1841 / 39 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Í in ein großer Stein des Anstoßes ist, dem es

D sche Zoller intliche Machinationen entgegenardeiten sáhe, Bird übrigens do eine Revision des Britischen Tarifs als höchst hlen, auf welchem sich 516 Gegenstände befän-

ig empfo l : E R noth E Durchschnitt nicht mehr als 139 Pfd. jährlich ein- t

- - - Von #= E p : A Einnahme würden 18,575,071 Pfd. allein dur 9 Ar-

ife nen: dies seyen freilich die vorzüglichsten Gegenstände like e imtion. Die Times giebt daher zu bedenken, ob man nicht bei vielen anderen Artikeln, die verhältnißmäßig einbrächten, die Zölle herabseben oder gänzlich oufheben könnte, um sich eine Reciprozität zu verschaffen. Der Artikel schließt mit einer Lob- preisung der Großmuth Englands, welches, wie es in Kriegeë- zeiten ganz Europa dur seine Reichthümer unterstükße, so auch in allen Friedenszeiten geneigt sey, zu jedem Fortschritte und jeder Verbesserung die Hand zu bieten.

Es ist zwar der wesentliche Jnhalt der Reden, welche Lord Brougham, Lord Melbourne und der Herzog von. Wellington bei Gelegenheit der Adreß Debatten über die Orientalische Frage ge- halten, bereits mitgetheilt worden, doch können noch einige inter- essante Details aus denselben, namentlich in Bezug auf Rußland und Frankreich, hinzugefügt werden. Lord Brougham äußerte unter Anderem:

„Was war der eingestandene Zweck all dèr Schritte, bei dencn

man sch in einem Laude von dem der Friede Europa's abhing, so | e é ILGESTI FELE E A SETY DLLUE S | erbalten bätte, wie dies jegt durch die getroffen: Maßregeln geschehen.

großer Gefahr aussegte, und die der Allianz zwischen Franfreich und Eugland ein Ende machten? Es galt, glaube ich, die Aufrechthaliung der Jategrität der Türkei. Seit wann aber fingen wir- an, es für absolut nothwendig zu halten, an nichts als an die Unabhängigkeit und Integrität der Türkei zu denfen? Geschah es im Jahr 1827, a!s Rußland dem übrigen Europa zum Troy sich entschloß, durch den befannten Vertrag die Unabhängigkeit und YJutegrität jenes Reiches zu vernichten? Geschah es 1830 und 1831, als vir uns mit Nußland und anderen Mächten verbanden, um die Türkei zu zerstüfk- ‘eln, indem man ihr einen großen und werthvollen Theil ihres Gebicts cntriß? Damals gab es feinen Zweifel, kein Zögern, ausgenommen hinsichtlich des Umfangs des ihr zu entreißenden Gebiets, biñsichtlich dcs Umfangs der Eingriffe, die man in ihr Eigenthum machen wollte. Im Fahr 1839- hat man dem Pascha selbs Aegvpten, die festbarste der Türkischen Provinzen, zur erblichen Oberherrlichkeit angeboten, und noch. mehr, im Oftober 1839 bot man ihm nicht nur Aegopten an, nein, man erlaubte sich au Eingriffe in Syrien, den streitigen Ge- genstand selbst man bot ihm-das Paschalif Acre ohne die Festung an. Vet will man ihm den Besiy desselben nicht weiter geslat- tzu. Die Unabhängigkeit des Türkischen Reichs gilt für so wichtig, daß man für sie die Allianz und Freundschaft Franfreichs hingiebt. Um jene zu retten, segt man die wahrhafte und sichere Grundlage des Europlischen Friedens, das gute Einverständniß und die Freundschast mit Franfreich aufs Spiel. Um die Türfei ju erhalten, hat man sich mit Rußland verbündet, mit Rußland, welches anhaltender, stärker und exrfolgreicher dazu beigetragen, das Dêmanische Reich zu zertrüm- mern, als alle andern Hände zusammengenommen, die der Englischen Minister eingereiznet. Ein alter Römischer Schriflsteller sagt, wenn man den. Urheber * irgend ciner Handlung ausfindig machen wolle, brauche man bloß denjenigen aufzusuchen, der Nugen daraus ziehe. Wende man diese Regel auf den gegenwärtigen Fall an, und es wird sich zeigen, daß Rußland eine sehr seltsame Rolle bei den lezten Maß- regeln gespielt hat. Was machte Konstantinopel zum verbote- neu Grund und Boden? Was nahm Rußland die Hoffnung, sich in Besiß der Türkei zu schen? Nichts als das Bündniß zwischen Englaud und Frankreich. Der Zweck, den Rußland eifrigst verfolgte, bestand darin, daß dieses Bündniß ein Ende nehme, und daß an die Stelle des guten Einverständnisses, welches zum Glück so lange ge- herrscht hat, erditterte, wenn nicht feindselige Gesinnungen träten, wie sie sich bereits auf beiden Seiten fundgeben. Diesen Zie init Auf- opferung zeitweiliger Juteressen zu erreichen, wog alle die Erfolge auf, die feine Waffen oder Unterhandlungen ihm auf irgend einem anderen Weae verschaffen fonnten ; unglücklicherweise ist ihm dies gelungen. Wie verkehrt auz das Verfahren des früheren Französischen Ministe- riums in dieser Hinsicht gewesen seyn mag, so erscheint die Politif Lord. Palmerston?s, dessen ausgezeichnete diplomatische Talente ih übrigens nicht im mindesten bestreiten will, dadurch doch nicht gerechtfertigt, und England is ‘berechtigt, diesen Minister zu tadeln, weil Franfreich große und gerechte Ursache hat, sich über das Verfahren desselben zu beschweren. Wäre dem Englischen Volke erklärt worden, daß man am Rande eines

Krieges mit Frankreich stände, so würde, wie ich glaube, beinahe das |

ganze Volk, ja, ih bin überzeugt, die große Majorität des Volkes, ich weiß es gewiß, die ungezeure Majorität der arbeitenden und der Mittel: flasse, die ganze sogenannte liberale Partei dieser Nation ohne Aus- nahme sich wie Ein Mann erhoben und der Regierung zugerufen ha- ben: „Der Friede mit Franfretch soll nicht gebrochen werden, fomme, was da welle!“ England hat den Tugenden der Franzosen stets die größte Anerkennung gezollt und niemals daran gedacht, sie zu beleidi- gen. Ihre Erniedrigung könnte bloß dadurch Leranlaßt werden, daß sie sich den Leidenschaften willenslos hingäben, von denen, wie in der crsten Revolution, ein Theil der BVevolfkezung besessen is. Jch hoffe, daß die Pláue dieser Leute werden vereitelt werden, und baue auf deu hoben Muth und die männliche Gesinuung dex Französischen MRegie- rung, auf ihr Bewußtseyn von ihrer eigenen Macht. Ju der Hoffnung, daß die freundschaftlihen Beziehungen zwischen beiden Ländern bald wieder angefnüpft seyn werden, schließe ich mit der innigen Zuversicht, daß Alles, was geschehen, wie beflagenswerth es auch ist, den Frieden beider Länder und die Ruhe Eurepa?s uicht gefährden werde.“

Lord Melbourne erklärte hierauf, obwohl ihn der Ton die- ser Rede in Verwunderung geseßt, stimme er doch in den Grund- säßen größtentheils damit überein.

