teren die Schuld àn diesem Unglücksfall beigemessen. Die „Bri tannia“ aber gehörte derselben Compàgülé, deren Eigenthum der „James Watt“ ist. Die Beschlägnahme des lesteren zu Havre ist für diese Compagnie èln bedeutender Schaden. Auch der Capitain, die Mannschôfe und die Maschinisten des Fahrzeuges find zu Havre zurückgehalten worden, und man hat ihnen nicht gestattet, dèn dortigen Hafen zu verlassen. Die Eigenthü- mer des „James Watt“ und der „Britannia“ haben gegen dies ganze Verfahren, als cin gesewidriges, protestirt und bestreiten die Befugniß des Französischen Handels - Tribunals zur Einmi hung in diese Sache, weil die General-Dampsschifffahrt&-Gesell- schaft nur aus Britischen Unterthanen besteht, die also auch nur Englischen Gerichtshöfen Rede und Antwort zu stehen hätten. Die Gesellschaft hat dieserhalb eine Vorstellung an die Britische Regierung gerichtet, in welcher sie förmlich die Zurücfforderung des „James Watt“/ und dié Befreiung seiner Mannschaft verlangt haben soll. Man besorgt, daß diese Angelegenheit zu neuen Ver- wickeluugeu zwischen der Französischen und der Englischen Re- gierung fähren dürfte.
Jn Folge des allgemein verbreiteten Gerüchts, daß die Mü nister bald eine Anleihe würden negozüren oder Schaßzkammer- seine fundiren müssen, - haben üm Lauf dieses Morgens mehrere Fonds-Verkäufe an der hiesigen Börse stattgefunden. Ein Mäkler verkaufte allein für 60,000 Pfd. Consols, was den Cours etwas herunterdrücte.
Die Wähl zu Kirkaldy in Schottland is zu Gunsten des Whigs, Oberst Hergusou, ausgefallen; Dr. Bowring, der das Jn-
154 der liberalen Seite haben bis jeßt dieses Argument stets mit Stillschweigen beantwortet. Es wäre aber doch zu wünschen, daß dieser Punkt, der ein wichtiges Verhältniß zwischen Staat und Kirche berührt, einmal eine gründliche Erörterung vom ju- iri [0wohl, als vom politisch - administrativen Standpunkte erhielte.
Der Minister der dffentlichen Arbeiten Und des Unterrichts hat den Kammern seiten jährlichen Bericht über die zwei Staats- Universitäten von Lüttich uud Gent, so wie auch über die ihnen und den beiden freien Universitäten von Löwen und Brüssel ge- meinsamen Resultate der öffentlichen Prüfungen vorgelegt. Wir werden später bei Gelegenheit der Kammer-Diékussion auf diesen wichtigen Gegenstand zurückkommen. Der Minister verhehlt es nicht, daß dle Lage der beiden Staats-Univèrsitäten, von denen
ven der Spezialschulen abgerechnet) zählt, nichts weniger als blü-
von fast 300 Studirenden besucht wird, zuru. Bei dieser Lage
Unabhängigkeit konsolidiren würde. such eingereicht habe, als Civil-Person anerkannt zu werden,
mit dem daraus fließenden Rechte, Güter zu erwerben, Dotatio- nen anzunehmen u. \. w.
teresse der. Radikalen vertrat, hat das Feld ráumen müssen. Die- leßten Ueberschwemmungen der Flüsse in England wa- ren theilweise furchtbarer, als man sich seit Menschengedenken er-
innert; der südliche Avon riß in zwei Dörfern in Wikltshire 38 |
Häuser niit fort.
Dieser Tage starh auf der Insel Wiaht der General-Major j
Sir Henry Worslcy, Mitglied des militairischen Bath- Ordens, im 73sten Jahre feines Alters.
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+* Brüssel, 31. Jan. Die Diskussion des Budgets schrei- ted langsam voran, obgleich die Hauptfragen, deren Lösung man von der diesjährigen Silzung erwartet, noch gar nicht: vorgekon- ! men sind. Die Opposition hatte das Budget des Ministers des | Innern als Texrain zur vorläufigen Messung der Streitkräfte | gewählt.- Das Resultat war für sle nicht glücklich gewesen. Die | persönlichen Motive, die ihre Ansührer bescelten, hatten sich zu | auffallend herausgestellt, als der frühere, jeßt an der Spike der ! Oppositiou stehende Minister des Jnnern, Herr de Theux, der ! bis dahin sicts. mit ungusgesebter Regelmäßigkeit den Sißungen beigewohnt und eben \o vegelmäßig bei jedem Haupt - Artikel | Schwierigkeiten gegen die Annahme gemacht hatte, gerade an dem | R s wegblieh, ais die füx die Judustrie so wichtige Frage der | fünsjährigen Ausstellung erörtert wurde, die er selbst durch ein Kduial.
Dekret während seines Ministeriums festgestellt, und die er vor allen # avderen, {chon in Rücksicht auf das Ansehen der König1. Prärogative, Ÿ hâtte vertheidigen sollen. Seine Gegner ermangelten auch nicht, F
diese Abwesenheit der Kammer bemerklich, zu machen. Die Summe
wurde votirt und am anderen Tage konnte sich Herr de Theux" iw der Kammer von einer wesentlichen Meinungs - Veränderung} úberzeugen, die sich auch durch ein neues Votum für die vom F Kabinet beantragte Reorganisirung des hiesigen Museums der
Industirie- zu erkennen gab. Man darf überhaupt nicht vergessen, daßin Belgien eine systematische Opposition selbst innerhalb der
Kammer nicht beliebt ist. Es ist dieses ein Zug, der die Belgi-
sche Deputirten - Kammer vor der Französischen und Englischen | Während des | vorigen“ \sechsjähtigen Ministeriums, welches am Ende mit ent-
“ nach unserer Meinung vortheilhafr auszeichnet.
