1841 / 77 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

‘ven Materialien an die Landtags-Mitglieder auédrück- AUN DeE S Ligen Gebrauche vertheilt worden. In Betracht daher, daß der hohe Gesesgeber das ständische Gutachten über den vorliegenden Entwurf, mit spezieller Rücksicht auf die davon zunächst berührten Sonder-Interessen, gewärtigen wolle, hat sich der Landtag zu dem allerunterthänigsten Antrage vereinigt, ¿daß der Srtánde-Versammlung gestatket werden möge, zur Bearbeitung dieses Gegenstandes, in gleicher Weise wie dies bereits bei ande- ren Veranlassungen, namentli bei der Revision der Provinzial- Gesche, geschehen eine besondere Kommmission aus ihrer Mitte zuA , mit de Ege ; B een Se e De Ssnzahl qualifizirter Mitglieder der Bergbau-Gewerke hinzuzuzichen, R der Hsufgabe: die Resultate ihrer Prüfung dem nächsten Landtage vorzulegen.““ :

Die diesfállige Adresse soll unverzüglich abgcfaßt und mit der Bitte um. baldige Absendung an Se. Königl. Majestät, dem Landtags-Kommissarius überreicht werden, in der Hoffnung, die Allerhdchste Entschließung darauf noch vor dem Schlusse des ge- genwärtigen Landtags zu empfangen. G

Pro p. V1l. Die Errichtung eines besonderen Ober-Appel- lations-Gerichts für die Provinz zur Aburtelung der Prozeß- uad Untersuchungssachen als selbständige Spruch-Behörde zweiter Instanz, und frei von allen Verwaltungs-Geschäften, namentlich von Aufsichts-, Einrichtungs-, Anstellungs-, Beschwerde-, Verlassen- schafts-, Pupillen-, Hypotheken- und Kassensachen, für welche Einrichtung gewichtige Motive und die Erfahrung in denjenigen Provinzen sprechen, wo dergleichen Gerichte schon vorhanden, ward als hôchst wünschenswerth einstimmig anerkannt, und deren Vollzug von Sr. Königl. Mäjestät erbeten.

Prop. 111, Der Entwurf einer Verordnung über die Laudemial-Freiheit des durch Ablösung von Diensten, Ab- gaben, Grundgerechtigkeiten und anderen Belastungen gegen Ka- pital, erhöhten Kaufwerths eines laudemialpflichtigen Grundstücks, dient zur Erläuterung der §§. 720—721. Tit. 18. Thl. 1. des Allgemeinen Landrechts, und beseitigt die hierin bei mehreren Gerichten vorwaltenden Zweifel und Abweichungen. Diskutirt wurde über die Konsequenzen, welche aus dieser Verordnung auch auf solche Werths-Erhdhungen , die in der Entwickelung der In- dustrie und in der natürlihen Umgestaltung der Zeit- und Preis- Verhältnisse beruhen, möglicher Weise zum Nachtheil des Berech: tigten gezogen werden und zu neuen Prozessen Anlaß geben fönn- ten. Der Entwurf wurde jedoch, geleitet von Billigkeits-Rück- sichten gegen den Verpflichteten mit beschlußfähiger Mehrheit an-

znomzen. O Pro p. IX. Die entworfene Verordnung über die Wieder- Einführung der Legitimations-Atteste beim Pferdehandel, erachtete die Stände-Versammlung in ihrer Mehrzahl für wün- schenswerth, und stellte in ihrem Gutachten- einige nothwendig scheinende Ergänzungen, namentlich wegen Freilassung eines ange- haltenen Pferdes zum Gebrauche des' Besibers, gegen Kautions: Bestellung zur Allerhöchsten Erwägung.

Prop. X1. Der- Geseb- Entwurf, wonach die nach dessen Publikation vorbedungenen Erbpachts-, Erbzins- und Zins- Gerechtsame auf einseitigen Antrag des Verpflichteten, nicht abldsbár seyn sollen, ohne daß: dies dur ausdrüliche vertrags- mäßige Bestimmung eingeräumt worden, wurde ebenfalls über-

Thatsachen wahr sind; wenigstens sind wir im Stande, dasjenige zu bestätigen, was über die Stimmung des Wiener Kabinets gesagt wird. Herr von Saint-Aulaire hat nach Paris geschrieben, daß der Fürst Metrernich úber das- Benehmen des Divoan em- pôrt sey. Die Ehre der Mächte ist in der That dabei betheiligt, daß man ‘ni{t glaube, sie seyen Schuld an_dem unredlichen Ver- fahren der Pforte, die sich erlaubt, den Charakter ihrer Juter- vention zu entstellen. Die Türkischen Minister benußen ihre Lage mit jener Unverschämtheit, welche Leuten eigen ist, die ohne ihr Zu- thun zum Glücke gelangt sind. Sie hatten lange Zeit vor Meh- med Ali gezittert; und jeßt, wo man denselben gedemüthigt' hat, eigen sie sich eben so unbarmherzig, als sie früher feige waren.

an darf sich darübèx nicht wundern; es is dies die gewWbhnliche Reaction bei gemeinen Naturen. Aber die Mächte sehen gewiß ein, daß ihre Würde es nicht erlaubt, si solchen jämmerlichen Leidenschaften zuzugesellen. Man betrachtet die orientalischen An- gelegenheiten schon als abgemacht. Die Repräsentanten der Mächte hatten am 5ten d. M. in London ein Schlußprotokoll unterzeiä- net, und es dem Herrn Guizot mit der Aufforderung zugefertigt, dasselbe für Frankrei mit zu UUiGjOMRE Wenn die Kabinette schen werden, daß man sich in Konstantinopel bemüht, die Arran- gements zunichte zu machen, welche sie mit so großer Mühe in London zu Stande zu bringen suchen, so wird die von dem Für- sten Metternich ausgedrücfte Gesinnung allgemein getheilt werden.“

