1841 / 58 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

den 6. April 1 P der

nug abgeh: f ältniß cinzuge- Diejenigen, welche auf das Pachtverhältniß einzuge- j bis spätestens zum 1. April}(L. S.) hen geneigt find, baber a2 bei dem Justitiarius des ierungs-Rath Trosche!, über ihre Juali-

d. F. schriftlich oder persónli Kollegüi,

ernahme’ der Pacht, insbesondere auch Free idre T rrabgens Verhältnisse, auszuweisen, widri: i genfalls sie bei der Licitation nicht mit Ren wer- | desgerichts befinden sich: 1) für den Lieutenant a. D. Friedrich Rudoleh v. Ro-

thenburg 13 Thlr. 14 sgr. 6 pf. aus der Hauptmann

v. Nothenburgschen erbschaftlichen Liquidations-127.

den fönnen. Außerdem hat Jeder, welcher mitbieten will, bis zu legtgedachtem Zeitpunkte eine Bietung3- Caution von 600 Thir. in baarem Gelde oder in inlän- discheu vollen Cours habenden Staats- Papieren oder Pfandbriefen zu deponiren, welche so lange bei unserer

aupt-Kaffe verbleibt, bis der Herr Geheime Staats- Htinister v. Ladenberg Excellenz, welcher sich die Aus- wahl unter den Bestbietenden und die Ertheilung des Zuschlages ausdrücklich selbst vorbehalten hat, über die Person des künftigen Pächters cutschieden haben wird.

Die Bedinguugen, Register und Karten können täg: lih in unserer Registratur eingesehen werden. Auch ist ein Exemplar der Bediugrngen dem Landraths-Amte zu Kosten Behufs der Vorlegung an die Bietungs- lustigen zugefertigt worden.

Posen, den 13. Februar 184i.

Königliche Regierung,

Abtheilung für direkte Steuern, Domainen und Forsten.

Bek-anntmachun g.

Nachdem Se. Excellenz der WirfklicheGeheimeStaats- Minister Herr von Ladenberg für die zum sogenannten Schlüssel Lipowiec in der Herrschaft Kozmin gehörigen Güter Lipowiec und Hundsfeld den Zuschlag nicht ertheilt, vielmehr bestimmt haben, daß für diese Güter ein nochmaliger Licitations-Termin abgehalten werden soll, so ift zu diesem Behufe ein neuer Termin auf den 19. April c. in unserem (ofen zißungs-Saale hierselbst anberaumt.

l, Zum GuteLipowiec gehören nebst dem Schlosse

41 anberaumt und in dew Ses-; a) der Ober-Amtmann Johann George Schneider, Taterzeichneten Regierungs-Abthei-|. b) das Fr rf, ch

238

áulein Helené von Gersdo Glogau, den 30. Dftober 1840.

Königl. Ober-Landesgericht. Erster Senat.

Bekanntmachung

Masse; für den Apotheker

Liquidations-Massse :

für die Erbea des Apotheker Rengel aus Soldi 3 Thlr. 22 sgr. 6 pf. : G R din 3 Thlr. 3 sgr. 9 pf.; für den Tagelöhner und Warnig 6 Tblr. ;

für den Thierarzt Lange aus Stettin 6 Thlr. 12 sgr

für den Russischen

weten Oberst v, “Grollmannschen Pupillen-Masse

rath Boneschen Nachlaß-Masse und

zu Sorau für die Johann Christoph Walterschen Kinder aus der Anne Rosine Walterschen Nach- laß-Masse 5 Thlr. 1 sgr. 4 pf. z Da der Aufenthalt der Eigenthümer dieser Massen unbefannt isi, so werden dieselben oder deren Erben und Cesfionarien, so- wie auch alle diejenigen, welche daran aus irgend einem Grunde Ansprüche zu haben vermeinen, hierdurch öffeitlih aufgefordert, sich binnen

Kozuin drei bei dieser Stadt belegene Häuser, einige Teiche, eine Wassermühle, eine Pottaschsiederei. Das Gesammt-Areal beträgt 2092 Morg. 147 R. Darun- ter sind an Acker 1118 M. 101 R. an Wéíesen 122 M. 59 [IR., an Raumweide 24 M. 14 C]IR,, an urbar zu machendem Forsttkand 529 M. 82 CIR.,, an Teichen 121 M. 11 (]R., an Gärten 78 M. 21 (CIR., an Hof- und Baustellen 27 M. 43 ZR., au Wegen und Unland 71 M. 176 (]R,, überhaupt 2092 M. 147 [IR.

l. Zum Gute Hundsfeld gehören an Aer 285 M. 146 []IR., an Wiesen 26 M. 39 (R. an Gärten 7 M. 29 (IR., an Raumweide 7 M. 57 C]R., an urbar zu machendem Forfttande 485 M. 97 R. desgleichen an Teichen 18 M. 90 [3KR., an Hof- und Baustellen 3 M. 164 C3R., an Unland 39 M. 151 QR,, überhaupt 1874 M. 53 R.

Das Minimum des Kaufgeldes für das Gut Lipo- wiec nebst Zubehör beträgt 43,400 Thir. und für Hunds- feld 23,800 Thlr., wovon Käufer in partem praetii bei

8 Wochen zu den betreffenden Aften und spätestens in dem auf dem Königl. Ober-Landesgericht em. U d E; Pormittags um 11 Uhr, vor dem Deputirten, Ober- Landesgerichts-Referendarius Harmuth, angeseßten Fer- mine entweder persönlich oder durch einen legitimirten Bevoilmächtigten, wozu die Jusllzräthe Mettke uud Tirpitz in Vorschlag gebracht werden, zu melden und zu legitimiren, widrigenfalls nah Ablauf dieser Frist die obengenannten Gelder zur Köuigl. Justiz-Offizian- ten Witwen-Kasse abgeliefert werden sollen. - Die fich später meldenden und legitimirenden Jnter- effenten haben auf die inzwishen von der Witwen- Kafse erhobenen Zinsen der überlieferten Gelder keinen Auspruch. Franffurt a. d. O., den 5. Februar 1841.

Königl. Preuß. Ober-Landesgericht.

Scheller.

