1841 / 67 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

‘Gleiwi Nicolai, Pleß, Peiskretscham, Rybuifk, Sohrau, Sei E Foleschin Eg ablort: Ratibor): F. Sladczifk, Käm-

erer in Gleiwi 12. Bauerwiß, Ober-Glogau, Kattscher, Grottkau, Leobscchü Neustadt, Ottmachau, Patschkau, Ziegenhals und Zülz e 6 Neustadt): H. Merkel, Rathmann in Patschkau. 183. Hal- R arflissa, Muskau, Reichenbach, Rothenburg,

N u, Hover nberg, Seidenberg und Wittichenau (Wahlort : Görliß) H. Kolbe, Senator in Marfklissa.

D. Stand pee E a A

ie Kreise Glogau, Grünberg, Freistadt, Sagan und Sprottau Le Gloga) Ernsi Krug, Erbscholtiseibesiger in Dam- merau, Kreis Grünberg. 2. Die Kreise Liegnib, Löwenberg, Bunzlau, ainau, Lüben (Wahl-Bezirk Liegniß) J. S. homas, Erbscholz zu roß-Läßwiß, Kreis Liegniß: J.-Jer. Röhrig, Krets?Tarator in Lei- fersdorf, Kreis Goldberg. “3. Die Kreise Hirschberg, Schönau, Jauer, E E (Wahl-Bezirk: Hirschberg) Thomas, Erbscholtiseibesizer zu Zertwigswaldau, Kreis Jauer. #. Die Kreise Schweidniß, Striegau, aldenburg, Landeshut und Reichenbach (Wahl-Bezirk: Schweidniß) ; Karl Göllner, Erbscholtiseibèsizer in Seiferdau, Kreis Schweid- nis. 5. Die Kreise Glay, Frankenstein, Münsterberg uüund- Habel- s{hwerdt (Wahl - Bezirk: Glaß) Joseph: ‘Berndt, Erbscholtisei- besißer in Gallenau, Kreis Franfenstein. 6. Die Kreise Breslau, Neumarkt, Strehlen, Nimptsch und Ohlau (Wahl - Bezirk: Breslau) Ernst Wilhelm Scholz, Erb-Scholtisei - Besißer in Poppelwig, Kreis Ohlau. 7. Die Kreise Wohlau, Steinau, Guhrau, Militsch (Wabl-Bezirk: Wohlau) Winkler, Kreis-Taxator in Domnißz, Kreis Wohlau. 8. Die Kreise Dels, Trebnig - und Wartenberg (Wahl - Be-

zirk: Oels) Basset, Lieutenant und Erbscholtisei - Besiger in Groß- Zöllnig, Kreis Dels.

Besiger in Schönwalde, Kreis Creußburg.

Kreis Ratibor. 12. Die Kreise Neustadt, Neisse, Grottkau, Cosel und Leobsczüz (Wahl-Bezirk: Neustadt) Anton Allnoch, Erbscholtisei- Besißer in Beigwiß, Kreis Neiße; Frz. Schwarßzer, Erbscholtisei- Besiter in Weigenberg, Kreis Neiße. 183. Die Kreise Görlitz, Lauban, Rothenburg und Hoyerswerda] (Wahl-Bezirk: Görliß) Johann Mi- hael Schäfer, Kreis - Richter und Erbscholtisei - Besißer in Mar- kersdorf, Krels Görliß; Karl Gottlieb Lebereht Proye, Erb- Lehns-Richter in Nieder-Seiffersdorf, Kreis Rothenburg.

Zeitungs-Nachrichten. Und,

Ante :0,

_ Paätrs-Kammer. Sißung vom 1. März. Der Mar- schall Soult legte zu Anfang der heutigen Sißkung den von der Deputirten-Karnmer bereits angenommenen Geseß-Entwurf wegen der Aushebung von 80,000 Mann vor; eben so Herr Cunin-Gri- daine den Zoll-Geseß-Entwurf. Hierauf erstattete Herr Char- les Dupin, im- Namen der Kommission, Bericht über den Ge- seß-Entwurf in Betreff der Organisation des Generalstabes der Marine. Der Tag der Erörterung soll erst später festgeseßt wer- den. Weiter kam in der heutigen Sibung nichts Bemerkens werthes vor.

9. Die Kreise Brieg, Oppeln, Creußburg und | Falkenberg (Wahl-Bezirk: Brieg) Daniel Freitag, Erbscholtisei- |

10. Die Kreise Tost, Glei- | wig, Lubliniy, Groß-Streblit, Rosenbeig (Wahl-Vezirk: Groß-Streh- | lig) Anton Stöbel, Freiguts-Besizer in Lubeßfo, Kreis Lubliniß. | 11. Die: Kreise Ratibor, Ober-Beuthen, Pleß und Rybuik (Wahl-Be- | zirk: Ratibor) Joh. Perczik, Erbscholtisei - Besißer in Buslawißt, |

Deputirten-Kammer. Sißung vom 1. März. Der Präfident verliest ein Schreiben des Herrn Köchlin, worin | derselbe erklärt, daß die ihm übertragene Leitung des Bau's der Eisenbahn von Straßburg nah Basel ihn in die traurige Noth-

wendigkeit versebe, seine. Entlassung als Deputirter einzureichen, | Das |

da seine beständige Gegenwart. im Elsaß nothwendig sey. Wahl- Kollegium von Mühlhausen wird demnach einen neuen Deputirten zu wählen haben. An der Tagesordnung war hier - auf der Expropriations - Geseb - Entwurf, dessen 12 erste Artikel ohne irgend eine erhebliche Erörterung angenommen wurden.

Paris, 2. Márz. Gestern Vormittag empfing der König sämmtliche in Paris auf Urlaub befindlichen Französischen Ge- sandten an freinden Hdsen. Die Konferenz mit denselben dauerte mehrere Stunden.