Die zur Prúfung der Kolonial-Angelegenheiten niedergeseßte Kommission hat als Grundsaß aufgestellt, daß die Kolonicen eben so wie die anderen Theile des Französischen Reiches in der De- putirten-Kammer repräsentirt werden müßten. Die Regierung, der dieser Beschluß mitgetheilt worden ist, wird, wie es heißt, den Kammern cinen, auf jenen Grundsaß basirten Geselß-Entwurf vorlegen.

Man erinnert sich, daß, als in der Gazeite de France die ersten dem Könige zugeschriebenen Briefe erschienen, der Messager sogleih mit der Behauptung auftrat, daß es falsche oder verfálshte Dokumente wären. Dieser Acußerung halber, leitete die „Gazette de France‘/ einen Prozeß wegen Disffamation gegen den verantwortlichen Herausgeber des „Messager“ ein. Die Parteien waren zu heute vor das Zuchtpolizei-Gericht gela: den, aber auf Gesuch des Vertheidigers des „Messager“ ward die Sache auf acht Tage verschoben.

Die Pairs-Kammer hat in ihrer gestrigen Sißung den Geseß Entwurf über den Generalstab der Marine mit 160 Stim- men gegen 11 angenommen.

Eine telegraphische Depesche aus Bayonne vom llten d. meldet, daß der Spanische Finanz-Minister, Herr von Gamboa, seine Entlassung eingereiht und daß Herr von Ferrer jenes Mi- nisterium interimistisch übernommen habe.

Am l5ten d. M. wird die diesjährige Gemälde- Ausstellung eröffnet werden. Der Katalog wird über 3000 Nummern ent- halten; aber es heißt, daß die Qualität der Quantität nicht ent- sprechen werde. Die Herren Vernet, Jngres, Delaroche, Decamps und Ary Scheffer stellen in diesem Jahre nichts aus; dagegen sollen einige sehr {dne Gemälde von Herrn Delacroix eingesandt worden seyn. Auch“ Gudin und Wintherhalter sollen Ausgezeich- netes geliefert haben.

Das neue Engagement der Mlle. Rachel bei dem Theâtre

wiegend angenommen.

Zeitungs-Nachrichten.

Mus Lan di

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 5. März. Se. Majestät der Kaiser hat den Einwohnern der Bezirke der Militair- Kolonie der Kaval- lerie, eben so wie den Klein-Russischen Kosacken, eine Erleichte: rung in Ecfúllung ihrer Militairpflichten gewährt und unterm 23, Januar d. J. durch das

das andere stattfinden, dann aber stets aht Rekruten auf tausend Wh Seelen nah den gegenwärtig für die Rekruten-Aushebungen in F Befehl des der Militair - Kolonie der Kavallerie bestehenden Bestimmungen F Aumale, Oberst-Lieutenant des 2sten Linien-Regiments, welches in | ausgehoben werden. 2) Die erste derartige Rekruten - Aushe- F

bung in der Militair- Kolonie der Kavallerie soll im Januar F

1843 beginnen, dagegen im Jahre 1842 gar keine Rekruten-Aus- * hebungen in gedachter Kolonie stattfinden. 3) Die Dienstzeit fár die Militair - Kolonisten wird auf 20 Jahre festgestellt, und

zwar sollen dieselben 15 Jahre bei den aktiven Truppen dienen,

die übrigen 5 Jahre aber auf unbestimmte Zeit beurlaubt und während dieser Zeit den Sapassnyje-Truppen nach den für diesel- ben bestehenden Bestimmungen zugetheilt werden. 4) Nach Ab- lauf der gedachten 29 Jahre kehren die Militair - Kolonisten zu ihren Familien in ihren früheren Stand zurück. 5) Alle Kinder von den aus der Militair-Kolonie ausgehobenen Soldaten niede- ren Grades, welche während der Dienstzeit der Lebteren geboren werden, werden nicht Kantonisten, sondern verbleiben ihren in der Mislitair-Kolonie angesiedelten Familien

St. Petersburg, 10. März. Der Minister - Staats- Secretair des Großfürstenthums Finnland, Graf von Rehbinder, ist am ôten d. M. mit Tode abgegangen.

A antretO.

__ Paris, 12, März. Der Moniteur parisien (der bekannt- lich nicht als halb amtliches Blatt betrachtet werden muß) enthält folgenden Artikel: „Die Berichte aus dem Orient haben nicht die ganze Wichtigkeit, welche ihnen diesen Morgen gewisse Journale bei- - messen. Der Ferman, welcher die Bedingungen umfaßt, die Mehmed

Ali zurückgewiesen, ist das Werk einiger Leiter des Divans, der nämlichen, . welche sich seiner Zeit geweigert hatten, der Zu- rúcénahme des Abseßungs-Dekretes beizustimmen, welches indeß noch auf Anfordern der mit der Türkei allirten vier Mächte wi- derrufen wurde. Es ist aller Grund vorhanden zu glauben, daß die Mehrzahl dieser Mächte gegenwärtig die nämlichen Gesin- - nungen hat, welche sie damals veranlaßten, bei der Pforte Schritte zu Gunsten Mehmed Ali's zu thun. Briefe aus Wien melden, daß das Oesterreichische Kabinet sich ganz laut über den lesten Hattischerif beschwert, und ihn, als einen förmlichen Wi-

