1841 / 44 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

„Corps, welches er mitgebracht, so wie über die Ereig- QLA Ndezuges, laufen die verschiedensten Gerüchte um, doch wiederholen wir dieselben nicht, weil wir sie nicht für authentisch halten. Gestern ist das Aegyptische Dampfboot der ¿Nil nach Gaza abgegangen, wo es zur Verfügung Jbrahim's bleiben foll. An demselben Tage ging auch ein Aegyptischer Transport von 600 Tonnen Last nah demselben Bestimmungsorte ab. Es sind dies Lebensmittel, womit man die maroden Truppen erquik- fen will.“

In einem anderen heißt es: „Die Engländer genießen hier ihres vollen Triumphes. Walker Pasha und seine Adjutanten reiten überall umher auf Pferden des Pascha’'s und mit den vergoldeten Sätteln desselben ; Commodoré

von den Engländern herrühre.

Der Malta-Times zufolge, is Artillerie der Syrischen Armee, so wie mit §090 Pferden unt 8000 Mann Infanterie glücklich in Kahira angelangt. Jbrahins befand sich in Jaffa, wo das Dampfboot des Vice-Königs, del „¡Nil‘/, ihn erwartete, um ihn nach Alexandrien zurückzubringetß

Ulan d.

Berlin, 10. Febr. Vor einiger Zeit war eine im Aus- lande gedrucfte Schmähschrift gegen den evangelischen Bischof und General-Superintendenten der Provinz Sachsen, r. Dräseke, worin der Verfasser die amtliche Wirksamkeit dieses geistlichen Vorgeseßzten auf die gzehässigste Weise zu entstellen sucht, auch in hiesigen Landen verbreitet worden. Die Regierung ließ zwar sofort die gehôrigen Maßregeln eintreten, um den Debit einer in jo boshafter Absicht geschriebenen Schrift zu unterdrücken, konnte aber die stille Circulation einzelner Exemplare nicht verhindern. Der wegen seines liebenswürdigen Charakters und seiner uner- müdeten Amtstreue nicht weniger, als wegen seiner ausgezeichne- ten Kanzel-Beredsamkeit allgemein geachtete hohe Kirchen-Beamete alaubte zwar für seine Person die bdswilligen und verleumderi- schen Angriffe ruhig verachten zu können; es schien ihm aber mit seiner Stellung als General-Superintendent nicht verträglich, Gegenstand öffentlicher Schmähungen zu seyn.

Er hielt es daher aus zarter Gewissenhaftigkeit für Pflicht, Se. Majestät dewKönig um seine Entlassung zu bitten. Uller- hdchstdieselben willfahrten jedoch diesem Gesuche nicht, sondern verwiesen den Bittsteller auf die ihm über seine segensreiche Wirksamkeit oft bezeugte Königliche Zufriedenheit und auf sein eigenes Bewußtseyn, worin er ein hinlängliches Gegengewicht gegen Verleumdungen finden werde, denen hdher gestellte Perso- nen mehr, als Andere, ausgeseßt seyen.

JInmittelst erregte das in der Provinz Sachsen bekannt ge: wordène Entlassungs - Gesuch bei der dortigen Geistlichkeit allge- meine Trauer und in ganzen Didzesen beeilte sich dieselbe, dem Könige in der angelegentlichsten Weise die Bitte vorzutragen, daß Allerhöchstdieselben ihnen ihren hochgeachteten geistlichen Vor- geseßten erhalten mögen.

“Diese so eindringlich aus allen Theilen der Provinz Sachsen angebrachtee Bitte ist mittelst des nachstehenden Handschreibens von Sr. Majestät dem Könige auf eine Weise erfüllt worden, welche nicht minder für die Gesinnungen der Geistlichen, die sich mit ihren Besorgnissen an den Thron gewendet hatten, als für die segensreiche Wirksamkeit des Bischofs Dräseke das ehrendste Zeugniß giebt: An den evangelischen Bischof Dräseke in Magdeburg.

„Aus Ihrem Schreiben vom “ten v. M. habe Jch die Er-

Wunsches erfahren, aus den Ihnen anvertrauten

neuerung des 5 er , | as A Kirchen-Aemtern auszuscheiden. Fch ehre die angeführten Gründe Zu gleicher Zeit sind

als Ausdruck zarter Gewissenhaftrigkeit.

Schreiben vieler Ephorieen der inz gangen, in welchen der Wunsch, daß Sie der Kirche der Pro- vinz erhalten werden möchten, auf das lebhafteste ausgesprochen wird. Eine s{chdnere Bestätigung Ihres segensreichen Wirkens kann es nicht geben, und Meine landesherrliche Sorge läßt es nicht zu, die Wünsche so vieler würdigen Geistlichen unbeachtet «u lassen. Auch Jhnen werden diese Wünsche kein Geheimniß geblieben seyn, und Jch hege die Hoffnung , daß diese sprechen- den Beweise von Anhänglichkeit und

werden shwinden lassen, welche sich in Ihnen der Fortführung Jh- |

rer Amtswirksamfkeit entgegenstellten. Fch bin daher jeßt weni- aer als je geneigt, auf Jhre Anträge einzugehen, und fordere Sie auf das herzlihste auf, Ihren segensreichen Beruf fortzu- führen, sich durch traurige Erfahrungen in demselben nicht ab- \chrecken zu lassen und hämisch-anonyme Verleumdungen mit der verdienten Verachtung zu übersehen.

