1841 / 40 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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4 É I C E I O D Ta I E R E

ahrens in der Sache des Oberst Grafen Car- ring me fer d Bo S Der wesentliche Jnhalt desselben war,

Z dieses Pairs, der eines Duells wegen angeklagt / S T gros t Tukett nach dem Leben getrachtet zu haben, vor dem Oderhause geführt werden, daß Lord Cardigan zu diesem Zweck am

¡ 16. Februar, vor der Baxre des Hauses erscheinen, und Des Sdeer Buen Verhör beiwohnen sollten. Es wurden die ndthigen Maßregeln zur Ausführung dieses Beschlusses getroffen und an alle Pairs die Aufforderung erlassen, an jeuem Tage im Obverhaufe-zu erscheinen. Auch die Mitglteder der Königlichen Familie wurden zu diesem Verhdr--eingeladen und die Königin er\ucht, cinen Lord-Ober-Steward als e für die Verhauo- lung zu ecnennen. Lord. .Cardigan_Hat sich Sir William Foliett, Herrn Wrangham und Herrn Adolphus zu Anwalten gewählt, Und von Seiten der Kron? sind der General-Prokurator und der Genéral- Fiskal als Sach valter bestellt. E

__ Oberhaus. Sihung vom. 2.- Februar. Heute wurde uf weiteren Antrag. des Lord Shaftesbury der in Anklagestand verseßté Graf Cardigan in den Verwahrsam des Hauses gebracht und die Anklage von- dem. Central: Krimigal-Gericht an das Ober- haus- übertragen, der Angeklagte - selbft aber, nachdem er zivei Bürge, seine Schwäzer Baring und Sturt, die ein jeder mit 5900 Pfd. für ihn haften, und, eine persönliche Caution von

' 10/000 Pfd. fär sein Wiedererscheinen auf Vorladung gestelli

hatte, vorläufig wieder freigelassen. „Das Haus beschloß dann, fich am Freitage bis. zum. nächsten Dienstaz zu vertagen, damit die nöthigen Vorbereitungen - für den Prozeß getroffen werden fönnten.

Unterhaus. Sibung vom 2, Februar. Lord John

Russell zeizte an, daß er am Freitage darauf antragen werde, | dem Admiral Stopford und den anderen Offizieren, welche an |

der Belagerung von St. Jean d'Acre Theil genommen, cine Danksagung votiren. Auf eine Frage des Herrn Hume er- flärte der Minister zugleich, daß. Admirati Stopford, da er die

vom Commodore Napier mit Mehmed Ali abgeschlossene Con: | vention gemißbilligt, später einen neuen Traktat mit diesem ab: | geschlossen: hade, der auch: vom Sultan. angenommen worden \cy. |

Ferner zeigte dec Minister dem Hause an, daß der Sultan cine | iy : Meg i é ' | beurtheilenkönnen. Gelingees HerrnGamboa, seine Landsleute von der

Mittheilung an Mehmed Ali abgesandt und ihm die: erb: liche Statthalterschaft von Aegypten zugesichert habe; Syrien, igte Lord John . Russell hinzu, - werde von den Truppen

rahim Paicha's geräumt und die Tärkische Flotte unver- | e se grd. O N G h | noch Handelsfreiheit vorläufig eine Quelle großer Schwie igkeiten,

üglich ausgeliefert werden. Auf eine erneuerte Frage des

‘apitain Polhill in Betreff einer im Namen des Prinzen Albrecht

ant die Jrländische Répeal-Association ertheilten Antwort auf eine

Glückwunsch.- Adresse, wobei. es sich dem Fragenden besondere

darum handelte, daß in dieser Antwort der besagte Verein völlig

als „loyale National - Association‘’ bezeichnet. worden ,- erwiederte

Lord J. Russell, daßer. es nicht für ndthig gehalten, hierüber

Erkundigung einzuziehen. Hierauf folgten zwei längere Diskus

sionen über. das Gerichtswesen und über die: Besteuerung der

Ostindischen Produkte, . veranlaßt durch: Anträge des General

Profuratôts und des Handels - Ministers. Der: Erstere erhielt die Erlaubniß zur Eiribringung- einer Bill, nach welcher drei neue Richter am Kanzlei-Hofe-.und am Schaßkammergericht

ernannt werden sollen, um die Geschäfte rascher erledigen zu

können, und auf Antrag des Lebteren wurde beschlossen, daß. das

Haus am nächsten Montag sich zu cinem Ausschuß konstituiren

wolle, um über die Gleichstellung dex: Zölle auf Ostindischen und

Westindischen Rum zu berathichlagen. Lord Stanley trat dann mit seiner Motion -auf erneuerte Einbringung der im vorl: gen Jahrevon ihm zurückgenommenen Bill zur Aenderungder-Jrlän- dischen Wähler:Registrirung hervor; Lord Morpeth, der Secretair für Jrländ, widerseßte. sich“ diesem Antrage nicht, nur sprach er die Hoffaung aus, daß die Opposition auch der denselben Segen- stand betreffenden D euieien Bill am ten d. eine gleihe Gunst

erweisen werde, O'Connell trug zwar darauf an, daß die

Stanleysche Motion bis zum Donnerstag verschoben werden solle,

um der ministeriellen Bill den Vorrang einzuräumen, aber die: ses Amendement wurde mit 261 gegen 71, also mit einer Majo-

rität von 190. Stimmen, verworfen, und Lord Stanlcy er

hielt die verlangte Erlaubniß zur Einbringung seiner Bill.