„Es ist bei der Orientalischen Frage“, sagte der Minister, „\o ge- gangen, wie oft im Privatleben: das jähzornigste Mitglied der Familie sucht alle andern zu beherrschen, indem es beständig ruft: D, ich bin sehr empfindlich, ih bin sehr zornig, jagt mich nicht in Zorn! Was die Behauptung Lord Broughau's betrifft, daß die Englische Politif nur Rußlands Plänen gedient habe, so weiß ich nicht zu sagen, welche Pläne Rußland begt, aber ich frage, ob es wohl unmöglich ist, daß Nußland den Frieden Europa's und die Beendigung cines Zustandes der Dinge wünscht, der es zur Theilnahme an einem Kriege nöthigen und den Frieden der ganzen Welt aufs Spiel segen founte. Mein gelehrter Freund hat behauptet, der allgemeine Wunsch nach Frieden {ey in diesem Lande so stark, daß, wenn wirklich Feindseligkeiten näher be- vorgestanden, als es der Fall wax, cine allgemeine Kundgebung der df: fentlichen Stinnnung diese verhindert haben würde. Jch wili diesen Punit nicht weiter verfolgen, weil ih glaube, daß man Fragen dieser Art nicht vou neuem anzuregen brauche; aber bemerfen muß ih, daß fein Land die Ma ht besigt, Frieden zu gebieten, Man fkann innere Gesetze be- lievig âuderu, aber mann fann nicht erflären: Wir wollen nach un- serem Gefallen Krieg oder Frieden haben! Dies hängt von der Gegen- partei ab. J hoffe, daß die Worte meines gelehrten Freundes iw Ausland ohne Wirkung bleiben; aber es heißt den Frieden nicht wabr- scheinlicher machen, wenn man erflärt, daß dieses Land unter feinen Umständen Krieg anfangen werde.“

Nach Lord Melbourne ergriff bekanntlich der Herzog von Wellington das Wort, und bemerkte über Frankreichs und Rußlands Stellung in der Orientalischen Frage, außer dem. {on Meitgetheilten, noch Folgendes: E

Es hat früher Fälle gegeben, wo Frankreich mit arideren ächten gegen die Politik Englands handelte, wie bei dem Kongreß von Verona, ais Franfreich hinsichtlich der Pyrenäischen Halbinsel fich den Ansicy- ten der anderen Mächte gegen England zugesellte. Die Expedition der Franzosen nach Spauien, obwohl gegen die Interessen und Wünsche Englands unternommen, wurde von diesem doch nicht als Beleidigung betrachtet. Jch sche deshalb auch feinen Grund, weshalb Franfreich jet si bescidigt halten wollte, weil England sich mit den andern

22,122,095 Pfd. so hoch belaufe sich die Eng-

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Mächten zur Schlichtung der Aegyptisch - Syrischen Frage verbündet bat. Jch sehe“ überdaupt feinen Grund des “Zwistes zwischen ait und England, ‘so wie ich feine” Fehler in“ dem Ver- ahren GroßFbritzniens bei den getroffenen Maßregelu finde.

Jch habe auf dem Kongreß von Verona mh nicht über. Man-

gel an Höflichkeit beklagt, als ih mich von dém Französischen Bot- schafter dort verlassen sah. Als die Franzosen damals erfgnnten, daß England nicht mit der F , die sie zu befolgen cnishlossen waren, einverstanden erscheine, fragien sie mickch nicht-lange um Rath, sondern s{lugen ihren eigenen Weg ein und ließen mich allein. Die vou Lord Brougham gegen Rußland _vorgebrachte Beschuldigunug- paßt durchaus nicht auf das von dieser- Macht in der Levante beobachtete Verfahren. Jch muß in Erinnecüng bringen, daß ir den -Jähren 1831/1832 Und 1833 Rußland an England die nachdrlilichileu Vorstellungen richtete, es sey nôthig, Maßregeln zu ergreife, um Syrien gegen einen Einfall Mehmed Ali's zu shüuen, so wie cs auch die‘ Felgen voranssagte, die sonst zu besorgen. wären. Weil mau diese: Vorstellungen uicht. beach- tete, handelte Rußland allein upd sandte eine Armee nach Kleinasien, 1m Konstantinopel gegen das VordringenFbrahim Pascha's zu sichern, Als ih mich 1834 bis 1835 im Mirisleriumn befand, erfaniïte ich sehr bald die fritishe Lage der Dingé im Orient, und hoffte da- mals, daß der Kaiser von Rußland sich verant{aft finden werde, gzniein- schaftlih mit deu anderen Mächten *Maßregein zur Ordnuui:g dieser Angelegenheit zu ergreifen, da diéser Monarch nach: seiner Ueberzeugung die Uebelstände erfannt hatte, deneu-er durch- den Vertrag von Unfiar- Sfelessi ausgeseßt . war. Manh- konnte jedo nicht- erwarten, daß er diefen Vertrag aufgeben werde, wenn er dafür nicht andere und velländige Bürgschaften für die Schifffahrt auf dem. Schivarzen Meere

Man müsse gerecht gegen den Kaiser Nifolaus schn und ‘cinräymen, daß derselbe feinen bésonderen Vortheil durch ‘die Art der Beilegung der Orientalischen Frage gewonnen hat. Jch bin überzeugt, daß der Kai- ser con Rußland aufrichtig in Vereine mit den auderen Mächten den gleichen Zweck verfolgt, sobald man Maßregeln getreffen, ihu1 die Schiff- fahrt auf dem Schwarzen Meere zu sichern.“

