1841 / 56 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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sage des Múllers Dann, dem Duell beigewohnt hatte, weigerte sich entschieden, irgend eine der im Oberhause an ihn gerichteten Fragen zu beantworten, und dur andere Zeugen wurde zwar ermittelt, daß ein Capitain Harvey Tuckett in London wohne, aber nicht, daß es derselbe Capitain Harvey Garnett Phipps Tuckett sey, der in der Anklage- Akte als das vom Grafen Cardigan im Duell ver- wundete Zndividuum genannt ist. Nachdem Sir W. Follett

seinen Vortrag beendigt hatte, wurde der Befehl zur Räumung |

der Gallericen ertheilt, und der Lord-Ober-Richter forderte jeden

Pair auf, sih über die Frage der Schuld persönlich zu erklären. |

Thomas dig, wegen dessen er vor diese Schranken geführt worden ist.“ e

Pairs antworteten auf diese Frage, die Hand aufs Herz | 1 Nur der Herzog | „Nach dem Gese nicht schuldig, auf

legend: „Nicht schuldig, auf meine Ehre.“ von Cleveland sagte: meine Ehre.“ Jn Folge dessen erfolgte die Freisprechung, die bereits gemeldet ist. Graf Cardigan machte eine Verbeugung Und entfernte sich. Es wurde dann die Proclamation verlesen, durch welche die zur Führung dieses Prozesses ernannte Kommission

wieder aufgelóst wird, und um halb ses Uhr wurde die Gerichts- |

Sigung. des Oberhauses aufgehoben. Wie verlautet, wird indeß dem Grafen Cardigan der Prozeß doch über 1500 Pfd. an Ge- bühren kosten. Gestern wurden die im Oberhause zu dieser Ge- richts:-Si6ung getroffenen Vorrichtungen wieder beseitigt.

Die Morning Post will wissen, daß Graf Pahlen am 12ten von Paris einen Courier nah St. Petersburg expedirt habe, welcher die von der Franzôsishen Regierung gegebenen friedlichen Erklärungen über die x i

Depeschen gleichen Juhalts wären auch nach Wien und Berlin befördert worden.

Der Age bemerkt in Bezug auf eine Behauptung des „Courrier français‘‘, als sey der Herzog von Bordeaux im Be- griff, den Hof der Königin Victoria zu besuchen, daß dieses vdl- lig ungegründete Gerücht augenscheinlich verbreitet werde, um die Franzosen feindselig gegen England zu stimmen, indem man

den Verdacht aussprenge, daß zwischen Großbritanien und den

verbannten Bourbons cine Jntrigue im Werke sey.

sich die Behörden von New-York bereit erflären würden, Herrn Mac Leod gegen Bürgschaft freizulassen, wenn sich Jemand fände, der fúr ihn favirte. “Einige Amerikanische Blätter hatten zwar behauptet, daß eine Freilassung gegen Caution in diesem Fall nicht möglich sey, weil die Anklage auf Brandstiftung und Mord laute; andere aber nannten sogar schon einen Herrn Brotherston als Bürgen mit 5000 Dollars und sagten, es handle sich nur noch darum, ob die Britischen Kolonial - Behörden bereit wären, sich für die Rückkehr des Herrn Mac Leod auf cine an ihn er- gehende gerichtliche Vorladung zu verbürgen. Dies Leßtere dürfte nun, der „Morning Chronicle“ zufolge, geschehen, und zwar von Daran des Gouverneurs von Neu - Braunschweig, Sir John

arvey.

ck Nachrichten aus Neu-Seeland vom 22. August schildern diese Kolonie als im Gedeihen begriffen. Schon erscheinen dort zwei Zeitungen. Zu Port ‘Nicholson hatten mehrere Versamm- lungen stattgefunden, um vorläufige Maßregeln zur Gründung einer Bank zu berathen. Eine Französische Fregatte war mir ei nem Theile der nach Banks Halbinsel bestimmten Ansiedler - Ex-

pedition in der dortigen Bai angekommen, worauf die Englischen |

Behörden sogleich eine Brigg mit einem Beamten dorthin sende- | | ; vorge | Schwäche zu; Jhre Königl. Hoheit hatte die Nacht

ten, um den Französischen Unterthanen bei ihrer Ankunft anzu-

zeigen, daß auch dieses Gebiet bereits im Namen der Königin |

von England für Großbritanien in Besiß genommen sey.

In Kana da soll, einem Gerücht zufolge, der Befehl ergan- | gen seyn, zwei Compagnieen Miliz von jedem Regimente zum |

aktiven Dienst einzuberufen.

In Havana haben die Grundsábe, welche der seit kurzem dort angestellte Britishe Konsul, Herr Turnbull, in Bezug auf den Sklavenhandel kundgab, das Mißfallen der Regierung et- regt und dieselbe bewogen, ihm das Exequatur zu verweigern ; auf Befehl der Englischen Regierung hat er demzufolge das Kon- sulat an Herrn Jacfson úbergeben.

Vom Vorgebirge der guten Hoffnung hat man Nach- richten bis zum 7. Dezember. Man sah dort einem Angrisse der Zulahs und der Ausgewanderten aus Port Natal auf die Kaffern entgegen. Die Lebteren schienen den Britischen Schub in Anspruch nehmen zu wollen. Die große Frage wegen der Dampsschifffahrts-Verbindung mit Ostindien scheint gelös. Am 29. November traf das Dampfschiff „India“, welches Plymouth am 5. Oktober verlassen, am Vorgebirge der guten Hoffnung ein und wollte in wenigen Tagen nach Kalkutta abgehen.

Zwei Paketschisfe, „Swift‘/ und „Ranger“?, sind aus West- indien eingetroffen, das erstere mit 100,000, das zweite mit etwa 80,000 Dollars Fracht.

Es wird behauptet, daß die Bank der Vereinigten Staaten in London eine neue Anleihe von 1,100,000 Pfd. St. negoziirt habe, um wieder baar bezahlen zu fönnen.

Die Veranschlagungen für das Feld-Zeug-Amt sind nunmehr gedruckt und übersteigen die vorjährigen um 182,445 Pfd.

Der Britische Konsul in Charleston, Herr Ogilby, ist mit Regierungs - Depeschen an Bord des Dampfschiffs „Präsident“ nach Washington abgegangen.

