Kaisers fand am Sonntag, wie „W. T. B.“ be- richtet, im Hôtel Continental unter dem Vorsiße des I ns

tatt,

an welhem derbaycrishe Geschäftsträger Freiherr von derTann, die Mitglieder der Botschaft und über zweihundert Herren hmen. Nach einem

mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Trinkspruh des Frei- herrn von der Tann auf den E Loubet brachte 1 Hoh auf Seine Mazestät den

Kaiser Wilhelm aus. Dcr Gesandte erinnerte an die großen Erfolge, welche Deutschland dank der Jnitiative Seiner Majestät während Allerhöchstdessen Regierungszeit in Frieden und Freund- schaft mit den anderen Mächten erzielt habe, und hob mit Genug- thuung hervor, daß Deutschland und Frankreich sih der ge-

Geschäftsträgers, Gesandten von Sclözer, ein Festmahl und Damen der deutschen Kolonie theilna

der Gesandte von S chlözer cin

meinsamen Erfüllung großer sioilisatoriher Aufgaben hätten widmen können. Zum Sch

Begeisterung stimmte die Festversammlung in das dreifache

Ei auf Seine Majestät den Kaiser ein, worauf ein Huldigungs-Telegramm nah Osborne abgesandt wurde.

DieDeputirtenfammer genehmigte gestern mit 425gegen 41 Stimmen den Geseßentwurf, betreffend die Bewilli ung eines zweiten provisorishen Zwölftels, und nahm darauf die erathung des Vereinsgeseßentwurfs wieder auf. Der Deputirte Abbé Gayraud befürwortete einen Gegenentwurf, welcher vollständige Vereinsfreiheit fordert. Derselbe suhte in der Bec ründung seines Antrages die Lehren der Jesuiten zu re tfertigen und erwähnte dabei den Syllabus und die Jnquisition. Nachdem der Berichterstatter darauf erwidert hatte, wurde der Gegenentwurf mit 419 gegen 94 Stimmen verworfen. Der Deputirte Goujon shlug hierauf eine Tagesordnung vor, welche die Trauer Frankreichs um den großen Komponisten Verdi zum Ausdruck bringt und in welcher betont wird, daß Frankreich sih dem Schmerze des italienischen Volkes anschliceße. Die Tagesordnung wurde einstimmig an- genommen und darauf die Sißung aufgehoben.

Im Departement der Basses-Alp es wurde am Sonntag der Radikale Hubbard gegen den Nationalisten Thélène zum Deputirten gewählt.

Der Bischof von Nizza Chapon hat die Annahme des ihm verliehenen Ritterkreuzes der Ehrenlegion unter Hinweis auf die gegenwärtigen politischen Verhältnisse abgelehnt.

Rußland.

Der bisherige deutsche Botschafter in St. Petersburg Fürst von Radolin wurde gestern, wie „W. T. B.“ meldet, von dem Kaiser“ und der Kaiserin in Abschiedsaudienz empfangen.

Gestern Nachmittag fand zur Feier des 200 jährigen Jubiläums des Marine-Kadetten-Korps ein Festakt ftatt, bei welchem der Großfürst Alexis Alexandro- witsch und der Großfürst Kyrill Wladimirowitsch an- wesend waren.

Der Feldmarschall Gurko ist auf seinem Gute Sacharow bei Tiver gestorben.

Jtalien.

__ In der gestrigen Sißung der Deputirtenkammer widmeten, wie „W. T. B“ meldet, der Präsident, der

Unterrichts - Minister und sieben Deputirte aller |

Parteien, einscließlich der Sozialisten, Verdi ehrenvolle Nachrufe. Die Kammer nahm sodann einstimmig folgende Vorschläge des Präsidenten an: 1) sieben Tage ur in dem Sizungssaale der Kammer Trauerschmuck anzu- bringen, 2) den Gemeinderäthen von Busseto und Mailand Beileidskundgebungen zu senden, 3) eine Kommission von fünf Mitgliedern mit dem Präsidenten zur Theilnahme an der Ge- dächtnißfeier nah Mailand zu entjenden, welhe am 30. Tage nah dem Tode Verdi's stattfinden soll, und 4) zum Zeichen der Trauer die Sißung aufzuheben.

Der Stadtrath von Nom hielt gestern Abend eine dem Andenken Verdi's gewidmete Sißung ab. Es wurde beschlossen, ciner Straße den Namen Verdi's beizulegen, Büsten desselben auf dem Kapitol und in dem Park auf dem Monte Pincio aufzustellen und an dem im Jahre 1859 von Verdi bewohnten Hause eine Gedächtnißtafel anzubringen. Die Bee rdigung Verdi's in Mailand ift auf morgen früh 7 Uhr festgeseßt. Dieselbe wird dem Wunsche des Verstorbenen gemäß in ein- fahen Formen stattfinden, es wird kein Musikkorps und fein Militär dem Zuge folgen; auch Blumenspenden sind verbeten.

Die „Agenzia Stefani“ meldet: Der Vatikan habe aus Anlaß der Beischung der Königin Viktoria beschlossen, niht von den herkömmlichen Gewohnheiten abzuweihen und feine offizielle Vertretung zu entsenden. Der Vatikan

werde si darauf beschränken, sich bei der Krönung des |

Königs Eduard durch eine Abordnung vertreten zu lassen. Spanien. Die spanische Betrag hat, dem „W. T. B.“ zufolge, den Kreuzer „Carlos zur Flottenparade nah Spithead entsandt.

Numánien.

Der der Deputirtenkammer vorgelegte Staats- voranschlag für 1901/1902 balanciert, dem „W. T. B.“ jufolge, in Einnahmen und Ausgaben mit 227 203 000 Lei.

ie Einnahmen weisen cine wirkliche Verminderung von |

18 122 400 Lei, die Ausgaben Betrage gegen das Vorjahr auf.