Berlin, den 8. Februar 1841.

(gez.) Friedri ch Wilhelm.“

Der Bischof Dr. Dräsete hat sonach nicht nur in der ehren- vollen Theilnahme seines Königs, sondern auch in der bei dieser Gelegenheit unzweideutig manifestirten Hochachtung und Anhäng- lichfeit der Geistlichen der ganzen Provinz Sachsen eine Genug- thuung gefunden, die ihn zur ferneren Führung seines kirchlichen Ámtes mit freudigem Muthe aufs neue stärken muß.

Uebrigens haben die betreffenden Behörden den geeigneten Weg eingeschlagen, um den versteten Urheber der eben so be-

————1 ——

"26 I I I T, S En

Allgemeiner

Bekanntmachungen. Berlin - Frankfurter Eisenbahn. Wir beabsichtigen, die folgenden Quantitäten

{anl

in Cardiff geschieht von | 200 tons von Mitte bis Ende April. | 8 von Mitte bis Ende Mai. 0 Ae bis Ende Juni. o Full . {m August. Die Schienen werden frei an Bord von allen Unkosten und Ausfuhrzoll in Cardiff geliefert. Schiffs-Rheder oder andere geeignete Per- sonen, die den Transport der Schienen über- uehmen wollen, fordern wír hiermit um Angabe|

der Preise auf, für welche sie einzelne Partieen | Gesellschaft werden hierdurch aufgefordert, die zweite zahler als Interims-Bescheinigung dient. Bei Zurück bescheinigten Verzeichnisses, welches von

ber zu quittiren ift, find die Quittungsbogen ch drei Tagen zurück zu uehmen.

vder das ganze Quantum frei an Bord im afen von Stettin inclusive oder exclusive des

Sunudzolles und der See-Versicherung, oder für we lche

Soliman Pascha mit def

Anerkennung die Bedenken |

Französischen Bericht aus Alexandrien

Napier fährt beständig in der Equipage BoghosF Bey's, und die Araber, die dies Alles mit ansehen, sagen jeßt natürlich, daß es nichts Großes auf der Welt giebt, was nicht

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| Kurm. Schuldv. 32) | Neum, Schuldv./34|

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: i s s ; {* Ostpr. Pfandbr. [32 Provinz Sachsen bei Mir einge- |

| London

[Preise sie die Lieferung der Schienen frei den von uns zu bezeichnenden pläyen zu Franffurt, und Berlin inclusive óder exclusive | O T Ub (einb ; è ; t 1 '¡olles übernehmen wollen, mit Angabe der uns gens von I dis 1 r zu leisten. Eisenbahn-Schienen in diesem Jahre von Cardiff zu bietenden Gewähr für Erfüllung der zu über- in Wales über Stettin zu beziehen. Die Verladung nehmenden Verpflichtungen.

Persiegelte Anerbietungen mit der Aufschrift „Trans- port von Schienen“ erwarten wir vor dem d. X. posifrei in unserem Blireau, Oberwallstraße Nr. 3.

Berlin, den 1. Februar 1841. ; Die Direction der Berlin - Frankfurter Eisenbahn-

Berlin - Frankfurter Eisenbahn.

Einzahlung von zehn P der ausgegebenen Quittungsbogen nach Abrechnung dem Jnha der Zinsen à 5 Procent vom 16. August 1840 bis! gehörig vollzogen na

R zweiges, die wichtigeren , welche innere Verhältnisse der katholi-

178 dauerlichen als boshaften Friedenéstórung ans Licht und zur ge- bührenden Strafe zu ziehen.

Berlin, 10. Febr. Bereits unter der Regierung Sr. Ma- jestät des Hochseligen Königs waren für die Organisation einer besonderen Abtheilung des Geistlichen Ministeriums, zur Bearbei- tung der katholischen Angelegenheiten, mehrfache Vorbereitungen getroffen worden.

Diese Einrichtung tritt gegenwärtig ins Leben.

Es wurden schon immer die Geschäfte des gedachten Dienst-

: \chen Kirche berühren, sogar ausschließlich von einem katholischen Rathe im Ministerium bearbeitet; die ungewöhnliche Zunahme derselben in den leßten Jahren machte indeß eine verhältnißmä- ßige Vermehrung der Arbeitskräfte unumgänglich ndôthig, deren angemessene Vereinigung dann von selbst zur Bildung einer be- sonderen Abtheilung führte.

Diese Abtheilung, bestehend ‘aus zwei Räthen und einem Direktor, wird von nun an, unter Leitung des Chefs des Mini steriums, im Verhältniß der übrigen Abtheilungen, die Angele- genheiten der katholischen Kirche bearbeiten.