Loudon, 3. Febr. Die hiesigen - Blätter theilten gestern nah den. Französischen die Nachricht mit, „daß Mehmed Ali die Túrkische Flotte ausgeliefert und daß die Pforte ihm die erbliche Veécwaltung des Paschaliks Aegypten verliehen habe. Die Mor- ning Chronicle schließt diese Anzeige mit folgenden Worten: „So kann denn -nun die Orientalische Frage als erledigt betrachtet werden, und zwar auf einer Grundlage, welche eine sichere Ge- währ fär den Frieden in der Levante: darbietet, und die selbs? Mehmed Ali's Anhänger nicht als - eine Ungerechtigkeit gegen dessen Ansprüche ansehen können. Und wir hoffen auch, daß die Segnung einer neuen Búrgschafce für die Erhaltung des Friedens sich „nicht bloß auf die Levante beschränken wird Mit derx- Erledigung dieser Frage: wird hoffentlich auch die ge- reizte Stimmung, zu welcher sie Anlaß gab, sich baldigst legen und. Europa nicht nux durch {dne Worte, sondern durch Hand- lungen von der Unruhe. befreit werden, welche natürlich aus der von Frankreich angenommenen Stellung entspringen mußte. Mit der Erfállung der Zwecke des Juli:Traktats hört die Allianz auf, von: welcher Feankreich sich fern gehalten: hat. Die Lage dieses Landes kann- daher nun nicht mehr a!s: eine -isolirte betrachtet werden. Es wird nicht isolirter. seyn, als England oder Oester- reih , - Rußland oder Preußen. Eine jede dieser MNatío- nen. könnte allerdings für c in jenen - Zustand der Jsoli- rung treten, über welchen Frankreich sih beklagt; da aber keine derselben Pläne. hat, welche die anderen zu einer Defensiv- Allianz vereinigen dürften, so be- gnügen sie sich damit, in denjenigen Zustand der Jso- lirung zurückzukehren,- aus welchem- der Juli-Trafktat sie aUfrief,

und der für alle Länder in Friedenszeiten der natürliche Zustand

ist. „Daß sie dies zu thun im Stande seyn werden, das hoffen wir zuversichtlich von dem guten Sinne der Französi- schen Regierung und des wahrhaft patriotischen Theils der Fran- ósiichen Nation.‘/. Dagegen: sucht der Courier aus anderen Ursachen wieder neue Besorgnisse über die Verhätitnisse zwischen England und Frankéeich zu erwecken, indem er wissen will, daß zwischen. den Kabinetten beider Länder kürzlich wieder ein. paar in sehr. gereiztem Ton abgefaßte Noten gewe@selt.. worden seyen. ‘Es be af'‘; sagt dieses Blatt , „dié: Abgeneigtheit der Frauzd- sischen Regierung, die;Unterhändlungen: zur Erledigung der: neuen Handels-Convention wieder- aufzunehmen. Lord Palnierston {oll, gereizt durch die: Art, wie Herr Porter in Folge der Juli -Note und in Folge unserer Aegyptischen „Kriegführung aus Paris ent- lassen wurde, Und noch: mehr durch“. die: Gleichgültigkeit „/ womit # spâte „diE: bereits geführten Handels Diskussionen Herr Guizot. später die: bereits ge G ganz der- Vergessenheit übergab, diesen Minister an diese Sache

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wieder erinnert und ihn, um. seine Ansichten \darlber: befragt ha- ben, worauf die Antwort erfolgt seyn soll, daß man über diesen Gegenstand wohl keine Worte weiter zu verlieren brauche, da der- selbe nicht ven Wichtigkeit sey. Darauf hätte dann Lord Pal- merston noch: hestiger erwiedert und im Wesenilichen -gesagt, daß, “da jeßt. durch die Siege der Britischên Waffen an den Kästen von Syrien und durch den Erfolg der Britischen Diplomatie ju Alexandrïén allez Grund zu Streik und Eifersucht beseitigt ey, Frankreich sich nicht länger für gedemüthigt zu halten und nicht länger Rachaefühle und Repressalienpläne zu hegen brauche. Er soll ferner erflárt haben, daß, da pseifommerglälen Unterhandluti- gen schon so weit gedtehen gewesen; daß sie bereits in einen regel- mäßigen Traktat zusammengefaßt worden oder doh nahe daran gewesen, in einen solhen zusammengefaßt zu werden, Engiand berechtigt seyn würde, die jebigé Ablehnung der Unterzeichnung und Ratification desselben, im Verein mit den ungeheuren Kriegs rústungen, die gleichzeitig in Frankreich stattfänden, als einen Beweis

von feindlichen Gefinnungen der Französischen Regierung, wo |

nicht gar als eínen casus bel'i, anzusehen. Was Herr Guizot hierauf geantwortet oder antworten- wird, wissen wir nicht, uad wir theilen diese Gerüchte nur mit, wie sie uns zugegangen sind.“ An der hiesigen Börse. hat die Nachricht von der. definitiven Er- ledigung dèr orientalischen- Frage gestern zwar mehr" Festigkeit in den Cours der Fonds gebracht, aber kein Steigen derselben veran- saßt, und selbst die anscheinende Festigkeit, womit der Geldmarkt. eróffnete, behauptete sich faum im Lauf des Tages; indeß glaubte man, daß andere als politische Ursachen hierauf cinwirxkten.

Die Regierung láft jet fünf große Kriegs-Dampfböte bauen, von denen eins, der „Driver“/, schon fertig ist. Es enthält zwet Maschinen, jede von.140z Pferdekraft und: 1400 Tonnen.

Den Inhabern Spanischer Fonds giebt die Morning Chronicle den Rath, das Verfahrèn, welches die Spanische Negterunz in Folge der von idr angeordneten Kapitalijirung der Zins-Rückstände einschlagen werde, ruhig abzuwarien. Wenn es dem Ministerium gelinge, die rückständigen Ceupons in proc. Fonds umzuwandeln und durch den Verkauf von Natiönalgütern in einigen Jahren Alles ins Reine zu bringen, so werde es aller- binas großen Nuben schaffen. _ Man- behaupte aber, daß der Spanische Schaß sich außer Stande besinde, die neue Maßnahme wirklich ins Werk zu sesen, und die Spanier selbst würden das am besten

Zweckmäßigkeit eines niedrigeren Zoll - Tarifs zu überzeugen, so ¡verde die Einnahme Spaniens bald so sehr zunehmen, daß sich die Sache leiht auéführen lasse. Jedenfalls sey aber diese gréßere

da streitendeLokal-Jnteressen und Vorurtheile sich in den Weg stellten ; indeß lasse das Resultat, welches der Streit wegen der Fueros gehabt, Günstiges erwarten. „Js daun einmal“', füzt das ge- nannte Blatt hinzu, „das Elemen®ò der Krafc, welches cine libe-

ralere Handelspolitik hervorruft, gewonnen, und treten die Erspar-

nisse ein, welche die Herabsetzung des Heeres -auf den Friesens- fuß möglich machen iverden, so verzweifeln wir nicht an dem glücklichen Erfolg der Bemühungen des Herrn Gamboa zur Ver- besserung des Spanischen National-Kredits.““