Serbien.

pshtina hat, wie dem „W Geseßentwurf, betreffe es, angenommen, nah

unverseßbbar sein und aus den höchsten -Minister und dem Dekan lt und dem K

Gewerbetreibende Die Maschirenfab

) abbängig; wenn sie niht befchäftigt rbeiter entlassen. Auch daraus ergebe sich die No

llschußes für die Landwirthschaft. Eine intensivere N: ih wohl in einigen Kreisen von Hannover und teh Holstein, aber in anderen Theilen lohne sih die Viehzucht ni i Wir wollen, fährt der Redner fort, auf unserer rhältnise n blei

Ersparungen von gleichem

Die Sku tet wird, eînen Richterstan abseßbar und Kollegium ,

Landes, dem F Fakultät der

. T. B.“ aus Nisch nd die Neform des welchem die Richter un- ortan von einem Richtern des der juristischen onig zur Er-

ausreichenden zucht empfehle si

können wir aber nur, wenn wir die alten guten Verhältnisse Wwiederer] Kommunal- und Provinziallasten en volle

Landwirt Pre U

ochschule, gewä nennung vorgeschlagen werden

Schweden und Norwegen. aus Christiani: norwegische endes Glücfwunsch- Tel aiser Wilhelm ab: „Eure Majestät bitte ich, namens der llerunterthänigste Glü

Wie dem „W. T. B“ sandte vorgestern der Admiral Maje-stät de

gemeldet wird, fommandierende egramm an Seine

Offiziere der Königlich ckwünsche zum heutigen

Erpropriierun

norwegischen Marine, a Tage aus)prehen zu ierauf ist gestern folg

__ „Seine Majestät gestrigen Tage danken der Königlich norw

ende Antwort eingelaufen : die Glückwünsche zum dies den Offizieren

der Kaiser la 1 und Eure Excellenz bitten, egishen Marine auszusprechen. Freiherr von Senden, Admiral.“

Amerika.

Freiherr von

langen

daß in A en Bahnen ed

Interessen der Steingrubenarbeiter zu erüdsidse : _daß sie durch die Erpropriierung erwetäg würden. Die Maßnahmen zur Erhaltung der lands aftlihen Es heit e Siebengebirges brauchten unter dieser

ihtnahme a

nimmt der Minister für Landwirthschaft , |

Hammerstein das Wort, dessen Rede morga |

im Wortlaut wiedergegeben werden wird. | (Schluß des Blattes.)

Dem „New York gemeldet, es seien dort Meldungen über ei eingegangen, welcher in der v Guiria und

erald“ wird aus Port of Spain heftigen Kampf der Nähe von zuela stattgefunden und ge der Regierun gs- ndert Mann seien gefallen, pano wieder genommen on erbeutet.

N 3: dos egeben im Ministerium der öffentlihen Arbeiten, vom 21. nhalt : Bekanntmachung des Neichskanzlers, Aenderung der Anlage B zur Eisenbahn- Verkehr8ordnu 24. Dezember 1900. Erlaß des Ministers der öffentlichen bom 13. Januar 1901, betreffend Ausführungsvorschriften zu den erungsgeseßen. Nachrichten. j _ r. 4 vom 22. Januar enthält einen Erlaß des Ministers der öffentlichen Arbeiten vom 14. Januar 1901, betreffend Unfal]: verhütungsvorschriften. ;

origen Woche in Carupano in Vene mit ciner entsheidenden Niederla truppen geendet- babe. und die Aufständischen und eine Menge Waffen und Muniti

at folgenden I

Mehrere Hu

hätten Car Unfallversih S

Das „RNeuter'sche Bureau“ meldet aus Peking vom

„Eifenbahn - Verordnungsblatts*,

estrigen Tage, Hsutscheny ‘emdengegners Hsutung, Tsung-li-Yamens, verantwortliche im japanischen bis zu ihrer Best

L, der Sohn des bekannten und Tschihsiu,

welche beide bei den jüngsten ührerrolle gespielt ertel in Peking ver rafung gefan einer in New Y Peking vom 27. d. M. herrf{ infolge einer Hungers geborenen seien bereit daß Reis in großen hätten die Nachricht er als die übrigen Chin wenn sie bettelten. Die Gesandten Pichon hätten daraufhin bei g-Tschang Protest dagege de gemaht würden.

usse gedahte der Redner des

: : ) i ; Mitglied des \{merzlihen Verlustes, welher Seine Majestät betroffen. Mit

Anruhen eine eien am Sonntag aftet worden und würden gen gehalten werden. eingetroffenen Meldung aus rovinz Schansi ausende von Ein- Der Hof habe angeordnet, ilt werde. Die Gesandten eingeborenen Christen anders t und schon bestraft würden, Conger, Sir E. Satow und Prinzen Tsching und n erhoben, daß folche Nach einem weiteren Tele- cin am 2. d. M. daß alle hinesishen Bea ithauptung ln sollten w „Nord China Dailtr -Hung- Ts\ch ziederauffommen schwang und Y

e in der P noth großes Elend. T s gestorben.

Mengen verthe halten, daß die

esen behandel zur vollständi

Staatsdienste

Li- Hun Unterschie gramm aus Kaiserlihes Editt an, Soldaten bei Strafe der E Reiche genau ebenso behande Einem Tele

mten und die Christen im ganzen igen Chinesen. ) News“ aus ang an hohgradigem werde gezweifelt. ühsien hingerichtet

Termine zur mündlichen Prüfung \

gramm der ufolge leidet Li- H An jeinem Am Sonntag seien T

standen hatte, prüfung von d

Prädikat „gut“ die Prüfung best Neben der mündlichen Prüfung von 57 Referendaren ist im Jabre bei der T cesungeommision die Beurtheilung von 107 rift: lichen Prüfungsarbeiten zum A , Am Schluß des Jahres 1900 waren 57 der Kommission über: wiesene Referendare, deren Frusuug nod) nit abges{lossen war, vor- handen; von denselben baben arbeiten abgeliefert, 18 Baben die zweite beziehungsweise dritte, und 17 die erste schriftliche Arbeit noch anzufertigen. on den 64 Referendaren, deren Prüfung zum vgllständigen Akt- luß gelangt ift, haben 52, also 81,25 v. H., die Prüfung bestanden, während dies bei 12, d. h. 18,75 v. H., nit der all gewesen ist. Der Prozentsatz der Nichtbestandenen war im Jahre 1884: 23, 1886: 25, 1887: 26,7, 1888: 26,2, 1889: 18,75, 1890: 1891: 14,05, 1892: 15,22, 1893: 8,33, 1894: 13,76, 18%: 3,64, 1896: 25,27, 1897: 20,41, 1898: 25,29, 1899: 16,50 und 1900: 18,75.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Berichte übe tages und des in der Ersten Jn der heutigen (36.) Si welcher der Staatssekretär d Graf von Posadowsky rathung des Reichshaush Spezial-Etat des Neichsamts d dem Titel „Gehalt des Staatssekr Das Wort nahm zunächst der Ab L ihm bei Schluß fr. Vgg.).