Lipowiec 11,075 Thlr. und bei Hundsfeld 10,525 Thir. in Posener Pfandbriefen Ab ähielikièn. Bon den nad) Abzug der zu übernehmenden Pfandbriefe verbleibenden Kausfgelder-Reste ist ein Drittheil mit dem bis Fohanni 1841 durch Amortisation getilgten Theile der Pfand- briefe vor der Uebergabe, das Residuum aber inuerhalb dreier Jahre in drei gleichen jährlichen Raten zu bezahlen.

Die speziellen Veräußerungs-Bedingungen liegen in unserer Registratur zur Einsicht bereit und werden in dem Licitations - Termine vorgelegt werden. Wir be- merken noch, daß die Auswahl unter den Bietern sich der Herr Geheime Staats-Minister v. Ladenberg vor- behalten haben, weshalb jeder Bietende bis zum Ein- gange dieser Entscheidung an fetn Gebot gebunden bleibt.

Pofen, den 14. Februar 1841.

Königl. Preuß. Regierung,

Abtheilung für diedireften Steuern, Domainen u.Forsten.

Dea Md:

Nachdem der angeblich in der Grafschaft Hohenstein im Königreich Hannover geborne unnd nachherige Kö- niglich Preußische Hauptmann aud Commandeur der weiten Abtheilung der 9ten Jnvaliden - Compagnie, Shristian Günther, am 2. Mai 1839 zu Bunzlau iu Niederschlesien ohne Hinterlassung bekannter Erben verstorben ist, so werden alle diejenigen, welche als

Nachlaß der Bernhardine v. Wuerz als herrenloses Gut dem Königl. Fiskus zugesprochen werden.

Pfandbriefe angetragen:

: Odi talLeitati o n; ; Von Seiten des unterzeichneten Kóönigiï. Dber-Lan- desgerichts werden hierdurch die unbefannieu Erben und Erbes- Erben oder nächsten Verwandten der am 8. November 1839 zu Reichenbach verstorbenen Excon- ventualin des ‘aufgelösten Cisterzienser Füngfrauea- stifts zu Trebniß, Bernhardine v. Wuerz, vorgeladen, in dem auf den 1. Dezember d. J., Vorwittags um 10 Uhr, anbsraumten Termine im Parteienzimmer Nr. 2 des hiesigen Ober-Laudesgerichts-Gebäudes vor dem er- nannten Deputirten, Herry Ober-Landesgerichts-Refe- rendar Klette, pecsonlicy oder durh Bevollmächtigte aus der Zahl der bei uns zur Praxis berechtigten hie- sigen Justiz-Kommwissarien zu erscheinen, si in diesem Termine vollständig als Erben zu tegitimiren und ihrè Gerechtsame wahrzunehmen.

Sollte in dem angeseßten Termine Niemand erschei- nen, so wird der in ungefähr 1000 Thlr. bestehende

Breslau, den 3. Februar 1841. Königl. Ober-Landesgericht. Erster Seuat.

Es if auf die Amortisation folgender Wesipreuß.

Erben oder Erbes:Erben desselben Ansprüche an desseit Nachlaß zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, sich dieserhalb bei uns binnen 9 Monaten zu legiti- miren, oder ihre Ansprüche späteßens in dem auf hie- figem Ober - Landesgericht auf den 1. Juli 1841, Vormittags um 11 Uhr, vor dem Herrn Referein- darius Bublaßky angesezten Termin anzumelden und zu bescheinigen, widrigenfalls sie damit práfludirt werden und über ven Nachlaß anderweit nach den geseßlichen Vorschriften verfügt werden wird.

Glogau, den 28. Juli 1840.

Königl. Preuß. Ober-Landesgericht. Erster ‘Senat.

Subhasiations-Patent.

Das Rittergut Scheibau, Frei\städter Kreises, land- schaftlich auf 23,330 Thlr. 17 sgr. 7 pf. abgeschäßt, soll am 7. April 1841, Vormittags um 141 Uhr, auf dem hiesigen Schloß im Wege der nothwendigeu Subhastation verkauft wérden.

Taxe und Hypothekenschein liegen in der Registratur zur Einsicht bereit. ;

Glogau, dén 15. September 1849.

Königl. Ober-Landesgericht. Ersier Senat. (L. S.) Kuno w.

Subhastations-Patent.

Die Güter Groß- und Wenig-Lessen, Laesgen, See- dorff und Seiffersholz, Grünberger Kreises, landschaft: lih mit Ausschluß eines Super-Jnventarii zusammen auf 168,146 Thlr. 11 sgr. 10 pf. außerdem aber noch jedes besonders, nämlich Groß: und Wenig-Lessen zu 80,330 Thlr. 24 sgr. , Laesgen zu 56,199 Thlr. 8 sgr. 1 pf., Seedorff zu 18,638 Thir. 25 sgr. 1 pf., Seiffers- holz zu 20,838 Thlr. 4 sgr. 8 pf., taxirt, sollen am

29, Mai 1841, Vormittags um 11 Uhr, auf hiesigem Schlosse öffentlich tn nothwendiger Stub- hastation, und zwar eutweder zisammen, oder Groß- und Wenig-Lessen als ein Ganzes und Laesgen, See- dorf und Seiffersholz wieder als ein Ganzes, ver-

t werden. / a T und die Hypothekenscheine liegen in der

i Registratur zur Einsicht bereit. i Glidreitis werden zu diesem Termine folgende th-

=| Extrahenten.

Namen und „;| Wohnort des

Bezeichnu.

desDepar- tements, Marien- werder.

Angabe des Verlusts.

verbrauut.

Bezeichnung des _Pfandbriefs. Bartoszewice Nr.9à 500Thlr. nebstCoup. von Johanni 1834

ab. 2.|Kgl.Regierung|Lopatken Nr.35 zu Dauzig Na-süber 50 Thir. mens der Bri- derschaft zu Subfau. Kaufm. Carl|Mgowo Nx. 34 Kupffender zufà 50 Thlr. Bromberg.

1.Kfm.SaulSa- müelzuSchnei demühl.

Marien- werder.

aus dem Kirchen- Kasten zn Subkau entwendet.

l akavién- SamplawaNr. ( werder. 17 à 50 Thlr.