Zúr Nachfeier der Taufe der Kronprinzessin, die von dem Court Journal als ein sehr hübsches, munteres Kind mit

blondem Haar und blauen Augen geschildert wird, werden ‘vom *

D D vom hohen Adel noch ‘eine Reihe von Festlichkeiten en. 7 Der ministerielle Globe sagt, man glaube, daß Jhre Ma- jestät die Königin sich wieder in gesegneten Leibesumständen befinde. Das bedeutende Vermdgen des berühmten Chirurgs, Sir Astley Cooper, der in diesen Tagen gestorben ist, wird, in Er- mangelung direkter Ecben, vermuthlich seinen beiden Neffen, den Herren Key und Cooper, welche beide ebenfalls Chirurgen sind, zufallen. Man {äßt das von ihm eine lange Reihe Jahre hin- durch- bezogene Honorar auf 15,000 Pfd. jährlich und in einem Zahre soll es 21,000 Pfd. betragen haben. i

4e D E400 d

Aus dem Haag, 19. Febr. Der König hat die vom akademischen Senat der Universität Utrecht getrofsene Waht des bekannten Rechtsgelehrten, Herrn Vreede zu Gorcum, zum Pro: fessor des Staatsrechts an gedachter Hochschule bestätigt. Herr

Vreede gehört der Partei der Liberalen an, so daß jeßt auf zwei

Landés- Universitäten, in Leiden, wo Professor Thorbecke lehrt, uns in Utrecht, ‘der Lehrstuhl des taatsrehts von solchen Männern beser ist, die der bisherigen Opposition angehörten. Auch die in der Provinz Ober-Yssel stattgefundene Erwählung des Grafen von Rechteren zum Mitglied der zweiten Kammer der General- staaten wird gls ein Sieg der Libéralen bezeichnet:

i ie ushebung von 89,000 Mann | der Klasse von 1840 dem Russischen Kabinette überbringen solle; |

230 E Die leßten Nachrichten aus Batavia lauten sehr ungünstig für den Handelsstand; es sind daselbst zahlreiche Bankerotte aus-

gebrochen und das baare Geld ist so knapp, daß es gegen Pa- | wi | einem Jünger Hahnemanns ins Leben oerufenen hiesigen Unter-

giergeld nur mit großem Agio erhalten werden kann.

: Die Polemik der Holländischen Blätter beschäftigt sich | jeßt mit Erörterung der Frage, ob die vor kurzem in das Grund- | geseß eingeschalteten Bestimmungen úber Minister-Verant44

wortlichkeit so weit auszudehnen seyen, daß auch die von dem | i s ton: i / | Februar über die Aargauische Kloster - Aufhebung im Sinne der

lassenen Gesebe von einem Minister unterzeichnet werden müßten, | vom Landamman Baumgartner gestellten Anträge beschlossen, dem Diese Frage lautete: „Was glauben Ew. Herrlichkeit, ist Henry | oder ob die einfache Unterschrift des Königs zu deren ‘Promul-

Graf von Cardigan des Verbrechens der Felonie shul- |

Könige mit Einwilligung und Zustimmung der Generalstaaten er-

gation hinreiche. Die seit der Einführung ministerieller Verant-

wortlichkeit promulgirten Gesche waren ohne die Gegenzeichnung | eines Ministers erschienen und das Journal de la Haye hatte | den Auftrag erhalten, diese Unterlassung zu rechtfertigen und | zulegen, fúr welchen ihm freie Hand gelassen wird. der Minister | / unab- |

Unterschrift zu bestreiten. Die hingeworfcnen Handschuh

die geseßliche Nothwendigkeit der bei Promulgation jener Gesebe hängigen Journale haben den

aufgenommen und die Doctrin des ministeriellen Blattes als | Ihre Bewcisführung läust einfach | ) g i | mit T1 gegen 65 Stimmen angenommen. Die Jnjtructionen der

verfassungswidrig bezeichnet. ; darauf hinaus, daß die Minister ohne diese Gegenzeichnung auch

nicht fúr die schnelle und gehörige Vollziehung der Geselze ver- | | antwortlich sein würden. Bis jeßt haben die unabhängigen Blät- ter noch das leßte Wort behalten, denn das Journal de la Haye |

hat auf dieses Argument nicht weiter geantwortet. Man behaup- | « l | | spricht, als eíne förmliche Verleßung des g. 12. des Bundes-

tet sogar, sein Stillschweigen finde auf Befehl des Ministeriums

| statt, weil einmal auf das Raisonnement der {liberalen Blâíter

| nicht viel zu erwiedern ist; und weil ferner der König die Absicht | l er Hinsicht im Sinne der Opposition zu verfah- | allgemeinen ren und Geseße wie bloße Verordnungen von demjenigen Mini- |

: | gegen | erson oder gegen die Individuen derselben zu verfahren, wenn

Die Opposition macht dagegen ihrerseits das Zugeständniß, daß | : 4 n_ s 1 O | es dargewiesen werden sollte, daß _jle sich Umtriebe gegen die ge-

habe, auch in diej

ster fontrasigniren zu lassen, in dessen Departement sse gehören.

sie nicht weiter auf die Vergangenheit zurückgeht. Deutsche Bundesstaaten.

Kassel, 20. Febr. (Kass. Z)") Wir vermögen in feiner Weise den Eindruck größter Betrübniß zu beschreiben, den in unserer Stadt dié Trauerkunde verbreitet hat, welche dem Lande zu bringen wir heute die s{merzliche Pflicht erfüllen, eïne

Die Morning Chronicle hält es für unzweifelhaft, daß | Betrübniß, welche sich mit tiefer Schrift in die Jahrbücher des