Es sind in diesen Tagen mehrere Verhaftungen vorgenom- men worden, welche die Polizei einer neuen. geheimen Gesellschaft auf die Spur gebracht haben. Ob diese geheime Gesellschaft ubrigens gegen die Regierung, oder gegen die Börse ihrer Mit- bürger fonspirirt, ist noch zweifelhaft, da ein Umstand die Auf- merksamkeit der Polizei erregte, der den Charakter jener neuen Verschwdrung ungewiß läßt. Es fand sich nämlich vor einigen Tagen in Montpellier bei einem gewissen Heren Achille Durand ein- junger Mann ein, der dem Portier des Hauses einen Brief mit der dringenden Empfehlung abgab, ihn in keine andere Hände als in die des Herrn Durand gelangen zu lassen. Als Herr Durand den Brief eröffnete, fand er eine mit republikanischen Emblemen verzierte und mit Jtaliänischen Motto's versehene lithographirte Schrife, in welcher gesagt wurde, daß es der Gesell- haft derVolksrächer( vindicatori del populo)anGeld fehle und daß sie demnach, in Betracht der großen Zwecke, die sie zu erreichen habe, zu einer gezwungenen Anleihe ihre Zuflucht nehme. Ex, Herr Durand, sey auf 20,000 Fr. abgeschäßt worden, die er bin- nen 24 Stunden zahlen, oder sterben müßte. Er solle sih zu einer bestimmten Stunde an einen bestimmten Ort begeben; dort werde er einen Mann finden, der ihm im Vorúbergehen das Wort Amen zurufen würde; diesem solle er das Geld zustellen. Jede Indiscretion würde ihm das Leben kosten. Herr Durand hatte natürlich nichts Eiligéres zu thun, als diesen Brief der Po- lizei zu übergeben. Diese war anfänglich geneigt, das Ganze für einen Fastnachts\cherz zu halten; aber, überlegend, daß man doch für einen einzelnen Fall keine Lithographie anfertigen lassen würde, rieth sie Herrn Durand, den Versuch zu machen, ob das bezeichnete Individuum an den bezeichneten Ort si ein- finden werde. Dies geschah am folgenden Tage. Die be- waffnete Macht hatte sich ganz in der Nähe in den Hintet- hált gelegt, und als Herr Durand ankam, fand er wirklich einen Mann, der ihm das Wort „Amen“/ zuflüsterte. Er trat auf ihn zu, und machté ihn auf das Unbesonnene seines Benehmens

aufmerksam , worauf er die Antwort erhielt, daß er der Abge- sandte eines Höheren sey. Jn demselben Moment ward ev von den mittlerweile herangetretenen Stadt - Sergeanten verhaftet.

Bei dem mit ihm angestellten Verhdôr nannte er sich Numa Raimónd , seines Standes ein Zuckerbäcker. Er leugnete übri- gens Alles; von dem in Rede stehenden Briefe wollte er nichts wissen, und hehauptete, von Herrn Durand im Vorübergehen nur eine Unterstüßung erbeten zu. haben. Mit dem. Portier kon- fontrirt, erkannte dieser in ihm nicht den Ueberbringer des Bries- fes. Ér gab aber ein so genaues Signalement von demselben - daß die Polizei ihn noch im Laufe des Tâges aufzufinden irn.Standé

war. Er nennt sich Joachim Raväni, uhd leugnet ebenfalls jede

Theilnahme an den oben erwähnten Thatsachen, Heute sind

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auch in Paris, ob in Folge jenes Vorfalles oder nicht, is un- bekannt, einige Studenten, als der Theilnahme an einer Ver- s{hwörung zum Umsturze der Regierung verdächtig, gefänglich eingezogen worden. d

ie Fortifications - Kommission der Pairs - Kammer hat in ihrer gestrigen Sißung mit einer Majorität von 4 Stimmen ge- gen 3 den Baron Mounier zu ihrem Berichterstatter ernannt. Bekanntlich ist Herr Mounier das einzige Mitglied jener Kom- mission, welches sich entschieden gegen jede Art von Befesti- gung ausgesprochen har. Die Kommission hat mit derselben Majorität beschlossen, daß sie ein Amendement vorschlagen wolle, um aus dem Geses-Entwurfe die Bestimmung wegen der Ring- mauer zu streichen. Man glaubt,“ daß die Erörterungen der Kammer am l5ten d. M. beginnen wird.

Der Marschall Soult hat ein Cirkular - Schreiben an alle General-Lieutenants und Divisions-Commandeure gerichtet, worin er sein Mißfallen darüber ausdrückt, daß in der leßten Zeit Of- fiziere in dentlichen Blättern die bestehenden Geseße in Betreff der Militair - Organisation der Kritik unterworfen hätten. „„Fin- det nicht‘, sagt der Marschall, „jeder Offizier, der die Pflichten seines -Standes gewissenhaft erfüllen will, eine hinreichende Nah- rung für \éine Geistesthätigkeit in seiner Sorge für das Wohl des Soldaten und füè. den theoretischen und praktischen Unterricht seiner Subalternen? Und wenn die pünktliche Erfüllung aller sei: ner Pflichten ihm dennoch einige Augenblicke der Muße übrig

läßt, muß er sie nicht anwenden, um seine Kenntnisse über | Alles, was dée Kriegskunst betrifft, zu erweitern?“ Am Schlusse

seines Schreibens erklärt. der Marschall, daß jeder Offizier, der

ohne die Genehmigung seiner Vorgeseßten sih noch fernerhin

áhnliche Publicationen erlaube, sofort seine Entlassung erhalten, oder sich einer noch strengeren Strafe ausseßen würde.

Der Marschall Victor, Herzog von Belluno, ist gestern, 75 | i auf _ i N h : | Im Subsiden-Ausschuß legte der Admiralitäts-Secretair; Herr

Nachdem heute die Liquidation | beendigt und der Bedarf der Spekulanten befriedigt war, nah- |

Jahr alt, mit Tode abgegangen. Börse vom 2. März.

men díe Course der Rente wieder eine rúckgängige Bewegung an. Die 3%/, ging von 77.10 auf 76.85 zurück. Die Haytische Anleihe war heute zu 610 gesucht. Es hieß, die Fregatte „„Ne- reïde‘“ wáre aus Hayti in Havre angekommen, und brächte 5'/, Million zur Bezahlung der Zinsen jenec Anleihe mit.

* Paris, l. März. Der Rapport der Kommission über

die Befestigung von Paris wird in der Pairs-Kammer nicht vor Ende der nächsten Woche beendet seyn und gegen Mitte des Monats veröffentlicht werden.