Daß man zu diesen Stellen aus\chließlich Katholiken ge- wählt hat, steht in Uebereinstimmung mit der bisher befolgten Praxis. Es dürfte dadurch ein doppelter Gewinn erreicht wer- den. Wenn einerseits die Regierung am sichersten darauf rech- nen kann, auf ihrem Standpunkte der Fürsorge für das gesammte Wohl aller Unterthanen von katholischen Beamten die gründlich- lichsten Aufschlüsse über die Verhältnisse ihrer Konfessions - Ver- wandten zu erhalten, so werden andererseits die Lebteren in die- ser Einrichtung eine neue Bürgschaft für die theilnahmvolle Be-

rúcksichtigung hrer besonderen kirchlichen Bedürfnisse finden. Mänster, 6. Febr. Dem Amtsblatt der Königl. NRegie- rung zu Münster zufolge, haben Se. Majestät der König für den am 2&sten d. M. zu eröffnenden Westphälischen Provinzial: Land- tag den Ober-Präsidenten Freiherrn von Vincke zu Allerhdöchstih- rem Kommissarius, den Grafen von Landsberg-Velen zum Land- tags- Marschall und den Ober- Regierungsrath von Borries auf Uhlenburg zu dessen Stellvertreter ernannt.

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 10. Februar. Abgang | Zeitdauer von [S E

B In | St. | M. |

Abgang | von Potsdam:

Zeitdauer

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Uhr Morgens. | Vormitt. .. | Nachmitt. . V »” . | _

Abends …. |

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Um 81 Uhr Morgens . | Um n 115 » Vormitt... | S » » 27 » Nachmitt... | L: 5 » » » 6 Abends... I » 10 » » e |

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Die lange Dauer der Fahrt um 8!/, Uhr wurde dadurch herbei- geführt, daß die zugführende Maschine shadhaft wurde, und das Her- ausbringen der Hülfsmaschine wegen der großen Kälte nicht chne Zeit- verlust zu bewirfen war.

Berliner Bor se Dex 11. FEBRUAR 1841.

Pr. Cour.

Pr. Cour. Brief. | . Geld.

| Brief. Geld, | 103%/z | 103'/s

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ä Gt. Secbuld - Scb.| 4 Pr. Eogl, Obl. 30,/ 4 Präm.Sch.d.Seeh|—

Actien. Bri. Pots. Eixsenb.| 53 1273/, do. do. Prior. Aot.|4è|

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Berl. Stadt-Obl.) 4| Dauz. do. iu Th.|— Westp. Pfandbr. |3}| Grossh. Pos. do.|4/|

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Aus würtize BOreseeh. Amsterdam, 7. Februar. Niederl. wirkl. Sckuld 501/56. 3% do. —. Neue Anl 223/16.

Kanz - Bill.

Antwerpen, 6. Februar. Neue Anl. 22!/,.

ZinsI1. 6!/,.

| von Múllner. Hierauf: Erziehungs-Resultate, | frei nah Decomberousse, von C. Blum.

| in den Niederlanden, oder: Der Bürger von Gent.

Frankfurt a. M., 8. Februar.

Oesterr. A9 0 Met. 1057 /g (5. 49 0 98!/, G. 21/,%%0 Sn Br. 19/9 24!/, G. Bank - Actien 1941. 1939. Partial - Obl. —. Loose zu 500 Fl. 134!/,. 134. Loose zu 100 Fl.-—. Preuss. Prüm. Sch. 803/, G. do. 4%, Anl. 1003/, G. Poln. Loose 73*/; G. Span. Anl. 243/g. 24!/g. 2'/2% Holl. 49!/1 6. 49.

Eisenbahn -Áctien. St. Germain 730 G. Versailles rech- tes Ufer 450 G. do. linkes 330 G. München-Augsburg Strass- burg-Basel 255 Br. Leipzig-Dresden 100!/, Br. Köln-Aachen 92 G,

®% O) [74 O0

Hamburg, 9. Februar. Bank-Actien 1605. Engl Russ. 106!/,. London, 4. Februar. Cons. 39% Belg. —. Neue Anl. Ausg. Sch. 128/s. 21/,0/, Holl. 50. 59% 98. 39, 197/,. Engl. Russ. —. Bras. 72. Columb. 22'/». Peru 16. Chili

89 24!/. Passive 6. 59/0 Port. 313/,.

Mex. 271/ lex. 27 t4-

Paris, 6. Februar.

i 59/, Rente fin cour. 112. 30. 39%, Rente fin cour. 76. 5. F

Neapl. au compt. 101. 70. 5"/o Span. Rente 25!/. Passive 6!/,. 39/ Port.

Wien,

106. 49%, 99/4

Anl. de 1834 665. de

6. Februar. E 0 Met. 3%/ 80. 2 a E 1% S 1839 275°

Bank-Actien 1622. 16°

Meteorologishe Beobachtungen. Morgens | Nachmittags Abends Nach einmaliger 6 Uhr. Q U IO:Uhr,- ] Beobachtung,

1841.

10. Februar. ! j 1 |

Luftdruck........ | 338,09‘‘‘Par. |339,22‘‘‘Par. 1339 ,66‘‘‘Par. | Quellwärme 6,5% R, Eo N M12 8% R. [Flußwärme 0,0% R. 919% R. |—-1449 R. [Bodenwärme 0,9V R, 83 pCt. | 89 yCt. Ausdünstung 0,021““ Rh, heit heitcr, Niederschlag 0.

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Freitag, 12. Febr. Jm Opernhause: Redoute.

Dillets à 1 Rthlr. sind bei den Kastellanen des Opéern- und Schauspielhauses zu haben. Eine Abendkasse findet nicht statt.