Der Widerstand, welchen die von dem Ministerium bean- tragte Verlängerung der jeßigen Armen - Kommission bei einem Theile der Tories Und Radikalen findet, übt sich besonders auf die Behauptung , daß die Armen-Kommissarien ven London aus nit im Stande seyen, über dié Art. und Weiss, wie dgs neue Geseß von den Armenpflegern in den einzelnen Distrikten verwaltet werde, eine gehörige Kontrolle zu führen, und daß das ganze Geseß auf verkehrten Grundlagen beruhe. Diese Partei möchte gern wieder zu dem vorigen System zurückkehren, wo von den Lokal-Behdrden für die Armenpflege gesorgt und von diesen, jenach dem vorhandenen Bedürfzuiß, dieerforderlict:en Armen-Steuern ausgeschrieben wurden. Besonders aber sind ihr die Arbeitshäuser ein Gräuel; sie nennt dieselben Bastillen- und. klagt über die Trennung der Familienglieder ven einander und über die harte Behandlung deé Armen in den -Arbeitshäusern. Der Minister, Lord John Russell, rechtfertigte dagegen- bei seinem Anträge das jeßige Systèm durch den- Grundsaß, daß- der Staat durch die Unterstüßung der-Armen nicht-die Trägheif fördern dürfe, und daß es daher: durhaus angemessen sey, da, wo irgend-Arbeitsfähig- keit vorhanden sey, die Arbeit zur Bedingung der Unterstüßung zu machen. Nach dèm früheren System hätten die Armenpfleger gut freigebig seyn können, da sie es nicht auf ihre Kosten, sondern auf Ko- sten der Gemeinde gewesen, und es séy oft sehr willkürlich und verkehrt bei der Almosenspendung verfahren worden7 namentlich indem nan diese zum Theil“ in: der Form. einer Zulage zum Arbeitslöhn er-

- theilt habe, was offenbar cinè-vdilige Ermunterung für den fau-

len Arbeiter, und cine Erniedrigung six den fleißigen gewesen -sey. In Bezug auf die: Einrichtung und, Disciplin in den Arbeitshäu- fern, wo jet. arbeitsfähige Arme - allein- Unterstüßung erhälten, wollte. der Minister gern? auf Verbesserängsvorschläge cingehen, aber im Prinzip des neuen Armengesebes in keine Aenderung willigen. Die darauf bezügliche Bill. wird nun in den nächsten Tagen zur ersten Verlesung kommen... d :

Die Einwendungen, welche von den Herren Warburton und Hume wieder gegen Herrn Talfourd's Bill zu Gunsten des schriftstellerischen Eigenthums vorgebracht wurden, bestanden in einer bloßen Wiederholung der schon in zwei Sessionen dagegen angeführten Argumente. Die Verlängerung des Verlagsrechts, welche Herr Talfourd. verlangt, nämlich 60 Jahre nach dem Tode des Verfassers, mag PIeUeIOL u ausgedehnt erschei nen, aber Herr Talfourd würde in dieser Hinsicht im Ausschusse des Unterhauses wohl eine Kürzung des Termins, etwa auf 30 Jahre, wie G MOLERY sich gefallen lassen, welches immer noch ein bedeu- tender Vortheil für die Englischen Schriftsteller und ihre Erben wäre, da jeßt das Eigenthumsrecht an ein Werk nur 28 Jahre na h seinem Erscheinen dauert. Was aber von Beeinträchtigung des Publikums gesagt wird, und von der Macht, die den Inha- bern des Verlagsrechts durch die Maßregel über die Werke der Schriftsteller so lange würde eingeräumt werden, dieselben ganz zu unterdrücken oder zu verunstalten, (st theils unter dem Ge- sichtspunkte des Rechts und der Billigkeit ganz unhaltbar, theils wäre die leßtere Besorgniß wohl durch gesebzliche Vorkehrungen zu beseitigen.

Niederla nb G

Amsterdam, 1. Febr. Das bekannte liberale Mitglied der zweiten Kammer der General-Staaten, Herr van Luzac, ist vom Könige zum Mitglied des Staats-Rathes erhannt worden. Das Amsterdamer Handelsblatt benußt die Gelegenheit, um die ver- schiedenen Ernennungen und Ordensverleißuigen seit dem. Regie- rungs- Antritte des jesigen Königs züsammenzustellen, aus denen ersichtlich, daß der König den Rath unabhängiger Männcr zu seinem und ihrem Verdienste anzuerkennen wünscht.

Die L. A. Ztg. enthält folgende Mittheilungen aus Java vom 15. September: „„Der- Handels Verkehr Java's mit China, welcher in=Folge der Britisch-Chinesischen Wirren sich seit einem Jahre bedeütend verringert hatte und, vor einigen Mo- naten fast ganz aufhörte, hat seit, kurzem wieder schr zugenom- men und i| jeßt weit lebhafter als vor einigen Jahren. -Zwar fkónnen gegenwärtig unsere Kaufleute mit ihren Schisfen nicht mehr von den Haupthäfen Java's: Batavia, Samarang, Surva- baya und Diilatjap, nah Kanton absegeln Und dort mit den Hong- Kaufleuten Handel treiben, ‘wie dies früher der Fall war. Allein man segelt jebt von hier aus nach den Suluh-Inseln und nach den Philippinen, wo Chinesische Kaufléute fast täglich mit ihren Yonken aus China ankommen, Chinesische Produkte, na- mentlich Thee, gegen Europäische und Javasche vertauschen und da-

mit eilig heimkehren und abermals wieder kommen, welches das an.

der Chinesischen Küste stationirte Englische Geschwader gegeuwär- tig nicht verhindern kann, da dasselbe, wegen Mangel an Schif- fen, nicht sämmtliche Häfen an der so schr ausgedehnten- Chine- sischen Küste, sondern nur die Mündungen des Kanton- und Kiang-Flusses blokirt, wodurch dcr Verkehr bioß mit den in jener Gegend gelegenen Seepläßen abgeschnitten ist, in anderen Chine-

sischen Seestädten aber eben. deshalb um so lebhafter sich gestal-.

tet. In Folge dieser Veränderungen sind. seit kurzem bedeutende Ui C nelader Waaren ín Java cingeführt worden und die Anzahl der'in gegenwärtigem Monat auf der Rhede von Ba- tavia angekommenen und nur mit Chinesischem Thee beladenen

