1841 / 63 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

diesen Gegeustand mit ge- haben und Wir daher die en ehestens publiziren lassen ei der von Unsern getreuen fúr jeßt Anstand nehmen, ein chlesien zu erlassen.

er dieser Einschränkung hebliche Wirksamkeit zu sichern, hen und ob nicht das als sehr nüßs- nstitut gelähmt werden würde, wenn is\tánden bei weitem geringere wie in allen Unsern übrigen Provinzen. r- hierbei Unsern getreuen Ständen den an- Entwurf einer für die dortige Provinz be- ber die Befugnisse der Kreisstände, Aus- e Kreis-Eingesessenen dadurch zu ver- hdrigen Motiven vorlegen, und for- den Gegenstand in nohma-

gelegte Verordnung úber tionen angenommen immten Verordnu ássen Wir dagegen ten Modifi die Provinz S n ihnen zu erwäge Institut ei cht: verloren ge isständische I Provinz d mt würden,

ebenfalls vor ringen M für dieselbe

Scánden beantrag solches SBese

weck, dem u erreichen ni ch bewährte fre in ‘der dortigen Rechte eingeráu Wir lassen dahe derweitig revidirten stimmten Verordnung über | gaben zu beschließen Und di bsstt den dazu ge hierdurch gnädigst auf, ägung zu nehmen, wobei Wir jedoch, Stände bei ihrer frühern Ansicht stehen - bleiben soll- daß sie auf die Erlassung einer solchen dem freisständischen Institut verschaffen, Verzicht leisten. ocietáätswesen. Berathungen über die Einrichtung des Feuer- der Provinz Schlesien häben bisher zu kei- Der Zustand dieser in das als fúr das Verwaltungs- Angelegenheit erfordert jedoch dringende Ab- da der sehr großen Mangelhastigkeit desselben nicht län- hen und die gegenwärtige nur einstweilen noch be- htung ohne Gefährdung des Gemeindewohls unver- ändert nicht ferner bestehen bleiben kann. her hierdurch Unsere getreuen Provinzial- wie jene Abhülfe am best Entschließung jedenfalls vor

pflichten, ne dern diejelben lige reifliche sere getreuen annehmen müssen, Verordnung, welche den Zweck hat,

eine erspréeßliche

Die zeitherigen Societáätswesens in nem gedeihlichen Resultate geführt. rivatwohl eben so teresse wichtigen

tief eingreifenden,

ger nachgese lassene Einri

Wir veranlassen da- Landstände, die Frage: en gewährt werden kann, zu Unserer zubereiten und dabei insbejondere zu

einzelnen, jeßt in der Provinz be- (denen der Landtags-Abschied vom längere Dauer keinesweges zugesichert

ob nicht mit Aufhebung der stehenden Feuer-Societäte 20. November 1838 eine

dere Societät für die Stadt Breslau, Societät fúr sämmtliche, im Ober-Präsidial- nzial-Städte Schlesiens, und cietát für das gesammte platte Art neu cinzurichten wie es für die Pro- euer-Societäten von Sachsen und von der und résp. fúr das platte Land des erzogthums Sachsen geschehen ist und wie diese Ein- tung sich: bereits dort bewährt hat. diesen Societäten würdeu dann nur noch Privat- 2. des Westphälischen Provinzial- nts vom 5. Januarx 1836 gestattet werden l. des ersten Jahres Freiheit der Ver- der spätere Austritt oder die frei- cherungs:Summe aber von der Zu- ubiger oder sonstigen Realberechtig-

)

1) eine beson

2) eine neue Bezirk belegenen Provi

3) eine neue besondere So Land der Provinz etwa in ähnlicher

bilden seyn möchte,

und resp. neu vinziaßStädte- Kur- und Neumark

Vereine im Sinne des §. Feuer-Societäts-Regleme kdnnen, jedoch würde exc sicherungsnahme zu bedingen, willige Herabs stimmung der ten abhängig zu machen seyn. ûr den Fall, daß Un bänderungen der jebig iliegenden D ckelten Vorschlages zu beant

ng der Versi ypotheken-Glà

sere getreuen Stände die nothwendi- in Gemäßheit des enkschrift Unsers Ministers des Jn- ragen sich willfährig von der vorláufig ausgeseb- Societäts-Reglements auch llen aber dann zugleich erwarten, eten ‘Deputirten der Städte ten platten Landes für die neu z Reglements nebst Auflösungs-, resp. Aus- um Muster gege- eglements fúr die

achsen und der

en Vérfassung

obigen, in der be nern näher entwi würden Wir geneigt seyn, ten Einführung eines ferner abzusehen, wo um Provinzial-Landta wohl als des gesam denden Societáten die führungs-V benen, in der oben bezeichneten Kur- und Modificationen , vinz Schlesien etwa beding entwerfen lassen und berathen, lih mit dem Anfange des Jah ein sicheres Ziel herbeigeführt werden k 16. Erhebung der M zu einer freien S rehtsame derselben, Endlich fügen Wir Unse Wir die Majorats-Herrschaft Fürst Friedland zur freien Standes-Herrs fien erhoben habén, und sonach der 13. Artikel ll, der Verordnung vom ten Standesherren hinzutritt und an den i drei Kuriats-Stimmen Theil nimmt, so wie, Grafen von Burghauß als Besi Striegauer Kreise den bisher den des Májorats Fúrstenstein zugestandenen Stimme der im Artikel Il. der benannten Majorats- und Familien-Fideikommiß-Besiber verliehen aben, und geht daher an Unjere hierbei betheiligten getreuen tände von den Standesherren und der Ritterschaft Unsere gnä- digste Aufforderung, die genannten, zur Ausübung der ihnen hier- nach eingeräumten ständischen Prärogativen zuzulassen.“

Provinzial-Feuer

ge abgeordn

erordnungen nah Anleitung der Geseßsammluug abgedruckten

ocietáäten der Provinzen f unter angemessener Berücksichtigung der welche die besonderen Verhältnisse in der Pro- en möchten, ohne weiteren Verzug damit in dieser Angelegenheit end- res 1842, ein besserer Zustand und

Herrschaft Fürstenstein tandes-Herrschaft, ständische Ge- und des Majorats Laasan.

ren getreuen Ständen zu wissen, daß enstein nebst Waldenbu aft des Herzogthums Hochberg den sub 8. bis 23. Juni 1827 aufgeführ- hnen eingeräumten daß Wir ferner den ber des Majorats Laasan im Grafen von Hochberg, wegen Antheil an der Kollektiv: Verordnung vom 2. J

N isen,

: eute ist der von Seiner Königlichen Majestät Allerhöchst zusammenberufene Lind

des Großherzogthums e fünfte Provinzial-Landtag chen Komm

Posen, 28. Febr.

