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_tie Ottomannische Flotte in Empfang zu nehmen.
. Verkouteren, Bagelaar, van Gorcum, Paravicini di Ca- Ee. tenbrouwer Baron ’Quaadt von Hüchtenbrok, von
de ie n von Posson und van Duynen. Belgien 7 & % 7, Jan. Am Dienstag fand der erste Hofball statt, zu dem an 6d Personen eingeladen waren. Man bemerkte runter die Herzoglich Arembergische Familie, das diplomatische S d ministerielle Verfägung sind einstweilen, bis zür Ksnigl. Genehmigung die Tarifsäße auf der Eisenbahn herabge- set für Salz, Holz, Getraide, Kartoffeln, Kohlen, Eisen, Ziegel, um 10 pCt., Geld, geprägt oder in Papier, in 80,090 Fr. und darüber um 20 pCet. Durch ein Publikandum des Finanz - Ministeriums werden die Juteressen für die Schakbons um '/. Far . Herabgescbt, so daß dié Bons auf. 3 Monate 3, die auf 6. Monate: 4, die auf ein Zahr 5 pCr. tragen, statt wie bisher 3!/2, 4/2 und 5!/2 pCet,
Deutsche Bundesstaaten.
Deßau, 11. Jan. Seit einigen Tagen liegt in gewohnter Weise dem Publikum eine Uebersicht von dem vorjährigen Ges shästsgange der hiesigen Herzogl. Sparkasse vor, deren überaus günstiges Resultat sowohl unsern biedern Herzog wegen des dar- aus sich ergebenden steigenden Wohlstandes seiner Unterthanen freuen muß, als auch. leßtere zu wahrem Danke gegen. ihren-preis- würdigen Regenten-verpflichtet, dessen Gnade sie mit der Stiftung eines so -segensreihen Justituts beschenkt hat. Eine rühmliche Anerkennung verdient auch der umsichtsvolle und thätige Admi- nistcator der Sparkasse, der Kommerzienrath Cosa, durch dessen zweckmäßige Leitung es- wohl allein möglich ist, den bisherigen jonst fast überall erniedrigten Zinsfuß hier noch fortbestehen und somit den -Interessenten einen - nicht unbeträchtlichen -Zinsgenuß zufließén lässen zu können. Der Sparkassenbestand belief sich am N des Jahres 1840 auf 266,132 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf. Pr.
ourant. y
Summen von
A Meere t a
— — Wien, 8§. Jan. Aus Kanea auf Kandien sind offizielle Berichte eingelaufen, welche die am 17. Dezember er- folgie Rückkehr der Jnsel Kandien-unter die unmittel- bare Herrschaft des Sultans melden: Der von der Pforte zu diesem Behufe abgesandte Commissair, Nuri Bey, war námlih am Bord der Oesterreichischen Brigg „„Montecús cul;‘/ am. 13. Dezember -auf der Rhede von Kanea angekommen, wo er von dem Statthalter. Mehmed Alis, Mustapha Pascha, mit allen. seinem- Range gebührenden Ehren “empfangen wurde. Mustapha Pascha unterwarf ich: sogleich dem Sultan, - als {ei nem. FCIIMSREN Hexrn und Gebieter, und. wurde. hierauf von Nuri Bey, Namens Sr. Hoheit, in dem Gouvernement der nsel bestätigt. Dies, so wie die Promulgation des- Großherr- lichen Fermans, welcher den Bewohnern .der Jnsel ihre Rückkehr unter die direkte Landes: Hoheit der Pforte verkündigt, hat am 17. Dezember stattgefunden.
Der heutige Oesterreichische Beobachter- enthält die durch eine Handels-Staffette hierher gelangte Nachricht -aus Konstanti: nopel vom 27. Dezember „. daß der Großherr die Unterwerfung Mehmed. Ali's- angenommén. und einen Commissair, in Beglei tung Walker Bey's, den Leßteren zum Behufe der Uebernahme der Flotte, nah Alexandrien. abgesandt habe. (S. Túrkei).. Es ist auffallend, daß nur von der Annahme- der Unterwerfung des Pascha's „. aber nicht voa seiner Wiedereinse6ung, noch weniger von der Erblichkeit die Rede ist.
Jtalîlen. 4
Rom, 20. Dez. (A. Z.) Gestern is die Königin-Wittwe von Spanien. vom Hapit auf das Feicrlichsie empfangen worden. Nachdem der Papst sich mit ihr eine halbe Stunde allein unter- halten hatte, wurden auch der Französische Botschafter beim hei- ligen Stuhl, Graf de. la Tour-Maubourg und dessen welche die Kznigin begleitet hatten, so wie ihr Gefolge zur Au- dienz zugelassen. Seitdem haben bereits. mehrere Herren vom diplomatischen Corps der Königin ihre Aufwartung gemacht. Ueber ihr- Verweilen hier weiß man noch immer nichts Bestimmtes, da bis heute keine Antwort aus Neapel darüber eingetroffen ist. — Nach einer heute erschienenen Verordnung - des Monsignore Go- vernatore soll nun eine .genaue Volkszählung sowohl in Rom als im. ganzen Kirchenstaat vorgenommen werden, achdem vir mehrere für das Land wohlthätige Regentage gehabt, hat sich seit einigen Tagen bei heller h der Römische Winter eingestellt, wobei das Thermometer Nachts unter Null sank.
Neapel. (A. Z.) Der Gesandte Sr. Majestät des Königs beider Sicilien in. Paris,- hatte vor: einigen Tagen: eine Unter- redung mit. Herrn Guizot. Die noch immer schwebende Frage des Sicilianischen Schwefe-Monopols war der Gegenstand ihrer Besprechung. Herr Guizot ward- nämlich gefragt: ob in lebter Zeit das Kabinet von St. James Schritte in Paris gerhan habe, um. diese Angelegenheit zur Erledigung - zu bringen. Zu- gleich wurden einige Bemerkungen gewechselt úber- das Recht und den Willen Sr. Sicilianisczen Majestät, den Schwefelhandei als ein Königliches Regal im ganz: n Umfang - der Bedeutung gel tend zu machen. Herr Guizot erwiederte, es. sey von Londen aus in der. Schwefel-Frage seit seinem Eintritt ins Ministerium
j noch nichts in Anregung gebracht worden.
Türkei.
