men, und daß die Französische Regierung Sr eSsuß are n diesen Vorschlag einzugehen. Dies músse jedoc) das Werk der Zeit seyn, die jebige Gährung müsse sich zuvor legen, und die Presse müsse, was auch geschehen werde, erst zu einem gewissen Grade, nicht von Vernunft, was unmög- lich wáre, sondern von Klugheit gebracht werden. Ueberdies müß- ten die dringenden Geschäfte der Kammer-Session vorüber seyn; dann werde das Französische “Kabinet freien Spielraum haben, die Frage mit den Europäischen Mächten zu berathen.
n einem Artikel der Quarterly Review über die Po- litié Lord Palmerston’'s in der Orientalishen Frage wird Ruß- b gen den Argwohn vertheidigt, als ob es na dem Besib
stantinopels E Zie E us de- ‘ren weise und einsichtsvolle Mintster, heißt: es “in ‘diese rthei- ‘digung, hätten sh gegen die Absichten dieser Kaiserin (n Bezug auf Konstantinopel und das Türkische Reich erklärt, weil ein sol: cher Plan nothwendig St. Petersburg ruiniren und Moskau sehr “ benachtheiligen würde. “Der einzige Zweck Rußländs sev und müsse ‘séÿn; wen der Jnstinkt für seine Sicherheit ihm nicht abgehe, Kon- stäntinöpel in Türkischen Händen Und die Türkei. als eine Schranke gégen furchtbärere Bewerber únd jene doininirênde Stellung be- ffehén! zu! lassen. Um Rußlands selbst wie um: des übrigen Euro: ‘pa's willen’ sey zu wünschen, daß man die "Regierung der Türkei ih“ Kohstantinopel aufrecht erhalte, und. die Herrschaft des Sul- tans nicht sowohl eine Gebiets - als eiñe Religions - Herrschaft séh, fo könne seine Macht auch nur dadurch erhalten werden, daß man ihm die Oberherrlichkeit Über ‘die umherliégende Muham- úiédanische Welt bewahre. Auch die-Titnes spricht sich in einem ihrêr lesten Blätter , gegen ihre: sonstige Gewohnheit , äußerst üÜnstig für Rußland “aus und sagt jet sélbst, daß sie den úheb von! ihr angedeuteten Vorwurf, als' ob bei der Weige- rung der Pforte, das gegen Mehmèd Ali erlassene Ab- sebungs- Dekret zurückzunehmen , Russischer “ Einfluß mit im Spiel ‘seyn möchte , für ünerwiesen “und “ unwahrscheinlich halté. „Rußland“, äußert se, „hat sich, wie man zugeben ‘müß, während aller B Vollziehung des Juli -. Traktats ergriffenen Maßregeln mit größer Mäßigung, Behutsamkeit und Discretíon benommen. Es hat Alles von seinen Alliir- ‘ten’ ausführen lassen und hat, wenngleich, was auch nicht vóörautzusezen war, keinen “stillen, doch gewiß einen ge- fälligen“ Pärtner bei Allem abgegeben, worüber man übereinge- kommen ist. Zwar giebt es Leute, die in einer solchen Willfäh- ““Pigfeit einen neuen Beweis des voräussichtigen und wachsamen “Charakters der Russischen Politik sehen, aber bei den gegenwärti- gen Umftänden Europas wollen wir uns nicht mitder undank- baren Aufgabe befassen, Rußland aus eigenern Antriebe dessen zu 'zeihen, "wovon wir keinen offenbaren Beweis häben, und was ‘vielleicht in: der Wirklichkeit gar“ niht vothanden:.? “* Der’ Graf Walewski hat es bei seiner Rückkehr von Aegyp- ten nah Frankreich vorgezogen , die Ueberfahrt auf. dem Briti- {en Dampfboote „„Öriental“/ ‘statt auf einem Französischen Fahr- zeuge zu machen. Dadurch, daß er si) direkt nah England und von ‘dá nach Frankreich begab, kärzte er seine Reisé nah Paris “um vietzehn Tage ab und ‘entging einer dreiwdöchentlichen Ein- sperrung ‘in’ die Quarantaine von Marseille.
Die Times äußert die Ansicht, daß die Spanier es eigent- lih auf eine vollständige Umwälzung inPortugal; Und zwar" auf die Vertreibung des Königs und der Königin, abgesehen hätten, die sle durch den Sturz des iehigen Minijteriums Porzußreiten “Und zu beschléunigen suchten. "Auch will die „„Times“/ wissen, daß die Britische ‘Regierung der Spanischen bereits angedeutet habe, sie durchschaue diesen Zweck der Truppén-Versammlungen an der Gränze sehr wohl. Die Besorgniß, die sich hier zu verbrèi- ten anfángr, daß England in den Porcugiesisch-Spanischen Zwist verwickelt werden köntte, wird indeß von dem ministeriellen Globe nicht getheilt, weil dieses Blatt vorausseßt, daß beide Theile, Ea und Spanien, sich gern der ‘gütlichen Vermittelung glands unterwerfen würden i
Es is schon neulih erwähnt worden, daß in London die Baulust im lebten Jahre reißend schnell genommen hat. Nicht weniger als 4=-5000 Häuser von jeder Größe stehen theils schon