¡Witwe Louise]Kl. Bandtken] Marien-

Domke zuHoch-INr.16 à50Thlr.] werder.

strics bei Dau-

zig.

%/Wwe. Melchert|Schubin Nr.]Bromberg zuCziskowke beil298 à 25 Thlr. “_flich gewor- [Bromberg. den.

6./Db.Controlleur Dyck Nr. 4 àasSchneide-sverbraunt. Zeising zu Lau-11000 Thlr. müßhl. tenburg. i

Da ungeachtet der erlassenen öffentlichen Befannt- machungen bisher, gußer den vorstehend genaunten Extrahenteu, während des Verlaufs von Sechs Zins- jablungs-Terminen fein Jnhaber der gedachten Pfand- e sich gemeldet hat, Jo werden diese etwanigen Jn- aber hierdurch aufgefordert , bis zum Achten Zins-

zahlungs-Termin, spätestens aber bis zu dem 7

19. August 1841, Vormittags 11 Uhr vor dem General-Landschafts-Syndikus, Dber-Landes- gerichts - Rath Ulrich hierselbst, mit ihren Ansprüchen an e Se An sich zu melden oder die gänz- líche Amortisation der leßteren zu gewärtigen :

Marienwerder, den 15. Angust 1840. |

Königl. Wesipreuß. General -: Landschafts - Direction Freiherr von Rosenberg. /

verdorben.

verbrannt.

unfennt-

A 1

rem Aufenthalte nach nnbekauute Gläubiger resp. deren Erben mit vorgeladen: :

-

Kunow.

Ju dem Deposiiorio des unterzeichneten Ober -Lan-

s i : Zachert 1 Thlr. 22 sgr. 8 pf. gleichfalls aus der Hauptmann v. Bothe rat

für die Erben des Kaufmaun Teichert aus Sol- Musketier Schmidt aus 6 pf. Perzipiènda aus der Hans George Ferdinand v. d. Ostenschen erbschaftlichen Liquidations-Masse; é , Capitain Friedrich Gottlieb August v. Grollmann 226 Thlr. aus der verwit-

für die Erben des Kandidaten Christian Wilhelm Sommer 281 Thlr. 10 sgr. 2 pf. aus der Kriegs-

in dem Depositorio des Land- und Stadtgerichts

‘aller- ihrer etwaigen Vorrechte verlustig gehen und mit

dung und Beglaubigung

6. April er., Morgens 10 Uhr, aufgefordert, bei Vermeidung der durch den am April cer. zu publizirenden Präflusiv - Abschied auszusprechenden gänzlichen Abweisung. Datum Greifswald, den 28. Januar 1841. Königl. Hofgeriht vcu Pommern und Rügen. (L), 9) v. Möller, Praesés. I E S

Sd tal Stitati on Ueber das Vermögen der Kaufmann Aron-Levinschen Eheleute hierselbst ist wegen Unzulänglichkeit desselben zur Befriedigung der Gläubiger von uns der Konfurs [eroffnet und ein Liquidations-Termin auf den 31. März 1841, Vormitags 11 Uhr,

Fgen Gerichts-Lofale anberaumt.

z|\ werden daher vorgeladen, in diesem Termine persönlich oder durch Bevollmächtigte, wozu ihnen von den hie- sigen Justiz-Kommissarien der Justizrath Barckow und Justiz-Kommissarius Kempe vorgeschiagen werden, zu erscheinen, ihre Forderungen mit Beweismitteln anzu- geben und die darüber sprechenden Dokumente vorzu- legen. Die Ausbleibenden haben zu gewärtigen, daß sie mit allen Ansprüchen an die Masse ausgeschloffen werden und ihuen deshalb gegen die übrigen Gläu- biger ein ewiges Stillschweigen auferiegt werden wird. Stargard in Pommern, den 27. November 1840. Königl. Land: und Stadtgericht. v. Griesheim.

Nothwendiger Verkauf. Königl. Land- ünd Stadtgericht zu Wriezen. Wriezen, den 2. Januar 1841. Die den Michael Grunnowf{chen Erben gehörige, zu Alt-Reey belegene, im Hypothekenbuche sub No. 7 ver- zeichnete, auf 7132 Thir. 5 sgr. gerichtlich abgeschäßte Siebenzig Morgenstelle soll im Wege der nothwendigen Subhastation

Den 27 Ulli 1841 öffentlich meistbietend verkauft werden.

Die Taxe, der Hypothekenschein und die besonderen Kaufbedingungen fönnen täglich in unserer Registra- tur eingeschen werden.

D Dl a m 0 Die. Erben des am 10. Oktober v. Î. zu Bennecfen- stein verstorbenen Landgespann Christian Heinrich Hecht haben darauf angetragen, über dessen Nachlaß den erb- \czaftlichen Liquidations: Prozeß zu eröffnen, wetchem Antrage stattgegeben ist. Es wird demnach zur An- meldung der Ansprüche der Nachlaßgläubiger und resp. deren Nachweisung, so wie zur Wahl eines Kurators, ein Termin auf / E den 3. Mai c., Morgens 9 Uhr,

mer Ramelow von dem Eigenthümer Carl Krtliger am, tere Anweisung, im Fall des 4. Juli 1840 erfaufte, auf Rügen belegene Gut Tilzow gewärtigen , mit Gebäuden, Befriedigungen, Saaten, Acferarbeiten, und sein zurückgelas}senes, bisher in unserm Deposi- Gartenbestellung, Dungfuhren, Klee- und Dung-Vor- |torio verwaltetes Vermögen den ‘nächsten Erben, die râthen, dem größten Theile des Guts- Juventarii an [sh als soiche dazu gesezmäßig legitimiren können Vieh, Feld - und Wirtbschaftsgeräth, Gesinde - Betten, ausgeantwortet werden wird. :

und Milchgeräth rechtsbegründet®Forderungen haben D. oder geltend machen wollen, werden zu deren Anmel-

in termino den 24. Februar, 16. März und

vor dem Herrn Kammergerichts-Asessor Hunùüt im hie-

Die unbekannten Gläubiger der Gemeinschuldner

: Ausbleibens aber zu daß der Verschollene für todt erachtet

Wartenberg, den. 22. Juni 1840. Herzogl. Stadtgericht und Justiz - Amt. v. Wurmb.