An eine Verwerfung des Gesebß- orschlages is keinesweges zu denken, gut unterrichtete Pairs be-

\ aupten selbs, in den lébten Tagen habe sih die Majorität ver-

schlage daher vor, die Ausshuß-Verhandlungen über die Bill bis nach Ostern auszuseyen, und zwar bis Freitag den 23. April.“

Lord Stanley ließ sich darauf ungefähr folgendermaßen vernehmen:

„Fch theile im hohen Grade die Verwunderung, welche sich un mich herum über den Vorschlag -des edlen Lord kundgegeben hat. Die ganze Zeit her habe ih ja eben behauptet, daß die Aufschlüsse, auf deren Grund die Zustimmung des Hauses zu dieser Bill verlangt wurde, zu dürftig und unzulänglich sepeu, um einer so wichtigen Maß- regel als Basis zu dienen, und ich warf den Ministern gewaltige Uebereilung vor, weil sie eine solche Maßregel auf Jnformationen be- gründeten, die sie jeßt selbst als eine unzureichende Norm für ein Vo- tum des Hauses anerfenuen. (Einige Mitglieder auf den Minister- bánfen deuteten bier an, daß die Regierung sih schon im Besiß wei- terer Aufschlüsse und Mittheilungen befinde.) Jch werde jedenfalls den Klauseln, welche die Aufstellung eines Wähler - Census von 5 Pfund bezwecken, ein Amendement entgegensezen und auf Abstimmung darüber bestehen. Es macht dem Scharffinn und der Freimüthigkeit des edlen Lords alle Ehre, daß er zehn oder zwölf Tage überhüpft, an denen die ministeriellen Maßregeln in der Tages- Ordnung den Vorrang haben. Die Felge davon soll vermuthlich seyn, daß meine Bill so lange aufgeschoben würde, bis sie durch bloßen Man- gel an Zeit, wegen heranrückenden Schlusses der Session, vereitelt | werdeu müßte. Da mir nur die Motive, welche {hm diesen Aufschub | eingegeben haben, sehr verdächtig sind, so erfläre ih schließlich, daß ich | die zweite Lesung meiner Bill nur bis zum 24. März auszuseßen be- | reit bin; indeß mache ih mich anheischig, acht Tage vorher dem Hause | anzuzeigen, ob es meine Absicht sev, an dem bezeichneten Tag auf die ziveite Lesung meiner Bill zu dringen.“

Ehe sich nun das Haus in den auf der Tagesordnung stes | henden Subsidien - Aus|chuß verwandelte, richtete rio Herr | Goulburn eine Frage in Betresf der Post-Einnahme an den

| Kanzler der Schaßkammer, worauf dieser erklärte, daß das | Porto fúr die offizielle Korrespondenz mit unter diese Einnahme | gestellt sey, daß sih dasselbe jedoch nur auf 70,000 Pfd. belaufe.

O'Fervall, die Marine-Veranschlagungen vor und gab die er- forderlichen Erläuterungen dazu. Die Zahl der Schiffe, welche im vorigen Jahr in Dienst gewesen, belief sich hiernach auf 239; für das Jahr 1841 sollen 242 in Dienst genommen werden, also nur 3 mehr; aber die Stärke der im aktiven Dienst befind- lichen Schiffe is erhöht, die Zahl ihrer Mannschaft ist von 37,165 auf 43,000 vermehrt und auch der Sold derselben ver- bessert worden, so daß im Vergleich zu dem vorigen Jahre eine Erhöhung der Marine-Subsidien um 766,000 Pfd. St. verlangt wird. Herr O'Ferrall beantragte zunächst eine Bewilligung von 29,694 Pfd., um das Defizit bis zum Monat März 1840 zu decken. Sir George Clerk klagte darúber, daß aus dem Bud- get der Belauf der Ausgaben, zu denen die Regierung die Sanc- tion des Hauses in Anspruch zu nehmen haben werde, nicht deut:

arkt. Eben so ist gewiß, daß ein viel besprochenes Amendementg Yorworfen werden wird, #0 daß die Fortifications-Frage also, wies G aus der Deputirten-Kammer hervorging, auch in der Pairs-F ammer nach lebhaften Debatten - unzweifelhaft angenommenF wrden wird. Jn den Tuilerieen ist man hierüber vollklommenF rúßig. Das Ministerium Guizot wird durch die große Majori:F tátin der Deputirten - Kammer und durch den bedingungsF weisen Beistand von Dufaure, Passy und Lamartine jeßt wohl noch mehrere Monate Dauer zählen, da ein Ministerium Molé F natürlich für ‘den Augenblick wenig Chancen hat, und für Herrn

von Lamartine oder für den glücklichen Redner Dufaure jeßt noch Y

der Augenblick nicht gekommen ist. - Herr Guizot wird, sobald die Fortifications -Sache’ beendet ist , und die Kammer“ ihn nicht mehr \o ausschließlich nebst den diplomatischen Besprechungen in Anspruch -nimt, sein hon i auswärtigen Amte längst bearbei- tetes Projekt einiger Veränderungen“ im diplomatischen Corps ins Leben treten lassen. Eine gleiche Arbeit liegt in Bezug auf díe Französischen Konsuln und General-Konsuln vor. L

Die Auflösung dei. Kämmer wird für das Ministerium s Guizot mit jedem Tage mehr eine Nothwendigkeit, auch die Rede des Herrn Dufaure zeigt dièse Perspektive.

Der Französische Gesandte a Preußischen Hofe, Graf F

Bresson, is seit einigen Tagen in Paris. Die Gerüchte über dessen diplomatische Zukunft sind sehr verschiedener Art, jedoch ist J offiziell noch keine Entscheidung bekannt geworden. Die Ver- | sebung des Herrn von St. Aulaire nah London wird als F bestimmt betrachtet. Das Ministerium \c{meichelte sich einige 3 Zeit, Herr von Lamartine

fonservativen Partei in der Deputirten-Kammer seine jeßige parla- J mentarische Stellung s{hwerlich verlassen wird. In der lebten F Sonnabends-Soirée des Herrn von Lamartine bemerkte man wäh- F rend des interessanten Konzerts den Minister Guizot und Herrn 7 Sauzet, Präsidenten der eputirten-Kammer.

Großbritanien und Irland.

Parlaments - Verhandlung en. Unterhaus: iz zung vom 1. März. Zu Anfang der Sißbung richtete Sir F. Graham an den Kolonial - Minister eine Frage in Betreff ciner in den Marine-Veranschlagungen aufgeführten Pension für den Lieutenant Cormick; er wünschte nämlich zu wissen, ob diese Pension dem Lieutenant dafür bewilligt worden sey, weil ev im Dienst der Kolonial-Behörden bei der Zerstórung des Amerikani- schen Dampfboots „Caroline! verwundet worden. Die Bejahung dieser Frage von Seiten Lord J. Russell’s ist pon Wichtigkeit, da durch diesen Akt die Wegnahme und Vernichtung“ jenes Dampfschiffs als eine unter Autorijation der Britischen Kolonial- Regierung ausgeführte That anerkannt wird. Hierauf gab dev- selbe Minister die. verspuochene Erklärung über das Verfahren,

Wiedoh ohne Abstimmung bewilligt.