Der Oest. Beob. meldet: „Es ist -am 7. Január durch Staffette ein Handelsschreiben aus Konstantinopel vom 27. Dezember (alfo vier Tage neuer als die leßte Post) in Wien ay- gelangt, welches die. Annahme der Unterwerfung Mehmed Ali's von Seiten des Großherrn bestätigt, und die Nachricht beigefügt, daß ein Beamter . der Pforte . beauftragt worden sey, sich nah Alexandrien ju begeben, um Mehmed Ali diese Annahme und zu- gleich anzuzeigen , daß Admiral Walker Bei den Aula eor, j ie beiden Abgeordneten sollten, am 27. Dezember AbendK die Reise nach Alexandrien antcetén.“
Gebot ergehen lassen, „daß den Griechisshen Schiffen. Lz Ge- sundheitépatente mehr ausgestellt werden dürfen. Ausgenommen davon sind diejenigen Griechischen Fahkèzeuge;, die im Ausland geladen haben und fär das Ausland bestimmt: sind, so wie -die- j-nigen, die leer bloß durch die Gewässer der Türkei hindurch- fahren Da nun nach dem neuen, von. den’ Abgeordneten aller egationen unterschtiebenen QU wit einem Gesundheits-Patence: oder Visa. der. Türkischen Sanität ver ehen seyn muß, ohne dieses aber in allen Häfen der Türkei in Quarantaine gesezr wird, so wäre die Folge dieser Maßregel,
Gemahlin, .
Quarantaine: Reglement jedes Schiff}
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daß der Gríéchishe Handel in der Türkei schr beeinträchtigt, ja fast unmöglih würde, und die Pforte scheint sich zur Errei- chung dieses Zweckes der Sanitäts- Anstalten bedient zu haben, weil der Dienst der Douanen- und Hafen: Capitaine noch nicht genau geordnet ist. Die Fermane zur Durchfahrt durch die Dar- danellen und ins Schwarze Meer werden wie früher jenen Schif- verabfolgt. Gut unterrichtete Personen behaupten, daß die oke Pforte obige Befehle bloß auf die in dem Marmor-Meere Küsten-Handel treibenden Griechischen Schiffe habe beziehen wol- len, um diesen verbotenen Verkehr“ zu unterdrücken. Die Ant- wort der Pforte auf die in dieser Hinsicht ergangenen Reclama- tionen von Seiten des Griechischen Gesandten wird die Wahr- heit oder Falschheit dieser Behauptung darthun.
Obgleich die Aufmerksamkeit der Regierung \o sehr durch die auswärtigen Angelegenheiten in Anspruch genommen wird, beschäf tigt sie sich doch fortwährend mit. inneren Verbesserungen. So hat sie jeßt thr Augenmerk auf die Benusung einer ihrer bedeus- tendsten Hülfsquellen, die bis heute gänzlich übersehen worden war, gerichtet, und eine Direction des Forstwesens ¿zur Kultur und
usbeutung der zahlreichen und s{chdnen Waldungen des Reiches eingeseßt. Zweckmäßig administrirt, könnten, nah der Meinung sachverständiger Männer, die jährlichen Einkünfte derselben nach einem Verlaufe von 30 bis 40. Jahren auf mehr als eine halde Milliarde Piaster gesteigert werden, indem das gute und viele Bau- und Brennholz und die Kohlen: nicht nur für die Türkei hinreichen, sondern auch nach allen Küstenstädten des Mittelmee- res, wo es so sehr an diesen Materialien fehlt, ausgeführr wer- den könnten. Allein die Sache ist etwas verkehrt angeg1 iffen worden. Man hat die Direction des Forstwesens mit der der Post vereiuigt; der Chef beider Anstalten ist ein Túrke, Achmet Bey, der von dem Ganzen keine Idee hat, und der zur Leitung ihm beigegebene Direktor ein Phanariot, Patäologos mit Na- men, der vielleichr im Stande ist, eine Abhandlung über dieses Fach aus dein Französischen ins Griechische und Türkische zu überseken, aver: nimmer diese so wichtige Anstalt, dîe reelle praf- tische Kenntnisse erfordert, zum Gedeihen bringen wird.
Abermals hat man - hier wieder - ein altes religiôses Vorur- theil abgeshüttelt, nämlich das Verbot der-ODeffnung menschlicher Leichen. Seit acht Tagen is die Erlaubniß gegeben worden, in der medizinischen Schule von Galata Serai Leichenzergliederun- gen anzustellen, die auch bereits begonnen haben. Der Direktor dieser Schule, Dr. Bernard, war es, der mit seiner durch fein Hinderniß abgeschreckten Energie die Niederreißung dieser Schranke bewirkte. ]
Die Regierung ließ diese Woche viele Effekten des verbann- ten - Chosrew Pascha zur Bezahlung seiner vielen Gläubiger dffentlich - versteigern. Unter ihnen befanden sich eine Menge
besebt, von denen - jede zwischen 15 bis 20,000 Piaster Werth hatte. Ebenso 300 Lahore-Shawls, von denen der geringste 10,000. Piaster werth war.
— Französischen Blättern zufolze, wird in Konstantinopel sehr viel von der bevorstehenden Avreise des Herrn von Pontois ge-
sprochen. Aegypten
Umlauf-Schreiben Mehmed Ali's, das er in den Provinzen Ober- und Nieder/Aegypten, im Sudan und Nigri-
tien bekannt machen ließ: | ; : " Alles is ne verändetlich in dieser Welt, So folgen oft
dem wilden Kriege auf dieser Erde die Freuden des Friedens. Wenn man ín der Ordnung der Dinge die Wechsel dieser Welt vom Augen- blie der Schöpfung an bis zegt im Ganzen und Einzelnen nachsuchen und aufzeigen will, wird man sehen, daß llles dur ihn gelenft wird, welcher der Allmächtige is, und daß die Geschöpfe mit Altem, was sie sinnen und thun, nichts in dem ändern können, was der göttliche Wille versügt hat. Gott, das höchste Wesen, leitet Alles, das Verborgene wie das Sichtbare. Nichts geschieht in dem Svsiem der Natur dex Dinge in dieser Welt, was nicht der höchste Wille Gottes hervorgerufen häite. Nichts fällt in die Wagschale der Sphäre, was nicht von feinem hohen Wiiten zur Ruhe des Weltalls befohlen worden wäre, wie es denn zet geschehen is, daß der Herr Coinmniodore Napier, Kommandant der Eng- lischen Marine, im Miiielmeer augekommen ist, uud hat Sr. K. Leheit augezeigt, daß der erbliche Besig-der Regierung Aegvptcns deu
öbnen und Nachkommen Sr. Hoheit, im Einklang mit deu Willen der Großmächte Eurcpa's. bewilligt wäre und hat verlanat, Frieden zu chließen. Man hat für gut gefunden, Fas Blut der Muselmäuner zu Un und die Herzen der Unterthanen und der ganzen Welt sich des Friedens erfreuen zu lassen, damit jeder sich seiner Kunst oder seinem Gewerbe, dem Handel oder dem Ackerbau hingeben mböge. Deshalb ijt unserem Ober- Befehlshaber, dem Seriasker, der Befehl zuaegangen, Syriéèn zu verlassen und mit seinem Aeavptischen Lager zurücfzufehren, und deshalb wird das gegenwärtige Schreiben an alle Beamten und