Die Konservativen: haben sowohl bei der Wahl zu Canter- bury, wie bei der zu Walsall, gesiegt. . Die leßtere besonders war von Wichtigkeit, weil hier der Verein gegen. die Korngeseße seinen ganzen Einfluß in die Wagschaale des liberalen Kandidaten geworfen hatte. Am ersteren Öcte war das Resultat bei der Abstimmung durch bloßes Handaufhehen- dasselbe, an leßterem aber hatte, nach der Erklärung des. Sherisss, hierbei der liberale Kandidat, Herr Smith, den Sieg davoûgetragen. Es wos ce lerdings, da bei der . schriftlichen Abstimmung die Majorit tf r den Tory, Herrn Gladstone, nur 38 Stiminen betrug, bet der Menge der Abstimmenden nicht genau zu übersehen gewesen scyn, für wen die Mehrzahl der Hände sich erhoben hatte. An bei den Orten wurde auf eine zweite, schrifilihe Abstimmung ange- tragen , und diese ergab denn in Walsall für Herrn Smith nur 327, für Herrn Gladstone abex 365 Stimmen, und in Canters bury, wo das Resultat unverändert blieb, für den 2WhHig, Herrn Wilson, 619, für den Tory, Herrn Smythe, aher 782, also eine ‘Najoritát von 163 Stimmen. Großer Jubel der Tory-Partei vealecitete diese bciden Siege; zu -Walsall fürchtete man für die Ruhe der Stadt, die sich am Schluß der Wahl in bedeutender Hufregung befand, doch ist eine hinreichende Militairmacht dort, um ernstliche Gewalt-Ausbrüché zu verhindern.

Der Abgang der Niger-Expedition, der am 30. Januar satt- finden solite, hat noch cine Verzögerung erlitten, da die Schiffe

| bis dahin nicht ganz. segelfertig gemacht werden konnten; ja, man

otaubt sogar jet, taß sie auch im Lauf dieses Monats noch nicht alle abgehen werden, weil zwischen der Abfahrt des einen und des

| anderen Schijfs izziner ein Zwischenraum von 10 Tagen stattfinden

oil. Der ERERIE Albert‘ ihm- folgen. : 7 2268 E ist die diesjährige Session der Legislatur von Neufundland eröffnet worden; der: Gouverneur jagt in seiner Ersffnungsrede, daß die Einkünste der Kolonie sih in Folge der in der vorigen Session angenommenen fiskalischen Gesetze schr ver mehrt hätten, und daß der Finanz-Zustand daher besriedigend sey; er hofft indeß, daß man dem Zoll-Departement noch größere Voll: machten zur Verhinderung des Schleichhandels verleihen werde, weil dieser den Einnahmen noch immer bedeutenden Schaden thue. Ferner empfichlt der Gouverneur, für die Kranken und arbeitsun- fähigen Armen zu sorgen, da für - das laufende Jahr noch gar keine solche Bewilligung, geschehen sey, und daher sogar das Hospital habe ‘geschlossen werden müssen. Ganz besonders macht er dann auf die Nothwendigkeit ‘einer Verände- rung des Wahl - Systems äuswmerksam „„ damit #0 ärgerlichen Auftritten vorgebeugt werde, wie sie bei den lezten Wahlen hier und da vorgetominen. * „Wenn“‘&xso0 heißt es in der Rede, ¡in den beiden großen Distrikten der Kolonie, die 7: von den 15 Mit- gliedern des Versammlungehauses wählèn, die Wahlen nicht an- ders ais unter dem Schutz der Bajonette stattfinden könnten, wenn trutale Gewalt und anarchische Leidenschaft fortwährend ihr Vze- sen treiben und zwar, wie bisher, in solchem Maße, daß sie nur durch Einschreiten der Militairmacht im Zaum gehalten werden konnten, so würde man daraus 'den unvermeidlichen Schluß zie- hen müssen, daß für die _Jnsel ein Repräsentativ-System und le- giélative Institutionen nicht paßten, und daß diese alte Besibunz der Britischen Krone noch nicht reif dazu sey, ihre Angelegenhei ten selbst zu leiten und vermittelst einer General. Sn über ihre verschiedenen Interessen “zu wachen: ani C gt der Gouverneur noch ein Geseh zur Erweiterung der Post-Tom- municationen an und: empfiehlt verschiedene andere Maßregeln der Aufmerksamkeit der Legislatur, namentlich auch die vorzunehmende Erneuerung: oder Aenderung des Unterrichts-Gesebes „- in welcher insichr er die Meinung ausspricht, daß das im Distrikt von St. John. befolgte System, nach-welchem katholische Und prote: stantische Kinder zusammen unterrichtet werden, sich als sehr heil- sam bewährt habe. an d 490 '

wird zuerst unter Segel gehen und der

Der ministerielle Globe zeigt nun als bestim:nt an, daß die junge Prinze|sin nah der Königin und der Herzogin von Kent Victoria, nach der verwittweten Königin Adelaide und nach der Königin der Belgier Louise heißen werde. Pathen werden, wie schon erwähnt, der König der Belgier, der Herzog von Sussex, die verwittwete Königin und die Herzogin von Kent jeyn.

Eine Deputation der Seiden-Fabrikanten und Scidenweder, welche vor einigen Tagen der Königin durh die Vermittlung des Lord Normanby mehrere Proben verarbeiteter Scidenstosse hatte überreichen lassen, hat die Anzeige erhalten, daß die Köni- gin im nächsten Mai einen Ball veranstalten werde,“ auf welchem jede Dawe in Britischen Seidenzeugen erscheinen folle. Man hofst, daß die Seidenarbeiter zu Spitalfields und Beihnalareen durch di:ses Patronat der Königin zu Gunsten der im Julande gearbeiteten Seidenzeuge die ihnen so ndöthizgen Bestellunzen in kurzem erhalten werden. ; W

„„Besser spät als gar nicht“, so überschreibt der Morning Herald die Anzeige, daß am Freitage eine amtliche Abschrift des Juli 7 Traktats beiden Parlamentsehäusern auf Befehl Jhrer

Tâjestät dur die Regierung Übergeben wotden scy. „Soliten die- Whias“/, fügt das genannte Biatt spoitend hinzu, „noch bis zur nächsten Sesston im Amte bleiben, so würde es uns gar nicht wundern, wenn Lord J. Russell dem Unterhause ganz crnsti;aft anzeigte, daß Jhre Majestät die Königin Anna gestorben 1cy.“

