1841 / 77 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1 d linius und Vitruv die Malerei in tiefem Ver- dn eugnissen des Pbnes , wie außerordentlich mußten fa die den beutigen Staffelei-Gemälden entsprechenden Bilder auf Holztafeln seyn, welche in den Mittelpunkten Griechischer Bil- dung, z. B. in Athen von den ersten Meistern aus der Zeit des Apelles, gemacht wurden. Die vo endete Schönheit mancher Motive läßt allerdings annehmen, daß in der alten Welt in der Malerei der- selbe feine Taft stattfand, den wir in der Skulptur finden, nämlich das einmal als gelungen erkannte für immer A ILRERE und möglichst

in freien Wiederholungen zu vervielfältigen, Ref. muß sich begnügen, hier nur einige der vorzüglichsten Bilder der Zahnschen Sammlung etwas näher zu bezeichnen. |

Unter der Reihe der so graziósen, s{chwebenden Gestalten, ver- dienen vor allen drei Gruppen erwähnt zu werden: Ein Mäd-

en und ein Knabe, welche mit einem Bacchishen Gefäße, eben derge die mit einer Lyra und zwei Knaben, welche mit dem Köcher, als den Attributen des Bachus und Apollo, einher- s{hweben. Die Schönbeit und Fülle der Formen, die wunderbare An- wuth der Bewegung, die zarte Abrundung in fehr lichtem Fleisch- tone machen diese drei, ert im Jahr 1840 în demselben Zimmer gefundenen Bildchen in einem hohen Grade anziehend. Ein thronen- der, von der Victoria gefkrönter Jupiter von abweichendem, etwas ju- gendliens, aber minder würdigem Typus, is sehr interessant wegen er vollständigen Attribute. Die Rechte hält den goldenen Donnerkeil von zierliher Form, zu den Füßen des Thrones, dessen Seitenlehnen ebenfalls mit UAdlern verziert find, der Adler und, wie ín christlicher Zeit bei dem Gott Vater, die Weltfugel. Drei erst im Jahre 1839 aufgefundene thronende Gottheiten mit den langen Sceptern und Nimben find besonders geeignet, von den elfenbeinernen Statuen mit farbigen Gewändern eine Vorstellung zu geben. Das Fleisch hat hier den gelblichen Ton des Elfenbeins. Die Stellungen sind eben so wür- es als frei und bequem. Attribute fehlon; doch is die mittlere wohl ficher die Venus, die jugendlichen Götter am ersten Apoll und Bacchus. Unter den Compositionen nennt Ref. zuerst eine Galatea. Sie ist nicht wie die Raphaelsche, stehend, sondern auf dem Rücken eines Seecen- taurs sizend dargestellt, hebt aber, wie jene, den Bli empor. Aus diesem Bilde weht uns eine edle Poesie und die Frische und Kühle eines heiteren Meeres an. Venus, welche, eine edle Gestalt, aus der Luft zu dem nach ihr aufbliéenden Adonis herabschwebt. Zwei Mäd- chen machen fich staunend auf die himmlische Erscheinung aufmerksam. Sehr schön is guch ein Bild, worauf Venus und Adonis, von zwei Lie- besgöttern begleitet, in süßer Eintracht zusammen weilen. Perseus und Andromeda. Hier ist nicht der gewöhnlichere Moment gewählt, wie er sie vom Felsen befreit, sondern der darauf, wie sie, neben einander sigend, fich der vollbrachten That erfreuen. Díe Statur des Helden und der Jungfrau bilden einen schönen Gegensatz. -— Die Toilette des Hermaphroditen durch die ansehnliche Größe, durch Feinheit der For- men besonders ausgezeichnet, und uach der Versicherung des Profeffors Zahn fo {öu gemalt, daß es in der Färbung an Tizian eriunert. Endlich verdient noch die Entdeckung des Achill unter den Töchtern des Lycomedes, als eine höchst lebendige und dramatische Composition, der rühmlichsien Erwähnung. Auf den Schall der Trompete, welche im Hintergrunde geblasen wird, will Achill, eine edle Helden - Gestalt, mit den ergriffenen Waffen sogleich fortstürmen , so daß Odysseus und Diomedes Mühe haben, ihn zu beschwichtigen, während Lycomedes Über den friegerischen Schall erschrickt, die Deidamia aber voll Angst entflieht.

Es würde zu weit führen, hier noch der großen Anzahl schöner Mosaikf-Fußböden, so wie des reichen Schatzes einzelner Ornameute zu gedenken, welche in der Zahnshen Sammlung vorhanden sind.

Ein Werk, welches in der Art des früheren bei Reimer erscheinen wird, soll eine Auswahl des Wichtigsien jeder Gattung enthalten. Nach den Vervollkommnungen, welche der farbige Steindruck seit jener Zeit erfahren, wie nach einer Probe, welche Ref. bereits gesehen, darf das funstliebende Publikum sich etwas Tüchtiges und Gelungenes ver-

sprechen. Möchte der reiche Stoff zu einer Veredlung des Verzierungs- Geschmacks areyer Zimmer, welcher in diesem Werke dargeboten wird, mit der gehörigen Berüdcssichtigung unserer verschiedenen flimatischen und häuslichen Verhältnisse benußt werden, so dürften wir hoffen, den jeyt unter dem Namen Rococo so beliebten Ungeschmacf in kurzer Zeit verdrängt zu sehen!