Unterthanen gerichtet.““
Alexandrien, 24. Dez. (Sud de Marseille.) Am Bord des am 18ten von Beirut hier angekommenen Englischen Dampfboots „„Hydra“/ befand sich der General Suiith, welcher seiner Gesundheit wegen näch Eriglaud zurückkehrt. Die Nach- richten, welche das Dampfboot aus Syrien mitgebracht, stehen mit dem, was der Admiral Stopford über die Fluchc Jbrahim Pascha's offiziell meldete, cinigétinagen im Wideripruch, Es er- hellt daraus, daß die auf állen Punkten Syriens herrschende Anarchie dem Befehlshaber der verbündeten Trupyen nicht ge- stattet hat, in das Innere des Landes einzudringen Und sich zu überzeugen, ob die Aegyptischen Truppen auch wirkiich den Rück-e
ug angetreten hätten. Aus den von der ¿„Hydra‘/ mitgebrachten Briefen geht hervor, daß Ibrahim Pascha sich am 7. Dezember noch mit einem ziemli bedeutenden Armee - Corps in der Um- gend von Damaskus befand. Uebrigens hat Mehmed Ali keinen Courier von seinem Sohne erhalten und es war die Redé davon, mit Genehmigung des Britischèn Admirals ‘den Hamid Bei noch- mals nah Syrien zu senden, um zu erfahren, ob die früher an Jbhrahim Pascha avgefertigten Depeschen auch wirklich an ihn gelangt sind. Der Vice - König hat jedoch, um aller Verantworilichkeit zu: entgehen, beschlossen, dies zu unterlassen, und nur den Admiral Stopford von Allem zu unterrichten Und es diesem zuüberlassen, die ndthigen Maßregeln zu ergreifen. i 450
Ein an Herrn Cochelet gerichtetes Schreiben aus Syrien enthält Folgendes: „„Jbrahim Pascha steht noch“ immer bei Da- masfkus und hat einen von Jsset Pascha mit 3006 Mann gegen ihn abgesandten Scheich: völlig geschlagen. Die Stärke der Ar- mee Jbrahim Pascha's wird" verschieden angegeben, ist aber je- denfalls sehr beträchtlich,“ und seine Stellung ziemlich fest. Js- mail Bei, der ein: Aegyptisches Corps in Gaza ‘befehligt, meldet, daß. Jerusalem sich in den Händen eiziger ‘Arabischen Horden befinde „die sich täglich die größten. Erpressungen erlaubten, und daj tie Bewohner ‘diesér Stadt ihn aufgefordert hätten; sie zu befreieti: Mit. Ausnahme der großen Städte, die allein eine hin-
i L A D g ergan n: die größte reichende Garnison: “haben, herrscht. in ganz SpriE sultat Fn
“Anarchie, und man fragt sich hier, welches w
Blr diitoe ergrise? würde, wenn Ibrahim Pascha plößlich die ffensive ergr fe
Der Sémaphore meldet aus Alexandrien vom 25. De- zember, daß die Festung Acre eine fast an aps Engländern be- stehende Garnison habe, und daß man zur Verstärkung derselben noch ein Regiment aus Malta erwarte.
Am 22sen is ein Schreiben Mehmed Ali's an den Admí- ral Stopford abgegangen. Der Vice-König fragt darin den Ad- miral, welche Mittel er anwenden könne, um den Rückzug Ibra- him’'s nach Aegypten zu erleichtern. Mit Ungeduld erwartet man Nachrichten aus Konstantinopel über die Aufnahme, welche die Unterwerfungserklärung Mehmed Ali's dort gefunden.
Said Bey if von hier abgereist, um das Privateigenthum des Pascha's zu inspiciren. Man wollte ihn, scheint es, bleß entfernen, weil man seine encrgischen Gesinnungen, die er ohne Scheu dffentlich aussprach, fürchtete. Die Truppen und die Na- tionalgarde fahren mit ihren täglichen Waffenübungen fort.
Ám 20fen d. wurden alle Türken, die sih wegen Flucht- versuchen auf den Galeeren béfanden, in“ Freiheit geseßt. Dage- gen sind bis jeßt noch keine Anstalten getroffen worden, die Flotte in den Stand zu schen, nah Konstantinopel zurückzukehren.
Ou DA € n.
Bombay, ?. Dez. Am 25. November wurde von Seiten des Gouverneurs der Präsidentschaft Bombay amt- lich bekannt gemacht, daß im Verlaufe des Monats Oftober die Forts Tscharikar, Tutan -Durra, Dschulgah und Babüsch-Shur in Kuhistan, dem nördlichen Gebirgslande der Beludschen,- durch die Streitmacht unter den Befehlen des General- Majors Sir Robert Sale genommen worden. Am 2. November schlug dann dieser tapfere Offizier die Armee Dost Mohammed -Chan's, der sich nach seiner Niederlage am 18. September noch einmal zum Widerstand ermannt hate, in einer großen und entscheidenden Schlacht aufs Haupt. Das Gefecht fand in der Náhe von Bamín starr. - Dest Mohammed ergab sich in Folge dessen an Sir William Macnaghten, den Britischen Residenten am Hofe
Schach Sudschah's in Afghanistan. Die Details dieses Gefechts-
fehlen noch, doch läßt sich, daß es heiß und blutig roar, aus dem Umstande schließen, daß Englischerseits eine Anzahl Offiziere ge- tddiet oder verwundet ward, darunter Dr. Lord. Nusjir-Chan von Kelat griff am 28. und 29. Oktober mit 5000 Beludschen wiederholt die von 400 Mann der Bombay-Jnfanterie und eini- ger Reiterei unter Capitain Macpherson vertheidigte Festung Dadur- an, ward aber mit beträchtlichem Verluste zurückgeschla- gen. Capitain Macpherson wurde dabei leicht verwundet. Am l, November traf Major Boscawen mit Verstärkung vom 3Lsten und 4Usten Infanterie - Regiment der Bengalischen Armee in Dadur ein, worauf man gegen Nusir- Chan die Offensive ergrisf. Derselbe wurde geschlagen und zum Rückzuge durth den Bho-
kostharer Gegenstände , z- B., 30 goldene Dosen mit Brillanten | [sund-Paß gezwungen. Leider schließt sich daran eine traurige
