1841 / 32 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

rren.) Wenn Napoleon jemals an die Befestigung

iy rf gt so geschah es gewiß in einem ganz anderen Sinne, als mau ibm jeyt unterlegen will. Wenn in dieser Beziehung nech ein Zweifel obwalten fönnte, so würde ich einen Brief anfübren , den er au den Herzog v0! Feltre geschrieben hat ; fein Erbe besiyt ihn. Jn diesem Briefe wird gesagt, daß man Paris in einem Dreieck von Feuer- s{chlünden einschließen müsse, um die Bevölkerung im Zaum zu Sensation.) bín, m. H., wie alle Welt, der Meinuug,

balten. Z : v 5 verderblicher für ein Land s, als jene beständige Empörung E Minorität eber. Majorität. Diese meine Ansicht is nicht neu; ih habe, um sie fundzugeben, nicht auf verderbliche und befagenéwertbe Ereignisse gewartet. Man lese den „Moniteur“ nah und man wird findeu, daß ih s{ e 1832 aus allen Kräften gegen diejeni- gen protestirte, welche glaubten, däß man das Glück eines Landes be- fördere, wenn man seine Straßen mit Blut beflecke. Aber ih will au hit, daß irgend eine Regierung, möge sie nun Monar- chie oder Republik heißen, sich jemals in einer Lage glaube, in welher sie der Bevölferung Troß bieten könne. Es if obne Zweifel gut gelhan, daß man, um die Emeuten zu erschweren unsexe Quais und unsere Straßen erweitert hat. Dies zugestauden und mit Recht zugestanden, will i jedoch nicht, daß 73 Bevölferungen, wie der von 1789 und der von 1830 unmöglich ge- macht n'erde, ihren Willen durchzusezen. . Jch will nicht, daß an dem Tage, wo Staatsstreichs - Ordonnanzen erlâssen würden , es den Fran- zosen unmögli gemacht würde, ihren Willen geltend zu machen. Glauben Sie mir, m. H., als Herr von Argout nach dem Stadthause fam und zu dem General Lafayette sagte, daß er die Abdankung Karl's X. und des Hcrzogs von Angoulème zu Gunsten des Herzogs von Ber- deaux überbringe, jenes große Wort: Es ift zu spât, welches Jhnen doch gewiß gefällt, da es Jhnen einen anderen König, als den Herzog von Bordeaur , gegeben hat, uicht hätte ausgesprohen werden fönnen, wenn Trupven im Besiß von Forts gewesen wären. Dann würde es nit zu spät gewesen sepn, dann würde man haben unterhandeln müs- sen.“ (Bewegung.)

Nach dicser Rede ward allgemein auf den Schluß der Des batte gedrungen und dieselbe dur eine Abstimmung ausgespro- chen. Morgen wird Herr Thiers als Berichterstatter die De- hatte resumiren.

Si6ung vom 26s. Januar. Gleich zu Anfang der heutigen Sibung bestieg Herr Thiers die Rednerbühne, und begann scin Resumé in folgender Weise: „Jh entledige mich meiner Pflicht als Berichterstatter und „werde die stattgehabte Er- örterung so gedrängt als mögli zusammenfassen. Zuvdrderst aber bitte ih um die Erlaubniß, ein Wort von mir sagen zu dúrfen. Als ich die Chre hatte, dem Kabinette vom 1. März zu prásidiren, glaubte ih, daß der Frieden Curopa's ernstlich be- droht wäre. Jch hatte vielleicht Unrecht, es zu glauben, aber meine Ansicht war cine aufrichtige. Ach hielt es unter solchen Umständen für meine Pflicht, Paris in Vertheidigungs - Zustand zu verseßen; ich glaubte, daß es gut und nüßlich sey, \echs Monate zu gewinnen, und ih begann die Maßre- gel durch Ordonnanz. Ich nehme dafür die volle Ver- antwortlichkeit auf mih; dem Ministerium aber danke ich, daß cs den Geselz-Entwurf vorgelegt hat. Acch fr mein Theil suchte die Ehre na, Mitglied der Kommission zu werden. Der Erfolg der Maßregel lag mir, wie ih bekenne, am Herzen, da ih die- scibe als cinen, meinem Lande zu leistenden großen Dienst betrach- tete. Man wird mir aber die Gerechtigkeit nicht versagen können, daß ich in der Kommission mich im höchsten Grade versdhnlich gezeigt habe.“ Herr Thiers ging nun zu dem eigentlichen Re- sfumé über, welches bei Abgang der Post noch nicht beendigt war, und aus dem wir uns einige Auézüge für morgen vorbehalten

müssen.

Paris, 26.-Jan. Der Moniteur enthäst heute in Bezug auf die von der „France‘/ mitgetheilten angeblichen Briefe des

Königs Ludwig Philipp folgende Erklärung: „Mehrere Journale |

(heilen Bruchstücke von Briefen mit, die fälschlich und auf straf- vare Weise dem Könige zugeschrieben werden. Es ist wegen des