Posen von dem da

issarius, Wirklichen Geheimen nten Flottwell, feierlich eröffnet, und es sind dabei den versam-

melten Provinzial-Ständen die Allerhöchsten Propositions-Dékrete.

besondere Introitus zu dem Königl. mrnitliche dén Landtage vorgelegte s mitgetheilt worden.)

u ernannten Königli- ath und Ober - Prâä-

verkündigt worden. (Sowohl der sitions-Dekrete, als

sitionen sind bereits von ‘un

vinz Sa utigen Tage oktesdienste

l-Ständen e’ die städtisi

sen. Befehl Sr. ier die Eröffnung des , Nach äbgehaäl- welchem außer Königlichen Militair- en Behörden beiwohnten, i Provinzial-Landtages in dem

Merseburg, Majestät des

fand am he

i ial-Landt

Provin ia die sämmtlichen il, fo

melten sich die

262 durch die Königliche Gnade - übereigneten Ständehause. Der Kö- nigliche Landtags-Kommissarius, OberPräfident Graf Arnim, be- gab sich hierauf in ihre Mitte, eröffnete durch eine Anrede an dieselben den Provinzial-Landtag, und übergab die beiden Aller- höchsten Eröffnungs- und Propositions- Dekrete dem Landtags- Marschall, regierenden Grafen zu Stolberg-Wernigerode. Dieser sprach in ciner Erwiederung im Namen des Landtags die Ge- sinnungen des tief gefühlten Dankes gegen Se. Majestät den König aus, ín welche die Versammlung durch ein hegeistertes Lebehoch einstimmte. Sämmtliche Mitglieder des Landtags, so wie die Chefs und Vorstände der Militair - und Civil-Behörden der hiesigen Stadt waren hierauf zur Mittagstafel bei dem Kö- niglichen Kommissarius versammelt. Die Gefühle der innigsten Liebe und Ehrfurcht sprachen sich hier in den heißesten Wünschen der Anwesenden für das Wohl Sr. Majestät des Königs und Jhrer Majestät der Königin aus, und die Gesinnungen der regsten Baterlandsliebe und schönsten Eintracht gaben die sicherste Ge- währ fúr die segensreichen Erfolge des bevorstehenden Landtags.

Nachstehendes sind die dem Landtage der Provinz Sachsen

allein vorgelegten Königlichen Propositionen : 13. Jrren-Anstalt.

Nachdem von Unseres Hochseligen Herrn Vaters Majestät in dem Landtags - Abschiede vom 31. Dezember 1838 nach dem Antrage Unserer getreuen Stände, die Erbauung einer Jrren- Heil- und Pflege-Anstalt für die Provinz Sachsen auf dem dazu bereits erkauften, bei der Stadt Halle belegenen Grundstücke ge- nehmigt worden ist, hat Unsere Ober- Bau - Deputation, auf den Grund der Verhandlungen der Deputirten Unserer getreuen Sránde und der mit dem Medizinal-Rathe Dr. Dameron genom- menen Rücksprache, den Bauplan zu einer solchen Anstalt voll- ständig ausgearbeitet.

Nach diesem Bauplan, welchen Wir hierbei, nebst den spe- iellen Kosten-Anschlägen, Unseren getreuen Ständen vorlegen las- n, ist zur Errichtung dieser Anstalt, wenn dieselbe (nach dem angenommenen Bedürfniß) für 460 Irren angelegt- wird, die Summe von 260,000 Rthlr. erforderlich. Die Unseren getreuen Ständen zur Verwendung für diesen Zweck überwiesenen Gelder betragen indeß, einschließlih der davon aufgebrachten Zinsen, nur 134,000 Rthlr., so daß der zur vollständigen Deckung der Baukosten noch nôthige Zuschuß, welcher nach der Bestimmung des Landtags-Abschieds vom 31. Dezember 1838 durch Beiträge des ständischen Verbandes der Provinz Sachsen, einschließlich der ene aufgebracht werden soll, sih auf etwa 126,000 Rthlr. beläuft.

In der beigeschlossenen Denkschrift Unseres Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten ist ausge- führt worden, daß es nicht zu umgehen seyn werde, die Jrren- Anstalt in der projektirten Art und Ausdehnung zu erbauen. Indem Wir nun Unseren getreuen Ständen den über die Bedürfnißfrage von dem Ober-Präsidenten an den Minister des Innern erstatteten Bericht vom 31. Dezember 1840 mit seinen Anlagen mittheilen und Sie zugleich darauf aufmerksam machen, daz bei Erbauung einer auf Unterbringung einer geringeren An- zahl von Jrren berechneten Anstalt, nach der Meinung Unserer Ober-Bau-Deputation, die Kosten-Ersparniß verhältnißmäßig nicht bedeutend seyn würde, fordern Wir Unsere getreuen Stände auf, über die definitive Erledigung dieser Angelegenheit, deren Be- \chleunigung im Interesse der Provinz sehr dringend erscheint, näher zu berathen und zu beschließen / damit bei dem Eintritt des nächsten Frühjahrs mit der Ausführung des Baues - vorge- schritten werden könne. Sollten Unsere getreuen Stände der Meinung seyn, daß mit geringeren Mitteln der Zweck erreicht wer- den könne, so stellen Wir ihnen anheim, unter Verabredung mit dem zum Direktor der Anstalt bestimmten Arzte, einem bewähr- ten Architekten mit Anfertigung eines anderweiten Plans und Anschlags zu beauftragen, Uns denselben zu weiterer Entschlie- ßung einzureichen und Uns über die Ausführung ihre Vorschläge zu eröffnen.

