1841 / 57 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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, daß England von Anfang an. mit Widerwillen habe gesagt. ob dem Quadrupel-Trakftat und dadurch mit

Ried nfreih an E B a e. Beshüzung Spaniens und Portugals Theil nehmen sah. Jn Portugal war der Einfluß Frankreichs neben dem Englischen allerdings null z aber in Spanien stüßte sich die gemäßigte Partei, welche im Jahre 1834 und zu Anfang des Jahres 1835 da- selbs am Ruder war, mehr auf Fraufreich als auf England. Als da- her im Jahre 1835 die Herren Martinez de la Rosa und Toreno die Fntervention verlangten, und England durch das Ministerium vom T1. Oftober darüber zu Rathe gezogen wurde, verweigerte es dieselbe eradezu. Das is noch nicht Alles. Einige Zeit darauf fam das inisterium vom 11. Oktober, welches sih eifrig mit dem Zustande Spaniens beschäftigte, und die Ueberzeugung hegte, daß, wie es sich auch seitdem bestätigt hat, die Baskischen Proomzen mehr für ihre Fueros, als für Don Carlos fämpften, auf jene Forderung zurü und {lug England, nicht mehr eine Jntervention, sondern eine be- waffnete Än ttelung unter den friegführenden Parteien vor; aber auch diese Vermittelung, zu der Spanien seine Zustimmung gegeben, wurde verweigert. Dies waren, wohl zu merken, zwei auf einander sglgende Weigerungen von Seiten Englands, während die gemäßigte g e in Spanien herrschte, und Franfreich einigen Einfluß daselbst esaß. Später, im Jahre 1835, änderte England seine Meinung und drang selbsi auf eine Fntervention. Allein die Umstände hatten sih geändert. Von 1834 bis 1836 hatten diè Nordischen Mächte, welche die Englisch-Fran- jösische Allianz beunruhigte, sich sehr bemüht, darzuthun, wie nachthei- ig diese Allianz für Frankreich sey und daß, wenn dieses weniger fest daran halten wolle, es wohl andere, gewichtigere Verbündete finden fönne. QEEGY, das Kabinet der Tuilerieen sah fich am Ende in die Nothwendigkeit verseßt, eine Wahl zu treffen und sich für das Han- deln mit Lord Palmerston oder für das Tempotuisiren mit den Nordi- hen Mächten zu entscheiden. Bekanntlich siegten diese und Lord Pal- mersion siand allein gegen Alle. Es is unnöthig, zu bemerken, daß feine Erbitterung gegen das Kabinet der Tuilerieen dadurch beträchtlich vermehrt wurde.

Von diesem Tage an bis zur Ernennung des Ministeriums vom 12. Mäi, d. h. während der ganzen Dauer der Ministerien vom 6. Sep- tember und vom 15. April, herrschte zwischen Frankreich und England nur Kälte und Verstimmung. Die Allianz war allerdings nicht offi- ziell gebrochen, und in jedem Jahre wurde ihrer in den Thron-Reden gedacht, aber es war eine Allíanz ohne alles Wohlwollen und ohne alle Herzlichkeit. Ohne von minder wichtigen Ereignissen zu sprechen, die auf verschiedenen Punkten der Erde Ausbrüche einer lebhaften Eifer- sucht und erbitterter Rivalität zwischen beiden Völkern veranlaßten, gab die Belgische Angelegenheit, wo England nicht eine Minute zö- gerte, sich von Franfreich zu trennen, einen schlagenden Beweis von dieser Gesinnung. Auf der anderen Seite fingen die Nordischen Mächte eit dieser Zeit an, sich gegen das Whig - Ministerium und selbst gegen einen Minister der auswärtigen Angelegenheiten wieder nachgiebiger zu zeigen.

Oesterreich arbeitete nameutlich thätig und mit Erfolg darau, die alten politischen und fommerziellen Verhältnisse mit England wieder- herzustellen. Während also das Kabinet der Tuilerieen glaubte, es werde von aller Welt aufgesucht und fönne seine Verbündeten nach Belieben wählen, wurde der Kreis mit jedem Tage immer enger und die Jsolirung bereitete sich vor. Man würde das, -was in der legten Zeit vorgegangen ift, nicht verstehen fönnen, wenn man nicht dieses doppelte Bestreben der Nordischen Höfe, einerseits das Kabinet der Tuilerieen von dem Whig-Kabinet zu trennen und andererseits fich dem leßteren zu nähern, beständig im Auge behielte.

Man hat indeß Grund ju glauben, daß nah dem Siege der Coa- lition und als das Ministerium vom 12. Mai ans Ruder gelangte, eine gute Ausficht vorhanden war, alle Erbitterung der leßten Fahre wischen Frankreich und England zu verwischen und die Allianz wieder Lei zu fnäpfen. Das Englische Kabinet machte sich damals viel mit der orientalischen Frage zu schaffen und Rußlaud flößte ihm VBesorg- nisse ein. Die öffentliche Meinung in England, die sich wenig um die persönlichen Streitigkeiten Lord Palmerston's fümmerte, hatte freilich die in der Allianz eröffnete Bresche wenigstens nicht in ihrer ganzen Ausdehnung wahrgenommen und war daher eben so günstig für Franf- reich, als gegen Rußland gestimmt. Unter dem Einflusse dieser Stim- mung und dieser Besorgnisse gab das Englische Kabinet den Wunsch u erfennen, in der orientalischen Frage sih eng mit Frankreich zu -ver- inden und mit ihm gemeinsam zu handeln. Allein das Kabinet vom 12. Mai zog ein Europäísches Zusammenwirken vor, und die Eröff- nungen Englands hatten feine Folgen. Man hat Grund zu glauben, daß dies der Todesstoß für die Allianz war, und daß Lord Palmer- on, dessen Zorn noch nicht verraucht war, aus diesem Ereignisse gro- ßen Vortheil zog. Er wiederholte seitdem unaufhörlich: „Die Fran- zösische Allianz is allerdings sehr werthvoll für England, aber wozu nügt eine Allianz, die niemals handelt? Wenn Frankreich will, so steht es ihm frei, lieber stets zu temporisiren und zuzusehen, was die ganze Welt thut, als Gefahr zu laufen, mit irgend Jemand zu bre- chen; aber eine solche Politik würde England nicht fonveniren. Eng- jand is von jeher gewohnt gewesen, überall die Hand mit im Spiele zu haben und sih in Alles, was vorgeht, zu mischen. Es wird nicht auf diese Gewohnheit verzichten, um seinem Alliirten zz gefallen.“