Zu dieser Redoute bleiben die bei den Theater-Vorstellungen gewöhnlichen zwei Eingänge, der eine dem Universitäts-Gebäude, der andere dem Bibliotheks.Gebäude gegenüber.

Herren und Damen erscheinen maskirt, im Charakter: Kostüm, bunten Chauve - Souris, oder bunten Domino's. Die Damen auch im Ballanzuge mit Maske.

Während des Aufenthalts in den Logen steht es Jedem frei, sich zu demaékiren, jedoh nicht während der Anwesenheit im Saale.

Der Saal wird um 8 Uhr geöffnet. Die Tanz-Musik be ginnt um 9 Uhr. Ende der Redoute um 3 Uhr. Die Restau- ration im Konzertsaale hat Herr Valentin übernommen.

Im Schauspielhause: Die “Leibrente, Lustspiel in 1 2A Hierauf: Der reiche Mann, Lustspiel in 4 Abth., von Di Töpfer.

Sonnabend, 13. Febr. Im Opernhause: Czaar und Zim- mermann, komische Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musik von Lorking. (Madame Christiani, vom Stadttheater zu Hamburg:

Marie, als lebte Gastrolle.) E Im Schauspielhause: Représentation extraordinaire au béne-

fice de Mr. Saint-Aubin. Abonnement suspendu. La première re- présentation de: Le Verre d’eau, comédie-nouvélle en 5 actes et en prose, du théâtre français, par Scribe.

Billets zu dieser Vorstellung sind von 9 Uhr Morgens bis 2 Uhr Mittags, in der Wohnung des Herrn Saint-Aubin, Zim- erstraße Nr. 2 eine Treppe hoch, zu haben.

Die Abonnements - Billeis bleiben bis Freitag,

den 12ten

| d. M. Mittags 12 Uhr, reservirt.

Sonntag, 14. Febr. Jm Opernhause: Der Feensee, große Oper in 5 Abth. Musik von Auber. Ballets von Hoguet. Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen des ersten Ran- 1- Rthlr. 10 Sgr. 2c.

Im Schauspielhause: Die Vertrauten, Lustspiel in 2 Abth., Lustspiel in 2 Abth.,

ges :

Kdnigsstädtisches Theater.

Freitag, 12. Febr. Das bemooste Haupt, oder: Der lange Fsrael. Original - Lustspiel in 4 Akten, von R. Benedix. Vor- der: Das war ich! Luspiel in 1 Akt, von Hut.

Sonnabend, 13. Febr. Die Hochzeit des Figaro. 2 Akten. Musik von Mozart.

Sonntag, 14. Febr. Zum erstenmale wiederholt : Herzog Alba Historisch- romantisches Drama in 5 Akten, nach dem Französischen des Romand, von Friedr. Genée.

Montag, -15. Febr. Die Jüdin. Oper in 4 Akten. Musik von Halevy. (Herr Wild, K. K. Hof-Opernsänger zu Wien: Eleasar, als Gast )

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Gedruct bei A. W. Hayn.

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mit 8 sgr. 9 pf. auf, jedem

Auslade- [ vom 1. bis incl. 15. März c.

dem Erkner, Köpenick des Einfuhr-

Quittungsbogen ‘selbst durch einen ck V C 9. März Stellvertreter und unfern Rendanten

die Quittungsbogen nach den Nummern geordneter,

Gesellschaft. einzureichen,

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rocent auf den Betrag gabe dieses

eußishen Staaten.

15. Márzi1841 auf die schon geleistete eri decselben, F mit Ausnahme der Sonu-

tage, in unseren Büreau Oberwallstraße Nr. 3. Mor- wo es

Diese Zahlung von zehn Procent wird. auf dem der Direktoren oder |

nigt, weshalb die Actionaire ersucht werden: unter Beifügung doppelter,

Unterschrift versehener Verzeichnisse in den genann-| ten Tagen in unserem Büreau mit der Zahlung |

wogegen sofort das eine Verzeichniß mit der Unterschrift | des Tei A nten Rendanten Thimm und unserem

Die Actionaire der Berlin - Frankfurter Eisenbahn-| Stempel versehen zurückgegeben wird und dem Ein-

L Am Á Arme ere

Gi P B L S V M LES C, F E

te Einzahlung | in den Tagen

Die Actionaire werden auf die in den Quittungs- bogen abgedruckten §§. 6. 9. 10. u. 16. des gerichtlich vollzogenen Gesellschafts-Statuts aufmerksam gemacht, namentlich §. 9. heißt:

Zahlt ein Actionair einen eingeforderten Einschuß nicht spätestens an dem leßten Zahlungstage, so verfällt er für jeden Quittungsbogen, bei welchem der Verzug eintritt, in eine Conventionalstrafe von 5 Thlr., welche die Gesellschaft außer der rücfstän- digen Rate und den gesezlichen Verzugszinsen von ihm einzuziehen befugt ist. Es steht ihr aber auch frei, den Actionair ohne prozessualisches Verfahren seines Rechts aus dem Quittungsbogen für ver- lustig zu erflären, legteren von ihm zurü zu for- dern und nach erfolgter Ablieferung zu fassiren u. st. w.

Berlin, den 31. Januar 1841.