14. Feuer-Societáts-Angehörigkeit.

Aus der angeschlossenen Denkschrift geben Wir Unsern ge- treuen Ständen zu ersehen, welche Zweifel Über die Feuer-Socetäts- Angehdrigkeit der Ortschaften ‘Prohse, Görzke, Leimbach, Berg- Genthin und Nöschenrode in Verbindung mit der neuen Orga- nisation des Feuer -Societätswesens der Provinz hervorgetreten, und wélche einstweilige Maßregeln in dieser Beziehung ge- troffen sind. Wir erwarten das Gutachten Unserer getreuen Stände, wie dieser Gegenstand definitiv zu reguliren, und ob es aus den in der Denkschrift angeführten Gründen nicht ange- messen seyn möchte, unter vorläufiger Beibchaltung des bisheri- gen Interimistici, die definitive Regulirung so lange auszuseben, bis die noch im Werke begriffene Reorganisation der Magdebur- ger- und Halberstädter Land-Feuersocietät vollendet seyn wird. 18. Klassensteuer. Unsere getreuen Stände haben auf dem lebten Provinzial- Landtage auf die Kontingentirung der Klassensteuer nach dem Vorbilde der Rheinprovinz, jedoch mit mehrfachen, in der abwei- chenden Verfassung der dortigen ‘Provinz begründeten Modifica- tionen, gleichzeitig aber auf eine Erleichterung der Klassensteuer angetragen, weil von ihnen der jeßige Betrag dieser Steuer, so wie das Verfahren bei deren Veranlagung den Verhältnissen der Provinz und den Besteuerten nicht für entsprechend erachtet wird. Wir haben den Jnhalt der ständischen, dieserhalb überreichten Denkschrift einer genauen Prúfung unterwerfen lassen, deren Er- gebnisse in der anliegenden Denkschrift zusammengestellt sind. Jn- dem Wir dieselbe mit dem Entwurfe eines Regulativs wegen Kontingentirung der ' Klassensteuer in der Provinz Sachsen in olge der Eröf\nung im leßten Landtags-Abschiede Unseren getreuen tänden vorlegen lassen, wollen Wir vor endlicher Beschließung über diese Angelegenheit schon weitere Erklärung erwarten. Außerdem wurde diesem Landtage auch die Proposition über den Entwurf eines allgemeinen Bergerechts vorgelegt, welche be- reits oben unter Schlesien näher mitgetheilt ist.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

L Frankrei: eputirten-Kammer. Sibung vom 25. Februar. Fortseßung.) Nach Herrn Billault bestieg der Mintster des nnern die Rednerbühne und äußerte sich im Wesentlichen fol- Ie R ER ri das Votum der Kammer na nisterium will wenigsten das Botum durch eine Zweideutigfeit aae; wie sind es nicht, die die Erörterung verweigetn, und einen slillshweigenden Sieg erlangen wollen. Die A wird sich mit Bestimmtheit und Freimüthigfeit aussprechen ; sie fann dies um #0 leichter, da 2 ‘ito Allem, was man in dieser Be- ziehung gesagt hat, ihre Lage keinesweges für so höchst schwierig hält.

Das Verfahren der Regierung isi so einfach und ofen, fie handelt mit einer folchen Ueberzeugung im Juteresse des Publikums, sie glaubte so zuversichtlich den Wünschen der Majorität der Kammer und des Landes u entsprechen, daß sie feine Art von Verlegenheit empfindet, ibre Pos- itif darzulegen. Jch habe in der Einleitung zu dem vorliegenden Ge- sez-Entwurfe gesagt, daß wir aus dem sehr triftigen Grunde fein Pro- gramm vorlegten, weil das Kabinet chou seit vier Menaten exi tre, weit man esnach seinen Handlungen beurtheilen kénne, und weil Handlungen besser wären, als alle Programme. Was die Fnterpellationen betrifft, die man in Betreff der Zukunft an uns gerichtet hat, so werde ich die- selben auch und zwar sehr furz beantworten, damit die Antwort um so dentlicher und bestimmter werde. Der ehrenwerthe Herr Billault hat der Regierung vorgeworfen, daß sie sich noch nicht über ihre Po- litif ausgesprochen habe, und daß man deshalb noch nicht mit voller Sacßfenntniß votiren fönne. Alsdann hatte er sih über die auswärs- tigen und inneren Angelegenbeiten verbreitet. Jch kann beinahe nicht glauben, daß die auswärtige Politif der Regierung nach der so langen und fo erschöpfenden Debatte bei Gelegenheit der Adresse noch nicht verstanden sevn sollte. Jch begreife sehr wohl, daß es Mitglieder dies se: Kammer giebt, welche finden, daß die Politik der Regierung und der Majorität nicht hinlänglich flar wäre; jene Mitglieder haben ihre Gründe dazu. An der Stelle des Herrn Billault, würde ich mich viel- leid-t auch bemühen, den, Gedanfen der Regierung und der Kammer zu verdunfeln; aber ih glaube, daß es mir leiht seyn wird, durch wenige Worte zu zeigen, daß die Politif der Regierung nach Außen fowobl, wie im Fnnern, vollkommen deutlich ist. Sind wir etwa, was die auswärtige Politik betrifft, darauf beschräust , Spiufindigkei- ten zu erörtern? Haben wir nisht die Grundsäße einer Po- litif aufgestellt, welche verschieden von der des Kabinets vom 1. März ist? Haben wir Anstand genommen, unsere politische Fahne der. seinigen gegenüber aufzupflanzen ? Gegenwärtig verlangt man, daß jene Debatten vergessen scyu sollen; man findet, daß die großen Fra- ger, welche die Kammer getheilt haben, der Vergangenheit anheim fallen müssen, daß jene unermeßliche orientalische Frage, welche Fries den oder Krieg in sich schloß, nicht der Mühe lohnt, erwähnt zu wers den, daß sie abgennzt und erloschen sey, scit drei Monate verflossen sind. Der eigentliche Grund aber, warum man nicht mehr davon prechen will, ist, weil die parlamentarischen Debatten ein entscheiden- des Resultat zu Gunsten des neuen Kabinets und gegen die Sache, welche Herr Villault vertheidigt, gebabt haben. (Beifall.) Es hatte sich in Folge jener Debatte cine Majorität kundgegeben; ein Theil der Kammer hatte im Sinne der Politifë des Kabinets, cin anderer im entgegengeseßten Sinne votirt. Und man will jeßt sagen, daß es feine bestimmt ausgesprochene Politik gäbe? Daß diejenige, welche die Aus- debuung der Rüstungen und den Krieg wollte, und jene, die den in Jhyrer Adresse ausgesprochenen bewaffneten Frieden durchführt, zwei ganz gleiche Politiken wären? Die Regierung bleibt ihrer Ueberzeus gung getrcu, und ich seße voraus, daß die Opposition die ihrige uicht aufgegeben hat, Die auswärtige Politik ist daher vollfoms- men flar, und ich glaube niht, daß irgend Femand. einen ernstlihen Zweifel in dieser Beziehung hegt. (Beifall im Cens trum.) Die innere Politik des Kabinettes hat sich durch Hand: lungen fundgegeben, über welche die Kammer ein Urtheil fällen fann. Sie fann si überzeugen, ob das Kabinet die Absicht hat, einen reac- tionairen Weg einzuschlagen, oder ob es sich nur bemüht, die Gesetze mit Festigkeit und mit Mäßigung auszuführen. Jun welcher Lage has ben wir das Land gefunden, als wir ans Ruder gelangten? Jch be- rufe mich auf die Kammer. Waren uicht alle Gemüther mit Besorg- nissen erfüllt? War nicht die Unruhe allgemein? Herrschte n'cht in ganz Frankreich eine ängstliche Sorge, die man jeßt wohl vergessen ha- ben fann, die aber damals Niemanden entging? Sie wissen es Alle: Jm Monat -Oftober v. J. befand sich die Gesellschaft, in einem unrxu- digen aufgeregten Zustande. Was haben wir gethan? Haben wir Reactions-Geseue von ihnen verlangt ? Haben wir gewaltsame Mittel angewendet? Nein; und doch ist es uns gelungen, în dem Laude und in den Gemüthern die Ruhe und die Sicherheit wieder herzustellen. Jch frage nun jeden Unparteiischen, ob er an uns irgend etwas wahr- genommen hat, was nach Reaction oder Gewaltthätigkeit \chmecckt 7 Die Regierung hat gethan, was jede Regierung thun muß; sie ist mit der größten Mäßigung, aber auch zugleich mit Festigkeit zu Werke ge- gangen. Die speziellen inneren Fragen, von denen der vorige Redner gesprochen hat, nehmen zwar jezt nur einen untergeordneten Play ein. Indeß nehme ich keinen Anstand, die Meinung der Regierung Über jede einzelne derselben auszusprechen.“

