1841 / 40 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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I E ROEUNE E E E ET E” K =

t L S p pi D R E e s T)

Argentinischen Insurgenten zugesagt wird, ausdrücklich autgeschlos- sen. Die Erbitterung in Montevideo is gránzenlos; Truppen der Banda Oriental haben Martim Garcia erobern helfen, und Frankreich giebt es zurü, ohne auch nur die Bundesgenossen zt fragen. Ubrigens wollen Fructo Rivero, der Präsident der Banda Oriencal, und Lavalle den Krieg auf eigene Hand fortseßen, und Frankreich hat für die unermeßlichen Kosten, die es sich gemacht, die Frucht, seinen moralisheu Einfluß in Súd- Amerika wenig- stens sür lange verloren und den Engländern einen unendlichen Vortheil verschafft zu haben. Und selbst, wenn der Traktat in Paris nicht ratifizirt wird, ist in der Sache nichts gebessert, dann geht Allcs von vorn an und unter wie anderen Umständen!

ian d.

Pofen, 1. Febr. Zu Bentschen im Großherzogthum Posen haben die Bemühungen eines wacker:n Mannes, des Kreis:Chirurgus La Roche, einen Verein ins Leben gerufen, der, mic so vielen anderen in unserem Vaterlande, die Unterdräcung des Branntweingenusses im Auge hat, und der, in Betracht der unsäglichen Schwierigkeiten, die sih einem Unternehmen dieser Art entgegenstellen, in seinen Kreisen schon sehr Wesentliches ge- leistet hat und noch mehr zu leisten verspriht. Am 27. Januar d. J. feierte dieser Verein sein erstes Stiftungs-Fest. Von dem Direktor wurde ín der sehr zaf;treichen Versammlung, welcher viele angesehene Personen aus der Nähe und Ferne, 4 katholische, 5 evangelische Geistliche und der Orté-Rabbiner beiwohnten, ein in- tercssanter Jahres - Bericht über das Wirken und die Schicksale des Vercins vorgetragen , der besonders abgedruckt werden wird. Referent entnimmt daraus bloß die Notiz, daß, außer den Vie- len, die angeregt durch den Verein dem Wesen nach ihm

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der Gestade des freien Deutschen Rheines!

Wissenschaft, Kunst und Liceracur.

Berlin. Jun der Sigung der aeographischen Gesellschaft am 6. Februar theilte Herr Ritter einen Nachtrag mit zu den früberen Nachrichten des Missionairs Jsenberg über Shoa nach einem Englí- schen Blatte. Sodann gab er einen Bericht über Dr. Grants wichlige Entdeckung der freien Nestorianer in Julame:k jenseits des Tigris. Herr W. Rose spra über das Werk von Engelhardt: Naturschi de- rungen, Sittenzüge und wisseuschafiliche Bemerkungen aus den böc- sten Schweizer-Alpen, legte das Werk mit den dazu gebörigen Abbil- dungen und Karten vor, und eriáuterte di-selbe nach eigener Ansicht und Erfahrung. Herr Major Baeyer sprach: 1) Ueber die auf Be- fehl der Tagsaßung zusamwengestellten Resultate der trigonometrischen Vermessung der Schweiz, und {loß daran 2) eine Miitbeilung über die wahre Lage der Mecklenburgischen Küste. Herr Mahlmann gab Notizen aus den durch Herrn A. von Humboldt eingesandten Be- richten der Kongreß-Sizungen in Nord-Amerika (Report of the united States), betreffend statistische, geographische und astroncmis4ze Mitthe1- lungen, und gab daraus àuóführlichere Nachricht von einem ncuen Kanale durch die Landenge von Panama. Herr Pr. Klöden las eine Abhandlung über die Gletscher, und inwiefern unsere Kenntniß der durch fie veranlaßten Erscheinungen durch die neueren Arbeiten gewonnen. Herr Ritter theilte noch ein Fragment aus seiner Nor: wegischen Reise mit. Als Geschenke war: en eingegangen: vom Herrn Dircfter Zahrtmann ia Kopenhagen: Schumacher's Karte der Eibe von Hamburg bis zum Ausflusse, und der neueste Plan vou Kopenba- gen. Vom Herrn Hefrath und Professor Pr. Mädler in Dorpat : des- sen Rede über die Zufunft der Astrinemie. Vom Her1n Professor Ritter: dessen Abhandlung über die geographische Verbreitung des Zucferrohrs, mit Karte. Einige neuere geographische und geoguestische Werke wurden zur Ansicht herumgegeben.

angehdren, aus verschiedenen Gründen aber sich bisher noch nicht entschlossen haben, demselden förmlich beizutreten, der Vercin am Schlusse des ersten Jahres 239 wirkliche Mitglieder zählce, dar- unter 37 radikal gebesserte, ehemalige Säufer. Ver- ausgzabt hatte der Verein in diesem Jahre 207 Rthlr 9 Sgr.