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Fahrzeuge beläuft sich auf drei. Jn noch reichlicherem Maße, als sich nunmehr der Handel Java's wit China vermehrt, ist dies an anderen Orten des Niederländischen Jndiens der Fall, namentlich ge- winnt das früher nur wenig besuchre Kupang (die größtentheils von sogenannten s{hwarzen Portugiesen bewohnte Hauptstadt der Insel Timor, die der Regierung zu Batavia unterworfen ist) jest sehr ‘an Bedeutung. Ueberhaupt schachern und handeln die Chinesen jezt lieber mit den dunfelfarbigen Spaniern und Por- tugiesen wie mit Holländern, Briten und Nord - Amerikanern, welches seinen Grund wohl{ darin hat, daß man in China glaubt, die Nord-Amerikaner und Briten seyen ein und dasselbe Volk,

welches den Holländern zinsbar sey, und doch würde von Seés -

ten der Leßteren zur Bescitigung des zwischen den Engländern

und Chinesen ausgebrochenen Krieges gar nichts geihan, sondern

diese suchren vielmehr den jeßigen Zustand zu erhalten.“ Folgende Notiz därfte für Deutsche Baumwollen- und Sci-

den- Fabrikanten nicht ohne Interesse scyn: „Die Baumwollen-

und Seidenwaaren- Manufakturen vermehren sih im Javaschen Hochlande von Jahr zu Jahr, und in dem Landstriche von Su- rabaya bis Solo, und von dort bis Wonofobo sind mehrere Tau-

send Frauen mit Spinnen und Weben der Seide und Bauni-

wolle des Garns als auch mit Bemahlen des Kattuns und der seidenen Zeuge beschäftigt. Es befremdet hier gar sehr, daß diese Manufakturen bis jeßt noch keine Konkurrenten an den Europäi chen Fabriken und Kattundruckereien erhalten haben, da es doch mit Gewißheit vorauszusehen ist, daß die Erzeugnisse aus den

Maschinen:Spinn- und Webereien und Kattun- und Seidendruke y

kereien der industriôsen Staaten Europas gar schr bald denen der hiesigen Manufakturcn vorgezogen werden würden. Denn so billig auch die Frauen hier arbeiten und wegen ihrer geringen Bedürf- nisse und der billigen Lebensmittel arbeiten können, \o unterläge

“es doch feinem Zweifel, daß die in Europa gefertigte Waare

ungleich billiger seyn- müßte, als es die hier nur durch Menschen- bände gefertigte ist. Die Malaiischen Cingébornen bekleiden sich

(Männer und Frauen) mit kattunenen und die Vornehmen mit *

seidenen Gewändern. Und bei den 5 Mill. , welche Java bes wohnen, ist eben so wohl wie bei den 15 Mill. Malaien, welche in den anderen Niederländischen Besibungen und den angränzen- den Ländern sich aushalten, das Sapatangan (ein 1!/, Quadrats- Eile großes buntes kattunenes Tuch, das turbanartig um- den Kopf gewunden wird und- als Kopfbedeckung der Männer dient),

der Kain (ein 2!/, Ellen langes und 1!/, Elle breites, mit einer

Kante versehenes Tuch von buntem Kattun oder Seide, in wel- ches der Unterkdrper gehüllt wird), oder Sarong wie der Kain genannt wird, wenn er.etwas kleiner und mit zwei geblúmten Kanten versehen ist und der Slintang (ein 2!/,— s Ellen langes und 3/, Elle breites, buntes, seidenes oder kattunenes Tuch, welches zur Bekleidung des Oberleibes der Frauen dient) die gewöhnliche und beliebteste Kleidung, die seit Jahrhunderten keiner Mode un- terworfen gewesen ist und im Hause selbst gern von den sich hier aufhaltenden Europäern getragen wird. Daß die zahlreichen Fas

brit-Besißer in Europäischen Staaten bis jeßt noch nicht darauf -

bedacht gewesen sind, dergleichen Gewänder anfertigen zu lassen und hierher zu \enden, ist um so auffallender, da in Europa doch

so viel für andere Welttheile fabrizirt wird, und neuerlich dex

Bedarf der Nord - Amerikanischen Freistaaten sehr abgenommen hat, wodurch sogar mehrere Kattun-Fabriken in Sachsen stilistehen sollen, die doch für den Kattunwaaren-Bedarf der hiesigen Eingebore- üen fortwährend in Thätigkeit feyn könnten, wenn deren-Besißer díe obenerwähnten Stoffe zur Kleidung für Malaien fertigen ließen. Zwar ist noch zu erwähnen, daß dergleichen Waaren hier bei der Einfuhr einem Eingangszolle von -25 pCt.. des Werths unterwor- fen sind, allein es steht doch auch zu erwarten, daß die- Europái- schen Kattune und Seidenzeuge wenigstens um 30—40 pCt. bils liger als die aus den hiesigen Manufakturen seyn würden, wenn man erwägt, daß durch Maschinen gefertigte und gedruckte Waare auch ungleich billiger als die nur durch Frauenhände gefertigte und bemalte Waare geliefert. werden kann. Mit weißem Kattun aus welchem nicht nur die Klabeia (weite Röcke, die vom Halse bis zu den Knieen reichen) der Eingeborenen, sondern auch die meisten Kleidungsstücke der Europäischen Bevölkerung gefer- tigt werden hat sich dies schon bestätigt, denn schon seit cini gen Jahren werden große Quantitäten Shirting von Európa hier eingeführt, da derselbe weit besser und dilliger ist als der hier gefertigte weiße Kattun.“

Belgten.

Brüssel, 2. Febr. Jn der Nepräsentanten-Kammer sind die Debatten über die Pensionen zum -Theil vertagt worden, und nur in Betreff der Minister ist man einig geworden, daÿ nur dann ein Minister auf Pension Anspruch machen könne, wenn er zwei Jahre hintereinander an der Spiße seines Departements ges standen hat. Das Kriegsbudget wird wahrscheinlich dieses Jahr nicht definitiv abgeschlossen werden, sondern man wird sich damit begnügen, Kredite auf zehn Monate zu bestimmen, und es dem Minister, der das allgemeine Zutrauen besißt, überlassen, für die nächste Sibung cin ausgearbeitetes Projekt vorzubereiten.

Man hat dieser Tage von den Kanzeln der hiesigen Kirchen herab einen Hirtenbrief des Kardinal- Erzbischofs von Mecheln verlesen, worin er den Klerus und die Gläubigen gegen ge- wisse irrige Lehren, die man zu verbreiten sucht verwahrt. Die JIrrthúmer, welche dieses Rundschreiben bezeichnet, betreffen das Wescn und die Attributionen Gottes, die Schöpfung und ihren Zweck, so wie die Verhältnisse, die zwischen Gott und sei- nen Geschdyfen bestehen; Arrthúmcr, sagt das Rundschreiben, die augenscheinlich dahin zwecken, die Kenntniß Gottes zu verdur- keln, die Religion zu vernichten und allr Bande der Gesellschafc zu zerreißen. Das Rundschreiben fordert den Klerus der Didcese auf, zu verhindern, und vorzüglich in die Schulen drinocn; mit Klarheit in den Pres digten die Wahrheiten, welche die Kirche diesen JIrrthümern ent- gegenstellt, die Trdjtungen, die der Mensch in der katholischen Religion \{dpfcn kann, und das Glück, welches die Gejellschaft aus den Grundsäßen der Ordnung und Nächstenliebe ärndten kann, darzulegen. „Jndeß“, fügt das Run: schreiben hinzu, „„werden Sie, indem Sie so die Gläubigen gegen die Jrrthumer, die wir bezeichnen, verwahren, Sorge tragen, die Personen zu schonen, welche dicselben verbreiten. Die heilige Kirche mißbilliget die ehren, wenn sie sich ihren Anstrengungen widerscßen , aber sie liebt deshalb nicht weniger ihre Personen, und betet für ihre Rúckkehr zum wahren Glauben und für ihr Heil.“