Einen höchst wichtigen und interessanten Theil der Sammlungen des Professor Zahn bilden endlich die Abgüsse von Figuren, Gefäßen und Kandelabern in Bronze und in Silber, von denen sich die Origi- nale theils in der Sammlung des Fürsten von BViscarí in Catania, theils im Königl. Museum zu Neapelbefinden. Um die bisher nie gestattete Abformung der leßteren zu erlangen, bedurfte es so hoher und ge- wichtiger Verwendungen, als Sr. Kaiserl. Hoheit des Großherzogs von Toscana und Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Bernhard von Sachsen-Weimar. Unter den Figuren gehört eine kleine Venus, welche einen Fuß aufhebt, um etwas daran zu ordnen, im Motiv wie in der Feinheit der Ausbildung zu dem Schönsten, was wir der Art aus dem Alterthum besißen. Zunächst ist ein tanzender Faun, oder richtiger Satyr, von ansehnlicher Größe, im derb finulichen Charafter, in der fráftigen, sehr ausgesprochenen Muskelbildung höchst meisterlich. Dasselbe gilt auc von einem Herkules, der den der Diana heiligen B bändigt. Sehr schön is es ausgedrüct, wie das schlanfkfüßige hier unter der gewaltigen, aber nicht schwülstig übertriebenen, sondern esunden Heldenkraft, zusammenbricht. Unter den Gefäßen gebührt der Preis den zwei berdhurteti in Silber getriebenen von Kraterform, welche in sich dem Rundwerk nähernden Relief mit Centauren-Fámi- lien geshmüdckt sind, bei denen die Arbeit mit der Naivetät und Schön- eit der Erfindung auf elner Höhe steht. Diese Gefäße sind ohne rage das Vorzüglichste, was wir der Art aus dem Alterthum besizen.

Referent kann hier nicht unbemerkt lassen, daß durch den Wirkli chen Geheimen Ober-Finanzrath Beuth, welcher unablässig und mit dem besten Erfolg bemüßt ist. die edelsten und \{hönsten Muster für Styl und Geschmack im Königl. Gewerbe-Jnstitut zu vereinigen, fich daselbst von allen diesen Denkmalen schon seit längerer Zeit durch die Vermittelung des Professor Zahn Abgüsse befinden.

Erwägen wir, welche Fülle von Gegensiänden der Malerei und Skulptur hon aus der immer sehr mäßigen Stadt Pompeji hervorge- gangen sind, die doch erst zum fleineren Theil aufgedeckt ist, so muß man über die Unzahl von Werken der Kunst erstaunen, welche hienach zu schließen in der antiken Welt verbreitet gewesen, und als tägliche Umgebung das Leben veredelt und vershönt haben! Um aus eigener Anschauung eine Vorstellung hiervon zu gewinnen, werden die Kunstfreunde wohl thun,

322

die S des Professor Zahn anzusehen , wel in d von S hae dier Cr is n E E Borzeigung

Der artesishe Brunnen von Grenelle.

Paris, 5. März. (A. Z.) Der artesishe Brunnen in Grenelle bildet für den Augenblick die große Beschäftigung der Stadt und ist die Bafis einer unendlichen Menge von Speculationen geworden. Ganz Paris siróômt hin, das schwarze sandige Wasser zu bewundern. Es dringt mit großer Gewalt aus dem Bohrloch und bildet einen Bach von etwa zwei Fuß Tiefe und Breite. Gegenwärtig liefert der Brun- nen 4 Millionen Litres täglich, aber man erwartet, daß die Masse auf 5 Millionen steigen werde, sobald der Bohrer herausgenommen seyn wird. Arago hat gehofft, daß man erst in 1900 2000 Fuß Tiefe Wasser finden würde, das daun vollkommen hinreichend gewesen wäre, warme Bäder zu liefern, und sein Plan war, große, öffentlihe Bäder auf Kosten der Stadt zu errichten, wo man nichts bezahlt hätte. Dazu ist das Wasser nicht ganz warm genug, aber deunoch is seine Temperatur von großem Werth. Der Plan von Arago ist, der Stadt vorzuschlagen, ein neues Bohrloch in der Cité graben zu lassen und öffentliche Waschhäuser zu errichten, welche die unsauberen Waschboote auf der Seine ersegen würden, und wo das schon warme Wasser leiht und wohlfeil zu den Operationen, die heißes Wasser erfordern, in gemein- schaftlichen Siedkesseln auf den nöthigen Grad gebracht werden fönnte. Damit ließen sih leicht polizeiliche und öfonomische Reglements ver- binden, welche einem großen Theil der zahlreichen Mißbräuche, die ge- genwärtig in diesem Theil der Hausöfonomie herrschen, vorbeugen wür- den. Aber der große Punkt, der über den Grad der Wichtigfeit des Bohrens entscheiden wird, is die Höhe über dem Boden, auf welche der Wasserstrom in einem Cylinder steigen wird. Der Bohrer wird morgen herausgenommen, und die Cylinder sobald möglich auf der Oeffnung des Bohrlochs angebracht werden, denn bis jeßt läßt sich mit feiner Art von Wahrscheinlichkeit berechnen, wie hoch das Was: ser steigen föune, indem der Bohrer seine Gewalt bricht. Ei- nige bebaupten, daß es auf 40 Metres steigen werde, und in diesem Fall würden die Folgen für Paris unberechenbar seyn. Dies würde vor Allem die Stadt Paris in den Stand segen, die Was- ser-Vertheilung in den Häusern zu unternehmen, ein Plan, an dem sie seit langer Zeit arbeitet. Man würde über dem Bohrloch ein Was- serhaus errichten, etwa in der Art dessen in Augsburg, von wo das Wasser in Cylindern wieder unter die Erde geführt und dann in alle Stockwerke jedes Hauses geleitet werden würde. Man- muß in einer Stadt gewohnt haben, wo das Wasser verkauft wird, um beurtheilen zu fönnen, welche Revolution ein unbeschränfter Zufluß von Wasser auf die Reinlichkeit der Bevölkerung haben würde. Die Jndustriellen erwarten mit großer Begierde die Nachricht, wie hoch das Wasser fstei- gen wird, denn davon hängt die Realisation einer Menge von Plänen ab, welche {hon darauf hin gemacht werden, weil ein Bohrloch, das etwa 200,000 Franken kostet, im Fall das Wasser eine beträchtliche Höhe erreicht, eine Wasserkraft geben würde, die mit den Kosten in gar feinem Ver- gleich stände, besonders bei dem hohen Preise der Steinkohlen. Die Königl. Tabaks- Fabrik ¿. B., welche in der Nähe steht, verbraucht jährli für 300,000 Fr. Steinfohlen, die sie wahrscheinlich durch diese neue Wasserkraft ersezen kann. Sollte der Erfolg dies bestätigen, o wird sich der südwestliche Theil der Stadt, der fast verlassen is, in kur- zer Zeit mit Fabriken bedecten, denn es scheint, daß die geologische Bil: dung des Terrains nicht erlaubt, auf dem nördlichen Seine-Ufer ähn- liche Resultate zu hoffen. Diese Umstände würden mächtig dazu bei- tragen, einen Theil der Bevölkerung von dem rechten Ufer auf das linfe herüber zu bringen, was sc{hou längst der Wunsch der Verwal- tung der Stadt Paris ist, zu dessen Erreichung sie viele, bis jet voll- fommen fruchtlose Plane gemacht hat. Dies sind nur einige der Luft-