È Toulon und Marseille erhalten, sprechen von militairischen Rü- Kriegs - Ministerium befohlen: À 1) Die Rekruten - Aushebungen in der Militair - Kolonie der F

Kavallerie sollen nicht mehr jährli, sondern nur ein Jahr um F

français ist noch nicht zu Stande gekommen; und dieselbe wird

am sten k. M., wo ihr jeßiger Kontrakt abläuft, vorläufig eine

Reise in die Departements machen. Jn Marseille erhält sie für zehn Vorstellungen 15,000 Fr. Später wird sie sich wahrschein: lich nah England begeben, wo Herr Laporte ihr für jede Vor- stellung 3500 Fr. bewilligt haben soll.

Börse vom 12. März. Trob der schlehteren Notirungen

| aus London war doch heute die Rente in Folge des Artikels im

„„Moniteur parisien‘ gefragter als gestern. Die Iproc., welche

zu 76.40 erdffnete, schloß zu 76.70, und die dproc. stieg von |

110, 50 auf 110, 90.

tx+t Paris, 11, März. Die Briefe, welche wir aus Algier, stungen, die mit großer Thätigkeit betrieben und dem neuen Se- neral-Gouverneur unserer Afrikanischen Besißungen gestatten wer- Iden, gegen die Mitte des Aprils den Feldzug zu eröffnen. Zwei F unserer Prinzen werden nach Algier gehen, um dort unter dem enerals Bugeaud zu kämpfen.

Afrika steht, reist hon heut ab; der Herzog von Nemours, wel- cher das Kommando einer Division übernimmt, wird seinem Bru- der ín einigen Tagen folgen. Die Offiziere der Afrikanischen Armee, welche während des Winters nach den zwei mühseligen Feldzügen Urlaub erhalten hatten, fangen gleichfalls {on an, Paris zu verlassen, um bei Zeiten in Afrika einzutreffen und an dem Feldzuge theilnehmen zu können.

Es ist, wenn ich nicht irre, die sehszehnte große Expedition gegen die Araber in den zehn Jahren, während welcher wir die Eroberung ihres Landes versucht haben. Hierbei sind jedoch we- der die Verproviantirungs- Expeditionen, die wir mehrmals nach Tlemcen, Mostaganem u. \. w. zu unternehmen genöthigt waren, noch die untergeordneten Expeditionen, die uns den Besiß von Blida, Koleah, Oran, Arsews, Mostaganem, Dschidschelli, Bona, Budschia, Milah, Setif u. #. w. verschafften, mitgerechnet ; ferner auch nicht die Fouragier-Expeditionen und die Razzias, die seit einiger Zeit \4mmtlich mit großem Erfolge und oft auf große Entfernungen hin ausgeführt wurden; ebenso wenig die endlosen Vorposten-Gefechte, die kleinen Streifzüge welche wir täglich auf das feindliche Gebiet unternehmen und die oft ziemlich langen und mit Gefechten untermischten mislttairischen Promenaden der Garnison von Konstantine. Wenn ich daher sage, daß wir die sehszehnte Expedition auszuführen im Begriff sind, so meine ich, daß seit dem Jahre 1830: zum sehszehnten Male ein wirkliches Armee-Corps den Feldzug in der Absicht eröffnet, um den Ara- bern, wo und in welcher Anzahl man sie auch treffe, was nicht immer leicht is, eine Schlacht zu liefern, mit einem Worte, den e Krieg zu führen, so gut dies in einem solchen Lande môg- lich ist.

Sechzehn Feldzüge in zehn Jahren, viertausend Tage eines Kamvyfes, der sich fast gleichzeitig über einen Raum ausdehnte, welcher der Länge nach mehr als 200Lieues und einen Flächen-Jnhalt von mehr als hundert Quadrat-Lieues umfaßt! Und was haben wir dadurch erlangt? Die Provinz Konstantine ausgenommen, besißen wir in der That nur das Terrain unter unseren Füïen und im Bereich unserer Kanonen; unsere Armee ist noch genöthigt, alle

derspruch gegen den von den vier Mächten dargelegten Wunsch betrachtet. Die gut unterrichteten ¡‘Personen glauben , daß der Sultan die in diesem Manifeste: aufgestellten Bedingungen mo- ‘difiziren wird, wann-er' den schlimmen Eindruck, den dasselbe auf seine Allürten gebracht hat, kennen wird. Es wird dem- nach in der Lösung dieser Angelegenheit e e Zögerung eintre- - ten, allein zuleßt wird, sich Alles arrangiren." Die Presse

Subsiftenz - Mittel aus Europa zu beziehen; noch, im vorigen Jahre EabeA die Araber bis an die Mauern von Algier unsere ersten düûrfeigen Kulturversuche mit Feuer und Schwert gern )s tet; jeßt sind die Stämme überall unter den Waffen und n! 1s deutet darauf hin, obwohl 'es behauptet wird, daß sie geneigte wären, als am ersten Tage, den Frieden und unsere Herrschaft anzunehmen.