Die mit Untersuchung der Wahl-Urkunden dcs Grafen Bail- set de Latour beaustragte Kommission hat heute ihren Bericht in

der Repräsentanten-Kammer abgestattet. Morgen wird die Kam- mer einen Beschuß darüber fassen. Die Brandweinsteuer,"

welche bisher 30 Cent, pro Heftoliter betrug, ist jeßt auf 40 Cent. “erhdht worden. i :

‘Ein in der Revue Nationale enthastener Artikel, als dessen Verfasser Herr Devaux angeschen wird, sucht nachzuwei- sen, wie bedeutend bereits die Wirksamkeit des jeßigen Ministe-

daß diese Jrrthömer in die Pfarreten -:

riums gewesen und wie dasselbe ungeachtet seiner erst einige Mo- nate altèn Verwaltung doch bereits bedeutend mehr geleistet, als das de Tse Ministerium, welches ünf Jahre im Amt ge- wesen fey.

Schwcden und Norwegen.

Stockholm, 29. Jan. Der Reichstag hat einen Beschluß gefaßt, wonach alle wandernde Handwerksburschen künftig mit Wanderbüchern versehen seyn müssen. Jm Adelstande hat Major Nordenankar den wichtigen Antrag gemacht, einen Kanal zur -Verdindung des Wener Sees mit dem Gilmare See, wel- cher den innern Verkehr bedeutend erhdhen würde, anzulegen.

__ Unsere See-Exvedition im Mittelländischen Meere hat wegen ihrer trefflichen Artillerie - Einrichtungen die Bewunderung sogar der Englischen Seeleute erregt.

Christiania, 25. Jan. (L. A. Z.) Beim Schlusse des vorigen Jahres zählte die Norwegische Armee 548 Offiziere, un- ter diesen: 2 Generale mit Jubegriff des Kronprinzen, 1 General- Lieutenant, 7 General-Majore, 4 General-Adjutanten, 14 Obersten, 35 Oberst:Lieuteaants, 18- Majors, unter diesen einen überzähli- gen, 177 Capitains, 20 ‘Rittmeister, 160 Premier - Lieutenants, 120 Seconde-Lieutenants 2c.

Der sich hier aufhalteude Rektor Bugge aus Drontheim ist für die Uebersendung seines auf: Kosten des Staats herausgege- benen Buches über das Schulwesen des Auslandes wie für sein rühmsliches Zeugniß in Betreff der gelehrten Bildung in Sach- sen, von der Sächsischen Regierung mit der Goldmedaille iogeaio et virtuti beehrt worden.

D Ane m:a t t

Kopenhagen, 2. Febr. (Alt. Merk.) Der Bau des Thorwaldsen\chen Museums, über welhen von Anfang an eín Unstern gewaltret zu haben scheint, hat jeßt wieder einen neuen Impuls durch eine kleine Broschüre erhalten, welche der Bürger- Repräsentant, Maurermeister Sibbern, in dieser Beziehung, na- mentlich zu dem Ende hat erscheinen lassen, um eine Rechtferti- gung der von ihm in der Bürger- Repräsentation hinsichtlich der Constructionsweise hervorgehobenen Bedenklichkeiten zu liefern. Der Verfasser geht nämlich davon aus, daß, nachdem in Folge der Verhandlungen dieser Sache bei der Kunst-Akademie das Ab- brechen der Frontmauer des alten Gebäudes mit dessen Portal fär nothwendig erklärt und für den Fall, daß die übrigen Mauern benußt werden sollten, es für erforderlich erachtet worden, daß sie mit eisernen Klammern zusammengehalten werden. müßten, der Wunsch nach einem anderen Baupla6, der mehr im Junteresse des Schlosses, des Museums und der Kommune sey, sich erneuert habe und gegenwärtig um so mehr hervortrete, da es sich jeßt gezeigt, das die Mauern niedergebrochen, das Bau-Projekt um- gearbeitet und die Königliche Genehmigung für den künftigen Bau erft noch gesucht werden müsse.

_Jn Betreff des Bauplans und des Kostenanschlags für die projektirte, bekanntlich auf Veranlassung Englischer Handlungshäuser, nivellirte Eiscnbahn von Kiel nach Glückstadt, in dessen Besiß das desfällige: Comité- in lebtgedachter Stadt nach ihrer Bekanntma- chung vom 18. v. M. zu gelangen hofft, hat das Blatt „Dagen““, wie es sagt, direkte und zuverlässige Nachrichten aus London er- halten. Hiernach wird eine doppelte Bahn nach Brünel's Prinzip, mit fortlaufender Unterlage und 7 Fuß Breite zwischen den Schie-

nen 500,000 Pfo. und mit Kantschienen, çirca 4 Fuß 8 Zoll Breite,

nach dem allgemeinen Princip, 400,000 Pfd. kosten.

Deutsche Bundesstaaten.

_— Dresden, 25. Jan. Der akademische Rath hat so eben über die diesjährige hiesige Kunsé- Ausstellung folgende Be- fanntmachung erlassen: ,

¿¿Die ôffentliche Auéstellung von Werken der bildenden Kunst

) bei der Königl. Sächsischen Akademie der bildenden Künste zu è Dresden wird für das Jahr 1841 Sonntag, den 18. Juli, È erdfsnet-werden, und es ist als leßter Zeitpunkt zu Einlieferung # der auézustellenden Gegenstände der 12. Juli festgeseßt worden. È Spâôter eingehende Zusendungen werden entweder zurückgestellt, è oder nur minder günstig aufgestellt 7 13. September d. J. an können die eingesendeten Gegenstände wieder zurückgenommen werden.“

werden föônnen. Vom

Weimar, 3. Febr. Se. Königl. Hoheit der Groß- Herzog hat gestern, den 2. Februar, unter den Segenswünschen Seines Fürstlichen Hauses, das 59ste Lebenéjahr angetreten. Zu die- sem Feste hatten sih, außer den Abgesandten der benachbarten befreundeten Hdfe, Se. Durchlaucht der Fürst von Schwarz- burg-Söndershausen und die Königl. Preußischen Generale von Breßler, von Drigalsky, von Hedemann, von Malachowsky, so wie mehrere Stabs-Offiziere aus Erfurt eingefunden. Die Auber- \che Oper: Der Feensee war an diesem- Tage von dem Ober-Jn- tendanten, Ober- Marschall von Spiegel, neu in Scene geseßt; bei dem Erscheinen des Großherzogs gab sich das überfüllte Haus den ungeheuchelten Gefühlen der Anhänglichkeit und Ergebenheit für ihn hin. Ein Hofball wird heute die Festlichkeit beschließen.