\{lö}er, die man auf den neuen Brunnen baut, und es is ein Glück, daß die Zeit des Actienshwindels vorbei ist, denn sonst hätte die Börse hon mehr Geld in Bohractien verschlungen, als der glänzendste Erfolg je wieder erseßen fönnte.

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 15. März. Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer

von von Berlin. St. | M. Potsdam |St.| M.

A #0 38 40 52

43 Um 7 Uhr Morgens 43 | » 10 » Vormitt. 50 1 » Nachmitt. .

52 41 Z ; 10 71 » Abends ..

53 In der Woche vom 9. bis 15. März sind auf der Berlin- Potsdamer Eisenbahn 6775 Personen gefahren.

Meteorologische Beobachtungen. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 6 Uhr, 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Um 81 111 21 »

Uhr Morgens .

» Vormitt... Nachmitt. Abends...

ReI »

1841. 15. März.

Luftdruck Luftwärme Thaupunkt Dunstsättigung Wetter

339,01‘‘Par. |337,92‘‘’Par. |335,52'‘‘Par. | Quellwärme 6,59 R. + 0,99 R. |4- 7,2 ° R. |+ 5,09 R. [Flußwärme 0,99 R. 0,309 R. [4+ 4,29 R. |+ 3,19 R. [Bodenwärme 1,19 R. 87 pCt. 80 pEt. 79 pCt. |Ausdünstung 0,023‘ Rh, trübe, halbheiter. trübe, Niederschlag 0. NW. W. W. Wärmewesel =+- 7,4 9 Wolkenzug | W. | j 2,909, Tagesmittel: 337,48‘/Par. 44,4% R... +- 2,59 R... §2 pCt. W.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 12. März. Niederl. wirkl. Schuld 507/, g . 59/y do. 9715/,. Kanz-Bill. 227/16. 59/4 Span. 2111/,, Passive 6. Ausg. —. Zins]. 6. Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 103!/,.

Antwerpen, 11. März.

Zins]. 6!/,. Neue Ánl. 213/, G.

Frankfurt a. M., 13. März.

Oesterr. 5%/, Met. 1067/; Br. 4%, 985/; Br. 2!/,%, 56 Br, 1°, 24!/, G. Bank - Act. 1946 Br. Partial - Obl. —. Loose zu 500 FI. 1341/, Br. Loose zu 100 Fl. Preuss. Präm, Sch. 81'!/, G. do. 49/7 Aul. 1013/, Br. Poln. Loose 717/; G. 5%, Span. Anl. 231/,, 23!/,. 21/,%/, Holl. 492/, g. 49!/».

Eisenbahn-Actien, St. Germain 710 G. Versailles rech: tes Ufer 405 G. do. linkes 310 G. München-Au sburg 86!/, G. Strass. burg-Basel 245 Br. Leipzig-Dresden 1003/, Br. Köln-Aachen 93 G

Paris, 11. März. 5°/0 Rente fin cour: 110. 75. 3%/, Rente fin cour. 76. 65. 59/,

Neapl, au compt. 102. 5% Span. Rente —. Passive 6, 830/ Port, —ck 10

Wien, 11. März. 59) Met. 1073/16. A%/ 9813/,;. 39,

/ Ï 1/0 E 0 r Bank-Actien 1632. Anl. de 1834 1343/,. alo A fo

de 1839 11 13/,,

Berliner Börse. Den 16. März 1841. Pr. Cour. Brief. Geld. 103!/, 100! /z

St. Schuld - Sch. Pr. Engl. Obl, 30. Präm.Sch.d.Seeh Kurm. Schuldv. Neum. Schuldv. Berl. Stadt-Obl. Dauz. do. is Th. Westp. Pfandbr. Grossh. Pos. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do.

Kur- u. Neum. do. |d Schlesische do. |8 Coup. und Zins- Sch. d. K. u. N.

Wecksel:.:C

Actien.

Brl. Pots.Eisenb. do. do. Prior.Áct. Mgd.Lpz.Eisenb. do. do.Prior.Áct. Berl. Änh.Eisenub. do. do. Prior.Act.

101!/5 101/5

103!/s ; 1013/, IGald al marco --— Neue Dukaten Friedrichsà’or

And. Goldmügn- zen à 5 Th.

Disconto

102

Pr. Cour. Thir. zu 30 Sgr. Brief. | Geld.

13872 1377/3 1493/g | 1483/4, 6183, R |

1011/, 101!/;

o Urs.

|—| led î |

Kurz | 2 Mt. | Hamburg Kurz | G E 00 C Co o C S C Rd 300 Mk. 2 Mt.

l

l

J

Amsterdam do aviioun 1495/5 Loudou 1 LSt. Mt. D E en de 6s C686 300 Fr. Mt. Mien (0 20 Kre Zon ooo 0 os 0 v 130 Fl, Augsburg Breslan Leipzig WZ. «eee ooo 100 Thlr. Fraukfurt a. M. WZ. ff. . 100 Fl. Petersburg

Mt. | Mt. | Mt. | | | |

_—

99/4 Tage ree Mt

Woch.

99?/g 101 L 21%

Kontalt(0e .SMWauspreél e.

Mittwoch, 17. März. Jm Opernhause: Norma, Oper in 2 Akten. Musik von Bellini. (Dlle. Henr. Karl, vom ständi chen Theater zu Pesth: Norma, als erste Gastrolle.)