schiedenem-Mißfallen und selbst von den Freunden mit Mißmuth ertragen - wurde, ging die Opposition. doch nie in eine systematische úber: Das: Benehmen des früheren Ministers gegen das jeßige Kabinet konnte daher keine Billigung: finden und bewirkte in der Kammer- eine um so größere Bereitwilligkeit, den- an sich gerech- ten Anträgen Gehör zu geben. Das Budget wurde am Ende mit großer Majorität angènommen. “Das darauf folgende Bud- get des Finanz-Ministers hat bis jelzt wenig Modificationen erlitten. Der Gegenstand, womit die: Kammer sich in den leßten Tagen vorzúglich beschäftigte, ist! die: für die constitutionellen Staa- ten so wichtige und für Belgien jeßt- zum erstenmale in ihrer Allgeineinheit der Diskussion unterworfene Pensionen? Frage der ¿Staatsdiéñer. Allein nach mehrtägigem Hin- und Herreden, wo- bei die verschiedensten Systeme zum Vorschein kamen, wurde der Finanz-Minister beauftragt, nach genauer Erwägung der ganzen finanziellen Lage eine Totalsumme anzugeben, die für Pensionen verwandt werden fönne. Wenn man von dem Gesichtspunkt aus- geht, daß eseine Pflicht für den Staat sey, jeinen Beamten nach angemessener Dienstzeit eine Pension zu verleihen, jo hätte wohl die Kammer mit der Erwägung der Lage der zu pensionirenden Pexsonen nach den: verschiedenen Kategorieen den Anfang machen und ihnen dann ausseßen müssen, was Pflicht ist; aber größtentheils | wird nach dem Französischen Liberalismus der Staat, wenigskens | ‘in der Administration, als ein Puivatmann betrachtet, der seine | Diener fortschickt ,- wenn er fie nicht mehr gebrauchen will oder | fanu. So ist dem auch im Allgemeinen von der Kammer die Pensionirung als ein Akt der Großmuth angeschen worden, dem Umstände ‘eine: größere ‘oder geringere Ausdehnung geben können. Die Wortführer der katholischen Seite (besonders die dep demo- | ‘kratischen Fraction) so wie auch das „Journal de Bruxelles‘“ ha- bhen'diese Belegenzeit ergriffen, um daran ein von thnen schon mehrfach berúhrtes Thema zu knüpfen; den Sab. nämlich, daß ‘die Bésoldung der: katholischen Geistlichkeit von Seiten des Staats micht als solche, sondern nur als eine gerechte Entschädigung für die ihr inder Fränzdsischen Revolution cmrissenen und zum Na- tional - Eigenthum geschlagenen Güter angesehen werden müsse. . Diese Argumentation scheint sich besonders gegen eine von den “Liberalên theilweis, jedoch noch nie ‘in der Kammer geäußerte Meinung zu? richten, wonach vei’ der gänzlichen Unabhängigkeit der Kirche-vonr Staate: auth-die Besoldung nicht ihm, sondern _dên respektiven Glaitbensgenossen jeder Religion zur Last fallen ‘sollte.’ Die katholischen Demokraten scheinen nun-.das Prinzip anzuerkennen, es aber auf dem angegebenen Wege umgehen zu wol- leit; Allein: ohne Uns hier inden Stveiteinzulassen, dürfte man doch denjenigen, die selbst revolutionaire Grundsäkze anzunehmen kein Bedenken getragen haben, das Recht-verweigern, die inder Fran- z én: Nevotution- vorgenommene Nationalisirung dev geistli- a Güter: als ‘eine Gewäaltthat- gelténd- zu -machen und“ daraus
( e etaSs In der Kammer ist dieser Grundsaß
- mehrmals: gehórte worden; - scin& Anhänger: wollen jeßt |
¿die katholischen Geistlichen: das. Recht ‘ableiteu, bei der Pensionirung ihr volles Gehalt zu beziehen, während andere Klassen sich mit der Hälfte begnügen sollen. Die Redner
Geistlichkeit e Data Au Stao Ua | Medos Mierzadu- Zart. it ichkeit cin von-allen *Prinzipic “ Staats:Verwa pr Mies 2 es--Recht einer ‘die Besoldung: vertretenden Ent- |
die Veranlassung finden, die Lage des von der keit bis jeßt noch unabhängigen
mächtigen katholischen Lehr-Anstalt wetteifern zu können. Was die auswärtige Politik betrisst, so überläßt man sich hier der Hoffnung der Aufrechterhaltung des Friedens.
der jeßt auf kurze Zeit hier is, scheint gar nicht darau zu zwei
feln. Von Rüstungen im Lande hört man nichts, was irgend 7 Die Rede der Königin von Eng- ' land wurde im ersten Augenblike mit mannigfachem Bedenken aufgenommen; allein dex ministerielle Kommentar hat dieselben | t
| worden.
Besorgnisse verrathen könnte.
doch größtentheils wieder gehoben,
Schweden Und Norwegen. ai
CHptstiania, 20, Jau (La A, D)
aus Stockholin die Nachricht von der Erucnuung es Staats: | Ministers Löwenstkjold zum Statthalter Norwegens und des Obersi- |
Lieutenants Mannsbach zu seinem Nachfolger im Minifterium. Deutsche Bundebskaaten München, 1. Febr. (Münch. polit. Ztg.)
burgischen Regierung zur Herstellung einer die Städte Nürnberg und Leipzig verbindenden Eisenbahn können. wir zufolge den von uns eingezogenen zuverlässigen Erkundigungen ihrem vollen Jn-
halte nach beftätigen, und wir zweifeln nicht, daß dieselbe uicht | i g z
nur in Bayern, sondern in ganz Deutschland den freudigsten Wiederhall finden werde. Bereits sind die Ratificationen dieses Vertrages zwischen den betreffenden Regierungen ausgewech- selt worden, und es läßt fih nun mit Zuversicht erwarten, daß die Ausführung des Werkes - unverweilt vor sich gehen werde. Seine Folgen für den Handelsvetkehr und die engere Verbindung Nord- und Süddeutschlands sind, wie chon cin flúchtiger Blick auf die Karte lehrt, von der höchsten Bedeutung. Indem die Bahn zwei der wichtigsten Handelsstädte Deutsch- lands verbindet, welche zugleich die Hauptmittelpunfte bilden, in denen sich der Deutsche Postenlauf konzentrirt, durchschneidet sie nicht minder durch Gewerbthätigkeit, als Fruchtbarkeit ausgezeich- nete und stark bevölkerte Gegenden, berührt in Bayern Erlangen, Bamberg und Hof, in Sachsen Plauen und Altenburg, und verheißt durch die Nähe des Ludwigsökanals dem Handel der Donau- und Maingegenden einen crhöhten Aufschwung. Eine noch universellere Beziehung - erhält aber die: projek- tirte Bahn, wenn man sie unter dem. „Gesichtspunkte des Deutschen Cisenbahn - Systems betrachtet , für des sen allmälige Durchführung - sie eine,- solide Grundlage und eine sichere Gewöhrschaft der Zukunst bietet, da nicht leicht Verbindungspunkte gewählt werden
gende Entfaltung jenes Systems möôglich aemacht worden wäre. Senden wir endlich den Blick in noch weitere Kreise, so- beges- net uns durch den Zusammenhang diefes Unternchnens mit dem Ludwigs-Kanal und der Donau-Dampfschifffahrt felbst eine neuc
Erleichterung des Verkehrs des Occidents mir den Orient, welche | die erfreulichsten Aussichten für Handel und Kultur verheifit. | Erwägt: man, wie Großes - schon durch die Gründung des Zoll- | Bereins geschehen, welche Vortheile ferner namentlich für Bayern | i ) ) durch das folgenreiche Unternehmen des Ludwigs : Kanals uad | Pascha angegriffen und von diesem völlig vernichtet worden jey; | nun neuerdings durch diese unstreitig den wichtigsten der neueren Y
Zeit beizuzählende Eisenbahn-Anlage hervorgehen werden, so muß das Vaterland mit dem ehrfurchtsoollsten Danke zu dem hochsin-
nigen Monarchen aufblicken, dessen Einficht und kräftiger Wille | | nach jeder. Seite hingewendet dem Handels-Verkehr und der In- | dustrie eine nicht minder beharrliche und forgfäitige Pflege an- | gedeihen läßt, als sie dic Wissenschaft und Kunst durch Jhnu ge-
funden.