Die Direction der Berlin - Frankfurter Eisenbahn- Gesellschaft.

Thimm beschei: |

mit der Namen®-|

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

N 44.

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Amtl, Nachr. L clio

Nußl, u. Pol. St. Petersb. Konsul Schmidt in Pernau. Sta- tistishes über St. Petersb. 4 F

Fräukr. Paris. Der „Temps“/ über diz Gerüchte von der Modi- fication des Ministeriums und die persönlihe Stellung Guizot's und

_Englands feindselige Politik. Vermischtes.

Großbr. u. Jrl, Oberh. Die Kriegs-Operationen in Syrien. Unterh. Göbendienst in Zndien. -Garantie-Deposita von Eisen- bahn - Unternehmungen. London, Hoffnungen und Erfolge der Tories. Todesfälle. Jnfluenza.

Belg. Brüffel. l get. Beabsichtigte Bexehisacitwe ber Briefporto-Tàrxe.

Deutsche Bundesst. Bayèrn, zessin Theodolinde von Leuchtenberg. Hessen-Darmstadt. Vors- züge der dortigen Militair-Organisation. Detmold. Das Héêrr- mans-Denkmal.

Oesterr. Prag. Eisenbahn nach Dresden.

Schweiz. Solothurn. Wahl -Umtriebe. Aargau. an vie Regierung für das Kloster Fahr werden gerihtlich untersagt. Jtalien. Rom. Herr v. Bonald' als Kardinal designirt. Schnee

in der Roinagna. Mozart's Requiem.

Span. Madrid. Zwiespalt der Parteien in Bezug auf die Regent-

shafts-Frage. Vermischtes.

Ofstind. Sieg über Nussir Chan. Dost Mohammed's künftiger Auf-

E 58 Regierung des Pendschab. Nachrichten aus Persien und usfat. j

China. Lage der Engländer in Tshusan. Waffenstillstand. Ver- handl. zwish. Adm. Elliot u. d. Chines. Behörden. Lin am Bord Amerikan. Schiffe.

Gnland. Swinemünde. Schiffs- Verkehr daselbst während des 1840. Düsseldorf. Notiz über die Forderungen, welche in neue- ster Zeit die Erben des Grafen von Hompesch, des leßten Großmeisters der Malteser, an die Französische Regierung erhoben haben.

Wiss., K. u. L. Rußland u. die Tscherkessen v. C. Fr. Neumann.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Seine Majestät der König haben t Freiherrn von Eichendorff hierselbst, den Charakter eines Ge- heimen Regierungs- Rathes Allergnädigst beizulegen und das für denselben ausgefertigte Patent zu vollziehen geruht.

Die große Za

{l der Jhrer Majestät der Königin zugehenden verschiedenartigen Gegenstände , als: weibliche Handarbeiten und Stickereien, musikalische Compositionen, literarische und Kunst- Erzeugnisse, Bücher, Gemälde und Lithographieen, macht es drin- gend nöthig, die bereits früher öfters zur öffentlichen Kenntniß gebrachte Anzeige zu wiederholen, daß Einsendungen der Art nicht angenommen, sondern den Absendern ohne Weiteres werden zu- rückgeschit werden. Dagegen bleibt es nah wie vor unbenom- men, die Erlaubniß zu Einsendungen schriftlih bei Jhrer Maje- stät nachzusuchen. |

Bekanntmachung, die Tilgung rückständiger Kur- und Neumärkscher ins-Coupons fúr das Jahr 1840 betreffend. Hach der Rechnung. über die Tilgung der älteren Kur- und Neumärkschen Zins -Coupons und Zins - Scheine resp. äus dem Zeitraum vor dem 1. ‘Nai und 1. Juli 1818 sind für das Jahr 1840 an dergleichen Essekten zusammen M j zold

Rthlr. Sgr. Pf. KRthlr. Sgr. Pf. 266,001 7 2 915 12 6

um Börfsen-Course ange- fauft und vorläufig kas sirt worden. Unter Zu- rechnung der nach unse- rer Bekanntmachung v- 21. Dezember 1839, be- reits früher getilgten. . betragen daher die bisher . überhaupt zur Einlösung gekommenen Kur- und NeumäáärkschenZins-Cou- pons aus jenem Zeit-

raume

Berlin, den 5. Februar: 1841. “Haupt-Verwaltung der Staats-Schulden. / Rother. von Schüße. Beeliß. Deeß. von Berger.

incl.

3,733,092 16 2 incl. 101,473 11 3

Am Mittwoch den 1T7ten d. M., Vormittags 10 Uhr, wer- den im Sessionszimmér der unterzeichneten Haupt - Verwaltung der Staäts- Schulden, Markgrafen-Straße Nr. 46,-die für das erste Semester 1841 zur Tilgung kommenden Staats - Schuld- Scheine, im Betrage von 955,000 Rthlr., im Beiseyn eines ih: rer Mitglieder Und in Gegenwart eines Königlichen Notars, öffentlich durch das Loos gezogen und demnächst die Nummern und Littern der ausgelooseten und am 1. Juli d. J. zur baaren Auszahlung gelangenden Staats-Schuld-Scheine durch die öffent- lichen Blätter zur Kenntniß des Publikums gebracht werden.