Zu dieser Vorstellung werden Billets mit Dienstag bezeichz net verkauft.

Im Schauspielhause: 1) Un bonheur ignoré. 2) Rodolphe, drame en 1 acte, par Scribe, 3) Une position délicate, vaudevillo en 1 acte.

Donnerstag, 18. E Im Schauspielhause: Zum ersten- male: Ernst und Humor, Lustspiel in 4 Abth., von Bauernfeldt. Hierauf: Der Verstorbene, Posse in 1 Akt.

Wegen Unpäßlichkeit des Herrn Rott kann die zu Freitag den 19ten d. M. angekündigt gewesene Vorstellung des Schau- spiels: Wilhelm Tell, noch nicht stattfinden, doch bleiben die aut Dee go ns Sretag Mi Qneten Opernhaus -Bil- e er in den nächsten Tagen zu bestimr è ' “4 stellung dieses Schauspiels gültig. G ummanden «sten Dor

Königsstädtisches Theater.

__ Mittwoch, 17. März. Zum erstenmale: Andrea. Roman- tische Oper in 3 Akten, von C. P. Berger. Musik vom Kapell- meister Franz Gläser. (Herr Wild, K. K. Hof-Opernsänger zu Wien: Andrea, als Gast.

Donnerstag, 18. März. Die schlimmen Frauen im Serail. Zauberposse mit Gesang in 2 Akten.

Freitag, 19. März. Zum erstenmale: Die beiden Philibert. Lustspiel in 3 Akten, frei nah dem Französischen, von C. Lebrün. Hierauf, zum erstenmale: Mitten in der Nacht. Posse in 1 Aft, nach dem Französischen. Dazu: Gymnastisch-athletische Vorstellung der Gebrüder Herren Daly und des Herrn Cole, vom Königl. Großbritanischen Coventgarden-Theater zu London.

Markt-Preise vom Getraide. Berlin, den 15. März 1841.

Qu Lande: Weizen 2 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf., auch 2 Rtblir. 1 Sgr. 3 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 10 Sgr. 8 Pf., auch 1 Rthlr. 10 Sgr. ; große Gerste 28 Sgr. 9 Pf. ; kleine Gerste 1 Rthlr., auch 28 Sgr. 9 Pf. ; Hafer 29 Sgr. 5 Pf., auch 25 Sgr.

Ju Wasser: Weizen 2 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf., auch 2 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr.

9 Sgr. 5 Pf. Sonnabend, den 13. März 1841. Das Schocf Stroh 9 Rthlr. 10 Sgr., auch 8 Rthlr. 15 Sgr. Der Centner Heu 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 27 Sgr. 6 Pf.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. L P B O N ertr

G M2ILWIWNWOHN E

—_—

Gedruckt bei A. W. Hayn.

| S ¿ B efanntma ch ungen. | Auf den M der hiesigen Schiffer- Ernst Christen

j E g. P va / M Me bag E pop e ditie! an das: von dem Eigenthü- nigen, welche aus irgend einem Rechesgrunde Ansprüche s rir ae dem Eigenthümer Carl Krüger am und Forderungen an das bisher von ihnen gemein- s rfaufte, auf Rügen belegene Gut Tilzow| schaftlich besessene, im hiesigen Hafen liegende, jeut aber . W. Grünwald allein und ausshließ- Klee- und Dung-Vor-: lich gehörende Schalupp-Schiff „Anna Inventarii an das dazu gehörige Jnventarium zu haben vermeinen, deren gehörigen Anmeldung und Nachweisung in

u und J

A Alle und Yede, «e

mit Gebäuden, Befriedigun A e Gartenbeftellung, Dungfuhren, Saaten, Acferarbeiten,| dem Schiffer

n gabe bat Wieihsgestee U Tv M rld\chastsgeräth, Gesinde - Betten und Milchgeräth rechtsbegründete For oder Geltend Zorderungen haben dung und Beglaubigung in termino den 24. Februar, 16. Mär 6. April cr., Morgens 10 Uhr, aufgefordert, bei Vermeidung der durch den am 27. April c r. zu publizirenden Präfklusiv - auszusprechenden gänzlichen Abweisung. Datum Greifswald, den 23. Januar 1841. K Hofgericht von (L. 8.)

yV, auf

u er

wiesen werden. l Datum Pommern und Rügen. |(L. 8.) v. Möller, Praeses.

Tr Ae M

machen wollen, werden zu deren Anmel-|\den 16. März und den 6. und 27. April d. J.,

z und seo Liquidations - Terminen bei dem Präjudiz

cheinen hiermiíttelst aufgefordert ,

Abschied urch die am 18. Mai d. chied|Sentenz für immer werden ausgeschlossen und abge-

Greifswald, den 26. Februar 1841. Direktor und Asse

®) Berichtigung, lies 27; April statt 2

L O T E Q M A Bekanntmach

No. 9. 33. 43. 140. 219. 220. 1211. 2302. 3169, 3597, 4220. 4674. 4969. 5572. 6207. 6585. 6967.

1141. 1179. 2218, 2281. 3030. 3129. 3401. 3595. 3988. 4166. 4602, 4616. 4952. 4953. 5297. 5325. 6075, 6182. 6515, 6537. 6861. 6937.

1107. 1132. 1876. 2171. 2573, 2739. 3264. 3350. 3939. 3977. 4521. 4600. 4812. 4822. 5186. 5190. 5985. 6072, 6461. 6484. 6696. 6799.

D und

orgens 10 Uhr *),

d J. zu erlassende nráflusiv-

ores des Stadtgerichts. Dr. Hoefer.

In Nr. 66 der Staats-Zeitung

1. A p r i li H

lung dieser Actien, deren

Bei der am gestrigen Tage bewirkten Ausloosung derjenigen 105 Stück Prioritäts-Actien, welche plan mássig am 1. Juli d. J. zurückgezahlt werden sol len, sind folgende Nummern gezogen worden:

272.

559. 581. 738. 745. 887. 891. 950. 988. 1052, 1059.