-— In der heutiaen (14. Abgeordneten, welcher der schast 2c. Freiherr von H Eintriit in die Abg. Dr. Lo ordentlich dankbar zwei Worte gestattet hat. friesland sind in der Nacht vom außerordentli

r die gestrigen Sißun

r gen des Neichs- Hauses der Abgeordn

eten befinden sich

Reichstages, tats-Minister Dr. wurde die zweite Be- Etats für 1901 bei dem es Fnnern, und zwar bei fortgeseßt.

. Fürst von Bismarck es Blatts der Abg. Dr.

es Innern, Staat beiwohnte,

(b. k. F.) und nah Pachnie (

) Sitzung des Hauses der 2 Landwirth- ammerstein beiwohnte, erhielt vor Tagesordnung das Wort

y (b. k. P.): Ich bin dem 3 er mir vor Ein Vie Kreise Lee

Herrn Präsidenten außer- leit in die Tagesordnung r und Weener in Osft- 28. Januar von einer : heimgesucht vorliegenden i Menschenleben aber die Bewohner sind in ihr Gut unendlich geschädigt; es Deichbrücbe

em Vermöegen,

in ihrem Hab? und Berordentlich

viel Vieh vorgetommen,

Kilometer Ii Hafenbauten Appell um Hilfe für / einen Appell an die sür die Linderung der Noth men, daß die Geschädigten eine

zerstört worden, f ges{hwemnmit zerstört. Ih mêechte deshalb an das die zahllofen gesck Staatsregierung einzutreten und darauf Bedacht zu net nambafte Beihilfe erhalten.

Präsident von Kröcher: Jch glaube in Aller wenn ih das warme Mitgefühl Hoffnung ausspreche, Alsdann w

te [b c Land einen adigten Eristenzen und zuglei nah Kräften

f Sinne zu spréchen, für die geshädigten Kreise und die daß für sie gethän wird, was ns Berathung des Staats- im Etat der landwirth-

i dem Titel „Gehalt des

ird die zweité haushalts-Etats für 1901 en Verwaltung be fortgeseßt. Abg. Pobl (fr. Vgg.) wünscht die landwirthschaftliche Versuchszwecke, ins einer Versuchêwirtbschaft bei Föni solle- dieselbe übernebinen, Staats enthalte. Lage der Landwirthschaft, ist Geheimer Regierungsrath Dr. Mueller: Lauchstädt hängt von der Landwirth daß eine Landwirth\chaftskam halten fann.

Abg. Lüders - Gronau (fr. kons.) \priht dié Erwa daß die gesammte Linke von demse für die Landwirthschaft erfüllt sein möge die Regierung um ausreihendere Dotie Landwirthschaft, Industrie u

shaftlich Ministers

Gewährung von Mitteln für besondere für die Einri andwirthschaftéfammer tat einen Zuschuß des noch die allgemeine üne nit zu verstehen. Die Versuchsanstalt ein Beweis, gut unter-

durhgängig alle

wenn der nächste E dner bespriht au

1 Ausstellung jeßt darbietet, enthält sie aber auf der T

einrihtungen, deren jede nur für sich betr ;er interefsanteste Naum if wohl der Eckmann’she Musiksalon, der mit großer Strenge und Einfachheit durchgeführt ift. Er berührt indessen falt und nühtern. (Es müssen fanatishe Musikliebha fich hier versammeln, oder kritische Hörer, die mit ob

le einem berühmten Virtuosen lausen. Hausmusik kann man Raume faum vorstellen. Davon abgesehen, spürt man i ch den reinen, fünstlerisch vollendeten Geshmack, der jete Einzelheit fast mit Raffinement dem Ganzen unterordnet und etwas Neues, Einheit

ftsfammer ab, mer eine solche Anstalt sehr Í sein, die si

ohlwollen und wie der Abg. Pohl, und bittet rung der landwirtbschaftlichen nd der kleine Gewerbetreibende

Verständniß | sich in diesem

Statistik und Volkswirthschaft, Ergebnisse der Prüfungen für höhere Verwaltun gsbeamte

im Jahre 1900.

_ Bei Beginn des Jahres 1900 hatten 58 von den der Kommission überwiesenen

Referendaren die Prüfung noch nicht vollendet; unt Oinzurehnung der im Jahre 1900 neu überwiesenen 65 Neferendare waren im Ganzen 123 Eraminanden der Prüfung zu unterziehen.

._ Wegen ungenügenden Ausfalls von zwei schriftlihen Arbeiten sind im Berichtsjahre 7 „Referendare zur besseren Vorbereitung an tine Regierung zurückgewiesen worden. râge zur Prüfung von zwei Referendaren kamen nid gen Erledigung, da dieselben auf ihren Antrag aus dey 3 F tlasen wurden. lebe d L

at der Keserendare, welche die mündlihe und scbriftlide bgelegt baben, betrug im Jahre 1883: 50, 1884: Uy 188: 79, 1886: 83, 1887: 98, 1888: 111, 1889: 102, 1890: 127, 18914 117, 1892: 88, 1893: 107, 1894: 106, 1895: 81, 1896: 88, 1897; 93, 1898: 87, 1899: 103 und im Jahre 1900: 64.

p

ind im Ganzen 10 (gegen 17

im Jahre 1899) abgehalten worden. Von den der mündlichen Pri: fung unterzogenen 57 Examinanden haben 5 nicht bestanden. Regierungs-Neferendar, welcher bereits in erster Prüfung nicht & ist infolge des ungünstigen Ausfalls der Wiederhol\zæ em höheren Verwaltungsdienst für immer ausgeschlinz Die anderen 4 Referendare wurden auf die Dauer ta 6 Monaten zurückgewiesen. Dagegen haben 5 Referendare mit dz n 47 Referendare mit dem Prädikat „ausreichend! anden.

{luß gelangt.

i

22 bereits beide \chriftliGe Prüfung:

Zur Arbeiterbewegung.

Die Laternenanzünder der Stadt Berlin haben, wie die Warte“ mittheilt, in einer gestern abgehaltenen Versammlung den Arbeitsaus\{huß beauftragt, der ftädtiscben Deputation nachstehende orderungen zu unterbreiten : Einführung von Unterkunftsräumen und rhöhung der Löhne infoweit, daß an Aushilfsarbeiter monatli 66 M, an festangestellte Laternenwärter in dreijährigen Zeitabschnitten aussteigend je 70 #, 75 Æ und 80 Æ gezahlt werden. Die bereits nach dieser Richtung hin gepflogenen früheren Verhandlungen waren ergebnißlos verlaufen.