Berlin, den 8. Februar 1841.

aupt- Verwaltung der Staats-Schulden. Rother. von Schütze. Beeliß. Deeß. von Berger.

Zeitungs-Nachrichten. Aws land.

Rußland und Polen, St. Petersburg, 6. Febr. Se. Majestät der Kaiser ha- ben den Königl. Preußischen Konsul, Christian Joachim Schmidt

| und mithin seit hundert Jahren einer

Soult's zu einander. Betrachtungen des „Courrier français“/ über | „zum Beispiel und zur Aufmunterung

| zählte St. Petersburg zu Ende des Jahres 1840 eine | rung von 470,202 Seelen, wobei jedoch nur 132,590 Personen weiblichen Geschlechts sich befanden. Geboren wurden 5544 Kna-

Bericht ver Central-Section über das Kriegs-Bud- |

ünchen. Vermählung der Príns |

| fessionen besizen 12 Pfarrkirhen und 9 Hauskapellen. | häuser giebt es 8861, worunter 3265 steinerne. Es giebt hier

Zahlungen |

} mel zu seyn pflegt. 4 einzige von dem “gen.

dem Regierungs-Rathe, | ¿4 halten, und zwar um so mehr, da man in der Kammer an einer

Berlin, Sonnabend den 13w Februar

in Pernau, Chef des dasigen geachteten Handlungshauses Hans Diedrich Schmidt, welches am 15. Januar 1741 gegründet wurde er ehrenvollen Wirksamkeit sich erfreut, zum Kommerzienrath ekannt, und zwär wie es in dem Kaiserl. Ukas an den dirigirenden Senat ausdrücklich heißt : âr andere Händeltreibende.““

olizei - Meisters) zufolge,

Arntlichen Berichten (des Ober - evôlke-

ben und 4475 Mädchen, en 10,019 Kinder (also ungefähr so viel als in Be ie Gesammtzahl der Verstorbenen wird nicht angegeben. Die Hauptstadt zähle jeßt 147 Kirchen und

Bethäuser; die fremben (evangelis{é und FROMIRIURE Bon: ohn-

70 Apotheken, 39 Bibliotheken, von welchen 27 der Regierung gehören, 88 Privatschalen und Pensions-Anstalten und 77 Buch- und Steindruckereien. Ferner zählt man: 137 Mode-Magazine,

/ 100 Gasthôfe, 37 Kaffeehäuser und Konditoreien, 56 Restauratio- | nen, 74 Speisehäuser, 306 “Weinstuben, 400 Trinkhäuser und

Branntwein-Niederlagen und 1147 dffentlichè und Privat-Gärten. Der Haupt-Wachthäuser giebt es hier 50 und der Militgir- und Polizei-Schilderhäuser 573.

Frankrei-ch.

Paris, 7. Febr. Der Moniteur parisien, der, wie man weiß, seit einiger Zeit seinen halb-amtlichen Charakter ver- loren hat, sih aber gern noch den Anschein eines gut unterrich- teten Blattes giebt, erklärt heute, daß die Gerüchte wegen einer Ministerial-Veränderung völlig ungegründet wären. Der Temps, der dieselben verbreitet hatte, erwiedert dem oben genannten Jour- nale Folgendes: „Der „Moniteur parisien“/ nimmt keine offi-

} zielle Stellung mehr ein; er erklärt sich auch nicht für er ch-

tigt, uns zu widersprechen, wie in solchen Fällen die For-

Außerdem beobachtet der „Messager“, das inisterium anerkannte Abendblatt, tiefes Schwei- Es is uns daher erlaubt , das von uns Gesagte für wahr bevorstehenden Ministerial-Veränderung gar nicht zu zweifeln scheint. Uebrigens würden jene so oft wiederholten Gerüchte, sie mögen nun wahr oder falsch seyn \hon hinreichen, um die geringe Dauerhaftigkeit des jebigen Kabinets zu beweisen, wenn auch die Beschaffenheit“ seiner Elemente, in Bezug hierauf, noch einigen Zweifel übrig lassen könnte. Wan har früher viel von der Ab-

. neigung des Marschalls Soult gegen Herrn Thiers gesprochen.