2416. 3182. 3709. 4390. 4744,

6219,

Indem wir dies hiermit zur Kenntniss bringen, bemerken wir zugleich, dass die Rückzah- erzinsung am 1, Juli d. J, aufhört, gegen Rückgabe derselben und der Coupons Preis 10 sgr. |

No. 3 bis 8. von diesem Tage an bei unserer Haupt-

Uu 0e Kosvo erfolgen wird.

Kapitale dekortirt werden. Magdeburg, den 11. März 1841. Direktorium der Magdeburg-Cöthen-Halle-Leipziger Eisenbahn Gesellschaft. Cuny.

308. 358. 509,

1683. Damp dwietenitnitinut 2440. 3251. 3897. 4498. 4791. 5140. 5824. 6340. 6682.

1501, 2434. 3190. 3827. 4406. 4759. 5061. 5681, 6304. 6650.

1268.

“An 4 ed G Den 31. März u. 1, April werden die aller Klassen der hiesigen Ritter-Afademie ö gehalten werden, wozu ganz ergebenst einladet der Direktor Dr. Blume. Brandenburg, den 14. März 1841.

Literarische Anzeigen.

Gropius\che Buch- und Kunsthandlung, Königl. Bauschule 12. Von Kugler-Menzel Geschichte Friedrich's des| Großen ift so eben die 9te Lieferung angefommen-)

Arn

4976. 5660,

6636.

der Inhaber

ë

entlich abs |

A

{

Der Bétrag etwa feblender Coupons wird vom |

# 4

f

i l

2 f

| Î 9 r

f f

j j

j | j j | |

De 29

gehörtem Rathe Unserer getreuen Stände sämmlicher Provinzen, was

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

J n h alt.

Landtags - Angelegenheiten. Aktenstücke: A. Entwurf eines Re- glements wegen Abhaltung für die Wahlen der Landtags-Abgeordne- ten und ihre Stellvertreter. B. Entwurf einer Verordnung wegen Einrichtung eines Ausschusses ver Stände der Provinz Schlesien. Bergrecht. Ober - Appellat. Gericht. Freiheit. Legitim. beim Pferdehandel. Erbzins. has

Nußl. u. Pol. St. Petersb. Kaiserl. Verordn. für vie Militaix-

: Minister Graf Rehbinder Þ- F At 6: Verschiedene Urtheile über den Mehmev Ali er-

theilten Ferman. Vermischtes. Privatbriefe. (Blicke auf Algier.) Großbr. u. Jrl, Unterh. Emancipation d. Juden hinsichtl. städti- \cher Aemter. London. Kriegerische Nachrichten aus den Verein. Staaten. Designirung von Sthiffen nah Amerika. Niederl, Haag- Belg. Eisenbahnen.

elgien. Hautiche Bundes}. Detmold. Lippe und der Deutsche Zoll-

Dervaus. Basellandschaftl. Jnfstruction.

Schweiz, | trt *m adrid. Finanznoth. Beunruhigende Nachrichten aus den

rovinzen. : /

Aa, Zhrahim's Ankunft in Damiette. -— Des Pascha's Weigerung, ven Ferman anzunehmen. :

Nord-Am. Antrag im Kongreß auf Rüstungen. Annahme des Pickensschen Berichts. Motion zu Gunsten d. veportirten Kanad. Rebellen. Kriegerishe Maßreg. in Maine. Pläne hinsichtl. ver Marine u. d. Landesbefestigungen. Mac Leod's Prozeß. Einfturz

des Niagara - Falls.

Amtl, Nachr.

Laudemíal-

George Sands Klage wegen Nachdruck in

Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Commissair in Königl. Großbritanischen Kolonial - Diensten in Guyana, Robert Herrmann Schomburgk, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse zu verleihen, den zum Post-Amts- Vorsteher in Emmerich bestimmten Post- Inspektor Horn zum Ober-Post-Direktor zu ernennen und dem Riemer-Meister Johann

einrich Barnikow das Prädikat „Königlicher Hof-Riemer- Meister‘/ zu verleihen.

Se. Kdnigl. Hoheit der Prinz August von Würtcem- berg ist nah Paris von hier abgereist.

Dem Zucker-Fabrikanten Fleischer zu Schwedt ist unterm 16. Márz d. J. ein Patent auf eine Runkelrüben- Presse mit Ersparniß der Säcke und Horden, in der durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesenen Zusammenseßung, auf Acht Jahre, von dem gedachten Termine an gerechnet, für den Umfang des Staats ertheilt worden. i

Angekommen: Der General-Major und Commandeur der 6ten Division, Freiherr von Quadt und Hüchtenbruck 1., von Torgau.

Abgereist: läten Landwehr-Brigade, von Borcke, nah Pommern.

Landtags - Angelegenheiten.

Berlin, 17. März. Von den uns zugekommenen Akten- stúcen in Bezug auf die den Provinzial - Ständen gemachten Allerhöchsten Propositionen theilen wir nachstehend folgende mit:

A. E-n t wf eines Reglements wegen Abhaltung für die Wahlen der Landtags-Abgeordneten und ihrer Stellvertreter.

Wir Friedrich Wilhelm von Gottes Gnaden König von Preu- |

ßen 2c. 2c.