Koblenz, 1, Febr. (Köln. Z) Jn diesem Augenblicke, wo cs sich ernstlih davon bandelt, das historisch-wichtige architet: tonische Denkmal, den Königestuhl bei Rhense, wieder in seiner ehemaligen Weise aufzubauen, verdient cs wohl in Erinnerung gebracht zu werden, daß auf der Königl. Eisenhütte zu Sapn bereits im Jahre 1826 ein kleines cisernes Basrelief eine so- genannte ciserne Neujahrskarte auf Könicl. Kosten angefer- tigt worden is, welches den Königsstuhl so darstellt, wie er in seiner architeftonischen Vollendung ausgesehen haben muß. Sein Aussehen im 17ten Jahrhundert schildert nach eigener „fleißiger Besichtigung“ Joh. Just. Winkelmann in seiner Beschreibung der Fürstenthümer Hessen und Hersfeld, Bd. 1., S. 121, mit folgenden Worten: „Deren eigentliche Raths- und Wahlstatt ungefähr 2 Musqueten-Schuß am Gestade des Rheines von ge- mellter Stadt Rhense annoch der Königstuhl genannt, unter ver- schiedenen hohen und dicken Nußbäumen befindlich, ilt gebauet in. die Runde von Quatersteinen mit sieben Schw1bbogen , steht auf neun steinernen Säulen, deren eine in der Mitten, ist son- sten ganz offen, und darüber gewölbet, hinauf steiget man acht- ¿ehn Staffeln, Treppen oder Stiegen, is mir zwei starken Thü- ren, vermittels deren man ihn fest verschließen kann, versehen. Seine ganze Runde und Umkreis erstrecket sich bei die 40 Ehlen 1!/, Viertel, die Breite 13 Ehlen weniger 1!/, Viertel, die Höhe § Elen und 1 Viertel, nah rhenser oder bopparter Ehlen zu rech- nen z ist mit sieben Umsißen vor die damaligen sieben Kursúisten gemacht uvd haben dero Zeit die Rheinischen Kurfürsten zunächst

Der Prozeß Lafarge beleuchtet nah Preußischem Strafrechte durch J. D. H. Temme, Königl. Preuß. Jnquisitoriats- Direk:or und Kriminalgerichts-Rath und G. A. Nörner, Stadtgerichts - und Kriminalgerichts - Rath zu Berlin. A Verlag von Alexander Duncker. 1841. S. A 0 vVo,

Sollte unseren transrbenanishen Nachbarn wirkli daran gelegen sevn, zu erfahren, wie Deutsche Kriminalisten die Verurtbeilung der Frau Lafarge von ibrem Standpunkte aus betrachten, so baben sie j‘6t vier Übcreinstimmende Urtheile von Luden, dem Schreiber gege nwär- liger Zeilen und den beiden Verfasseru der Schrift, durch welche die- seiben veranlaft werden, vernommen. Ulle, cbne daß Einer ven ibh- fen, während cr schrieb, von dem Anderen gewußt, sind darüber vells- nommen einverstanden, daß nach dem, was über den Prozeß Cfffenilich bekannt werden, deu Regeln, welche ibre Wissenschaft sie gelebrt, zu- folge, weder als erwiesen anzusehen, daß Latarge an ibm beigebrachien Arsenik gesierben (der sogenaunte cbjeftive Thaibeñand), noch, insofern, wenn man dies auch wirftih als dargethan annebumen melie, daß de Angeschuldiate ibm das Gift beigebracht (der subjeftive Thatbeskand), und unsere Verfasser gehen sogar so weit, auézusprechen, daß ein Preu- | ßisches Gericht in der Lage, in welcher sich die Sache bcfand, als sie ! zur Entscheidung gelangte, nit einmal auf vorl ufige*), sondern auf völlige Freisprechung wegen Mangels an Beweis, er- fannt haben, würde. Wie sie diesen Auóspruch metivireu, darüber is ledialich an das Buch seibst zu verweisen, das von eben fo viel Fleiß in Zufammenstellung der einzelnen Tha!sachen, als ven Einsicht in der Beurtheilung der daraus sich ergebenden Verdachts - oder Entschuldi- ( aungsgründe zeugt; deun, bei einem so fomplizirten Gewcbe. a!s es die Vorgänge in Glaudier, wo die Tragödie bauptÄchlich spiet, bilden, if cs nicht möglich, inwetäigea Werten cine Uebersicht von dem Gange der Begebenbeiten zw gebên. ?Nur müssen wir die Leser, welche ciwa

Zeit mit dem also gearteten der jeßigen, oder zur Verschönerung

rene, welche über das Schuldig oder Nichtschuldig entscheidend abspree

als ihr Ges

; me 3 z ; welche die Lg: farge für shuldiz erflärt bat, ibnen sesbst nie als eiz lerendes Bra E

; erscheinen; denn daß sie es wissentlich btteu verlegen mögen, dafür

chen, baben für ihren Auvéspruch feinen anderen Anhalt, wissen ; möge das der Mitglieder der Jurv von Tulle,

¡ spricht fein Umstand auch nur entfernt. Es möge diese furze Hinweisung

? gedruckt und zu haben ist. Interesse des Deutschen Publikums, wo ihm nur wirklich etwas Fn- terefsantes dargedoten wird. Hibia.

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am . Februar,

Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer von A ——— von B erli n St. | M.| Potsdam |[St.|M.

Um §8! Uhr Morgens . 45 Um 7 Uhr Morgens

Ms c v. 112 = E] _ {O 1. e MOrMitE: .. | = [45 » ly « rve regi [4234 - 1- * Nachmitt. .| | 45 » ) » UVends... | 43 e Al » .| —_— 47 O s ee S S E Mena l [daz

- Der ersle Zug von Veilin wurie cine Viertelsiuude später, als ter Aabh1plan besagt, abgefertigt, weil ein cine Reparatur bedürst'g gewors dener Lasiwagen, welcher bei der vorbergebenten Fahrt bei Zehlendorf auf der Babn zurückgelassen werden mußte, erst zur Seite z'1 schen war

Meteorologijche Beobachiungen.