Man spricht hier davon, daß Se. Königl. Hoheit der Herr Erbgroßherzog zur Vermählung des Großfürsten Thronfolgers nach Petersburg reisen würden.

Unter anderen fremden Personen, erfreuen wir uns hier seit mehreren Monaten der Anwesenheit des Dichters Freyligrath. Eben so war Thalberg acht Tage hier und hat seine eminente Kunsftfertigfkeit im Pianofortespiel mehreremale im Residenzschlosse, als auch ôfentlich im. Theater, beurkundet.

Die Einführung des Vierzehn'haler-Münzfußes ist hier ohne alle Schwierigkeit geschehen, nachdem, was wir dankbar anerkannt haben, von Seiten unseres Staats-Ministeriums Alles geschehen war, um diese Einführung so leicht als möglich und ohne allen Verlüst fr die Staatsbürger ins Werk zu schen. Unsere alten Münzen sind zum vollen Werth eingewechselt und mit den neuen haben wir uns sogleich befreundet. :

Zum“ 14, Februar erwartet uns ein hoher Genuß. Wir werden an diesen Tage eine neue Oper von unserem Kapellmei- ster Chelard „die Herrmannsschlacht“' sehen, der schon jeßt ein jehr günstiger ‘Ruf. vorausgeht.

O esterreich.

Wien, 22. Febr. Se. Mai ¿ Y Ee . Majestät der Kaiser haben den Gra- fert QOERS Lon Brandes zum Gouverneur und Landeé-Haupt- wee Ao ernannt und demselben zugleich die Geheime-Raths- Guter Frie Dev bisherige Hofrath bei dem Tyroler

2% / v ; ; Á dieser Landesstéllé Tits Benz, ist zum Vice-Präsidenten bei u S Se. Majestät der Kaiser den bisherigen die Vöiter m üstensande, Geheimen Rath von Weingarten, efommene ‘Go stelle in Jllyrien, und das dadurch in Erledigung 8 -oUvernemenr von Zllyrien dem Grafen Franz von

1: Stadion verliehen, Lebterem mit der taxfreien Ernennung zum Geheimerath. Der bisherige Hofrath bei dem Zllyrischen Gou- vernement, Graf von Welspery, ist zum Vice-Präsidenten bei die- ser Landesstelle ernannt.

Spanien.

Madrid, 26. Jan. Dem Vernehmen nach ijt in den leß- ten Versammlungen der Negentschast von der Nothwendigkeit, die Armee zu reduziren, die Rede gewesen und es dürfte daher nach der friedlichen Ausgleihung der Differenzen mit Portugal eine bedeutende Verminderung in dem Effektiv-Bestande der einzelnen Armee-Corps eintreten. /

Bergara, 27. Jan. Die hiet stattgehabte Versammlung der Provinzial-Deputation, die den Zweck hatte, sh über die Aufrechthaltung der Fueros der drei Baskischen Provinzen zu be- rathen, hat ihre Arbeiten auf eine für die Freunde des Friedens erfreuliche Weise beendigt. Die Besonnenen haben den Sieg über die unruhigen Köpfe davon getragen ünd Herr Aldecoa ist, wegen seiner gemäßigten Ansichten, dazu erwählt worden, dem Herzog von Vitoria die Wünsche der Baskischen Provinzen vor- zutragen.

Mp

Lissabon, 25. Jan. (Engl. Bl) Das: Geses úber die Douro- Frage liegt dem Senat vor, und-man’ glaubt, es werde ohne Veränderung angenommen werden. Zu gseicher Zeit werden aber die Rúástungen fortgesebt, um, falls Spanien ungeachtet der ihm gemachten Zuzeständnisse seine Drohungen ausführen ‘sollte, eine Jnvasion zurückweisen zu können.

Aus der von dem Finanz-Minister gegebenen Uebersicht des finanziellen Zustandes Portugals ergiebt sih eine Verminderung der Mittel zur Bestreitung der Bedürfnisse der Regierung; män spricht daher von neuen Auflagen.

Moldau und Wallachei. :

Das Siebenbürger Wochenblatt enthält die Rede, mit welcher der Fürst. der Wallachei die Sißung der dortigen- Land- Stände erdffnet hat; sie lautet wie folgt:

„Wir Alexander Deineter Ghika, von Gottes Gnaden, Fürst der ganzen Wallachei. An die verehrten verfassungsmäßigen Laudessiände. Wegen der Umstände, welche Fhnen, hcchwürdigsier Herr, unk auch Ihnen, ehrenwerthe Mitglieder èer Stände: Ver ammlung, im Verlaufe nächster Siyung bekannt gegeben werden sollen, hatten Wir es für nothwendig erachtet, in diesem Jahre die Landstände früber zu beru- fen; aber die Krankheit Sr. Hochwürden ,- Un/eres. Vaters und Erzs bischofs, hat die Eröffnung der Stäude-Sitßzung bis auf heute véerschos ben. Die Ausarkteitungen, welche Jhuen dié betreffende Departements jezt zur Einsicht und weiteren Beur:heilung unterbreiten werden, können S wie Wir hoffen, als Vorarbeit zum Leitfaden dienen und werden!

hnen feine geringe Zufriedenheit versasfei, da sie Jhren Aufträgen und Jhrer Liebe deé. gemeinen Wohls zuzuschreiben sind und Jhnen über die bedeutenden Fortschritte des inneren Zustandes in diesem Für- stenthume Aufschluß geben. Der Stand unserer Finanzen hat Unsere Erwartungen übertroffen, und is befriedigend: ausgefallen. Von den Einkünften der Vistierie bleiben auch in diesem Yahre über eine Million