( A C ( ¡Kölnische Feuer-Versicherungs-Gesellschaft. | Judem ich mich auf meine früheren Anfündigungen \ beziehe, empfehle fh mich dem geehrten Publikum fort- während bestens und bringe gleichzeitig noch ‘zur Kenutniß, daß ; j in Lenzen Herr Aron Riese, Kaufm., | in Strausberg Herr Heinrich Gückler, Kaufm., ¡als Ageuten der Gesellschaft, zu jeder gewünschten Aus- ¡funft und Entgegennahme von Versicherungs-Anträgen | stets bereit sind. i Berlin, den 23. Februar 1841.

Der General-Agent S. Bleichröder.

j j

Ok ie (R A A C Hals DEl- Dee Cijendahn.

Die Herren Actionaire der Ober- Schlesischen Eisenbahn werden bierdurch zu einer auf

den 22. März d. J., Nachmittags 3 Uhr, in dem hiesigen Börsen-Lofale anberaumten General- Versammlung eingeladen, uw :

das entworfene Gesellschafts-Statut zu berathen und zu vollziehen.

Der „gedxu ckte Entwurf der Statuten wird den auswärtig wohnenden Herren Actionairen zuge- sandt werden, die hiesigen Herren Actionaire ersu- hen wir, denselben in dem Büreau, vom 10. März ab, abholen zu lassen.

Wir laden die Herren Actionaire ferner zu einer j¡tveiten auf

den 5. April d. J., Nachmittags 3 Uhr, eben daselbst anberaumten General-Versammlung ein, unm in derselben :

die Wahl der Repräsentanten der Gesellschaft

nach Maßgabe des Gesellschafts - Statuts vorzu-

nehmen. 5

Die nicht erscheinenden HZerres Actiona‘re werden den durch Stimmenmehrheit von den Anwesenden ge- faßten Beschlüssen beitretend erachtet. Einlaßkarten zu den beiden resp. Versammlungen sind. vom 15. März. ab im Büreau der Gesellschaft, Ohlauer Straße Nr. 44, bis spätestens an den Tagen vor den Versammlungen in Empfang zu nehmen. Breslau, den 18. Februar 1841.

Der Comité der Ober-Schlesischen Eisenbahn.

Graf Pückler, Graeff, Präsid. der Kgl. Regierung zu Oppeln. Kgl. Justizrath. Klocte, Kraker,

verordneten-Vorsteher. Kgl. Kommerzienrath.

Lange, Lewald, Ober-Bürgermeister u. Geh. Reg.-Rath, Kaufmann. v. Löbbecke, Manger, Milde, Kgl. Kommerzienrath. Kgl.Bau-Înspektor. Kaufmann. Graf v. Renard, Gusiav Graf v. Saurma, auf Groß- Strehlig. auf Feltsch. Schiller,

Stadt

vorx dem Herrn Kreis-Justizrath Saalfeld an Gerichts- stelle hierselbst anberaumt, wozu die Gläubiger persön- lich oder durch zulässige Bevollmächtigie, wozu ihnen im Falle der Unbefkfanntschaft die Herren Justiz-Kom- missarieu Dr. Fischer, Maximilian und r. Schulze vorgeschlagen werden, unter der Verwarnung vorgela- den twerden, daß die außenbleibeuden Kreditoren aller ihrer etwaigen Vorrechte verlustig erklärt und mit ih- ren Forderungen nur an dasjenige, was na Befrie- digung der sih meldenden Gläubiger von der Masse noch übrig bleiben möchte, werden verwiesen werden.

Nordhausen, den 16. Januar 1841.

"

Köuigl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

Nothwendiger Vexkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 2. November 1840. Das an der Friedrichsgracht Nr. 12 belegene Grund- stück des Destillateurs Distelkamm und der verehelich- ten Lindner, taxirt zu 5782 Thlr. 23 sgr., soll am 25- Juni 1841, Vormittags 1t Uhr, an der Gerichtsstelle subhaftirt werden. Taxe und Hypothekenschein sind in- der Registratur einzusehen. Der dem Aufenthalte nach unbefannte Kaufmann Karl Friedrich) Paetow, als eingetragener Gläubiger, wird hierdurch öffentlih vorgeladen.

Sdittal Cttatli on.

In dem über den Nachlaß des im August d. Y. verjtorbenen hiesigen Kaufmanns D. A. ODelsner am 20. Oktober d. Y. eröffnèten erbschaftlichen Liquidations- Prozesse ist ein Termin zur Aumeidung und Nachwei- sung der Ansprüche aller unbefannten Gläubigex auf

den 3. April 1841, Vorm. um 11-Uhr,

vor dem Herrn Stadtgerichts-Rath Sa angesetzt wor- dew Diese Gläubiger werdei daher hierdurch aufge- fordert , sich bis zum Termine \chriftlic, in demselben aber persönlich oder durch geseßlich zulässige Bevoll- mächtigte, wozu ihnen beim Maugel der Bekanntschaft die Herren Justiz-Kommissarien Müller 1. und Ottow vorgeschlagen werden, zu melden, ihre Forderungen, deren Art und das Vorzugsrecht anzugeben und die etwa vorhandenen schriftlichen Beweismittel beizubrin- gen, demnächst aber die weitere rechtliche Einleitung der Sache zu gewärtigen, wogegen die Ausbleibenden

ihren Forderungen uur an dasjenige, was nach Befxie- digung der fich meldenden Gläubiger von der Masse noch übrig bleiben möchte, werden verwiesen werden. Breslan, den 17. November 1840, Königl. Stadtgericht 11. Abtheilung. Behrends. ria zimzimei iz

Edt Cal Sal O i Vou dem unterzeichneten Gericht wird hierdurch der seit langen Jahren verschollene, aus D. Warten- berg gebürtige und dem Veruehmen nah indie Russischen Staaten ausgetretene Sattlergefelle Frie- drich Wilhelm Kleife und dessen etwa zurückgelassene Erben und Erbnehmer aufgefordert, sich binnen 9 Monaten, spätestens aber in dem auf den 29. April 1841, Voruíttags 10 Uhr, im Parteienzimmer hierselb! angesegten Termine

Kaufmann.