Verbrechens der Fälschung und der Beleidigung gegen die Person

t

,

des Königs die gerichtliche Verfolgung eingeleitet worden.“ Die Bekanntmachung der dem Könige zugeschriebenen Briefe crregte gestern die größte Sensation in Paris und bildete fast den einzigen Geaenstand der Unterhaltung an der Börse und in der Kammer. Man war erstaunt darüber, daß die ministeriellen ournale feine Widerlegung enthielten« und dies Schweigen machte cinen sehr üblen Eindruck. Die Minister haben sich ziveimal versammelt, um darüber zu berathen, was unter diesen Umständen zu thun sey. Jn dem am Sonntag Abend gehal- cenen Conseil beschlossen sie, abzuwarten, bis die Briefe auch con anderen Journalen aufgenommen würden , denn da se nur in einem wenig verbreiteten Blatte mitgetheilt worden waren, so ‘hoffte man, daß sie dem übrigen Theil der Presse nicht bekannt seyn würden und hielt es für bes- fer, sich ruhig zu verhalten, als eine jedenfalls mit Unannehmlich- keiten verfnüpfte Frage zu berühren. Aber der Cindruct, den die Bekann!unachung biér Briefe hervorbrachte, war von der Art, daß die Minister beschlossen, datjenige Journal, welches jene Briese zucrs mitgetheilt, jo wie diejenigen Biátter, welä;e sie nachgedructt, gerichtiic) zu verfolgen. Dicser Beschluß wurde jedoch erst spát gefaßt, denn die Beschlagnahme des „National“, des „Commerce“, der „Gazette de France“, der „Quotidienne“ und des „Echo fsrançais‘’ geschah ers um fünf Uhr. Heute fanden auch bei dem Vicomte von Baulny und dem Marguis von Larxochejaquelin Haussuchungen statt, obwohl der Leßtere abs wesend war. Auch zu Herrn von Genoude begab sich cin Po- lizei:-Kommissär in derselben Absicht, entfernte sich jedoch wieder, ais er ersuhr, daß derselbe sich nicht in Paris besiade. Man versichert heute, daß sich noch mehr, als 300 Briefe ähnlicher Azt in London befänden, wofur der Besißer 300,000 Franken fordere. Galignani’s Messenger äußert sich über diese Briese folgendermaßen: „Die „„Fran-ze/’ har Auszüge aus drei Briefen mitgetheilt, die angeblich von Ludwig Philipp seit seiner Thronbesteigung geschrieben roorden sind und worin der König der Britischen Regierung die Versicherung giebt, daß er das Ver- fprechen der Restauration erfüllen und den Besi von Algier auf- geben wolle, wenn man die Wahl der Zeit und der Mitt:l ihm verlasse. Es geht ferner aus diesen Briefen hervor, daß das Mißlingen der Polnischen Revolution hauptsächlich den Bemü- fungen der Französischen Regierung zuzuschreiben sey, daß der König nur deshaló die Anlegung von detaschirten Forts um Paris aewünscht, um das Volk unterdrücken und die Presse im Zaume faltenzu können. DieMorning Po st enthält einen Artikel, worin sie tie Unechtheit der Briefe nachweist, die bereits früher von Fran- 1ósishen Blättern als vom jeßizen Könige der Franzosen während seines Aufenthalts im Auslande geschrieben, mitgetheilt wurden. Es i anzunehmen, daß die jeßt von der Französischen Presse publizirten Briefe, die der König nach seiner Thronbesteigung ceshricben haben soll, aus derselben Quelle herrühren. Der er- wähnte Artikel der Morning Post lautet folgendermaßen: „Einize Französische Journale haben vor kurzem eine Reihe von ‘ckrizfen mitgetheilc, die von dein Könige Ludwig Philipp geschrie- pen seyn sollen und worin Gesinnungen ausgesprochen sind, die ie dem bewährten Patriotiémus des Königs der Franzosen

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geradezu im Widerspruch -stehen. Die beste Widerlegung dieser shamlosen Verleumdung wäre eine Aufzählung aller der Kränkungen und Verfolgungen, die der Herzog von Orleans ur Zeit seiner Emigration erduldete. Allein es genügt, den Ur- prung dieser angeblichen Entdeckung anzu eben, um das Publi- kum zu überzeugen, daß das Ganze nichts ist, als eine freche und \{chmußige Spekulation. Mehrere dieser Briefe erschienen bekanntlich schon vor sechs Jahren in Londoner Blättern. Sie rúhrten von Personen her, die zufällig

von E. Feigen hatte und die sie nun zum Gegenstand

einer schändlichen Spekulation zu machen beschlossen. Sie er-

laubten sih zahlreiche Einschaltungen und wußten dies so ge-

schickt zu machen, daß das geübteste Auge die Täuschung faum

B entdecken vermochte. Hierauf wurden die so veränderten ri

efe durch eine Franzdsin, die niemals auf den Ruf einer Ve- | | Dienste als Premier-Minister, ein prächtiges Silbergeschirr, im

Ba Anspruch gemacht hatte, aber das eben nicht beneidenswerthe

alent besaß, alle Handschriften nachzumachen, wörtlich kopirt. Nach |

diesen Vorbereitungen schrieben die ehrenwerthen Fälscher an Luds wig Philipp unb drohten ihm, die Briefe zu publiziren, wenn

er ihnen nicht eine beträchtliche Summe Geldes mit umgcehender | Da auf diese unverschämte Forderung keine |

Post übersende. Antwort erfolgte, so wurden vier oder fünf Briefe bekannt g:- macht, sie erregten jedoch keine Aufmerksamkeit und daher unter- blieb die weitere Mittheilung für den Augenblick. Zwei ehren- werthe Männer, die unlängst von Paris nach London kamen, fauften Alles, was von diesen verfälschten Briefen noch vorhan- den war. Die „Gazette de -France“/ hat mehrere dieser Briefe als authentisch alfgenommen, obwohl sie sehr gut wußte, ‘daß dieselben verfälscht' worden seyen. - So is also das, was anfangs nichts als eine Geldschneiderei war, durch einen frommen B e- trug in eine politische Verleumdung verwandelte worden‘

Ueber die in der gestrigen Sißung der Deputirten- Kammer | von Herrn Guizot gehaltene Rede äußert sich der Constitu- | tionnel folgendermaßen: „Herr Guizot hat sich en!schieden für |

Seine Rede hebt alle Zwei | des Ministeriums und vervollständigt in | dieser Beziehung auf zufriedenstellende Weise die von dem Con- |

den Geses- Entwurf ausge)prochen. fel über die Absichten

seils - Präsidenten der Kommission gegebenen Ausschlüsse. Herr Guizot hat sehr gut dargethan, dap selbst aus dem Gesichtépunkte der Politik, deren Organ ct ist, die Befestigung von ‘Paris als

eine für die Erhaltung des Friedens hôchst wichtige Maßregel erscheint. | Sm Auslande, wie inFrankreich, giebtes eine Partei, die den Krieg will, |