Nachricht. Als bei der Einnahme Kelats am 13. November 1839 Merab. Chan gefallen und seine Wittwe mit ihrem minder- jährigen Sohne Nussir-Chan- aus der Hauptstadt geflohen war, machte ihr Anhang rastlose Anstrengungen gegen Newas- Chan, den Vetter des gefallenen Häuptlings, welchen die Engländer auf den erledigten Thron von Kelat geseße. Jn der irr- ihümlichen Hoffnung, daß nach der von Sir Thomas Willshire den Beludichen ertheilten derben Lection keine weitere Ruhestörungen vorfallen könnten, licß man ganz sorglos den Lieutenant Lovéday mit einer Bedeckung von nur 30 Seapoys als politischen Residéns ten am Hofe Newas.Chan's zurück. Die Folgen dieser Soraglosig- keit hätten sich voraussehen lassen. Kaum ein halbes Jahr war ver? gangen „- als die Anhänger des geflüchteten Prinzen und seiner Mutter ins Feld rückten. Kelat wurde berannt und fiel, wiewohl Newat-Chan Alles that, was in seinen Kräften stand, am 29. Juli in die Hände des Feindes, wie früher gemeldet. Anfangs wurde Loveday mit vieler Nachsicht, ja mit Freundlichkeit behandelt und hoffte auf seine Freilassung. Allmälig jedoch ward er- strenger und härter gehalten, und nach dem Marsch auf Kwetta sank seine Hoffnung. „Soweit,“ sagt die Bombay-Times, „rühren une sere Angaben aus zuverlässigen Quellen, im folgenden aber müssen wir Schlußfolgerung und Muthmaßung zu Hülfe nehmen. Musturtig scheint von dem jungen Häuptlinge nicht sowohl: beseßt worden zu scyn, um Kwetta anzugre1fen, als vielmehr um den Fortgang einge- leireter Unterhandlungen zu beobachten. Schach Sudschah, von dessen Reich Kelat eine Dependenz bildet, soll, heißt es, sich geneigt ge- zeigt haben, Nussir-Chan unter Bedingungen auf den Muénud seines Vaters zu seßen, respektive dies von den Engländern zu erwirken. Herr Masson, der reisende Alterthumsforscher, welcher 19 Jahre im Lande gelebt, und mit den Eingebornen, deren Sprache und Sitten er angenommen, im besten Vernehmen stand, ward abgeordnet, um zu Gunsten des jungen Häuptlings und seiner Mutter mit Capitain Bean zu unterhandeln, und zwaty wie sich annehmen läßt, nach dem unsche des Lieutenant Love- day. Als aver Herr Masson in Kwetta ankam, ward er auf den Verdacht hin, ein Russischer Spion zu seyn, in. Haft geseßt. Als der Bote nicht nah Kelat zurückkehrte, wurde die Behands- lung Loveday's mir jedem Tage härter. -Kwetta war jeßt zu fest fär einen Angriff der Beludschen, Kelat selbst war von General MNott bedrohr, die Insurgenten rückcen gegen Dadur, dessen Ein- nahme und ‘Plünderung ihnen anfangs mit einem Verlust von 300 Mann gelang. Bald ereilte se eine strenge Züchtigung ; aver der Lieutenant Loveday wurde “ ‘von den Fliehen- den, mit Ketten an- den Sattel seines Kameels geschlossen, ermordet zurückgelassen. So fand iß, mit fast abges schnittenem Kopfe, die zur Unterstüßung Macphersons's her- anrúückende Abtheilung des Majors Boscawen.
tapfere Hauptmann Conolly, Assistent des Britischen Residenten (ait "Weiteren Nachrichten zufolge, rückte General Nott om 4. November in Kelat ein, das er von den Beludschen ge! “im onA der Hauptstadt des' Pendschab, | Jn Lahore, der Hauptstadt de en ab, vernbec der seit längerer Zeit erkrankte Maharadscha une Singh. Das Leichenbegänaniß hatte um 11 Or statt. Ranee S}sur Knur, die Favorit-Gemahlin des Verstorbenen, und drei
Nebenweiber wurden mit der Leiche des Fürsten auf dem Schei- | ivo - ihenzug durch einen der bedeck- terhaufen verbrannt. Als der Le stârite ein Balken herab:
dat t fctkehrte, | ten Thorwege in die Stadt zur! eer o Nehal Singh so stark,
“O Monar LY und verlelzte den deu r enfalls starb. Der jeßige Aspirant-
ß er i Stunde ; : daß erx in wenigen ties Pendschab i Schere Singh, ein ller
i ine , é a S dés berühmten Rundschit Singh, der des Rufs
: ¿ren Kriegers genießt. Am 8. November wurde die an tapfeehal Singh's mit zweien seiner Frauen verbrannt.
Die dritte- und jüngste wurde durch Schere Singh vom Feuver- “ode gerettet. Indessen heißt es, No Nehal habe eine vierte Ge -
mahlin, und zwar in gesegneten Leibesumständen, hinterlassen,
welche sih mit ihrer Mutter ‘in einer Festung einaeschlossen. habe
und deren Uebergabe an den neuen Monarchen, Schere Singh, verweigerte. Die Delhi-Zeitung vom 11. Novernber bemerkt:
' ¡Der Tod des Maharadscha Churxuk Singh und seines Schwie-
Pi
Bei der Ein- nahme der Sikh- Festung Tscharikar am 29. September fiel der
arb am 5. No
gersohns No Nehal Sing hät den Dingen eine andere Wendung egeben. Schere Sing, der den Thron besteigen soll, ist niche o günstig gegen die Engländer gestimmt, wie der verstorvene Fúrst es war, und dies könnte vielleicht die Ruhe Ofstindiens nach die- ser Seite hin stdren. Es it indeß dis jeßt im Pendschab Alles ruhig, und man hofft auch, daß die Jutegrität desselben wird auf- recht erhalten werden.“
Jn Kalkutta ging das Gerücht, 28,000 Mann Nepalesen |
e H in ihren Bergen versammelt und harrten nur auf Ja-
ructionen aus China, um in die Ebene gegen die Engländer her- |
abzusteigen.
Am 17. September waren von Singapur die Traneportschiffe |
/eThetis‘/, „„Sophia‘“ und „Minorca““ mit neuen Truppenverstär- kungen aus Madras in die Chinesischen Gewässer abgegangen.
China.
Macao, 6. Oft. Der Commissair Lin hatte Truppen-Ver- stärkungen ‘in dié Nähe von Macao geschickt, und es chren seine Absicht zu \eyn, die hier befindlichen Enalánder aufzuh: ben, îie denn ein Herr Stanton, Hofmeister in einem hiejigen Privat- háu'e, wirklih von den Chinesen gefangen genommen und nach Canton abgeführt wurde, nachdem si die Portugiesischen Be- hörden in Macao vergevens für dessen Freifsassaung verwendet. Capitain Smith von dem Britischen Schisfe „Dezuid‘/ beichloß, den Absichten der Chinesen zuvorzukommen. Am 19. September wurden 180 Seapoys vom Corps der Bengalischen Freiwilligen, 120 Marine-Soldaten und §8 Matrosen unter dem Schuße der Kanonen der Schiffe „Hyacinth‘“ und „Larne‘/ auf der Chinesi- schen Seite der Barriere von Macao gelandet. Nach einer mehrstündigen Kanonade auf cin mir 24 Geschüßen beseßtes Fort drangen die Engländer in dasselbe ein, vernagelten die Ka- nonen, sprengten das Fort in die Luft, verbrannten das Lager der Chinesen und schissten sich wieder ein. Vou den 2000 Chi- nesen, die im Gefechte waren, blieben 50 bis 60 Mann auf dem Plaß, und ungefähr zweimal so viel wurden verwundet. Die Engländer hatten keinen Todten, aber sechs Verwundete.