ch habe nicht nöthig, zu sagen, wie weit die Sachen gediehen waren, als Herr Thiers Premier-Minister wurde. Alle Anordnungen waren bereits getroffen und um das Werk zu vollenden, bedurfte es nur noch einiger Förmlichkeiten. Wenn es noch Zeit gewesen wäre, die Allianz zu erneuern, so hätte sich Niemand besser dazu geeignet,

236

als Herr erD, m Jahre 1836 hatte Herr Thiers in dem Franzö- sischen Kabinette dieselbe Politik befolgt, wie Lord Palmerston, und sich lieber zurü{gezogen, als auf diese Politik verzichtet. Fn den Fahren 1838 und 1839 war eine seiner Haupt-Beschwerden gegen das Kabinet vom 15. April das Erschlaffen der freundschaftlihen Beziehungen zwií- schen Fraufreih und England. Jun Jahre 1840 endlich hatte er eine Rede gehalten, die ihm den Vorwurf zuzog, daß er der Englischen Allianz die großen National-Juteressen aufopfern wolle. Die Ernen- nung des Herrn Thiers wurde daher in London mit großer Freude aufge- nommen; allein, sey es, daß die Dinge bereits zu weit gediehen waren, sey es, daß man diesmal beschlossen hatte, ohne Franfreich zu handeln, man bewilligte . endgp Thiers nicht mehr, als seinen Vorgän- gern. Es blieb ihm daher nur die Alternative, entweder eine ihm theure Allianz aufzugeben, oder dieser Allianz die von jeher befolgte

olitif und die unbestreitbaren Junteressen des Landes aufzuopfern. Man weiß, welche Wahl er traf. Jch für meinen Theil kann ihn, ab- esehen von Allem, was geschehen ist, deshalb nur loben, und ich füge dias: daß diejenigen, welhe ihn deshalb tadeln, heute verlangen würden, daß man ihn in Anklagestand verseze, wenn er anders ge- handelt hätte.

Fn dieser kurzen Uebersicht habe ih mich bemüht, gerecht zu seyn und nicht das Unrecht unserer Gegner durch Verschweigung des unsrí- gen zu vergrößern gesucht. Bei genauerer Betrachtung wird man leicht wahrnehmen, daß, wenn Franfreich während der Dauer der Allianz sih mehrmals träge, unentschlossen, ungeschickt gezeigt hat, England in seiner Politik keinesweges jene Klarheit und Offenheit bewiesen hat, die man von ihm etwartete. Es ist auch leicht wahrzunehmen , daß der persönliche Haß Lord Palmerston's auf sein öffentliches Benehmen einen großen Einfluß ausübte und daß er seit mehreren Fahren der Feind Franfreichs oder wenigstens seiner Regierung war. Von der verborgenen Feindseligkeit bis zur offenen Feindseligkeit und von einem Zwiste bis zu einem Bruche is jedoch noch cín weiter Weg und das Englishe Kabinet hat ohne Zweifel lange gezögert, ehe €s den leßten Schritt that. Für Lord Palmerston, den ehemaligen Tory und Minister in fünf oder sechs verschiedenen Kabinetten, war es ein Leich- tes, die Französische Allianz zu brechen und zu der Allianz mit den Nordischen Mächten zurückzukehren. Für die Lords Melbourne, Claren- don, Lansdowne und namentlich für Lord Holland, den Neffen von Fox und den beständigen Freund Franfreihs war dies feine Kleinig- feit, und Lord Palmerston erfuhr daher von Seiten der genannten Staatsmänner lebhaften Widerstand; da er jedoch beständig wieder- holte, daß er die Französische Regierung aus Erfahrung fenne und daß von Seiten derselben sich Alles auf einige leere Protestationuen be- schránfen werde, so gelang es ihm, Lord John Russell, die Hauptper- fon des Kabinettes, für seine Sache zu gewinuen. Endlich, im ent- scheidenden Augenblicfce bediente er sich seines lezten Argumentes: er nahm seine Entlassung und diese zog das Ausscheiden Lord Fohn Rus- sell’s und den Sturz des Kabinettes nach sich.

Wir wollen nun sehen, welchen Eindruck der Traftat, nachdem er einmal unterzeichnet war, auf die verschiedenen Parteien machte, und welches, von jenem Augenblicke an bis zur gegenwärtigen Epoche, der Gang der öffentlichen Stimmung war. Es if dies ein interessantes Studium, welches uns nüßliche Lehren geben faun.

(Fortsegzung folgt.)

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 24. Februar. Abgang Zeitdauer Abgang Laas

von von St. | M.

B erltn St.|M.| Potsdam.

Um 7 Uhr Morgens. 45 Vormitt. 43

Nachmitt. . 1A 40

Abends . B ¿ 55

Um 8 Uhr Morgens . 2 » _112..» Vormitt... 40 » 10» » 27 Nachmitt. 43 » » E) Abends... 52 » » 10 » » S R 95 » S

E E L E E R E E

Meteorologischè: Béobachtungen. Morgens Nachmittags Abends Nâach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

1841. 24, Februar.