O, Wie er

werde vielleicht troß seiner früheren Æ Weigerung den Gesandtschafts -Posten in Wien annehmen, ich glaube aber versichern zu können, daß der einflußreiche Chef der Æ der Weir e 2 :

# dieser Angelegenheit in Verbindung N Weise davon zU Erwartendes sche, was zu einer Unterbrechung E der freundlichen und friedlichen Verhältnisse zwischen den beiden

Siz- |

lih zu erjehen sey. Lord John Russell rechtfertigte darauf die außerordentlichen Ausgaben, welche die Regierung gemacht, durch die politischen Ereignisse des vorigen Jahres. ¡Der auf- geregte Zustand der öffentlichen Meinung in Frankreich“, sagte der Minister, „bestimmte uns, in der vorigen Session keine be- deutende Vermehrung in der Marine zu verlangen, weil wir nicht noch größere Aufregung in Frankreich verursachen wollten-

} Die überwiegende Pflicht der Regierung bestand damals darin,

} den Europäischen Frieden aufreht zu erhalten, und im Vergleich dagegen war die Ungelegenheit, später vom Unterhause ein Supplementar - Votum fordern zu müssen, von sehr unterge- P ordneter Bedeutung. Je6t kann ih glücklicher Weise sagen, daß fein Zwiespalt zwischen Frankreich und England ber die Aegyp- tischen Frage herrscht.“ Herr Hume bestritt zwar, daß die Politik des Ministeriums den Frieden erhalten habe; er behaup- Ftete vielmehr, sie hätte ihn gestört; das verlangte Votum wurde y Bei dem nächsten Posten, #161/,000 Pfd. für Supplementar-Veranschlagungen zu den Marine-

F Bewilligungen für 1847, rekapitulirte Sir. R. Peel die Be F merkungen Lord J. Russell's und fragte dann, ob der edle Lord,

D

V indem er gesagt, es bestehe kein Zwiespalt mehr zwischen Eng-

sand und Frankreich über die Aegyptische Angelegenheit, damit ‘bloß gemeint habe, es sey keine Möglichkeit mehr für Mehmed Ali vorhanden, den Besiß Syriens wieder zu erlangen, oder hoffe, überhaupt feine Mißhelligkeit mehr zwischen Frankreich) und England wegen dieser Sache zu ! befürchten wäre. Lord Palmerston antwortete darauf, daß, wenn der sehr ehrenwerthe Baronet ihn úber den jeßigen Stand der Verhältnisse zwischen den beiden Ländern befrage, er, der Minister, ohne Bedenken erklären kônne, daß er nichts mit Stehendes oder möglicher

Ländern führen könnte. Der Minister rechtfertigte dann noch ausführlicher, als Lord J. Russell, das Verfahren der Regierung

| im vorigen Jahre, indem er zwar zugab, daß man sich nicht

ganz an den constitutionnellen Grundsaß gehalten, indem mant Ausgaben gemacht, zu denen man noch nicht die Bewilli- gung des Parlaments gehabt, aber zugleich auseinanderseßte, daß dies nur geschehen sey, um das Land vor weit größeren Ausgaben zu bewahren, da leicht ein Europäischer Krieg hätte entstehen fônnen, wenn man damals, nah dem Abschluß des Juli-Traftats und nachdem die Mißhelligkeit mit Frankreich ein- getreten sey, einen Supplementar-Kredit vom Parlament für die Verstärkung der Marine verlangt hätte. Die Aufregung în Frank- reich wäre dadur nur gesteigert worden. Auch Oesterreich und Preußen, fügte er hinzu, hätten mehrere Monate lang sich jedes Schritts zu einer Vermehrung ihrer Armeen enthalten; erst später hin,als man gesehen, daß Frankreich sich rúste, und als dieses von einer Vermehrung seiner Streitkräfte nicht habe ablassen wollen, seyen auch England und die anderen Mächte dazu ge-

welches das Ministerium mit Hinsicht auf seine Jrländische Wäh- ler-Registrirung-Bill einzuschlagen beabsichtige. Das Wesentliche seiner Erklärung ist in S olaundem enthalten: i 4 „Meine erste Rüctsicht betraf die Geschäfte des Hauses... Jch glaube, daß es sehr ungelegen für. dasselbe seyn würde, wenn die Aus- s{huß-Verhandlungen über die Bill sogleich, noch vor Ostern, begon- nen, in einer Zeit, wo viele Mitglieder nicht würden anwesend seyn fênnen , und wo daher wahrscheinlich doch ein Aufschub nöthig seyn würde. Unter gewöhnlichen Umständen würde ich, da 294 Mitglieder gegen die iveite Lesung der Bill gestimmt haben, in Zweifel darüber gewesen sevn, ob es möglich wre, die Maßregel durch thre folgenden Stattio- nen durchzubringen ; aber die Debatten, welche der Abstimmung voran- gegangen find, haben eínen anderen Eindruck in mir zurückgelassen, da mehrere Mitglieder auf der Oppositions - Seite die Zweckmäßigkeit der Annahme einer klaren Methode zur Feststellung des Jrländi- schen Wählrechts anerkannten, während andere Miiglieder , ob- gleich sie gegen die zweite Lesung stimmten , doch einränmten, daß die Armen - Steuer éine gute Gewähr für diesen QJwéck abgeben würde. Unter diesen Verhältnissen wurde ter Betrag der UIE eus für diese Stener der Hauptpnnft der Erwägung, und obgleich En sies Gewicht auf den in der Vill festgeseßten Betrag lege, #0 he L mir doch ein kurzer Verzug nicht un ulässig, und mich in den Stan u segen, dem Saule genauere und bestimmtere Auffchlüsse mitzuthei- en. (Lautes Gelächter auf den Oppositionsbänken.) Es wird nicht viel Zeit und Mühe kosten, diese Aufschlüsse einzusammeln, und ich

| schritten, ihre Streitkräfte in denjenigen Stand zu seßen, | den sie - für nôthig erachtet, um einem etwanigen Angriff zu | begegnen. Herr Hume kam indeß wieder auf sein altes Thema zurück und tadelte die ganze in Betreff Syriens SNEBE S out, er sich dem verlangten Votum wigd erse i; Sir R. Peel gab ihm zwar zu bedenken, daß es T: di Bib diese Politif zu mißbilligen, und etwas E ie B ung der Armee und Marine für angemessen zu halten; aber Herr Hume drang auf Abstimmung, welche das Resultat hatte, daß das zweite Votum mit 89 gegen F Stimmen bewilligt wurde. Es wurden dann noch ohne Abstimmung 43,090 Mann für den Seedienst des laufenden Jahres und 1,493,750 Pfd. für die Besoldung der Marine-Truppen und Matrosen votirt.