Aber diejenige, welchE ihm Herr Guizot einflößt, ist sicherlich weit entschiedener, Und man weiß, wie sehr sich dieselbe durch die Erdrterung Úber Fortifications-Entwurf vermehrt hat. Herr Guizot nimmt durch sein unbestreitbares Talerit, durch seine lan- gen politischen Studien, dur die Wichtigkeit, welche er als Bot- schafter in London.erlangt hat, eine Stelle ein, die ihn unfehlbar mit dem Conseils-Präásidentén in Konkurrenz set. Wenn man über- dies den Einfluß einet militairischen Vergangenheit äuf den Charakter des Marschalls und den einer gelehrten Bildung auf die Laune, auf den Ton und auf die Manieren des Herrn Guizot bedenkt, so kann man sich niht wundern, daß jene beiden Männer mit einer ent- schiedenen Antipathie einander gegenüberstehen. Die besondere Fähigkeit, welche Jeden von ihnen auszeichnet, hat ihnen gleiche Ansprüche auf die Handhabung der öffentlichen Angelegenheiten geben können; aber das Glück, indem es sie“in einem und dem- selben Kabinette vereinigte, hat neuerdings recht deutlich bewiesen, daß es blind sey. Herr Guizot ist Tory durch seine Grundsäke, durch seine Antecedenzien, durch seine socialen Theorieen; er wird eines Tages der Chef unserer Jakobiten, wir wollen sagen, unserer übergetretenen Legitimisten seyn. Er wird diesen Posten dem Herrn von Lamartine streitig machen, oder denselben mit ihm theilen. Der Marschall Soult, wir sagen es tit Bedauern, wird niemals etwas anderes als ein geschickter Kriegs-Minister seyn, der bereit ist, gemeinschaftlich mit aller Welt, die Gewalt anzunehmen und eben so bereit, sih mit seinen Kollegen aus bloßer Unverträglich- keit, und niemals irgend eines Grundsaßes halber, zu überwer- fen. Jn Bezug auf Herrn Guizot kommt noch hinzu, daß der Marschall einmal in seinem Leben Chef des Ministeriums und zugleich der Diplomatie war. Die Combination vom 12. Mai hatte die Wünsche seines Ehrgeizes, oder um höflicher zu sprechen, seiner politischen Hingebung, verwirklicht. Er fand zum ersten- male Gelegenheit, alle seine vielfachen und bewährten Talente fúr das dffentliche Wohl zu verwenden; denn er hat niemals die Zweifel einiger Spötter über seine diplomatischen Fähigkeiten ge: theilt. Mit einem Worte, der 12. Mai war (hm angenehm; warum sollte man sich wundérn, wenn ihm die Wiederherstellung desselben am Herzen läge ?““ T

Ueber die gegenwärtige' allgemeine Lage der Dinge enthält der Courrier français folgenden Artikel: „Die Differenz zwischen England und China scheint sich ihrer Lösung zu nähern; der Beherrscher des himmlischen Reichs hat kapitulirt. Die Eng- länder werden, um sich für die Kriegskosten zu entschädigen, eine der zahlreichen Jnseln in Besiß nehmen, die an. der Küste von China liegen. Einstweilen halten sie Tschusan- beseßt, eine unge- sunde und schon mit den Leichen ihrèr Soldaten bedècte Station. In Aegypten und Syrien sind die Kriegsgerüchte gleichfalls ver- stummt. brahim ist in Gaza, - ein Theil seiner Armee lágert unter den Mauern von Kahira. Der Admiral Stopford, zufrie- den, die Türkische Flotte unter die Autorität des Sultans zu- rúkehren zu fehen, hat in einem an die ¿Malta Times“‘‘ gerichteten Schreiben erklärt, daß Mehmed Ali nichts mehr von ihm zu fürchten habe. Der Pascha hat der maritimen Obergewalt Englands nachgegeben und stellt sh unter den Schuß desselben, und die Engländer identifiziren die Jnteressen Mehmed Ali's bereits so sehr mit den ihrigen, daß sie ihn gegen die Angriffe der Türki- schen Presse vertheidigen. So hat England also weder im Gel- ben Meere, noch im

tigkeit mehr zu entwickeln, und wenn es, wie seine Journale

Mittelländischen Meêre militairische Thätig- -

1841.

behaupten, keine Vergrdßerungs-Pláne hegt, sondern sich mit se

nem Triumph begnügt, so kann es entwafsnen. England jedo,

weit entfernt, seine Streitkräfte zu vermindern , ist vielmehr un-

ausgeseßt damit beschäftigt sie zu vermehren. Die _Arsenale

von Chatham ‘und Portsmouth senden täglich einige neue

Schiffe ‘und Bataillone zu den Englischen Streitkräften in den

Meeren von Amerika, Indien und. der Levante. Während die

„Malta Times“ anzeigt, daß zwei oder dret Linienschiffe riach

Englanò zurückehren, um daselbst ihre Havarie auézubessern, meldet die „Brighton Gazette‘, die Abfahrt der Schiffe, die jene