In Bezug auf die von Sir R. Peel getadelte Uebergehungz

| Frankreichs in der Thron-Rede, bemerkt der Globe, daß leit

1830 feine Erwähnung Frankreichs in der Thron-Rede cn!halten gewesen sey, ausgenommen "wenn es sich von cinem bejonderen Vertrage mit der Französischen Regierung gehandelt. Auch habe, als. in früheren Jahren England nicht die Mitwirèung von Franke rei erhalten, zu der es in Folge der Verträge berechtigt gewe}: it, dieselbe Uebergehung Frankreichs stattgefunden, und zwar oqne Kommentar. Uebrigens mache. sich wohl die OppositionEparteé jeßt so wenig als früher aus der Freundschaft mit Frankreich, sondern erheuchele dieselbe zur Zeit nur, um die Minister -unpo- ulair zu machen. s Zu Gn von der Gesellschast sür die Kolonisirung MNeu- Seclands ‘auf den i3. Februar veranstalteten Festmahle, bei wel- chem die Verleihung des Privilegiums der Gesellichaft gefeiert werden soll, ist auch der Kolonial-Minister, Lord John Rüsfell, eingeladen worden und hat die Einladung angenommen. t Morning Chronicle bemerkt, es liege hierin der beste Beweis, daß alle Differenzen zwischen der Regierung und den Kolonisirera von Neu-Seeland aufgehört hätten, und daß der Kelonial-Mini- ster die Nothwendigkeit a L rve bd solcher Kotoni- irungs-Gesellschafien bestmöglichst zu fördern. P N Der Pet sagt, es sey auf Russischem Weze die Nach- riht hier einzeganaen, daß schon ein Handels- Traktat zwichen England und der Chinesischen Regierung abaeschlosscn orden scy, dessen Haupt-Stipulationen wären, daß der Handel-.zw ischen Eng. land und China in Zukunft in den drei Häfen Can on, Emoy und Ninçpo betrieben werden sollte. . Das genannte Biatt will jedoch diejer Nachricht keinen Glauben schenken. A, Die Auswandèrungen vermehren sich, was man dem al gel an Beschäftigung und? dem geringen Arbeitsloha zu chreibe. Vor einigen Tagen verließen 20 Familien Nottingham, um fich ; ‘alien einzuschissen. J ] Bug S Bird in Ei eéern darauf aufmerkiam gemacit, daß die Engländer in ihren Seeschlachten meistens mit -verhälts nißmáßig geringen: Verluste gesiegt hätten; der Verlust bei Se. Jean d’Acre ist jedoch der geringste gewesen, den man le erlebt Zat. Als Beispiel werden angeführt: Jn Lord Howe's Schlacht, am 1. Juni 1791, waren 26 Linien|\chiffe mit 17,600 Mann; Gesammt-Betrag der Gerödteten und Verwundeten 1078, In Lord Bridport's Schlacht, am 23. Juni 1795, waren 1d Linien- schiffe mit 109,000 Mann; Todte und Verwundete 144. N Lord Vincent's Schlacht waren 15 Linienschiffe mit 10,600 Main; 300 Tocte und Verwundete. In Lord Duncan's Schlacht, im Oktober 1797, waren 16 Linienschiffe mir 8000 Mann; Todte und Verwundete 751. Jn Lord Nelson's Schlahr am Nil, an 1. August 1798, waren 14 Linienschisse mit 8000 Mann; ¿fodte und Verwundete 85. Bei Lord Neljon's Angriff auf Kopcn- haaen, am l. und 2. April 1801, waren El Linienschisse und 5 Fregatten mit 17,000 Mann; Todte und Verwundete 1524. In Lord Nelson's Schlacht bei Trafalzar, am 21. Oktober 1803, waren 27 Linienschiffe mit 17,000 Mann; Todte und Verwune- dete 1521. Bei Lord Exmouth's Angriff auf Algier ware 5 Linienschiffe und d Fregatten mit 3000 Mann; Todie und Wer- ete 88. j PARES Kriegs-Minister hat der Armee bekannt gemacht, daß vom 1. Juli an all? anulichen Gebühren, welche bieher bet e litairishen Ernennungen erhoben wurden, mit Ausnahme e durch cine P vorgeschriebenen Stempels von Shilling, wegfallen sollen. | N 2 Die A eaten des Oberst Cardigan in einer Bet Logen dcs Drurylane-Theaters gab vor einigen Tagen, als lic e wurde, wieder Anlaß zu lauten Zeichen des Mißfallens, Y e die ganze Vorstellung hindurch fortdauerten. Lord Cardigan Wt x jedoch den Sturm muthig aus. Nach dem Schlusse der P stellung erwartete ihn aren Theater noch ein ähnlicher Cm f it Pfeifen und Zischen. t T 4 Man wird M París geschrieben, daß die Polizes wieder neuen Umtrieben auf der Spur sey, da die republfanisden Sectionen, zu welchen Borbès gehörte, sih wiederum an den Barrièren versammelten und ihre Weiber, mitbxächten „. Um, 19 den Zwcck der Zusammenkünste zu verheimlichen. „V, den „National“ seyen fie: aha uten O nur de ublifanismus des Bürgenthums repräjentirc. ad | Nach amtlichen Berichten ‘belief. sich während des e vom 26. September bis zum 26, Dezember E der. Prie Gesammt- Betrag aller im Umlaufe befindlides L S vat-Banken und, der Äctien-Banken auf - 10,248,22 Pl- ll “s - 575 838 : 3,728,155 auf. le6tzre fominèn. wecvon 6,575,838 auf erstere und %‘="- as e A ie Jn der Nacht des 24. Januar sind M geltige! Dat und dichter Finsterniß zwei Schiffe an der ste h A shire mit solcher Gewalt auf einander gestoyen, D S sogleich eingedrücft wurde, und die Schiffe, ava 008, Une Ne 5000 Pfo. St. Ladung hatte, alsbald zu tens e L n mit Mühe rettete sich die Mannschafe in den Ren, P ne SNinuten waren beide Schiffe untergegangen. Der Pet ust wir auf 12,000 Pfd. St. geschäßt.

Belgien.

: 3. Febr. Das Journal des Flandreê, bes R u (La katholischen Partei in Gent, jedoch seit wei Jahren mit den hierarchischen Führern dieser Partei zerfal- len, erklärt jebt, es sey vôllig ungegründet, was kürzlich in, ande ren Blättern erzähír wurde, daß die Regierung es für ihre In- teressen gewonnen habe. Nicht die Regierung, sondern die Me chische Fraction, als deren Organ das „Journal de Bruxelles

“ia Betracht.

den Acker, das Obdach, das Gewerbe und das Brod.