Landes verzeichnet und als erstes Moment das unvergängliche Denkmal anhebt, welches die Erinnerung Aller und die lautere Treue der Geschichte der erhabenen Frau errichten, deren zu frús hen Hintritt wir beweinen. Von Mund zu Munde trug die Wehmuth die schmerzensvolle Botschaft: unjere allgeliebte Kur- fúrstin, das Muster frommer Frauen und edler Fürstinnen, die Zierde unseres erhabenen Fürstenhauses, die Beschübßerin alles Guten und Schdnen, Hessens Stolz “und Liebe, die Mutter des Volkes, die Mutter der Armen Friederike Christiane Auguste ist nicht mehr hienieden. Und dieser Betrübniß aller deren, welchen zuerst und zunächst dieje Botschaft zu Theil

werden mußte, schließt nun von Stunde zu Stunde die tiefste |

Sympathie aller jener, welchen es, der verklävten Fürstin näher oder ferner stehend, gegeben war, ihre Güte und ihren hohen Werth zu empfinden ja, es schließen sich ihr die Thränen

eines ganzen Volkes an. hre Königl. Hoheit fühlte sich son | seit dem Bten d. M. unpäßlich , welches Ucebelbefinden im Alge- | meinen sich als ein fatarrhalisches darstellte, auch mehr und mehr |

als ein Lungenleiden sich auswies; indeß waren hre Königl. Hoheit stets aufgeblieben und blieben heiteren Muthes, nur auf die Erfreuung Jhrer Umgebung bedacht; vorgeskern, nahm die einigen, jedoch

s E F . Ip on

zuweilen unterbrochenen Schlaf; gestern gegen 0 Uhr Morgens

war die Fürstliche Frau sanft im Herrn verschieden. Es war die

Heimkehr der Gerechten!

München, 18. Febr. Leuchtenberg werden nicht,

Der Herzog und die Herzogin von

üt

gegen Ende März ihre nach Wien, wird dort acht bis zehn Tage verweilen und nach

Stuttgart nach Darmstadt zurückkehren. Freie Stadt Svatau. Krakau, 20. Febr. Die hiesige Zeitung ) „Heute haben die Kaiserlich Oesterreichischen Truppen unsere Stadt und unser Gebiet verlassen. Vorgestern um 9 Uhr Mor- gens beseßte chon die nun vollständig organisirte Landes - Miliz die Hauptwache auf dem Marktplat und alle anderen Garnisons-

posten; die Kaiserlichen Truppen aber marschirten unter einem |

großen Zulauf des Volks heute nach Podgorze ab; sie lassen bei | i V pa den Krakauern freundliche Erinnerungen an ihren hiesigen Auf- | Neapel auch die Königin-Wittwe von Sardinien erschien. Wie | man hört, werden diese neuen Gáste den Ergößungen des Kar-

enthalt zurü, denn die strenge militairijche Disziplin, welche dem achtbaren Commandeur dieses Corps, Oberst Malter, und den Herren Offizieren, wahrhaft zur Ehre gereicht, die den Sol-

daten angeborene Milde, —-es waren meistentheils Galizier, | t ; : dies Alles war eine sichere Gewähr für fortdauernde Ruhe und | rea Hauptstadt, außer Rom, wiederholen dürfte, drei verwittwete

| Kdniginnen zu gleicher Zeit.

gutes Vernehmen mit den Einwohnern, denen in Handel und Gewerbe aus dem hiesigen Aufenthalt der besagten Truppen be- deutende Vortheile erwuchsen.““ Defterr ei P

%*#& Prag, 16. Febr. Unsere an Bildungs- und Wohlthä- tigkeits - Anstalten so reiche Stadt, wird auch im jeßigen Jahre hieran manchen Zuwachs erhalten, und es ist ein erfreuliches Zeis chen des bei uns heimischen Gemcinsinnes, daß, wie bereits mch-

Privat-Wirksamkeit unserer Mitbürger sind. úberzeugt von dem nachtheiligen Einflusse, den die untergeordnete

Bildungsstufe unserer Landschullehrer fúr deren Befähigung | f die Kultur der Dorf- | machen Unterthanen äußern muß, schr namhafte Summen zusammen- | wollen wir ihnen und der Behörde überlassen; die Polizei hat

gelegt, zur Begründung eines Schullehrer - Seminars, wo die | 4 Lehramts-Kandidaten eine, ihrem wichtigen Berufe entsprechende, |

bisher so kümmerlich gesorgt war au

und Durchbildung erhalten sollen. Ei-

zeitgemäße Vor - ng_ tiefgesühltem Bedúrfnisse der

nem anderen ,

Mangel bisher die geistige und bürgerliche Lage fo vieler jungen Leute der kommerziellen Branche zu einer keinesweges erfreuli- chen machte, sind gegenwärtig Vorstand und Repräsentanten des hiesigen Handels-Gremiums eifrigst beflissen, um dur pecuntaire und moraliscze Mittel die Existenz eines Bildungs-Instituts für angehende Kaufleute zu sichern, das an Umfang und Leistung den besseren Anstalten diejer Art in den Handels städten Deutschlands sich anrxcihen soll. Neben diesen Hoffnungen gewährt bereits eine erfreuliche Wirklichkeit das gymnastisch-orthopädische Institut des

*) Die „Kasseler Zeitung ‘voni 20. Februar ist uns erst heute, am 24. Februar, zugekommen,

| bereits durch zahlreihen Besuch von

meldet: |

Geschäftswelt | durch Errichtung einer Handels - Lehr - Anstalt abzuhelfen, deren |

Dr. med, A. Hirsch, dessen zweckmäßige Einrichtung und Leitung Kindern aller Klassen aner-

kannt is, trobdem daß die wissenschaftlichen Zünftler diesem von

nehmen anfangs nicht sehr zugethan schienen. Schweiz Der große Rath des Kantons St. Gallen hat am 13,

Begehren um Einberufung einer außerordentlichen Tagsaßung

| sich nicht anzuschließen (75 gegen 64 Stimmen), den kleinen

Rath jedoch zu beauftragen, im Verlaufe dieser Februar-Sibung dem großen Rath einen eventuellen Jnstructions - Entwurf vor- 7 Ein eben- falls von Herrn Baumtgartner gestellter Antrag, den kleinen Rath zu beauftragen, daß der Ausschreibung der politischen Flüchtlinge des Kancons Aargau keine Folge gegeben werde, wurde zuerst mit 70 gegen 69 Stimmen verworfen, dann aber, als man, Mißs- verständnisse wegen, eine ziveite Abstimmung verlangte, in dieser fúür die nächste außerordent -

Freiburgischen Gesandtschaft

| liche Tagsaßung lauten: 1) Die Gesandtschafc wird erklären,

daß der hohe Stand Freiburg das Dekret des großen Raths von Aargau, welches die Aufhebung der Klöster als Grundsaß aus-