. In der Köpenicker Linoleumfabrik haben, demselben Blait zufolge, sämmtli

Drucker wegen erfolgter Lohnherabsetzungen von

Arbeit niedergelegt. j Stettin meldet ,W. T. B.* vom gestrigen Tage, daß auf allen Bauten die Maurer wegen Lohndifferenzen in den allgemeinen Ausstand eingetreten sind.

In Paris haben, nach einer Mittheilung desselben Bureaus, heute alle Angestellten der Stadtbahn die Arbeit niedergelegt, und der Zugverkehr hat infolgedessen eingestellt werden müssen.

Kunst und Wissenschaft,

In der Separat - Ausstellung für Innen-Defko- velhe die Kunsthandlung von Keller und Reiner (Potsdamerstraße 122) vor einigen Tagen eröffnet hat, ist der inter- ejtante Versu gemacht, dem Beschauer eine ganze Musterwohnung in moderner Auéstattung vorzuführen. Vollkommen gelungen ist der- zwar nicht, denn es haben zu verschiedenartige Kräfte bier neben- einander, niht zusammen gearbeitet, und neben manchem, das in sih vollendet und abgerundet ist, zeigt si vieles, was recht - stillos er- scheint. Die Monotonie, die so leicht um sich greift, wenn ein Einzelner lle Räume ausgestaltet, tit glücklih vermieden, die Harmonie, auf wele die Modernen mit Recht einen so hohen Werth aber [leider dabei auch ‘verloren Froben e Wige sfi dle

roben einzelner Zimmer- tet zu werden verlangt.

iches, Berechtigtes geschaffen hat. Die strenge

ft zum Ruin bringen. Der Abg. Barth bat e de and berufen. Demgegenüber möchte ih auf einen À Af] mburger Nachrichten“ hinweisen. Er eigt, Titel ächen dem Getreidebau dur die cnatolit [F werden. Man hât von dort diesel Konkurrenz zu besorgen wie zu

de Witt (Zentr.) bittet den Minister, bej g gewisser Strecken im Siebengebirge die 5

es Musiksalons wird sich einem Jeden einprägen. Nur die

j gle Bürdinchen an den Thüren passen wenig hinein; sie erscheinen eher für ein

lafzimmer geeignet. Das N E das von Paul Strauß entworfen ist, Hat die ulihe Gemüthlihkeit altmodisher Einrichtungen be-

18 rt, obgleih jedes einzelne Stück modernes Gepräge trägt. Von

irkung ift der imposante Kamin mit dem Ueberzug aus drbénem Kupfer und der shöônen, einfahen Uhr, die das Gesims müdt. Da. die ganze Einrichtung für größere Räumlichkeiten, als sie si hier bieten, berechnet ist, so kommt sie freilich nit zur vollen Geltung. Jedenfalls ist die Zusammenstellung des grau gebeizten Eichenholzes mit dem getriebenen Kupfer fehr geschmackvoll. Auch der Bilderschmuck ist Muß R Es ist ein sympathischer Raum für Arbeit und e Muße. Nur die bunten Fensteroorsäße wirken ielleiht etwas plump. i j V E benio Anheimelndes bietet dagegen, troß einzelner prächtiger Gegenstände, rechter Prunkstücke, der Salon nah dem Entwurf von Ernst Friedmann. Die Farbenzusammenstimmung “ist unächst sehr reizvoll; das schöne Lila der Tapete bildet einen wirk- Pmen Hintergrund für die filberbesh!agenen Möbel in árauem, poliertem Ahornholz. Dessenungeachtet bleibt der Eindruck der falten racht eines unwohnlichßen Vorzimmers vor- herrshend. ir sind durch die „moderne Innendekoration verwöhnt und erwarten eine persönlihere Stimmung. Grell erscheint auch das buntblumige Muster des Fenstervorhanges und paßt durchaus nit zu dem Stil des Ganzen; noch weniger aber kann man sich mit dem ausgestopften Pfau befreunden. Dabei find einzelne Sachen, wie der Spiegel im filbergetriebenen Rahmen „und der Eck- rank, von außerordentlichem Gef mack. ‘Das Speisezimmer ist nur rovisorisch zusammengestellt. Auch hier sind einzelne Stücke sehr Fön, das Tischgeräth vornehm und fein, aber die Fülle der Möbel, die in ein Speisezimmer nicht gehören, zerstört den Gesammteindruck. Der fast spielerische Versu .des Malers Heinrich Vogeler- Worpswede, ein Damenzimmer im „Biedermeierstil“ zu schaffen, fann niht ernstlih interessieren. Diesem Naum geht die Hauptbedingung, die Wohnlichkeit, ab, und um diese handelt es sih doch gerade in er- bhöhtem Maße bei den Modernen. Sehr elegant, duftig und is ist dagegen das Toilettenzimmer, das nah Motiven von Charles Plumet von Carl Gerkensmeyer ausgeführt ist und im Chic und Naffinement seine Pariser Abstammung nicht verleugnet. Das in dunkelgrünem Holz gearbeitete Schlafzimmer scheint wieder mehr nach englishen Mustern entworfen zu t Sap in Farbe und Arrangement einfa, praktis d durchaus harmonisch. E L dd diesen Einrichtungen sind eine Anzahl zum theil schon bekannter Teppiche, Stoffe und Tapeten nach Entwürfen moderner Künstler ausgelegt.

Bauwesen.