bemerkt zu obigem Artikel: „Wir glauben, daß die angeführten

Dies ist die Wahrheit und ich habe“sie hier ausgesprochen,

Der Herzog von |

weil ih weiß, daß sich in Deutschland fr unsere Afrikanische Armee stets eine Sympathie zu erkennen giebt, deren edelmüthige Aufrichtigkeit ih selbst zu würdigen Gelegenheit hatte. Warum auch die Wahrheit verhehlen? Frankreich könnte nur dann ein Interesse dabei haben, wenn es sih des Kampfes, den es unter- nommen, unwärdig gezeigt, wenn es sich Schlasfheit und Furcht- samkeit hâtte zu Schulden kommen lasscn. Dies is, dem Him- mel sey Dank, nicht der Fall; die tapferste Armee Europa's hätte dort niht mehr thun fönnen, als unsere Afrikanische Armee gethan, und das Land hat é tei

z hat, unter gewiß sehr s{chwierigen Umständen, nicht aufgehört, seinen energischen Willen dadur zu erkennen zu geben, daß es mit jedem Jahre die Hülfemitrel än Menschen und Geld vermehrt, die zur Disposition des Krie §5 Ministers gestellt werden, um die Herrschaft Frankreichs im Nor: den von Aftrifa definitiv zu begründen. Jeßt b ; j ß : eträgt das spe- zielle Budget von Algier mehr als 60,000 Mann und 60 Mil- lionen Franken, also mehr als das Budaet fast aller der kleineren Staaten Europa's. Dies sagt Alles. Jch behaupte jedoch nicht daß wir gar keinen Fehler gemacht haben, und daß, wenn wir noch einmal von vorn anfangen kdnnten, wir genau in dieselben Jrrthümer verfallen würden, wie bisher. Jch meinerseits glaube an Nie- mandes Unfehlbarkeit, weder an die eines einzelnen Menschen, noch an die cines ganzen Volkes; aber ich glaube, daß wir fkei- nen Hauptfehler begangen, und da wir denn doch unser Blut und unser Geld hingeben mußten, weder um das Eine, noch däs Andere gefeilsht haben. Wenn wir noch nit weiter gekommen sind, so liegt dies an einer Menge von Hindernissen, die wir, troß der unausgeseßten Energie unserer Angriffe, noch nicht alle zu Überwinden vermochten; es liegt an den bewundernswürdigen Widerstande der Araber-Stämme, der, wenigstens in den Pro- vinzen Oran und Algier, kein anderes Resultat haben wird, als vollständigen Sieg, oder gänzlichen Untergang, Zerstreuung oder allmáliges Zurückdrängen der Araber nach der Wüste; es liegt endlich an dem sozialen Zustande des Landes, an der Natur des- selben, die Alles gegen den Angriff und Alles für die Verthei- digung gethan hat.

Erlauben Sie mir daher, Jhnen eine kurze Uebersicht von den Haupt-Schwierigkeiten zu geben, die bisher die Forschritte unserer Waffen aufgehalten haben und noch lange Zeit aufhalten werden. Es kann dies als eine Art Einleitung dienen und mir fünftighin viele Wiederholungen ersparen. Also zur Sache.

Der moralische Zustand des Landes. - Jch werde zuerst, aber nur um der Sache zu gedenken, jenen blinden Fa- natismus erwähnen , der allen muhammedanischen Völkerschaften eigen ist. Aber der Fanatismus in Algerien hat etwas Eigen- thümliches, welches vielleicht die moralische Energie des Wider- standes verdoppelt, den wir in diesem Lande finden. Jn der That stehen die Menschen, die man in Europa harbaresfische Piraten nennt, bei ihren Glaubensgenossen in einem ganz beson- deren Rufe des- Muthes um der Heiligkeit. Bis zum Jahre 1830 glänzten sie im Jsölam mit jenem ritterlichen Heiligenschein dies is das passende Wort, ‘den lange Zeit hindurch die Johanniter-Ritter von Jerusalem besaßen. Gleich diesen eskortire- ten sle die Pilger, welche nach den heiligen Orten wallfahrteten, gleich diesen waren sie in beständigem Kampfe gegen dic Ungläubigen. Während der Halbmond durch Oesterreih und Rußland ‘in der Türkei und in Persien, durh Frankreich in Aegypten , durch England in Indien gedemüthigt wurde , seßte das siegreiche Al- gier den heiligen Krieg fort und zwang die meisten christlichen Staaten den erniedrigenden Tribut zu zahlen, den“ der Koran allen Ungläubigen auferlegt. So war Algier deè Trost der mus selmännishen Welt, Und der Ruhm seiner Reis oder Heerführer war groß in allen dem Halbmond unterworfenen Ländern. Wenn die Muhamedaner auh noch nicht, wie wir, Journale haben, um die Neuigkeiten {nell zu verbreiten, so bieten ihnen doch ihre Lebensweise, ihr sozialer Zustand und die Gesebe ihrer Re- ligion weit wirksamere Verbindungs - Mittel dar, als man auf den ersten Blick glauben möchte. Größtentheils Nomaden und mit einer- erstaunlichen Leichtigkeit der Ortsveränderung begabt, führen sie unzählige Heerden und ungeheure Karavanen von den äußersten Enden der Afrikanischen Wüste dis zu den Gränzen China’s. Außerdem legt ihnen der Koran die Pflicht auf, we- nigstens einmal in ihrem Leben die heilige Stadt Mekka zu be- suchen und Buirkardt zähite daselbst im Jahre 1813 rnehr als 30,900 Pilger, die von ailen Theilen der muselmännischen Welt dort zusammengestrômt waren. Auf diese Weise verbreiteten sich die Neuigkeiten durch das Geschwäß der Karavanen , in den Standlagern dieser Hirten, in den Bivouaks der Pilger, in den Basars und in den Moscheen zuweilen mit ungemeiner Schnelligkeit. Im Jahre 1812 erfuhr die Englische Regierung in Indien das Resultat der Schlacht an der Moskwa und den Brand von Moskau durch Karavanen lange vorher, ehe Europäische Schiffe ihr diese Nachricht überbrachten. Hierdurch wird es begreiflich, wie der Ruhm von Algier sich in Afrika und Asien verbreitet hatte und wie derselbe in eben dem Maße stieg, als der Halbs- mond fast úberall dem Europäischen Genie unterlag. Dieser Ruhm war so fest begründet, daß Muselmänner in anderen Ländern ein religidses Werk zu thun glaubten, wenn sie dem Schabe der Stadt Algier ihr Vermögen vermachten, wie ehemals fromme Christen den Commenden des Maltheser-Ordens. Alle diese Um- fände hatten in der Bevölkerung von Algier eine Art von point d’honnecur und einen Christenhaß erzeugt, der dort mit etner Hefe tigkeit und Energie auftritt, wie vielleicht in feinem anderen Lande des Jólams. Éin Kriegslied, welches jeßt unter den Zelten der Stämme gesungen wird, und dessen Ueberseßung mir ein Offizier der Afrikanischen Armee Übersandt hat, erinnert mit eben so viel Stolz und Schmerz an die Zeit, wo der Ruhm von Algier den Trost der Kinder des Propheten und den Schrecken der a, bigen bildete. Diese Poesie, voll von einer wilden Energie, Queßt wit einem beredten Aufrufe zum Märtyrerthum dessen die Släu- bigen theilhaftig werden würden, welche im Ne gegen die Christen sterben. Der Verfasser hat das Beispiel gegeben, er ist