Demnach der Ackerwirth Johaun Diedrich Niehaus zu Hahlen, Kirchspiels Mensiage, welcher von den Er- den der verstorbenen Demoiselle Ledders, Rebbelmann und Zohann vou Ahlen zu Giadbeck bei Dorsten an der Lippe, das diesen Erben gehörende Kohrmannsche vollerbige Kolonat zu Kl. Mimmelage, Kirchspiels Menslage, weiches an der einen Seite an die Bauer- schaft Nortrup, Kirchspiels Ankum, insbesondere an das in dieser Bauerschafi belegene Wolthans-: Kolonat, auf der anderen Seite au den Hof des Kolonen Kl. Neßlage in der Bauerschaft Kl. Mimmelage gränjzt, in seinem gesammten Komplexe mit allen Rechten und Gerechtigfeiten gefauft und angetreten, um die 6ffent- liche Vorladung derjeuigen, welche Forderungen und Ansprüche än gedachte Stätte zu haben vermeinen, nachgesucht hat und diesem Sucheu mittelst Dekrets vom heutigen Tage stattgegeben ist: so werden Alle und Fede, welche Real- oder sonstige dinglihe Rechte und Ansprüche an gedachte Kohrmanns-Stätte zu ha- ben vermeinen oder ein Näherrecht auszuüben gewillet sind, hierdurch aufgefordert, ihre Forderungen und An- sprüche in dem zu deren Anweldung auf den. 23. März d. Y., Morgens 10 Uhr, . vor hiesigem Amtsgerichte angesezten Termine persön- lich oder durch gehörig Bevollmächtigte anzuzeigen und ihre Beweismittel, wenn solche in Urkunden bestehen, vorzulegen, sons aber dieselben bestimmt und vollstän- dig anzugeben, und zwar unter der Verwarnung, daß sie widrigenfalls mit ihren Real-Forderungen oder son- stigen dinglichen und Näherrechts- Ansprüchen ausge- schlossen werden follen. Decretum Duafenbrück, den 18. Februar 1841. Königl. Amtsgericht.

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; l 94 U 0 / Alle und Jede, welche an das von dem Eigenthü-

«

persóulich oder schriftlich zu melden und sodann wei)

Allgemeine

Amtl. Nachr. In balt.

Frankr, Deput. Kammer. Junterpellation des Herrn Mermilliod in Bezug auf dèn Argentinischen Frieden. Erwiederung des Mini sters der auswärtigen Angelegenheiten. Die Wiederaufnahme des Vorschlags des Herrn Remilly in Betreff der Ausschließung der Be- amten aus der Deputirten-Kammer wirv mit {wacher Majorität verroorfen. Paris. Vermischtes.

Großór, u. Arl. London. Der Cardigansche Prozeß. Wählers _Registrir. Bills. Maschinen-Ausfuhr. Pottaschen-Fabricaiion.

Belg, Brüssel. Der Antrag für die kathol. Universität.

Schioed, u, Norw. Stockholm. Spannung zwischen Reichsstähden u. Regierung.

Dän. Kopenh. Kandidat Orla Lehmann in Anklagestand verseßt.

Verkehr mit Schweden.

Deutsche Bundesst. Sachsen, Dresden. Dr. Carus nah Tos- kana. Bremen. Erfolg des Sprengens des Eises durch Pulver.

Oesteecr. Wien. Feldm. Lievt. v. Luxem 7. Herzog v. Bordeaux tritt eine Scereise auf einem Oesterreichischen Kutter an. Triest. Stockung des Levant. Handels.

Schweiz, V. d. Aar. Stimmung gegen jede fremde Zntervention.

Nord-:Am. New-York. Mac Leod?3 Freilassúng und Wiederver- haftung. Wegnahme eines Amerikan. Schooners von Seiten der Brit. Behörden.

Duvergier de Hauranne: Ueber die Engl. Franz. Allianz und vie Eröffnung des Parlaments. (Forts.)

Umtlihe Nachrichten.

Nronif des Tages,

Se. Majestät der König haben dem Kdönial. Schwedischen Kammerherrn und Leaations-Secretair zu Sr. Petersburg, Ba- ron Friedrich von Wedel-Jarlsb erg, den St. Johanniter- Orden, und dem Kreis- und Stadt:Physikus, Dr. Stephany zu Frankenstein, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu vers leihen geruht.

Se. Majestät der König haben dem vormaligen Kandidaten der Theologie, jeßt Theilnehmer an der Papierhandlung PlŸ- macher, und Comp., Friedrich Wilhelm Meyer in Elberfeld,

p gestatten geruht, die von Sr. Majestät dem Könige von

riechenland für die Dienste, welche er als Freiwilliger im Grie- chischen Heere geleistet hat, ihm verliehene Auszeichnung des Denkkreuzes zu tragen. Des Königs Majestät haben den Kaufmann Adolph zu Thorn zum Kommerzien - Rath zu ernennen, und das deshalb ausgefertigte Patent Allerhöchst selbst zu volljiehen geruht.

Se. Kdnigl. Hoheit der Prinz Albrecht ist von Schwe- rin im Mecklenburgischen wieder hier eingetroffen.

Angekommen: Der General-Major und Commandeur der áten Landwehr Brigade, Freiherr von Troschke, von Stargard.

Zeitungs-Nachrichten. Au. 81a nd.