Und si in der Erinnerung ‘an die beiden Invasionen von 1814 | | | 0 noy, J | und anderen Haupt-Handelshäfen China's, eben so wie in Canton,

námlich die Einnahine von Paris. Jst die Hauptstadt cinmal | auf welches dieselben jelzt beschränkt sind, zu wohnen und daselbst

und 1815 berauschen. Diese Partei hat nur etnen Feldzugéplan,

befestigt, so werden die Rathschläge der Mäßigung und Klugheit die Oberhand! gewinnen und der Friede Europas wird um |o

weniger gestdrt werden, je leichter und sicherer die Vertheidigung | was die Regierung |

von Paris seyn wird. Dasselbe übrigens, für Frankreich verlangt, geschieht auch im Auslande; úberail herrscht das Defensiv-System vor, in allen Deutschen Staaten befestigt man die wichtigen Städte und nicht zu ciner Juvasion sondern zur Vertheidigung des Landes bereitet man sich vor. in dieser Beziehung von dem Minister gegebenen Details wurden aúnstig aufgenommen. Sie haben der Kammer gezeigt, daß, selbst aus dem Gesichtépunkte der friedlich\ten Politik, es von Wichs tigkeit ist, Paris zu befestigen, daß dies cine Garantie für den Frieden ijt, daß, um. diese zu erlangen, die verlangten Millionen kein zu gro- ßes Opfer sind, daß, wenn die Fortification von Paris selbst für

die Erhaltung "des Friedens von MNuken ist, sie noch dringender |

und unerläßlicher ‘ist für die Eventualitäten eines Krieges, den jene Maßregel nicht hervorruft. Aus welchem Gesichtépunkte man daher auch die Frage betrachten mag, die Kammer" wird

| dem National-Jnteresse einen Dienst leisten, wenn sie den Gesetze | Das Einzige, was wir an der Rede des | Der Redner |

he Leidenschaften, politischen Haß, ein Bedürfniß zu |

Entwurf annimmkt. r Herrn Guizot tadeln, ist der lebte Theil derselben. besißt politis

streiten, die wir nicht theilen. Da er es nichr liebt, das Ausland zu befkriegen, so wendet sich seine unglaubliche Kampflust gegen die Parteien im Junnern. Wir zweifeln nicht daran, daß die Revolution und - die Juli Regierung siegreich aus allen den Kämpfen hervorgehen wird, welche Blindheit der Facttonen ihnen bereiten könnten. Aber warum ruft man diese Kämpf hervor? Warum kündigt man sie im Voraus an und fordert ge- wissermaßen die Gegner der Juli: Revolution dazu auf? Wenn die extremen Parteien sich auf den Kamvfplaß der Wahlen be-

| geben, wenn sie das Stimmrecht für die National-Garde verlan-

gen, wenn sle ihre Meinungen in der Presse aussprechen, ijt dies nicht ihr unbestreitbares Recht und is es nicht unendlich viel besser, daß sie sich dieser geseßlichen Mittel bedienen, als ‘aß se die trauriaen Ausschweifungen von 1832 und 1834 wiederholen? Herr Guizot wird stets von denselben Eindrúcken und denselben Ideen beherrscht. Dank sey es der Größe der Fraae, er hat die Dektatte nicht zu dem Verhältniß eines Parteistreits herabagczo- gen, aber er har durch seinen unzeitigen Ausfall das unbestreit- bare Verdienst der allgemeinen Bemez kungen, die er mittheilte, vermindert.“

Bdrse vom 26. Januar. Die Stille in der Rente währt fort. Die Course waren anfangs schwach, boben sich abev später. Man unterhielt sich viel über die Briefe, welche zu den gerichts

lichen Verfolgungen Anlgß gegeben, und tadclce das Ministerium, | f her A i e des nördlichen Jrlands in Bezug auf seinen Repealplan wenig

| traute und deshalb ängfitlich jede Gelegenheit vermied, dort, wie

daß es die „France“ nicht an demselben Tage, als sie die Briefe mittheilte, in Beschlag nahm , sondern erst wartete, bis auch an- dere Blätter dieselben enthielten. richten von der Kammer. Die Spckulanten, welche gegen die Befestigung von Paris sind, scheinen wegen des Resumé’s, wel- hes Herr Thiers im Namen der Kommission heute der Kam- mer vorlegen mußte, einige Besorgnisse zu hegen.

Großbritanien und Frland:

London, 25. Jan. Die Königin und Prinz Albrecht find vorgestern Nachmittags von Schloß Windsor hierher zurückge- fehrt, und heute findet im Buckingham-Palast eine Geheimeraths-

ersammlung statt, in welcher Ihrer Majestät die Thren : Rede ur Genehmigung vorgelegt wird. Man will wissen, die Regie- Lung sey im Besi neuer wichtiger und sehr günstiger Nachvich- Xen aus China, welche nur deshalb noch zurückgehalten würden,

m durch Ankündigung derselben in der Thron-Rede mehr Wir Fung damit zu machen und um dem Ministerium bei den Adreß ZDebatten zu Statten zu fommen. Der Herzog von Wellington

È und Sir Robert Pecl scheinen am Sonnabend ihren Operations-

Plan für den Beginn der Session mit einander verabredet zu House denn sie hatten eine lange Konfcrenz zusammen in Apsley- ouse. ;

Die Königliche Kapelle, in welcher vor einem Jahre die Ver- máhlung der Kdnigin gefeiert wurde, ist auch zur Taufe der Kronprinzessin bestimmt worden. In den h dheren Zirkeln \pricht man jelzt sehr viel von dem Glanz, mit welchem diese Ceremonie begangen werden soll, und von den erlauchten Persoucn, die ihr

( im Besiß einiger Briefe | waren, die der damalige Herzog von Orleans an den Grafen |

Alle |

Man war gespannt auf Nach- |

beiwohnen werden. Zwei oder drci Tage nach der Taufe, die bekanntlich jeßt auf den 10. Februar festgeseßt is, wird der Hof nah Windsor zurückkehren, und Ihre Majestät wird ihren Sä- sten dort einige glänzende Feste geben, zu denen die Vorbereitun- gen bald beginnen sollen. Den König der Belgier, der nebst den Herzogen von Sachsen - Koburg und von Sussex der Taufe als Zeuge beiwohnen wird, erwartet zan am Tten oder Sten nächsten Monats. im Buckingham-Palast; die weiblichen Pathen ter Kron- prinzessin werden die verwittwete Königin, die Mt von Kent und die Herzogin von Sloucester seyn. Die Kronprinzessin soll, wie versichert wird, die Namen Adelaide Victoria Louite ers halten. Was die bei der Taufe von der Königin zu vertheilen- den Ehrenbezeugungen betrifft, so heißt es, Lord Melbourne werde zum Marquis und Lord Palmerston zum Grafen erhoben wer- den. Auch spricht man davon, daß die Königin bei dieser Ge- legenheit dem Ersteren, in Anerkennung seiner ausgezeichneten

Werth von 1000 Guineen, zum Geschenk machen werde.

Wie verlautet, will das bekannte Tory-Mitglied Sir Robert Inglis gleich am ersten Abend der Parlaments-Session das Mis Ierium über das gelinde Verfahren gegen Frost und seine Chars- tistishen Mitschuldigen in Vandiemensland zur Rede stellen.