Der Minister sprach nun zuerst über die September-Ge- seße und erklärte, daß das Ministerium zur gelegenen Zeit und unter günstigen Umständen sich nicht widerseßen werde, daß ein Gese üßer die Kompetenz der Pairs-Kammer vorgelegt, und in demselben eine Definition des Attentats gegeben werde. Was die Wahlreform betreffe, so halte die Regierung dieselbe für un- erträglih mit dem gegenwärtigen Zustande der Jdeen und der Interessen des Landes, und sie werde daher jeden darauf abzie- senden Antrag bekämpfen. Man habe auch von Spaltungen im Ministerium gesprochen, welche nothwendigerweise zu einer Auf- lôsung derselben führen müßten und also die Bildung einer kom- pakten Majorität erschwerten. „Jch kann“‘“, sagte Herr Duchâtel, „dem ehrenwerthen Herrn Billault versichern, daß, wenn er darauf wartet, daß sich das Kabinet von selbst auflôsen werde, er noch einige Zeit warten kann.““ Am Schlusse seines Vortrages drückte der Minister noch die Hoffnung aus, daß die Majorität einem Ministerium treu bleiben werde, welches aufrichtig und bes harrlich das Beste des Landes wolle. (Beifall.) Nach dem Múi- nister bestieg Herr Garnier-Pagès die Redner-Bühne. Er sagte:

„Die Kawmer scheint jede ernstliche Erörterung vermeiden zu wollen. Diejenigen, welche sih hatten einschreiben lassen, um den Gesetz - Entwurf zu vertheidigen, haben, mit Ausnahme eines einzigen, auf das Wort verzichtet ; und diejenigen, denen man ins Gesicht sagt, daß fie. nicht mehr tauchteu, als das jetzige Kabinet, welches sie befúm- pfen, beobachten auch Stillschweigen. Die Opposition, welche durch den Bericht des Herrn Jouffroy so lebhaft aufgeregt wurde, scheint ihren Unwillen unterdrückt zu haben. (Gelächter.) Und man möchte vielleicht, daß der Theil der Versammlung, der im vergangenen Jahre gegen die geheimen Fonds votirte, der dem 1. März nicht auf seinen Frrwe- gen gefolgt ist, das Land auch in dem Schlummer ließe, in den man es einwiegen will. Man möchte vielleicht , daß ih fein Widerspruch gegen die Ausicht erhebe, daß zwischen dem 1. März und dem 29- Df- kober ein wesentlicher Unterschied bestehe! Aber hat nicht 5 e ea turzer Zeit der ehrenwerthe Conseils-Präsident des L LOH eser Rednerbühne, und zwar in dem Augenblte seiner hef gst D NIolitien, gesagt, daß in Bezug auf die innere Frage niema eine Meinungs- Vorschiedenheit zwischen ihm und der Majorität geherrscht habe? Sagte Ans nicht damals der ehrenwerthe Herr uizot, daß er in London ein Schreiben von Herrn Thiers erhalten hätte, worin dieser ver- sprochen habe, sich nicht mit der Wahl-Reform zu beschäftigen und die Kammer nicht aufzulösen? Und uan will, daß wir das Land glau- ben lassen, daß eine ernsiliche Verschiedenheit zwischen jenen beiden Kabinetten existire ? Daß wir bei einer Veränderung trgend etwas zu ewinnen hätten? Zu solchen Unwahrheiten kann ich mich nicht herge- denz ih werde mi im Gegentheil bemühen, die Wahrheit an's Licht u ziehen. (Hört! hört!) Sicherlich werde ich gegen das jezige Mini-

erium stimmen; aber ih möchte zu gleicher Zeit wissen, wem zum Vortheil ih votire ; ih möchte wissen, was man thun wird, wenn die Majorität dem Ministerium entschlüpft (Gelächter). Der Bericht des ehrenwerthen t Conroy, der einem Theil dieser Kammer so sehr mißfiel, hat mir im Gegentheil Vergnügen gewährt. Man mag immer- hin durch das Organ des Ministers des Junern erklären, daß man nicht an Reactionen denke; das stellt mich noch nicht zufrieden. Jch begreife sehr wohl, daß das Ministerium si in diefem Augenbli zu feiner reactionairen Absicht befennen wird, obgleich es dieselbe vielleicht im Grunde seines POLNA trägt. (Gelächter. Herr Guizot; „Das sind Jusinuationen , die Jeder vorbringen kann, die aber Niemanden erlaubt seyn sollten.) Nein, Jhr wollet jet keine Reaction ; Jhr wis-

F

fet zu gut, wás es fosiet, blie an Reactionen denkt, Aber Euer Gedanke behlen; Ihr fönnt niht sagen, daß richtes des Herrn Jouffrov enem Berichte geworden? Keiner 1 enigen Mitglieder, welche als Anhäng deen befannt sind, desavoniren ihn; fein unterstüßt ihn; der Berichterstatter scweigt sich um den einstimmigen Bericht Kommission.“ Herr Piscatory: Herr Garnier Pages:

wenn man in einem unrechten Augen-

und in der Beziehung bin ih ru- ist bcfannt; Jhr fönnt ihn nicht ver- Fr die Ansdrücke des Be- vill fich zu ihm befennen, selbst die- er der darin ausgesprochenen Mitglied der Kommission : und dennoch handelt es on der Kammer ernannten „Dié Kommission hat sich geirrt!“ / as ist die Wahrheit, die Kom- mission hat si geirrt. Aber sie hat sich nur in der Zeit geirrt, inden fie glaubte, daß dergleichen shroffe Jdeen der Kammex und dem Lande noch gefallen fênnten. Zu einer auderen Zeit und unter anderen Uns ständen würden fie der Kammer vielleicht gefailen, aber gegenwärtig So finden wir in den Ministerien, die sich seit zehn Jabren cinänder gefelat find, fast immer dieselben Namen, und doch lind so verschiedene Maßregeln ven ihnen ausgegangen. Weun man Reactic- üen vornebmeu fan, so thut man es; wenn man es nicht fann, lt manu inne, um spdter darauf zurickzufommen, man mag nun Herr Thiers oder Herr Guizot beißen. sich denn aber der Gemüther bewächtiigt, daß tei dieser Kammer mebr