1841. | Morgens Nacdbrmittags Abends Nocþ einmaiiger 6. Februar, 6 lhr, 2 Udr. 10 Ubr, | Boeovachtun,

Luftdrtdeuueuue) 336,49 ‘“‘Par. [337 41“par. [337,52 ‘Par. | Queliwärme 67% x, Luftwärme... 132% R. |[— 549 R. [— 111% X, [Flufwarne 0,0% R, Thaurunki 13,9% R. |[— 73% R.| 1199 R, |Bodenwarme [4 R, Dunsisättizu a 95 yCt. j 815 pCt, 94 vCt, Ausdünstung 0,022’ Kh, NBEfterretige»s halt heiter. tal’ hier, beitcr, Niederschlag 0, Nd e coeaeicae NO. NO. O. Wärmewe+ sel 5,1 ° Wolkenzug... | m | NO. | —— | 14,19,

Faoezmittel: 337 27“ Vor. M 112M Gl C N,

A USWAarEIC Bors en Amsterdam, 3. Februar.

Niederl. wirkl Schuld 50/16. DV/4 do. 97?/; g. LKauz Bill L D O. L Fe A Zus =— Preves. Pram, Sch. —. Pol. —, Oesterr

: _„Aûtwéêérpen, 2. Februar. Zins. —. Neue Aul, 22l/.,

Hamburg, 3. Februar. Bank-Actien 1610. Engl. Russ. 106!/.,

Paris, 2. Februar. E 0 Tente fla cour. 112, 70: 8V/, Rente fin cour. 77, 50 i Dp lin cour. 101, 95. 2%/g Span. Rente -d!/,. Passive v! 3 ort.

E e E DRLRES

Königliche Schauspiele Montaa, §8. Febr. Jm Schauspielhau*e: Egraont, Trauer- spicl in 5 Abth.

Zu dieser Vorstellung werden Billets mit „Scnnabend“ bezeichnet verkauft

durch diese Anzeige der Schrift gewonnen werden möchten, warnen, ? nicht eber ihr cigenes Urtheil über deren Gegenstand auszu/precen, als ! bis sie sie in ihrem vellständigen Zusammenbang-, und zwar bis zu j Ende, gelesen, weil bei dem Gange, welchen die Verfasser in 1hrer Dar-

ihre Schlösser und Festungen gehabt, worauf sie zu Nachts sicher ! geruhet und wan man in die Trompete gestoßen, hat ein jeder | ZFurfürst auf seinem Schloß solches hôren können.“ Eine spätere Abbildung findet man in der „PDissertatio topogr. listorica de inclita sede regali ad Rense vulgo von dem Königsstuhl bei Rens, sub praesido Joh. Day. Koeleri a. 1735 publice babiter a Christ. Godofr. Laor. Rink. Altofii, litteris Mayerianis“ 30, S. 4. Wer würde nicht dem gut aagelegten Projekt des Wie- dererstehens dieses höchst wichtigen geschichtlichen Denkmals volles Gedeihen wünshen! Hat sich doch der Bogen am Rolandéeck schon wieder aufgerichtet, obgleich seine geschicht- liche Bedeutung sehr im Dunkeln liegt. Was hier geschehen konnte und mit Recht für eine poetische Jdee geschehen is, wird um so mehr für den Königsstuhl in seiner merkwürdigen histori- rischen Wichtigkeit geschehen können. So steuert denn fleißig bei, Alle, die ihr den Rhein, seine Geschichte und ihre Denkmale liebt! Helft in diesen die Vergangenheit vergegenwärtigen; es geschehe zur Erinnerung an die Väter vergangener Jahrhunderte, oder zur Vergleichung des Guten und Schlimmen aus der alten

it gie rat di p Zi ene É S ps Le L E E E L E L R E R. C L R G R A E R R L BRE E R E R" e A pen 2 T CEILEUTA

Allgemeiner Anzeiger fúr die

Bekanntmachungen.

Durchlesung der vorliegenden Schrift sich licht ch‘nen Begriff davon i machen tönnen, wie schwer die Ausübung jenes wichtiaen- Amtes ijt, ! wo nicht Gesiäudniß des Angeschuldigten oder seine vollüändige Uebcr- führung durch flare Beweise, eine sichere Grundlage für cin Urtbeil i über Freiheit und Ehre cines Mitmenscheu darbieten.

stellung genommen haben, erst dann, nachdem sie das Ganze in sich j aufgencmmen. sich ein Tetal-Eiydruck bei ibnen festgeictt haben wird. ! Davon ¡u naschen, dozu eignet sich eine solche Nelation nicht; höri man z. B. nur den öffentlichen Ankläger, e'nen Zengeu, Deuvs Bar- |

bier, eine Zeugin, Brun, und überiäßt sich dav-i noch dem Gefüble, | welches das widerwätige Schreiben der Angeklaaten vom 15. Au- gust 1840 an ibren Gatten in jedem gesunden Gemütbe bervorzu- f? bringen nícht verfehlen fann, so wird man schr geneigt sevn, mit den : Geschworenen das „Schuidig“ auszusprechen; betrachtet man aber die | Argumentation des Anklägers in ihren gewagten Combinationen, so wie | die Perfönlichfeit der Zeugea und ibre Widersprüche, in dem Lichte, | welches die Verfasser darüber verbreiten, so wird man sich in seinem ! ibi an die Schuld der Verurtheilten gewiß wieder erschlittert | üblen. j

Die nicht zum Richteramt berufene Mepge wird bei aufmerksamer !

Geschwos |

°?) Viel weniger also auf eine Strafe.

A Bur. g. 1 19-20 At A T P ON PRCA PLNAPINT E E R R MP T I Lu E T pen,

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i 4 Akten, von Vr. C. Töpfer.

den Niederlanden, oder: romantisches D:ama Romand, von Friedr. Genée. von Beethoven.

eußiscch

[den honis cedirt und deshalb zum Zweck der Reguli-|besiätigt, erlauben wir uns, einem verficherungssuchen.