Admiral Elliot war nah Berichten aus Tschusan vom 1. Oftober von der Mündung des Peihoflusses zurückgekehrt, und von den Chinesischen Behörden auf das achtungsvollste behandelt worden. Seine Depeschen wurden logleich an den. Kaiser nach Peking befördert, und dieser beorderte den dritten Mandarinen des Reichs an ihn ab, um Unterhand!ungen zu eröffnen. Coms-
missaire wurden nach Canton gesendet, um das Benehmen des |
Gouverneurs Lin zuunterjsuchen, von welchem dex Kaiser ohne alle Kunde gewesen zu- seyn versichert. Es heißt, der Kaiser habe 2 Mill. Pf. St. Schadenersäß fär das in Canton zerstörte Opium und 1 Mill. Pf. St. Kriegskosten sür die Expedition an die Eng- länder zu zahlen versprochen. Dieses Versprechen mochte jedoch vielleicht nur den Zweck haben, Zeit zu gewinnen. Man erwar- tet, das ganze Britische Geschwader werde gegen Mitte Oktobers in die Bocca Tigris segeln und sofort alle Streitpunkte in Can- ton erledigen.
© “In Folge des Scheiterns des Proviantschiffs „Kite‘ an der Chinesischen Küste sind einige Englische Offiziere in die Hände der Chinesen gefallen und gefanzen nach Ningpo gebracht worden, wo man: fie gut behandelte. Auch Capitain Anstruther befand {h da- selbst als Gefangener; ein kleiner Haufe Chinesischer Parteigänger hatte ihn von der Jnsel Tschusan weggeschleppt.
Jnland.
Halle, 11. Jan. (Hall. Cour.) Von achtbarer Hand ist uns aus Merjeburg nachstehende Mittheilung zuzegangen: „„Der zum Ober-Präsidenten der Provinz Posen ernannte, bis; herige Regierungs-Präsident Herr Graf von Arnim hat wäß- rend feiner kurzen Anwesenheit auch der hiesigen Stadt cin reaes hohes Juteresse zugewender und das Wohl derselben in mehr- facher Beziehung zum Gegenstande seiner hehen Fürforge gemacht. Es lag in der Narur der Sache, daß solches Jtteresse an dem Wohle der Stadr das Gefühl der Dankbarkeit in den städtischen Behörden erregen mußte. Sie beschlossen daher, dem Herrn Grafen von Arnim das Ehrenbürgerrechr zu verleihen. Der Ehrenbürgerbrief, der ausschließlich von-den Händen hi: siger Bürger gefertiat ist und als eine gelungene Arbeit sich darstelle, wurde am 7. Ja- nuar von den Deputirten derSradt überreicht und von dem HerrnObver- Prásidenten mié wahrer Freude e:pfangen und angenommen. Der- selbe erklärte nicht nux, daß ihm das Geschenk ein sehr wer:hvolles sey und bleiben werde, sondern er syrach sich auch bei dieser Ge- legenheit über die Bedeutung und Wichtigkeit des Bürgerstandes überhaupt. auf eine sehr chrende und hocherfreuliche Weie aus. Die städtischen Deputirten , die der Einsender zu sprechen Gele- genheit hatte, bezeihnen jenen Tag als einen wahrhaften Festtag und sind voll von dein Eindrucke, den die Worte des Grafen von Arnim auf sle aemacht uad in thnen zurückgelassen haben. Möchte der hohe, edle Mann Merseburg und der ‘ganzen Pro- vinz doch länger angehdren! — Nar noch cine Bemerkung will der Einsender si erlauben, die, daß während der preußischen Regierung das Ehrenbürgerreht Seitens der Stadt Merseburg bloß noch dem Generai: Feldmarschall Grafen Kleiji von Nollen- dorf am 7. Juni 1821 ertheilt wurde.“ —
Zehnter Jahres: Bericht der Hufeland'shen Stiftung zur Unterstüßung nothleidender Aerzte.
Bei der Kasse des ärztlichen Hülfsvereins betrug die Einnahme des Jahres 1840: 50 Rthlr. in Golde und 4086 Rtblr. 15 Sqr. Cour., zusammen 4136 Rth{r. 15 Sgr., worunter 1134Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. Zinsen und 12 Rthir. aus dem Vermächtnisse des zu Poln. Wartenberg verstorbenen Kreis-Ph;ysikus Herrn r. Ho f- richter. Ausgegeben sind: 2299 Rthlr. zur Únterstüßung von
siebenundfunfzig hülfsbedürftigen Aerzten, 349 Rthsr. 29Sgx. |
6 Pf. zur Bestreitung der Verwaltungskosten, und 23 Rthlr. zu- Tag ladtende Beiträge. 1800 Rthlr. vermehrt. Der Kassenbestand betrug ult, Dezember 1840: 29,600 Rthlr. in Staatspapieren, 50 Rthlr. in Golde, und-194 Rthlr. 18 Sar. 1 Pf. in Cour. Í Bei der Wittwen-Unterstüßungs Kasse für Aerzte Ls im vergangenen Jahre ein: 10 Rthle. in Golde und i e 16 Sgr. 6 Pf. in Cour., zusammen 1541 Rthlr. 6 gr. 6 Pf., worunter 281 Rthlr. 29 Sgr. Zinsen. Ausge- gen sind: 260 Rthlr. jue Unterstüßung von acht dürftigen L wen D 13 Rthlv. 15 Sgr. zur Bestreitung verschiedener Aae ae Kapital-Vermögen vergrößerte sich um 1400 Rthir. eel ezeniber 1840 betrug der Kassenbestand : §000 Rthlr. in Staatspapieren, 24. Rthlr. in Golde und 231 Rthlr. 15 Sgr. in Cour. Berlin, den 9. Januar i841.
Das Direkcorium. der Hüfeland'shen Stiftung zur Unter-
27 stüßung nothleidender Aerzte. Barez. Klug. Osann. Trüsñedt v. Wiebel.