An dem neuen Parlamentsgebáude arbeiten täglich 270 Per fonen, und die Mauern an der Wasserseite sind beinahe schon fertig. Die Session wird natürlich dieses Mal noch im alten Hause abgehalten, wo bereits alle Anstalten zum Empfang -der Königin getroffen sind. Neben dem Thronsessel it noch ein Siß für den Prinzen Albrecht hingestellt.

Diz Hofzeitung ladet alle Gemahlinnen der Pairê, welche der Parlaments-Erdffnung in voller Hofkleidung beiwohnen wol- len, zur Anmeldung bis Heute Nachmittags cin.

An die Stelle des in St. Jean d'Acre verstorbenen Oberst- Lieutenants Walker ist Oberst Mac CEullum zum Commandeur der Englischen Marine-Truppen in Syrien bestimmt.

Die Times behauptet, daß die nach China handeltreibenden Kaufleuüte unter den Stipulationen, welche bei den vom Admiral Elliot mit den Chinesischen Behörden gepflogenen Unterhandlungen sestgeselzt worden, so weit man dieselben gerüchtweise kenne, Mch- reres vermißten, was geeignet wäre, den Britischen Handel mit China fúr die Fo'gezeit auf eine durchweg festere Grundlage zu ]tellen. Man hätte nimlich gewünscht: 1) daß Britischen Unter- ißanen unter gehdriger Beschüßkung ihrer Personen und ihres Eigenthums das Recht zuerkannt worden wäre, in Emoy, Ningpo

Handel zu treiben; 2) das alle Hongs , oder Corporationen, oder andere Monopolisten, welche das ausschließliche Recht des Handels: Verkehrs mit Fremden besißen, abgeschaft würden, und daß es den Britischen Kaufleuten vollkommen freigestellt werde, ihre Waaren zu verkaufen und Chinesische Güter einzu-

| faufen, an und von wem es ihnen beliebe; 3) daß der sogenannte | Cousuh - Fonds und alle anderen willtärüchen und übertriebenen

Abgaben von Britischen Schiffen und Waaren abgeschafft und statt derselben so billige und festbestimmte Einfuhr-Zdlle angeords- ner würden, daß der Britische Kaufmann in den Stand ‘geseßt wäre, genau zu berechnen, was er zu bezahlen habe, und daß er darin Schulz fände gegen die Evrpressungen .der Mandarinen und übrigen Chinesischen Behörden ; 4) daß Britische Konsuln oder andere Hüter über die Britischen Jnteressen in den verschies denen Häfen angestellt würden, in welchen England der Hans dels:-Verkehr-gestattet wird und daß dieselben, so wie úberhaupt alle Britischen Unterthanen, das Recht erhielten, ihre Eingaben wegen Abstellung von Beschwerden direkt an die Regierung zu Peking zurichten ; endlich 5) daßein Britischer Botschafter oderanderer Bevollmächtigter der Britischen Regierung seinen Aufenthalt dauernd in Peking erbielte und von der Chinesischen Regierung anerkannt würde, da ein solcher Repräsentant der beste Vermittler des Ver- fehrs zwischen der Britischen Regierung und ihren Un!erthanen einerseits und der Regierung in Peking andererseits seyn und ani wirksamsten dorauf hinarbeiten könnte, das Trug- und Lug-Systcm der Lokal: Behörden zu cnthüllen, durch welches die Ereignisse in den weiter abwärts liegenden Seehäfen bisher vollkommen entstellt und der Wahrheitaller Zugang abgeschlossen worden. Die „Timcs“ macht auf die Wichtigkeit dieser Vorschläge aufmerksam und fügt hinzu, daß dieselben bercits durch Herrn Alexander Graham, ci nen Fabrikanten in der Nähe von Glasgow, dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten überreicht worden seyen; möglich sey es indes, daß man ziemlich allgemein zu sanguinische Hoffnungen in Bezug auf die Möglichkeit einer fnellen Förderung dieser Dinge bei den Chinesischen Behörden hege.

Die zu Belfast verabredete konservative Versammlung fand am Donnerstage daselbst statt, und cs wurde ín derselben ein Be- {luß zu Gunsten der Grundsäße von Lord Stanlcey's Bill zur Verbesieruna der Jrländischen Wöhler-Registrirung und ein andcs rer gegen die in Ulster zum erstenmal in Anregung gebyachte Auf hebung der Union gefaßt. Lord Stanley hatte ein langes Schreiben eingesandt, in welchem er die obengenannte-Bill vecht- fertigte.

D'Connell it von Belfast eben so still und heimlich in der Dunkelheit des Abends abgereist, wie er gekommen war. -Es cheint, daß er der Stimmung in diescr sogenannten Hauptstadt

unterweges, sich dem größeren Publikum zu zeigen. Uebrigens wär seine Vorsicht nicht unnöthig, da der V dbel zu Lisburn ihn im Bildniß aufgehängt und verbrannt hat. Sonskige Unordnun? gen sind nirgends vorgefallen. Jn einer Rede, die O'Connell jüngst in Youghalil an die versammelte Menge hielt, fragte er, was an den dortigen Quäkern sey, und fügte hinzu, in England seyen dieselben redliche Leute, die ihn bei seinen Bemühungen unter stüßten, aber in Jrland wären fie Orangisten und schlechte Poli: tifer. Jn Folge eincs Aufruss, dea O'’Connell vor kurzem an die presbyterianische Jugend der Provinz Ulster erlassen, um sie auf- zufordern, sich der Repcealsache anzuschließen, versammelten sich an demselben Tage, wo £’Connell inkogníto in Belfast cintraf, die dortigen Studenten und deckten in eigens hierzu gefaßten Beschlüssen ihren entschiedenen Widerwillen gegen sein politisches Glaubensbekenntniß aus, indem sie erklärten, daß sein Verfahren sich dem Protestantismus feindlich gegenüberstelle und die wich- tigsten Znteressen des Landes verleze. O'Connell schisfte sich \o- fort nach Liverpool cin, um bei Erdfffnung des Parlaments in London zu seyn. Unterweges hielt er sich in Leeds einige Zeit auf, wo er am Freitag Mittags anlangte, gerade noch zur rech- ten Zeit, um dem dortigen Diner des Reform- Vereins beizuwoh- nen. Bei den Chartisten, die am Tage vorher eine Demonstrae tion veranstaltet hatten, entschuldigte cr sein Ausbleiben dadurch, daß das Fallen cines Postpferdes ihn (ünf Stunden aufgehalten hahe. Die Rede, -die cr bei dem Diner hielt, brachte nichts Neues; cr sprach haup! sächlich úber die Nothwendigkeit ein