340,71‘‘‘Par. |339,82‘‘Par. |339,64‘‘‘Par.| Quellwärme 6,59 R. 4,00 N. |+ 0,22% R. |— 3,19 R, [Flußwärme 0,09 R. ___ 040 N 14 S0 N |— 4,7 ° N. Bbenpüeme 109 N. 77 pCt. 86 pCt. |Ausdünstung 0,023‘/ Rh. heiter. heiter. Niederschlag 0. ONO. ONO. Wärmewechsel 4+ 0,4 0 Wolkenzug | ONO. 6,29, Tagesmittel: 340,06‘ Par. 2,09 R... 4,69 R... 88 pCt. ONO.

Luftdruck Luftwärme Thaupunkt Dunstsättigung Wetter

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 21. Februar. Niederl. wirkl. Schuld 501), 39%, do. —. Neue Anl. 22!/,.

Kanz - Bill. —.

Antwerpen, 20. Febrtar. ZinsI. 6!/,. Neue Anl. 22!/, G. Frankfurt a. M., 22. Februar. Oesterr. 59 Met. 106. 1057/2 49/0 98! /, Br. 21/,0/6 553/, Br. 19/9 24!/g G. Bank - Actien 1966. 1964. Partial - Obl. —. Loose zu

500 Fl. 134?/,. 1345/,, Loose zu 100 Fl. —. Preuss, Präm Sch. 80?/, G. do. 4°/, Anl. 1017/g G.- Poln. Loose 735/, G” 5%, Span. Anl. 237/s. 233/,. 21/,0/0 Holl. 49!/,. 493/16 S 7

Eisenbahn-Actien. St. Germain 720 G. Versailles rech. tes Ufer 430 G. do. linkes 320.G. München-Augsburg —, Strass burg-Basel 250 Br. Leipzig-Dresden 101 Br. Köln-Aachen 21/, G

Hamburg, 23. Februar. Bank-Actien 1610. Engl Russ. 106!/,.

London, 18. Februar. 883/,. Belg. —. Neue Anl. 24. Passive »7 21/,0% Holl. 50!/,. 59% 99. 59% Port. 311° s uss. —. Bras. 71!/,, Columb. 22'/,. Mex uli —.

Cons. 39/ Ausg. Sch. 12. 39%, 19!/, Engl. 27!/,. Peru 16.

Paris, 20. Februar. 59/6 Rente fin cour. 112. 50. 39/4 Rente fin cour. 76. 15. S Neapl. au compt. 101. 60. 5"/Y Span. Rente 247/g. Passive 6!/,. 30/, Port. —.

Wien, 20. Februar.

59 Met. 106. 4%, —. 3% 2!/2% 1% Bank-Actien 1631. Anl. de 1834 133!/,. de 1839 109!/,.

Berliner Bora Dex 25. FEBRUAR 1841. Ges Pr. Cour. J Brief. | Geld. | St. Schuld - Sch.| 4 103!/., 103 Pr. Engl. Obl, 30./4| 100!/, | 100 Prüm.Sch.d.Seeh|— 803/, Kurnm. Schuldv. 34 1017/1» Neum. Schuldv. 34 1017/; Berl. Stadt-Obl. 4| 103!/, | 103 Dauz. do. in Th.|—| 48 Berl. Auh.Eiseub.|__| Westp. Pfandbr./3#| 1015/; —— do. do. Prior. Act.| 4| Grossh. Pos. do.|/4| 1057/; Ostpr. Pfandbr. [32 1013/, | 101 1/4 Gold al marco |-- Pomm. do. |32| 103 1021/, INeue Dukaten L

¿ | Pr. Cour. Brief. S -Qeia:

S | Actien. |

-— Brl. Pots.Eiseub,| 5| 101 !/, „fdo. do. Prior. Act. 4) 101 M 2/Mgd.Lpz.Eiseub.|_| do. A H A Gb 4|

1033/, 103!/4 [Friedrichsd’or 102!/, |- 102

Kur- u.Neum. de, |32 Schlesische do. |32 Coup. und Zius-|

Soli R i Nat 98 97

And, zen à 5 Th. Disconto |

Goldmün-| | —| Thlr. zu 30 Sgr. | Brief. Geld. S | 1371/, | 1495/g | 1487/2 [6 175/, - | 781/, -— | 1003/, Fl. | 2 Mt. O Thlr. | 2 Alt. 99"/, | 991% } Tage 997 / | : | 1003/, 26

Wechsel-Cours.

| Kurz |

2 Mt. ———

Kurz

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Aietordiii, «e o oooooooo 250 Fl.

Fl,

Mk.

Mk. | |

do Hamburg do London

Fr. Mt.

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3 Mt. 2 Wied li 20 Nl oe oco 0 vos 50 FI 2 Mt. Augsburg Brealan Leipzig WZ. «ooo oooooo 100 Thlr.

Fraikíurt a M, De eco oov 60 100 F. 2 Mt 1 SRbL| 3 Woch.

Petersburg.» «o. eo oooooooo.

Kgl Sau piele.

Freitag, 26. Febr. Jm Opernhause: . Das Stelldichein, komische Oper in 1 Aft. Musik von N. Jsouard. Hierauf: E und Bertrand, pantomimisches Ballet in 2 Abth., von oguet.

f Lai Schauspielhause: La seconde représentation de: 1) Le Verre d’eau; comédie-nouvelle en 5 actes et en prose, par Scribe,

Sonnabend, 27. Febr. Im Schauspielhause: Das Glas Wasser, Lustspiel in 5 Abth., nah Scribe, von A. Cosmar.