Vertrages ansehe. 2) Die Gesandtschaft wird verlangen, daß die Tagsaßung den Stand Aargau anhalten môge, dieses Dekret der \ Aufhebung der Klöster zu widerrufen, ohne Nachtheil jedoch der Rechte, welche der Regierung allfállig gehören können, die eine oder andere dieser Corporationen als moralische

se6lihe Ordnung oder die im Kanton bestehenden Geseße zu Schulden hätten kommen lassen. Tessin hat in einem Schrei ben das Benehmen des Vororts durchaus gebilligt. Schwyz hat sich fúr sofortige Einberufung der Tagsaßung erklärt. Durch eine Kundmachung vom 11, Februar zeigt die Regierung von Aargau dem Volk an, daß das Ansehen der Gesebe hergestellt und die Verfassung von allen Landestheilen durch die Wahlen anerkannt sey. Sie bedauert dann, sich zu so strengen Maßregeln gezwungen gesehen zu haben, und sagt unter Anderem: „Unsers Ortes werden wir auf möglichste Erleichterung der Gemeinden und Privaten Bedacht nehmen und insbesondere zur Deckung der beträchtlichen Occupationskosten Anträge an den Großen Rath vorbereiten, um dieselben mit Vorbehalt immerhin des strafe richterlichen Mitanspruchs der Hauptschuldigen vorzugsweise aus dem Vermögen derjenigen Klöster zu erheben, die eine o

schwere Mitschuld an den jüngsten Ereignissen tragen.“

Bern, 16. Febr. (A. Z.) Der Vorort hat sich begnügt, die Oesterreichische Note als eine Eingabe privatrechtlicher Natur dem Stande Aargau mitzutheilen. Den úbrigen Ständen ward deshalb keine Kenntniß von derselben gegeben. Noch fehlt ein Kanton zur Einberufung der außerordentlichen Tagsaßung. Dies beruht jedoch wesentlich auf einem §Nißverständniß. Uri verlangte die Einberufung ausdrücklich und unbedingt sowohl für sich selbst ais im Namen von Schwyz und Unterwalden. Allein der Vorort er- kannte, wienatúrlih, Uri keine Befugniß zu, im Namen der beiden an- deren Stände aufzutreten. Seitdem ist nun auch Schwyz unmittelbar bei dem Vorort eingekommen. Das Schreiben von Unterwalden aber ist wohl mit jedem Tage zu erwarten. Wieman erfährt, sind die Antwor- ten des Vororts auf die leidenschaftlichen Zuschriften von Uri

| und Schwyz im Tone kalter und ruhiger Würde gehalten, ohne

sich in ein kleinliches Gezänk einzulassen. Erfreulicher als alle Erscheinungen der lebten Zeit ist die Nachricht, daß sich Appen-

) | zell Jnner-Rhoden auch fúr die neue eidgenössische Militair - Or- wie es in mehrercu Blättern heißt, | ganisation ausgesprochen har, welche nun zwölf Stimmen für nächsten Montag, sondern, falls nicht anders verfügt WINO/ C f qre Rüúcéreise nach St. Petersburg antreten. | Der Erbgroßherzog von Hessen begiebt sich am 2isten d. M. | | nämliche Weise beantwortet, wie der Vorort Zürich diejenige er seinem Wiedereintrefn in München mit seiner Gemahlin über | wiedert hatte, die wegen der Aufhebung Luzernischer Klöster ein- | gegeben worden war. ì |

| das Recht, aus dem Bundes-Vertrage Ansprüche herzuleiten.

sich hat, und mithin zum Bundesgeseb geworden ist. Es is zu hoffen, daß das eidgenössische Kriegswejen dadurch von neuem belebt werde. Der Vorort hat die ‘Note des Nuncius auf die

Man bestreitet jeder fremden Behörde

Jtal t n

Rom, 12. Febr. (A. Z.) Gestern Abend ist die Königin-

| Wittwe von Neapel mit Gefolge hier eingetroffen und von der | verwittweten Kdnigin von Spanien, ihrer Tochter, freudig und

| festlich empfangen worden.

Lebtere hatte ihrer Mutter zu Ehren ein brillantes Diner in ihrem Hotel veranstaltet, ‘1vobei außer mehreren der hier anwejenden ersten Adeligen von Spanien und

nevals hier beiwohnen und zum Schluß dieses Monats die eine

| wieder nah dem Süden und die andere nah dem Norden zie-

hen. Wir sehen nun, was sich wohl {chwerlich in einer ande-

Gestern Abend wurde in dem {hdnen Theater Apollo eine neue Oper, Adelia, von Donizetti, mit ziemlichem Beifall aufge- führt. Jndeß wurde die Vorstellung durch mehrere unangenehme Störungen unterbrochen, die dadurch entstanden, daß man weit mehr Billets verkaufte, als das ‘Parterre füglich Personen fassen kann. Den daraus entstandenen Tumult mit Zischen bezog die gefeierte Primadonna, Signora Streponi, auf ihren Gesang und eine Ohnmacht hinter den Coulissen soll die Folge gewesen seyn. Um

rere áltere, so auch diese werdenden neuen Anstalten Resultate der | das Maaß der Mißgeschicke voll zu machen, gerathen zwei junge

So hat der Adel, |

Herren aus den ältesten Familien in ihren an einander gränzen- den Logen in Hader und von diesem zu Thätlichkeiten, wobei das weibliche Publikum neben ihnen in Angst und Schrecken ge- rieth. Wie solche Beleidigungen wieder gut zu machen sind,

blikfums fürs erste den Impresario

ur Genugthuung des *Pu i : h enygthlung Des A Vorstellung ins Gefängniß geschickt.

(Direktor) noch während der Poveogah :

Lissabon, 8. Febr. Aus Madrid hatte man hier die grund-

lose Nacpricht erhalten, daß Dom Miguel auf seinem Wege nach Portugal. am 23. Januar durch Toulouse gekommen sey. Die Spanische Regentschaft soll, dem Diario do Governo zufolge, dieser Mittheilung die freundschaftlichsten Versicherungen festen Zusammenhaltens mit Portugal gegen jeden Versuch, die Frei heiten der Halbinsel zu beeinträchtigen, beigefügt haben. Die Folge dieser Erklärung und zugleich ein Beweis, wie wenig Ge- wicht man auf die Nachricht von Dom Miguel's Unternehmen legte, war der Befehl der Regierung zur Einstellung der Arbeiten au der Befestigung der Linien von Lissabon, so wie der Ausrüstung der Flotte, welche fast ganz vollendet seyn soll. Der Herzog vou

Terceira, welcher das Peetquarver des von ihm befehligten Observations - Corps in oimbra ‘hatté aufschlagen wollen, wird binnen kurzem in der Hauptstadt zurúck erwartet. Der Befehl der Auflôsung der Nationalgarden, um sie in die neuen Miliz- Regimenter umzubilden, findet noch immer entshiedenen Wider- stand in allen Provinzen.