Sant retr Mi

Deputirten-Kammer. Sißung vom 20. Februar. Da man wußtg, daß heute die Interpellationen wegen des Trak- tats mit Buenos-Ayres an der Tagesordnung waren, so hatten sh die Tribunen schon frühzeitig gefüllt. Alle Minister waren auf ihren Pläßen, und in einer der reservirten Tribunen bemerkte man den General Mackau. Gleich nach Eröffnung der Sißung bestieg Herr Mermilliod die Rednerbühne. „Jch habe die Ehre“, sagte er, „eine Bittschrift auf das Büreau des Präsiden- ten niederzulegen, welche von 1320 unserer an den Ufern des Pla- tastroms wohnenden Landsleute unterzeichnet worden ist. Diese Bittschrift trägt das Datum des 5. November 1840. Sie ift gewissermaßen der erste Akt des Schrittes, den ih heute thue; sie ist das erste Wort der JInterpellationen, welche ih gegenwär- tig an die Herren Minister richten werde. Am S8ten d. M. fand im Schoße der Pairs-Kammer eine kurze Erörterung über den mit Buenos-Ayres abgeschlossenen Traktat statt. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten gab damals keine vollständigen Explicationen, weil er wahrscheinlich noch nicht im Besiß all der Do- fumente war, welche Aufschluß über jene Angelegenheit geben. Ah denke, daß gegenwärtig die Frage völlig aufgeklärt ist. Jch habe es mir zur Pflicht gemacht, dieselbe gründlich zu studiren, wenn es auch nur wäre, um sie der Kammer so kurz als mdg- lich darzustellen. Es sind drei Dinge bei dem Traktat zu prüfen : die von dem Conseils-Präsidenten des 1. März ertheilten Jn- structionen, die Art, wie diese Instructionen ausgeführt worden sind, und die Gründe, welche man für die Ratification des Traktats geltend machen könnte. Jn Bezug auf die Justruc- tionen, welche ertheilt worden sind, will ih, wenn auch dem Herrn Thiers der Vorwurf zu machen is, dieselben tn Wider- spruch mit seinen Aeußerungen auf dieser Rednerbühne abgefaßt zu haben, doch gern einräumen, daß sie dem Unterhändler einen großen Spielraum ließen; aber ih bin auch der Meinung, daß der Unterhändler, dem so große Freiheit gelassen wurde, dieselbe weit besser hätte benußen können, als er es gethan hat. Jn Bézug auf den Admiral Mackau, werde ich den Admiral von dem Unterhändler zu unterscheiden wissen. Ehre dem ausgezeich-

neten Offizier, dem höchst verdienstvollen Seemanne; aber stren-.

ger Tadel dem Diplomaten und dem Unterhändler! Was das jebige Kabinet betrifst, so bin ich nicht feindlich gegen dasselbe ge-

sinnt, aber ih werde Rechenschaft von den Gründen verlangen, die es bestimmen, einen Traktat zu ratifiziren, der unsere Chre fränkt und unsere Jnteressen gefährdet.“ Der Redner ging hier- auf eine Reihe bekannter Thatsachen durch, die si auf die Ver- hältnisse des Rosas zu seinem Vaterlande und zu Frankreich be- ichen. Um einen Begriff von dem Schrecen, den Rosas den

ewohnern von Buenos-Ayres einflôßt und von der Grausamkeit seiner Regierungsmittel zu geben, liest Herr Mermilliod einen Aus- zug aus dem in Buenos- Ayres erscheinenden offiziellen Blatte vor. Der Artikel beginnt mit dem Programm der Feierlichkeiten, welche bei Gelegenheit der Aufstellung des Bilönisses des Dik- tators stattfinden sollten; dann folgt die Erzählung jener Feier- lichkeiten. „Sobald,“/ heißt es darin, „der militairische Beneral- Inspektor das Zeichen gegeben hatte, seßte sich der Zug in Be: wegung und begab sich nah dem Hause Seiner Excellenz. Die Damen, welche sih mit in dem Zuge befanden, wurden vor den Wagen gespannt, auf dem sich das Bildniß des Wiederherstellers der Argentinischen Unabhängigkeit befand, und sie zogen denselben abwechselnd mit den Generalen bis zum Eingang der Kirche. Man hat keinen Begriff von dem Enthusiasmus, den jene Da- men an den Tag legten. Eine solhe Erzählung, be- merkte der Redner, gebe eine deutlihe Idee von dem Zu- stande des Schreckens, der in Buenos - Ayres herrschte. Herr Mermilliod erinnert hierauf an die gegen mehrere Fran- zösische Unterthanen verübten Grausamkeiten, an die Maß- regeln, welche die Französische Regierung ergriffen habe, um Genugthuung zu erlangen, und an die Verpflichtungen, welche man gegen die Verbündeten eingegangen sey, die man in Monte- video gefunden habe. Jn Bezug auf das Benehmen des Admi- rals Mackau sagte Herr Mermilliod: „Sie müssen, m. H., um das Benehmen des Admirals zu würdigen, den damaligen Zu- stand der Dinge in Buenos-Ayres genau ins Auge fassen. Wenn ih darthue, daß Herr von Mackau denselben unberüctsichtiat ge- lassen und seine Justructionen nicht befolgt hat, so ist die Sache der Bittsteller, für welche ih hier auftrete, gewonnen. Der Ve- neral Lavalle, sagte man, wäre vernichtet gewesen und hätte dem Rosas keinen Widerstand mehr leisten können. Dies ist nicht richtig. Jn dem Augenblick, wo Herr von Mackau in Montevideo ankam, hatte sich der General Lavalle dem Norden zugewendet, zwei Provinzen zum Aufstande gebracht, die Regierung in denselben verändert und die Einwohner für sich gewonnen. Er war an der Spiße von 10,000 Mann, bereit, einen Krieg auf Tod und Le- ben mit Rosas zu beginnen. Was hätte der Admiral Mackau unter diesen Umständen thun müssen? Er mußte sich der Stadt Buenos-Ayres bemächtigen, welche Rosas verlassen hatte; er würde daselbst eine Einwohnerschaft gefunden haben, welche bereit gewe- sen wäre, uns zu unterstüßen; Rosas hätte seinen Standpunkt verloren, er wäre vernichtet gewesen. Es hing nur von Herrn von Mackau ab, sich von dem wahrhaften Zustande der Dinge zu überzeugen, den zu verkennen er sh förmlich bemüht hat. Es war ihm ein vertraulicher Brief mitgetheilt worden, den der Englische Gesandte in Buenos- Ayres geschrieben hatte, und in welchem es hieß : „, „Rosas ist bis zum heutigen Tage glcklich gewe- sen; aber je6t kann ihn nur ein Wunder vom Untergange retten.“ Herr Mermilliod erörterte hierauf die einzelnen Artikel des Traktats. Er bemerkte zuvörderst, daß der ganze Traktat schon deshalb null und nichtig a weil Rosas bei Unterzeichnung desselben nicht mehr mit den Vollmachten bekleidet gewesen wäre, die ihm die Argentinische Republik früher verliehen gehabt hätte; es sey eine grobe Lüge von Seiten Rosas, wenn er sich den Minister der auswärtigen Angelegenheiten der Argentinishen Conföderation nenne. Die Klausel des Traktats wegen der Entschädigung nannte der Reder einen Hohn, da Rosas sih der Ausführung derselben stets entziehen könnte. Der ganze Traktat stehe im Widerspruch mit dem Ultimatum, welches am 23. September 1838 überreicht worden sey. Auch die in dem Traktat festgestellte Amnestie enthalte so unbestimmte Ausdrücke, daß sie den Ver- bündeten Frankreichs nicht die geringste Sicherheit gewähre. Am Schlusse seines sehr ausführlihen Vortrages forderte Herr Mer- milliod das Ministerium auf, kategorische Erklärungen über den Traktat, über seine Ursachen und über seine Folgen zu geben. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten bestieg hierauf die Rednerbühne mit einem sehr voluminödsen Aktenstücke unter dem Arme. Er sagte:

„Jch bitte die Kammer, sich über diese Menge von Papieren nicht u erscrecken; ih werde sehr kurz seyn, und die Explicationen, welche lh zu geben habe, auf sehr einfache Darlegungen dbeschräufen ; beson- ders, da ih diesen Gegenstand schon in einer anderen Kammer aus- führlich erörtert habe, und eine Wiederholung des Gesagten für Über: flüssig halte. Jch habe zwei vorläufige Bemerkungen zu machen. Die erste besteht darin , daß die der Kammer so eben vorgelegte und von einer gewissen Anzahl von Franzosen unterzeichnete Bittschrift ber Re- gierung völlig unbekannt ist. Sie hat nicht davon sprechen hören, und es ist ihr direft keine Reclamation zugegangen. Da nün aber die Ratificationen des Traktates noch nicht vollzogen waren, da das neue Kabinet sih über die Absichten der Regierung noch nicht ausge- sprochen hatte, so wäre es wohl passend gewesen , ihr jene Reclamationen znzusenden. Die zweite Bemerkung dezieht h auf eine einfache R die ih der Kammer vorlegen werde, ohne ir- gend Folgerungen daraus zu ziehen. Vor der Blokade von Buenos- Avres, in den Jahren 1835 und 1836, beltef sich der Werth der Ein- fuhren in Montevideo auf ungefähr 15 bis 20 Millionen jährlich, während der Blokade von Buenos - Ayres stieg der Werth jener Ein: fubren auf 15 bis 16 Millionen monatli ch. Es geht daraus deuts- lich hervor, daß der Handelsstand von Montevideo aus der Blokade von Buenos - Ayres ungeheure Vortheile zog, nund daß er daher ein persönliches nteresse bei der Sor dantes jener Blofade hat. Jch will, wie gesagt, aus dieser Thatsache feine Folgerungen ziehen, sondern ich überlasse dies der Kammer. Nach diesen beiden vorläufigen Bemer- fungen fomme ich zum Traktate selbst. Der Admiral Mackau hat in Gemäßheit der Fnstructionen des Kabinets vom 1. März gehandelt ; aber jene Instructionen hatten nichts Eigenthümliches, sondern sie stimmten genan mit denen überein, welche die Kabinette vom 15. April und vom 12. Mai ertheilt hatten. Die drei Kabinette haben dasselbe Ultimatum aufgestellt, und ihren verschiedenen Unterhändlern dieselben Jnstructionen ertheilt. Damit in dieser Beziehung nicht der geringste Zweifel Übrig bleibe, so will ih der Kammer die Justiructionen jener