Mit dem vierten Vierteljahrsheft 1900 der im Ministerium der“

öffentlihen Arbeiten herausgegebenen „Zeitschrift für Bau- wesen“ ist der fünfzigste Jahrgang dieses angesehenen Fach- blattes zum Abschluß gekommen. Das von einem stattlichen Atlas (mit über 20 Tafeln) begleitete Heft beweist, wie so- viele vor- bergegangene, die Rührigkeit der aus den Herren Geheimer Ober- Baurath Otto Sarrazin und Bauinspektor Fr. Schultze bestehenden Redaktion, welcher die Herren Ober-Baudirektor Hinckeldeyn und Geheime Ober-Bauräthe Adolf Keller und Dr. H. Zimmermann zur Seite stehen. Das Gebiet des Hochbaues ist durch eine Beschreibung des Kreis8- ständehauses in Gnesen (von H. Hartung), durch zahlreiche Aufnahmen über die hochinteressante Jakobskirche in Rothenburg a. d. T. von dem Architekten Häffner (Nürnberg), sowie durch den Abschluß einer um- fassenden Studie von H. Muthesius in London über den vrotestan- tischen Kirchenbau in England vertreten. Namentlich diefe beiden leßten Arbeiten, von denen die eine si mit dem neuerdings gefährdeten s{hönen Stadtbilde von Rothenburg, die andere mit der Grundanlage englischer Kirchen befaßt, find von großem aftuellen Interesse. Dem Gebiete des Eisenbahnbaues gehört eine Studie des Bau- inspektors Biedermann über den Vorortverkehr von Berlin nah Groß-Lichterfelde, dem Gebiete des Wasserbaues je eine Arbeit über die fanalisierte Fulda, von Baurath Greve, und über die Wasser- fraftverhältnisse in Skandinavien und im Alpengebiet, von Professor Holz in Aachen, an. Außer der bemerkenswerthen statistishen Nach- weisung über die Wasserbauten des preußishen Staates bietet Regierungsrath Gerhardt in Königsberg eine bedeutsame Unter- suhung über die Dünen der Gascogne, die auch für deutsche Verhältnisse lehrreih ist. Die große Zahl der in vornehmer Technik (Stahlitih, Lichtdruck, Steinstich) ausgeführten Tafeln des beigegebenen Doe erhöht noch den Werth aller dieser trefflichen wissenschaftlichen Ab Nt. «Die “Becrifft für Bau- wesen“, welhe 1851 im Ministerium für Handel und Gewerbe als amtlihes Organ begründet, von der Ober-Baudeputation und dem Architektenverein E und von Anfang an im Verlage von Ernst & Korn, jezgt Wilhelm Ernst & Sohn, heraus- gegeben wurde, hat si in den leßten fünf Jahrzehnten um die Förde- rung des eigentlichen Baufachs, im Hochbau und Bauingenieurwesen große Verdienste erworben, indem es ihr gelang, die nambaftesten Eacdscriftitollor zu thätiger Mitarbeit zu gewinnen. Wohl kein wichtiges Fachereigniß und fein neues Wissensgebiet der Technik is der Aufmerksamkeit der Redaktion entgangen, und faum irgend ein angesehener Fachmaun auf den be- sagten Gebieten dürfte in der Zeitschrist unvertreten sein. Sogleich im ersten Jahrgange finden sih anregende und künstlerisch werthvolle Veröffentlichungen von Hitzig, Quast, Soller und Stüler, dann von Severin, Shwedler, Weishaupt und Stein : im zweiten von Strack, Manger, F RguQ und Arnim, dann von Brix, Hagen, Malberg und Hartwih. Die Gegenstände ihrer Beiträge® betreffen neben den größeren Aufgaben der Architektur die Fortschritte in der Konstruktion des Hochbaus, das mächtig aufblühende Eisenbahn- und Verkehrswesen, sowie die Beobachtung der Verbesserungen der Technik im In - und Auslande. Dieser Auffassung ge- mäß ist die „Zeitschrift für Bauwesen“, deren Leitung stets den hervorragendsten Kräften anvertraut war, mit der Zeit rastlos voran- geschritten, immer mit dem Grundsatz, die besten Arbeiten in vor- trefflihster Wiedergabe zu veröffentlichen. Wenn aus der Folgezeit nur noch die Namen einiger Mitarbeiter, wie Adler, Bohnstedt, Ende, Durm, Gropius, Orth auf dem Felde der Architektur, Baensch, Wiebe, Wöhler, Grüttefien, Hobrecht, Dörgens auf dem Gebiete des Ingenieur- wesens, hier genannt werden, fo hat man ohne weiteres eine Vorstellung von dem - verdienstvollen und segensreichen Wirken der „Zeitschrift“, welche bis heute in demselben Verlage geblieben ift.

Men 90 Jahrgängen der „Zeitschrift für Bauwesen" iît ein reiches Wissen, eine große Kulturarbeit niedergelegt, die fie als den ersten Fachérscheinungen ihrer Zeit zugehörig erkennen lassen wird. L Das den 51. Jahrgang eröffnende erste Vierteljahrsheft enthält olgende Beiträge: Die Hohkönigsburg im El aß, vom Architekten Dodo (bhardt in Grunewald-Berlin; Das . Martin-Spital in München vom Grofessor Karl podeder in München; Das neue Krankenhaus in Bielefeld vom Geßeimen Baurath Böttger in Danzig; Der Bau des Dortmund-Ems-Kanals (Fortsckun folgt); Bauaus- führungen der italienischen fue Se teragngess saft, vom Eisenbahn- Bau- und Betriebs-Fn pektor Cauer in Berlin; Ueber Wasserkraft- verhältnisse in Skandinavien und im Alpengebiet, vom Professor Holz in Aachen (Schluß aus dem Jahrgang 1900). Den Schluß bilden die Verzeichnisse der im preußischen Staate und bei Behörden des Deutschen Reichs an estellten Baubeamten und der Mitglieder der

kademie des Bauwesens in Berlin.

Theater und Musik,

Schiller-Theater.

Von den “heiteren Bühnenstücken Franz von Scchönthan's und Gustav Kadelburg's, von welchen den Besuchern dieses Theaters reits eine ganze Nethe geboten worden ift, ging am Sonn- avend das bereits vor einigen Jahren im Deutschen Theater auf-

ührte dreiaktige Lustspiel „Der- Herr Senator“ zum ersten M in Scene ind E seitens des ausverkauften Hauses cine recht

beifälli e Aufnahme, namentli, nahdem die etwas ermüdenden Genug des A Aufiuges überwunden waren. Inscenierung und

usammenspiel ließen nihts zu wünschen. Der wiederholte lebhafte Beifall i buébans wohlverdient und rief auch den anwesenden

Herrn Kadelburg mehrfach auf die Bühne. Von den Darftellern

batten die Damen Werner, Witt, Brok und Ernst sowie die Herren Zollin, Shmasow, Patry, Dahlen und Wander reihlich Gelegenheit, dur ihr flottes, humorvolles Spiel zu erfreuen. Insbefondere {uf der Leßtgenannte als Senator Anderîen in seiner lebensfrishen Dar- stellung eine äußerst charakteristische Figur.