In der Deputirten-Kammer ist endlich am Isten die Adresse | | nahme auszudrücken, die in Folge der von dem General Joch- mus und Zakeria Pascha gegebenen Befehle seinen Truppen von

auf die Thron-Rede mir einer Majoritát von 52 Stimmen ange- idmmen und am ten der Königin überreicht worden. Am lebt- erwähnten Tage wurden die Berichte der Ausschüsse fár den Ackerbau und Handel in Betresf des Vorschlages, sremdes Ge- traide unter Königlichem Schloß zuzuiassen, eingebracht; ste stimm-

ten nicht úberein, und es entstand daher eine sehr lebhafte De- | Í . »ck Ch y olhor f 2 f ini it T | batte úber die Sache, an welcher indeß die Minister nicht Theil |

nahmen. Der Agrikultur-Ausschuß war gegen, der Händels:-Aus-

{ 3 f f D Gro a ¿ á s A d Î {uß für die Maßregel, die endlih mit einer Majorität von 49 i

Stimmen verworfen wurde.

DI , t , Q aer . D : Man erwartet noch immer elne baldige Auflösung des Ka- binets und glaubt, daß das neue Ministerium eine Combination

as L r ck 7 E von Septembristen und sogenannten Hoch-Chartisten seyn werde; | P oriF Quas ti q Y : 2

aus der ersten Fraction nennt man den Visconde Sa da Bans | deira, den Baron da Ribeira de Sabroza und den Herrn Vieira | de Castro; aus der leßteren die Herren Joaquim Antonio de | | Le Die felsigen Engpässe des Peträtjschen -Arabiens mit vielem ctrina re ! i | Gepâck, einem Feld-Hospital und vielen Weibern und Kinder Die Direktoren der Lissaboner Bank, welche seit einiger Zeit | 1 z E aeg li E L | ral Soliman Pascha zur arbßten Shre.

Magalhaes, Seabra und Castello Branco; zu ihnen würde noch der Doctrinair, Herr Soure, kommen.

die Zahlungen für die Armee und Flotte in aktivem Dienste ge- gen eine Provision von ! pS&t. monatlich leisteten, haben Zweifel

empfunden über die Fähigkeit des Schaßes, diese Zahlungen zu j

deen, und däher bei dem M die Tabacks - Regie - Pächter ihnen vom April d. J a al

ihnen dem Staate zu zahlenden Gelder auf Abschlag einliefern

sollten. Darauf wurde von dem Finanzminister abschläglic) bes

schieden, zugleich aber das Versprechen monatlicher Rückzahlung |

R

ertheilt, welches indeß bis jeßt nicht gehalten worden ist. Vie |

Militairbeamten fürchten nun, daß die Bank ihrerseits ihre Zah- lungen suspendiren werde. Nach dem Allem scheint der Staats- \chal wieder in sehr traurigem Zustande zu scyn.

Der Spanische Konsul in Porto hat am 30sten v. M. den |

dort ansässigen Spaniern den Wiedereintritt freundschaftlicher Beziehungen zwischen- Portugal und Spanien offiziell angezeigt. GrieMenlta nd: Don Suanntiue non N F G OSviof M Der Kronprinz von Bayern soll, nah Briefen aus Athen,

6 n Winter über all : dent j 0 U Winter über daselbst zu verweilen gedenken. Hins | sichtlich der Finanzen des jugendlichen Königreichs lauten die

l » o 5 4 (D! S1 e A ‘ff: Berichte fortwährend günstig; über drei Millionen Drachmen sollen sich im Staatsschaße vorräthig befinden, und erst fürzlich war 1 Million Francs als Juíceressen-Zahlung für das Darlehen

nach Frankreich abgesendet worden. Der Griechische Partei- | gänger Valenzas hält sich zwar noch auf Tärkischem Gebiet, al- | lein schon zeigt sich das schmachvolle Ende seines unsinnigen Un- | ternehmens; seine Anhänger fallen nach und nah von ihm ab, |

und kürzlich haben sich einige der|

behörden freiwillig gestellt. T Ur tet Konstantinopel, 29. Januar. (Journ. de S myrne.)

Einer der Dolmetscher der Russischen Gesandtschaft hat die Jn- |

signien des für Javer Pascha bestimmten St. Annen-Ordens mit Brillanten und Smaragden , so wie einen sehr kostbaren Säbel für Selim Pascha, Befehlshaber der Türkischen Truppen in Sy- rien, an Reschid Pascha übergeben. Herr Nedhause, Dolmetscher des Admirals Said Pascha, ist zum Mitgliede des Admiralicáts- Raths ernannt worden. Die Königin von Großbritannien hat dem Erzherzog Friedrich von Oesterreich das Broßkreuz, dem Admiral Bandiera das Kommandokreuz und dem Obersten von Lebzeltern und den Capitainen Buratowich und Marinowich von dem Oester- reichischen Geschwader das Ritterkreuz des Bath-Ordens verliehen.

In Syrien, namentli in Jerusalem, sollen zwischen den Griechisch-katholischen und den Rdmisch-katholischen Christen ernst- liche Zwistigkeiten ausgebrochen seyn, doch weiß man nichts Nä- heres darüber.