fertig da,” theils sind sie noch im Bau begriffen. Jm Nord- westen der Stadt, über das ehernalige Spafields hin, bis zum New River Head, dem großen Reservoir, woraus dieser Stadt- theil mit, freilich ziemlih schlechtem Trinkwasser versorgt wird, dann über Sadler's Wells hinaus und die Ufer des Rew-River entlang, is Alles voll Geräusch und Thätigkeit, Eine ganz neue Stadt erwächst zwischen Hoxton und Jslington, und muthmaß- lich binnen einem oder zwei Jahren wird der ganze ungeheure Raum des „Sturbh Estate‘* gänzlich überbaut seyn. Noch mehr nordwärts, jenseits Great Liverpool-Street, liegt Barnsbury-Park, welcher White Conduit und Kopenhagen - Fields mit Hol. loway verbindet; diese ganze Fläche is jezt mit Häusern efállt, durch welche gutgepflasterte, mit Gas beleuchtete Straîin hinziehen. Zwischen London und den freundlich gelegenen Dörfern Highgaté und Hampstadt ist jeßt nur noch sehr wenig leerer Raum. Westwärts hat sih der Bo- den von Pimlico mit den modernen Palästen der Aristokratie bedeckt, und von Brompton bis Bagshot, von Kensington bis Hammershmith laufen die Häuser fast ununterbrochen fort. Ost- wärts ist es der nämliche Fall. Mile-End New- Town ist wie durch einen Zauberschlag entstanden, und zur Erleuchtung dcr East-enders, d: h. der am Ost-Ende Wohnenden, hat Barbex Baumont auf dem Beaumont - Square ein „philosophisches Jn- stitut“, d. h. eine Gasbereitungs- Anstalt, errichtet. Man muß weit über Bow hinausgehen, bis man grúnes Feld sehen kann. Auf gleiche Weise vergrößert und verschônert sich Southwark, der auf dem Südufer* der Themse gelegene kleinere Stadttheil, wo. inden lebten Monaten auch ein ‘neues litexarishes Justitut und mehrere dffsentliche Schulen, woran es fehr fehlte, entstanden sind. Es is erfreulich, zu bemerken, daß im Verhältniß zu der wachsenden Bevölkerung auch neue Kirchen errichtet worden sind. Wenn ‘dies so fortgeht, so wird es ‘in wenigen Jahren {wer seÿn, zu sagen: “Bier bin ich außerhalb der Stadt.“
Bei den nächsten Parlamentswahlen wird \sich für Dublin neben O'’Connell auch dessen Sohn John um einen Síb im Un- terhause: bewerben. s N A 2A - “Die Brigg! „Cochiel“/ von London, welche in der Nacht des 1Ttén auf ‘Maplins Sand umveit Colchester strandete, ist vor ih- rem Untergange von der Bemannukg eiter D kleiner Schisse aus Colchéster; welche Kisten und Kasten “än Bord aufbrächen und auch des Privat/Eigenthums des'’Capitains und der Mann- scha „ ‘die Zurückgabe aber verieigerten, gänzlich
“fich bemächti eráumt ‘word ; Der Sun meldet, es solle ein Geschwader von 7 bis 9 Li-
n und einigen Loe va far den Dienst im Kakñal aus-
genie ind für diesen Swe baldmdglicst vollständig hergestellt
F “In der Woche vor dem 1Tten d, M, sind nah Hamburg n ns. f A e at Ea f / /
ed éz;
2 121,000 Unzen in gemünztem Silber und 21,000 Unzen in Bar- ren ausgeführt worden.
Der Spectator schließt aus dem Styl der offiziellen De- peschen über die Ereignisse in China, daß England die Absicht habe, seinen Territorial-Besiß daselbst auszudehnen.
Hiesige Blätter enthalten eine poetishe Apostrophe Louis Napoleon's, welche dieser Unterm 15. Dezember aus Fort Ham an die Manen seines Oheims gerichtet und seinen Freunden zu- gesandt hat.
NtéedExlande
Aus dem Haag, 27. Dez. Den Notificationen über die beschlossene Minister-Veränderung wird, wie das Handelsblad berichtet, nôch entgegengesehen. ae de Jonge van Campens, Nieuwland, Mitglied der zweiten Kammer, wird, wie man ver- nimmt, das Ministerium des Innern, und Herr Op den Hoff, Mitglied des Hohen Raths, das Justiz-Ménisterium an der Stelle des Herrn van Manen übernehmen.
Die Maaß bei Rotterdam war gestern vollständig mit einer Eisdecke belegt.
Sch{weden und Norwegen.
Stockholm, 22. Dez. Der Constitutions-Aus\chuß ist in der Ausgleichung der ungleichen Ansichten in der Repräsentations-
haltung „allgemeiñer“/ Wahlen, bilden sollen, d. h. es sollen nicht bloß die Stadtbürger, sondern alle wahlberechtigten Einwohner an der Wahl theil haben.
gewissen Anzahl ‘Repräsentanten zu sichern.
Im Bürgerstande hat Herr Schartau einen Antrag ange- fündigt, daß“ dié Stände für die verboten bleibenden Waaren-Ar- tikel einen bestimmtèn Zoll für den Fall festseßen möchten, daß Se. Majestät dié Einfuhr von. solchen erlauben würden.
Die Statstidning giebt aus Briefen von Wexiô vom 1lten d. die erfreuliche Nachricht, daß unser Barde Tegnèr, voll-
ten gedenke.
DAUEMA r L
Altona, 29. Dez. (Alt. Merk.) Auch die Schleswigsche Stände- Versammlung hat von der Königl. Verordnung vom 19. Juni 1840, betreffend die Fahrt auf dem Schlesw. Holst. Kanal, Veranlassung genómmen, eine Petition än den König zu richten, worin gebeten wird, die Bestimmungen dieses Geseßes vorgängig der ständischen Berathung zu unterlegen, damit besonders einzelne Tarifbeftimmungen verändert werden könnten, gleich wie früher ähnliche Anträge von der Holsteinischen Ständeversammlung ein- gegangen sind. Da nunmehr solchergestalt vollständiges Material vorliegt, darf ohne Zweifel eine genaue Untersuchung dieser An- gelegenheit erwartet werdèn, die mit um so-großerer Gründlich- keit vorgenommen werdén. kann, als wegen der unaufschiebbaren Reparatur einer Kanalschleuse, dieser Communicationsweg für einige Monate hat gesperrt werden mússen.