Die HoHhenzollern-Festspiele im Neuen Königlichen Opern-Theater fanden mit der Vorstellung am 24. Januar ihren offiziellen Abs{luß. Für die leßten sechs Aufführungen wurde die Abendfasse niht mehr geöffnet, sie waren {on seit Tagen vorher vollständig ausverfauft. Das Ehren-Comité bedauert JEVE, von weiteren Wiederholungen, der großen, in den Räumen des genannten Theaters stattfindenden Winterfeste wegen, abschen zu müssen und hat auß aus diesem Grunde die Shlußfeier, welche auf Donnerstag, den 31. Januar, anberaumt ist, in die Gesammträume der „Nesfource zur Unterhaltung (Oranienburgerstraße 18) verlegt. Eine Soirée mit darauffolgendem Ball ift vorgesehen. Einige der ersten hiesigen Bühnenküntster . haben ibre Mitwirkung zugesagt. Mehrere Firmen haben Gewinne für die Tombola gestiftet. Billets sind in vesränkter Anzahl im Haupt- bureau des Comités (Dorotheenstraße 65 und 66) käuflich.

Im Deutschen Theater haben die Proben zu einem neuen Schauspiel von Georg Hirschfeld, „Der junge Goldner*, begonnen; die erste Aufführung soll am Freitag, den 8. Februar, _stattfinden._ 40

Im Schiller-Theater beginnt am 2. Februar das dritte

bruar Anmeldungen auf neue feste Abonnements in der Billetabtheilung des Theaters entgegengenommen. Fur das dritte und vierte Ouartal find u. a. folgende Stücke in Aussicht genommen :_„Die Wildente“, Schauspiel in fünf Akten von Henrik Ibsen; „Der Retter“, Scausviel in vier Akten von Carlot Gottfrid Reuling (Novität); „Ein Schritt vom Wege“, Lustspiel in vier Aufzügen von Ernst Wichert; „Die Mütter“, Schauspiel in vier Akten von Georg Hirsch- feld; „Ein Revisor“, Lustspiel in fünf Akten von Nifkolaj Gogol; „Die Kronprätendenten“, Schauspiel in fünf Akten von Henrik Ibsen ; „Der Kaufmann von Venedig“, Schauspiel in fünf Aufzügen von William Shakespeare, und „Die Mottenburger“, Posse in sechs Bildern von D. Kalish und A. Weirauch. Außerdem ist eine weitere Novität in Ausficht genommen. ; : i Naber Frau Oselio Björnson in eine Verlängerung ihres Gast- spiels am Theater des Westens gewilligt hat, werden noch zwei weitere Aufführungen von „Carmen“, und zwar morgen und am Sonn- tag stattfinden. Der Spielplan diefer Woche wird ferner dahin „abge- ändert, daß am Donnerstag die Oper „Hoffmann's Erzählungen“ und am Sonnabend zu halben Preisen „Die weiße Dame“ zur Aufführung angt. A ton der Neuen Garnisonkirche am Kaiser Sriedrih-Plaß (Hafenhaide) findet am Donnerstag, den 31. d. M., Abends 6—7 Uhr, ein Konzert statt unter Mitwirkung des Fräuleins Else Friedrich (Sopran) und der Konzert- und Oratoriensängerin Frau Brigitta Thielemann (Alt). Die Orgel. spielt der Organist Herr Walther ischer. i , | s R Programm des morgen, Mittwoch, Mittags 12 Uhr, in der Maxtenlivbe stattfindenden Orgelvortrags des Musikdirektors Otto Dienel enthält ledigliß Kompositionen von Bach. Mit- wirken werden: Fräulein Marie Lindow, Fräulein Hedwig Schiefer, Herr Nichard Teusteck, Herr Konzertmeister Leopold Hartmann (Violinist), Herr Robert Schwießelmann und Herr W. Kipp. Der Eintritt ist frei. / l : L ine. Pr enschäftlid wie künstlerisch besonders interessante Musikaufführung, nämlich eine Vorführung von Resten altgriehischer und alter hebräischer Musik, gedenkt ein zu diesem Zwecke gebildetes Comitó* am 26. Februar in einem E Konzertsaal zu veranstalten. Die D Cn in Delphi- vom Jahre 1893, bei denen man mehrere Marmorblöcke mit Musikitüken zu Tage förderte, gaben zu dem Versuch einer Wiederbelebung der alten Tonstüe ‘die erste Anregung. Um den gelehrten Kreisen Berlins eine lebendige Anschauung dieser eigenartigen Tonwelt zu verschaffen, wurde im Jahre 1896 der Professor der Musikwissenschaft an der hiesigen Universität, Dr. Osfar Fleischer, aufgefordert, in der Universitätsaula eine griechische Musikaufführung zu veranstalten. Seitdem famen in Berlin diese Reste der altgriechishen Tonkunst im Jahre 1898 wieder. bei einem Feste des Allgemeinen deutschen Schulvereins im Neuen Pen Vpern-Theater vor einem mehrtausendköpfigen, begeisterten Publikum zur Aufführung. Erst jeßt wieder ist eine Aufführung_ eplant, die außer der griehishen auch noch altüberlieferte hebräishe Gefänge umfassen soll. Die letzteren sind von_nicht minder hoher, wenn auch ganz und gar anders gearteter Schönheit und ebenso wie die vorgenannten dazu geeignet, eine lebendige Anschauung der Grund- lagen zu bieten, auf denen sich die moderne Musik allmählich auf- gebaut hat. - Der Ertrag des Konzerts ist humanitären Zwecken gewidmet.

Mannigfaltiges. Berlin, den 29. Januar 1901.