Das Kapital-Vermdgen ward um |
55 :
Düsseldorf, 9. Jan. (Düsseld. Ztao.) Am gestrigen Tage fand auf dem hiesigen Rathhause auf Veranlasfung der Königl. Handels Kaminer eine Verlammlung von Fabrik - Jnhabern und Gewerbtreibenden aus der Bürgermeisterei Dässeldorf statt, um nach Maßgabe der júngst erschicnenen kleinen S-christ des Herrn Regierungs-Assessors Quentin: ¿Ein Wort zur Zeit der Arbeiter- Coalitionen. Düsscldorf, bei J. H. C. Schreiner.“ — darüber zu berathen, auf welche Weise das Loos der arbeitenden Klasse sowohl in moralischer Beziehung als insbesondere auch t urh Si- cherung des Lebens-Unterhalts verbessert werden könne. Die S1z- zunz wurde durch dea Präsidenten der Handels-Kammer, Herrn Kommerzien-Rath Baum, mit einer Rede erôffaet, worin er die Wichtigkeit cines zu jenem Zweck zu bildenden Vereins entwik-
| kelre und zugleich ¿ie von der Handel!s-Kamneer in diejer Hinsicht | aufgeZeliten Grundsäße und betressenden Vorschlige mi: theilte.
Sodann hielt der anwesende Herr Regierunge- Assessor Quen- tin cinen Vortrag über die Zustände der arbeitenden Klasse in unserer Zeit und ber die wirksamsten Mittel, diese Zustände zu verbessern. — Die zahlreiche Versammlung sprach sih cinsimmig dahin aus, daß in hiesiger Stade sofort ciu Verein gebildet wer- den mdge, der sich die Verwirklichung dieses Zweckes zur Auf-
an
gabe mache und mit aller Krafr dahin streben tolle, INitiel aufs zufinden und anzuwenden, um der greßen Zahl geringer Arbeiter eine bessere Zukunft zu bereiten. : :
Es wurde dabei: auf den Antraz des anwesenden Herrn Ober-Bürgermeisters von Fuchsius besonders in Aussicht gestellt, diese verdiensilihen Bemühungen auch über die Dienstboten aus- zudehnen, wobei man vorab die Jèdce des Hercn Vorsibenden adoptirte, daß durch jährliche Beiträge der Brodherren und Dienst- Herrschaften ein Fonds gebildet werde, aus welchem Prämien an diejenigen Arbeiter und Dienstboten zu- vertheilen sind, die lange Zeit in einer Werkstätte oder bei einer Herrschaft treu und flei- pig dienen und sich : durch Sparsamkeit und gutes sittliches Be- tragen auszeichn:n.
Wissenschaft, Kunst und Literatur,
Die Englisch-Chinesischen Streitigkeiten, Vergleiche Staats-Zeitung vom 9, Januar. (weiter Artikel.
Die bisberigen Beziehungen fremder Nationen, vornehm- li h der Europäer, mit China, von den ersien Zeiten der Anfnüpfung des Verkebrs Europäischer Naticuen mit China an.
Unter den Nationen, die seit längerer Zeit mit den Chinesen in direktem Seeverfehr siauden, sind vor allen übrigen zu erwäbnen : Portugiesen, Holländer und Engländer; — daneben ais von geringerer Bedeutung: Spanier, Franzosen, Schweden und Dänen. — Die Nord: Amerikaner sind eigentlich erst seit dem Anfange des jeyigen Jahrhunderts, freilih in immer steigendem Maße, in erwähnenswerthe Konkurrenz mit den Eurepäern getreten. Als Merfwürdigkeit ist anzuführen, dáß-in den legten zwanzig Jahren selbst cinige Desterreichishe, Belgische und Preußische Fahrzeuge aus Triest, Ostende und Preußischen Häfen in Cantou aulangten, um Handels-Geschäfte zu betreiben.
Die Zahl der in Canton ansässigen fremden Kaufleute betrug im Jahre 1832 etwa 110. Dieje segen sich mit der fausmännischen Welt ibrer Muaiterländer in Verbindung durch zwei in Canton erscheinende Englische Zeitungen. Diese sind: das Canton-NRegiier, welches alle vierjebu Tage erscheint und regelmäßig“ mit einem Preis:-Courant versehen it, und der wöchentlich erscheinende hinesiswe Courier.
Fassen wir den Verkehr dcr verschiedenen Nationen, die mit China in Verbindung stehen, näher ins Auge, so tritt uns der der Spanier als durchaus unbedeutend entgegen, obwohl bei einiger Rührigfeit dieser Nation d¿mfelben vou den nahegelegenen Philippinen schr leicht cine ansebnlihe Ausdehnung hätte gegeben werden iönnen. Der Grund dieser E. scheinung ift unstreitig in den politischen Verhältnissen der Pvrenäischen Haibinsel zu suchen. Das einzige Folgenreiche, welches dieser Verkehr für das Chinesische Reich in neuerer Zeit gehabt hat, beruht fast aflein in dem Umstande, daf durch Spant{he Schiffe von Maunislla aus dort zuerst die Schugblattern cingeführt werden sind. — Der Franzö sische Handel nach diesen Gegenden bin bat ebenfalls niemals einen reten Aufschwung nebmen wollen, troy der Anhalts- punfte, die den Franzesen ihre Oslindischen Niederlassungen darbeten. Zwar hat zu verschiedenen Malen, sowobl iui 17ten, wie im ten Fabrhunderte, das Französische Gouvernement es versucht, die fommer- zellen Beziebungen Frankreichs zu den Chinesischen Küsten zu ermweis lern: namentlich gab sh im Jahre 1720 ein Agent der sogenannten Missisippi Compagnie große Mühe, für seine Laudsleute günsiige Bes dingungen hinsichtlich ihres ungebinuderten Aufenthalts zu Cwnton zu erlangen; — nmickiSdistoweniger blieben diese Handels-Beziebungen, veor- ¿llg!lich wobl wegen der geringen Ausdauer, welche die Franzofen vet der Durczführung so schwieriger Unternehmungen von je ber a1 den T 23 gelegt haben, immer sehr shwach. Der Französisch - Chinesische Handel fränkelie schon vor dem Ausbruche der Revoiution febr, und in diesem Augenblicke befindet sich decr'elbe weng iens feinem bis benderen Zustande, als damals, — Der Schwedische Handel mit Cbína, dec freilich niemals viel bedeutet hat und immer sebr unregels mászíg war, ist neuerdings fast ganz eingegangei. — Von großer Wichs tigkeit war fretlich von je her auch der Dänische Verkebr nicht, Die- ser ist sich indissen wenigstens bis auf ié ‘nenest:n Zeiten beinahe durch veg gleich geblieben, indem nach wie vor jähriih von den Däni- schen Kolonieen in Ostindien zvei Sch1ffe nach Cani0i beladen abge-