Dresden, 1. Febr. Der Königl. Belgische General-Major
bevollmächtigter Minister des Königs der Belgier am hiesigen Hofe überreicht.
Kassel, 30. Jan. Die Gesez-Sammlung enthält das GBe- seß vom Ubten d. M. über das Münzwescn. Der wesentlicheve
der Mark zu 233855 /, 99 Grammen. — Der Landes-Münzfuß Die O ORARENIE wird im Sech- zehn-Thalerfuße- ausgeprägt. — Jn Kupfer so \tücke eine Mark. wiegen, Stücke von. zwei und mehreren Hellern nach Verhältniß: — Jn Gold sollen -35 einfache Pistolen (Frie- drich-Wilhelmsd'or) eine Mark „wiegen und 260 Grän fetnes Gold enthalten: —Der Thaler wird in 30 Groschen, der Groschen in zwölf Heller eingetheilt. Jm 24'/, Guldenfuße beträgt der Werth des neuen Groschens ('/z4 Thaler) 3!/, Kreuzer. Die Kurhessischen
die eine nur 142, die andere 182 wirkliche Studirende (die Ele- |
hend ist; sehen sie doch der katholischen Universität, die von mehr | als 400 Studirenden und der freien Universität in Brüssel, die |
der Dinge erhebt sich immer noch von Seiten der katholischen | Universität eine Pretention, die, wenn ihr willfahrt würde, dieser | Anstalt ein entschiedenes Uebergewicht geben und ihre Macht und | Man versichert nämlich, daß | vor einigen Tagen diese Universität bei der Regierung das GBe- |
Das/ Kabinet wird oßne Zweifel darin | Geistlich- ; Unterrichts, so wie die | der Staats-Universitäten insbesondere schärfer ins Auge zu fassen, | die Gefahr ihres bevorstehendèn* gänzlichen: Unterganges reifticz | | zu erwägen und sich die Fragaé zu stellen, ob nicht die Centralifi- | rung in eine einzige wohlausgestättete Universität das nothgedrun- | | gene Mittel ist, eine Staats- Universität zu behalten und mit der | | noch lebenden Husaren-Offiziers als Zeugen der Wahrheit in dies | ser Sache, Unser | beim Londoner Hofe akkreditirte Minister, Herr van de Weyer, | an der Seite des Fürsten Metternih und in der Konferenz
..: So eben erhalten wir
| tigen geistlichen Gerichts (Rota) in Madrid aufhielt. | erwartete Herr Zea Bermudez is endlich hier eingetroffen. Man Die von der | ¡Allgemeinen Zeitung“/ mitgetheilte Nachricht von dem am kläten | d. M. erfolgten Adschlusse eines Vertrags zwischen der Königl. | Bayrischen, der Königl. Sächsischen und Herzogl. Sachsen-Alten- |
konnten, von wo aus | eine so vortheilhafte, alle Interessen und Wünsche gleich befiicdi- |
" med Ali sich wirklich unterwerfen will oder nicht.
len 130 Cinheller- | „9 j E | die Rústungen- und in- Konstontinopel die: Ungewißheit. noch fort.
Mánzet sölle# nie unter den ihnen beigelegten Werth herabgesebt werden. Diejeriigen Münzen, welche, in Folge längerer Circula- tion und Abnubung, eitie erhebliche Verminderung des ihnen ur- sprúnglich zukommenden Metallwerths erlitten haben, so wie die, welche zu dem geseßlichen Münzfuße nicht passen, sollen allmälig p Einschmelzen eingezogen werden. Die neue Eintheilung des
halers tritt mit dem Ï. Januar 1842 ein. Die bisherige Scheidemünze wird vom Ablaufe des April 1842 an ungültig, fann aber bis dahin bei den dffentlihen Kassen cingetausht werden.
Hamburg, 3. Febr. Jn der vorigen Nacht verschied nah langem s{merzlichen Krankenlager der Königl. Großbritanische Geschäststräger und General-Konsul, Henry Canning. Sein Ver- lust wird von den Bewohnern Hamburgs, wo er seit sechzehn Jahren sh allgemeine Liebe und Hochachtung erworben, tief einpfunden werden.
Q L 2.1 M:
Wien, 31. Jan. Die Zählung der Bevölkerung von Wien im vorigen Jahre ergiebt die Gesamnitzahl von 357,927 Seelen ; darunter sind Einheimische 294,298, Fremde aus den konskribix- ten Provinzen 122,489, und den nicht konskribirten (Ungarn und Siebenbürgen) 13,677, und Ausländer 17,463, Die Zahl der Häuser ist 8343, der Wohn-Parteien 81,172. Nach dem Stande zählt man 7045 Geistliche, 33410 Adelige, 5453 Beamte ugd Ho- noratioren, und 10,596 Künstler, Akademiker und Gêwerbe treibende.