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Ausdehnunz des Wahlrechts; die Repeal- Frage aber wurde gar | die Hälfte des Ta‘aks findet, der nah seinen Angaben darin nicht von ihm berührt. [Joy múßte. 5 s

Känzlich hat sich zu Tamworth unter den Auspizien Sir | Man schreibt aus Luxemburg: „Unser Anschluß an den Robert Peel's eine Association gebildet, welche zum Zwecke hat, | Deutschen Zollvercin ist noch immer proviematisch; du:ch Bera- Un:erricht und Bildung und Geschmacf am Lesen guter Schrifs | thcn, Unterhandeln und Untersuchen ist man so weit gekommen, ten unter allen Klassen der bürgerlichen Gesellschast, ohne Rúck- | daß man nicht mehr weiß, wie man daran ist. Einen Theil der sicht auf policische Differenzen Und Parteigeist, zu verbreiten. | Verzögerung, in der Erledigung dieser Anazeleaenheit, trägt die Eine Generalversamm'ung der Mitglieder diejer Gesellschaft hatte | Monopolsucht , welche der neulich berichteten Untersuchung zum vorigen Dienstaz unter dem Yräásidium des genannten Baronects | Grunde liegt. Off-nvar beabsichtigt Herr Peécatore, durch Ver- | statt, welcher die Jnaugurationsrede bielt. Sir Robert Peel wies | anlassung derselben den Anschluß an Belgien zu befördern, der | auf die unermeßlichen wohlthät'geu Vortheile hin, welche für alle | den von ihm und seinen Verwandten betriebenen Geschäftezwei- Klassen aus ciner allzemeineren Verbreitung der Kenntnisse, die cine | gen allerdings mehr cntspricht. Allein even dies har die bes | Lekcúre guter Schriften gewähre , hervorgehen würden. Die deu‘endsten Fabrikanten und Kaufleute bewogen, sch zur Ab- | Frauen jollen von der Thcilnxhme an diesem Verein nicht auz- | fassung einer D-enkschrift zu vercinigen, worin die ganze Lage | geschlossen scyn. | des Landes gejchildert und dexr Anschluß an den Deutschen Zoll- |

Unter dem Kapitel der Yorker Kathedrale waren über die | verein als cin allgemeincs Bedü!fntß nachgewiesen werden joll. | Verwendunz von Fonds kürzlch Zwistigkeiten ausgebrochen. Der | Cinstweilen hat der König der N#derlande uns bereits cinen | Erzbischof von York bega» 1h daher ta Boaleitung des Rechis- | neuen Beweis sciner Theilnehme gegeben, indem er verfügte, | gelehrten Dr. Phillimore von London nach York, um cine außer: | daß während der Dauer des Jahres 1811 díe Produkte der | ordentliche Visitation der Geisilichkeut an diejer Kathedrale anzu- | vier hauptsächlihsez Gewerbszweige Luxemburge : stellen. Er hielt daselbst an das Kapitel eine Anrede, - worin er | schuhe, Pap:er und Tuch, zollfrei in H d } i jagte: „Das traurige Unglück, welches kürzlich unsere Kirche be: | den dürfen. Dazegen hat der Ksnig-( erzog den Hollän- fallen hat (der Brand des Mänsters in York), macht es uns dern die freie Cinfuhr von Buí:ct, Fle 1c. ins Großherzo Allen, und-zumzl denen, wel.he unm ttelbarer mit der Beaufüch- | bewilligt. “Diese Anordnu1=z isf hic mit ‘allgemeiner Freu tigung des Gebäudes beaufiraat sind, zur Pflicht, mit solcher | genominen worden, welche durcl) die cinzige Beschränkuna, die | Sorafalc und Einmüthigkeit d: fen Jutercsfe zu waren, daß wir | das Gee enthälr, noch erhöht wurde. Es bestimmt nämlich, | mir Grund berechtigt sind, das Vertrauen und die Unterstüßunz | daß die zuzestandene Zollfceihcit noch vor dem Ablaufe dieses | des Volées zur Herstellung deiselbzn zu erwarien, die wir so cifrig | Jahres wieder aufhdren soll im Falle das Großherzogthum | wüaschen, und fär die doch diecigenen Gelder ganz unzureichend erschei: \{hon früher dem Deutschen Zoll-Vereine beitrete / nen. Eine Verschiedenheit der Ansich:en, welche seit ciniger Zeit unter | Bestimmung \chdpft man die Ueberzeugung, Euch über die Anwendung v7n gewissen Geldern bestcht, von de- | nicht ferner Aussicht stehe, und daß Herr Pescatore mit seinen n:n man behauptet, daß sie für das Kirchen - Gebäude bestimmt | Bemühungen verunglückt sey. Allgemein schreibt man der Ver- seyen, und mehrere andere Umstände, welche zu meiner Kenntniß gekoramcn sind, haven cs für mich nothwendig gemacht, die Ver- waltung Eurer forporativen Juteressen und die Ursache die!cr Zwistigkeit, die zu entfernen mein cifrigster Wunich is, zu unter- | zu ernennen, suchen. Zu diejen Untersuchungen habe ih cs für passend gchal- | vertrete, wie ten, nah dem Beispiele meiner Vorgänger, noch andere hinzuzu- | zen Landes vertritt.

fügen, welche ih in der gegenwärtigen Zeit den Interessen der | aufgenommen haben, Kirche sür zuträglich erachte.“

o aufs: |

| wohlthätigen Gesches zu. Es heißt außerdem,

und eine solche Maßregel würde sicher für Als nun die Untersuchung wirk: lich ‘beginnen sollte, erklärte das Kapitel durch seinen Dechanten, dáß es sich úber die Zwistigkeiten gecinigt habe, Und daß daher die Untersuchunz als beender angesehen werden {ônne.

Die angeschensten Grundeigenthümer Und Kaufleute habcn den Lord-Major von Dublin aufgefordert, ita der Siadt Dublin cine Versammlung zu berufen, um über die Mittel zu berathen, | wie man fúr Jrland cin allgemeines und umfassendes System | von ‘Eisenbahnen unter Aufsicht und Leitung des Staais crhalten | könne. Unter den Unterzeichnern dieser Aussforderung finden sich 3 geistliche Lords, 03 weltliche Lords, 42 Baronets, 54 Mitglie: | der des Unterhauses, 26 Oder: Sheriffs von Grafschaften, 166 | V:ce-Lieutenavts der Grafschafcen, 10 katholische Bischôfe, mehs | rere Mitalieder ‘der Universität und fast alle großen Handelsháu-: | vinz festzustellen. ser des Königreichs.