Dienstag, 9. Febr. Jm Opernhause: Don Juan, Oper in

j 2 Abth. mir Tanz. Muhik von Mozare. (Mad. Christiani ven

Stadttheater zu Hamburg: Zerline als Gastrolle ) ÍÏm Schauspielhause: 1) La grand’ mére, comédie en 3 actes, 3) Les intimes, vaudeville nouveau en 1 acte

Mittwoch, 10. Febr. Im Schau'pielhause: Kaiser Hein

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| ri VI, 2. Theil, historische Tragödie in 5 Abth., ven E. Raupa.

Königsstädtisches

Theater. Montag, 8. Febr.

Des Herzogs Befehl. Lustspiel in Hierauf: Die Wiener in Berlin.

Posse mit Gesang in 1 Akt, von K. v. Heltei.

Dienstag, 9. Febr. Auf Begehren: 1711, 1811, 1941,

Phantastische Zeitgemälde mit Gesanz in 3 Abrh., von C. Meisl. B theils fomponirt, theils arrangirt, vom Musik - Direkroc ¡ Kugler.

Donne! stag, 11. Febr. Zum erstenmaie: Herzog Alba in Der Bürger von Gent. Historisch- in 5 Aften, nah dem Franzdäschen des Ouvertäre und Eatreaçcte von L.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

v.

Gedruckt bei A. W. Hapn. SVO F t I MeRNE NMRZT-E E 1a E

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e WAE N b, S NÉINIS FEALA E É

en Staaten.

mit der überraschenden Notiz : schließen, daß nach einer Anzeige der Veriags-Handlung in den neuesten

érentlichen Blättern die erste Auflage der vortiegenden Schrift in den wenigen Wechen nach ihrem Erscheinen schon vergriffen und eine ¡weite Nun spreche man nech von mangelndem

D Ult En u u. Die im Coniyger Kreise gelegenen freien Allodial-

Rittergüter

Ziethen No. 201.,

Lissau No. 102. und

zwei Antheile an dem GuüteZawadeNo.196. A4. undB., zufolge der nebst dem neuesten Hvpolhefkens-heine in hie- iger Registratur einzusehenden Tare landschaftlich auf 03,065 Thir. 13 sgr. 4 pf. abgeschäut, sollen in termino

rung dieser Debitsache und der genauen Konstatirung der Passìvorum die Erlassung öffentlicher Proflamaten nöthig geworden, als werden hiermittelst alle diejenigen, ivelche aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche und Forderungen an gedachte Kaufmann Neumannsche Ehe- leute oder deren Vermögen zu haben vermeinen, zu deren behufigen Anmeldung und Verification ia 1€crmi- nis den 19. Februar, 5. und 19.-März d. J., Morgens 10 Uhr, bei dem Nachtheite vor uns zu er- scheinen geladen , daß sie sonst durch die am 2. April

den 25. August e., 11 Uhr Vormittags, an hiesiger |d. J. zu publizirende Präflusiv - Sentenz damit von

Gerichtsstelle öffentlich subhastirt werden.

Zugleid, werden die ihrem Aufenthalte nach unbe- fannten Real-Jnteressenten, n1mentlich die Geschwister Bittmüß, Bertha, Carl und Moris, als bvpothekar1sche Gläubiger, zu dem anstehenden Termine Behufs Wahr-

nehuiung ihrer Gerechtsame bei Vermeidung der Prä: flusion hierdurch vorgeladen.

Marienwerder, den 16. Fanuar 1841. Civil-Senat des Königl, Ober-Landesgerichts.

r C A B R

k Bekanntmachung.

Der zum Verkauf des den Müller Daniel Wilhelm YJoachimschen Eheleuten gehörigen Mühlenarundstücts zu Gischkair No. 8, des Hypothekenbucys auf den 1, Maí d. X. anberaumte Termin wird hierdurcz wieder aufs gehoben. Dana, den 29. Fanuar 1841.

Königl. Land- und Stadtgericht,

r. 0.0.4 A Md

Wenn der hiesige Kaufmann Gustav Neumann undi r We1 h ohanna geborne Mepergang wegen Hochlöbl. dan i Präsidiums hierselbst, Amtsblatt 5 *, als Ageaten obiger Gesellschaft.

F den ebn ihres Beri ögens zur Deckung

der jeßt vorhandenen Masse werden auszeschlo}cn und abgewiesen werden. datum Greifswald, den 29. Januar 1841. (i S) Direktor ::nd A ”essores des Stadtgerichts. - Dr. Hoefer.

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Kölnische Feuer-Versicherungs-Gesellschaft. Grund-Kapital: Drei Millionen Thaler Preuß. Cour. Stifter der Gesellschaft:

hrer Schul- vom 2». Jan. d.

HH. Johann David Herfstatt Salomon Oppenheim j1n. & Comp. Abraham Schaffhausen ; Sevodliy & Merkens Jchann Heinrich Stein / UAmschel Meyer Freih. v. Rothschild | in Franffurt Carl Mayer Freih. v. Rothschild a. Gebrüder v. Rothschild in Paris. Z Durch die amtliche Bekanntmachung des Königl.

in Köln,

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den Publifum dies Junstitut aufs angelegentlichste zu empfehlen. Die Gesellschaft versichert zu festen Prä- mien, ‘so daß der Versicherte nie, wie groß auch der Brandverlust sevn möge, eine uachträgliche Zahlung zu leisten hat, Jmmcbilien und Mobilien jeder Art, fowehl Gebäude, als auch Waaren-Läaer und Waaren auf dem Transport, Ma‘chnen, Aerndten 2c. und sieht Billigkeit der Prämiensägze feiner anderen foliden Anstalt uach.

Jede andere nöthige Ausfunyft, so wie Formulare, extheilen wir und nehmen Versicherungen jederzeit an.

Berlin, am 1. Februar 1841.