weshalb

London, 2. März. Aus der Erklärung, welche Lord John Russell gestern im Unterhause abgegeben hat, ersieht man, daß das Ministerium weder seine Entlassung nehmen, noch das ‘Par- lament auflósen will, sondern daß es, zufrieden damit, das Prin- zip seiner Maßregel über die Jrländische Wähler-Registrirung durch eine Majorität von fünf Stimmen sanctionirt zu sehen und dadurch die Bill Lord Stanley's, aller Wahrscheinlichkeit nach, vereitelt zu haben, jeßt erst noch einmal die Details der Mor!

pethschen Bill einer ruhigen Prúfung zu unterwerfen gedenkt, | um dabei die Ansichten, welche in den Debatten sich ausgesprochen | haben, zu benußen und die Maßregel so einzurichten, daß sie nicht als | | gonnen, und is nun schon drei Tage hindurch mit Heftigkeit

ein übereiltes Werk erscheine und im Ausschusse, wo möglich, auf weniger Widerstand stoße, als bei der zweiten Lesung.

Wenn nun das Ministerium hinsichtjich der Wähler-Q ualification, | wie es nah Lord J. Russell's Erklärung seine Absicht zu seyn | scheint, noch eine Aenderung in seiner Bill vornimmt, so kônnte |

es vielleicht die Opposition Lord Stanley's ganz abstumpfen, denn der niedrige Census von 5 Pfd. ist der Hauptpunkt, welchem dieser sich im Ausschusse widerseßen will.

zu wollen, was er unterdeß über den weiteren Minister erfahren kann und ob er machen darf, die zweite Lesung seiner Bill durchzuseben. Das Ministerium handelt übrigens ganz so, wie es Lord

J. Russell's Aeußerungen bei der zweiten Lesung der ministeriellen

Plan der

Bill erwarten ließ. Es wúrde aus freien Stücken mit einer Re- |

form des Jrländischen Wahl-Systems noch so bald nicht hervor- getreten seyn, weil es erst noch Erfahrungen über die Wirkung der neuen Besteuerung für die Armenpflege in Jrland machen wollte, um zu sehen, in wiefern diese sich als ein sicherer Census für das Wahlrecht benußen lasse. Da erschien aber Lord Stan- ley mit seiner aufregenden Maßregel und drängte das Ministe- rium, ihr eine andere entgegenzustellen. Diese ist vorläufig im Prinzip durchgeseßt, und die Minister wollen nun mit der wei- teren Beförderung derselben sich nicht Úbereilen, sondern die Ein wendungen, welche gegen einzelne Bestimwungen ihres Planes gemacht worden sind, gründlich prüfen und, so weit es ihnen an- gemessen scheint, berücksichtigen.

Am 9Yten d. M. wird Herr Hutt, das Parlainentsmitglied fúr Hull, die Beschwerden über den Sundzoll im Unterhause zur Sprache bringen, und die ministerielle Morning Chronicle widmet dieser Angelegenheit {hon vorläufig einige Bemerkungen,

in denen sie sich aufs entschiedenste dafür ausspricht, daß entwe- | der auf gänzliche Aufhebung oder doch auf bedeutende Ermäßi- | gung jener für die Schifffahrt so lästigen Abgabe bestanden wer- | „Es giebt““, sagt dieses Blatt, „keine Frage von |

den müsse. dringenderer Wichtigkeit für die Interessen des Europäischen Han

heischt. Wie ist es nur möglich gewesen, daß es 26 Friedensjahre

fahrt einen Zoll zum Belaufe von mehr als Pfd. Sterl. jährlich zu erheben, wovon 70 bis Pfd. jährlich allein auf die Britische Schifffahrt kommen, wäh- rend doch sein Recht zu einer solchen Revenüe nicht nur streitig, sondern großentheils notarisch unbegründet ist? Die Dänische Regierung muß jedoch längst hon auf einen Tag der Vergeltung gefaßt gewesen seyn, und dieser Tag ist vermuthlich nicht mehr sehr fern. Unmöglich können die Europäischen Mächte die Fort- dauer der Sundzôlle auf ihrem. jeßigen Fuß dulden. Das Hemmniß, welche diese Zölle der Ausdehnung unseres Handels- Verkehrs mit den Ostsee-Häfen entgegenstellen, ist zu ernstlich, als daß die Britische Regierung es übersehen könnte, noch dazu in einer Zeit, wo unsere Märkte von der betrieb- samen Konkurrenz der Fabriken des Kontinents bedroht sind. Preußen is innig interessirt bei der Beseitigung eines Mißbrauchs, der den Handels-Verkehr zwischen seinen Rheinischen und seinen Ostsee-Provinzen sehe erschwert. Schweden , ehemals von dieser Last ausgenommen, leidet jeßt mit am schwerfken dar- unter; wiewohl es in der That kaum zu sagen is, welcher der Staaten, die an die Ostsee gränzen, durch die Dänische Zoller- hebung unter dem Kastell von Kronenburg den größten Schaden gelitten hat. Herrn. Hutts Motive wird ohne Zweifel tüchtig un- terstúßt werden. Das Parlament braucht der Sache nur ein günstiges Lüftchen zuzuwehen, so glauben wir sagen zu können, daß Lord Palmerston bald Mittel finden wird, um den besagten Mißbrauch abzuhelfen.“ D elaqtem

Le ByUüssel, 1, Marz. her berichtet, von der katholischen Opposition zum vorzüglichen Kampfplaße erwählt worden. Allein der Beginn

der Opposition bemerklich. Man fand das in einer ruhig erwartenden, aber wohl gerüsteten Stellung. Das Budget war mit der größten Umsicht berehnet worden, und so geschah es denn, daß alle Artikel, einige unerhebliche Re- ductionen abgerechnet, angenommen wurden. Die Diskussionen wurden freilich auch hier durch die unaufhörlichen kleinen Aus fálle der Opposition in die Länge gezogen, endeten aber in allen Hauptpunkten zu Gunsten der Regierung. Troßdem trug sich die Opposition außerhalb der Kammer vielfach mit Projekten von Formirung eines neuen Ministeriums herum. Das je6ige nisterum, hieß es, werde man stürzen, sobald man es ernstlich wolle, es dúrfè” nicht hoffen, sein Daseyn bis zu den neuen im

Juni zu beginnenden Wahlen zu fristen, um dann dieselben sei: M Wfen.

nem Einflusse zu unterwerfen ; es müsse eine Admini- stration gebildet werden, ihrer Stärke im Lande wie in der Kammer angemessene Repräsentation erhalte, d. h. wenn dieselbe die hauptsächlichen Ministerial - Departements , besonders das Ministerium des Jn-

nern erhalte, und einige andere den Liberalen zukommen lasse.