Unter dem 17. Dezember ist aus dem Königlichen General- Zoll-Kammer- und Kommerz-Kollegium eine provisorische Jnstruc- tion für die Zoll-Beamten des Herzogthums Lauenburg ergan- gen, welche in 81 §g§. folgende fünf Kavyitel enthält: 1) allgemeine Bestimmungen; 2) besondere Bestimmungen; 5) von den He-
Verordnung vom 6. Oktober“ 1840; 5) von den Pflichten und den Befugnissen des*Ober-Zoll - Jnspektors. — Angehängt sind Schemata zu den'’erförderlichen Declarationen der Fcachtführer, u Passirzetteln übèr den Weiter - Transport von Waaren, zu ollzetteln oder Quittungen, und zu Land-Zollzetteln.
Dem Vernehmen nach haben zwischen unserer Regierung und dem Hamburgischen Señat Unterhandlungen über die Aus- baggerung des Fahrwassers der Elbe bei Schulau und Blankenese stattgefunden, deren. Resultat dahin geht, daß eine gemeinschaft: liche Untersuchung des Fahrwassers. vorgenommen werden foll. Unsererseits wird hierzu der Capitain Heinrich Christensen kom- mittirt werden.
Deutsche Bundesstaaten.
Aus Baden, 16. Dez. (A. Z.) Der landständische Aus- {uß war vom Lten bis zum 9. Dezember in Karlsruhe ver- sammelt und, seiner Bestimmung gemäß, beschäftigt, die Rech-
Rechnungsjahr 1839/40 zu untersuchen. ) i: der Präsident der ersten Kammer, Markgraf Wilhelm von Ba- den, in Folge seiner {weren, glücklich üderstandenen Krankheit sich noch von Geschäften fern halten muß, der erste Vice-Präfsi- dent, Fürst von Fürstenberg. Die pünktliche Ordnung, welche, wie in unserem ganzen Finanzwesen, so auch in der Verwaltung des Schuldenwesens herrsht, wurde von dem Ausschusse, dessen Geschäft dadurch erleichtert und von Unannehmlichkeiten frei erhal- ten wird, auch diesmal mit rühmender Anerkennung bezeugt. Die Aus\chußberichte werden nach einigen Monaten durch Mittheilung an die Kammern vollständig veröffentlicht werden. Die: Haupt- ergebnisse der von ‘der Regierung vorgelegten Rechnungen sind folgende: die reine Séhuld der Amortisations-Kasse, d. h. nach Abzug der ausstehende Forderungen, war am leßten Juni d. J. 30,929 000 Fl. Unte“ den Passiven sind 12 Millionen Gulden unverzinsliche Schuld“‘an den GrUndstock, ferner 9,904,000 Fl. Staatsbèitrag zur Zehntablösung sammt den aufgelaufenen Zin- sen, sodann 211,000*Fl. Schuld des Gefällablösungs - Reserve- Conto, endlich 11,198,470 Fl. an einzelne Staats-Gläubiger. Der
dem Betrage der Schuld beigeschlagen, wodurch dieje nunmehr viel größer erscheint als bisher. Die Aktiven belaufen sich aus; 2,910/000 Fl. und der verzinsliche Theil der reinen Schuld be rechnet sich zu 18,718,000 Fl., indem nämlich die 12 Millionen Grundstocks - Guthaben und die 211,000 Fl. des Reserve - Conto von der ganzen Schuld abgezogen werden müssen. Die erwähnten 12 Millionen hat der Grundstocf darum zu fordern, weil auf verkauften Domainen und abgeldsten Gefällen dieser Betrag baar eingegangen und wieder zur Abzahlung von Schulden „verwendet worden war. Was von Kauf-Schillingen und Ablösungen über die Summe von 12 Millionen eingeht, wird, neuerlicher An- ordnüng gemäß, dem Grundstocé verzinset, und es ist schon ein solches verzinsliches Guthaben desselben von 525,000 F Amortisations - Kasse voëhanden. . Bei der Zehnt è Leihkasse stehen ebenfalls 436/000 Fl. verzinsliche Grundstocks-Gelder, die eigent- lich der obigen Zahl von 30,929,000 Fi. für die reine Staats- “a beigeschlagen werden müssen, so daß diese aus 31,365,000 Fl. besteht. Es ‘ist klar, daß die Forderung des Grundstocks, d. h. eigentlih des Großherzoglichen Hauses an den Staat für
nungen der Schulden-Tilgungs- und der Zehnt-Leih-Kasse für das | Den Vorsiß führte, da |
erwähnte Staats - Beitrag, welcher aus dem fünften Theile der | Zehntablösungs-Kapitale besteht, wird erst nach und nach fällig, | vie die Zehnt - Ablösutg fortrückt, doch hat man ihn einstweilen
l. bei der
frage. #0 weit gelangt, daß er beschlossen, den Ständen vorzuschla- gen, daß die Städte besondere Wahl-Distrikte, jedoch mit Beibe-
1 Auch soll ein Antrag im Auéschusse [8 gemacht seyn, um durch gewisse. Kategorieen die Bildung einer
kommen genesen, ehestens die Heimreise von Schleswig anzutre: Wi
die Verwendung von Domainen zur Schuldentilgung von den úbrigen ganz G nur durch Obligationen dargestellten Schuldposten wesentli verschieden ist. — Die Zehnt - Leihkasse, eine Kredit- Anstalt für die Zehntpflichtigen, hat 627,000 Fl. bei derselben ausstehen. Sie erhebt von ihnen bei den neueren Dar- leihen 4'/, pCt. Zinsen, wovon !/, pCt. zur Vergütung der Ver- waltungs-Kosten bestimmt sind, und wenigstens 12/,- pCt. jährliche Tilgung. Die Gemeinden zahlen aber diese Schulden rascher ab, als sie nach den Leih-Verträgen verpflichtet sind.