F. E. Rennemann & Comp., Königsflraße Nr. 45.

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Berau mau tq

Da die für das Jahr 1840 fälligen Recuten, welche vom 2. Januar ab ausgezahlt werden, zum großen Theil weder hier noch bei den Azenturen abgehoben worden find, so sieht sich die unterzeichnete Direction veranlaßt, auf den Umstand aufmerfsam zu machen, daß nach dem §. W. der Statuten die Auszahlung nur bis zum legten d. M. erfolgen fann und dam ert wieder in den Monaten Januar und Februar des nächsten Jahres zulässig E Berlin, den 5. Februar . Deciios dex Preuß: Reuten - Versicheruugs- Anstalt.

Literarische Anzeigen. Neue ganz elegante. Taschen-Ausgaben.

Jn Unterzeichnetem sind so còen erschienen und durch

Hermann und Dorothea von Qo e e Elegantesie Taschen - Ausgabe in Englischem Einband mit goldenem Schuitt und einem Stahlstich. Preis 264 sgr.

Wi Sl Ein Schauspiel von

S O / Elegantesie Taschen - Ausgabe in Englischem Ecaband mit goldenem Schnitt und einem Stahlstich. Preis 1 Thlr. Z Jn demselben Format erschien schon früher: Gocme bes Faust, Eine Tragödie. 2 Theile in Englischem Einbande mit goldenem Schnitt und cinem Stahlslich. Prcis 2 Tblr. 25 sgr.

Diese neue, in tvpegraphischer Ausstattung alle frü- heren weit übertreffende Ausgaben empfehlen sich wehl von selb}.

Jn gleichem Format und in derselben Ausstattung werden in diesem Jaht: die weiteren Schillerichen Thea: terstücke, so wie die in unterem Verlag erschienenen

Lvrifer: Schiller, Goethe, Herder, Uhland, Lenau,. Platen, Zedliy, Schwab, Kerner, Freiligrath u. \. w , dieser bübshen Sammlung sich anrcihen. Stuttgart und Tübingen, Januar 1841.

J. G. Cotta scher Verlag. Vorräthig sind obige in der Nicolaischen Buchhandlung in Berlin (Brüder straße 13), Elbing, Stettin und Thorn.

alle Buchhandlungen zu beziehen:

Nl Eci é

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin, Dienstag den ÿten

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nat t Amtl, Nachr. I

Frankr. Deput. Kammer. Die geheimen Fonds. Paris. Der Deutsche Zoll-Verein. -— Die „Presse“ über die neulichen Reden des Herzogs von Wellington und Sir N. Pcel's. Die Journale der Linfen und die geheimen Fonds. Vermischtes. Privatbrief.

Großbr. u. Jrl. Oberh. Lord Cardigan vor das Oberhaus gela- den. Unterh. Orientalische Angelegenheiten. Gerichtswesen. Besteuerung Ostindischen und Westindischen Rums. Stanley's Registrir. Bill. London. Nachricht von der Erledigung der orien- talischen Frage und angeblich neue Noten zwischen England u. Frank- reich. Bau von Krieg3dampfichisffen. Wa“lsiege der Tories. Verzögerung des Abgangs der Läger -Erpedition. Legislatur von Neusfundland. Namen und Pathen dec Kronprinzessin. Begünsftic gung der cinheimish:n Scidenfadbrikation. L i

Velg, "Brüssel. Zur Feststellung des, Vegriffes „katholische Partei“? in Belgien.

Dän. Kopenh. Vestand der Dänischen Flotte.

Deutsche Bundesst. Hessen- Darmstadt. Des Frhrn. v. Gagern Antrag über Auswanderungswesen. Nassau, Wiesbaden. Die Winter-Saison daselost. Frankfurt. Privatschreiben. /

Oesterr. Briefe aus Wien. (Die neuen Ernennungen. Durchreise des Herrn von Demidoff. Karnevals-Lustbarkeiten. Die legten Nachrichten aus dem Oricnt.)

Schweiz. Ueber die Vorgänge im Aargau. Luzern. äbstimmung für Verfa}sungs- Revifion ausgefallen. Solothurn. Neue Wah- len. Zürich. Berns Zögern, die außerordentliche Tagiazung zu becufen.

Span, Madrid, Waßlbevingungen der leitenden Centcal-Zunta. - Vermischtes.

Porr. Debatten über die Adresse und Doure-Frage. Finanzen,

Türkei. Konf. Widerlegung der Nachr:ht von Peste4usbrüchen in

Syrien. j : Wiir., K, u, L. „Kirchen- und Schul-Chronik der Stadt u. Epheorie Weisscnfels jeit 1539, von Heyvenreich.“

Amtliche LBNachrichten.

Kronik ves Tau es

Des Königs Majestät haben dem Geheimen Hofrath We- dee zu Berlin die Anlegung des thm von Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland verliehenen St. Annen-Ordens zweiter Klasse Allergnädigst zu gestatten geruhr.

Se. Ÿ dajestár der König haben geruht, den Land- und Stadt- richter, Ober -Landesgertchts- Assessor Mantell zu Münsterberg zugleich zum Kreis-Justizrath des Mänsterberger Kreises zu er- nennen.

Se. Hoheit der Herzog Georg von Mecklenburg- Strelib ist nah Dresden von hier abgereist.

Der bisherige Ober-Landesgerichts-Assessor Zitelmann is zum Justiz- Kommissarius bei dem Land- und Stadtgerichte zu Stettin und bei den Untergerichten des Randowschen Kreises, mit Anweisung seines Wohnsißes zu Stettin, bestellt worden.