in Malta oder in der Bai von Marmorizza ersehen sollen. De-

kanntlich is die Britische Marine seit der leßten Parlaments-Ses/ sion bedeutend vermehrt worden. Jndeß scheint ste den Projekten des Whig-Kabinets noch nicht zu genugen. Die „Brighton Ga- zette‘“ meldet, daß das Corps der Marine-Soldaten um 3 ann vermehrt worden sey, was auf eine beträchtliche Aushebung von Ma- trosen für das Früßjahr hinzudeuten scheint. Man fragt ' sich/ wel- chen Zweck diese furchtbaren Rüstungen jeßt haben können, nachdem der Friede im Orient hergestellt und die Angelegenheiten in China einer Einmischung der bewaffneten Macht nicht mehr hedúrfen- In Europa hat England eine mehr oder weniger enge Alliätiz mit den drei nordischen Höfen geschlossen. Frankreich ist daher die einzige Nation, welche jene Rüstungen bedrohen können- England giebt sich das Ansehen zu glauben, daß unser Militair- Etat von der Art sey, die Kabinette Europa's zu’ beunxuhigen.. Wenn die Männer, die England regieren , sich darauf beschränk- ten, ‘die Rústungen, welche sie bereits gemacht, beizubehal- ten, so lange wir die utiskigen nit reduziren, so hätten wir nichts dagegen; aber in demselben ugenblicke, wo Lord Palmerston uns. auffordert, zu entwaffnen, hebt sein Kollege Lord Minto Soldaten aus und bemannt Schisse. *) Man wird zugeben, daß in dieser Reclamation etwas Verhöhnendes liegt. Wir unsererseits wären versucht, darin nur eine Kriegslist u sehen, deren sich das Londoner Kabinet bedient, um seine Rüstungen u masfkiren; wenn es ein großes Geschrei über die unsrigen chct , so geschieht dies nur, um zu verhindern, daß man die seinigen hemerke. Wir haben es gesagt und wiederho- len es, denn unsere Quellen sind zuverlässig. England denkt an nichts weniger, als an einen Europäischen Krieg gegen Frank- reich. Es häst uns mitten in unserer Demütk igung noch für zu mäch- tig. Es unterhandelt in diesem Augenblick mit Preußen, Oesterreich und Rußland wegen eines Traktats, der an die Stelle der Convention vom 15. Juli treten soll. Jn dem Falle, wenn die absoluten Mächte den Einflästerungen Großbritaniens Gehör schenken , will man uns eine von den vier Höfen unterzeichnete Note übersenden, worin gesagt wird, daß, wenn Frankreich seine Land- und See- Streitkräfte vermindere, die am 15. Juli geschlossene Allianz

wieder einnehmen soll. Beharrt dagegen Frankreich in der Stel- lung, die ihm seine Interessen vorschreiben, #0 würde man ihm ertlären, daß die vier Mächte gemeinschaftlich Maßregeln ergrif- fen hätten, um jede aggressive Handlung von Seiten Frank- reih zurückzuweisen, oder nöthigenfalls ihr zuvorzukommen. Mit einem Worte, England bemüht si, die Coalition, welche im Juli 1840 durch die ortentalishen Angelegenheiten veranlaßt wurde, permanent zu machen und sie direkt gegen Frankreich zu richten. Es thut uns in den Europäischen Bann, um ohne Kontrolle und Opposition die Vortheile auszubeuten, die es in Aegypten und Afghanistan erlangt hat. Die Coalition von 1813 ‘hat ihm eine solche Vergrößerung seiner Macht verschafsk, daß es sich versucht fühlt, zu denselben Mitteln seine Zuflucht zu nehmen, um seine Autorität auszudehnen oder zu befestigen. Wir können nicht glauben, uns Alles zu verlieren haben, unterzeichnen werden. Man muß indeß auf das Aeußerste gefaßt seyn. Die Einigkeit der Mächte ist möglich, wir sagen dies vor- her, damit man sich vorbereite, um ihaen zu widerstehen. Die Französische Regierung hat sich - stets durch Drohungen eins{chüch: tern lassen. Das is es, was den Kabinetten Vertrauen einflößt. Sie rechnen mehr auf die wohlbekannte Schwäche des Hofes und des Herrn Guizot, als auf ihre vereinigten Streitkräfte. Man zeige sich fest, man troße den Drohungen, man sey bereit, einen Ueberfall zu vereiteln, und die Großsprechereien der Allianz werden nicht weiter gehen. Es giebt nur ein Mittel, den Krieg zu vermeiden, nämli, daß man uns entschlossen sieht, lieber allen Gefahren Troß zu bieten, als ein einziges Zugeständniß zu machen. Die Regierung kann Frankreich nicht mehr entwaffnen, ohne es zu verrathen.““

Gestern Abend waren sämmtliche Minister, mît Ausnahme des Marschall Soult, in dem- Hotel des Herrn Guizor ver- sammelt. y :

Der General Bugeaud wird am Uöten d. in Toulon erwar: tet und wird sih dann ohne Verzug nach Algier einschiffen.

Die gestrige Sigung der Deputirten-Kammer war der Be- richterstattung Über die eingegangenen Bittschriften gewidmet. Die Deputirten hatten sich aber in so _ geringer Zahl eingefunden, daß die E bald nach ihrer Eröffnung wieder geschlossen werden mußte. A “e

Die mit Prüfung des Geseh - Entwurfes über die geheimcn Fonds beauftragte Kommission hat den Marschäll Sebastiani zu ihrem Präsidenten und Herrn Jauffroy zu ihrem Secretair er- nannt. : : Das Journal du Havre zeigt an, daß der Königl. Ge- richtshof zu Rouen die Entscheidung des Civil-Gerichts" von Ha- vre, welches die Beschlagnahme der Papiere des Englischen Dampf- bootes „James Watt“ autorisirt, und dadurch die Abfahrt des

*) Ein Schreiben aus Portsmouth in der „Brighton Gazette“ enthält in Bezug hierauf Folgendes: „Man versichert, daß Befehle ge- geben worden sind, das Corps der Marine-Soldaten um 3000 Mann zu verstärken, was eine neue Vermehrung der Marine im Brie anzudeuten scheint. Mehrere große Linienschiffe, die ch in verschiede: nen Häfen befinden, werden im Stillen eifrig ausgerüstet“ : Auw. des Courrier français,

aufgelóst werden und jede der vier Mächte ihre isolirte Stellung

daß Oesterreich und Preußen, die in einem Konflikt mit die kühnen Pläne Lord Palmerston's-

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