ben und von dort mit Chinesischen Waaren heimfehre-n. — Der Hans tel der Nord-Amerifaner mit China hat fich in den legten dreißig Jahren mächtig entwidelt; er ist, toie eben fchon erwähnt wurde, in inseren Tagen dem Britischen an Umfang am rádbsten getommen. Dessenungeachtet ist er jedoch weit weniaer gewiunreich , weil er uicot,
wie jener, fast allein mit einbeimischen Waägren, sondern größtentheils"
mit baarem Gelde geführt wird. _
Die ältesten Beziehungen Europäischer Nationén mit Céina, die auch bis auf die neuejte Zeit nicht ganz ohue Jutecesse gewesen sind, haben zwischen Portugal und jeneni Reiche bestanden. - Es war aanz am Ende’ des 15ten Jahrhunderts, im Jahre 1496, a!s Portugiesische Seefahrer, nachdem sie glücklich das Vorgebirge der guten Hoffnung überwunden haïten, zuecst nach der Küste von Malabar gelangten.- Nach diesen Entdeckungen folgte eine Eroberung auf die audere. Nach- dem man das reiche Emporinm von Malakfa, mit welchem ein schr lebhafter Verkehr von Seiten Chinesischér Dschunken bestand, in Besiy genommen hatte, war man eifrig bemüht, das berühmte Land Kathai, von dessen Wundern schon seit lange mancherlei Sagen nach Europa binübergeflogen waren, aufzusuchen. Auf einer einfachen Dschunfe langte von Malalfka aus Raphael Percsirello als der ersie Portugiese im J. 1516 in China an. Ju folgenden Jahre segelte be- reits der befonnte Ferd. Perez von Andrada mit 8 Schisfen eben dahin, um díe Natur der Küsßlen und Häfen des Landes zu erforschen, Das Resultat dieser Reise war der Abschluß einer Art von Handelstraftat. Yn Folge desselben wandte sich der Handel der Portugiesen vom J. 1534 än immer mehr auf Makao (Chinesisch Gaou-mun), eine etwä unter 929 11‘ N. Br. belegene Halbinsel der Jnsel Heang - Shan, deren arößte Breite nur eine, die größte Länge drei, der Umfang aber gegen 8 Meilen beträgt. Das felsige, hüglichte Terrain war dem Schmnggler- Handwerk vorzüglich günstig, dem es auch in der That lange. Zeit als Hauptplau gedient hatte. Hier nun errichteten: die Portugiefen zuerst im X. 1537 ein festes Etablissement, und von dieser Zeit an ist Makao
der Mittelpunkt des Portugiesisch - Chinesischea “Handels gewesen umd
geblieben, ‘von welchem aus fortwährend cin regelmäßiger Verkehr mit dem nahe belegenen Canton stattgefunden hat. Vorzüglich blühend und durchaus überwiegend war der Handel der Portugiesen mit dieser
“ und vollrunde viasische Werke in so g
Wesltgegend- fast das ganze i7te Nabrhrndert binturch; aber mit dem Ende desselben nahm dersclde ab und gerierb seitècm allmätía in sicis aróßeren Verfall, vernebmlich in Fclge des Umstandes, daß seutdem Heis länder und Engländer ats ihre Konkurrenten auf dei Chinesischen Marifi1e auftraten. Eine andere Natien, im Besiye von Ma?go, wüi1de miu ciwos Umsicht und Rübrizfent schr leit den ganzen Chinesischen Handel on sich gerissen baben ; die Pertugiesen abrr ließen sich fiterflügein , eben lerea! in Ostindien, wie in Coina, Nov in der Mitte des verigen Yabrbunderis sendcien sie jäbrlich gegen 30 Schiffe na Mafao ab ; dente gehen jedes Jabr nur deren 9 vo1. Canton a», von” dene: 3 nach Enrcypa;, 6 uach Goa estimmt si d. Und dazu ist es fast vur Transépert- Handel, meisteni? 8s auf Lritishe Rechuurg, welcher von diesen wenigen Fabrzeugen betrieben wird.
Was die Holländer betric;t, so sendeten diese bald darauf, nach- dem sie sih vou Spanischen Mutterlande loegerssen batten, also am Ende des 16ten Fabrbunderts, unter dem Kemmaudo des UATmirals Houtuian, der fruher in Portugi: siscen Dienften gestanden batte, cine Erpedition na dem Jutischen Archipelagus ab. Und furje Zeit später, ais sie die Fafterei zu Bantam auf J1va- gegründet, traten fe, zunächst als Nebenbuh!er der Portugiesen, mit jenen cstlicen Gegend eu in dirette Verbinduna, wobin bis dabin die Bewchbuer der Pyren ischen Halbinsel sich ein Moncpol des Verkehrs angemaßt hatten. Beim Ausbruche des 30jibrigen Krieges standen sie in jenem entfernten Weit- theile bereits im offfenen Kampfe ibren Rivalen gegenüber. Es war im J. 1622, als der Holländische Admtral Keizerzocn mit £60 Mann auf Macao landete, um des Portugiesischen Etab'issements fich zu bewächs tigen. Dies gelang damals aber nicht, verzüglich wegeu Ter Abyci- gung, welche die Chinesischen Behörden gegen die Unternehntiïitg bewic- fen. Ändessen aründeten damals, zum Ersaß für das nicht bebaupleie Makao, die Holländer mehrere Niederlassungen auf der Insel Formosa, die jedoch ebenfalls später wieder verlcren gingen. Zu Canten nurde crs im Yahre 1762 eine regelmäßige Holländische Faltorei gegründet und der Verkebr der Helländer seitdem gan auf diefen Punkt fenmzen- trirt. Fast ganz suspendirt ward derselbe während des nach dem Vcr- wärtsschreiten der Französischen Revclution entstandenen Krieges zwis schen Holland und England, und vernichtet in Felge der Einverleibung des ersteren in das Empire français. Bald nach Napolecin?s Sturz besuchten indeffen Holländische Handels-Fahrzeuge wieder Canton ; Hol- ländische Agenten waren seitdem unablässig bemüht, die alten Verhäit- nisse herzusiellen ; es wurde von der Regierung cin besonderex Konsul ernannt, um Lie Holländischen Jnteressen in Canton zu beshüten; die Amjterdamer Handc!s Gesellschaft entwielte ihrerseits gleichfalls cine greße Thätigkeit, diesen Zweig des Holländischen answärligen Verkehrs wieder “d T: und das um so mebr, je bedeutender sich von Tâge zu Tage die Niederländische Handelémacht auf den Indischen Jnfeln ent- faltete. Nichtsdestoweniger ist der Holländisch # Chinesische ‘Handel nie wieder zu einer solhen Blüthe und Ausdehnung gelangt, wie früher.