Die Königliche Akademie der Künste hat den Klempner- Meister Johann Wilhelm Ferdinand Thielemann hier-

selbst, welcher die bei Gelegenheit der Einholungs- und Huldi- gungsfeier gebrauchten Rüstungen gearbeitet, zu ihrem akademi-

schen Künstler ernannt und das Patent fär denselben unter heu-*

tigem Datum ausfertiaen lassen. Berlin, den 6. Februar 1841,

Direktorium und Senat der Ködniglichen Akademie dir Künste.

)r, G. Schadow.

Zeitungs-Nachrichten. A089: 164 V,

F ra n fr et Q Sibßung vom 2. Februar. (Fortsesung. ) Bei Vorlegung des Gesch-Entwurfs über die ge- heimen Fonds äußerte sich der Minister des Innern in sol- gender Weise: „Die Nothwendigkeit der Fonds, welche für die Bedürfnisse der geheimen Polizei bestimmt sind, wird von Nies mandem mehr bestritten. Die verschiedenen Meinungen, in wel- che sih diese Kammer theilt, haben dieselben jedes Mal den Ver- waltungen bewilligt, denen sie ihren Beistand liehen; wir haben daher die geheimen Fonds nicht mehr gegen die Vorwürfe der Mublosigkeit oder der Unsittlichkeit zu vertheidigen. Es bleiben daher nur zwei Fragen zu erledigen übrig: Erheischen die Um- stände die Anlegung der geheimen Fonds? Verdient die Verwal- kung, welche um diese Hülfsquellen anspricht, Ihr Vertrauen? Die Orönung ist befestigt; das Land ist ruhig; wir sind die Ersten, dies einzuräumen und uns Glück dazu zu wün'chen. Es ist ei- nes der Resultate, zu denen sich das jeßige Kabinet Glück wünscht. Schwierige Prüfungen sind alücklich überstanden; aber wenn die uner- meßliche Majorität der Bürger die Ordnung und den Frieden will, so haben doch die Schwindelgeister noch nicht auf ihre Versuche Verzicht geleistet. Strafbare Vereine bewegen sich im Dunkeln und be- drohen nicht bloß mehr die Regierung, sondern auch die Gesell- schaft. Man bemüht sich, unter den arbeitenden Klassen die ver- derblichsten Lehrsäße zu verbreiten; man organisirt sich auf heim- liche Weise, um die gesellschafrliche Ordnung in ihrer wesentlichen Grundlage, in dem Eigenchum, anzugreisen, und über diese neuen Umtriebe vergessen die Parteien nicht thre alten und verbrecheris “schen Pläne; sie seßen ihren erbitterten Krieg gegen unsere Jn: “stitutionen und gegen die Krone selbst fort. Unsere Pflicht ‘isk es, m: H., unaufhörlich zu wachen und unseren Blick nicht ei: nen Augenblick lang von den im Dunkeln scbleichenden Parteien “abzuwenden. Wir sind dem Könige, der Kammer und dem Lande fär die Ruhe der Gesellschaft verantwortlich, und wix ver-

Deputirten-Kammei.

f

sangen von Jhnen die Mittel zur Sicherstellung derselben. Ver- dient aber S Ministerium, welches in diesem Augenblicke die difentlichen Angelegenheiten leitet, das Vertrauen der Kammern? Das ist die Hauptfrage, welche der Gesebß - Entwurf anregt. Diese Frage ist hon bei dem Beginn der Session entschieden worden; sle war durch die Adreß-Debatten gestellc und auf eine feiecliche Weise gelöst. Die Kammer hat der Politik des Kabi- nets ihren Beistand bewilligt. Wir erscheinen nicht vor Jhnen, wie eine neue Verwaltung, welche Jhnen ein Programm vorzu- legen und ißre Pläne über das zu befolgende Verfahren ausein- anderzuseßen hätte. Wir kennen Jhren Gedanken, wie Sie den unsrigen kennen; indem wir bei denselben Grundsätzen beharren, erwarten wir die Mitwirkung der Majorität, die unsere ersten

Februar

——

Anstrengungen unterstüßt har. Jn dieser Mitwirkung, m. H., liegt die Stärke der Regierung und wird, erlauben Sie mir, es hinzuzufügen, auch das Heil des Landes liegen.“ Der Minister der dffentlihen Bauten legte hierauf einen Ge- seÆEntwurf vor, durh welchen die Regierung ermächtigt werden soll, Kanäle und andere VerbindungEwege im Interesse des df: fentlichen Nubens zu expropriiren.

Paris, 3. Febr. Da in den nächsten Tagen die Deputir- ¡en-Kammer sich mit eirêm neuen Zoll-Geseß-Entwurfe beschästi- gen wird, so lassen es sich einige der hiesigen Journale angelegen seyn, ihre Leser auf diesen Gegenstand vorzubereiten, und ihnen einige Hú!fsmittel zum Verständniß der Frage an die Hand zu geben. Bei dieser Gelegenheit wird des Deutschen Zollverban- des hävfig gedacht, und zwar mit einer Uebereinstimmung im Lobe, der das Ausland von Seiten der Franzosen sich selten zu erfreuen hat. Da aber anzunehmen isk, daß die Massen eigent- lich noh nit recht wissen, was es mit dem Deutschen Zollver- bande auf sich har, so sind die Bemühungen der Journale haupt- sächlich darauf gerichtet, das Publikum über diejen Gegenstand aufzuhellen. Ein kürzlich erschienenes Werk der Herren de la Nourais und E. Beres, betitelt „l’aszociation des douanes allemandes «out passé dés 3 ans avenir”, fommtihnen dabei trefflich zu satten. Der Courrier français giebt heute als Auszug aus jenem Werke eine Geschichte des Deutschen Zollverbandes, die er mit folgenden Worten einleitet: „Die Preußische Regierung hat die größte dtonomische Reform unserer Zeit ausgeführt, und während

stellte, um die Vortheile der Handels-Freiheit zu beweisen , ver- \chaffte Preußen die Wohlthaten jener Freiheit einer Bevölkerung von 25 Millionen Menschen.“‘ i