Sonntag, 28. Febr. Jm Opernhause: Der Feensce, große Oper in '5 Abth. Musik von Auber. Ballets von Hoguet.

Preise der Plábe: Ein Plab in den Logen des ersten Ran- ges: 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

K O Freitag, 26. Febr. Die schlimmen Frauen im Serail. Zauberposse mit Gesang in 2 Akten, von Told. Musik von

Proch. Í s Die schlimmen Frauen im Serail.

Sonnabend , 27. Febr. im Serai Sonntag , 28. Febr. Die schlimmen Frauen im Serail.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. C U A PBS 2A teur

Gedrut bei A. W. Hayn.

Bekanntmachungen.

Es TIT atio L

gerichte werden :

Siede in Barleben ;

deu 1. Fut l. J. Vor 9 ULE,

i im hiesigen Gerichtshause vor unserem Deputirten, Herrn Land- und Stadtgerichts - Assessor Hecht, entweder in Von dem unterzeichneten Königl. Land- und Stadt-| Person oder durch zulässige mit hinlänglicher Jnfor- mation versehene Bevollmächtigte, wozu der Herr Ju-

1) die unbekannten Erben der am 13. Juli 1836 zu |stiz-Kommissarius Kühne hierselbst in Vorschlag gebracht Dahlenwarsleben im 27sten Fahre verstorbenen |wird,einzufinden oder auch vorher schriftlich sich zu melden. Dorothee Catharine Friederife Pohlmann, auch| Mit den oben genannten Abwesenden werden auch die Anton und Siede genannt, einer unehelichen | von denselben etwa zurückgelassenen unbekannten Erben

Tochter der verstorbenen Frau des Arbeitsmanns| und Erbnehmer vorgeladen. j : Melden sich die Abwesenden zum Termine nicht,

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

und naturgemäßen Heilmethode der Hämorrhoi-| Theilnahme ein. den, H po ot e, Hvsterie und Gicht.|nach Verlangen verabreicht. l chtárzte. Von Dr. MoriyStrahl, lichen Theilnehmer sollen nach der Reihe

Für gebildete J

praktischem Arzt u. Accoucheur in Berlin. Fünfte vermehrte und verbesserte Auflage. 8. Preis sauber im Umschlage geheftet 1 Thlr.

Ausführlichere Uebersichten werden Die Namen der verehr- nfolge der Anmeldungen durch den Druck veröffentlicht werden. Monatlich erscheinen zwei Lieferungen geheftet. Außer- dem nehmen wir Mur Guages auf die Ausgabe in ganzen Bänden an. Die 1ste bis 4te Lieferlu1g ha

E Bc ird denjenigen die Presse verlassen. Der 1ste Band wi ins be-

So eben erschien für Subskribenten auf 12 Stücke| verehrlichen Theilnehmern, deren Unters r bersandt.

reits zugekommen, bis Mitte nächsten Mona

à 5 sar. Répertoire du théâtre fr. à Berlin No. 240: s - 1: , : n Berlin Le verre d’eau, comédie p. Scribe. Nicht ershe Buchhandlung * i

Neue Schönhauserstiraße Nr. 16.

2) der Steuermann YFohann Heinrih Eimbecck aus| melden sich auch keine fivanigen unbekannten Erben, | x. 941, Bocquet père et fils p. Laurencin. Einzeln

Rogaey, seit dem L. lich zwischen Berlin 3) e É Aneett verunglüdt; gejelle Zul obi : stenbeck oder begann GLQUO Adam Ru

Juni E e f werden die Abwesenden p od i É und Magdeburg auf einer |ihr Vermögen demjenigen zugesprochen werden, welcher | j¡ese Stücke in Frankreich erregt haben, wiederholt |z7x.. j Q R 4i de i e Se id, Jer Rinder die Aufführung der- Höchst wichtige Erfindung für Bre selben sowohl im Französ. als Deutsch. Theater statt. 34 Linden. Schlesingersche Buch- u. Musikhdlg.

sein Erbrecht nachwei Die sub 1 und 6 vorgeladenen unbekannten Erben

aus Wolmir-| müssen sich auch als Erben der genannten Erblasser

r todt erflärt und wird|z 71 sgr.

en tann.

sat, geboren den 26. Dezember 1802 und seit| ausweisen. Unterlassen sie dieses, so wird der Nachlaß 4

änger als 10 Jahren in unbetannter Abwesenheit ; dem legitimirten Erben verabfolgt werden: ftober 1777 Meldet sich Niemand, so wird die Verlassenschaft 30. Oktober zu De nrichöberg und seit 1820 |dem Fisfus zugesprochen. Später sich meldeude Erben Enke, X. E Db i enzen, angebli mit einem | müssen alle Handlungen und Dispositionen desjenigen Schneider Weber in der Gegend von Gera oder | anerkenuen, welchem der Nachlaß übergeben ist ; sie fönnen weder Rechnung noch Ersaß der Nußungen b S ohl-|fordern und müssen sich mit dem begnügen, was als- evruar 1787 zu Hein: \dann von der Verlassenschaft noch vorhanden if. Wolmirstedt, den 2. Königl. Preuß.