in der Reservefasse. Der Landbau giebt ein Resultat, das man sich nux durch die bewunderungswürdige Fruchtbarkeit Unseres ‘Bodens, nur durch die immer regsamer werdende Thätigkeit Unseres riedlieben- den Volkes erklären kann. Besonders diesekwegen wird unser Handel bald bedeutende Resultate herbeiführen; denn ber der Besichtigung, welhe Jch unlängst in Mralia, Bong ote, habe ih Gelegenheit * ge- habt, Mich von der: glücklichen Lage dieses -Hâfens zu überzeugen, und von der nämlichen Z»sfriedenheit *durchdrnngen zw werdén, von welcher die Kaufleute, ja das garize Publikum dabri beseelt sind. Dies, meine Herren, sind unstreitige Ergebnisse, welche Wir der gnädigen Einwirkung der zwei Allerhöchsten Höfe zu verdanken haben, und welche Uns verpflichten, sie mit Verehrung und Liebe anzuerfen- nen, Ergebnisse der politischen Lage, die sie Uns zu verschiedenen Zei- ten gaben und Folgen der legien neuen Verhandlungen -und Anördz- nungen, die sih auf dén Zustand und * dié Lage dieses Staates und auf die weiseslen Grundsäße fügen, und dasWohl- von Millionen üti- zähliger civilisirter Staaten Europas begrüñden. ‘Da der Bischof vo1u Ríimnik den erzbishöflichen Stuhl bestiegen uind? kes der hiesigen Bis- thümer dadurch erledigt worden ist, so “find “Sie, meine Herren, beauftragt, diese erledigte Stelle in fréfer Wähl zu besezen. Wir sind überzeugt, daß Sie bei dieser Wahl mit der nämlichen Liebe und: Un- parteilichfeit vorgehen werden, von welcher Sie uns bei der Wahl Un- seres Vaters und Erzbischofs Beweise gegeben haben. Die vielen múühsamen Ausarbeitungen, mit welchen Sie" sich in den vorigen Sigzui- gen der verehrten Stände-Versammlung beschäftigten, haben noch viele Projekte zur Verbesserung unseres Zustandes für die gegenwärtige Sigung zurückgelassen. Jch empfehle Jhnen, meine Herren, diese Jhre Vorarbeiten jeut zur Vollendung zu bringen. Ganz besonders: fordert das Kriminal - Recht unserer Gesegbücher viele Verbesserungen, welche der Fortschritt unseres sozialen Zustandes nothwendig macht. Richten Sie also, meine e ,_ Jhr Augenmerk besonders hierauf, diese zebler zu_ ersegen. Zu diesem Ende hat man Jhuen noch in den früheren Sizungen des Landtags ein neues Kriminal- Geseubuch vorgelegt, und Wir find also berechtigt zu hoffen, daß dieser Gegensiand in den gegenwärtigen Sizungen volfommen erledigt wer- den wird. Auch unsere öffentliche Lehranstalt benöthizt noch manche Verbesserungen, damit die Gegenslände, die in unserem Kollegium vor- getragen werden, cinen systematischen Zusammenhang bekommen mögen,

weswcgen Sie, meine Herren, Jhr Augenmerk auch hierauf richten

werden. Je mehr wir uns frenen, von so vielen Grundsäßen und

Beweisen des öffentlichen Wohls sprechen zu können, um so mehr sind

Wir von Wehmuth ganz durchdrungen, da “wir “uns veranlaßt sehen,

ciner strafwürdigen] Unternehmung gegen die“ öffentlihe Ruhe

zu erwühnen, die fich einige Menschen zu Schulden kommen ließen,

und zwar Menschen, welche keine Anstalt, kei noth so guter Zweck

gegenwärtiger Anordnungen befriedigen “fan; die Wehmuth,' die Jch

dieserivegen empfunden, hat doch einige Lindertung.-befommen , inem

Fch aus dem, was Jch schon entdett' babe, sche, daß: ein solcher Géeisl

vom Publikum der Wallachen nicht aufgefaßt nerdez, sondern als ein

von cinigen fremden ränfevollen Menschen hingewörsenes Gift nur

eine {leine Anzahl Menschen von gemeiner Dentuugsart und reben

Sitten verführen fonnte. Die der Vergehung Ueberwiesenen sind ge-

fangen, und die Untersuchung derseiben dauert ñecch immer fort. Un-

ser Geseybuch, Art. 59, überläßt der Willkür des Fürsten die Bestra-

fung solcher Verbrecher, deren in unserem Kriminal ?*Gesekbüch_ nicht

erwähnt wird. Jch wünschte wobl, daß die Verfassung eines Gesetz-

buches, welches die öffentliche Ruhe bei ähnlichen Vergchungen auf-

recht erhalten kennte, uns Macht gäbe, un ‘uns in solchen schwierigen

Umständen Rath zu verschaffen. Die unstreitigen Beweise, die Jhr - uns im Verlaufe der legten Stände-Versammlug gegeben, Beweise der Liebe für das üffentliche Wehl, Beweise des Bbscheus gegen Empö-- rungsgeist laden uns ein, ven Euch den Entwurf eines seinem Zwecke entsprechenden Gesepbuches zu verlangen, um für die Zufunft deu Em- pörungsgeist zu verhindern und dem Publikum die vorzüglichste Sorg- falt für dessen Beschügung zu bezeugen.““ ;

Tür fel s s ;

Konstantinopel, 7. Jan. (Courier.) Seit einiger Zeit waren hier Unterhandlungen eröffnet, um. eine Anleihe e Regierung zu kontrahiren. Die Hauptbedingungen wurdén mit einem, zu diesem Zwecke von London hierher gesandten Agenten festgestellt, bedurften aber noch erst der Geneh der Kontrahenten in London. Es ist nunmehr die Nachricht hier

eingegangen, daß die Anleihe nur unter so lästigen Bedingungen

igung von Skéiten

abgeschlossen werden kann, daß die Pforte nicht darauf einzugehen vermag. Die Pforte hat sich daher genöthigt gesehen, abermals Papiergeld bis zum Belauf von 60 Millionen Piaster außzuge: ben, so daß gegenwärtig für 100 Meisllionen Piaster oder etwa Millionen Thaler Papiergeld in Umlauf is. Türken und Rajahs müssen dieses Geld nehmen, und es zirkulirt daher unter der Be- völkerung; die fremden Kaufleute woilten sich anfangs nicht dazu verstehen, nehmen es jedoch jelt auch mit einem Diékono von 4— 6 pCt., da sie feinen anderen Ausweg sehen, um die Summen zu erhalten, welche die einheimischen Kaufleute ihnen schulden. Es soll in aht Jahren eingelöst werden und trägt bis dahin etwas mehr als i2 pCt. Zinsen, die vierteljährlih gezahlt werden sollen. Man sah der ersten Quartal- Zahlung mit einiger Bes sorgniß entgegen, und leider ist der Termin verstrichen, ohne daß die Zinsen gezahlt worden wären. S

Es geh: bei der in Marmarizza liegenden Englischen Flotte das Gerücht, Sir Robert Stopford werde nah England zurückkehren, das Kommando dem Vice - Admiral übergeben und in diescm Jahre keinen Nachfolger mehr erhalten. Da jedoch die Flotte bis auf 25 Linienschiffe nebst der entsprechenden Anzahl Fregat- ten vermehrt werden foil, so schenkt man diesem Gerüchte keincn Glauben, obgleich es wahrscheinlich ist, daß die „Prinzeß Chars lotte‘’, der „Bellerophon“/ und „Castor‘/ nebst der „Ufa“ nah England zurückkehren. Der „Benbow““ ist nah Beirut und der „Gorgon““ nach St. Jean d’Acre abgesegelc; das leßtere Schiff wird die Verwundeten und Kranken nach Marmarizza bringen, von wo sie mit dem „Bellerophon‘/ nah Malia abgehen werden. Der „Edinburg“/ ist am 9. mit den Juvaliden der Schisssmann- schaft von Marmarizza nach Malta abgegangen. Der „„Caryé- fort‘ befindet sich noch immer vor Alexandrien.