Vom Cap sind Nachrichten bis zum 20. eingegangen. An den Gränzen der Kolonie war Alles ruhig, es | den, auf die man von beiden Seiten besteht.

| ten Mann zu diejer Stellunz gefunden hätte."

„Vir vernehmen, daß Se. Majestát den Herrn Leo Lippmann

in- Amsterdam ernannt haben.““ BeElgtein.

us Mastricht vom 23sten d. M.: „Seit anderthalb Jahren sind

Obwohl sie nun über die hauptsächlichsten Lis

November hier | sionen eine fleine Differenz Über einige Ruthen Landes stattzufin- Es ist Zeit, daß Expedition gegen die Bauera anschice. Diese Leßteren scheinen | beide Länder cin gleich lästiges Resultat hat, ein Ende machen.“ übrigens nicht das beste Mittel ergriffen zu haben, sich die Gunst | N f E: dér Eingeborenen zu gewinnen, indem sie, wie man sagt, die in | Deutsche Búündesstaaten. ihre Gewalt gefallenen Individuen sehr übel behandeln und na: | Detmold, im Dez (Karlsruh. Ztg.) Das Herrmanné- mentlich die Kinder wi: Sklaven unter einander verkaufen. Dcr | Denkmal schreitet im Baue voran. Schon der Unterbau über: Handel und dec Ackerbau der Golonie waren in blühendem Zu- | ragt den Gipfel des Taur und bietet die Aussicht bist Soest, stande. Die Britische Regierung hatte cinzewilligt, Port Brau- | Bielefeld, Herfort u. st. w. Das Gatlze wird eines der riesigsten fort an der Mündung des Flusses Breede zum Freihafen zu machen, | Denkmale der neuern Zeit werden; der Kosten-Anschlag ist 48,600 wovon man sich große Vortheile für die Kolonie verspricht. Thaler, wovon über die Hälfte ge: ct is ; Baycrn, Hannover, Die letzten Nachrichten aus Kanada sind, nach der Mor- | Schwerin und Westphalen haben sich durch vorzüglich rciche Ga- ben ausgezeichnet. Alle Fürsten Deutschlands stehen auf dem

ning Chronicle, in jeder Art erfreu!ich. Dee glücklichen Wir- | kungen der von Lord Durham getroffenen Maßregeln beginnen | Verzeichnisse. Sogar das Ausland blieb nicht zuräck: Baltimore, N z

sich zu zeigen, indem einerseits die politische Aufregung Und der

Parteigeist in beiden Provinzen nachläßt, anderer}eits man wie- | der anfängt , sich bedeurend mit materiellen Verbesserungen zu | beschäftigen. |

Der Marquis ven Lansdowne, Präsident des G heimen | Raths, gab am Sonnabend mehreren Gesandten und Minist:.rn | ein Diner; unter den Gästen befanden sich der Freiherr von BúÚs | low, der Baron Brunnow, der Baron Bourqueney, der Graf von Clarendon, der Marquis von Normanby, der Graf von | Minto und Viscount Morpeth

Man glaubt, daß der wegen szines Streits mit dem Oberst | Cardigan, scinem Vorgeleßzten , fassirte Capitain Reynolds näch stens scinen Rang in dev Ärmee, und vielleicht in dewselben Res | gimente, Vieder erhalten werde. Der Oberst des Regiments würde dann, wie es heißt, cine andere Stellung erhalten, und Prinz Albrecht soll wünschen, daß derselbe durch den Prinzen Georg von Cambridge erselzt würde.

Der vor kurzem gestorbene Herr Standish, Verfasser ver: | -\chiedener Reise- Beschreibungen, hatte seine werthvolle Gemälde- | Sammlung zuerst der Britischen National - Gallerie zugedacht, knüpfte jedoch die Bedingung davan, daß die Englische Regierung | ihm bei der Krönung der Königin den Barons - Titel erneuern | sollte, welcher müútterlicherseits viele Generationen hindurch in sei: ner Familie war. Lord Melbourne verweigerte das Gesuch, und in ‘seinem Verdrusse vermachte Herr Standish darauf seine Gals lerie dem Könige der Franzosen. Da dieselde besonders tressliche Murillo's enthält, \o dürfte sich in Paris ein Scha Spanischer“ Malerei ansammeln, wie er nirgends. in dev Welt, in Spanien | selbs nicht, zu finden ist.

Mi ederland e

Amsterdam, 24. Jan. (L. A. Z.) Das Ministerium ist noch immer nicht verändert. - Der Köniz und das Land wünschen beide, daß die so lange schon erwartete Bildung eines neuen Ka- binets so schnell wie möglich geschehe. Allein da man hier keine Parteien und also aich keine Parteiführer hat, wie dies in Eng- land oder in Frankreich der Fall ist; da ferner die Gewohnheit keineswegs die Wahl von Kammer-Mitrgliedernt verlangf, sondern eher für die Wahl solcher Männer spricht, die nichr Mitglieder | Functionen vorbehalten müsse. der Generalstaaten sind, so ist die Zahl der Bewerber so groß, | mit ciner Antwort gezögert. ihre Ansprüche sind so mannigfaltig, es kommen so viele Nebenrückse | E sichten in Betracht, daß die Wahl. des Königs allerdings hêchst | schwierig wird. , z |

Jn Rotterdam hat cins der bedeatendsten Handlungéhäu“er | Zweifel aus dem Aargau Berichte von wirklichen Vollziehunge-

hieß aber, daß Panda, der Zulu-Häupilina, sich zu einer neuen | beide Regierungen diesem politischen Kleinigkeits - Geist, der für |

Frankreich und Rußland sandten Spenden cin. und cine Silberplatre, mit Jnschristen versehen, wurden geschenkt, um vom Grundstein bedeckt zu werden, wo sie vielleicht Jahr- tausende dem Licht entzogen bleiben. Sm schdnen Eifer haben Män- ner für den Zweck gearbciter, die Herren Bandel und Petri das

ler sandten ihre Werke cin, den Ertrag für- das Denkmal bestim- mend, nach Verhältniß möchten diese Steuern die agidpten seyn | von allen, so gegeben wurden, ein Oelgemälde von Croca aus München hat 1042/; Rthlr eingetragen; ein Gedicht von B. Wers ner 5602/7 Rthlr. ; eine zweibändige Novelle von Ferd. Aug. Ol denburg wird an 120 Rthlr. in die Kasse b ingen und ein Ge- dicht von Graf Kuno zu Rankiaus Breitenburg is noch nicht verrechnet. Doch bleibt noch Vieles zu thun, bis der Zwec® voll- ständig erreicht ist; möchte darum der Eifer Deuischer Patrioten wach bleiben, damit das Denkmal rühmlich vollendet werde, dessen sc-dner Zweck ist, in Deutschen Männern Deutschen Sinn und N uth wach zu erhalten.