(Gelächter.) Welche Anarchie hat Nienuand, daß feine Par- en Willen und VYroaramume!

einen eigembhümtlich

Kabineis vom bat uns gesagt, daß die Minisierien feine und als bei einer wichtigen Gelegenheit Herr Dupin sagte, daß seiner Ansicht nach ein Ministerium fein Spvsiem baben müsse, erwiderte ibnen der chrenwerthe Herr Guizot, daß jedes Minisierium eines Pia- nes bedürfe. Gegenwärtig scheint dies nicht mrhr nêthig zu sevn.“ „Jch habe gefagt, daß die Kamner Sysieme nicht un- die ihr nicht offen dargelegt würden ; aber ich habe nic- mals gesagt, daß das Ministerium feinen Piau bab den seinigen haben.“ Herr Garnier Pagès: „Jch suche eben den des Ministeriums zu erforschen.“ i was anderes!“ (Allgemeines und anhaltendes Gelächter.) Herr Gar- auswärtige fo ist dieselbe befannt,

mehr aufsiellen mußten ;

Herr Dupin: terstügen di en dürfe; Jeder muß

Herr Dupin: „Aha! das ifi et-

hat dieselbe darauf zurüc-

riums berifft, durch ihr Votum geuehmigt; Wir befinden uns Alle es sich darum handelt, unser Vertrauen zu verweigern, ohne zu wissen, wem wir es geben werden. Jch spreche nicht von mir ; ich würde mich nicht in Verlegenheit befinden: denn seit den zebn Jahren, wo ich in der Kammer ein, habe ih noch Niemanden gefunden, dem ich mein ) : Was hat sich in Bezug auf die innere Politif seit 10 Jahren ereignet? Wenn wir ein Ministerium hatten, welches sich hinsichtlich seiner Jutentionen der höchsten Gewalt näherte, so war es genöthigt, irgend ein Zugeständniß zu machen. Das einzige Ministerium, welches einen großen Aft vollzogen hat, war das Ministerium Molé ; es ertheilte die Amnestie. ein Lieblings-Ministerium war, dessen Dauer wan wünschte: und um seine Existenz zu sichern, erlaubte man ibm, einen Aft zu vollziehen, der ihm das Wohlwollen des Landes erwerben fonnte. (Hestiges Murren.) Später fam ein Ministerium, welches sich auf die linke Seite zu sitzen vorgab; und nun geschah nichts mehr, um die Stimmung des Lan- des demseiben geneigt zu machen. fam, einen Marschall zu ernennen, thie aussprach, zögerte man d bis 6 Jahre, durch das Ministerium ernannt, welche Dasselbe Minisierium mußte Sollte wieder ein Ruder fommen, so wird man ganz cher Stimmen: 1?) Von wem soll ich sprech daß so oft wir ein Ministerium gehabt haben, ánglich, oder als durchsichtig bezeichnet hat, welches es si und daß sobald

ih will nicht großer Verlegenheit,

Vertrauen schenken möchte. (Gelächter).

Aber warum? Weil es

Im Gegentheil. Als es darauf an- gegen den sich eine große Antipa- und endlich ward derselbe auf die linke Seite stügt. fications-Entwurf in Anregung Ministerium des linfen Ceútrums an's dasselbe thun... (Unterbrechung em sprechen Sie? auf wen spie- en? Von den Ministern. Jch welches man als fo that dasselbe Lande angenehm zu ein angebliches Oppositions - Ministerium dasselbe nichts mehr thun fonnte, was mit der Meinu1 ibercin:siimmte, sondern im Gegentheil genöthigt war, Dinge (Murren im Centrum.) elbst beantworten, welchen Nuyen sie davon gehabt hat, daß Minister, die mit ibr befreundet waren, das er Meiner Ueberzeugung na h rücít der Augenblick der Auflösung heran. Die Wähler werden zwischen der linken Seite und dem Centrum zu entscheiden haben. Man muß daher wisse, was die linfe Seite und was das Centrum repräsentirt. ben, daß man den Wählern im Allgemeinen sagt: die Einen die Anderen für den Krieg! Die Unsstände, unter alten bat, existiren nicht mehr. Man hat eivorfen, daß er Aufregungen im Lande ich fein Bewunderer des 1. März bin; gen nicht von ihm, sondern Fch protestire gegen etne litif des 1. März eben so we- e ich die des jegigen Kabinettes billige. ischen den beiden Kabinetten, über den ich e, námlich der Remillysche Vorschlag, errn Thiers und seinen Freunden zusammenführen wird. ine Art von Verpflichtung mehr gehemmt, weder wir, reunde, noch die Nachbarn unserer Freunde, irgend etwas zu wollen und diesem Willen Ruder seyn oder nicht. zu sagen, daß sie das Attentat zu hrenwerthe Herr Duchätel sagt ganz veichende Versprechungen sind leicht zu Sie mögen sagen, wodurch sie sich von eiden und was sie thun weslen. Wenn eine Fraction dieser Kammer eine Reform will, fo wird es begreifen, daß bei er oder später wird

u thun, die dem Laude unga!ge ie linfe Seite moge es sich \

nehm waren. Land verwalteten.