Regensburg, 23. Dez. (Regensb. Z.) Nach Inhalt der nunmehr im Drucke erschienenen Verhandlungen der leßten General - Versammlung unserer Donau- Dampfschifffahrts -Gesell- schaft ist als Bedürfuiß zur Erhaltung und Hebung des Unter- nehmens die Aufbringung einer Summe von 150,000 Gulden anerkannt worden. Die genannte Summe soll möglich von den Actionairen durch freiwillige Zuschüsse bis zum Maximal-Betrage von 59 pCt. des Nominal - Werthes der in Händen habenden Actien aufgebracht werden. Es ist also Aussicht vorhanden, daß auf diesem Wege die erforderlichen Mittel zusammen kommen werden, indem die Zeichnung in der General-Versammlung schon das Resultat einer Betheilung von 1253 Actien lieferte.
Frankfurt a. M., 28. Dezember. Es ist jwahrscheinlih, daß, nah Ankunft des neuen Konigl. Preu- ßishen Bundestags - Gesandten, Herr Graf von Müúnch- E Bellinghausen Wien besucht, und überhaupt die Bundes - Ver- sammlung ihre diesmal ausgeseßten Herbst-Ferien nahholen' wird, venn, wie man hoffr, die friedlichen Verhältnisse im neuen Jahre ine größere Befestigung erhalten. Die Ernennung des Kaiserl. esterreichischen Geschäftsträgers zu Darmstadt, Herrn Laron Son Menshengen, zum Kaiserl. Öesterreichischen Minister - Resi- enten da hier, an die Stelle des Freiherrn von Handel, dürfte nun wohl bal derfolgen.
Die Pariser * Briefe vom
i neuesten Datum sprechen sich chon mit mehr Bestimmtheit dahin aus, daß die Fran- Rösische Negierung ihre Rüstungen nicht auf eine den all- emeinen Frieden bedrohende Weise ausdehnen werde. Wenn zun auch darin die übrigen Mächte, namentlich Deuktsch- l einen Grund finden werden, ihrerseits sich nicht weiter zu rüsten, so dürften sie doch die Vorsichts- Maßregeln zur Ausfühs- Fung bringen, welche nothwendig sind, um den Ereignissen mit F Ruhe entgegen sehen zu können. Gleichwohl is die Hoffnung Sauf Erhaltung des allgemeinen Friedens vorherr|chend und auch die Wiener Briefe sprechen sich wieder dafür mit größerem Ver- trauen aus. Zngleich hat die Wiener Börse wieder eine steigende Bewegung angenommen. Demzufolge sind auch hier die Dester- Weichishen Fonds wieder gesuchter und die Wiener Bank - Aktien Mtiegen , heute, wiewohl keine neueren Kurse von Wien bekannt aren, auf 1909 Fl. — Die Hoffnung auf ein Steigen der Holländischen Fonds an der einheimischen Börse hat man nun aber ganz verloren, da die Annahme der finanziellen Gese -Entwürfe von Seiten der zweiten Kammer der Generalstaaten zu Amster- dam ohne allen Einfluß blieb, ja die neuesten Briefe vom dten wieder einen Rückgang der Holländischen Fonds zu Amsterdam melden. Die Holländischen Jntegrale sind denn auch heute auf 487/15 gewichen, während in den Syndikaten hier wenig, in den úbrigen Holländischen Gattungen aber nichts gethan wird. Durch die zwischen Portugal und Spanien entstandenen Mißhelligkeiten ist der ohnedies so niedrige Cours der Fonds dieser Länder noch
bungs : Beamten; 4) nähere Bestimmung zur Ausführung der |
mehr gedrückt. Fortdauernd fest halten sich die Actien unserer Taunus-Eisenbahn, doch war die Frequenz der Bahn im Dezem- ber sehr schwach. Das Geld isk wieder sehr abondänt, und ‘der Diskonto steht kaum 3!/, pCt. — Jm Handel isk es jeßt hier stille; selbst der sonst so belebte Detail-Handel vor den Wethnachrs- Feiertagen war diesmal im Allgemeinen weniger lebhaft; doch wurde in Luxus- und Mode- Artikeln viel abgeseßt. S Mw es
Zürich, 24. Dez. Ueber die höchst bemerkenswerthe Dis- fussion, welche sich in der Sibung unseres großen Rathes vom 22sten d. bei Gelegenheit der Einreichung einer Petition zur Beschränkung der Preßfreiheit entwickelte, und worin zwar keine Censur, aber Maßregeln gegen den Mißbrauch der Presse verlangt werden, theilt die hiesige Zeitung folgendes Nähere mit: „Der Versuch“/, sagte als Referent Herr Pr. Rahn, „diese Aafgabe zu lósen, sey jeder Anstrengung werth. — Herr Oberst Bleuler trug auf Tages-Ordnung an. Herr Präsident Ulrich: gewiß sey die Petition aus lobenswerthen Absichten her- vorgegangen. Aber es sey unmöglih, dur) Geseßgebung dem Mißbrauche abzuhelfen. Dazu bedúrfte es, man solle sihs nicht verhehlen, der Censur, die Niemand wolle, die man schon vor 1830 abgeschafft, auf deren Abschaffung man damals stolz gewesen. Die jeßige Geseßgebung gebe den Gerichten großen Spielraum. Sebe man nun in diese Miß- trauen, so helfen keine Geseße dagegen, während bei guten Gerich- ten cine Aenderung unnüß sey. Ueberdies brauche man ja nur in Blätter anderer Kantone zu schreiben, um das Gleiche auszu- richten. Weil nun aber nichts dabei herauskomme, und schon die bloße Ueberweisung der heillosesten Mißdeutung -ausge|ebt wäre, so solle man diese unterlassen. — Herr Dr. Rahn versichert, daß er nur eine Prúfung wünsche, ob nichts zu machen sey ohne Censur.