Die Wiener Zeitung thciit cine Berichtigung wegen des Anlasses der Erbauung von dem in unserer Umgegend (in der Brúßl) liegenden, fälschlih „der Husaren - Tempel‘/ genannten Monumente mit, da es allgemeine Sage, der Feldmarschall Fürjk Liechtenstein habe denselben den Gebeinen seiner Lebensretter in der Schlacht von Wagram gewidmet. Der Artikel erwähnt dés
welcher der stete Begleiter des Fürsten Johann in den Schlachten von Wagram und Aspern war, und der kein att- derer is, als der Feldmarschall-Lieutenant Graf Fiquelmont, nun
wirkend. Der Niederdsterr. Regierungsrath Anton Taulow Ritter von Rosenthal ist zum Präses des protestantischen Konsistoriums igsburgischer und Helvetischer Konfession in Wien ernannt
A U Rom, 2. Zan. (A. Z) Man is hier äußerst ungehalten iber das widerrechtliche Verfahren der Spanischen Regeutschaft geaen den geachteten Arellano, welcher sich bekanntlich als-Vice: Nuncius wegen der Dispensen und zugleich als Dekan des dor- Der lang
sagt, die Königin-Witiwe von Spanien werde nun auf längere Zeit hier verweilen. fe
Auf dem gestrigen Ball des Russischen Gesandten erschien die Herzogin von Cambridge zum erstenmal in den hiefigen diplomatischen Cirkelin.
S paniíién.
San Sebastian, 24. Jan. Die Provinzial Versammlung von Guipuzcoa hat eine Vorstellung’ an die Regierung gerichtet, um die Zurücknahme des Dekrets vom 5. Jauuar, wodurch das Pase foral aufgehoben wird, zu verlangen. Außerdem sind vier Kommissarien ernannt ivorden, die nah Madrid gehen und sich mit der Regierung über die Modifizirung der Fueros berathèn sollen. Die Provinzial - Versammlung von Biscaya hat sich am 20sen ebenfalls versammelt, um sich mit denselben Geaenständen und namentlich mit der Ordonnanz zur Aufhebung des Entrepot in Bilbao zu beschäftigen.
S0 r fes
In Bezug auf die Enthauptung Scherif Paschas mél- det ein Korrespondent der Leipz. Allg. Ztg. aus Konstanti- nopel vom 13. Januar: „Man giebt verschiedene Gründe an, die Ibrahim zu dieser blutigen That bewogen haben sollen. Ein Bruder Scherif Pascha’s, der aus den Diensten Mehmed Ali's in die des Sultans übergetreten ift, befindet sich hier. Derselbe joll an Scherif Pascha einen Brief gerichtet haben, worin er ihm schildert, wie gut er hier aufgenommen worden, und ihm anräth, sich auch so bald als möglich unter den Schuß seines rechtmäßi- gen Herrschers zu begeben; diesen Brief soll Ibrahim Pascha aufgefangen, darauf den Scherif Pascha in sein Zelt beschieden und ihm den Brief vorgelegt haben; während der nichts Schlim- mes ahnende Gouverneur mit dem Lesen desselben beschäftigt war, soll Ibrahim Pascha ihu enthauptet haben. Diese Darstellung wúrde uns unter allen anderen als die wahrscheinlichste vorkom- nien, wenn wir die Sache nicht noch einfacher durch Ibrahim Pascha's bestándige Trunkenheit, während welcher erx - allerlei Gräuelthaten ohne irgend einen Grund verütb, zu erklä ren wüßten. Eine bekannte Partei hat das Gerücht verbreitet, daß Zekeria Pascha an der Spiße von 12,000 Mann Jbrahim
| die Wahrheit ist Folgendes. Eine geringe Anzahl. Syrischer Ju- | surgenten, durch ihren Muth zu weit getrieben, griff eine Abthei: ! sung von Jbrahim's Truppen an; eine starke Abtheilung Kaval-
lerie fam den Angegriffenen zu Hülfe und viele der braven Sys- rier fielen als Gefangene in die Hände Ibrahim's, der sie un- barmherzig niedermebeln ließ. Starke Truppen - Abtheilungen sammeln sich bei Zahle, die bestimmt zu seyn scheinen, Jbrahim Pascha anzugreifen. Es muß. fih nun bald entscheiden, ob Meh- f Auch wird sich herausstellen, inwiefern die Meinung vieler -wohlunterrichte-
_. ‘ ‘ . l 2 ul: B ‘ ‘ s Be Q e , I Wisllmar hat heutc dem Könige in einer Partikular - Audienz | ter Personen, Mehmed Ali sey ein heimlicher Feind Zbrahim's
sein Beglaubigungs-Schreiben als außerordentlicher Gesandter und
und wünsche nur, denselben auf eine bequeme Art loszuwerden, begründet is. Wenn Mehmed Ali sich in Aegypten unterwirft
| und das Thun und. Treiben Jvrahim's in Syrien nicht aner- fennt, denselben scinem Schickjale überlassend, so unterliegt die | Sache keinem Zweifel mehr.“
— Man schreibt aus Malta vom. 16, Januar: „Wir ha-
Inhalc desselben ist solgender: Die Grundlage des Kurhessischen den hier Nachrichten aus Tripolis vom 30. Dezember, Alexan-
i je Silberwährung mit dem Münzgezwichte | Onjtantuop | „ca Münzwesens; bildec die Silberwährung f n “Y Januar. In Tripolis is ein Englischer Vice-Konsul
drien vom 6., Konstantinopel. vom 8. und Marmorizza vom 9.
Kir Fezzan ernannt, und der bedeutendste Gegner des Bei, Abd-el-Dschebil, hat Friedens-Unterhandlungen begonnen. Jn Alexandrien dauern
Von Marmorizza aus war Commodore-Napiey - mit mehreren Schissen nach. Alexandrien abgesegelt, um. bei. der Uebergabe der Türkischen Flotte zugegen zu_ iazuigts diese „durch - Englische Fahrzeuge nach Konstantinopel geleiten zu lassen. Statt der Pri- sengelder sollen alle Englische Seeleute, die au irgend einem Ge-
fechte Theil genörnmen, den Sold cines ganzen Jahres als Gra- | ctification exbalten. Aus Griechenland ist ein Paketbot mit | 200,009 Fr. fúr die Französishe Regierung hier eingetroffen. | Wie es heißt, wird das Englische Linienshf „„Hastings“/ nach | Athen segeln und dort stationiren. Die Regierung soll sehr un zufrieden seyn mit der Behandlung der Englischen Unterthanen | in Griechenland.“/ |
Kokhstantinopel, 5. Jan. (Oriental. Observer.) Am } 2ten ist“ Nuri Bei am Bord der Oesterreichischen Kriegsbrigg | ¿„Montecuculi‘“ von Kandien, wo er Mustapha Pascha als Gou- | verneur der Pforte eingeseßt hat, hierher zurückgekehrt. Nuri Bei har Depeschen von Mustapha Pascha, so wie eine Adresse der Einwohner von Kandien überbracht, worin sle ihre Freude | darüber auésprechen, daß sie wieder unter die Herrschaft des | Sultans gekommen sind. Zur Belohnung für die glückliche Be- | endigung seiner Mission ist Nuri Bei zum Einnehiner der Zölle | auf Wein und Spirituosa, und Osman Bei, welcher bisher die- ses Amt bekleidet hatte, zum Unter-Staats-Secretair im Kaiser- lichen Palast ernannt worden.