Mea En

Alexandrien, 27. Jan. (A. Z.) Seit drei Tagen sind die Kanoniere der Hafen-Batterieen wieder an thre Posten gestellt und durch Neuangekommene bedeutend vermehrt worden. Die hier stehende Kavallerie wird zwar in einigen Tagen auf die Weide gehen, aber sich nur so weit entfernen, um in einem Tage wieder in Alexandrien seyn zu können; an Befestigungswerken wird ohne Unterlaß fortzearbeitet, und wenn Mehmed Ali sich auch klüg- lich alles Drohens enthält und nur von seinen friedlichen Absich- ten spricht, so giebt er sich doch den Schein, als wolle er sich in Aegypten besser vertheidigen, als in Syrien, wofern die weiteren Bedingungen aus Konstantinopel in feindlichem, seine Macht be- shränkendem Sinne abgefaßt seyn sollten. Auf solche Bedingun- gen scheint man gefaßt zu seyn; man begreift, daß die ihm jeßt zugestandene Erblichkeit, nachdem seine Macht in Syrien ge- brochen ward, nur noch ein leeres Wort ohne große Bedeutung ist. Es ist wahrscheinlich, daß ihm nicht nur eine Reduction sei ner Flotte und Land -Armee vorgeschrieben wird, man wird ihm auch, wie den übrigen Pascha's des Reichs, die Haltung eige- ner Truppen untersagen, den Ober-Befehl des Aegyptischen Hee- res nehmen und dasselbe direkt unter den Sultan stellen und von Leßterem abhängig machen. Aehnliches soll auch, die Admini- stration Aegyptens betreffend, verfügt werden; sie soll, wenn auch unter spezieller Leitung Mehmed Áli's, doch nach in Konstanti nopel vorgeschriebenen Regeln geleitet werden. Auf solche Éven- tualitäten ist man hier gefaßt, und cs scheint, als wolle sich Meh- med Ali denselben widerseßen und den Krieg von neuern beain- nen. Zudem kocht es in Jbrahim Pascha, er kann. den Ver-

lust seiner militairischen Reputation nicht verwinden, ev ver: | wünscht die Politik seines Vaters, dessen unglückliches Zdgerungs- |

system ihn zweimal auf dem Wege nach Konstantinopel aufhielt, und ihn endlich ganz verdarb. Diesem System sind die Verluste in Syrien zuzuschreiben. Mehmed Ali, auf Französische Hülfe wie auf einen raschen Ausbruch eines allgemeinen Krieges in Europa hoffend, glaubte sich stark genug, durch eine bloße defen- sive Haltung den Angriff der in Dschuni gelandet,n 5000 Türken nebs einigen Engländern und Oesterreichern abwehren zu können. Daher der Befehl an Jbrahim, sich ruhig zu verhalten, die Hdhen und Schluchten der Gebirge zu besehen, die ausgeschissten Truppen nicht anzugreifen, ihre Angriffe jedo zurückzuschlagen und abzu- warten, bis der Hunger und getäuschte Hosfnung ste zwingen würden, sich wieder unverrichteter Sache einzu|chissen.

Alexandrien, 27. Jan. (Temps.) J ; j : an. ps.) Ibrahim Pascha ist mit 41,000 Mann von der Syrischen Armee in Gaza ange-

| überall, wo Halt gemacht wurde, ihre deren Aeußerungen der Freude verbrachten. Der Generalissimus

tinisterium darauf angetragen, daß |

an die von |

u ] n selben sogar auf die Gefahr der | ihnen drohenden Festungsstrafe hin bei den Griechischen Gränz- |

231

fommen. Seine Truppen haben auf dem Marsche nicht gelitten, da derselbe weit kürzer war, als man erwartet hatte, ‘und sich Lebensmittel in hinreichender Menae vorfanden. Die Soldaten waren über die Rückkehr in ihre Heimath so erfreut, daß sie Zeit mit Singen und an-

hatte mehrmals Gelegenheit, sein Erstaunen über die gute Auf-

Seiten der Befehlshaber der an verschiedenen Punkten aufgestell-

ten Türkischen Detaschements zu Theil wurde. Es war in allen | | Theilen des Landes bekannt gemacht worden, daß jeßt, nach wie- |

derhergestelltem Frieden, sowohl die Syrier als die Aegypter Kin- der des Sultans geworden und daher einander als Brüder zu betrachten hätten. Dies veranlaßte auch die Bewohner des Landes, den Aegyoptern freundlich entgegen zu fommen, Soliman Pascha, der am 26. Dezember, also drei Tage vor Jbrahim, Damaakus verließ,

| marschirte dur die Wüste, wobei er dem Wege folgte, den die

Fsracliten bei ‘ihrer Flucht aus Aegypten einschlugen, und kam mit 12,000 Mann Kavallerie, 12,000 Mann Jusfanterie und 230 Kanonen, ohne den geringsten Verlust erlitten zu haben, in Akaba am Rothen Meere, nicht weit von Suez, an. kühne und gewagte Marsch Úber den Flugsand dar Wüste und

die man nicht in Syrien zurücklassen wollte, gereicht dem Gene- ‘al Sol t Er hat am heutigen Tage die Ankunft seiner Avantgarde in Suez hierher gemeldet und zugleich in jeinem Schreiben bemerkt, daß er dort weit mehr Hindernisse finde, als. auf dem aauzen übrigen Wege. In Ka- hira werden Anstalten getroffen, um ihm alle nur mögliche Erleichterungen zu verschaffen. Die Syrische Armee besteht aus 65,000 Mann, worunter nur 12,009 Manu: irregulairer Truppen. Rechnet man hierzu die, welche Ibrahim in Gaza vorgefunden haben will, so würde die ganze Armee nahe an 80,000 Mann stark seyn. Mit dem Dawpfschiffe „Hekate“/ is ein Britischer Offizier von Acre hier angekommen, der beanftragt seyn soll,

| Mehmed Ali anzuzeigen, daß Jbrahim’'s Armee von den Türken angegriffen worden sey, weil er einige in seiner Armee befinde | lie Eingeborne ohne Genehmigung seines Vaters nicht habe |

entlassen wollen. Doch wird diesem Gerücht von anderen ‘Per- sonen widersprochen. (Vergl. damit die Nachrichten aus der A. Z.) A - Der Presse wird aus Alexandrien unter demselben Datum geschrieben: „Achmed Fewzi Pascha, der frühere Tür- fische Kapudan Pascha, wird von dem Vice-König noch immer mit großer Auszeichnung behandelt. Er hat einen \{dnen Palast in Kahira und 2009 Feddans fruchtbares Land in Unter-Aegypten

| zum Geschenk erhalten und seine Pension is von 5000 auf 6000

Talaris erhöht worden. Dies beweist, daß Mehmed Ali ihn nicht ais einen Verräther gegen seinen Souverain betrachtet. Die Regierung hat eine beträchtliche Quantität neuer Baumwolle verkauft, doch ist dieselbe noch nicht abgeliefert, da die Verkäufe gegen baares Geld abgeschlossen worden.“

Vereinigte Staaten von Nord - Amerika. New-York, 31. Jan. Jn der Senats-Sißung vom Sten d. M.

| brachte Herr Linn eine Bill ein, wonach die Geseße der Verei- | nigten Staaten über das Oregon-Gebiet ausgedehnt werden sollen;

sie wurde einem Ausschuß zur Prüfung überwiesen.