Literarische Anzeigen.

e se ist erschienen A mi ree M4 Enthüllung des räthsel aften

4) die Catharine Marie Pohlmey, geboren am

in unbefannter Abwe

Merseburg verheirathet;

5) der Oekonom Joachim Heinrich Wilhelm P mann, geboren den 19. F richsberg, welcher nach Nord-Amerika ausgewan- dert seyn E und seit 1823 feine Nachricht von

egeben hat;

6) le an efannten Erben der am 17. Juli 1834 zu Barleben verstorbenen, am 9. Februar ejd. gebor- nen Catharine Marie Remfke, unehelichen Toch- ter der verstorbenen Witwe Friese, gebornen Remke,

Barleben ; ¡erbt aufgefordert, sich binnen 9 Monaten, spáte- ens aber in termino

Bei Carl

gehalten. 4. geh. 5 sgr.

uni 1840. L and- und Stadtgericht. E Len

handlungen zu haben:

Das ungewöhnliche Aufsehen, welches

Bei Wilh. Besser (Behrenstr. 44) if erschienen: : r., Rede zur Feier der Geburt Friedrich traidemaische anwendbar ist und bei Entbebrung Je-

des Zwe ten, in der öffentlichen Sißung der Kö- der Hefe eine böhere Spiritus - Au nigl. Akademie der Wissenschaften am 28. Jan. 1841 es bis jetzt möglich A, und wW

Für die in unserem Verlage erscheinende dritte, neu bearbeitete Auflage

Richter's Geschichte des Deutschen Freiheitskrieges, welche in 26 Lieferungen, jede von 5 Bogen mit einem Stahlstich, à 74 sgr., oder in 4 Bänden, zusammen à ; esens der|64 Thlr., ausgegeben wird, haben wir den Weg der Unterleibsfkranfheiten, Nebs einer neven|Unterzeihnung eröffnet und laden hierutit ergebenst zur

nerei-Besitzer, Oekonomen u. s. W- Durch thätiges Forschen ist es dem Unterzeichne- ten möglich geworden, den Herren Brennerel- G sitzern ein ganz neu entdecktes G ährungsmitte@ zu cmpfeblen, welches sowohl für Kartoffel- als Ge-

sbeute !iesert, als elche sich bis auf

700 5 belaufen kann. als keihe Die Einfübrang desselben erfordert durchaus bn. Veränderung der vorhandenen Brennerei-Einrichti

L i: 5 i hlr. Pr. Crt.

gen, und ist der Preis dafür nur auf 3 Thlr. : -tofreie Einsendung gestellt, wofür dasselbe gegen es bei dem: Untds:

vorbehaltlich der Geheimhaltung baa 2 zu haben und durch jede Buobbandlung von demselben zu beziehen ist. A Schultz, Apotheker und wirkliches Mit s des Apotheker-Vereins im nördlichen Deutschland, Neue Friedrichsstr. No. § in Berlin. ppe Ee m T

Beilage ¿

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Sta

237

U mm tr Ba T

ats-Zeitung F 57.

A E De

S y ri en.

Ein Korrespondent der Allg. Zeitung, der sich während des Rückzuges der Aegypter in Syrien aufhielt und zu feiner der beiden kämpfenden Parteien (wohl aber wahrscheinlich zur Französischen Partei, in deren Jnteresse er früher berichtete) ge- hôrt hat, theilte folgende nicht uninteressante Details über jenen Rückzug mit: „Troß der Ordnung, mit der Ibrahim marschirte, und der Kraft, mit der er überall auftrat, wäre seine Armee ohne einen überaus glücklichen Umstand wahrscheinlich ganz vernichtet vorden, was dann einen allgemeinen Aufstand der Turkomannen unfehlbar zur Folge gehabi hätte. Der Weg von Payas nach Alexandrette zieht sich, - plóblih aus dem Gebirge heraus- fretend, unmittelbar käângs des Meeres hin, während er von der Landseite von steil aufsteigenden Felswänden eingeengt wird, die durchaus kein Ausweichen erlauben. Hier lag eine Englische Fregatte, die sich bei der großen Meerestiefe der Küste auf beliebige Entfernungen nahen konnte. Achmed Pascha- mußte nothwendigerweise diesen Weg betreten oder nach Adana zurückmarschiren, und von hier den Weg durch die große wasserlose Ebene von Killis einschlagen. Als er zu dem Defilé- kam, erfuhr er die Anwesenheit der Fregatte; einen gan- en Tag verbarg er sein Corps hinter Berghöhen und war ent- flossen, den folgenden Tag, koste es was es wolle, den Paß zu durchziehen, als sich bei Sonnenaufgang ein Dampfschiff der Fre- gatte näherte und gleich darauf mit ihr die Richtung nah Sü- den nahm. Ohne diesen Zufall wäre, wie alle Augenzeugen ver- sichern, von der Armee s{werlich ein Bataillon nach Antiochien entkommen. Späterhin gab tir der Englische Konsul von Aleppo, Herr Verry, der sich auf der Fregatte befand, die Aufklärung, daß man seit vier Tagen ohne alle Nachricht vom Lande gewesen sey, und alle Turkomannen, die sih der Küste genähert, um ih- nen den Abmarsch der Aegyptischen Armee zu melden, aufgefan- gen worden seyen, sonst wäre die Fregatte, troß des Befehls, so- gleich nach Beirut zu segeln, noch an der Küste verblieben, um die Aegypter zu empfangen. Zwischen Antiochien und Aleppo desertirte ein Theil der Syrischen Truppen; sie wurden aber von den nachziehenden Turkomannen hart dafür bestraft ; nachdem sie