(bisher „Courrier de la Meuse‘) angesehen wird, habe ihm (dem „Joûrnal des Flandres‘/) Antráge gemacht, die es jedoch ent- chieden zurúcégewiesen, da es, im Jnteresse der katholischen Par- tei, weder der hierarchischen Fraction, noch dem l:beral gesinnten Ministerium angehdren wolle. Man sieht hieraus, daß jebt die Bezeichnunz „katholische Partei“/ in Belgien vielfache Nüanci- rungen hat, und daß es jedenfalls unrichtig ist, diese Bezeich- ning fr idencisch mit „katholischer Kirche“/ und „Ffatholischem Glaubensbckerintniß“/ zu halten.

Dänemark.

Kopenhagen, 26. Jan. Die Dänische Flotte, für die jest ein neuer Plan entworfen ist, besteht zur Zeit aus 7 Linien- \chisen, „Dronning Maria“ §4 Kanonen, „Waldemar“/ §4 Ka- nonen, „Fredrik den Sjette‘“/ §4 Kanonen, „„Skjold‘/ 84 Kano- nen, „Christian den Ottende‘/ §4 Kanonen, „„Danmark“/ 66 Ka- nonen, „Dhdnix““, was zu einem Blockschisfe geschleift ist; aus 7 Fregatten, „Thetis‘/: 48 Kanonen, „Freia“/ 46 Kanonen, ¡(„Davfruen‘“’ 46 Kanonen, „„Rota‘/ 46 Kanonen, „Bellona‘‘ ¿v Kanonen (auf einer Fart um das Cap Horn), „Nymphen“/ 40 Kanonen, „Fylla“ 40 Kanonen; 4 Korvetten: „Galathea/“ 26 Kan., „„Najaden““ 20 Kän., „Diana‘/ 20 Kan., „Flora‘/ 20 Kan.; 5 Briggs: „St. Thomas‘/ 16 Kan., „St. Jan“/ 12 Kan., „„Alart‘/ 12 Kan., „St. Croix‘/ 12 Kan. (in Westindien), „Mercurius‘/ 12 Kan (in Westindien); 3 Schonern: „Elbe‘/ § Kan., „Delphi- nen‘/ © Kan., „„Pilen‘/ 6 Kan.; 3 Kuttern: „Helsingdr“/, „Maa- aen‘, „Sovalen“/. Außerdem besteht die Ruderflotille aus §0 Fahrzeugen, nämlich aus 14 Bombenkanonen - Schaluppen, 15 Bomsenjollen, 49 allgemeinen Kanonen-Schaluppen, wozu noch zei im Bau befindliche Bombenkanonen - Schaluppen kommen. Bei dieser Flotte sind angestellt: 1 Admiral (Holsten), 2 Vice- Admirale (Johansen und der Kronprinz), 5 Contre - Admirale, & Commandeurs, § Commandeur: Capitains, 20 Capitains, 29 Capitains Lieutenants, 42 Premier: Lieutenant und 38 Seconde: Lieutenants, außerdem aber eine Masse der unteren Mannschaft, Holmsleute, welche hier in der Residenz ihr eigenes Quartier, die sogenannten Neuenbuden, haben.

Deutsche Bundesstaaten Darmstadt, 20.-Jan. (A. Z.) Der Kdnigl. Nieder- ländische Staatsrath, Freih:rr von Gagern, hat als Mitglied unjerer ersten Kammer einen Antrag in dieselbe gebracht, welcher zivar zunächst das Hessische Auswanderungswesen betrifft, aber doeh auch die aligemeineren Momente kräftig dabei im Auge be- hâle, Dasselbe ist der Fall in der Antwort des dirigirenden

Staats - Ministers, Freiherrn du Thil, an den dritten Aus\chuß

def ersten Kammer, welchem jener Antrag zur Bericht-Erstattung zugewiecien worden war, und der den Freiherrn du Thil um

4lufichli}se ber die in dem von Gagernschen Antrage berührten |

Verhältnisse ersucht hatte. Jn Verbindung damit sind denn auch die weiteren Bemerkungen des dritten Ausschusses der ersten Kammer selbst interessant. Folge des Antrages in- der ersten Kammer war: Zutritt zu dem Antrage des Ausschusses. Da nur wenige Tage vor dem Schlusse des Landtages die Sache aus der ersten in die zweite Kamme: kommen konnte, so war eine Berichterstattung/ und Berathung da niht mehr möglich. Der Antraz (wie er in den mittlerweile gedruckten Kammer-Verhand- lungen enthalten ist) lautete: „Die hohe Staats-Regierung. zu bitten und -zu veranlassen, daf eine beständige Kommission von Mitgliedern der Ministerien“ des Auswärtigen und des Jnnern niedergeseßt werde, welche. die Auswanderung überwache, beob- achte, sie denen, die dazu entschlossen sind, erleichtere, diese in der Wahl und den Mitteln leite, selbst dazu die nöchigen Verbin- dungen anfnüpfe, die Kenntnisse im Zusamtnenhange sich ver: schaffe, den Auswandernden den auöwärtigen Schub erlange und sichere, und sie auch dort zu ferneren Maßregeln beständig im Auge behalte und soweit wie möglich fortgeseßt protegire. Die unzestrittenen Thatsachen. sind: 1) die Fortdauer dieser Aus- wanderung; 2) und zwar báäld da, bald dorthin in aller Welt Enden; 33 die Unkunde dieser Klassen, bis- weilen ‘ihre Unbehälflichkeit; 45) Häufig die üble Wahl und darum der s{limme“ Erfolg, das Verderben der Untergang, und die auch dem Staate und den Gemeinden schädliche Rúck- fehr; 5) daß eben diése Auswanderung den Mangel der Kolo- nieen der Deutschen andeutet und zum Theil dafür Ersaß leistet. ‘Die erske bestrittene Frage, die es jedoch eben wegen der tägli- chen Erscheinungen“ nicht seyn sollte, is schon die, ob diese Aus- wanderung für Deutschland ein Bedürfniß sey. Man deobachte, wie bei so steigender Bevölkeruna, England, Frankreih, Ruß- land, ja selbt Nord-Amerika ihre Menschen verbrauchen. Für die Deutschen ist das große Problem, die Frage wohin? Dem Jn- dividuum, wie bei mir der Fall is, wird es {wer in seiner Fíolirung, in seinem Verhältniß des Nichtberufenscyns, sich die behufizen Kenntnisse zu vershäffen. Jch weiß es aus eigener Erfahrung, da ich es mehrmals versucht habe. Es kommt hin- zu, das die mehr oder minder civilisirten Staaten, welche aufnehmen, háufi in ihren Maßregeln abwechseln, nach Motiven oder Ansichten bie ihnen eigen sind. Das zu verfolgen, ist vielleicht der {chwerste Punkt der Aufgabe. Jch will Hier beispielsweise Rußland und Hosen nennea und hier Russische Publicationen anfügen, mich auch darauf wegen der darin unterstellten Frequenz beziehen: Jch hade an slch gar féinen Einwand gegen diesen Ueberzug nach Polen oder noch weitér hin. Die Prinzipien - Frage, der Prin- zipien-Streit dem ih ohnehin abhold bin. kommt hier wenig Nur eine gewisse und in Zahl beschränkte Klasse {ucht Freiheit, oder was se so nennen. Bet weitem e een nd da-