Wir dürfen es

find für den Frieden, denen man eine Majorität erh dem 1. März mit Unrecht vorg Man weiß, daß -aber deunoch glaube ich, daß die Aufregun von den Ereignissen veranlaßt worden f solche Ungerechtigkeit, nig gebilligt habe, wi \chon einen

obgleich ich die Po

Unterschied zw weil ich hoffe, daß derselb uns mit H nd durch fe noch unsere F sie mbgen sich entscheiden, treu zu bleiben, sie mögen am sich nicht mehr darauf beschränken, gelegener Zeit definiren, de dasselbe, und dergleichen aus! geben und leicht zu vergessen.

dem jezigen Kabi! and sieht, d möge sie auch einer Veränderung etwas zu die öffentliche Meinung jene

Herr Thiers ve scheinen auf der Redner same Stille begrüßt.

j „Meine Herren“, sagte er, abgestattet hatte, war ich entschlossen, nicht Theil zu nehmen. war, zu erw Als ich aber heute wa gliede der Majorität augegri

u erklären, ob e

Sie dürfen

¡ette unters)

noch so gemäßigt seyn, gewinnen is, und früh Reform verlangen.“ (Beifall zur Linken.) rlangte hierauf das Wort, und sein Er- búhne wurde sogleich durch eine aufmerk-

„bevor die Kemmissien ihren Bericht an der gegenwärtigen Deba!te : den ich weit entfernt gewesen laßt mich zu einem entgegengeseßten Entschlusse. hrnahm, daß der Bericht sogar von einem Mit- ffen wurde, daß das Ministerium, aufge- s denselben billige oder nicht, es vermied, daß feines der Mitglieder der Kommission da sagte ih mix, daß mein erster Entschluß ( D alls Stillschweigen beobachten müsse. Der Grund is ganz einfach, Wen Staatsmänner lange Zeit das Land mit sich T P so if t von aure 4 zuweilen nüßlich und e zu shweigen wissen. enn ih nun dennoch jegt die O E bestiegen habe, so bitte ich die Kammer, wohl zu beden- en, daß ich da ü elaueen bin, ¿29 ih nicht anders tan ns, aufreizende Erörteruingen anzuregen; ader ich in es nicht allein meinen Kollegen und mir, sondern Sid ben ehrenwerthen als ichPräsident des1. März war, unterstügten, shul- gemachten Vorwürfe nicht unbeantwortet zu lassen. er und das Land 1issen, daß wir etwas woll- llen, daß wir nicht aufgehört haben, und nicht zu enen Das Ministerium vom 1. März hat fiat L was man in der Coalition wollte, nämlich gleit und Charafter in die auswärtige Bezug auf die innere Politik die n, aber vorschreiten und nicht rückwärts habe ih zweimal, am 22 Vielleicht war meine Ansicht ir

Der Bericht , arten, veran

fordert, sich z sich darüber auszusprechen den Bericht untersiüßte,

der bessere wäre und daß ih ebenf

würdig, daß

abe nicht den Mitgliedern, die mich,

ten, daß wir es noch wo aufhören werden, es aufrichtig Alles das zwei Dinge: mehr

des Landes bringen u pien der Regierung festhalte gehen. Diese beiden Dinge 1. März, versucht.

ebruar und am , aber ich bin

263

aufrichtig zu Werke gegangen, und zweimal ward ih durch eine aus-

wärtige Frage aus meiner Bahn herausgeworfen. Jch ‘bleibe über-

zeugt, daß unsere Politik, nach Außen hin, nicht energisch

und nicht fest genug is, und ih glaube, daß im YJunern die

Regierung einen {weren Jrrthum begehen würde, wenn sie

das ausführen wollte, was in dem Berichte des Herrn Jouffroy

enthalten is. Es ist nicht meine Absicht, dem Ministerium vom

1. Márz eine Lobrede zu halten, indeß erlaube ih mir einige Worte,

nicht über die Details der Orientalischen Frage, sondern über die aus-

wÖrtige Politik, welche wir befolgen wollten ; das Kabinet wird da-

durch vielleicht zu Explicationen über die Politif veranlaßt, welche es

zu befolgen gedenft. Der Berichtersiatter hat gesagt, daß das Kabinet

vom 1. Mîárz fich geirrt hätte, und daß Aranfreih durch seinen Jrr-

tbum seine Stellung in der Welt verioren, seine Fiaanzen zerrüttet, seine

Prinzipien der Ordnung im Jnuern geschwächt hätte. Er hat uns vorgewor-

fen, daß wir eine untergeordnete ¿rage zur Hauptirage gemacht, und durch

(Seltendmacheu der Jnteressen des Pascha's das Land in eiue höchst ge-

fährliche Lage versegt hätten. Fch muß mich über einen solchen Vorwurf

wundern, und ih bedaure, daß man us denselben nicht früher gemacht. Jch

gehöre nicht zu denen, die die Aegyptische Politik am eifrigsten befördert

haben : ih habe die Leidenschaftiichkeit beflagt, mit der man sich in jene

Polutik stürzte, weil es Allen, die Tie Europäische Politik fennen, augen-

scheinlich sevn mußte, daß wir ‘bei der Aegyptischen Frage allein gegen

alle Welt dasleden würden. Jch zitterte, als ich sah, daß bei der Fta-

liánischen, bei der Belgischen, bei der Spanischen Frage die Kammern

und das Land so bestimmte Verpflichtungen eingingen, weil ich befürch-

tete, daß man spáter dieselben niczt mit der gehörigen Fesligfeit erfüllen

würde. Wenn man mich früher gefragt hätte, ob ih mich um Syriens

oder Aegvptens willen einem allgemeinen Kriege aussezen wolle, so

würde ih in eine große Verlegenheit gerathen sevn, und vielleicht ver-

neinend geantwortet haben. Ich fand aber das Land in die Orientalische Frage verivielt. Erinnern Sie sich nur, m. H., wie sehr man es sich hatte an-

gelegen fevn lassen, diese Frage zu preisen. Als es sich um die Spanische, um die Ftalienische, um die Belgische Frage handelte, sagte uns der Bericht erstatiter: „,„Wenn wir uus auf diese Fragen eintassen, so wer- den unsere Mittel geläbuit seyn, und wir werden uns uicht mehr auf wirksame Weise mit der orientalischen Frage beschäftigen fönnen,““

Alle Frage mußten in den Schatten treten vor der Orientalischen Frage, und zulegt gelang es, das Land für dieseibe zu begeistern, frei- lich nicht ohue daß wir eine große moralische Verpflichtung uns aufer- leaten. Wissen Sie, worin mein Unrecht besteht? Jch bekenne es