Die Engländer richteten ungefähr zur seiben Zeit, wie die Hot- länder, ihren Bli und ibre Gedanken auf China; zuerst im Jabre 1596 \chicite die Königin Elisabeth einige Schiffe ab, um Haudelswege nach jenen óstlicen Gegenden hin zu eréffffnen. Jndefen biieben lange
eit diese Bemübungen chne entschiedenen Erfolg. Zu verfchiedenen IM2!en, #0 z. B. noch im Jabre 1735, wurden Englisäzerseits Ber- suche gemacht, ven der Jnsel Amey aus einen regelmäßigen Verkebr mit den Chinefishen Küsten zu eröffnen; aber sie gaben schon nicht lange Zeit darauf jenen Punkt auf, vorzüglich um der vielen Vedrücfungen und Placfereien willen, denen sie, namentlich hinsichtlicz des Maaßes und Gewichtes, durch die Chinesischen Behörden ausgefegt waren. Und darum haben auch die Enaländer fich alimálig immer mehr auf Can: ton fonzentrirt. Etwas später beschloß zwar noch cinmal die Britisch- Ostindische Compagnie, einerseits in der Absicht, um mehr Britische Manu- fafte, als bisher, nah China bin abzusegen, andererseits, um in regelmä- ßigen und direkten Verkebr mit Japan treten zu kénnen, in der nicht unbe- deutenden Küstenstadt Ningpo und auf der, nicht weit von derselben entfernt liegenden wüßten Ansel Tschusan, die bis dahin fast uur vo!! Piraten bewohnt gewesen war, Niederlafsungen zu gründen, allein auch dies ser Versuch war chne nacbhaltige Folgen. Auch die Expedition des Cemmedcie Anson, der im Jahre 1742 in China anlangte, bewirfteeben feine Steigerung des gegenseitigen Verkehrs. — Viel versprechend war Anfangs die Ges sandtschaft des Lôrd Macartney, bei der fich auch der bekannte Sir Gecrge Staunten befand, und die den Zweck hatte, den Handel zwischen Großbritanien und China auf feste völkerrechtliche Basen zu begründen ; die Ambafssade segelte im J. 1792 vou Portsmouth ab und langte be- reits im Juli des folgenden Jahres am Pih-ho an, um nach der Kai- serlichen Residenz Peking abzugehen. Hrer fand sie im Ganzen cine freundliche Aufnahme, und auch das Benehmen der Chinesischen Re- gierung gegen die Engländer wurde seitdem wenigstens angemessener, als früber; die jedech damals schon bemertsiche Zunahme der Opiunt- Einfuhr führte indessen bald wieder zut mannigfacen Neibungen, die ihren vollen Einfluß auéübten, als, während der Napeleonifchen Heir schaft, im J. 1808, Admiral Drurv, anu der Spiye eines Englischen Geschwaders, und sclbs in Uebereinstimmung mit den Portugiesischen Autoritäten, den Versuch unternabm, Makao zu besegen. Die ganze Expedition mämlich, die nit mit der Anweisung versehen war, es zum offenen B-uche kommeti zu lassen, mußte, da die Chinesen sich anf das bartnäcfiaste der Ueberweisung der Halbinsel an die Briten widersezte!, unverrichteter Sache wieder abzieben. — Die greße Ambassade des Lord Amberst, die im Juli 1816 in China anlangte und die denselben Zweck erreichen sellte, wie die des Lord Macartney, batte cin noch geringeres Resulta:, wié die legtere. — Die neueren Streitigkeiten beg!nnen cíi- gentlich mit dem J. 182, in welchem der Vice-König vou Canton ein sebr strenges Ediît gegen die Einfuhr des Opiums, die vorzüglich durch Enaliïche Schiffe betrieben wurde, richtete. An dieses Edikt shlo}seu 1829 sich Diskussionen s-hr ernsilicher Art an, so daß si im Dezembec in die sämmilichen freien, zu Canton residirende Kaufleute ver4n- laßt fahen, sich mit einer Petition au das Britische Pa1rlame:t zu wenden, in welcher sie baten, dabin zu wirken, daß endlich ein Vertrag zwischen der Englischen und Cöinesischen Regierung abgeschlc}sen werde, ¡ivelcher die beiderseitigen Handelsbeziebunaen auf der Grundlage ver- nänftiger Prinzipien, wie sie zwischen civilisirten Nationen Nuwendung fänden, regelt-. : i
Einen soichen Vertrag abzuschließen, it nun bis jeyt nicht allein nicht geiungen, sondern die Cbinesitche Regieruna, aufgebracvt durch die mittel Engliscver Schisse betriebene Emschwärzung von Opium, #2 wie durch die angeblich von Engländern aeschehene Ermordung eines Chinesen, hat nicht allein die s{chärfsen Maßr-geln wiederholt aegen jenen von ihr verbotenen Handel angeordnet, sondern auch binsi:lich4 jener Ermordung die seltsamsten, nur unter barbarischen Naticnen üb-
* lichen Forderungen erhoben, offene Feindseligkeiten gegen die in Canton
ansássigen und dort Handel treibenden Engländer verübt, und aub, aller Gegenverstellungen, Mabnunaen und Warnunzen ungeachtet, selbs die Beamten des Britischen Gouvernements, die um der Bes shügung der Euglifchen Juteressen willen, nah Cbina gesandt wa- ren, öffentlich mißgandelt und beschimpft. Ein selches Verfahren hat im Britischen Kabinet die Ansicht erwecst, daß der bisher cinge- schlagene Weg, sich die Plactereieu der Chinesishen Bebörd- n gefallen 1 lassen, hchsilens dagegen zu, remonstriren und durch diplomati che erhandlungen eine Aenderung des bisherigen Zustandes herbeizufüh- ren, nicht der richige sey, daß vielmebr Großbritanien es eben owcbl seiner Ehre und Würde, wie seinen Jnteressen {huldig scv, cinem sel- chen Volke; einer solchen Regierung und einem solchen Beamtenssande gegenüber, mit gewaffneter Hand sich Achtung zu verschaffen. Die'‘er leytere Weg ist jeut eingeschlagen, und es muß sich dald zeigen, eb ders selbe der richtige und angemessene sey, oder nicht. Me Berlin.) Jn der Druerei des „Volkéfreundes“ hierselb, derct Besiger der Redacteur Herr von Putikzmmer ift, S leg A dung des gafvanischen Kupferniederschlags , die unr 4 cillen, Reli cfs ; zuerst versucht worden, gemacht. NaGten 6 Fe lfommendeit abzuformen, lag der Gedanfe nahe, dieses Verfahren auch e Se n La, von Stereotvp- Platten zu benuBen. n Abdrücke gesehen, v ewonnéne Platten und die davon geen scheinen; sollte, wie ver-
eut in der That ise nene Metpode sogar binsichtlic der Wohlfeiiheit Vors