| Der Wunsch sey nun einmal angeregt. Wenn Jemand im Nach-
barhause unartiges Zeug mache, so solle man’s darum nicht auch im eigenen Hause dulden. — Herr Oberst-Licutenant Nüscheler meinte, es
| wáre fúr andere Kantone ein gutes Beispiel. Es gebe jet viele | im Lande, die zufrieden wären, wenn nur dem Preßunfug ge-
steuert wäre. Man müsse denen mehr Stärke geben , die für die Aufrechthaltung der Religion der Väter zu kämpfen. ent- chlossen sind. Herr Bleuler: der Mißbrauch geschehe auf allen Seiten, und sey in einer solchen Zeit nichts besonderes. Sf erinnerte an die Verfassung. — Hr. Wieland: Schon dev bloße Versuch werde als Beschrankung der Preßfreiheir ausgelegt wer- den. Die Preßfreiheit sey durch die Verfassung garantirt; das Geseß schübe gegen Mißbrauch so viel als möglich sey: das Mittel zu finden, dies besser zu thun, werde nicht erst uns vor- behalten seyn, da ja Staaten, welche die Preßfreiheit seit län- gerer Zeit besißen, als wir, es nicht gefunden. — Herr Staats- Anwalt. Rahn erinnert an die Deutschen Gesebßgebungen. Es gebe Aufreizungen gegen die Regierung, die ungestraft ausgehen, nur weil nicht eben zu den Watten gerufen sey. — Herr Hürlimann versicherte, die Petition habe auch bei der Gegenpartei Anklang gefunden. — Herr Ammann: Leicht fônnte die Abhülfe so aus- fallen, daß aaa die Censur lieber wollte. “Herr von Sulzer- Wart: Schon seit Jahren ärgere sich jeder achtbare Bürger über das heillose Treiben der freien Presse. Weder die Reli- gion, noch die Sitten, weder der einzelne Bürger, noch die Be- hörden seyen ge\chüst. Auf diesem Wege komme entweder Un- glúcé über das Land, oder der Presse stehe ein Sturz bevor. Wenn nicht gesteuert werde, so werde am Ende die Censur wie-
der eingeführt werden müssen. — Herr Heß: Es sey nux eine : S
Stimme darüber, daß Miße. äuche geschehen. Aber der Eine sehe dies fär Mißbrauch an, der Andere jenes. Das beste Mittel dagegen sey eine gute Presse, ein Mittel, das jeder Bürger - besißbe. Ob denn das für den Beschimpften eine Satisfaction wäre, wenn hart gestraft würde? Man schreibe dann nur etwas schlauer. Die Freiheit erleide zu viel Anfechtungen, wenn auch alle mit redli- chem Sinne. Der Geheime Rath möge sich hüten, die Freihei- ten des Volkes anzugreifen. Er möge sih so wenig als môg- lich in die Parteikämpfe der Gegenwart mischen. — Herr Fins- ler: Selbst wenn er das jesige Geseg für vollkommen hielte, würde er einen großen politischen Fehler darin sehen, über die Petition zur Tagesordnung zu schreiten. Es gebe eine Menge Leute von beiden Parteien, die nichts anderes wünschen, als Ruhe. Andere Staaten haben doch das Mittel gefunden, wenigstens die hauptsächlichsten Angriffe zurückzudrängen. — Herr M. Sul- zer erinnert an einen großen Nachbarstaai, der seine Geseßge- bung eben so geändert habe, obgleich die Preßfreiheit in seiner Verfassung stehe. Er hätte gewünscht, die Petition wäre jeßt nicht gekommen. Aber einen Entscheid müsse nun gefaßt werden; Und man möôge entscheiden wie man will, so werde man in einem Fall die Gegner verleßen, im anderen die Freunde. — Herr Ul- rih: Er kenne weder Freunde noch Feinde, er habe einen ein- zigen Freund, dies sey das Vaterland. Er führte aus den lebten zwei Jahren Beispiele zu der Bemerkung an, wie die einen das für Mißbrauch ansehen, die anderen jenes; und so, sagte er, werde es immer gehen, so lange wir in Parteien z&rissen sind. — Herr M. Sulzer entschuldigte sich über seinen Ausdruck Freund und Gegner. — Herr von Muralt: Es sey fein Gese möglih, das dem Umfug im mindesen steuern könnte Er sey allerdings der Meinung, daß diejenigen, die einem An- deren durch die Presse die Ehre abschneiden, keine Begriffe von wahrer Ehre haben; aber durch ein Geseß könne Niemanden die Ehre gegeben werden. Man würde die Regierung, die nichts bringen könne, in die größte Verlegenheit seßen. „Machen Sie, was Sie wollen, Sie wecden nichts Gutes zu Stande bringen.“ — Die HYerren Rahn und Finsler sprachen noch einmal für Ueberweisung, Herr Schwarzenbach für Tagetordnung. — Herr Ulrich trug auf motivirte Tagesordnung an, da kein Resultat vorauszusehen, und die Ueberweisung würde mißdeutet werden. Das Resultat war: Für Ueberweisung an den Regierungsrath 115 Stimmen; für den Antrag Herrn Ulrich's 55 Stimmen. Ital
Rom, 19. Dez. (A. Z) Die von hier gegebene Nachricht über die Reise des Herrn Noyer, Belgischen Gesandischafts-Se cretairs, nah Neapel, um zwischen Neapel und Belgien einen Handels-Vertrag abzuschließen, beruht auf einem Jrrthum. Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, geschah dieje Reise ledig- lich im Juteresse der Belgischen Kapitalisten, die, gleich) den Hol- ländischen, bereits im leßten Sommer durch ihren hiesigen Re- präsentanten, Grafen von Liedekerke- Beauforc, versuchten, zu ih- ren, der Compagnie Tavoliere di Puglia vorgestreckten Summen zu gelangen. Da diese so gut als fallirt hat, und für die Be- theiligten wenig oder nichts zu erwarten ist, so kann daraus für Neapel eine Streitfrage gleich jener wegen des Schwefels entste- hen, wenn die Belgische und die Holländische Regierung, wie zu erwarten ist, sich dieser Angelegenheit ihrer Unterthanen anneh- men. Jene Bank oder Compagnie soll bei ihrer Begründung durch die Neapolitanische Regierung garantirt worden seyn; man wird sich also an diese halten.
S pa nien.