jeut; ih babe einen Fehler begangen, indem ich glaubte, daß das Land

durch Alles, was vorangegangen war, wirkliche Verpflichtungen über-

nommen hátte. Jch habe die Erklärungen der Kammer, die Thron-

Rede, den Bericht der Kommission für Ernst gehalten. Fch ließ mich

nur mit dem bittersten Bedauern auf die orientalische Frage ein, und

beharrte nur in derselben , weil ih glaubte, daß man nicht ohne Ge-

fahr zurücffönne, nahdem man zu drei verschiedenen Malen feierliche

Verpflichtungen übernommen hatte. Nicht für Syrien und nicht für

Aegypten, sondern für die Ehre des Landes habe ich den Eifer gezeigt,

den Sie an mir wahrnehmen. Nachdem man bei allen auswärtigen

Fragen, die seit der Juli-Revolution angeregt wurden, im Anfange

immer fest und energisch gesprochen und im entscheidenden Augenblice

nachgegeben hatte, hielt ih es mit der Würde, mit der Ehre und mit

den Jnteressen Franfreichs für unverträglich, in der orientalischen Frage

ein Gleicves zu thun. (Beifall zur Linken.) Jch wende mich

jezt an die Unparteilichkeit der Kammer. Lassen wir alle De- tails der Frage bei Seite; fommen wir nicht auf die trau- rigen Debatten zwischen dem Botschafter in London und dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten zurü, welcher Ein- druck ist nach jener größten Erörterung in allen Gemüthern, in in allen Klassen der Gesellschaft zurückgeblieben? Ohne Bedeufken der, daß man, nachdem man si tief eingelassen hatte, nicht bis zu dem Punkt vorgegangen ist, der angedeutet worden war. Und das ist das Unglück. (Murren.) Jch weiß, daß diese Debatten traurig für das Land sind; aber man ßat mich mit Gewalt dazu gezwungen ; ih fann die Verantwortlichkeit, die mir der Berichterstatter zuschieben will, nicht auf mir ruhen lassen. Ja, das Unglück ist, daß man zum vierten Male etwas verlangte, uüd zulest nahgab. Aber wen trifft die Schuld? Etwa mich und meine Kollegen? War ich es gewesen, der in dieser Frage soweit vorgeschritten war? (Stimmen im Cenirum: 0: Ja!) Nein! ih war es nicht, der die Thron-Rede vom Januar 1838 abgesaßt hatte; ich war es nicht, der die Antwort der Kammer ver- anlaßte, in welcher man von den neuen Rechten des Paschas sprach ; ih war es nicht, der den Botschafter aus London zurückberief, der nur seinen Posten verlassen mußte, weil er nicht Aegyptisch genug gesinnt war.“ (Den Schluß der Rede des Herrù Thiers behalten wir uns auf Morgen vor.)

Paris, 26. Febr. Das JournaldesDébats enthält in sei-

nem leitenden Artikel ber die gestr. Sibung unter Anderem Folgendes:

„Hat die heutigeSibung unseren Erwartungen entsprochen ? Wirant- worten ganz offen: „Nein!“ Wir klagen Niemand an; wozu núbte das? An wen sollten wir uns halten? An das Ministe- rium? An die Kammer? Ach! das Ministerium, die Kammer- alle Parteien tragen noch die traurigen Narben dieser laagen Spaltun- gen, welche die besseren Geister in Unruhe verseßt und den festesten, Muth erschüttert haben! Die Erinnerung an die Vergangenheit lastet schwer auf der Gegenwart; Jedermann scheint sich unbehaglich zu fühlen. Die Linke erinnert sich, daß sie im vorigen Jahre die gehei- men Fonds votirt hat. DieMajorität fürchtet, daß ein etwas zu freimÜ- thiger Ausdruck, ein étwas zu festes Prinzip ein Theil ihrer Mitglieder verscheuchen möchte. dan fürchtet sich, man mäßigt sich, man berechnet die Worte, um nicht eine Stimme zu verlieren. Es fehlte wenig, daß die Diskussion sogleich, nachdem sie erôfnet, geschlossen worden wäre. Wenn Herr Jouffroy von der trauri- gen Lage spricht, in die uns, vielleicht auf lange Zeit, die falsche Politik des Herrn Thiers dadurch verseßt hat, daß er die Euro- päische Einigkeit vernichtete, so erschreckt Herrn von Carné der Ausdruck „Europäische Einigkeit“. Wenn Herr Jouffroy die Nothwendigkeit zeigt , die Geseßbe in Kraft zu erhalten, deren Wirksamkeit kaum hinreicht, die Zügellosigkeit der Parteien im Zaum zu halten, so erneuert Herr Duchatel im Namen des Ministeriums das ünvorsichtige Versprechen, die September- Gescke zu revidiren. O! es sind vielmehr die Reactionen und Gewaltthätigkeiten der Macht, die wir heut zu fürchten haben! Die Freiheit seufzt unter einer zu strengen Srleggelicage die Re- gierung wird wohl thun, sich der schwachen Waffen, die sie in den Händen hat, theilweise zu entäußern. Nun, wir glaubten es nicht, aber der Augenschein zwingt uns dazu, es anzuer- kennen: Herr Jouffroy hat zu viel Offenheit und zu viel Muth gehabt. Die Kammer kann in ihrem gegenwärtigen | Zustande eine starke und entschiedene Politik nicht ertra- gen. Man häüte sih deshalb davor; es giebt Leute, die

| unsere Blôßen aus\pähen, um Nußen darauszuziehen. Jhr

wollt nicht die Politik des Herrn Jouffroy. Wollt Ihr lieber die Politik des ersten März? Habt Jhr nicht die herausfordernde Miene des Herrn Billault und die Freude des Herrn Thiers bemerkt? Wir täuschen uns vielleicht. Wir haben wahrlich keine Lust, die Majorität zu trennen oder den Gang eines Ministe- riums, dessen Freund wir sind, zu beunruhigen; aber wir bleiben dabei, daß der Bericht des Herrn Jouffroy sowohl seinem Muth, als seiner gesunden und gewandten Politik Ehre macht. “/

In der lithographirten Korrespondenz liest man: „Wir haben heut das „Journal des Débats‘/ mit großer Neu- gier in die Hand genommen, denn es hatte in den leßten Tagen Herrn Jouffroy und die unerhörten Doktrinen, "elche derselbe in seinem Bericht aufzustellen sich erkühnt hatte , so lebhaft ver- theidigt, daß wir begierig waren, zu sehen, wie es sih nach der

hen werde. uffroy auf das ben. Allein nahdem der daß Herr Jouffroy die er gern als machen woll Nachdem Herr en Fonds angeregt hatte, Herrn Jouffroy zurück cht mehr möglich; die Linke konnte niht mehr- ebatte annehmen. omplott gemacht ,

Die Freunde des Ministeriu Stellung sahen, in die es verseßt worden, den Schluß der Debatten zu bewirke Ministern die Verlegenheit ersparen,

Jouffroy ausgesprochenen Ansichten zu rität siegte, und die Herren Guizot und der Tribune den Gesez-Entwurf verth es sorgfältig , sich merken zu lassen, o Doëtrinen des Berichterstatters annähmen, sich úber diesen Punkt auszusprech daß die geheimen Fond

urúckweist , i en affektirt, so wird es sches aber auch das Re- Kabinet wird nicht Ursache ihm wohl em- Thiers gestern 29. Oktober und dem s 1. Márz hat gegen sich selbst Politik aufgab, se befolgt, wie Anregung gebracht wor-

us dieser Angelegenheit herauszie Herr Guizot werde H hin dieser sich bege e Kammer sondirt, hatte er Cynismus seiner Meinungen litische Evangelium der Kammer ge des Kabinets kompromittirt habe. neue ‘politische Diskussion über die geheim wäre er gern auf den Bericht des gekommen,

gestrigen Sibung a Es hoffte unstreitig, Terrain folgen, wo Minister di

te, die Sache uizot eine

die Sach ausgesvyrochen , {hweigen und mußte

e war nil

um die Diskussion ms, welche die falsche boten Alles auf, um auch wollten sie den sich über die von äußern; allein die Duchatel mußten auf allein sie vermieden Personen die und nichts konnte

zu verkürzen.