durch eine Französische Kugel getödtet worden. | ; Der Le Zataus das Landes. Wenn man im civi-

iti 8 Sriva führt, so is der Gewinn einiger Schlach- listéten Eatopn FORAS hinreichend, um der feindlichen Armee den Besiß einiger Städte zU verschaffen, wo die Fäden einer komplizir- ten Verwaltung zusammenlaufen, wo sich die Interess enundAngelegen- heiten einer Provinz konzentriren, wo sich eine große Anzahl von Verbindungsstraßen vereinigen, und der Besis dieser Städte reicht hin, um den Widerstand völlig aufzuheben. Dies ist namentlich dann der Fall, wenn es der feindlichen Armee gelungen ist, sich der Hauptstadt des Landes zu bemächtigen, wo die Regierung ihren Siß hat. Dann muß der Besiegte sich dem Geseße des Stärkeren unterwerfen, denn außerdem, daß nunmehr sein Ver- theidigungs - System nah solchen Niederlagen nur noch sehr ge- ringe Resultate haben kann, is der Sieger in der That Herr aller großen Interessen des Staats, Herr des Vermögens Aller, Herr aller Mittel der organisirten Gewalt, und überdies findet er auf dem Lande und in den Städten Steuerpflichtige, welche

und Transport - Mittel liefern und In Afrika findet sich von dem Allen nichts. kennen faum die ersten Elemente einer regelmäßigen Verwaltung, se sind grditentheils Nomaden. das Lager in einem Augenbli abgebrochen; Greise, Frauen und |

- genöthigt „¿- alle , "_JIm Sommer macht die große Hiße unseren, nothwendig

fünf Paketen Patronen und Lebensmitteln auf acht Tage, ' auf

ihm die Kriegskosten bezahlen müssen, Frohipslicheigs, die e rbeiten ; Die Einwohner

Wenn der Feind erscheint, ist |

Kinder beladen die Lastthiere, treiben die Heerden, welche den eigentlichen Reichthum der Stämme bilden, vor sich her, während die Krieger den Rückzug deen und jeden Busch, jeden Felsen, | jede Schlucht benußen, um den Marsch des Angreifenden aufzu: | halten und daturch den Jhrigen Zeit zu verschaffen, alle ihre Reich-. thüûmer in Sicherheit zu bringen, dann vershwinden sie, ehe man si{ dessen versieht. Hier gewinnt man durch eine Schlacht nur das Schlachtfeld und einige Leichen, nichts weiter. Es giebt al- lerdings auch einige Städte in Algerien, aber sie sind von den

verachteten Rassen der Juden und Mauren bewohnt, die in dens Augen der Araber nichts repräsentiren. Welche Städte, Algier | und Konstantine ausgenommen, haben sie gegen uns vertheidigt? Keine. Abdel Kadel selbst lies Mascara, Blida, Koleah, Me- | deah, Miliana in Brand stecken, als wir uns derselben bemäch- tigen wollten; wir fanden nichts, als Ruinen, wo wir meisten- theils nicht einmal unsere Garnisonen unterbringen konnten. Wenn es uns daher in der Provinz Konstantine besser geglückt ist, als in den Provinzen Algier und Oran, so liegt dies darin, daß jenes Land weit mehr industrielle und kommerzielle Jnteressen hat, als die beiden anderen Provinzen; weil es eine weit größere An- zahl von Städten und in den zahlreichen Bergketten, die es nach allen Richtungen durchziehen, eine zahlreiche Bevölkerung besibtzy die durch ihre Dörfer, ihren Ackerbau und ihre Jndustrie an de

Boden gekettet ist; weil die Bevölkerung der Thäler eine ander Rasse is, als die der Gebirge, mit der sie sich nicht vermischt und die in zu engen Thälern lebt, als daß das Nomaden- Lebe sich dort hätte ausschließlich entwickeln können, wie in der nu@}

von Arabern bewohnten Ebene von Oran oder Algier; es lieg

mit einem Worte darin, weil der Mensch in diesem Lande E

Familie, seine Hülfsmittel, Das, was ihm theuer ist, ni möchten; so viel aber weiß ih, daß, wenn sie alle andere Privi-

so leicht fortshaffen kann. Interessen beeinträchtigen, au sind die Stämme im Allgemeine treu, und in diesem Jahre haben mehrere den in Konstantinopel kommandirenden General ersucht, ihnen Soldaten anzuvertrauen, die sie mit der Europäischen Landwirthschaft bekannt machen könnten.