Die Reden des Herzogs von Wellington und des Sir Ro- bert Peel im Englischen Parlamente geben heute der Presse zu folgenden Betrachtungen Anlaß: „Einige einflußreiche Mitglie der dés Englischen Parlamentes, berücksichtigend, daßdie Fran- zösische Regierung, repräsentirt durch- Herrn Thiers, eine ziem- lih traurige Rolle gespielt hatte, haben es für angemessen erachs- tet, von der Rednerbühne herab dem neuen Französischen Kabi- net einige wohlwollende Worte zuzuwerfen. Der Herzog von Wellington hat im Oberhause gesagt, daß es keine wirkliche Bürg- schaft für die Dauer des Europäischen Friedens gäbe, so lange Frankreich aus dem Rathe der Mächte ausgeschlossen bliebe, und daß daher alle Anstrengungen der Freunde des Friedens darauf gerich- tetseynmüßten, Frankreich in jenen Rath zurückzuführen. Sir R. Peel hat im Unterhause dieselbe Sprache geführt. Dergleichen Worte sind in dem Munde der Tory - Chefs sehr logisch und sehr natürlich. England hat Nußen genug aus der Allianz mit uns gezogen, als daß es nicht den Bruch derselben bedauern sollte; aber wir begreifen nicht, wie Journale, welche vorgeben, daß ihnen die Junteressen und die Würde Frankreichs am Hetzen lägen, jene Worte haben aufraffen können, um daraus eine neue Hymne zu Ehren unseres hochherzigen Verbündeten zusammenzuseßen. Daß England unsere Allianz bedauert, ist, wie gesagt, schr natürlich ; denn Frankreich war ihm ein so bequemer Verbündeter. Waren wir es nicht in der That, die ihm nöthigenfalls dazu dienten, Rußland zu erschrecken? Haben wir nicht, bloß um Englands Gunst nicht zu verlieren, auf die Vergrößerung unseres Gebietes

? um ein ganzes Königreich verzichtet? Haben wir nicht, um das

Monopol des Spanischen Marktes seinen Schmugglern um

“so besser zu sichern, die Pyrenäen für unseren eigenen Han-

del versperrt? Haben wir nicht seine Zwistigkeiten mit Neapel beigelegt, um ihm freie Hand im Orient zu lassen? Ja gewiß, solche uneigennüßige Verbündete verdienen, daß man sie K vanein Aber wenn der Bruch einer solchen Allianz durch Eng- lands Schuld herbeigeführt worden ist, wenn die gezwungene Vermählung zweier Politiken, deren Eine den merkantilischen Egoismus und die Andere die Hingebung zur Grundlage hat, wegen Unverträglichkeit aufgelöst worden ist, so würde es die be- klagenswertheste aller Entschließungen seyn, wenn Frankreich die Vortheile einer so günstigen Scheidung zurückstieße und sich neuer- dings an eine Kette shmieden ließe, deren ganzes Gewicht auf ihm allein gelastet hat. Frankreich kann kein Verbündeter seyn, den man, je nach seiner Laune und seinem Interesse, aufgiebt und wieder zu Gnaden annimmt. England, welches sich von al- len Seiten durch dumpfe Eifersucht bedroht sieht, hat angefangen zu bemerken, daß der Plak Frankreihs in dem Rathe der Mächte leer sey, und es fürchtet, nun seinerseits isolirt dazustehn. Dies ist der Grund der pldblichen Rückkehr seiner Liebe. Aber Eng- land hâtte eben so gut vor dem Traktat vom 15. Juli die Ge- fahr unserer Abwesenheit einsehen können; Frankreich hat das Recht, ihm zu antworten, daß es heute zu spät ist, um dieselbe zu bemerken.“ ; i L /

Die Journale der linken Seite, und namentlih die des Herrn Thiers, bereiten heute das Ministerium darauf vor, daß ihre Partei gegen den Gesebß - Entwurf über die geheimen Fonds stimmen werde. Das Sidècle sagt in dieser Beziehung: „In der sehr kurzen und sehr unbedeutenden Einleitung zu dem Ge\eb-Entwurfe über die geheimen Fonds sucht der Minister des Jnnern, wie man bemerkt haben wird, das Votum der linken

Seite in der vorigen Session als einen Grundsaß geltend zu machen. Der Minister hat aber wahrscheinlich vergessen, daß,

man in England und Frankreih Bücher schrieb und Anträge"

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wenn fast alle Meinungen bei dem gegenwärtigen Zustande Und in Betrach trauriger Antecedenzien, die Nothwendigkeit einer solchen Bewilligung einsehen, es doch im vorigen. Jahre festgestellt wurde, und zwar nicht allein durch die Red- ner, welche jest in die Opposition zurückgekehrt sind, son dern auch durh seinen Vorgänger , daß cs die E der Regierung sey, Bewilligungen der Art unaufhörlich zu vermindern, bis es zuleßt mdglih wäre, sie gänzlich Q den zu lassen. Herr Duchatel hat aber keinen Wunsch und c nen Grundsaß der Art ausgesprochen. Die Kreditforderung a nicht allein nicht vermindert worden, troß der glücklichen Verän: derung in der allgemeinen Lage des Landes, die nothwendig durch die bloße Anwesenheit eines konservativen Ministeriums herbeige: führt werden mußte, sondern es scheint auch, als ob man der Meinung wäre, daß eine solhe Verminderung niemals eintreten müsse. Hier is also hinsichtlich des Prinzips der Auëgabe schon eine wesentliche Verschiedenheit. Es bleibt dann aber noch die Vertrauensfrage zu erwägen, die durch den Geseh-Entwurf anges regt wird. - Wir wissen nicht, wie die Kammer diese Frage ent- scheiden wird; aber das Land weiß sehr wohl, und seit der leb- ten Sonnabend-Sibung besser als je, wie sie en:schieden werden müßte.“

i Ministerrath versammelte sich herte um 1 Uhr unter dem Vorsibe des Kdnigs in den Tuilerieen. Der Admiral Mackau wohnte dem Conseil bei.