S ch weiz Lausanne, 20. Jan. Der Nouvelliste Vaudois erllirt

unter den Geisilichen im Waadtlande für übertrieten. Nach dem

Nouvelliste hat nur cin Geistlicher, Nam:ns Franz Recordon,

Gesetzes: die Autorität des Staates in Sachen

licher beibehalten, dagegen aber ecrttärt,

das Prinzip des Gesches nicht anertennen, dagegen aber von der Kirchens Leitung zurüczögen. Declaration gegen das neue Gei lz cingegeben. Ein Einziger hat angezeigt ,

Der Staatsrath tar bis dahin

Bankerott gemacht, Und die ausgebreiteten Geschäfte sowie das Maßnohmen zur Aufhebung der Klöster vernehmen. Unterzieht |

große V:rtrauen, w:lches dieses Haus aenoß, lassen nech viele ähn sich Jedermann, und find. n namentlich die Kantone katholischer E la Ce R n da der Fall desselben durchaus unerwartet " Berd!kerung fêine Veran!cfung zur Einsprache, so Ui ee Like Sandtun a 2 P man giebt ihm mehrere betrúge- | Schritt ohne weitere bedenkliche Folge vorübergehen. S ea n ah so soll er unter Anderen eîne bedeutcnde | aber das Gegentheil? Wie dann? Der „Erzähler“/ gehört für eine Tab R entnommen und dieser als Sichcrheit da- keinesweges zu den Verchrern von Kloster - Jnstituten, wie sie

abacks. Nicderlage übergeben haben, in der sich jest nicht gegenwärtig bei uns bestehen, besonders nichr von den Manné-

Luxemburg sehr wohltzätig werden, wenn man anders den rechs- | | ses, ohne Klöster, ‘der Fanatismus oder der Glaubcnéecifer bis zu

Oekonomische und Technische uncigennükig beireibend, und Künst- |

( Aus dieser | daß der Beitritt in |

| mittelung des geheimen Refercndars Stifc die Erlassung dieses | daß dersclbe den | Antrag gemacht habe, einen Lvxenzburgischen Konsul für Holland | der dort die Privat-Interessen in derselben Weise

Geheim-Referendar Siift die Interessen des gan- | Diesen Vorschlag soll der König günstig |

Amsterdam, 27. Jan. Das Handelsblad berichtet: |

| hier zum General-Konsul für das Großherzogthum Luxemburg |

|

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Brüssel, 26. Jan. Dem Commerce Belge meldet man

¡

die Holländische und die Belgische Gränzscheidungs- Kommission j beschäftigt, die Gränzen unseres Festungs - Raycns und der Pro- ;

| nien cinig sind, so scheint doch jeßt zwischen den beiden Kommiss |

| New-York, Havanna, Rio te Janeiro, St. Thomaë, Schweiz, | Zwei Bronze- |

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| | l Î | | |

die ersten Nachrichten über die schon frúh-r erwähnte Bewegung |

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Redacteur des „MNarrateur-religieux““ erklärt, cr verzichte auf scine | Rechte als Geistlicher, da er das Prinzip des neuen Kirchen: | des Dogma, | nicht anerkenne. Herr Vinet har zwar feine Eigenschaft als Geiste | / cx werde vou seinen | Rechten als solcher keinen Gebrauch machen. Ungefähr zwdlf | | Geistliche haben dem Staaisrathe die Anzeige gemacht, daß sie | nicht | glauben, ihre Entlassung einreichen zu mssen, soudern sch nur | De anderen haben cine |

er werde \cine Entlassung fordern, wenn der Staats- | rath die Reservate nicht annehme, die er sich hinsichtlich seiner |

Aargau. Der St. Galler Erzähler, cin cutschieden li | berales Biatt, sagt: „Binnen wenigen Tagen wird man ohne |

Wenn |

K'ôfern der Schweiz. Auch er alaubt , daß die Auslk-

sunz ciner folchen Kloster - Corporation jewéilen für den becheiiigren Kanon cin unbe! echenbarer Gewinn , für die ümliegende Gegend cin wahrer Segen scy. Aber diese Ansicht entscheidet nichi; der Zweck heiligt die Mittel nicht. Gegen barsche, besonders fummarische Aufhebung von Kloster- Corporationen sprecktcn wesentlich zwei Gründe: #) Der positcve Buchstabe des Bundce-Vertrags; 2) die begründete Meinuno, daß damit weder in politischer neh in kirchlicher Beziehung Ent- scheidendes gewonnen scyn werde. Was dcn Bundes - Vertrag betriffr, so steht nun cinmal der s. 12 ganz unbedingt in dem- selben; die Einrede, man habe gegen denselben protestirt, ist cine fahle Ausfluchr, denn hinterher haben die Deputirten aller Kan- tone Namens ihrer Kommittenten den Bundes- Vertrag unter schrieben, besiegelt und beschworen. Wichtiger aber als dieses ist die Berrachtung, daß je locckerer Und schwächer der Bun- desvertrag is, desto gewissenhafter und púnkilicer an ifm gelhal- ten werden jollte. Er ist das cinzige legale Band der Kantone und durch Mißachtung desselben wird es in der Schwciz nb nur nicht besser, scndern wird die Verwirrung nur noch grêßer. Und wird aus selcher Verwirrung derein cine cntsprechende HBundesverfassutg hervorgehen? Wenu der Egoitmus, tas Pcli- tische Jch jedes cinzelnen Kantons, ganz freien S pielrgum ce- winnt, wirds dann besser, dant eidgenöjfischer, dann raterläntk i- scher hergehen in der Schweiz ir bezwcifeln cs. Æcntü dcr §. 12. der“ Bundeéafte aus b{oßem Unwillen über die K1biter, wäre er auch noch \o begründet, übertreten werdcn fann, so sàllt alle Garantie sir Handhabung der übrigen Artikcl, sür Hanthabung der Verpslick tungen von Kanton zu Kanton, zwischen dem Bund und den einzelnen Kantonen. Sleich be- denklich ist die geselzgeberische Aufhebung der Klóôstcr aus ècm Gesichtspunkt der Nüblichkeir. Die Civilisation kann nicht ein- dekretirt werden; je gewaltiger der Schlag, dcsto stärker die Rückwirkung; was unter anderen Umständen allmälig hâtte vers gessen werden können, wird zum Gegenstznde der Sehnsudt; nebenbei bleibt geistlicher Einfluß aller mitunter auch der gcfáhr- lichsten Art fortbestehend; der Widerstand gegen die S taatéac- walt bleibt derselbe, und kann unter glücklichen Umständen "elbsk zu siegreichen Restaurationen führen. Zudem haben wir Bei- spiele, daß in Gegenden, tatholiscl;en oder reformirten Bekennini's