drei Kabinette mittheilen. Das Kabinet. vom 15. April sagte an Schlusse der dem Herrn Duchet - Martigny zugesandten Instructionen : „„Jch fann Sie nur neuerdings auffordern, die Beendigung der Zwi- stigfeiten zwischen Frankreich und Buenos - Ayres auf die wirfsauisie Weise zu beschleunigen ; ich will damit freilich níht gesagt haben, daß man darauf verzichten müsse, dasjenige zu erlangen, was die Ehre Franfreihs und die Juteressen unserer Mitbürger erheischen. „Ich weiß, welhen Schaden nan der Argentinischen Republik durch die Blofade zufügen fann; aber die Süd - Amerikanische Be- völferung, an den Bürgerkrieg gewöhnt, ist für eine solche Hemmung nicht so empfindlich, als es Eurcpäische Bevölkerungen seyn würden, Man muß ütbrigens auch nicht aus den Augen verlieren, daß eine zu lange Dauer der Blokade dieser Maßregel etwas vou ihrer moralischen Wirkung rauben würde. Es ist die Absicht der Regierung des Königs, daß Sie soglei mit der Argentinischen Regierung in Ver- bindung treten, und ein Arrangement auf Grundlagen vorschlogen, welche es augenscheinlich machen, daß- wir weit davon ‘entfernt sind, die Argentinische Regierung demüthigen zu wollen. Verlangen Sie eine Entschädigung zu Gunsten derjenigen Französischen Unterthanen, die in ihren nteressen benachtheiligi worden sind, und segen Sie für die Zukunft zu Guusten e die Behandlung der Ma Natïon fest.‘ Am 6. Mârz 1839 schrieb dasselbe Kabinet an denfelben Unterhändler: „,„Die Regierung des Königs bedauert es. lebhaft, daß die Expedition nicht den ausschließlich Französischen Charafter bei- behalten und daß eine Abtheilung der Truppen Rivera's dieselbe unter- ügt hat. Der Anschluß an einen Jnsurgentenchef ist eine wichtige Thatsache, die die ernstesten Folgen haben fann. Die gegen die Argen- tinische Regierung ergriffenen Maßregeln müssen keinen entschieden feind- seligen Charafter haben; und besonders muß sich Franfreich auf feine Weise ín die inneren Angelegenheiten von Buenos - Ayres einmischen- Der einzige Zwe Frankreichs ist, sich selbst Gerechtigkeit zu verschaf- fen; es hat \sich nicht um Anderer Angelegenheiten, sondern uur um seine eigenen zu fümmern. Das Außerachtlassen diefer Grundsäye fönnte die ernsthaftesten Uebelstände na si ziehen. Es sind, wie Sie sehen, m. H., drei ganz verschiedene Dinge in den Fnustructionen entbalten: Ent chädiaung für die Frayzosen, welche Verluste erlitten haben ; BehanAung Frankreichs auf dem Fuß der begünstigtsten Nation ; und die ernste Empfehlung, sich jeder Ein- mischung in die innern Streitigkeiten des Landes zu enthalten. Das Kabinet vom 12. Mai übersandte dem ünterbändler am 21. Oktober 1839 folgende Fustruction: „,„Es is die Absicht der Regierung des Königs, daß Ste bei Anfunft des Admiral Dupotet der Argentinischen Regierung auf offizielle Weise anzeigen, daß Sie ermächtigt sind, mit ibr zu unterhandeln. Sie, müssen, in Erwartung eines später zwischen Bag ros und der Argentinischen Republif abzuschließenden Handels- Traktates, für Frankreich die Behandlung auf den Fuß der begünstigtsten Nation festsegen, und verlangen, daß der Grundsay einer Entschädigung für die Franzosen, welche Verluste erlitten haben, anerïannt werde ; die Summe der Entschädigung faun einer schiedsrichterlichen Entschcis dung vorbehalten bleiben. Es sind dies die einzigen wesentlichen Punkte, über die Sie zu unterhandeln haben.“ Die Jnsiruclionen des Kabinets vom 1. März sind Jhnen bekannt ; Sie verlangen eben- falls die Behandlung auf den Fuß der begünstigtsten Nation und die Anerkennung des Grundsayes der Ent[chädigung. Der ehrenwerthe Herr Mermilliod hätte gewünscht, daß die Personen, welche Entschädi- gung erhalten sollten, sogleich namentlich aufgeführt würden. Herr Thiers hatte diesen Einwand vorausgesehen und deshalb in seinen Jn- structionen gesagt: „,„Wenn Sie es erlangeu fönnen, daß die Entschä- digungen namentlich aufgeführt und daß die Gesammt-Sumuie dersel- ben festgtsest werde, so ist es noch besser; aber da diese untergeordnc- ten Bedingungen in keinem früheren Ultimatum enthalten find, so fönnenSie nicht in peremtorischerWeise darauf bestehen, undSiefönuen tur den Grundfas der Entschädigung, die später auf shiedsrichterlichemWege zu reguliren seyn wtirde, festhalten.“ Sie sehen, m. H., daß alle Kabi-

- nette, die sich auf einander folgten, ibren Unterhändlern gleiche Ju-

structionen ertheilt haben. Man behauptet hier jeßt, wie man schon früher an einem anderen Orte behauptet hatte, daß man gar nicht mit Rosas hâtte unterhandeln, sondern so ‘lange mit ihm hätte Krieg füh- ren müssen, bis er gestürzt sey. Die Franzosen in Montevideo machen es dem Admiral Macau zum Vorwurfe, daß er den Krieg gegen Ro- sas nicht bis zur Vernichtung desselben fortgeseßt habe. Jn diesem Sinne lauteten aber nicht die dem Admiral ertheilten Justructionen. Man hatte ihm vorgeschrieben, zu unterhandeln, und er hatte unter- handelt. Yun der Fnftruction, die der ehrenwerthe Herr Thiers dem Admiral Madau ertheilte, hieß es unter Anderem: „,„Mit Rosas zu unterhandeln, muß Jhre erste Sorge seyn.“

Herr Guizot widerlegte darauf die Behauptung des vorigen

Redners, daß Rosas in dem Augenblicfe, wo man den Trak-

tat mit ihm abgeschlossen hätte, in einer verzweifelten Lage ge-

wesen sey. Der General Lavalle habe die Provinz Buenos-Ayres

ráumen müssen, und nur cine kräftige Unterstüßung von Seiten Frankreichs hätte ihn in den Stand seben können, den Kampf gegen Rosas fortzuführen. Dadurch wäre Franêreich aber noch entschiedener in einen fremden Bürgerkrieg verwickelt worden, und einer solchen Lage, die ganz gegen die Politik und gegen die Interessen Frankreichs wäre, d ebé der Traktat ein Ende ge- macht. „Die Kammer“!, so {loß Herr Guizot, „wird sicherlich nicht von mir erwarten, daß ih ein Urtheil über die ver- schiedenen Parteien fälle, welche gegenwärtig um die Ge- walt in der Argentinischen Republik kämpfen, daß ich die Eine legitim, gereht, ehrenvoll, und die Andere ungeseßz- lih, barbarisch und blutgierig nenne. Es steht uns nicht zu, dergleichen Urtheile zu fällen. Es ift hier oder nie- mals der Fall, den Grundsaß der Nichteinmishung in seiner ganzen Ausdehnung anzuwenden. Wenn Rosas den Traktat nicht hält, den er unterzeichnet hat, wenn er die Klauseln dessel ben nicht ausführt, wenn er die Vortheile, auf die wir ein Recht haben, nicht gewährt, so bleiben uns Mittel genug, um ihn dazu

zu zwingen; aber ih begreife nicht, wie man der Regierung ei nen ernften Vorwurf. darüber machen kann, daß sie aus einer \chwierigen, für den Schaß lästigen Lage herausgekommen ist. Jch will gern glauben, daß persdnlihe Interessen darunter zu leiden haben. Es is natürlich, daß sie sich beklagen und daß sie reklamiren; aber auf die Entschließungen der Kammer und auf die Regierung des Königs können dieselben keinen Einfluß ha- ben. Der Hen A ratifi s Lee E tve

Frankreichs gemäß ist.“ Einige Redner

Debatte rad weiter fortseben; aber die Kammer verlangté den

i: / : nirt worden Scchchlyß derselben; und da kein bestimmter Aútrag E i En

war, so ging man zur Tagesordnung Le -raufnahme des Re-

s Wort, um tve Vors i 10,00 Betreff der Beamten in der Kammer, *

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