Der Persische Gesandte, Mirsa Dschafer, hatte am Lten eine Audienz beim Sultan. Die beiden Hôfe von Teheran und Kon- stantinopel stehen jest im testen Vernehmen.
Herr Churchill, Herausgeber der hier in Tärkischer Sprache erscheinenden Zeitung „Dscheridei Havadis‘/, hat das Nischan er-
halten.
Der Capitain Walker ist nicht bloß zum Vice-Admiral, son- dern zum Ferik der Marine ernannt, und ist als solcher der | nächste Marine-Offizier nach dem Kapudan Pascha.
Bei dem gegenwärtig so hohen Preise der Steinkohlen rich- | tet die Regierung ihre Aufmerksamkeit besonders auf die Bear- | beitung der Kohlen-Minen von Heraklea am Schwarzen Meere. | Man hat dort bereits an 200 Tonnen gewonnen, doch können fle in der jeßigen stürmischen Jahreszeit nicht eingeschisst werden, indem és dort an einem Hafendamme fehlt; es ist daher die Er bauung eines solchen Wellenbrechers beschlossen worden, wodurch | dann der Preis dieses Brennmaterials auf '/z oder '/,4 dos ge- | genwärtigen herabsinken dürfte. Die Kohlen von Heraklea sind fast eben so gut wie die Englische Pit-Kohle und brennen außer- | ordentlich gut in Oefen. Hierdurch wird die Dampfschifffahrt in | der Türkei einen großen Aufschwung gewinnen, denn schon jet realisiren die Dampfschiffahrts-Gesellschaften bedeutende Gewinne, ! obwohl sie zuweilen 40 Schillinge für die Tonne Newcastler | Kohlen bezahlen. i | _—__— Dem Semaphore wird aus Konstantinopet geschrie- | ben: „Ein Mann, der Türkische Kassen: Anweisungen nachge- | macht hat, ist lebenslänglich zu den Galeeren verurtheilt worden. Die muselmännische. Bevölkerung verliert täglich mehr von ihrem Na- | tional-Charakter. Der Sultan erschien vor wenigen Tagen in ei- | uer Hujsaren-Uniform, die er aus Wien erhalten hat, in der Mo- schee. Bisher zeigte er sich niemals öffentlich, ohne einen weiten | Mantel zu tragen, was ihm ein ernstes, würdiges Ansehen gab. | Das Besuchen von Orten der öffentlichen Prostitution wird jeßt geduldet, und alle Klassen geben sich einem zügellosen Luxus und den Vergnügungen der Civilisation mit demjelben Umgestüm hin, wie früher dem Genusse des Opiums und der berauschenden Ge- träânke. Das Conseil fúr den dffentlichen Nußen hat auf Anra- then der Franzosen die Spielhäuser verboten, allein Lord Pon- sonby. eifert gegen diese Maßregel.‘
A 6.9 9 p-t e t, Wir erhalten auf außerordentlichem Wege den Oesterrei-
chischen Beobachter vom 3. Februar, welcher folgende Nachrichten enthält: „Durch außerordentliche Gelegenheit find
| Ausmarsch desertirten 2000 Mann Kurdischer Kavallerie, nebst
¡ Die Ottomanische Armee hielt am 9. Januar Acre, Jerusalem,
über Konstantinopel folgende Berichte aus Alexandrien einge- laufen : A CrAn drien, 12, Jan. 1841.
Commodore Napier ist am 8. d. M. am Bord des Eng- lischen Dampfschiffes „Stromboli““ Hier angekommen. Er war der Ueberbringer zweier Schreiben, welche Admiral Stopford an Boghos Bei gerichtet hatte, worin Mehmed Ali aufgefordert wird, die Ottomanische Flotte zurückzugeben und Jbrahim Pascha aus Syrien zurückzurufen, um sich solchergestalt der Gunstbezeu: gungen würdig zu machen, um welche die verbündeten Mächte bei Sr. Hoheit dem Sultan für ihn ansuchen würden. Meh- med Ati 1illigte sogleich in das von Admiral Stopford an ihn
- gestellte Begehren, und schon am folgenden Tage wurden die
erforderlic)zen Maßregeln zur Ausrüstung und Verproviantirung der Ottomanischen Flotte getroffen und ein Aegyptisches Dampf- {i}, mit Hamid Bei am Bord, nach Acre abgeschickt, welches dein Jbrahim Pascha den Befehl überbringt, seinen Rückzug nach Aegypten auf dem Landwege zu bewerkstelligen.
Am 10. Januar Nachmittags ist das Ottomanische Dampf- chi} „Jscúdar“/, an dessen Bord sich die Türkischen Commissaire, Javer Pascha (Admiral Walker) und Maslum Bei befanden, hier angelangt. Die beiden Commissaire begaben sich noch an demselben Abend zu Mehmed Ali und überrcichten ihm das Schreiben, welches der Groß-Wesir hinfichtlich seiner Unterwerfung an - ihn gerichtet hatte. Nachdem Mehmed Ali Kenntniß von dém Jnhalté jenes Schreibens genommen hatte, erklärte er den ‘Commissairen, daß er sich zu Allem, was der Groß-Wesir, im ‘Namen des Sultans, von ißm verlange, bereits in Folge der durch Adiniral Stopford an ihn ergangencn Aufforderung ver- standen habe.