für seben sle ihrer Hánde Arbeit cin. - Und ich deute dabei nicht

“ungern. auf die neuên Verhältnisse zwischéh beiden Staaten Ruß-

länd Und Hessen ‘hin, denen ich“ alle Art von Segen wünsche, und auch auf diesem Wege. Zu den Folgerungen gehört also, was eben der einzelnen Persón' in der Fortsehung so hwer wird, die Körrespondenz mit auswärtigenBehörden das Begehren, daß die Ankömmlinge dort fortan berücksichtigt, die Verheißungen gehal- ten; Unbill abgewendet werde. Und fo vieles Andere, was sich daran knúpfi! Die eigenen Konsulate sind dazu die nächsten Hülfémit- tel. Sie werden ohne Zweifel vermehrt werden. Konsulate sind ohne- hin humane Einrichtungen und ih habe das Zutrauen, daß auch Fremde sich nicht entziehen, sondern hülfreih die Hände bieten wérden. Die Erfahrung hat das schon bestätigt. Alsdann dür- fen wir wohl erwarten, daß andere Staaten in denselbigen Ver- hästnissen etwas Aehnliches einrichten werdén, und jeder Tag wird damn den anderen belehren. Jene Analogie, daß Auswanderung für uns Colonisation sey oder sie vertrete, deutet auch augen- scheinlih und logisch auf diese schône humane Verpflichtung, diese unsere lieben Landsleute noch auswärts im Auge und ge- wissermaßen im Schuß zu behalten. Die so Ausgewanderten korrespondiren sehr natürli mit der Heimath, und ih nehme nicht Anstand, die Auswanderung noch fúr die gedeihlichste zu halten die auf Einladungen der früher weggegangenen Ange-

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hdrigen statthaben. Die amtlich bewirkte Vorlage solcher Kor- respondenzen wird den Kommissionen sehr behufig seyn. Daß ih noch keine áhnliche Staats: Anstalten, wenigstens nicht deutlich, rings um mich her sehe, ist kein Einwand. Es enthebt mich nur des Verdachts, als wollte ich der Regierung einen Vorwurf ma- chen. Die Bewandtniß is nur, daß ih mi persönlich mehr mit der Sache und dem Bedürfniß beschäftigt habe, als wohl irgend Jemand. Wir sind auch in anderen Dingen mit dem Bei- spiele vorangegangen. Fch empfehle dringend, daß es auch hier- mit geschehe.“

Wiesbaden, 31. Jan. (Köln. Z.) Unsere gegenwärtige Winter-Saijon, deren Emporblühen wir den neuesten Bemühun- gen der um unsere Heilquellen vielfa verdient gewordenen Dok- ren Richter und Peez zu verdanken haben, scheint die vorjährige, während welcher (vom 15. Oktober 1839 bis zum 15, April 1840 gerechnet) 384 Kurgäste hier verweilten, an Frequenz und Glanz noch übertreffen zu wollen. Noch jede Woche hat uns Fremde zugefüßrt, die theils zum Vergnügen, theils um für ihre \chwächliche Gesundheit Nußen von unjerem milden Klima zie- hen, oder auch um Gebrauch von hiesigen Heilquellen machen zu fônnen, in dem freundlihen Wiesbaden ihr Asyl suchen. Unter ihnen machen die Engländer die größte Zahl äus, die si biei ganz häuslich eingerichtet haben, sehr heimisch fühlen, und sagar jeden Sonntag durch ihren hier mit ánwcsenden Pastor in unserer evangelischen Kirche Göttesdienst für sich Haticn lassen. Außer den Briten weilen auch noch mehrere Familien «s Ruß- land, Schweden, Holland und mehr als jemals um diese Jahres zeit Kupgäste aus dem nördlichen Deutschland in unserer Mitte, Durch die Erhebung Wiesbadens zur Residenz, wodurch viele Hoffestlichkeiten, als glänzende Bälle, Konzerte, Sdirecs 2c. statt- finden, zu denen auh Fremde höheren Ranges eingeladen werden, so wie ferner dur das jebt vorzüglich gut beseßte hiesige Hof- theater, als auch endlich durh viele andere Hälfequeilen für das soziale Leben, bietet unsere Stadt den im Winter fich hier auf- haltenden Fremden so viele Genússe dar, die wohl den meisten Anforderungen - eines gebildeten Publikums zu ent‘prehen im Stande und schwerlich zu dieser Jahreszeit an cinem anderen Kurorte unseres s{chônen Deutschen Vaterlandes wieder zu finden seyn möchten. Unter den hier anwesenden Notabilitäten verdi:nen

Ourousoff ‘aus Rußland, die Gräfin von St. Germain und der Lord Lewall aus England, der Sraf von Harach aus Wien und der Graf von Althanaë-Otrante aus Schweden angeführt zu werden.

j Frankfurt, 5. Febr. = Frankreich entsprechen nicht ganz den Erwartungen, welche man

noch. vor kurzem auf die baldiae Beilegung der dur den Trak-

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“zu verleihen. Frankreich glaubt ferner, seine Europäische Stellung “durch eine imponirende Waffenmacht unterstüßen zu müssen, und wir können aufs bestimmteste versichern, daß in Frankreich neuerdings Alles aufgeboten. wird, cine \olhe Waffenmagcht in effeftiven Stand zu bringen. Dadurch sehen sh aber die übri-

veranlaßt, ihre Streitkräfte so zu ordnen, daß sle dem allenfallsî-

Würde und Nachdruck begegnen können. Man darf und will nicht behaupten, daß von (rgend einer Macht die Störung des

der Diplomatie -n«ch nicht gelungen is, das Französische Kabinet zu vermögen, sich den übrigen anzuschließen, würden wir vorerst aus dem bewaffneten Frieden shwerlich heraus kommen. Dessenungeachtet darf man die Hoffnung auf die Wiedergewin- nung eines vollkommenen Ruhestandes nicht verlieren, denn es ist kaum denkbar, daß irgend eine Macht die Verantwortlichkeit úbernehmen wolle, cinen Krieg zu entzünden, dessen Ausgang shwer vorher zu bezeichnen ist, da alle Mächte gerüstet sind.