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rein ausgeplündert waren, prügelte man sie durch und \chnitt vielen die Köpfe ab, die nachher in Antiochien N Dri herumgetragen wurden. Auch der Abmarsch von Latakieh und Tripolis erfolgte nur auf Befehl Ibrahim’'s, ohne daß die Trup- pen im entferntesten vom Feind hierzu gezwungen worden wären. Eine Englische Fregatte hatte die Marine von Tripolis einen Tag lang bombardirt und war den folgenden Tage unverrichteter Sache wieder abgesegelt. Erst vier Tage darauf räumte auf wiederholte Ordre Jbrahim's die Garnison die Stadt, nachdem sie zuvor einen Theil des Forts in die Luft gesprengt hatte. Die Oesterreichische Korvette „„la Clemenza“/, die darauf erschien, ward von den Einwohnern eingeladen, die Stadt in Besiß zu nehmen ; 50 Oesterreichische Marine-Soldaten beseßten den übrig gebliebe- nen Theil der Citadelle; der Energie dieser Soldaten verdantt es die Stadt, daß sie niht von den herandrängenden Gebirgs- Bewohnern ausgeplündert ward, wozu sie die größte Lust be- zeugten und auch alle Anstalten trafen. Auf ganz ähnliche Weise geschah die Räumung Latakiehs: die Besaßung zog, ohne einen Feind gesehen zu haben, auf höheren Befehl ab, marschirte, ohne im entferntesten beunruhigt zu werden, quer durch das Gebirge der Nosseiris nah Gis'’r chogr und von hier längs des Orontes nach Hamah. Nur längs der Küste von Tartus bis Acre fanden Feindseligkeiten statt, alle übrigen Punkte Syriens wurden ohne Schwertstreih zum großen Verdruß der Aegypti- schen Generale, von denen kein ‘einziger úberging, in Folge der veränderten Politik Mehmed Ali's aufgegeben. Damaskus ist jeßt ebenfalls geräumt, am 3. Januar marschirten die leßten Aegyptischen Detaschements mit Hinterlassung der Weiber und Kinder, die der Türkischen Großmuth überantwortet werden, ab. Die Armee Jbrahim's ist über 30,000 Mann stark, es sind seine besten Truppen, es sind die, welche in Marasch, Orfa, Carama- nien und Aleppo standen, und nicht Theil an den Gefechten längs der Küste genommen hatten. Wahrscheinlich wird Ibrahim die Straße über Bellad Erbad genommen haben, um von hier aus einen Uebergang Über den Jordan zu suchen. Der General Joch- mus war am 26. Dezember in drei Kolonnen nah dem Befkaa aufgebrochen.“

Preise der vier Haupt-Getraide- Arten

in den für die Preußische

Monarchie bedeutendsten Marfktstädten im Monat Januar 1841, nach einem monatlichen

Durchschnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.

Namen der Städte. Weizen | Roggen Gerste Hafer 205/12 22 179/12 18

20 162/, 2 [20 189 72 16° la 207/12 20/1 2 1910,

Königsberg 67 Memel 70 Tilsit TOS/,, Insterburg 55 Fastenburg 50 Neidenburg T Danzig Do Elbing D Konibß Graudenz B 4 1829/7; RUU o Thorn 059) 2

A8 is 33 2211 D412 |3D2 20!!/) Sora (358/12 |29%/12 |22'/1a I 12120 /12 26/5

Kempen 0ST e 1460 196 33

Berlin 597/12 Brandenburg 52 Kottbus A S Lans à. D, 102% 2 Landsberg a. d. W. . . 155%/, 2 Stettin 568/12 Stralsund Kolberg Stolpe

Breslau Grünberg Glogau . Liegnilz Görliß Hirschberg Schweidniß

n e. A P O E Na d L - nd » C Œœ

Bromberg Fraustadt Rawitsch

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F101.

—— Stettin. Die Bevölkerung der hiesigen Stadt, welche am Schlusse des Jahres 1839 34,452 Seelen betrug, hatte sich am Schlusse des lebtverflossenen Jahres um 876 Seelen vermehrt und betrug im Anfange des Jahres 35,328 Seelen. Im Jahre 1840 waren 1336 Menschen geboren und. 1010 ge- storben, mithin 326 mehr geboren. Das höchste Alter úber 90 Jahren erreichten 4 Personen; 2 starben an den Pocken; 12 machten ihrem Leben freiwillig ein Ende und 21 büßten dasselbe durch allerlei Unglücksfälle ein. Getraut wurden 343 Paare.

Elberfeld, 19. Febr. Um jungen Handwerkern und Fabrik - Arbeitern, die ihre Freistunden nicht in Wirthshäu- sern zubringen wollen, eine. Zufluchtsstätte zu gewähren, wo sie

Namen der Städte. | Weizen Roggen

3904/2» Y

Aerstadé

ordhausen Mühlhaus en

2A M 2 243/1 2

Paderborn 285/12

Dortmund

S I] M SOe s S P d

Köln 262/12 31/2

2/28 23/12 262/12

S T pi D

392/, 2 2 424/12 Malmedy 7: 56 50 Trier 42/2 38 Saarbrück ; AMS/ 2 (3510/2 |2 Kreuznach 4G 2 106//% Simmern 53

3507/1 »

447,»

S 2D gr

Durchschnitts - Preise der 12 Preußischen Städte 337/12 5 Posenschen Städte |: 36?/1 2

9 Brandenb. u. Pom-

w

merschen Städte . . 364/, 11 Schlesischen Städte [485 365/, 8 Sächsischen Städte [4 00 4 Westfäl. Städte . . 1648/,, |495/, 14 Rheinischen Städte [622 50%/,