Die physishe Beschaffenheit des Landes. Die Regentschaft Älgier besteht bekanntlih aus der langen Kette des Atlas mit zwei \{hmalen Abfällen gegen Norden und gegen Sü- den. Daher fehlt es an einem großen Wasserlaufe, den wir zu einer guten Vertheidigungs - Linie machen könnten; alle Flüsse in Algerien sind fast auf ihrem ganzen Laufe durhwatbar. Auch das Gebirge ist für uns, die wir bei allen unseren Expeditionen ein ungeheueres Material mitschleppen müssen, nur ein Hinder- niß; für die Araber ist es ein Leichtes, das Gebirge zu passiren und täglich sehen wir sie mit ihren unermüdlichen Rosen Abhänge im Galopp hinaufreiten, wo unsere Infanterie, die doch hinsichtlich des Marschirens und der Gewandtheit ihres Gleichen sucht, nur mit Mühe folgen kann. Was haben wir da zu hoffen, wenn wir mit so endlosen Zügen von Gepäck operiren müssen? Die | meteorologische Beschaffenheit des Landes ist uns nicht weniger ungünstig, denn sie macht jede große Operation unmöglich. Im Winter ist uns die strenge Kälte im Wege, denn sobald wir unsere Kantonnements verlassen häben, sind unsere Truppen Nächte unter freiem Himmel zuzubringen.

mit \{werem Gepäck beladenen Soldaten jede Bewegung | unmöglich. Der Anfang des Frühlings und das Ende des Herbstes sind stets durch Regen von unglaublicher Heftigkeit und Dauer bezeichne. Wehe der Expedition, die von dieser furchtbaren Sündfluth überrascht wird! Ein Deutscher Offizier, der den zweiten Feldzug nah Konstantine mitmachte, erzählte mir, daß während der vier Tage und vier Nächte, tie der Ein- nahme der Stadt vorhergingen, die Französishe Armee jener | Plage ausgeseßt gewesen sey. Der Boden war so aufgeweicht, | daß die Soldaten, um zu s{chlasen, kein anderes Mittel sahen, | als das Bajonet von den Flinten abzunehmen, den Kolben gegen | die Erde und die Mündung gegen die Brust zu stemmen, um | auf diese Weise ihrem erschöpften Körper einen Stüßpunkc zu verschaffen, dessen Gleichgewicht jeden Augenbli gestört wurde, dénn an Niederlegen auf den Boden war nicht zu denken, man | würde buchstäblich im Schlamm ertrunken seyn. Als cine benach: | barte Anhöhe mit Kanonen besebt werden sollte, waren zweihundert | Pferde kaum im Stande eine einzige Kanone in dem Schlamm, worin | fie versunken war, in Bewegung zu seßen. Damals spannten sich die |

gelang es ihnen endlich, die Batterie aufzustellen. Freilich unter- lag auch eine große Anzahl Soldaten den Anstrengungen. Es bleibt. uns in der That zum Operiren nur die Zeit vom April bis Ende Juni im Juli verlieren wir der Hiße wegen immer | viele Leute am Schlagflusse und vom Anfange des Septem- | ber bis gegen die Mitte des Oktober. Wenn endlich das Klima | von Algier an sich sehr gesund is, so sind es doch keinesweges | alle Theile der Regentschafr. Um das Land gesunder zu machen, | bedarf es der Arbeit des Menschen, und diese mangelt völlig seit | Jahrhunderten. Die Ebenen und die Thäler, wo sich alle von | den Bergen herabströmenden Gewässer sammeln, und für deren Abfluß nicht gesorgt ist, sind daher durch Sümpfe verpestet und erzeugen die unseren Soldaten so gefährlichen Fieber. Der Na- tur Überlassen, bieten fast alle Gipfel des Atlas einen erjhreckens- | den Anblick von Unfruchtbarkeit dar; ihre Erddecke ist in die | Thäler hinabge\pült, und sie gewähren dem Soldaten kein | Hülfsmittel irgend einer Art. Die Thäler sind übrigens | troß ihrer unbestreitbaren und wunderbaren Fruchtbarkeit für den Soldaten oft ein noch ungesunderes Operations- Terrain, | weil er da nicht einmal Holz findet. Verwüstet durch die Sorg- losigfeit der Araber oder verbrannt, um als Dünger für ihre erbärmliche Acker: Kultur É dienen, sind. die Wälder von dem Boden der Regentschaft ast verschwunden. Bei der Expedition nach Konstantine trug jeder Soldat, außer seinen Effekten, den

dem Tornister noch ein kleines Búndel Holz, um die Suppe B (N Hierzu kommt noch, daß man, da es nirgends etwas Lie L L giebt, nothwendig für die ganze Dauer des Feldzugs ardt GLR A und alles für die Hospitäler Erforderliche mit- É nug muß, und da es nirgends Landstraßen und Wege giebt, lichste 1d fiwd ge e Material auf die kostbarste, umständ- thi ere forts 4 xen. gste Weise, nämlich auf dem Rücken der Maul- és. sind die großen Schwierigkei ie wi