Der vor Jahresfrist begründete Deutsche Zentralverein zur Fürsorge für die shulentlassene Jugend trat gestern Abend im Abgeordnetenhause zu einer außerordentlichen General- versammlung zusammen, um Beschluß zu fassen über eine Er- weiterung, seiner Thätigkeit durch Ausdehnung der Fürsorge _auf die Jugend überhaupt. Der von dem Vize-Präfidenten des Königlichen Provinzial-Schulkollegiums Lucanus geleiteten Verfammlung wohnten der Geheime Ober-Regierungsrath Dr. Krohne vom Ministerium des Innern, der Geheime Ober - Regierungsrath Brandi vom Ministerium der geistlichen 2c. Angelegenheiten und der Professor Albrecht im Auftrage des Ministeriums für Handel und Gewerbe bei. Auch viele Delegirte zu dem beute hier eröffneten Deutschen Städte- tage waren zugegen. Vor Eintritt in die eigentlihe Tagesordnung erstattete der Fortbildungs\{ul-Dirigent Pagel Bericht über die bisher entfaltete Thaâtigkeit. Er konnte mit Befriedigung darauf ‘%hin- weisen, daß der Gedanke der Organisation und Zentralisation, der freiwilligen Liebesarbeit im Dienste des Jugendschuzes überall lebhaften Widerhall gefunden habe. Seine Majestät der Kaiser und König sei dem Zentralverein mit einem Beitrag von 900 M als Gönner beigetreten. Jhre Majestät die Kaiserin und Königin habe den Wunsch ausgesprochen, daß Allerhöchstderselben regelmäßig über die Thätigkeit Bericht erstattet werde. Seine Königliche Voheit der Großherzog von Baden, Ihre Majestäten die Königinnen bon Sachsen und Württemberg ‘und andere Fürstlichkeiten bätten si in an- erkennendster Weise über die Bestrebungen des Vereins ge- äußert, zahlreiche Verwaltungs-, Gerichts- und Kommunal- behörden hätten suh Material erbeten, um entsprechende Organisationen in die Wege. zu leiten. Auch die Geistlihen und Lehrer seien von ihren vorgeseßten Behörden auf die Bestrebungen des Zentralvereins aufmerksam gemacht worden, dem sich bisher 354 Mitglieder an- geschlossen hätten. Die Ausdehnung der Vereinsthätigkeit auf die Jugend überhaupt begründete sodann eingehend der Geheime Ober Yegierungsrath von Massow-Potsdam unter Hinweis auf das preußische Fürsorgeerzichungsgesez bom 2. Zuli 1900, dessen Erlaß der Nedner als eine der großten s\ozialen Thaten bezeichnete. Durch dieses Gese werde der Zentralverein naturgemäß dazu ge- drängt, fih uiht mehr auf die shulentlassene Jugend zu beschränken, sondern sich dér Jugendfürsorge überhaupt zu widmen : vorbeugend,

wo és noch an der Zeik: féi, die Jugend und deren gegebene Erzieher vor den Folgen des ‘neuen Gesetzes zu bewahren, rettend und helfend,

F Zol 2 S y 2 2 f A Quartal des laufenden Spieljahrs. Es werden nur bis zum 1. Fe-

wo das Gefeß in Thätigkeit getreten sei und die amtlichen Organe einer me A O Mitwirkung freiwilliger Kräfte dringend bedürften. Die Ver- fammlung stimmte denn auch den vom Referenten vorgelegten An- trägen zu und bes{loß demgemäß, den Namen des Vereins a uändern in „Deutscher Zentraklverein für Jugendfürfor e‘, und formulierte den Zweck des Vereins, wie folgt: „Zweck des Vereins ist die sittliche und wirthschaftlihe Förderung der minderjährigen Jugend Deutschlands mit besonderer Berücksichtigung der Waisen, namentlich durch 1) An und Weiterentwickelung von Fürfoörgevereinen der verschiedensten Art in Stadk und Land, 2) Unterstüßung aller Maßnahmen zur Bekämpfung der Verwilderung und M eraabcloluna der Minderjährigen, 3) Gründung von Lehrlings- heimen, Kinderpflegestätten, Jugendbibliotheken u. dgl.,- 4) Unter- stüßung der bereits bestehenden Fürforgevereine Pau _daß sich der Bénfralberesn als Mittelpunkt für ihre Bestrebungen darbietet.“ Zum Schluß wies noch der Vorsißende auf die soziale Bedeutung hin, welche die Unterbringung der der Fürsorge bedürftigen Minderjährigen für den Ausgleih der Bevölkerung dadurch zu ge- winnen vermöge, daß man die Pflegebefohlenen aus den Industrie- zentren des Westens und der Großstädte in die minderbevölkerten Landestheile bringe, um sie dort dem Handwerk und der Landwirth- schaft zuzuführen. C O

A. F. În der am 21. Januar abgehaltenen Hauptversammlung des DeutfSen Vereins für Luftschiffahrt, welcher als Gast der General Graf von Zepvelin beiwohnte, wurde zweier „bor kurzem verstorbener Mitglieder und bei dieser Gelegenheit au eines großen Todten der leßten Wochen gedacht, A rauold Böcklin?s, der für die Luftschiffahrt aUezeit das höchste Interesse gezeigt, im Verein einen Vortrag über die Aussichten des lenkbaren Luftschiffs gehalten und vor 13 oder 14 Jahren auf den Terrains der Luft- \hiffer-Abtheilung fogar Fliegeversuche mit einem von ihm erfundenen Apparat atgestellt hat. Dem vom Vorsitzenden des Vereins, Geheimen Regierungsrath Dr. Aßmann, dem Vorsibenden des Fahrten- Ausschusses, Hauptmann von Tschudi und dem Schaßmeister Fiedler erstatteten Jahresbericht ist Folgendes zu entnehmen: Die Zahl der Mitglieder stieg während des verflossenen Jahres von 347 auf 536. Ghrenmitglieder besißt der Verein cines in der Person des Nestors der Luftschiffahrt Glaisher, korrespondierende Mitglieder 5; zwei Mit- lieder haben \sich durch einmaligen hoben Beitrag als „stiftende Mitglieder“ legitimiert. Ballonfahrten wurden 55 Gepelihrt gegen 31 im Jahre 1899. Der von denfelben durhmessene Ge ammtweg be- trug 8867 gegen 5196 km. Der Verein besitzt z. Z. drei Ballons mit allem Zubehör. Von 51 Sportfahrten (4 Fahrten fanden zu wissenschaft- lichen Zwecken statt) waren 24 mit 79 Theilnehmern Normal-Fahrten, 27 mit 88 Theilnehmern Sonder-Fahrten. Die Einnabmen daraus betrugen 11790 Æ, denenan unmittelbaren Ausgaben 451 .Flugf chaden eingeschlossen, Ballon-Abnußung aber außer Ansaß gelassen ein Be- trag von 10 206 M gegenübersteht. Jin Ganzen vereinnahmte der Verein einschließlich eines aus 1899 herübergenommenen Baarbestandes von 6085 MÆ. 18 010 4. und verausgabte 9699 M, sodaß am Jahres- {luß ein Bestand blieb von 8311 M. Die günstigen Aussichten für 1901 erlauben, die Beschaffung noch eines neuen Ballons im Werthe von 5600 Æ ins Auge zu fassen, zu wissenschaftlichen Zwecken 400 4 zu bestimmen, auch andere Ausgabe-Pofsitionen etwas reichlicher zu bemessen und voraussichtlih einen namhaften Vetrag zu den Kosten des künftigen ECtatsjahres zu erübrigen. Mit großer Wärme gedachte {ließlich der Schatmeister der den Vereinsbestrebun en durch den Major Klußmann zu theil gewordenen Förderung. Nach Sr- theilung der Entlastung an den Vorstand und den Schaßmeister schritt die Versammlung zur saßungsgemäßen Neuwahl des Vorstandes. Da von dem alten Vorstande die Herren Aßmann, Groß, Berson und von Schulz von ihrer Wiederwahl Abstand zu nehmen baten, wurde der Vorstand in folgender Art zusammengeseßt: Erster Vorsi Zender: Ge- beimer MNegierungsrath Professor Busley, Zweiter Vorsißender : Oberstleutnant von Pannewiß, Erster Schriftführer: Oberleutnant Hildebrandt, Zweiter Schriftführer : MNechtsanwalt Eschenbach, Schaß- meister: Fiedler, stellvertretender “Schaßzmeister : Gradenwiß, Vor- sißender des Fahrten-Aus\chusses: Hauptmann von Tschudi. Auf den einmüthig mit Beifall aufgenommenen Vorschlag aus der Versamm- lung wurden hierauf die Herren Geheimer Regierungsrath Dr. Aßmann, Hauptmann Groß, General Graf von Zeppelin, Korvettenkapitän Lans zu Chrenmitgliedern ernannt und den scheidenden Vorstandsmitgliedern Berson und Schulz die besondere Anerkennung des Vereins ausge- \sprochen, während als Dank für ihre aufopferungsvolle Mühwaltung um den Verein den Herren Vauptmann von Tschudi und Fiedler je ein Exemplar des Prachtwerks „Wissenschaftliche Luftfahrten" über- eignet wurde. Y L: -