9 ch 9

8858s

i gesellschaftlichen Leben zusammenkommen können, hat sich ier unter der Leitung sämmtlicher Herren protestantischen Geist- lichen und mehrerer achtbaren Bürger „ein christlicher Verein für junge Handwerker und Fabrik-Arbeiter“/ gebildet, der sich die Aufgabe gestellt hat, unter jenen einen ordentlichen, fleißigen sitt- lichen und religiösen Lebenswandel zu befördern. Zu dem Zweck sollen die Theilnehmer in dem dazu bestimmten Lokal allerlei nüßliche Bücher, Zeitschriften und Landkarten zu ihrer Unterhal- tung, selbst Schreib - Materialien, um nach Hause schreiben zu können, vorfinden. Es kann ein Jeder, ohne Rücksicht auf Kon- fession, Stand und bisherigen Lebenswandel, in diesen Verein aufgenommen werden, dem es ein Ernst isk, ein ordentlicher Mensch zu werden, und der sih gern verpflichtet: 1) zur Treue und Fleiß in seinem Berufe, 2) zur Vermeidung s{lechter Ge-

sellschaften, 3) zu einem ordentlichen, anständigen und sittlichen Wandel und 4) zur Beobachtung der Regeln, welche zur Erhal- tung der Ordnung in dem Verein nothwendig sind. Zwölf aus den Mitgliedern, unter Mitwirkung des Comités, gewählte Vor- steher wachen auf die Beobachtung der Geseßé des Vereins. Das Vereins - Lokal wird von den Vorstehern, deren jedes- mal zwei anwesend seyn müssen, an jedem Werktage um § Uhr Abends, an Sonn- und Festtagen aber nah dem Schluß des Gottesdienstes eröffnet und um 10 Uhr geschlossen. ___ /

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Der Roland von Berlin. Von W. Alexis. Jn dre /

Bänden. Leipzig, F. A. Brockhaus. 1840. In seiner neuesten Production hat W. Alexis fich auf geschicht- lichen Boden versezt und diesem einen der großartigsien Stoffe abzu- gewinnen gesucht. Der Dichter führt uns an den Scheidepunït zweier geschichtlichen Zustände, von denen der eine seine Früchte getragen und seine Zeit erfüllt hat; der andere sih eben festzusegen beginnt. Eine neue geschichtlihe Bildung tritt einer bestehenden entgegen. Das neue Prinzip ist die mächtig ausfsirebende fürstlihe Gewalt, welche in Kon- flift mit der städtischen Freiheit und den städtisheu Rechten geräth, als deren Repräseniant die Stadt Berlin erscheint, so wie Kurfürst Frie- drich 11. als Vertreter der fürstlichen Macht. Das Mittelalter hatte die Idee des Staats auseinander fallen. lassen: alle einzelnen Elemente hatten eine selbstständige Haltung gewonnen. Jedes Glied suchte ein für sich bestehendes Ganze zu werden, und die einzelnen Körperschaften lôsten fich vom allgemeinen Verbande los. Aber es fam die Zeit, wo die Idee des Staats als eines Allgemeinen wieder lebendig wurde: die Fürstliche Gewalt, die selbst nur eine Partikularität neben anderen gewesen war, faßte sich als die übergreifende und zusammenhaltende Macht. Der Fortschritt bestand zunächst darin, daß sie die selbsisiän- dig gewordenen Elemente in sih aufnahm und in-sih untergehen ließ, um sie einst wieder geboren aus sich hervorgehen zu lassen.

An diesen Wendepunkt, wie er im Beginn des funfzehnten Jahr- hunderts in der Brandenburgischen Geschichte eintrat, ‘stellt sih der Dichter. Während das Morgenrolh einer neuen Ordnung emporfsteigt, sehen wir die abscheidende noch im lezten Schimmer des Unterganges glänzen. Des freien Berlins Blüthezeit liegt schon hinter uns, und die Vorboten des Falles melden sich immer lauter. Das Band der Eintracht, welches das Gemeinwesen reih und mächtig gemacht hatte, war zerrissen; die Kraft, welche die Bürger ein} gegen den räuberi- schen Adel zum Schutze ihres Handels und Eigenthums entfaltet hat- ten, zersplitterte fich jegt in wildem Hader. Dem Kurfürsten Friedrich 1., der den Grund zu einer festen Herrschaft legte, hatten sie fräftigen Beistand gegen den aufsássigen Adel geleistet, seinem Nachfolger ver- schlossen fie- die Thore der Stadt und seßten sich dadurch selbsi in eine feindlihe Stellung, zu der geseßzlihen Macht. Uber nicht ga ITL. war ihr gefährlihsler Feind; sie beherbergten ihn in ihren Mauern : Uebermuth, Unfrieden und innere Parteiung. Diesen Zustand der Auflösung, das leyte Aufflackern und Er- löschen des Bürgersinns, den Uebermuth der Geschlechter und die Sgt der Bürger, die Eisersucht zwischen den verbundenen Städten Berlin und Köln, das Spiel des Égoismus und der Äntrigue hat der Dichter vortrefflich gezeichnet. Die Rath - Versammlung, in welche er uns N Urs giebt uns das anschgulichste Bild. Der Kurfürst hat fein Hoflager in Spandau aufgeschlagen und wartet hier auf den günstigen Augenblick, die Stadt zu überfallen. ‘Während dessen stréiten sich die Väter derselben über die Frage, ob der Stadt-Wund- arzt von den Berlinern oder Kölnern bezahlt und ob die Stadtuhr von diesen oder jenen Autgezogen werden solle. Jn der Schilderung des städtischen Lebens und Treibens in allen seinen Sphären zeigt der Dich- ter überhaupt ein ausgezeihnetes Talent. Zu den gelungensten Cha- rafteren der ganzen Darstellung gehört ohne Zweifel Johannes Rathe-z now, Bürgermeister von Berlin, eine Figur von wahrhaft antikem Zu- schnitt. Mit einseitiger aber bewundernswerther Konsequenz hält er fest am Rechte oder vielmehr den Rechten der Stadt, unveränderlich in allem Wechsel der Zeiten, ob auch verkannt und verbannt. Als Ge- gesas zu seiner unerschütterlichen Treue erscheint der weltfluge Niklas