gkeiten, gegen die wir zu

L E e noch die anfängliche Unbekanntschaft tit , ven Sitten, den Gebräuchen der Bevölkerung zu

rechnen, die wir besiegt : v0 noch eine lange Zeit E D L L Ne

nen. Wir werden ohne Zweifel noch lange angegriffen

Unfähigkeit, zu kolonisiren, beshuldigt werden; aber wie langer

Zeit bedurften nicht die Rômer von dem ersten Punischen Kriege

bis auf Sylla, um ihre ? z /

gen? Hatten sie, diese Meister in der Kolonisirung, zehn Jahre | pes Die Ï

gethan, wie wir seit 1830?-

# zu Gemeinde-Aemtern zuließe, am Ende auch alle anderen Privilegien

Dort können wir jeden Augenblick di)

| vermuthlich das ganze Jahr hindurch den Unternehmungsgeist in | Präsidenten der Vereinigten Staaten seßen, der am 4. März sein Amt

| als sehr friedlich gesinnt bezeichnet werden, sich mit Hinsicht auf

| Sache des Dampfboots „„Caroline““ votirt worden sey. Das Ein- | zige, worauf die Tory - Blätter noch einige Hoffnung auf Erhal-

| nah Amerika bestimmt.

| jeßt dort befindliche Commodore Napier dazu bestimmt, das | leb Ang P V GLE u V dg ter den gegenwärtigen Umständen unerläßlich, die Armee auf

| 6 Jahre ihres Bestehens jedes Jahr sehr ansehnlich gestiegen is;

| nahe an 600,000

j s und der Ausgaben aller Art in “Aussicht stellt, ehe wir befriedigende Resultate erlangen fön-

325

Herrschaft in Afrika definitiv zu befesti-

nach ihrem ersten Exoberungs- Versuch in diesem Lande, so viel

(Schluß folgt.)

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhändlungen. Unterhaus. Sibung | om 10. Márz. Sir W. Rae zeigte an, daß er nächsten |

Montag um die Erlaubniß nachsuchen werde, eíne Bill zur Er- |

‘ichtung eines Monuments für Walter Scott zu Edinburg ein- ringen zu dürfen. Herr Hutt will nächsten Dienstag darauf | ntragen, das Haus solle erklären, daß der Kdnig von Dánemark |

nicht berechtigt sey, den Tarif der Sundzôlle, welche jeßt zu Hel- | singôr erhoben würden, beizubehalten, und daß die Sundzölle | eine Revision erheischten, um Englands Handels-Verkehr mit den Ostsee-Häfen zu erleichtern.

Hierauf entspann sich eine Debatte | über die zweite Lesung der Bill, wonach die Juden von dem | Eide entbunden werden sollen, der bei der Uebernahme von stádti- | hen Aemtern. abgelegt werden muß. Sir R. Inglis widerseßte sich dieser von Herrn Hawes eingebrachten Maßregel, Lord J. Russell aber bekämpfte die Einwendungen dieses Tory- Mitgliedes aufs entschiedenste, indem er erklärte, daß er zwar die Ausschließung vdn Bekennern einer anderen Religion von crist- lichen Kirchenämtern für angemessen halte, aber nicht den gering-

wegen, “von irgend einem bürgerlichen Amt ausgeschlossen werden | sollte. „Das ehrenwerthe Mitglied“, sagte der Minister am Schluß seiner Rede, „wendet namentlich ein, daß die Juden, wenn man sie | Britischer Unterthanen und selbst die Zulassung ins Parlament fordern würden. Nun fann ih zwar keinesweges wissen oder | sagen, was die Juden in Zukunft zu verlangen geneigt seyn | legien fordern, ich ihr Gesuch unterstüßen werde.“ (Großer Beíi- | fall.) Bei der Abstimmung ergaben sich 137 Stimmen fär, und | 24 gegen die Bill, so daß dieselbe mit einer Majorität von 113 Stimmen zum zweitenmal verlesen wurde. Im Subsidien-Aue- | {uß wurden dann 8 Mill. Pfd. aus dem fkonsolidirten Fonds zur Deckung der ausgegebenen Schaßkammerscheine bewilligt.

London, 11, März. Die „„Times“/ brachte gestern in einer zweiten Ausgabe ihres Blattes neue Nachrichten aus den Vereinigten Staaten (\. unten den Artikel von Nord-Amerika) unter der Ueberschrift „Krieg mit Amerika‘; sie meldete, daß der Senat mit einer bedeutenden Majorität die Vertreibung der Eng- lánder aus dem streitigen Gebiet beschlossen vnd erklärt habe,

dasselbe gehöre, kraft des Gränz - Traktats von 1783, unzweifel- 2 ; j itthei : I “h Waen die angenehme Nachricht mittheilen, daß das haft den Amerikanern; auch sollten Fonds und Streitkräfte der Müippe si fär an O an den großen Deutschen Zoll - Ver-

Union angewendet werden, um diese Maßregeln zu vollziehen. band wirklich entschieden hat.