® Verordnen zur Beförderung eines gleichmäßigen Verfahrens bei den

Wablen der Landtags-Abgeordneten und ihrer Stellvertreter, nach an-

folgt: : §. 1. Die Wahl eines Landtags - Abgeordneten und seines Stell- vertreters erfolgt und zwar in von einander getrennten Wahlhandlun- gen für jede dieser beiden Functionen durch absolute Stimmenmehrheit in der Art, daß der Gewählte mehr als die Hälfte der Stimmen der erschienenen Wähler oder zwar nur die Hälfte, aber darunter die Stimme des nah den Lebensjahren ältesten Mitgliedes der Wahl-Versammlung erhalten haben muß. / . 2, Finden sich die Stimmen zwischen Mehreren in der Art daß sich für feinen derselben eine absolute Mehrheit ausge-

getheilt, } (prochen Stimmen erhalten haben, auf eine eugere Wahl zu bringen. §. 3. Sind die Stimmen zwischen Dreien oder Mebreren gleich getheilt, so findet eine fernere Wahl unter ihnen zu dem Ywecke statt, u bestimmen, welche von ihnen auf die engere Wahl zu bringen find. Srgiebt die weitere Abstimmung fein weiteres Resultat als die erstere, so ist die Wahl nochmals zu wiederholen, und falls auch dann noch die Stimmen in derselben Weise getheilt bleiben, sind von denen, welche die gleiche Stimmenzahl erhalten haben, die beiden den Lebensjahren nach Aeltesten auf die engere Wahl zu bringen. §. 4. Hat zwar einer der Wahlfähigen eine relative Stimmen- mehrheit für sich, sind aber nächst ihm mehrere andere mit einer glei- chen Stimmenzahl berücfsichtigt, so ist, um festzustellen, welcher von ihnen mit dem.-ersteren auf die engere Wahl gebracht werden soll, wei- ter über sie abzustimmen. Sind deren mehr als zwei, so isl nach der Bor a uetvergehenden . zu verfahren, and wenn auch die n î 5 s ne Aeltefls a0 g nicht zum Ziele geführt hat, der nach dem Lebens Bei auen ahlen, welche nur zu dem in diesem und dem vorher- gehenden Wit ezeichneten Zwece geschehen, entscheidet die relative Stim- §. 5. Die Wahlstimmen werden mittelst verdeckter Stimmzettel abgegeben, wobei jederzeit die - beiden jüngsten Mitglieder der Wahl-

Versammlung mit dem Einsamm beauftragen sind- sammeln und Eröffnen der Stimmzettel zu

die engere Wahl zu bringen.

Der General - Major und Commandeur der |

hat, so sind diejenigen beiden Wahlfähigen, welche die meisten |

Berlin, Donnerstag den 1gten März

§. 6. Ju jedem Wahl-Termine sind zuvörderst vom Wahl-Kom- miíssarius den Wählern die Bescheinigungen über die gesehene Einla- dung sämmtlicher Wahlberechtigten vorzulegen und ist dies im Wahl- Protokoll auédrücklich zu bemerfen. Demnächst sind in diesem Proto- foll sämmtliche erschienene Wähler mit Angabe des Gutes, auf welchem die Stimme ruht, PPEREE des Wahl-Bezirks, welchen sie ver- treten, aenau aufzuführen. Aus demselben müssen ferner die Art und die Weise der Abstimmung und die Resultate der Wahlen deutlich her- vorgehen.

Fn dem Protokolle müssen die Namen aller, welche überhaupt bei dèr Wahl berücksichtigt sind, mit Angabe derx Zahl der auf sie gefalle- nen Stimmen, vollständig aufgeführt werden. ___§. 7. Diese Bestimmungen gelten auch für die Wahlen der Be- zirfswähler im Stande der Landgemeinden.

§. 8. Die Vorschriften der §8. 1 bis 6 beziehen sich nur auf die Wahlen, welche nach Kreisen oder Wahl-Bezirken stattfinden.

Jn Ansehung der Wablen der einzelnen zu Landtags - Stimmen berechtigten Corporationen der Städte und Landgemeinden bleibt es bei der bisherigen Verfassung.

Landgemeinden find die Vorschriften der §8. 1 bis 6 dieses Reglements zu beobachten. Gegeben Berlín 2c. 2c.

Aus den auszugsweise Folgendes heraus:

Der Zweck dieses Reglements is, ein gleihmäßiges Verfahren bei den Wahlen der Landtags-Abgeordneten und ihrer Stellvertreter her- beizuführen, indem sich ein MRAR N ges Bedürfniß als sehr dringend herausgestellt hat. Verschiedentlihh über die Gültigkeit einzelner Wabh- len entstandene Zweifel und die mehrfache Vergleichung der Wahlpro- tofolle haben ergeben, daß seither ein abweichendes Verfahren stattge- funden hat, und daß die Ansichten der MENG über die Erforder- nisse der Gültigkeit einer Wahl keinesweges übereinstimmend gewesen sind. Es haben sich demzufolge ín einzelnen Fällen große Mängel des Wahlverfahrens gefunden, so daß deshalb mitunter selbst der Bestäti- gung der Wahlen hat Anstand gegeben werden müssen. Um allen fer- neren Mißverständnissen vorzubeugen, hat es daher nöthig geschienen, zu Ergänzung der in den Stände-Gesegen der verschiedenen Provinzen

das bei den Wahl-Verhandlungen zu beobachtende Verfahren detaillirte Vorschriften zu geben.

ad. §. 1. Es is hin und wieder ein unrichtiges Verfahren in der Art bemerkt worden, daß der Abgeordnete und dessen Stellvertreter durch den nämlichen Wahlaft gewählt sind, indem derjenige, der näch dem durch die Majorität zum Abgeordneten Gewählten die meisten Stimmen erhalten hatte, als dessen Stellvertreter angenommen wurde. Wie unzwecmäßig ein solches Verfahren sey, bedarf keiner Auseinan- dersegung, da auf diese Weise der Stellvertreter in der That nicht ge- wählt, sondern durch ein zufälliges Zusawmentreffen von Umständen bestimmr wird. Welches Mitglied der Wahl-Vérsammlung nächst dem zuerst Gewählten am meisten deren Vertrauen besißt, fann fich erst zeigen wenn dieser bei der weiteren Wahl nicht mehr in Betracht omnmit.