b sie fúr ihre

indeß nicht , s dem Ministe-

des Herrn Jouffroy wie gestern, streng bei der Frage zu blei nur eine {wache Majorität haben.

sultat des Votums seyn mag, das haben, sich Glück zu wünschen, pfindlicher seyn, ‘als die Protektor-Miene, annahm, als er von dem Ministerium vom vorliegenden Geseße sprach. Der Ex-Präsident de die Kammer fúhlen lassen, wie inkonsequent sie

gewesen, als sie im Augenblicke der Ge die sie vorgezeichnet und die er in derse die Frage dur den Marschall Soult in

daß das öffentliche Mirï- tre} der dem Könige zuge-

denn nichts dürfte

Heute frúh wollte man wissen, sterium die Fälschungs - Frage in Be schriebenen Briefe aufgegeben und demgemá bis und Montur in Freiheit gese jedoch sehr bezweifelt, da die /, France

Die gestrige Er t, günstig

Dies. Gerücht wird kein Wort darüber

örterung in der die Course der heranrûckt, und noch en sind, so war dadurch welche noch nach dem Rente stieg von . 75 auf 113.

Großbritanien und Irland.

Verhandlunge Aus den Bemer

Bôrse vom 26. Februar. Kammer schien nicht sehr geeigne Rente zu wirken, viele Speculationen à eine steigende Bewegung erzwun Schlusse der Börse 76 . 35 auf 76. 60,

da indeß die L la baisse zu de

fortdauerte. Die 3proc.

und die dproc. von 112

n. Oberhaus. Sibung kungen des Grafen Ripon ngland und Persien ist noch her- es sey eigentlich. kein zurei- lomatitchen Beziehun-

Parlaments- vom 22. Februar. über die Verhältnisse zwischen E vorzuheben, daß derselb chender Grund zu einer gen vorhanden gewesen, aufgegeben und auch für die ange Courier verübte Unbill befriedigende obgleich ‘diese Unbill nicht einmal v eine Genugthuung erheischt hätte. terer Hinsicht :

„Als der Schach im Jahre 1837

Neill, der Britische Gesandte - und weil er Mißhand

e behauptete, Abbrechung der dip da der Schach die Expedition von H blih gegen einen Britischen Genugthuung gewährt habe, on der Art gewesen, daß sie Graf Ripon bemerkte in lel-

gegen [Herat vorgerüct war, einen Courier nach lungen für denselben , auf Persischem Gebiéte, eine geleiten sollte. hm gegebenen Befehle über- Esforte nach Herat auf den Armee auf dem Anmarsche war. wurde er darauf en ihm abgenommen, Herr Mac Neill ver- forderten Maße verwei- hältnisse ab. Der Courier und er war nicht einmal luterthan des Schachs von delte überdies ‘die Sache fkei- ffizier ab, welcher die Sol- ißhandelt worden war - und e zur Genugthuung für den lehre unmöglich als verleßt be- Mac Neil mit dieser Ge-

sandte Herr Mac

erat an Schach Kamram, ürchtete, schite er ihm nah Meschid Esforte entgegen, die ihn von dort weiter angefommen, machte sich der Courier, schreitend, ohne Aufenthalt un Weg, gegen welches di Von einem Trupp Persi unterweges hart mißhandelt und seine Depesch später aber dem Gesandten wieder zugestellt. langte Genugthuung, gert wurde, brach er

Fn Meschid

sher Soldaten überfa

und als diese i die diplomatischen Ver war aber ohne Befehl zu Werke gegangen ein Engländer, sondern ein Perser und Die Persische Regierung behan nesweges gleichgültig, sondern seßte den daten befehligte, von denen der sie erklärte dabei ausdrüflih, es gescheh Britischen Gesandten. Da also die Nationa trachtet werden fonnte, so hätte sih Herr nugthuung begnügen müssen.“

Lord Melbourne erklärte die Angaben richtig, indeß bemerkte er, früher vorhandenen Ursache die nächste Ursache zum Abbrech selben nicht ausschließlich in der ouriers, sondern auch in der s Maitland bei seiner Lan-

Uebrigens sey zur Erledigung 1839 bei den freilich nicht amt- Persischen Gesandten und dem die ganze Sache von Gorian erledigt werde auch der an den Hof

des Grafen Ripon daß, abgesehen von der Unzufriedenheit en der diplomatischen Mißhand-

im Ganzen für anderen schon

mit Persien, Beziehunge

n zu dem lung des B

ritishen Gesandtschafts-C Beleidigung des Britischen Admi dung in Buschir zu suchen sey. des Streites schon im lichen Konferenzen zwischen dem Lord Palmerston der Grund gelegt und seit bis auf den einen Punkt der Sobald diese Räumung jebige Britische Gesandte in Persien, Oberst Shiel, von Teheran zurückkehren.

erfolgt sey,

Jn Bezug

Sibung vom 22. Februar. daß unter

noch zu bemerken, deren respektive Zahl in b, nicht die Grund- die Jnhaber von Freilehen ins: und Zeitpächter, ge? istrirten Wähler in JÎr- den lebten Jahren anführte, nu s flachen Landes, hemaliger Admira wegen cinige riegs-Secretair, rvativen stimmte, der ministeriellen n úber Lord Stan- r Gutsherren auf schen Handlun- ebührlicher Ein- me, nit minder tadelns- Qualification von 5 Pfd.

Unterhaus. auf die Rede Lord Stanley's ist den Grund - Jnhabern (land - holders), Großbritanien und Jrland der Red Besißer (land - owners), sondern nur und Pachtungen, die Freisassen , Erbz meint sind, und daß die Zah land, welche Lord Stanley aus die Grafschaften , also die Bewohner de die Städte umfassen. Secretair im Melbourneschen Ministerium, der ferenzen im vorigen Jahre nebst aus\chied und kurz darauf ein paarmal m wie hon erwähnt, ganz zu Gunsten Bill und äußerte sein E

len der einreg

Herr C. Wood, e

Lord Howick, de it den Kon sprach'jeßt, Registrirungs- ley's Bemerkungen in B ihre Pächter; alle direkte gen eines Pächters, sa fluß und deshalb, wei

werth. Erscheine übrigens dem Hau

er so oft vorkommé,