2 ate Gouverneure von Maine und Massachussetts haben sehr aufregende Botschaften an - die legislativen Versammlungen dieser beiden Staaten in Bezug -auf den Gränzstreit mit England

gerichtet.

__ Ein hiesiges Blatt berichtet, die Mannschaften der beiden Amerikanischen Schiffe „Panama““ und „„Kosciusko‘/ seyen deser- tirt und in Chinesische Dienste getreten, wo man sie zur Beseßung

der Forts an der Bokka Tigris verwendet habe.

Von dem an der Amerikanischen Küste gestrandeten Schiffe „„Sarrick‘/ hat man die beruhigendsten Nachrichten; die Mann- schaft und Passagiere waren sámmitlih gërettet und ein Theil der Ladung geborgen.

Fanny Elsler hat-ihre Triumphe in den Vereinigten Staa- ten beendigt und ist am 4. Januar in Havana angekommen, wo sie am 20sten zuerst aufzutreten gedachte. Sie wird dort 16 Vorstellungen geben und für jede 1000 Dollars erhalten.

Das New-Orleans-Bülletin theilt Nachrichten aus Matamoras vom 24. Dezember mit, nah welchen General Arista dort in einigen Tagen erwartet wurde. Einer Truppern- Aushebung, zum Behufe eines Einfalls in Texas, wird mit kei ner Sylbe gedacht. Im Gegentheil heißt es, daß die Föderali- sten, welche nicht über den Rio-Grande gezogen waren, sich nach ihren Wohnpläßen begeben, um ins búrgerlihe Leben zurüzu- fehren. Gonzalez, der die Bande anführte, welche sich die in der Bai von Corpus-Christi verübten Gräuel hat zu Schulden kom- men lassen, ist verhaftet und dur Arista von der Mexikanischen Regierung desavouirt worden.

Brasilien.

Rio Janeiro, 14. Dez. Der zweite Dezember, des Kaisers Geburtstag, ist in diésem Jahre glänzender als je gefeiert worden; aber die Festlichkeiten waren fast erzwungen, d. h. dur moralischen Zwang, Züreden und Aufforderungen der Minister und anderer einflußreihen Leute. Es war sichtbar: nicht dem Geburtstage allein galt ‘es, sondern dem erften Ge- burtstage seit dem gloriosen 23. Juli, an welchèm der Kaiser für majorenn erklärt wurde, kurz dem Triumphe der Pârteï, die jekt am Ruder ist. Zum erstenntale -wiéder erschien ‘an des Kai- sers Geburtstage eine Liste von Titel: und Ordens-Verleihungen. Die Regentschaft hatte nichts dergleichen austheilen dürfen und nur ein ausdrückliches Gese statuirte eine Ausnahme für den Belgischen Geschäftsträger , Herrn Bary, der einen Handels Traktat abschloß, in Folge dessen die Brasilianischen Bevollmäch- tigten Belgische Orden erhielten. Mißfállig wurde bei der gegen- wärtigen Ordens - Verleihung bemerkt, daß die Armee, die seit mehreren Jahren beständig im Kriège is, namentlich in Rio- Grande, höchst spärlich bedacht i Offenbar wollte man keine Orden an die Loyalisten geben, während man mit den Jnsurgen- ten unterhandelt, ihnen gewissermaßen zugiebt, daß ihr Kampf „gegen die Tyrannei der Portugiesen“, so nennen sie ihre, Re- bellion, eigentlich wohl rechtmäßig war, und es nun nicht mehr ist, seitdem der 23. Juli jene Tyrannei vernichtet hat. Nach den neuesten Nachrichten scheint es ubrigens, als wären alle Kon- zessionen, alles Nachgeben urasonst gewesen, sie wollen keine Am- nestie und man wird doch die Entscheidung der Waffen versuchen müssen. Dies allein aber kann hinreichen, in der nächsten De- putirten - Kammer das Ministerium der Andrada's zu stürzen. Alvares Machada, der von der Regierung nach Rio-Grande ab- gesandt worden, hat die Präsidentschaft dieser Provin übernom- men, und die Feindseligkeiten gegen die Insurgenten haben wie-

der angefangen. 4

Dieser |

Mit dem Paketboot „Expreß“ geht Herr Bento da Silva - Lisboa, Direktor im Ministerium der auswärtigen Angelegenhei- ten, nach Europa, um, wie es heißt, für Jhre Kaiserl. Hoheit Donna Januaría einen Bräutigam zu suchen; gewiß is, daß dieser nicht eben junge Mann, der seit Jahren eigentlich alle Ge- schäfte des auswärtigen Departements leitet, da die Minister ge- wöhnlich wechseln, ehe sie Zeit haben, die Geschäfte kennen zu lernen, eine solche Reise nicht machen würde, wenn es sich nicht um sehr wichtige Angelegenheiten handelte. j

Admiral Mackau, mit dem größten Theile der Französischen Blokade-Flotte, ist direkt von Buenos-Ayres nach Frankreich zu- | rügekehrt; zu gleicher Zeit ist der Abgeordnete der in Montevideo | wohnenden Franzosen mit einer Petition gegen einen solchen Frie- | den dahín abgesegelt. Die Regierung von Montevideo hat dem

Admiral einen recht gut abgefaßten Pret-est überreichen lassen ; be- | sonders gegen die Rückgabe von Martin Garcia und der ztvei | Kriegsschiffe; beides sey von den Truppen der Republik gemeit- | schaftlich mit den Franzosen erobert und den Franzosen zur Bes

wahrung übergeben worden, um unterdessen die Truppen der Rer | publif anderwärts fár das gemeinschaftliche Interesse verwenden

zu können; die Rúckgabe an Rosas, noch dazu in armirtem Zu- stande, sey daher nicht nur ganz unberehtigt, sondern geradezu feindlich gegen Montevideo, dessen Handel nun allen Angriffou | von Rosas ausgeseßt sey. Der Admiral hat hierauf und’ auf | einige andere Fragen sehr vage Antworten gegeben; es gab, sagt | er, durchaus keinen Traktat zwischen Frankreich und Montevideo, | nur zufállig fanden wir uns auf dem Wege zu demselben Ziele, | und so haben wir keine Pflichten gegen euch. Als Admiral Mackáu | dem Präsidenten von Montevideo seinen Abschiedébesuch mnachte, | empfing ihn das Volk mit Pfeifen und Zischen. Die Republik sowohl ais die Ausgewanderten von Buenos - Aÿrés, unter“ La- valle, sehen übrigens den Krieg gegen Rosas fort, und die Nach- rihten aus Montevideo verkünden Lavalle's Einzug in Buend?- Ayres als ganz nahe. Anderen Nachrichten zufolge, wäre Lavalle in Calchin, nahe bei Santa Fe, von den Argentinischen Truppên umringt, und man hielte ihn für verloren. “Das muß dann der Erfolg lehren. |

J n-:l-a4-n:D0.