Da eine Wahl zum ständischen Abgeordneten das Resultat des vorzüglichen Vertrauens, das der Gewählte bei seinen Standesgenofsen genteßt, seyn soll, eine relative Stimmen-Mehrheit aber, bei welcher der Gewählte, wenn die Stimmen zersplittert gewesen sind, vielleicht nur sehr wenige erhalten haben faun, für dasselbe feinen Beweis giebt, so muß díe absolute Stimmen-Mehrheit hier als ein unabweisliches Er- forderniß betrachtet werden. , /

Daß eine solche vorhanden, wenn über die Hälfte der Stimmen | sh für einen der Wahlfähigen erklärt hat, fann nicht bezweifelt wer- deu, und da die Stimme des (den Jahren nach) Aeltesten der Wähler bei gleichen Stimmen den Ausschlag giebt, oder mit anderen Worten doppelt gezählt wird, so tf durch seinen Beitritt zu der eineu Hälfte

| das Erforderniß erfüllt. i i | ad §, 2. Ergiebt die erste Wahl für feinen der mít Wablstimmen Verlicksichtigten eine absolute Mehrheit, so ist das einfachste und z¡wecck- máßigste Verfahren , diejenigen beiden Wahlfähigen, welche die meisten Stimmen haben, auf eine engere Wahl zu bringen, wo fich dann nach Maßgabe der im §. 1 gegebenen Definition in allen Fällen eine abso- lute Majorität ergiebt. ad §8. 3 und 4. l

| wendbarfeit, wenn mehr als zwei, | sich gleiche Stimmen erhalten haben. i j dreien gleich getheilt sevn, oder, wenn zwar Einer die meisten

Dieses Auskunstsmittel verliert indeß seine An- zwar relativ die meisten, aber unter Die Stimmen fönnen zwischen timmen

| menzahl berücfsichtígt seyn.

Wahlhandlung

anderes Resultat giebt, und hat auch für diesen auf ein Ausfkunfts- mittel Bedacht genommen werden müssen.

Vorzug findet in der oben angeführten, in allen Stände-Geseyen über- einstimmend enthaltenen ( | des áltesten Wählers den Ausschlag giebt, eine Analogie, und wird je- denfalls der Entscheidung durch das Loos VOrIU n seyu. /

ail §. 5. Die Wahl durch Stimmzettel hat sich, sofern nicht der | offenen Äbstimmung zu Protokoll der Vorzug gegeben wird, überall als die zweckmäßigste ergeben. Die Wahl durch Ballottement dagegen ist

mit weit geringerer Sicherheit der Grad des Vertrauens der Wahl-

Versammlung, dessen der Gewählte genießt, beurtheilen. | Qunächst erfordert diese Wahlart einen vorherigen Vorschlag von | Wahl- Kandidaten, welche dem Vorsigenden zu überlassen , bedenklich | scheint, der aber, wenn er der Wahl - Versammlung selb übertragen | wird, zu eínem weitläuftigen (eigentli doppelten) Verfahren führt. Es bleibt dann nichts übrig, als jedem Mitgliede der Wahl-Versamm- lung die Befugniß einzuräumen, einen Wahl-Kandidaten vorzuschlagen. Wird nun von einer großen Mehrheit der nämliche Kandidat benannt, so ist das Resultat des nachfolgenden Ballottements schon im Voraus bestimmt und dieses im Grunde überflüssig; erfolgen aber viele Vor- schläge, so wird eine lange Reihe von Ballottements nöthig, und es ist selbst die Möglichkeit gegeben, daß dieselben vielfach wiederholk, dennoch fein Resultat geben. Ferner is eine absolute Majorität durch das Ballottement sehr schwer festzustellen. Es zeigt sich allerdings durch das Verhältniß der bejahenden und verneinenden Zeichen zu einander, ob der einzelne Kandidat die absolute Majorität der Wahl-Versammlung für fich oder gegen sih hat; aber fie steht darum zwischen ihm und den übrigen, bei denen gleichfalls fich ein Uebergewicht der bejahenden Zei- chen gegen die verneinenden befindet, noch nicht fest, da nicht behaup- tet werden fann, daß derjenige, bei dem über die Hälfte der Zeichen bejahend ausgefallen, einem Anderen gegenüber rüsichtlih dessen das Nämliche der Fall ist, die absolute Majorität habe, weil dieser ein oder

§. 9, Auch bei den Wahlen der Bezirkswähler im Stande der |

b diesem Entwurfe gegebenen Motiven heben wir |

Vorschrift, daß bei gleichen Stimmen diejenige |

einestheils ungleich umständlicher und anderentheils läßt ih nach ihr |

ein paar solher Zeichen weniger rend es C E er bl-Kandidaten ü ie günstigsten Vota für einen Wahi-Ka

ren aber unter der Hälfte der Gesammt-Stimmenzahl besluhen,

faum möglich seyn.

\

j

| j j j

| heimnisses, rüfsichtlih der Abstimmungen | dus wünschenswerth erscheinen, weil allerdings

Î

|

| welche die Stimmzettel zu eröffnen haben,

f | }

| oben beregten Nachtheilen

lte

si ande- dürfte

¡weckmäßig seyn, wenn es si

eine wied DE nied Tie: für alle

[t f, a A dahin

Diese Absiimmungsweise fann nur ) um die Zulafsung E Yurüickweisung einer einzelnen Person handelt ; aber sie fann nicht die Grundlage einer Vergleichung zw schen M reren rüdsihtlich des Grades von Vertrauen, dessen fie genießen , ab? pee Wahl mittelst Ball s bietet i der That neben den

e Wahl mitte allottement etet in h überall feinen wesentlichen Vortheil dar. Werth auf die Bewachung des Ge- legt, fönnte dieser ahlmo- bei demselben durch-

aus Niemand erfährt, wem die einzelnen Wähler ihre Stimme gege-

, während di S ettel freilich denjenigen, ben, während dies bei der Wahl durch Stimm aa s Vnea die Haud-

bleibt. Fndeß fommt der Abstimmung z1 des Bekanntwerdens

Nur wenn man einen sehr großen

schriften der Wähler bekannt find, nicht verborgen in Betracht , daß die Scrutatoren das Geheimniß bewahren verpflichtet find, und daher die Gefahr

| einzelner Wahlstimmen nicht so groß ist, daß deshalb einer unzw el- haft minder angemessenen Wahlart der Vorzug gegeben werden müßte.