mehr als gefährlichem Grade gesteigert werden fennte. Wil man die Aufhebung durch verfassungswidrige Handlunacn, der Klöster im Aargau legitimiren, so reicht man wieder nicht aus. Vom Abt bis zum lelzten Laienbruder kann und soll sogar Jede”, wegen Vergehen oder Verbrechen, inguirirt und nacy Maßgabe der Resultate bestraft werden. Der Bestand der Stifte aber bleibt von solcher Maßnahme unabhängig. Was würde man ven ciner Regierung sagen, wenn sie, unwillig úber drei revokircnde

Dôrfer, dieselben in der Hiße rasiren licße ?“ , e

Zürich, 25. Jan. Folgendes ist die in einigen See- | Gemeinden in Umlauf geseßzte Adresse: „Gendthigt durch die in jângster Zeit stattzehabten, die Bürger verwirrenden und dem | Staate Gefahr drohenden Umtriebe einer gewissen Partei in un- | serem Kanton, welche dahin zielen, die Ruhe und Ordnung .in unserem Vaterlande zu gefährden, ertláren die Unterzeichneten | anmit zu Handen der hohen Reaierung, daß sie solche Schritte j entschieden mißbilligen, und daß sie entschlossen und bereit sind, i den Grundsäben, welche das Zürcherische Volk vor anderthalb Jahren geltend gemacht und deren gewissenhafte Anwendung sie in ter ganzen Amtsthätigkeit der hohen Regierung erblicken, ges treu zu bleiven, und diese auf unicren Christenglauben, unsere Verfassung und eine geregelte Volkefretheit gegründete Ordnung der Dinge mit Gut und Blur zu schüßen und zu ver:heidigen.““

Letzten Sonnabend ist diese Adresse durch ‘Abgeordnete aus | den Gemeinden Richtenschweil (mit 643 Unterschriften), Wäden- hweil (mit 996) und Schönenberg (mit 273) der Regierung überbracht worden Nach dem Oestl. Beobachter sollen die Abs geordneten múndlich die in der Adresse ausgesprochenen Gesinnun- gen wiederholc und ersuchr haben, daß die Regierung, auf die Gesinnungen und die Licbe des Volkes gestüßt, mit Energie handle und auftrete.

Nach Bricfen aus dem Aaraau werden diejenigen Klosters Geistlichen, die das Land zu verlassen haben, {hon diese Woche abreijen.

Ein Brief in der Allg. Schw. -Z. sagt, in der Klosterkirche zu Muri und in den Kirchen zu Bowyl und Bünzen haben die ausziehenden Jnsurgentcn am Morgen “des 1Uten Ablaß erhaltcn, Und feyen angefeucrt worden.

Jn der Nacht vom IUten auf den 1!ten hatte der Kriegs: rath der Insurgenten seine Sißung im Kloster Muri, wo be- schlossen wurde, „Zuerst den ganzen farholischen Landestheil in {ufruhr und bewasfnet:-n Zustand zu verseßen, dann von Baden Besis zu nehmen, dort ciae provifori)che Regierung zu ernennen und unter V-rmittelung der Eidgenossenchafr zu unterhandeln.““ Die Jnjurgcenren hatten am llten 7 Todt: und 13 Verwundete.

Jta lie l Messina, 8. Jan. (Frankf. Z.) Vergangenen Sonntag den Îten d. Abends 23/, Uhr war hier cin, 10 Minuten langes außerordent!ich starkes Erdbeben, welchem während der Nacht noch sieben andere, mehr oder weniger heftige Stbße folgten. Alte Leute behaupten, daß datjenige vom ò. Februar 1783, wel- S gan) Messîna in cinen Schutrhaufen verwandelte, nicht sârs A geweten sey, nur mi dem Unterschiede, daß damals die Zidße horizontal und dieseemal wellenartig waren, welchem Um- stande man es allein zu verdanken hat, daß diescr Vorfall ohne allen Schaden für unjere Sradt vorübergegangen ist. Jch war mit cinigen Deut‘chen Freunden, nachdem wir cinige Siunden in frählichem Beisammenseyn singend und mit Leeren ciner ch? tigen Bowle Punsch zugebracht hatten, auf den Balkon actreicn, und wir crfreuten uns der außerordentlich s{dnen Nacht. Dcr Himmel, mit unzähligen Sternen besäet, war weithin ohne die | germnaste Spur von Wolken. Der Mond beschien mit seiner beinahe vollen Scheibe unsere Erde und crhdhte durch sein freund? | liches Licht die Schönheit dieses Abends Pibblich verneh- | men wir cin erst shwaches Geräusch, dem eines herrollenden Wagens ähnlich, welches, mehr und mehr zunehmend, zuleßt dem Brausen eines furchterlichen Sturmwindes glich. Zu gleicher Zeit beginnt der Boden unter unsexn Fenst:rn zu zittern; die dent Balkon umgebende eiserne Einfassung, auf welche wir uns lcehn- ten, bewegt sich unter Unseren Armen; alle Gegenstände im | Zimmer schaukeln: die Glüer auf dem Tische schlaacn aneinander; | das Zittern des Bodens nimmt immer mehr zu; álle Baltous und | Hausthüren werden von halb- oder gar nicht gekleideten Menschen i dem Ausrufe: „Misèricordia!® aufgerissert Le R he nnteren Volksklassen springen im bloßen Hemde auf die Straßen, ihr S j und Winseln der Thiere vereinte Angstgeschrei mit dem Heulen ; gend. Währen» der Nacht folgten in Zwischenräumen von