Am 11. Januar Mittags ist nun die Flotte des Groß- herrn feierlih an Javer Pascha Úbergeben worden, welcher jeine Vice-Admiralsflagge am Bord des Ottomanischen Admirals- | \hiffs „Mahmudie“/ aufpflanzte. Die Túrkische Flotte be- grüßte sie mit 21 KanonenschÜssen, welche dann auch von den Aegyptischen Schiffen wiederholt wurden. Binnen wenigen Ta- gen werden die Türkischen Schiffe nach Marmarizza abgehen.
Auf Begehren Maslum Bei's hat Mehmed Ali dem Sul- tan die 10,000 Mann irregulérer Truppen Überlassen, welche un- ter den Befehlen des Großscherifs in Mekka und Medina zur Bewachung dieser heiligen Orte zurückgeblieben waren.
Durch das Englische Dampfboot „Gorgon““, welches Jaffa ‘am 10. Januar verlassen hatte, waren am 13ten gedachten Monats fol- gende Nachrichten über den Stand der Dinge in Syrien, ehe noch de unbedingte Unterwerfung Mehmed Ali's daselbst bekannt seyn Ettapeen an Marmarizza , dem Sammelplabe der verbündeten cuba Masse fün Inden lezten Tagen des Dezembers war das Auf- M anandia organisi, Reohner Syriens südlich von Beirutund fei befindlichen G vf — Die Zahl sämmtlicher unter den Waf-
S: en Debirgs - Bewohner, die des Hauvan mit inbe- griffen, schäßt inan auf 15,000 Mann. — . wurden alle Lebensmittel und Fourage, welche Jbrahim Pascha r Tagemärsche. südlich von Damaskus, zur Subsisteaz seiner ruppen auf ihrem Rückzuge durch Palästina, aufaehäáu von den Gebirgsb Palástina, aufgehäuft hatte, irgsbewohnern erbeutet. — Am 29. Dezember wurde
m 27. S E 7
155 Damaskus von Jbrahim Pascha geräumt. Gieich nach seinem
verschiedenen Artillerie-Corps und irregulairer Jufanterie. Am | 2. Januar zog Jbcahim durch El-Keßum und beseßte El-Meze- rib, 2000 Mann leichter Kavallerie, unter den Befehlen des Rittmeistexs de l’Or, Adjutanten des Generals Joch- mus, folgten ihm auf dem Fuße. Die Aegyptische Ar- mee erleidet große Verluste durch fortwährende Desertio- | nen und die Strenge der Jahreszeit. — Am Z3ten und 4. Januar verweilte Ibrahim in El-Mezerib, um seine Truppen und Convois zu organisiren. Sein Vorhaben, den Rückzug durch Palästina über Dschenin und Ramle nach der Küste zu bewerk- stelligen, ist von dem Emir Beschir, der mit 7000 Man Fußvolk und 1500 Pferden in' jener Gegend erschienen is, vereitelt wor- den. Tiberias und der Engpaß von Dschenin sind von den Ge- birgsbewohnern von Naplus beseßt, während die regulaire Otto- manische Armee, aus 28 Bataillons bestehend, die ganze Linie von Saida bis zum Berge Carmel beseßt hält und auch eine Besaßung in Jerusalem hat. — Am 5. Januar trat Ibrahim Pascha, dem der Weg nah Palästina versperrt war, seinen Rückzug durch die _Wüste _auf der Karava- nenstraße gegen Man und Juz an. Seine Streitkräfte sollen auf 15,000 M. Fußvolk, 5000 Pferden und einem Artillerie-Park von ungefähr 190 Stücken reduzirt seyn; er hatte viele Kranke.
Die Vorräthe an Proviant ‘nnd Fourage, die sich zu Man acht Tagemärsche weit von der Wüste befanden, sind in Gefahr, von den Beduinen von Kabil-Schalib (dem Berge Hebron) und den Beduinen der Wüste zerstört zu werden. Ein Aegyptisches Kavallerie-Corps von 3000 Mann, welches Mehmed Ali bereits vor einiger Zeit zur Aufnaßme der aus Syrien sich zurück- ziehenden Armee Jbrahim's nach El - Arisch detaschirt hatte, hat auf die Nachricht, daß Jbrahim den Weg durch die Wüste einschlagen mußte, den Rückmarsch na) Aegypten angetreten. —
den Engpaß von Dschenin, ‘Ramle und Jaffa beseßt, an leßterem Orte befand sich das Haupt-Quartier des Seriaskcrs Zekeriah
Pascha. — Die- úber den Taurus oder den Euphrat aus Klein-
Asien gekommenen?Ottomanischen Truppen sind auf dem Marsche
nach dem Süden theils über Balbect, theils längs der Küste über
Tripolis und Beirut nach Acre. — Sobald ganz Syrien von | den Aegyptischen Truppen geräumt ist, wird Zekeriah Pascha die | erforderlichen Anordnungen zur zweckmäßigen Vertheidigung der
Ottomanischen Truppen im Lande treffen.