Kurz es wat dies eine nachdem Plane der ‘‘Revue de Bruxelles‘’ Wi wurden W

gebildete Administration; die Namen der Kandidaten

offen genannt; es war, als wenn man nur die Zurückkunft des Y Woersenkt und zwar auf Herzogl. Nassauischem Stromgebiet und

Königs von London erwarte, um seine Sanction zu erhalten.

Diese extraparlamentarische Bewegung der Opposition wurde eine che Gebiet herübergelenkt. Die in den Rhein geworfenen Steine

Quelle von Hemmnissen jeder Art, und streute Mißtrauen in alle Zweige der Verwaltung. Das Ministerium mußte wünschen

aus dieser Lage durch eine offene Diskussion in der Kammer ei: F bei einer Hdhe von 4 Schuh über den Spiegel dés Rheins. er ganze Vorfall, der sowohl hier als an den Ufern des Rheins P ine schwer zu beschreibende Sensation verursacht hat, ist zu neu, | î FPaher er, als mehrfache Siege die verbündeten Heere na Pa Meführt hatten, dort am 2. Juni 1814 vom Könge zum Wieutenant und am Tage darauf zum Kommissarius wegen der Mach der Convention vom 28. Mai von Frankreich zU (Den Tahlungen ernannt wurde. Zu Beendigung dieses Auftrags b t M die I g Le L 2D is zum Oktober zurüd. : BA, en 5 ue entzundet hätte, ev apoleon's von Elba den Krieg aufs neue n Vertrauen

nen Ausgang zu finden. Man hatte geglaubt, daß die Oppo-

sition die Gelegenheit bei den für die Universitäten und für den Un- |

terricht ausgeseßten Summen ergreifen würde, um ihre Be- [i schwerden auf eine präcise Weise und in ihrer ganzen Kraft s l : egen den jungen Freihafen von Biberich soll zunächst die Ver- E kamen, waren kaum nennenswerth und die für die Uni- versitäten ausgeseßte Summe von 602,800 Fr. wurde mit einer [F

geltend zu machen, allein die Ausstellungen, die zum Vor-

bedeutenden Stimmen-Mehrheit angenommen.

Dieses Votum, welches für di ti ider i D l ie Opposition niederschlagend | war, scheint sie aber bestimmt zu haben, alle ihre Kräfte zusam- menzunehmen, am andern Tage die Gelegenheit vom Zaune zu F brechen, und bei einem unerheblichen Artikel einen Sturm her: F

| ser Minister erklärte der Opposition, daß es Zeit sey, mit der 1 Zwar hat derselbe | die zweite Lesung seiner Bill noch nicht aufgegeben, sondern sie | sogar auf einen ganzen Monat früher festgeseßt, als die Aus-

\{chuß-Verhandlungen über die ministerielle Maßregel; aber er hat | doch einen Aufschub von drei Wochen eintreten lassen, und da er | noh acht Tage vor diesem Termin dem Hause das Nähere | seiner Aasicht anzeigen will ,- so scheint auch er erst abwarten |

danach sih Hoffnung |

| gezwungen

drir j r | fáhrlich erachtet und der Zukunft vorbehalten werde, daß nach dels und keine, die so laut das Einschreiten des Parlaments er- | | Unterricht in Rath und That Eintritt in die Schulen erhalten sollten hindurch (einer Macht fünften Nanges, wie Dänemark , gestattet | ( ; Ï U, seyn konnte, von der an ihren Küsten vorüberpassirenden .Schiff- | 200,000 | §0,000 |

i und Fort- | gang der Diskussion machte doch bald eine große Schwäche | Ministerium |

rata

wo die katholische Meinung eine Y á MGegend viel Aufsehen gemacht hat. Februar auf den |. März passirte eine Flotille von circa 150 F S chien mit großen Quadersteinen aus den Steinbrüchen der M eckar-Berge beladen, die Rheinbrücke bei Mainz.

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bei zu beschwören, wie ihn unsere Kammer-Diskussionen glücklicher- weise nur selten zeigen. Hier sind denn endlich alle Streitmassen ins Feuer geführt worden. Der Kampf hatte am Freitage be-

fortgeseßt worden. Die Abstimmung wird vermuthlich morgen erfol- gen. Die Opposition hat eine herbe aber wohl verdiente Sprache aus dem Munde des Justiz - Ministers Lecleriq hdren müssen, der allen früheren Parteiungen fremd, vor allen berufen war, den Leidenschaften die Stimme der Vernunft entgegenzusezen. Die-

Sprache herauszurücken, die Beschwerden zu artikuliren und der kleinlichen Alles“ bekrittelnden und Alles in die Länge ziehenden Kritik ein Ende zu mahen. Monate seyen schon mit solchen Armseligkeiten verloren worden, das Ende der Session stehe be- vor, ohne daß mehrere längst vorgelegte Geseß-Entwürfe zur Dis- fussion gelangt seyen; das Ministerium sey entschlossen, aus der Annahme oder Verwerfung des Budgets der öffentlichen Arbei- ten und des Unterrichts eine Kabinets-Frage zu machen. Diese Er- flärung muß allerdings der jeßigen Diskussion eine besondere Wichtigkeit geben, allein, wenn man auf den Grund der Debat- ten siebt, so begreift man nicht, warum die Opposition nicht schon. gleich beim Beginn der Session sich entschieden ausge- sprochen, von dem Ministerium kategorische Erklärungen verlangt, und so dem Lande einen mehrmonatlichen Zeitverlust erspart habe; denn die Opposition hat in der That gar keine neue etwa herzugekommene Beschwerden vorzubringen gewußt; aber der Ursprung des Ministeriums, das Prinzip seiner Composition, seine Richtung, seine stillschweigend oder offen angenommenen Allianzen, die Frage der Wahlreform, des Unterrichts, alles dies war schon gegenseitig besprochen worden, und die Opposition hatte erklärt, das Ministerium nach seiner Verwaltung zu beurtheilen. Gegen diese hat man nun aber keine auch nur etwas erhebliche Beschwerde zu erheben vermocht, und so ist man gewesen, da man doch einmal den Sturz des Ministeriums herbeizuführen suchte, sich nochmals auf das alte Thema zu werfen, und durch die Heftigkeit der Sprache die Stärke der Gründe zu ersehen. Das Ministe- rium hat nun von neuem mit größerèr Bestimmtheit erklärt, aus welchen Gründen es den Syncretismus bei seiner Zusammen- seßung verschmäht und nach einer ehrenvollen Einheit der Grund- überzeugungen in Betracht der Hauptfragen gestrebt habe, daß darüber auch alle Mitglieder des Kabinets einverstanden eyen, daß namentlih die Wahlreform von ihnen für unzeitig und ge:

dem projektirten Unterrichtsgeseße die Geistlichen für den religiösen

die Leitung und Aufsicht der Schulen aber dem Staate zugewiesen bleibe. Dieses vom Ministerium angenommene, gewiß alle ver- nünftigen Forderungen der kirchlichen Behörde befriedigende Prinzip des Unterrrichts wird aber leider in der ganzen katholi- \chen Opposition auf das entschiedenste angegrissen, da nach dem Exposé des vrais principes sur PInstruction publique des Bischofs von Lüttich, worin derselbe die Grundsäße der katholischen Partei systematisch entwickelt, die ganze Leitung der Schulen nur Geistlichen oder von der geistlichen Behörde bestätigten Kandi- daten anvertraut werden soll. Ob diese Prätention befriedigt O wird, wird vom Bestande des jeßigen Ministeriums ab- ngen.

Der Antrag der katholischen Universität, um als Civil- Person konstituirt zu“ werden ,* nimmt jeßt schon lebhaft die dffentliche Meinung in Anspruch. Der Gemeinde-Rath von Lüttich hat sogar eine energishe Protestation eingesandt. Die Folgen einer solchen Konstituirung würden unabsehbar- seyn Würden nicht bald die Klöster und alle übrigen geistlichen An- flalten, die sih jeßt in großer Anzahl wieder erheben, ähnliche

Der Staats-Minister und General der Infanterie Graf von Wylich und Lottum. (Nefkroleag.) ? Karl Friedrich Heinrich Graf von Wylich und Lottum wurde am 5. November 1767 in Berlin geboren, wo sein Vater als General-Major, Kommandant der Residenz und Chef des nach- maligen Jnfanterie-Regiments von Arnim lebte. Die Achtung, welche der große Friedrich dem Vater widmete, äußerte sich, nach dem frühen Ableben des Lekteren, in der Fürsorge für den Sohn, welcher auf Königlichen Befehl in der Ecole militaire zu Berlin, einem damals vorzüglichen Institute, erzogen wurde. oh nicht volle 17 Jahr alt wurde er am 9. April 1784 vereidigt und am llten desselben Monats zum Fähnrich im Jufanterie-Regiment Anhalt - Bernburg zu Halle ernannt. So ‘begann er also seine unter vier Königen fortgeseßte ehrenvolle Laufbahn {hon unter der Regierung des Einzigen, und wurde nah dessen Tode, am 29. Oktober 1786, als Seconde-Lieutenant im Füsilier-Ba- taillon von Schenk zu Halle angestellt. “Mit diesem wohnte er 1787 dem Feldzuge in Holland zur Dämpfung des Aufstandes gegen den Erbstatthalter und später den Rhein-Feldzügen als Or- donnanz- Offizier des Generals Grafen von der Schulenburg- Kohnert bei. Aber {hon im März 1793, nach dem Gefechte bei Stromberg, lähmte ein unglücklicher Sturz mit dem Pferde ihm den linken Fuß und machte ihn unfähig zum weiteren Felddienste. Dieser Unfall war entscheidend, und, man darf. glauben, von glüctlichen Folgen für seine fernere so ehrenvolle Laufbahn in an- derer Richtung, da er ihn zwang, seine Fähigkeiten der Admi- nistration zuzuwenden. Noch in demselben Jahre wurde er vom Könige Friedrih Wilhelm dem Zweiten zum Assistenten beim ersten Departement des Ober-Kriegs-Kollegiums ernannt. Daß er hier sich die volle Zufriedenheit seiner Vorgeseßten erwarb, be- weist seine Ernennung zum Capitain, welche hon am 12. No- vember 1794, als er eben sein siebenundzwanzigstes Jahr zurück- gelegt hatte, erfolgte. Gleiche Beweise der Zufriedenheit erhielt er von dem jüngst verstorbenen Könige, dem unvergeßlichen Frie- drich Wilhem l, welcher ihn am 20. Juni 1800 zum Major, am 16. Aug. 1806 zum zweiten Assessor bei der Jnfanterie-Abtheilung des ersten Departements des Ober-Kriegs-Kollegiums, und den 21. Mai 1807 zum Oberst-Lieutenant ernannte. Als entscheidend für seine kúnftige Laufbahn muß es aber bezeichnet werden, daß der König ihm unterm 18. August 1807 den einstweiligen Vortrag der Mi- litair-Angelegenheiten im Kabinet nach Abgang des General -Ad- jutanten, Obersten von Kleist, und bis zur Wiederbesebung der Stelle durch den Obersten von Scharnhorst im Jahre 1808, übertrug. Denn eben die Verwaltung dieser wichtigen Stelle in einer so {wierigen Zeit gab dem Könige Gelegenheit, sich nicht nur von den ausgezeichneten Fähigkeiten des Grafen von Lottum, sondern auch von seinen persönlichen gane zu SCRERE und dadurch zu erkennen, daß durch A der bei- derseitigen Charaktere und Gesinnungen eben dieser Mann sich am besten zu der Stellung eigne, zu welcher er später erhoben wurde: welche ihn in fortwährendem persönlichen Verkehr mit dem Monarchen erhielt und welche nur bei solcher Harmonie und der Individualität des Herrn und seines vertrauten Dieners um Besten der Sache und zur persönlichen Zufriedenheit Beider been konnte. Bei der neuen Organisation der Staats - Ver- waltung im Dezember 1808 wurde vom Könige das Kriegs- Ministerium in zwei Abtheilungen getheilt, deren einer, dem All- gemeinen Kriegs-Departement, der General von Scharnhorst, der weiten, dem Militair - Oekonomie - Departement , der Graf von ottum, als Chefs vorgeseßt wurden. Der Leßtere wurde hierbei zum Geheimen Staatsrath ernannt und mit dem Grade als Oberst vom aktiven Militairdienst entbunden. Schon im Jahre 1810 mußte er aber, durch seine geschwächte Gesundheit genöthigt,