Gestern passirte der Königl. Großbritanische Oberst Townley, als Courier von Konstantinopel kommend, auf der Reise nach London unsere Stadt.

Wenn wir heute bemerken, daß in dieser Woche hier und wie man höôrt auch in dem nahen Großherzogthum Hessen neuer- dings mehrfache Arrestätionen stattgefunden haben, geschieht es nur, um- dadurch anzudeuten, daß die Gerüchte von Beendigung der politischen Untersuchungen nicht gegründet seyn können. Sie werden indessen mit möglichster Beschleunigung ihrem Ende ent- gegengeführt werden.

Die Unterstüßungen für die Bewohner der durch den bei- spiellosen Austritt der Nidda schwer betroffenen Orte fließen immer noch sehr reichlich. Nächsten Sonntag veranstaltet auch unser rast- loser Kapellmeister Guhr mit Unterstükung aller musikalischen Kräfte unserer Stadt eine große musikalische Akademie zuin Besten der besonders hart bedrängten Orte Rödelheim und Hauhen. Man erwartet eine reiche Einnahme.

Unsere Börse zeigte in dieser Woche keine große Beweguna, da von außen der Jmpuls dazu fehlte. Die Stimmung der Fonds- war cher flau, besonders auc auf den Rückgana der Französischen Rente. Auch die Tanus-Eisenbahn-Actien sind lang- jam im Fallén: begriffen; doch har nicht die {wache Frequenz der Bahn im vorigen Monat ian konnte sie nicht besser er- warten sondern es haben mannigfache Géküchte die Sp-eku- lanten zu Verkäufen in den Tanus- Eisenbahn: Actien veranlaßt. Sie wurden aber heute doch noch mit 326 Fl. (86 Fl. Agio) bezahlt. Bei der wiederum eingetretenên strengen Kälte is der Eisgang des Main nicht allein stark, sondern es hat sich der Fluß vor unserer Stadt theilweise wieder gestellt.

Oesterrei.

Wien, 1. Febr. Der seit der Verseßung des Gra- fen von Wilczek nah Wien durch vier Jahre vakant gebliebene wichtige Posten cines Gouverneurs von Tyrol und Vorarlberg ist in den leßten Tagen des verwichenen Monats besest worden Die Wahl Sr. Majestät fiel (wie bereits erwähnt) auf den Hof- rath der vereinigten Hof-Kanzlei, Grafen Klemens von Brandis, einen Mann, welchen sowohl die dffentliche Meinung in Tyrol, wo er in früherer Zeit, als Kreis - Hauptmann von Boßben, sich allgemeine Achtung erwarb, als das Urtheil unserer Staatsmänner für vollkommen geeignet und seinem neuen Berufe gewachsen erachten. Gleichzeitig wurde der bisherige Gouverneur des Litto- rale, Herr von Weingarten, in gleicher Eigenschaft von Triest nach Laibach verseßt; er erhält den Grafen. Franz Stadion, bis- pee Hofrath bei der Hoffammer zum Nachfolger. Ueber die

rnennung eines Gouverneurs der Lombardei, an die Stelle des in den Staats-Rath berufenen Grafen von Hartig verlautet noch

besonders der junge Fürst von Esterhazy aus Ungarn, der Fürst |

gen Mächte und namentlich auch Deutschland, aufs dringendste,

Die neuesten Berichte aus |

‘tat vom 15. Juli entstandenen Differenzen hegen und aussprechen | P zu dürfen glaubte. Die Orientalische Frage ist allerdings im Wes ; : E alien entschieden, allein Frankreich scheint seine isolirte Stel: | ‘lung noch nicht verlassen zu wollen, so sehr sich auch die übrigen | —Môchte bemühen, durch ein gemeinsames und überecinstimmendes | ¿Wirken dem allgemeinen Frieden neue und dauernde Grundlagen | | unserer in Syrien dienenden Offiziere gesehen, welche die Lage |

|

gen Eintritt ernster Ereignisse mit Ruhe entaegensehen und mit |

Friedens geradezu provozirt werde, da es aber den Bemühungen |

nichts mit Bestimmtheit. Viele Stimmen bezeichnen den Fürsten August Lobkowis, Präsidenten der Hoftammexr für Münz- und Bergwesen, cinen unserer gewandtesten und vielseitigst gebildeten Staatsmänner, als den muthmaßlichen Mann der Allerhöchstcn Wahl. i h, Vor cinigen Tagen traf Herr Anatol von Demidoff mit se i- ner Gemahlin hier cin, um bereits heute die Reise nah St- Petersburg, wohin ihn das Kaiserliche Gebot beschied, sortzu- seßen. Die Reisenden beobachteten hier das strengste Jnkognito.

Wien, 2. Febr. Jn der eleganten Welt- belébt si) allmálig der Karneval; doch hatte sie bisher nur auf einem gro- ßen Hofballe und auch bei dem Feste des Russischen Botschästers am Syloester- Abende Gelegenheit, sich zu versammeln; mehkerc flei- nere Bille kommen hier nicht in Beträcht, da nur ein Theil unserer in vielfache Kotterieen zerspalteten Gesellschaft hierzu ge- Fir heute Abend veranstaltet Fürst Lichtenstein cin ¿roß:s Ballfcji. Uncer den wenigen fremden von Namen, welche den Winter hier zubringen bekanntlih lag Wien von jeher

außerhalb der aroßen Europäischen Heer--und_ Wandersiräße von Nord nah Süd zeichnet sch die Fürstin Kurakin, Gemahlin des zwriten Russischen Borschafts-Secretairs, durch ihre Schèn- cir und Anmuth aue. Weit fröhliher als in den höhercn Kreisen geht es in den dem Volke und allen Ständen gcössneten und secê in Ueberfülle besuchten. dffentlichen. Belustigungeorten her. Solcher giebt es nun zahllose. Die Straßenecken sind mir Ball-Anzeigen úberdeckc, und man hat nur die Schwierigkeit der