Die Deputirten-Kammer hat gestern in ihren Büreaus diè Kommission ernannt, welche den Geseß-Entwurf über das litera- rishe Eigenthum prüfen, und über denselben Bericht erstattet sofl. Die Kommission besteht aus den Herren de la Grange, Vatout, Caix, Dumont, von Lamartine, von Jussieux, von Carné, Meilheurat und Taschereau. Die Domainen-Verwaltung hatte dem Herzoge von Bordeaux urt als Nationai-Geschenk erhielt, streitig zu machen gesucht. Di Prozeß wurde zuerst vor dem Kacialaten Gerichtshof in Orleans verhandelt, dessen Urtheil dahin ausfiel, daß der Herzog von Bordeaux rehtmäßiger Besißer von Chambord sey, und in Besiß dieser Domaine bleiben müsse. Der Fiskus appellirte ge- gen dieses Urtheil bei dem hiesigen Cassationshof, dieser aber hat heute, dem Antrage des General-Prokurators Dupin gemäß, das Urtheil erster Jnstanz vollkommen bestätigt.

Än einem hiesigen Blatte liest man: „Man hat heute über Liverpool Nachrichten sehr ernster Art aus den Vereinigten Staaten erhalten. Man schien seit einiger Zeit zu glauben, daß die finanziellen Angelegenheiten jenes Landes cine günstigere Wen- dung genommen hätten; aber der in den ersten Tagen des Jas nuar veröffentlichte Bericht über die Lage der Bank der Verei- nigten Staaten läßt eine nahe bevorstehende Vernichtung jenes

nstituts befürchten. Die Bank hat für 9,336,000 Dollars

cheine im Umlauf, und sie ist auf Depots 1,869,022 Dollars schuldig, so daß ihre Passiva im Ganzen 11,205,022 Dollars be- tragen. Die Aktiva bestehen aus 3,568,461 Dollars, wovon 1,725,087 in baarem Gelde. Diese traurtge Lage wird wahr- scheinlih auf alle Amerikanischen Banken zurückwirken und auf Europa nicht ohne nachtheilige Folgen bleiben.““

Nach der Abstimmung über den Fortifications-Entwurf rief ein Deputirter aus: „Nun wird man nicht mehr sagen, Paris sey das moderne Babylon, denn hoffentlich sieht Niemand die detaschirten Forts sür hängende Gärten an.“ Ein Deputirter der äußersten Linken sagte: „Man hatte uns einen Thron, um- geben von republikanischen Jnstitutionen versprochen; man aiedt uns jebt einèn Thron, umgeben von Bastillen!“/ Ein Wibt- bold sagte: „Die Regierung ist ehrlich, sie giebt dem Volke die Bastille, welche 1789 zerstört wurde, mit Zinsen zurück.“

Börse vom 3. Februar. Zu Anfang der heutigen Börse waren sämmtliche Fonds sehr gesucht; aber die später eingetroffene Nachricht von dem kritischen Zustande der Nord, Amerikanischen Bank erschreckte die Spekulanten und bewirkte eine Reaction, welche die Course auf ihren gestrigen Standpunkt zurückführte.

* Paris, 2. Febr. Die Organisation der neuen Franzdsi- schen Regimenter ist der Veendigung nahe. Die Einberufung von 80,000 Mann aus der Klasse von 1840, welhe der Mar- schall Soult vorschlägt, wird die Lücken in den älteren Regimen- tern ausfüllen, aus denen zur Bildung der neuen Kavallerie, Infanterie und Tirailleurs oder Jäger viel der besten Mann- schaften gezogen worden sind. Daß eine solche Maßregel in jedem Corps nur ungern gesehen wurde, versteht sih wohl von selbst, denn ungern sieht man aus den Schwadronen und Compagnicen die besten Subjekte für neue Corps auswählen, wie überhaupt die Bildung von neuen Elite- Truppen immer zu Klagen über Lan und Bevorrechtigung von Offizieren u. \. w. Anlaß iebt.

S Was die Kleidung der Chasseurs zu Fuß oder Tirailleurs von Vincennes anbetrifft, so tadeln veateiiche Militairs, die gerade den Guerillas: und Tirailleur- Krieg besonders studirt, wie der Oberst Baron Schwarz in Polen, Portugal und auch in Spa- nien, die Annahme der Patrontasche vorn. Die sogenannten fusils koptiteurs, welhe der Schwierigkeit abhelfen sollten, die Zündhütchen aufzuseben, sind definitiv als unstatthaft beseitigt worden. Die Büchsen sind gezogene, die angenommene Kugel- form eine sphärische, um das Abweichen zu verhindern.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Sipung vom 1. Februar. Lord Ellenborough überreichte eine Fe tition von Mitgliedern des Ofstindisch - Chinesischen Var E London, worin um Ausgleichung der. Zölle auf die Produ . ee indiens und Westindiens, so wie der anderen Britischen nieen, ersucht wird; der Marquis von Lane die Hèin- darauf, daß die Regierung es sich angelegen ep ständen, bald- mungen, welche dem Indischen Handel noch Si a ori órathte- Cdrd

dgli aus dem Wege zu räumen. Sh AICeLGe v den Bericht des Ausschusses Es welchem die

den Besiß der Domaine Chambord, welche derselbe bei seiner

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