| | Alexandrien, 7. Jan. (A. Z) Die Befestigungs-Arbeiten von | Alexandrien werden seit der unbedingten Unterwerfung des Pascha's | mít verdoppelter Thätigkeit fortgesekt. Charlatans aller Art gebenihren | Rath, um diesen Plaß uneinnehmbär zu machen; indessen kennen | die Dirigenten die Schußweiten der verschiedenen Geschüßarten | nicht, die doch jeder Kanonier wissen soll. So wurde ein anwe- | sender Deutscher: Artillerie-Offizier von allen Seiten sür Rechnung | der Französischen Jngenieurs mit Fragen über die Schußweite | der Englischen Bomben-Kanonen bestürmt, deren Tragweite sie auf mehrere Lieues s{häßzen! Von den vielen Geniestreichen, die hier zu Tage gefördert werden, will ih Jhrên Lesern nur einen zum Besten geben, von dem Sie auf den Geist der übri- gen Arbeiten schließen mögen. Jn der Mitte des neuen Hafens ist, wie ich schon berichtet habe, eine Batterie von sechs Kanonen angelegt, die durch Scharten feuern. Jener Offizier, der um sein Urtheil befragt wurde, erklärte: die Batterie hat entweder den Zwet, den Eingang des Hafens zu vertheidigen, oder eine Landung zu erschweren; für den ersten Fall ist sie unnüß, weil die Kugeln nicht so weit gehen, und für den leßten Fall ift die Richtung der Kanone an die Scharte gebunden, und fann daher nicht den ganzen Hafen bestreichen, daher der Zweck nur unvollständig erreicht wird. Zwei Tage darauf schießt man und das Urtheil findet sich bestätigt. — Die Englische Artillerie ist mehr als hinreichend, sich Alexandriens in Zeit von zwei Stunden zu bemächtigen, um so mehr als die Chancen hier viermal gúnstiger für den Angreifenden sind als bei St. Jean d’Acre. Dieselben Ursachen würden auch hier die- selben Wirkungen hervorbringen. Alle Haupt-Batterieen wurden in der leßten Zeit mit hohen Mauern eingeschlossen, wahrschein- lich um zu verhindern, daß die Kanoniere davon laufen; sie môgen also wollen oder nicht, sie filüssen entweder schießen oder sich in das Wasser stürzen, anderen Ausweg scheint man ihnen nicht übrig lassen zu wollen. Jndesseu werden die Mauern ihrer ge- ringen Stärke wegen bald von den feindlichen Kugeln zusammen- stürzen. Die National - Garden exerziren noch. immerfort und täglich werden neue Rekruten mit Gewalt herangeschleppt. Nach diesen Anstalten scheint es, als ob Mehmed Ali, im Fall ungúün- \kiger Bedingungen, nochmals Lust hâtte, das Glück der Waffen zu versuchen. Er hat nach Mekka bedeutende Summen geschickt, um die ivrregulairen Truppen zu bezahlen. Die Wechabiten, welche die ywselmännischen Protestanten bilden, fangen von neuem an, sich zu regen. Die Pforte kann sich daher auf einen neuen Strauß gefaßt machen. Man hat Mehmed Ali gerathen, die Besoldung jener Truppen dem Sultan zu úberlassen, an den er das Land ja doch abtreten müsse; er, hat aber erwiedert, daß er viel zu guter Muselmann sey, um die heiligen Städte in die Hôânde der Wechabiten fallen zu lassen. — Jbrahim Pascha ist mit seiner Armee genöthigt, in Syrien Winterquartier zu nehmen. Die Türken wollen übrigens nichts von einem laisser passer der Aegyptischen Armee wissen, bis die Flotte in ihren Händen sey und der alte Herr die Bedingungen angenommen habe. Heute ist die Nachricht eingegangen, daß der Türkische Admiral Walker mit mehreren Offizieren unterweges is, um die Flotte in Empfang zu nehmen. Dagegen ist von den Bedingungen, die man dem Pascha auflegen wird, noch nichts Positives bekannt. — In der Malta-Times liest man: „Der Capitain Johnson, stellvertretender Agent der Ostindischen Compagnie in Alexandrien, hat unterm 29, Dezember ein Cirkular-Schreiben erlassen, worin er, auf Verlangen Mehmed Ali’'s, die Reisenden von und nach Jndien auffordert, bei der Unsicherheit der Wüste zwischen Suez und Kahira nicht wie bisher in kleinen Partieen zu reisen. Die Räubereien und Mordthaten in der Wüste neh
| men immer mehr zu und man fürchtete, die Passagiere des
„¡Driental‘“ würden einen Monat in Aegypten zu bleiben gezwun- gen seyn, da die Post nach Kahira zu Lande befördert werden muß, indem der Transport zu Wasser ‘in dieser Jahreszeit zu unsicher ist. Die leßte Post brauchte sechs Tage, um Kahira zu erreichen. Der Pascha hat gesagt , daß jeßt, da die Beduinen von Gaza wußten, daß seine Truppen ih- nen nicht nah Syrien folgen könnten, die Straße nah Suez immer mehr oder weniger gefahrvoll seyn werde. Auf das Ge- folge des Herrn Raven, der die lebte Post von Suez überbrachte, wurde geschossen, und der Capitain der „„Cleopatra“/ vertheilte alle disponible Waffen und 300 Patronen an die Passagiere des „Great Liverpool’. Die Raubzüge erstrecken sich bis Kahira, und am
27. Dezember wurden zwischen der zweiten und dritten Station
30 bis 40 Kameele geraubt. Es sind neun dieser Räuber ergriffen und zwei entflohen.“
F: n-(.a.n-d:
Berlin, 6. Febr. Das neueste Stück der Gesez:-Saum- sung enthält folgende Verordnung wegen Bestrafung der Beschä- diger der Eisenbahn-Anlagen. Vom 30. November 1840: |
„Wir Friedri Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von U ßen 2c. :c. finden Uns bewogen, zum Schuge des Verkehrs auf den Eisenbahnen für den ganzen Umfang der Monarchie, auf den Autrag Unseres Staats - Ministeriums und uach erfordertem Gutachten einer von Uns ans Mitgliedern des Staats-Raths ernannten Kommission zu verordnen, was folgt: §. 1. Wer vorsäglich an Eisenbahn-Anlagen, an “deren Tranóportmitteln oder sonstigem Zubehör solche Beschädi un- gen verübt cder auf der Fahrbahn in irgend einer Weise, durch uf- stellen, Hinlegen oder Hinwerfen von Gegenständen, dur Verrückung der Schienen u. \. w., solche Hindernisse bereitet, durh welche der Transport auf diesen Bahnen in Gefahr gesetzt wird, hat Strafarbeit oder Zuchthaus-Strafe von einem bis zu zehn Jahren verwirkt. 8. 2. Jt in Folge einer solchen Handlung (8. 1) ein Mensch am Körper oder an der Gesundheit erbeblich beschädigt worden, fo tritt v1et- bis zwanzigjährige und wenn ein Mensch das Leben verloren hat, zehnjährige bis lebens- wierige Zuchthaussirafe ein. Jst die Tödtung beabsichtigt worden, so finden die Straf - Geseze gegen den Mord Anwendung. §. 