Vereinigte Staaten von Nord- Amerika.

New-York, 1. Jan. Nachrichten aus Buffalo zufolge, scheint an der nordwestlichen Gränze wieder einige Aufregung zu herrshen. Ein Britischer Beamter, Namens Macleod, soll zu Lackport von den Amerikanischen Behörden verhaftet und ins Ge- fängniß geseßt worden seyn. Der Britische Gesandte , heißt cS, hätte auf die Vorstellungen, die er deshalb an die Central - Re- gierung gerichtet, eine abschlägige Antwort erhalten. Zu Buffalo war eine dffentliche Versammlung gehalten worden, in welcher man das Verbrennen des Amerikanischen Dampfboots „„Karos fine‘ durch die Engländer noch einmal zur Sprache gebracht und sehr aufreizende Beschlüsse angenommen hatte. Man fürchtet, daß Mackenzie und cinige andere der flúchtigen Kanadischen Re- bellen sich diese gereizte Stimmung der Gränzbewohner zu Nubze machen dürften.

Man hält es jeßt für ganz unmöglich, daß die Bank der Vereinigten Staaten im Stande seyn sollte, ihre Baarzahlungen wieder aufzunehmen, und wenn nicht die Intercss)en der Actien- Inhaber dem entgegenständen, \o glauben Viele, daß es ein Vor- theil für die Handels-Interessen seyn würde, dieses Institut, nach Liquidirung seiner Geschäfte, ganz eingehén zu lassen, und ein neues auf dessen Trümmern zu gründen.

Das Englische Páketboot „Garrik““, welches am 13. De- E von Liverpool abgesegelt war, hat vor Sand y-Hook Schifs-

ruch gelitten.

Brasilien.

Rio Janeiro, 26, Nov. Jn meinem lebten, Unr die Mitte August abgesandten Briefe schrieb ih Ihnen, daß Vas- concellos, der Führer und die bedeutendste Kapazität der im Juli gestúrzten Regentschafts-Partei, alle Aussicht habe, sehr balo wies der ans Ruder zu gelangen, und daß das jeßige Ministerium, an dessen Spike die beiden Andrada's stehen, schon in so kurzer Zeit all seine Popularität verloren habe. Das Resultat der fo eben beendigten Deputirten - Wahlen hat meine Vermuthungen bestätigt. Es ist, ungeachtet aller Bemühungen des Ministeriums, sich die Stimmen der Wähler zu gewinnen, und obaleich die Finanz - Verwaltung M. F. Andrada's nicht ganz Uünersprießlich für das Land gewesen, dennoch gegen die am Ruder befindliche Partei ausgefallen. Und so dürfte sich denn der junge Kaisér, nachdem er erst wenige Monate das Regierungs - Scepter seibst geführt, binnen kurzem genöthigt sehen, sich denselben Männern wieder in die Arme zu werfen, die ihm das Staatsruder in sei- nem funfzehnten Jahre noch nicht in die Hand: geben wollten. Ob diese dann unter dem Namen einer Regentschaft oder als blo- fes Ministerium des jungen Monarchen die Zügel führen, wird wenig Unterschied machen, denn Niemand kann sich im Ernste der Täuschung hingeben, daß ein funfzehnjähriger Fürsk, und noch dazu ein solcher, der unter den Auspizien der politischen Parteien erzogen worden, schon eine Selbstitändigkeit in der Regierung des Landes geltend machen könne. Natärlihh waren in den le@iein Monaten die Gemüther hier wegen der Deputirten - Wahlen in der größten Aufregung. Daß das Ministerium dabei allen Ein- fluß aufbot, um Männer ihrer Farbe zu erhalten, ist erklärlich; daß man aber den Wählern mit den Dolchen des Pôbels, na- mentlich der Farbigen, drohte und sie dadurch von der Theilnahme an den Wahlen abschrete, ist traurig genug. So drang denn in der. Hauptstadt die Liste des Ministeriums durch; aver da zeigte sich recht, wie selbst in der kleinen, verhältnißmäßig dicht bevölkerten Provinz Rio Janeiro der Einfuß der Regierung nicht über den Umkreis der Hauptstadt geht. Die Wahl- da der Provinz modifizirten jene Liste bedeutend. Nach dem hiesigen Wahlgesetz woählt nämlich jeder Bezirk so viel Deputirte, als die Provinz stellt: sämmtliche Listen werden dann verglichen, und die Kandidaten, welche die meisten Stimmen crhalten haben, sind Deputirté, so daß keiner weiß, ob er erwählt ist, bis die Li- sten aus d¿r ganzen Provinz eingegangen sind. Wenngleich nun die neu erwählte Kammer ihre Sißungen erst 1842 begin! t, so ist doch schwer zu glauben, daß die Aadrada's die Session von 1841 úberdauern werden.

Wie es mit der Provinz Rio Grande werden wird, weiß Gott. Bento Manoel, der Chef der dortigen Jnsurrection, hat zwar die Amnestie anaenommen und sich nach Montevideo zu- vückgezogen. Bento Gonzalves aber, im Namen der übrigen Chefs, will keine Amnestie; cr will im Namen des Rio-Granden- sischen Volkes mit der Brasilianischen Regierung unterhandein und verlangt zuerst, die Regierungs Truppen sollten ihre Posi- tionen, die ihn geniren, verlassen; die Regierung hat ihm cine Gesandten geschickt , der diese Forderung auch ganz billig gefun- den hat; der Präsident und Militair-Kommandant der Provinz, Marschall Andrea, hat das Zugeständniß zwar streng abgeschla- gen, indeß sein Nachfolger ist schon unterweges, und so könnte es gelingen, den Frieden zu erhalten; nur is es sehr möglich, daß dann die bisherigen Legalisten den Schild erheben und dex Kawpf von neuem beginnt. i S

Die wichtige Nachricht, daß Frankreich mit Rósas 2 a geschlossen hat, is dieser Tage hier eingeiroffen. ae c der undesgenosse der Franzosen, der, wie ma ed, A Lon Buenos Aÿres steht, ist von der Begnadigung, che damit den