Von den als Vorträge für den Abend angeseßten Fahrt- berihten mußte der vorgerückten Stunde halber der Bericht des Herrn Berson über seine am 10. Januar unternommene Ballonfahrt nah Schweden von der Tagesordnuug abgeseßt werden. Ueber zwei von dem Hauptmann von Sigsfeld und Herrn Bersfon gemein- schaftlih unternommene Hochfahrten aus den legten Wochen berichteten indessen beide Herren, zunächst « auptmann von Sigsfeld, wie folgt : Die erste der Fahrten ging, nahdem der Plan einer gemeinschaftlichen Hochfahrt zur Erprobung des Verhaltens der Instrumente in großer Höhe und bei strenger Kälte {on seit langem gefaßt war, am 22. Dezember vor sich. Am Erdboden herrschte mildes Wetter von —+ 49, der Wind wehte scharf nah O, Jodaß man troß vor- handener Wolkendecke nicht besorgen durfte, die Orientierung zu ver- lieren. Beabsichtigt war, fih anfangs in mittlerer Höhe ‘von 3—4000 m zu halten, dann einen schnellen Aufstieg in größere Höhen zu machen und nah kurzem Verweilen wieder herunterzugehen. Zur Füllung des Ballons waren 600 cbm j Wasserstoff initverwandt worden, fodaß der Auftriéb nichts zu wünschen übrig ließ. Die Wolkendecke wurde bei 2000 m erreicht und in ihrer ganzen Höhe von dem Ballon durhmessen. Sie bestand aus Strato-Cumuli von auffälliger Durchsichtigkeit, sodaß man schöne Beleuchtungs- effelte genoß und der Erdboden in ungewöhnlicher Klar- heit, ciner frystallhellen Wasserflähe gleich, bindurblickte.

rstt in großer Höhe wurden dann noch einmal leichte Cirruswolken passiert. Bei etwa 4000 m begann Hauptmann von Sigsfeld an sich mit physiologischen Béobachtungen über das Nachlassen der körper- lichen Spannkraft infolge der Luftverdünnung. Gewöhnlich muß bei 5000 m zum Sauerstoff \chlauch gegriffen werden. Berfon bedarf seiner in dieser Höhe noch nicht, von Sigsfeld sah sich dagegen schon bei 4500 m zu diesem Hilfsmittel genöthigt, weil er starkes Herzklopfen und Schwere in allen Gliedern jpürte. Sofort nah Benußung des Sauerstoff- \chlauchs wi dieser Zustand dem früheren Woblbefiuden und der gewohnten Spannkraft, sodaß selbst in der höchsterreihten Höhe von 6500 m keinerlei Unbehagen empfunden wurde, selbst nicht von der bis auf

41° C. gesunkenen Temperatur, allerdings unter dem Schuß eines tüchtigen Schafvelzes. Die einzige Empfindung der ungebeueren Kälte hatte von Sigsfeld an dem Mundstück des Sauerstoffschlauches. Berson war viel weniger gut gegen die Kälte geiQugt; dessen ungeachtet versah er den Beobachtungsdien|it an den meteoro ogishen Instrumenten mit der Regelmäßigkeit wie beinormalen Temperaturen. Die Fahrt dehnte fich ziemlich lange aus. Als man daun {nell herabstieg von 6500 auf 600 m in # Stunde —, ohne körperliche Unbequemlichkeiten zu em finden, befand man si bereits jenseits der russischen Grenze ; aber as 40 bis 50 km war feine Eisenbahn zu sehen. Es war schon ziemlich dunkel, fast finster geworden, als man beschloß, so nabe als möglich der Eisen- bahnlinie Alerandrowo —Warshau zu landen. Bis zum Eintritt dieser Möglichkeit aber mußte vielleicht noch eine längere Fahrt in geringer Höbe gemacht werden, und der Ballast war bis auf 2 Sack zu Ende. Unter diesen Umständen blieb nichts übrig, als ‘den Korb von allem entbehrliden Inbalt dur stüdweiscs Aus» werfen nach Bedarf zu entlceren und zuglei Aus einer Höhe von 100 bis 200 m Verständigung mit der Erde zu versuchen. Das gelang dem sprachkundigen Berson bestens, und so wurde in Erfahrung gebraht, daß man erst 50, dann 20, dann noch 6 Werft von der. Bahn entfernt sei. Endlich belebrte das Summen der Telegrapbendrähte darüber, daß man ganz dichk an der

Eifenbabn war. So benußte man das erste sich darbietende freie