Madrid, 17. Dez. Die provisorische Regierung hat ein Dekret erlassen, wodurch die Fueros von Navarra vorläufig und bis die Cortes durch ein Gesebß darúber entscheiden können, modifizirt werden. Dasselbe enthält unter Anderem folgende Bestimmungen:
„Das rein militairische Kommando wird in Navarra, wie in den anderen Provinzen der Monarchie, einer von der höchsten Regierung ernannten oberen Behörde übertragen, welche dieselben Functionen hat, wie die General-Kommando's der übrigen Provinzen, ohne jedo we- der den Titel noch die Befugnisse eines Vice - Königs zu besißen. — Der verfügende Theil der Rechtspflege in Navarra wird wie bisher fortbestehen, bis nach Prüfung aller besonderen Gesege der einzelnen Provinzen ein für die ganze Monarchie gültiger Kodex entioorfen seyn wird. Der organische Theil und das Rechts - Verfahren wird außer den Modificationen, welche die höchste Regierung für nöthig erachtet, dem bet den übrigen Gerichtshöfen üblichen Verfahren gemäß, einge- richtet werden. Der Gerichtshof (audiencia) in der Hauptstadt der Provinz wird jedoch stets fortbestehen. Das oberste Justiz - Tribunal wird über die Gerichtshöfe Navarra?s dieselbe Ober - Aufsicht führen, wie über die anderen Gerichtshöfe des Königreichs. Bei der Ernen- nung von Magifirats-Personen und Richtern wird die Regieruz1g vorzüg- lich darauf sehen, daß dieselben die Gesezgebung des Landes fenneu. — Die Wahl und Organisirung der Munizipalitäten wird den für die ganze Nation anzunehmenden allgemeinen Bestimmungen gemäß siatt- finden. Die Vertoaltung der Fonds und des Eigenthums der Gemein den geschieht unter Aufsicht der Provinzial-Deputation durch die Mu- nizipalitäten nah den Gefegen der Provinz. ün allem Uebrigen sind die Munizipalitäten deu allgemeinen Gesetze unterivorfen. — Die Pro- vinzial- Deputation wird aus sieben Mitgliedern bestehen, von denen die Distrifte (Merindades) von Pampelona zwei, Estella zwei, jeder der drei weniger bevölferten dagegen eines ernennt. Die Wah! dieser De- putation findet nah den für die anderen Provinzen gültigeu Gesegen statt; doch darf Niemand die auf ihn gefallene Wahl zurücweisen. Jedes Mitglied erhält übrigens ein mäßiges Gehalt aus den Fonds der Provinz. Die von der Regierung ernannte höchste politische Be- hörde führt die Aufsicht über die Provinzial-Deputation; Präsident der- selben ist stets der ältefie Deputirte. Die Regierung ernennt für Navarra eine höchsie polítishe Behörde, welche dieselben Functionen hat, wie die Civil-Chefs der anderen Provinzen uud niemais ein Mi- litair - Kommando übernehmen fann. Da alle Spanier verpslichtet find, zur Vertheidigung des Vaterlandes die Waffen zu ergreifen, so muß auch Navarra, sobald die Umstände es erfordern, scin Kontin gent zur Armee stellen. — Die YJoll - Linie wird vom Ebro au die Pyrenäen - Gränze verlegt und von demn Augenblicke au, wo diese Verlegung stattgefunden hat, werden alle wegen Schleichhan- dels schwebenden Untersuchungen suspendirt und alle dieserhalb verhaf- tete Personen, so ‘veit das Gesetz es gestattet, freigelassen. Der Ver- rauf des Tabafs wird, wie in den anderen Provinzen des Königreichs, auf Rechnung der Regierung verwaltet. Dasselbe gilt für den Verkauf des Salzes; die Privat Besißer von Salinen werden von der Regie- rung entschädigt. Jn Betreff dèr Ausfuhr desselben genießt Navarra derselben Rechte wie die übrigen Provinzen des Königreichs. Der Ge- brauch des Stempel- Papiers darf nicht in Navarra eingeführt werden. E ots Schwefel-Monopol besteht fort wie bisher. Die in-
s en Abgaben der Provinzial - Renten und Thor-Gefälle dürfen in arra nicht vor der Vollendung ¿es neuen Tarifs eingeführt wer- voi 1g erdan wird Navarra, als einzige direfte Abgabe, die Summe jährlich 360 0e B jährlich zahlen. Hiervon werden der Deputation foften und ealen bewilligt, als Entschädigung für die Erhebungs- iht eingegangene Steuern. — Die Dotirung des Kultus und der Geistlichkeit in N iden allgemei nen Geseven u avarra wird nach den bestehenden allgemei- ßen und den von der R g mungen regulirt.“ egierung noch zu erlassenden Bestim- vek Guiputeta A E Innern hat der Provinzial - Deputation : Bezeigt, daß die Regierung zwar die Gerechtig-
| acopfert hatte. | Kriegéfach und begann im 18. Jahre, seine militairische Lauf-
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keit der Beschwerden anerkenne, welche die genannte Provinz gegen die Vereinigung der Civil- und Militair-Gewalt in einer Person erhoben habé, daß es aber für jeßt dabei sein Bewenden haben müsse, da es durchaus nothwendig sey, daß es in der Pro- vinz eine Behörde gebe, die das ganze Vertrauen der Regierung besibe. Uebrigens sey diese Maßregel nur interimistisch bis zur definitiven Regulirung der Fueros.
In den meisten Provinzen des Königreichs fallen die Ayun- tamiento-Wahlen im Sinne der Exaltados aus, da die Modera- dos aus Furcht vor Mißhandlungen sich nur in sehr geringer Zahl bei den Wahlen einfinden.
Der Herzog von Vitoria verliert mit jedem Tage mehr an Popularität. Die leßten von ihm erlassenen Maßregeln haben selbst unter seinen Freunden Unzufriedenheit erregt und es geht
Idas Gerúcht, daß er, wenn die Cortes zusammenkommen, durch
einen anderen General erseßt werden würde. : Es heißt, Don Antonio Gonzalez werde als bevollmächtigter Minister nach London gehen.