erwenig. Auch die meisien anderen Gestalten sind individuell gehal-

ten und plastisch ausgeprägt. i

Verlassen wir die Stadt und begeben uns in das Hoflager des Kurfürsten, fo eröffnet sich uns ein niht minder reiches Gebiet. Den Mittelpunkt bildet hier der Kurfürst, in dem das deutliche und flare Bewußtseyn seiner hohen Aufgabe lebt. Fhm zur Seite steht die milde Gemahlin und der Kanzler. Um ihn herum gruppiren fich die ver- schiedenen Elemente der Märkischen und Fränkischen Ritterschaft. Doch fommt es hier niht zum offenen Bruche, wie in der Stadt, sondern die Verschiedenheiten werden durch die Persönlichkeit des Kurfürsten zusammengehalten und zu einem Zwecke aufgeboten. Der Kurflirst verficht das Recht des historischen Fortschrittes und diesem muß díe Freiheit der Stadt geopfert werden. Der Kurfürst is Herr des Lan- des, und daß er es nicht bloß dem Namen nah seyn wolle und sey, hat er bewiesen, indem er dem Treiben des räuberischen Adels ein Ziel seßte. Mag er immerhin Herr des Landes seyn, sagen aber die Städter, Herr der Stadt ist er nicht ; dies ist unser Grund und Boden. Zum Zeichen dessen steht der Roland da, das Syinbol unserer Freiheit und Unabhängigkeit. Es bleibt noch übrig, einen Bli auf das Zusammenstoßen der beiden feindlihen Mächte zu werfen. Wie hätte die im Innern zer- rissene Stadt, über die der Stab längst gebrochen tvar, der von einen festen Willen geleiteten und von der Zeit getragenen Fürstlihen Macht auf die Dauer widerstehen sollen? Hennig Mollner, von Liebe franf- haft aufgeregt, opfert seiner unbefriedigten Leidenschaft die Freiheit der Stadt und öffnet dem Kurfürsten die Thore. Dieser bethätigt sich nun als Herrn der Stadt und richtet das Schloß auf. Hiermit unzits frieden beginnen die Bürger den Kampf aufs neue, und werfen fich, selbst zu schwach, der wilden Bande des Körkin Zarnekow in die Arme, welche nun die Plage der Stadt wird. Zum zweitenmale öffnen si int der Noth dem Kurfürsten die Thore, in die er als strenger und \ra- fender Herr einzieht. Mit der Unabhängigkeit der Stadt is es vorbei. Diés ist der Ausgang des langen Kampfes, dessen tragischer Eindruct durch den Gedanfen gemildert wird, daß die Freiheit, die wir bier unter- gehen sehen, doch nicht die wahre war. Und wenn wir dem edlen Jo- hannes Rathenow trauernd in seine Verbannung folgen, so sehen wir doch auch den Sieger seines Erfolges nicht froh werden. Er hat den Boden für die Aufnahme einer neuen Saat bearbeitet. Aber die Früchte zu schauen ist ihm nicht vergönnt. Der harte Kampf hat seine Kraft gebrochen ; müde und erschöpft sehen wir ihn dem milderen Himmel der Fränki- schen Heimat zuwallen, und es auf der Heimfahrt nicht verschmähen, den Kärnern , die seinen Schuß ansprechen, . mit seinem Gefolge das

Geleit zu geben. So scheiden wir versöhut vom Sieger und ausge- söhnt mit dem Schicksale des Besiegten. L. B.

e E T I —_— —————-——— —_L

Allgemeiner Bekanntmachungen.

Nothwendiger Verfquf. Königliches Kammergericht in Berlin. Das im Beeskow-Storkowschen Kreise belegene Rit- tergut Piesfow (sons Scharmügel - Pieskow genannt)

ufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen la der Registratur einzusehènden Tare, soll am 4. August 1841, Vorm. um 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Alle unbekaunten Real-Prätendenten werden aufge-

fordert, sich bei Vermeidung der Präklusion spätestens in diesem Termine zu melden. Die dem Aufenthalte nah unbekannten Real-:Prä- tendenten, nämlich: 1) die Gebrüdér Erdmann Georg Friedrih und Otto Gottlob Ernst von Löschebrandt und

Qubehör, abgesháut auf 18,257 Thlr. 9 sar. 9 pf.| 2) Clara Charlotte Wilhelmine Eleonore von Böhmer 85 107 nebst Zubeh gesces ind Weder 0 V werden hierzu öffentlich vorgeladen. | 148 115

A Bekanntmachung. Höherer Bestimmung zufolge soll das im Kostener

Anzeiger fúr die Preußischen Staaten. '

837 Morg. 136 []R. Acker, T s 19 Garten,

Wiesen, ütung,

U R B

M 80 22 - 9 Unland,

1135 Morg. 106 (]R.,

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g of- und Baustellen,

auf 15 hinter einander folgende Jahre, von Johannis

Kreise, Posener Regierungs-Bezirks, belegene Domat-|1841 bis dahin 1856, im Wege des bffentlichen Meist- nen - Vorwerk Mosciszfki, welches von der Kreisstadt | gebots verpachtet werden. i Kosten 2 Meilen, von Lissa 3 Meilen und von Posen 6 Meilen entfernt ist, mit einem Areal von

Das Minimum des. jährlichen Pachtquantums be- trägt 592 Thlr. 4 sgr. 11 pf. incl. 1974 Thlr. Gold und die beim Antritt der Pacht zu tin urs a taten

todte und lebende Fnventariunt gehort deu av- A ichter, eben e ein Tbeil der Grundsaaten

es muß daher dex angehende uny Beta) e ing des erforderlichen Jnven-

Pächter für die Anschdffu d dem abgehenden Pächter die tarii Sorge tragen, auc ten und Bestellung bezahlen.

nventarien an Saa S Ber Termin zur Verpachtung wird hiermit auf