U

E q

dieserhalb enthaltenen im Wesentlichen gleichartigen Bestimmungen über |*

erhalten hat, fônnen doch nächst ihm mehrere mit einer gleichen Stim- }

Auch diese Fálle haben daher vorgeschen werden müssen, damit die | unter allen Umständen zu einem Endresultat geführt werden fönne. Bei gleicher Vertheilung der Stimmen unter mehr als | zwei, ist der Fall gedenfbar, daß auch ein wiederholtes Sfrutiuium fein |

_ Wahlbezirk.

Ein hier, dem nah den Lebensjahren Aeltesten einzuräumender ;

| | \

| 1

E o en erwogen, daß Fälle eintreten fönnen, Feyn wird,

«anderen, Mitglieder der Landtags-Versammlung zu berufen, hres Rathes zu bedienen und ihre Mitwirkung Angelegenheiten stattfinden d lassen, und verordnen demzufolge, nach Anhörung des Gutachtens

wegen eines von dem dortigen Provinzial - Landtage dieserhalb zu er- ‘mnennenden Mannes was fol

B... Entwur} nung wegen Einrichtung eines Ausschusses

einer Verord ; der Stände der Provinz

Bir Friedrih Wilhelm voa Gottes Gnaden König von Preu-

ßen 2c. 2c. wo es Uns wünschenswerth

i ial - Landtage zuux in der Zwischenzeit von einem Provinzia e ün 4

in wichtigen Landes- getreuen Stände der Provin

eo...

nserer

t: . 1. Es soll ein Aus\cuß der Stände der Provinz .....- ge- / ider werden, der fich auf Unsern Befehl auch außer dem Landtage

t. h veri mie Zah der Mitglieder dieses Ausschusses seyen Wir auf est.

….. hierdurch f Seine Zusammensegung geschieht in der Art, daß dazu v M, Stande in dem Verhältnisse Mitglieder gewählt wex- den, wie durch das Gesey vom 1. Julius 1823 und die Verordnung vom 17. August 1825 die Zahl der Landtagsftimmen desselben nor-

irt ist, | s Se Landtags-Marschall, dessen Function zu diesem Zwet künftig

auch nah dem Schlusse des Landtages fortdauern soll, bis dabin, daß der Landtags-Marschall für den nächstfolgenden Provin ial-Land- tag ernannt worden, Mitglied und Vorsizender des Ausschusses, Der- selbe wird in die Zahl der Ausshuß-Mitglieder des Standes, welcheux er als Landtags-Mitglied angehört, in der Art mit eingerechnet, daß während der Dauer seines Amtes für jenen ein Mitglied weniger zuu Ausschusse gewählt wird.

8. 3. Die zu diesem Behuf erforderlihen Wahlen erfolgeu auf versammeltem Provinzial-Landtage von jedem Stande ín sich nah ab- solüter v ptjenmkcbavher its mrs :

Für jedes Ausshuß-Mitglied wird ein Stellvertreter gewählt.

Die Wablen bedürfen Unserer Bestätiqun 8. 4. Die Amts-Wirksamfeit der Aunsschuß-Mitglieder währt von einem Provinzial-Landtage bis zum anderen. j

Ein in den Ausschuß gewählter Abgeordneter bleibt dessen Mit- lied bis zur Eröffnung des nächsten Landtages, auch wenn die Wahl- Periode, ür welche er als Landtags - Abgeordneter gewählt is, inzwi-

schen ablaufen sollte. : 6. 5. Den Ständen wird überlassen, die Wahrnehmung der außer

dem Landtage vorkommenden Geschäfte ständischer Verwaltung deu nach den vorstehenden Bestimmungen zu bildenden Ausschusse, auch nach dem Bedürfnisse einem innerhalb desselben zu bestellenden engeren

Ausschusse zu übertragen. Wegtst des Zusammentritts des Ausschusses zu diesem Zweck und

der Behandlung der derartigen Geschäfte werden weitere Bestimmun-

gen vorbehalten. ; §. 6. Die Kosten der Ausschüsse werden in derselben Art, wie die

allgemeinen Landtags-Kosten aufgebracht.

Provinz Schlesien. Breslau, 13. März Der Stände-Versammlung ist als

neues Mitglied hinzugetreten: der Graf von Potworowsky auf Schwusen, als citterfchafetichér Abgeordneter für den Glogauer

Gestern und heute sind, in der ten und Tten Plenar-Sibung des Landtages, folgende Gegenstände zur Berathung und Beschluß- nahme gekommen :

Pro p. XU1. des Allerhôchsten Dekrets vom 23. Februar d. J.: Der Entwurf eines gemeinen Ber grechts, nebst einer Instruction über die Verwaltung des Berg-Regals, entspricht dem Zwecke, die einzelnen, in ihrem Jnhalte zum großen Theile gleich- lautenden Berg-Ordnungen der Monarchie, in ein allgemeines Geseßz zusammen zu fassen, die provinziell „„beizubehaltenden berg- Letildetr Bestimmungen übersichtlih anzuschließen, und somit die Verhältnisse der Berg - Eigenthümer gegen den Staat, gegen die Grundbesißer und unter einander selbst““, festzustellen. Der Landtag nahm die Ueberzeugung, daß mit dem geseßkräftigen Erlaß des im Entwurfe vorliegenden gemeinen Bergrechts manche Verbesserung des en bestehenden, jedoch zugleich eine wesentliche Umgestaltung der für die Eins Schlesien so hochwichtigen Bergbau - Verhältnisse eintreten müsse und erachtete in leßterer Beziehung es für unumo änglich nothwendig, daß den Bergbau- Treibenden , deren finanzielles und Rechts- Interesse hierbei in nächste Berührung komme, ein ausführliches Gehör oute werde. Der Wunsch hiernach hatte sich auch Seitens der Derg- bau-Gewerke bereits durch den Antrag kund gegebas an E E rathungen des vorbearbeitenden Landtags - Au usses d e Deputation aus ihrer Mitte Theil nehmen zu dürfen f Ge- Antrag jedoch nach dem Organismus und de E vie chäfts - Ordnung des Landtags, ohne höhere ische Cor : stattzugeben n: Bs eine außer L ter tion und Verst ung Dee 1 7E zulässig geschienen, da der betreffende O