Breslau, 21. Febr. Jm Dezember vorigen ¿Jahres ist abermals eine Zählung der Einwohner Ra S u O von der Civil- als von der Militair-Behdrde vorgenommen worden. Die Civil-Aufnahwe hat eine Einwohnerzahl von 92,305 ergeben und die Militair-Aufnahme 5616, welches die Gesammtzahl der hiesigen Einwohner auf 97,921 ergiebt. Die vorhergehende Auf- nahme, welche im Anfange des Jahres 1838 stattfand, ergab eine Gesammtzahl vvn 24,692, und es ist mithin in diesen drei Jahren die Bevölkerung Breslau's um 3229 Personen gewachsen. Unter obiger gegenwärtiger Zahl der BeehtE gehören der evangelischen Kirche 63,552, der katholischen 28,636 und der jüdischen Kon- fession 5733. :

_— Köslin, 17. Febr. Jm verflossenen Jahre sind in die Häfen des hiesigen Regierungs-Departements und auf. der Rhede bei Leba 509 Schisse incl. 331 Preußischen eingelaufen, welche im Ganzen 15,362 Lasten Tragbarkeit enthielten , wovon 4878 Lasten mit Waaren und 10,484 mit Ballast beschwert wa- ren. 495 Schiffe, einschließlih 325 Preußischer, gingen in See; sie enthielten 15,703 Lasten Tragbarkeit und waren mit 12,549 Lasten Waaren und 3157 Lasten Ballast befrahtet. Die Zahl der dem hiesigen Departement angehörigen Seeschiffe belief sich am Schlusse des vorigen Jahres auf 53 Stuck von überhaupt 5652 Lasten Tragfähigkeit. Zwei Schiffe strandeten und 6: wur den neu gebaut. Die Hauptgegenstände für die Schifffährt des Jahres 1840 waren eingehend: Heringe, Salz, Stückgüter, Material-, Farbe- und Droguen - Waaren; ausgehend: Getraide, Holz, Leinwand und Butter. Am hiesigen Ostseeskrande wurden 32 Tonnen Küstenhering und 155!/4 Tonnen Breitlitige (resp. 139 und 2!/4 Tonnen weniger als 1839) eingesalzen.

Jm hiesigen Departement bestehen 11 Papiermühlen,. 5 Eiíi- senhämmer, auf denen 1840 an Stab- und Schmiedeeisen für 49,530 Rehlr. an Werth fabricirt wurde, ein Kupferhammer von geringem Belange, der 30 Centner Kupfer verarbeitete, 2 Glaë- hütten, welche 28 Arbeiter beschäftigten und eine Dammastwebe- rei. Die Bernsteindreherei in Stolpe fabricirte 2107 Pfund Bernstein-Korallen und andere Kunstsachen, circa 7450 Thaler an Werth, welche größtentheils nah dem Auslande: abgesebt wurden. Von den Tuchmachern in eilf, mehrenthéils kleinen Städten des Departements, wurden im Laufe des verflossenen Jahres 7806 Stücke Tuch und 4179 Stücke Flanell, Boy, an- gefertigt. Jn der Stadr Rügenwalde wird. die Anlegung éiner Flachsspinnerei miltelst einer Dampfmafchine auf Actien beabsich- tigt; an der Spitze dieses, ein Anlage-Kapital von 140,000 Thaler erfordernden Unternehmens , stehen einige geaächtete ‘Kaufleute.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Ueber die Kunst-Ausstellungen in Berlin. -

(BVorgelesen in der Sizung des wissenschaftiichen Kunst- Vereins am

15. Februar.) i ;

Wir haben in den vier leyten Jahren folgendes Sinken der Eins

nahmen: bei den Kunst-Ausstellungen wahrgenommen : : j im ahre 1836 18,659 Rthlr. E

» » 1838 12,638 » » » 1839 8873

Es hat sich also die Th ilnabmie, des Pri

a also die Theilnahme des Publifums an der Berliner Ausstellung vermindert. Das, scheint mir, steht fest. E Zum Voraus muß ich bemerken, daß zwar die alljährlichen Aus- stellungen zu nahe wiederfehrten, daß aber nicht in diesem Umstande der Hauptgrund des Sinkens der Theilnahme zu suchen ist; was au besten die beiden ersten Jablen beweisen, Andererseits muß man be- denken, daß der außerordentliche Aufschwung, den die Düsseldorfer Aka- demie gleich in den crsten Jahren ihres Bestehens zeigte, die Liebhabe- rei des Publikums ju einem Enthusiasmus steigerte, welcher sich un B weniger auf derselben Höhe erhalten fonnte, als der Fortschritt. der

üfseldorfer Schule selbst nachließ, was sehr begreiflich ist; denn jeder

Fortschritt hat seine Gränzen. y i

Yedenfalls scheint es wünschenswertb, die Theilnahme wiederum anae was, glaube ih, dadur am sichersten bezwet würde, daß auf den Ausstellungen viel gute und wenig shlehte Sachen zu schen seyn möchten. Ob und inwiefern sich beides erreichen ließe- will i hier darzulegen versuchen. t dil

Wie redlich es au die Kommissionen bei der Prüfung der Ge- genstände meinen, so gehört doch in der That eine ungew hnliche Char rafterstärfe dazu, Männern, die sonst in vieler Hinsicht Ansprüche auf Achtung und Schonung machen dürsen, die Aufnahme en Berie zu verweigern. So lange die Prüfung in der Art geschieht, i una eines steller in Erfahrung bringen kann, wer an der Aussch E r Gegenstandes Schuld hat, werden die Richter = Em hindert - füh Gutes zur Ausstellung anzunehmen, fi f unn Fs E

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