Ansprüche mit demselben Rechte machen? Würde dann nicht bald der Staat von der Kirche nicht bloß umschlungen, sondern sogar verschlungen werden? Der Brüsseler Deputirte Verhaegen, Inspektor der freien Universität, die jeßt mit Heftigkeit, ihrer philosophischen Lehre wegen, von der katholischen Partei angegriffen wird, hat heute in der Kammer zum erstenmale ein bedeutendes Wort, das aber schon lange auf den Lippen seiner Partei schwebte, ausgesprochen, als er sagte, daß es sich eigentlich nicht

| um einen Streit zwischen Liberalen und Katholiken handele, son- | dern zwischen denen, welche die Unabhängigkeit Belgiens mit | seiner Constitution aufrecht erhalten und denen, welche aus Bel- Das Budget des Ministers des | Unterrichts und der öffentlichen Arbeiten war, wie ih chon frú- |

gien cine Römische Provinz machen wollen. Das Wort drückt

auf eine schroffe Weise eine Ansicht aus, die bis jeßt sih nur |

teren nicht Einhalt thut, von der Realittät nicht sehr entfernt bleiben wúrde.

Den 2. März. Man erivartet heute das Ende der Kam- mer- Diskussion. Wir glauben, daß das Ministerium die Majo- rität haben wird. Der Sturz desselben würde unter den gegen- | wärtigen Umständen von sehr bedeutenden Folgen seyn, und in | das Land eine Jrritation werfen, von der man schwerlich ein gün- | stiges Resultat erwarten dürfte. |

4 Uh v. Die Diskussion wird endlich geschlossen. | Das Budget ist votirt; das Ministerium hat eine Ma- | jorität von 49 gegen 39 erhalten. |

Deutsche Bundesstaaten.

L ita ‘Frankfurt, 4. März. Se. Durchlaucht

rende Herzog von Nassau is gestern unerwartet hier eingetrof : Der Grund der Anwesenheit Sr. Durchlaucht wird mit F Bfolgendem Vorfall in Verbindung gebracht, welcher in unserer F

In der Nacht vom 28.

) | Bei den Fe- tungs; Behörden war die Ladung als zum Dombau bei Köln

bestimmt, angegeben. Zwischen den beiden

adurch die Hauptstrômung des Fjusses auf das Großh. Hessi-

ilden nun eine Mauer von sehr bedeutender Länge mit einer Basis von irca 20 Schuh und einer obersten Breite von circa 4—5 Schuh,

[s daß wir dessen Ursache schon ermitteln könnten. Eifersucht inlassung zur Aufführung dieses neuen Rheindammes gegeben ha- Wen. Man lebt hier indeß der angenehmen Hoffnung, daß der FMorfall keine weiteren ernsten Folgen haben werde. Denn das dier umlaufende Gerücht, daß Nassau bei Kaub am Rhein der

oh sehr der Bestätigung,

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essish-Darmstädtschen Flagge die Durchfahrt verbiete, bedarf |

| auf gewisse Tendenzen gründet, die aber, wenn man diesen leb- |

| zu entscheiden, den Geheimen Staats-Rath Grafen von

um Entbindung von diesem Geschäft nahsuhen. Seine Bitte wurde gewährt, gewiß mit Bedauern des Monarchen, der ihm hierbei erneuerte Beweise seiner Huld und Zufriedenheit gab, in- dem er ihn zum Chef des Militair -Waisenhauses in Potsdam und mittelst eigenhändigen Nachtrags zu der deshalb erlassenen Kabinets-Ordre zum General-Major ernannte. Einen anderen Beweis großen Königlichen Vertrauens erhielt er im Frühjahr 1812, als der König ihn zum damaligen Französischen Kaiser nach Posen abschickte, um mit demselben wegen Verpflegung der durch die Preußischen Staaten gegen Rußland ziehenden großen Armee ein Uebereinkommen zu treffen, das in Folge einer sehs- stúndigen Konferenz mit Napoleon zu Stande gebracht wurde. Wir dürfen glauben, daß die große Ruhe und Klarheit, so wie die durchaus edle und würdige Form und Sitte, welche der Graf von Lottum im persdnlichen Verkehr mit Personen aller Stände zu bewahren wußte, viel dazu beigetragen hat, dies wichtige Ge- Ch zu einem dem Lande am wenigsten lästigen Abschlusse zu ühren.

Daß hierbei ihm die volle Zufriedenheit seines Gebieters zu Theil ward, erwies sih am deutlichsten dadurch, daß der König, als er im Jahre 1813 seine Residenz nah Breslau verlegte und

| in Berlin eine Ober - Regierungs- Kommission einseßte, um die

Regierungs-Geschäfte wahrzunehmen und in allen Fällen, in wel- chen die Königl. Entscheidung nicht eingeholt werden konnte, selbsk ottum

zu deren Mitgliede ernannte. Aber {hon am 11. März 1813

Mh wurde er vom Könige in den aktiven Militair-Dienst zurückgeru- fen und zu seinem General- Bevollmächtigten im Kaiserlich Rus-

sischen Haupt-A uartier für die Verpflegung der Russischen Armee,

nd demnächst, als eine General - Jutendantur der verbündeten eere errichtet worden war, zu deren Mitgliede Preußifcher eits ernannt. Jn Gemeinschaft mit den Oesterreichischen und ussischen Kommissarien, den Grafen Kolowrath und Cancrin,

Meitete er dies für die militairischen Operationen und für die

d ngeheuren sich bekämpfenden Heeresmassen durhzogenen Län- Der sih nach dem Frieden erhalten und zu einem früher kaum

ekannten Wohlstande erhoben. Menschlichkeit und der fleckenlosesten Rechtlichkeit, welcher den

der gleich wichtige Geschäft mit solcher Umsicht und hein-Jnseln Peters-Aue D die Bewegung der Sr

und Jngelheimer-Aue jedoch wurden diese Steinmassen in den Rhein

ohlfahrt der von den Armeen beseßten nnd durchzogenen Län- chonung, reitkräfte nirgends gehemmt und die

FKraft der Einwohner nicht über das wirkliche Bedürfniß hinaus [2 ngestrengt wurde.

) Dies leßtere wird am sichersten dur die st unglaubliche Schnelligkeit bewiesen, mit welcher die von so

B

Der Ruhm der Einsicht, der

Srafen von Lottum durch sein ganzes Geschäfts-Leben begleitet hatte, Fat bei dieser Verwaltung in neuem glänzenderen Lichte hervot,

enetäl-

i 13 eráumt hatten, dort eere bereits Dae dura e: dée Rick ehr

“Hielt er den vorzüglichsten Beweis des Königlichen