Vereinigte Staaten von Nord - Amerika.
New-York, 9. Dez. Die zweite Session des jeßigen Kon- gresses ist gestern in Washington eröffnet worden, und man er- wartet? gestern die Botschaft des Präsidenten; sie würde auch vermuthlich heute schon nach New-York gelangt seyn, wenn nicht die Elsenbahnen ganz verschneit ‘wären, so daß der Postenlauf sehr verzögert wird.
Das Stimmen - Verhältniß bei der Präsidenten -V2ahl wird
| leßt folgendermaßen angegeben: SVeneral Harrison 167,064, van
Buren 22,603 Stimmen. Die- siegreichen Whigs selbst sollen auf eine so große Majorität nicht gerechnet haben.
General William Henry Haärison, der neu erwählte Präsi- dent der Vereinigten Staaten, ist 1773 in Virginien, wo seine Familie zu den ältesten und angesehensten gehört, geboren, also jeßt 67 Jahr alt. Sein Vater Benjamin Harison, Mitglied des ersten Kongresses,“ einer der Unterzeichner der Unabhängigkeits- Erklärung und später Präsident des Kriegsbüreau's und Gouver- neur von Virginien, starb im Jahre 1791, nachdem er einen beträchtlichen Theil seines Vermögens dem Besten des Staats Der junge Harrison widmete sich frühzeitig dem
bahn unter den Auspizien Washington's, mit welchem sein Vater sehr befreundet war. Die ersten Lorbeeren erndtete er unter dem General Wayne, in dem siegreichen Treffen bei Miami gegen die Indiauer und Kanadier im Jahre 1794, bei welcher Gelegenheit er zum Hauptmann ernannt wurde. Im Jahre 1799 wurde er Mircglied des Nepräsentantenhauses für das Nordwestgebiet ; 1800 Gouverneur von Indiana und später auch von Louisiana, welchen Posten er 11 Jahr lang bekleidete. Als im Jahr 1811 die verbündeten Indianer die Nordwestgränze beunruhigten und unter ihrem berühmten Häuptling Tecumieh mit Feuer und Schwert wütheten, brach Harrison zum Schuß seiner Gränz- Ansievelung gegen sie auf und schlug sie bei Tippecanoe aufs
Haupt. Jm folgenden Jahre ward er in dem mit England aus- gebrochenen Kriege zum Oberbefehishaber des Nordwestheeres er: nannt und hatte das ausgedehnte et vom Erie-See-bis-zum Mifsissippi zu schüßen. Die Engländer hatten im Anfange des Krieges einige Vortheile erhalten, als aber Harrison im Früh- jahr 1813 seine Truppen konzentrirt Fluß und eine Stellung: am Miami eingenommen hatte, brahte er den unter dem General Proctor vereinigten Britischen Truppen und In- dianern eine Niederlage bei. Nachdem hierauf die Britische Flotte auf dem Erie-See von der Amerikanischen Unter Perry geschlagen worden war, konnte Harrison seinen Uebergang über den See bewerkstelligen, in Ober-Kanada vordringen und Malden, Sanduski und Detroit nehmen. Bei der Themse in Ober-Ka- nada stieß er auf das zurückgewichene Britische Heer, unter dem General Proctor, beschloß, ungeachtet seiner günstigen Stellung, es anzugreifen, und trug einen entscheidenden Sieg davon Die feindliche Artillerie fiel in seine Hände, und die tit den Briten verbundenen Indianer wurden, nah dem Tode ihres Häuptlings Tecumseh, gänzlich auseinandergesprengt. Dies war eines der wich- tigsten und folgereihsten Ereignisse während des Britischen Krieges, als welches es auch von dem Kongreß, der Harrison ein Dankes-Vo- tum und eine goldene Denkmúnze zuerkannte, angesehen wurde. Nach dem Frieden 1815 kehrte Harrison auf sein Gut am Ohio zurück, ward 1816 zum Mitglied des Repräsentanten - Hauses erwählt und repräsentirte 1824 den Staat Ohio im Senat. Seit 1828, wo er auf kurze Zeit Gesandter in Columbia war, hat er als Privatmann gelebt, 4 General Harrison gehört der fonservati- ven Partei in den Vereinigten Staaten an. Jm Kriegslager groß geworden, sind seine Sitten frei, ofen, zugleich aber auch fein und abgeschliffen. Seine frühzeitige klassische Bildung seßte ihn in den Stand, leicht und korrekt zu schreiben. Als Redner ist er mehr dur Klarheit und Eindringlichkeit seines Styls, als durch Beredsamkeit ausgezeichnet, so wie er denn überhaupt we- niger wegen glänzender Talente, als wegen seines gesunden und durch 40jährige Erfahrung gereiften Urtheils geschäßt wird.
Fn a 1D:
Berlin, 31. Dez. Jn Nr. 355 der Staats-Zeitung vom Jahre 1840 haben wir eine Zusammenstellung der Stiftungen gegeben, welche bei Gelegenheit der Geburts- und Huldigungs- Feier Sr. Majestät des Königs begründet worden sind. Es sind dabei einige Stiftungen ausgelassen worden, von dqnen jedo be- reits früher in diesen Blättern eine Anzeige gemacht worden war. So is namentlih zu erwähnen, daß an jenem denkwürdigen Tage die Stadt-Behdrden zu Naumburg eine Bürger-Rettumngs-
Anstalt mit einem Kapital -Fonds von 12,000 Rthlrn. (S. Nr. 301 der St. Z.), die Stadt Merseburg ein ganz ähnliches Jn- stitut (Nr. 295 der St. Z.), und die Städt Suhl einen Fonds zur einstigen Unterstüßung der Familien mobil gemachter Land- wehrmänner (Nr. 295 der St. Ztg.) begründet habe.
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E Preise der vier Haupt -Getraide- Arten n dea für die Preußische Monarchie bedeutendsten Marktstädten im Monat November 1840, nach einem monatlichen Durchschnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.