Wohl zu überwinden. Besonderen Zulaufes erfreut sich das ¡Ely num“, ein mit Geschmack und nicht ohne cinige Phantasie, gewiß aber phantastisch genug ausgeshmüter gigantisher Weinkeller unter dem Schulacbáude zu St. Anna, daher denn auch der nie ruhente WBienerwil die Schüler dieser Anstalt, welche (bei den Prüfun- gen} durchfielen, damit vertrdstet, damit vertröstet, daß sie ins Elysitum kämen. Minder splendid aber nicht mindêr lustia sicht es in den Sâlen der Vorstädte und Dórfer außerhalb der Lüiien aus, ja èinige darunter werden sogar, häufig vön derx elegantcn Weit, wenngleich uicht des Tanzes halber bejucht. Aus den Re- douren:Sôlen is die ehrwürdige aschgraue Hülle, welche seit Un- denflichen Zeiten die Wände Cekleidete, entfernt und durch cin iteues glänzendes Gewand erseßt worden. Aber dén alten Maékcn- Humor, die JFtaliätische Kunst des „ZJntrigirens“/, welche im vo- rigen Jahrhundert von der nahen Republik Venedig. in ihrem Markus Plate so warm zu uns herüberwehte, konnte man nicht

wieder Heleben.

3. Febr. Der heutige „Oesterreichische Beob- achter“ enthält (wie bereits im vorgestr. Bl. der St. Ztg. acwmel- det wurde) wichtige Nachrichten aus dem Ortent, welche Jhncen auf außerordentlihem Wege mitgetheilt wurden, daher ich mich enthalte, sié hier zu wiederholen. Die Thatsache der wirklichen Unterwerfung Mehmed Alis und der, von \o vielen Seiten Zeiten nocl immer theils hoffend theils sürchtend in Zweifel ge- zogenen Ausführung des Londoner Traktats kann nun von Niemandem mehr geleugnet werden. Jch habe Bricfe

Wien,

der Armee Jbrahims als höchst kläglich, ja verzweifelt \{ildern. An all den durch den Touloner Korrespondenten der „„Allaemei- nen Zeitung‘“ und die Französishen Blätter verbreiteten Gerüch- ten neuerlicher von Jbraßhim erfochtener Vortheile, von seiner im- posantenHaltung u. st. w. ist kein wahres Wort. Die sogenannte puissänce égyptienne ist gebrochen und vérnichtet, das Wort, weiches die Mächte der Pforte am 27. Juli 1839 (durch die, freilih auch von Frankreich mit unterzeichnete Kollektiv: Note) aegeben, ist gelô|t: das Mittelmeer ist noch- kein Französischer See, so wenig als der Rhein cin Französischer Gränzstrom, und der vielfach bedrohte Friede ist keinen Augenblick gefidrt worden

ben Ohren verständlich zu werden. Hier brachte die leßte Kunde aus dem Oréíent, insofern man jebt schon darüber urtheilen kann, die beruhéigendste Wirkung hervor. Jn den diplomatischen Kreisen betrachtet man die Türkisch - Aegyptische Frage für beendet, es handelt sich nunmehr darum, die richtige Formel sür den Schluß des großen Welt-Drama's zu finden. Man fräat sich, wie wird diese Lösung in Paris aufgenommen werden? Ohne Zweifel verständiger, als die Kunde von dem Absci.lusse dés Juli-Vertrages. Das feste Zusammenhalten der vier Groß- mächte, ungeachtet aller Versuche, die Saat der Zwietracht zwi- schen ihnen auszustreuen, die Wiederbeleburig des Deutschen Na- tional-Gefüßls, der Treue und innige Verband zwischen den bei- den ersten Höfen Deutschlands. Dies alles sind Erfah: ungen, welche am 15. Juli 1840 in Paris noch zu machen waren. S chch weiz.

Neuchatel, 30. Jan. Im Nouv. Vaud. liest ma: „Man schreidt aus Bern, daß daselbst die allgemeine Aushcbung der Klöster im Kanton Aargau keinen Beifall findet. Außerhalb der Regierungssphäre, wo übrigens auch keine Uebereinstimmung hinsichtlich dieser Frage herrscht, fragt man sich, ob etwa die Bern- schen Bataillone, welche sich noch in jenem Kanton befinden, zur Ausführung jener Maßregel, welche die Eidgenossenschaft in die gróßte_ Verwirrung zu stürzen dreht, verwendet werden \ollen. Der Staatsstreich, den der große Rath von Aargau beatsichtigt, wird um jo schwierizer seyn, als man keinesweges die Haupifäden cincs allzemeinen Plans-z1! einer ultramentänen Reaction, den man anfangs entdeckt zu haben glaubte, aufgefunden hat. Diese Reaciion i zwar allerdings in den Gemüihern vorhanden, aber sie ist noch nicht zum Handeln übergegangen und ungeachtet manches auffallenden Zusanimentresseus würde cs schwierig. oder fast unmögli seyn, das Vorhandenseyn dieses ausgedehnten Komplotts“ nahzuweisen und es zu verfolgen. E? dürfte daher zu unangenehmen Ver- wickelungen Anlaß geben, wenn die Aargauer Negierung von der durch den Großen Rath ihr ertheilten Vollmacht zur Aufhebung der Klöster unverzüglich Gebrauch machen wollte. Bereits haben die klcinen Kantcne Und Freiburg sich förmlich zu Gunsten jener Anstalten verwendet. Man versichert, der Oesterreichische Gejandte wolle in demselben Sinne handeln und der Französische Botschafter sich ihm anschließcit. Das war vorauëzu!chen, und somit drohen die Angelegenheitcn, sowohl im Jnnern als nah Außen ein ernstes Ansehen zu gewintcn. Man könnte, streng genommen, den ersten Beschluß des Aargauct Großen Raths, der unter dem Eindruck drohender Ereignisse und gewissermaßen Unter dem Lärm der Kanonen von Villmergen gefaßt wurde, wohl begreifen; wäre cs aber nicht Élúger gewesen, wenn man langsamer an die Ausführung gegangen , oder die Sorge, dies ibe [E dem neuen Großen Rach und der neuen Regierund, erieeo hätte, die Beide in Folge der von der Majorität eisen? Neue dings angenommenen Versassung gewählt werden m n gene Män- oder wenigstens gariz fris aus dem Volke hervotgezas 3 c R ner wdrden unleugbar besser im Stande gêweseit seyn, ti

| | | Dies sind Thaisachen, welche laut genug sprechen, um auch tau- l | |