3. Die Strafe (§8. 1 und 2) ist bei deren Zumessung besonders zu steigeri, wenn der Thäter die Hervorbringung einer Gefahr für die Transporte beabsichtigt hat. §. 4. Wer fahrlässigerweise durch Handlungen der in &. 1 bezeichneten Art die Transporte auf Eisenbahnen in Gefahr seßt, soll mit dreimonatlicher bis zweijähriger, und wenn dadurch ein Mensch am Körper oder an der Gesundheit erheblich beschädigt oder gar getodtet ivorden ist, mit zwei- bis vierjahriger Gefängnißstrafe oder Strafarbéeit belegt werden. §. 5. Diese Strafen. (§. 4) finden auch auf die zur Lti- tung der Eisenbahnfahrten und zur Aufficht über die Bahn und den Tranusport-Betrieb angestellten Personen und zwar auch alsdann An- wendung, wenn fie durch Vernachlässigung der ihnen obliegendén VBslichten cinen * Transport in Gefahr segen. &§. 6. Eitisenbahn- Offizianten (§. 5.), welche sich eines der in dieser Verordnung bezeichneten Verbrechen schuldig machen, sollen, außer der verwirften Strafe, zugleich ihrer Anstellung für verluftig und zu jeder ferneren Anstellung bei eiuer Eisenbahn oder dem Transport - Betriebe auf ber- selben für unfähig erfiárt werden. 6§. 7. Die Vorsteher der Eisenbahn- oder Transport-Unternehmung, welche die Entfernung des veruxtheiiten Offizianten (&. 6) nach der Mittheilung des Erkenntnisses nicht gleich bewirfen, baben eine Geldbuße vou 10 — 100 Rthlrn. verwirft. Gleicte Strafe trisst den flir unfähíg erflärten Offizianten, wenn er sich nach - her bei einer Eisenbahu eder dem Transport - Betriebe auf derseiben wieder anstellen läßt, so wie diejenigen, welche ibu wieder angestellt haben, obwobl denselben seine Unfähigkeit befaunt war.- Urkundlich u1- ter Unserer Höchsteigenbändigen Unterschrift und beigedrucktem König- lichen Jyusiegel. i
Gegeben Charlottenburg, den 30. November 1840,
; Friedrich Wilhelm. vou Müfsfling. von Kamps. Mühler. von Rochow. Graf von Alvensleben.“
Stettin, 3. Febr. (Stett. Ztg.) Zur Feier der Erinne- rung des Jahres 1813 hatte sich heute eine große Anzahl Frei- williger und unter ihnen der Ober-Landesgerichts - Chef -Präsident Bode, Mitglied des Berliner Vereins, zur Zeit als Gast, im Schükßenhause versammelt. Das Fest begann, wie gewöhnlich, mit Vorlesung des Aufrufs: „An mein Volk‘/. Nachdem hierauf die revidirten Stätuten vorgelesen, hielt unser würdiger Kamerad Purgold eine allgemein ansprechende Rede. Die Erinnerung an die durch die Franzosen herbeigeführten Bedrängnisse und die dadurch erweckte Erbitterung bildete die Einleitung der Rede. In weiterer Fortseßung wurde auseinandergeseßt, wie dieje Erbitterung Leben und Thatkraft durch den Aufruf erhalten, wie sich Alles um den ge- liebten Herrscher geschagrt und Jeder freudig für Vaterland und König Blut und Leben geopfert habe. Nachdem die Versammel- ten hierdurch in eine der Feier des Festes angemessene Stim-
mung verseßt waren, begaben sie sich paarweise geordnet nach dem obern Saale. Jn diesem war, in Folge des Beschlusses, den Ueberschuß der Einrichtungs - Beiträge zur Vermehrung des Stiftungs - Fonds zu verwenden, eine große Einfachheit der äußern Verzierung sichtbar. Unter einem Balda- chine waren die bekränzten Büsten des verstorbenen und des jeßigen Monarchen aufgestellt Dieses Ersparungssystem be- einträchtigte aber in koiner Art die Freude des Festes. - Der Don- ner des kleinen Geschüßes begleitete das „Sr. Majestät dem Kö- nige‘/ und „dem Vaterlande“/ ausgebrachte „Lebe hoch‘“/ und auch „den rúhmlich im Kampfe Gefallenen“/ wurde gebührend ein stil- ler Toast ausgebracht. Freude und Frohsinn belebte alle Theil- nehmer des Festes; Unterhaltung und Gesang wechselten. Zu den zur Feier des Festes bestimmten Liedern war auch das Rheinlied von Becker aufgenommen. „
Berlin, 5. Febr. So eben ist in Kommission der Stußhr- schen Buchhandlung- und zum Besten der Elisabeth - Stiftung in Potsdam erschienen :
„„Rede, gesprochen in der Kapelle des Königlichen Schlosses bei der Feier bes Krönungs- und Ordensfestes, am 17. Januar 1841,‘ von dem Ersten evangelischen Bischofe, Königlichen Hof- Prediger und Domherrn Pr. Eylert, Ritter des Rothen Adler-Ordens erster Klasse und des Civil-Verdienst:Ordens der Bayerischen Krone. Auf Allerhöchsten Befehl abgedrut.“
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Wissenschaft, Kunst und Literatur.
__ Berlin. Der Mangel an schönen, kräftigen Stimmen hat fih in der legten Zeit bei uns immer fühlbarer gemacht; ob der Grund an der vernachlässigten Ausbildung liegt, oder ob phyfische Ursachen dabei mitwirken, verdiente wohl näher untersucht zu werden. eigte es sich dann, wie es sehr*wahrscheinlich is, daß nicht allgemeine Kraft- Abnahme der Stimm-Organe, sondern nur ein frühzeitiger Mißbrauch und eine vertchrte Behandlung derselben die Zahl, dié Ausdauer und die Mittel unserer Gesangs - Talente immer mehr vermindert, ‘so wäre ja die Abhülfe in unserer Macht. Alle Musik-Jnstitute, alle wahreu Freunde und Beförderer der Tonkunst und alle Theater - Directionen müßten es sich zum Geses machen, mit den jungen Kräften, die unter ihre Leitung kommen , gehörig hauszuhalten , ihnen nicht Aufgaben zu überlassen oder gar zuzumuthen, denen sie physisch und technisch noch nicht gewachsen find, und fie ihre Anlagen in gehörigem Gleichgewicht ruhig entwickeln lassen. Wir haben leider Beispiele genug, wie kurz oft die Blüthenzeit solher gewaltsam getriebenen Anla- gen gewesen, und wie bald die s{chönen Hoffnungen, die man auf dieselben baute, getäuscht worden sind. Man denke dagegen nur etwas über cin Dezennium zurück; wie viel ausgezetchnete t ger und Sängerinnen gab es damals noch, die viele Jahre lang mi ungeschwächter Kraft eine Zierde der Oper und der Konzerte g und noch jeßt können einige davon getrost den Wettstreit O aben geren Generation untergehen, elche Frische und E vrieit nicht die Stimmen einer Milder, Schulz, lé SHO Anstrengun- Hänel, eines Bader, Stümer, Wild, Blume, der ga (ues chen Auf- gen ungeachtet, zwei P hindur behaupn E 6 ¿ gaben war nicht selbs die arte Stimme einer Seeon
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