Namen der Städte. Weizen Roggen | Gerste | Hafer
Namen der Städte. APBeizez | Roggen | Gerste Hafer
Königsberg Memel 707/ Zv C HOS Insterburg 60 Rastenburg 61%; Meidenburg 0728/7 Danzig 626/12 Elbing 61 O T S E S Graudenz 08, 18g LISO Kulm 585/, [34 2310/5 Don Os 194 2a e
ck76 9-9 / M10, I Dl [12 34 li2 124/%/ 21228 9D /r2 139/12 62°/., [40
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D Hs 44/12 M3 / 206 / 603/,2 |398/,,
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Posen Bromberg Fraustadt Rawitsch Kempen
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. Verlin 2 / Brandenburg 203/12 40/5 Kottbus | 30/1 Frankfurt a. d. 397/, 2 |312/ 27
Landsberg a. d. L 3911/12 29/1 2
Stettin 383/12
Stralsund 369/22 | 8. Kolberg 346/12 |29 C tolpe 325/15 |24!/,» Dreslau 2 [40/12/3112 Grünberg 419% 2/40/12 335/12 (logau 2 (40/2 1322/15 Liegniß 49s 1385/2 1314/12 9. Görliß 4 411% 2/35, 0. Hirschberg 43/1 2 s Schweidniß 398/ »
8. Glas 396/12 |
9. Neiße 384/1» |
10. Leob\schús 335/. 2
11. Ratibor 3334/2 277/14
V3 Le
Wissenschafr, Kunst und Literatur.
E Berlin. Ueber die Erfindung unseres Mitbürgers, des Malers Piepmann, Delbilder auf mechanischem Wege zu vervielfältigen , ift in j iesen Blättern lange nicht gesprochen worden. Wir nebmen daher Mit Bergnügen die Gelegenheit wahr, auf ein neues Stadium, das Die Befanntwerdung jener interessanten und vielversprechenden Erfin- Lung in diesem Augenblicke erreicht hat, aufmerksam zu machen. Der Muünstler hat nämlich gestern in Anwesenheit einer großen Anzahl an- eschener Personen unserer Stadt (von denen wir nur bei Herrn Ober: WBürgermeister, Geheimen Justizrath Krausnick und den Herrn Stadt- erordueten - Vorsteher Desselmann nennen) den BVilderdruck auf seiner Maschine vorgenommen und dargelégt, mit welcher Wu bei Schnelligkeit er ein auf das fauberste ausgeführtes Oelbild herzü- Pelen vermag. Jedem der Anwesenden wurde ein mit Leinwand be: Flebter fleiner Holzrahmen eingéhändigt, auf dessen Rückseite man zur Páähern Bezeichnung des Eremplars seine Namens - Unterschrift seite. Diese Rahmen wurden alsdann dem jungen Mädchen übergeben, velche die treue Gehülfin des Herrn Liepmann bei der Ausführy h ung ist, und nâch wenigen Minuten. fam jedes xemplar mit den farbigen Grundrissen eines Bildes zurück, dessen Züge und Farbentöne immer entschiedener hervortraten, je öfter es der
2210/, 2. Stendal 23/12 1379/12" (30%, 2 |225/, 2 3. Halberstadt 5308/2 30/2 20!/,, 4. Nordhausen SATO gs 281!/12/18?/,ck Mählhausen 528 / 9%) a 128 S Erfurt 219/,2,1377/12 |284/,,. 173,2 26/ e j 4 L475, 2 2 21! Li 2
Magdeburg 539/12 [431/12 [30/1
Münster Minden Paderborn Dortmund
233/,. 19%,» 4385/2 |28 395), 2 N
Elberfeld Düsseldorf Krefeld .
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Malmedy Trier Saarbrück Kreuznach Simmern 65/12 612/,»
Durchschnitts :- Preise der 11 Preußischen Städte 9 Polen Städte » 9 Brandenb. u. Pom-
merschen Städte . . 1572/,, |38/,, |283/,, [M ». H Schlesischen Stádte O9 ly 39! /» a2 24 » 8 Sächsischen Stádts 5929|» 389.» - 1919 12 » F Westfäl. Städte e 6819/5 494/,, 2 238/, » » 14 Rheinischen Städte
662/12 (35/5 993/12 39/2
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707/12 52 2249/1 -
Maschine wieder übergeben wurde, bis endlih auf jedem Eremplar eine vollständige Kopie des auf dem hiesigen Königl. Museum befind- lichen Portraits von Franz Mieris fich darstellte, dem nur noch die Lasur und die Auftragung hoher Lichter féhlte, ganz so, wie es bei einem eben mit dem Pinsel vollèndeten Delbilde der Fall isk. Gerade dieses Bildniß des Mieris ist wegen seiner {önen Carnation und*wè- gen seines überaus s{hwierigen und mannigfaltigen Farbentonspietés berühmt, und Herr Liepmann hat es sowohl. dieses Umstandes halbét, als auch darum gewählt, weil bei seiner bekanntêèn Kopie des Rêm- brandt vielfa der Zweifel geäußert wordén, ob éin Bild von fleineren Dimensionen auch nur irgendwie durh das neue Verfahren hergestellt werden könne. Der Künstler hat gezeigt, was er mit seiner Erfindung zU lei- sten im Stande sev, und das in jeder Pinßcht befriedigende Resultat La einén Maßstab abgeben für das, was mit dersélben ( a dite s ßeren Bildern ausgeführt werden kann. Es if ju wünschen, da l d Künstler, der leider mit körperlichem Unwohlsepn zu k tos ferti un der den ganzen Ertrag seines Rembrandt-Bildes auf fkk j ee der neuen größen Maschine verwandt hat, die in f ide 16 h: a ata o Stel dei se sing, tesecti a é Aufiaunterung zu werde, damit fx E R O tertande zur Ehre derelteide Erfindung völlig in das Leben 1 und Eigenthum der Nation werden könne; F. L,