Es zeigt sih jedoch heute, daß das genannte Blatt vermuthlich

im ersten Augenblick eine Resolution des Senats von Maine für

einen Beschluß des Kongreß-Senats zu Washington gehalten hatte. | Die heutigen Blätter überschreiben daher auch ihre ausführlicheren '

Berichte aus Amerika nur „muthmaßlicher Krieg mit den Ver: einigten Staaten‘. An der Börse waren diese Nachrichten heute

dér allgemeine Gegenstand des Gesprächs und drückten die Fonds !

herab , da jedenfalls, welchen Ausgang die Sachen auch nehmen mögen, der Frühjahrs-Handel zwischen den beiden Ländern durch den jeßigen gespannten Zustand sehr leiden dürfte, wozu noch fômmt, daß die traurige Lage der Bank der Vereinigten Staaten

Amerika lähmen wird. Die Tory-Blätter wollen die Hoffnungen nicht theilen, welche die ministeriellen auf die Regierung des neuen

angetreten haben muß; sïe erinnern daran, daß selbst die Herren Web- ster und Granger, welche als Mitglieder des neuen Kabinets und

die Gränzfrage sehr entschieden gegen Großbritanien ausgespro- chen hätten, und daß dem Ersteren selbst in einer sehr kriegeri- hen Versammlung zu Buffalo eine Danksagung für seine frü- here energische Vertheidigung der Amerikanischen Rechte in der

von Duffel über Lierre, Tournhout, Rocremonie und

ne ganze Bahn nur 3 Mill. Fr. kosten.

| des geseßlich bestimmten Systems noh-au | vóllige

| 47,755,500 Fr.

| werden sollten.

| gelang | reichen.

| nach für die Lieue 16 Fr. 55 Cent., wobei, a

29,561 Lieues, 14 Fr. 59 Cent. ;

und der Mittel gesunden haben würden, ihre Wetke in Belgien gegen den Nachdruck zu sichern.

Man spricht hier von einem neuen Proje t, eine Eisenbahn

erren, welche sich an die Spibe des Unter- mens stellen, S Lieue werde nur 75,000. Fr., die

Ueber den Stand der Eisenbahnen in Belgien

" nister der öffentlichen Arbeiten in einem offiziellen Berich L 31. Dezember 1840 waren sowohl für die bereits

A

Sectionen und fúr das Transport-Material als für die im X begriffenen Abtheilungen im Ganzen 0206 r. 98 Am 1. Januar 1841 waren zur Vervollständigun, nenten 1). fúr die Beendigung der gegenwärtig befahrenen „Sect 3,334,000; 2) fúr die Vervollständigun des, sûrdas gute System nothwendigen Materials 3,778,500; 3 für die Bau begriffenen Sectionen 40,642,500, im

auégegeben.

Ganzen also Während die Verwaltung sich bestrebte, den u betrei-

Bau der Bahn im Innern des Landes. thätig lben auf

ben, versáumte sie auch nichts, um die Fortsebung de

| den Angrkn gehe Gebieten zu sichern. Die neuerliche Uebereinkunft | mit der Rheinischen Gesellschaft sichert die baldige Herstellung

einer Eisenbahn von dem Meer und Antwerpen an den Rhein, und gestattet Belgien, bei der Tarif-Bestimmung auf dem Preu- ßischen Gebiete seine Stimme mit geltend zu machen. Das Bud-

" get für 1849 bewilligte für die Eisenbahn im Ganzen 3,090,000 Fr.,

4 sen Grund sehe, weshalb Jemand, seines Glaubensbekenntnisses | wovon die Betriebs-Kosten auf 13 Sectionen während des ganze

Jahres und auf einer Section acht Monate hindurch gedeckt Dieselbe Summe war im vorhergehenden Jahr für eine weit beschränfktere Benußung der Bahn bewilligt; es jedoch , durch Ersparnisse aller Art, damit auszu- In dem Central - Magazine zu Mecheln und 1in den anderen Magazinen und Werkstätten. befanden sich übri- gens zu Ende des Jahres Materialien 2c. fúr eine bedeutende Summe. Die Betriebskosten haben bisher, seit ses Jahren, bis 31. Dezember 1840, im Ganzen 10,626,477 Fr. betragen. Die Wagenzüge legten in derselben Zeit mehr als 640,000 Lieues zurü, und der Durchschnittspreis eines Wagenzugeß Bes dem- e Unterhaltung®-

kosten der Bahn, des Materials, die allgemeinen Ausgaben - so

' wie der Werth der bedeutenden Vorräthe mit inbegriffen sind

Im Jahre 1836 wurden 10,074 Lieues urückgelegt, und die Durchschnittskosten für die Lieue betrugen 1s Fr. 75 Cent. ; 1836 1837 61,594 Lieues, 19 Fr. 32 Cent.; 1838 129,755 Lieues, 21 Fr. 23 Cent. ; 1839 Lp! Lieues, 17 Fr. 69 Cent.; 1840 236,221 Lieues, 12 Fr. 68 Cent.

Deutsche Bundesstaaten.

Detmold, 4. März. (Mind. Sonn tagsdi, Wir Bu: riten

f Schweiz.

| Baselland. Der Landrath ertheilte seiner Gesandtschaft | folgende Instruction für die außerordentliche Tagsabung: „„Die | hohe Gesandtschaft wird sih dahin aussprechen , daß der hiersei- | tige Stand zur Zeit sich nicht veranlaßt finde, über die berührten " Verhältnisie im Kanton Aargau sih auszusprechen, bis die be- theiligte Regierung zu unparthetischer und leidenschaftsloser Wüär- digung einen aktenmäßigen Bericht vorgelegt haben wird. Es wird dieselbe dahin wirken, daß die übrigen Mitstände dem Stande Aargau ebenfalls das ihm zustehende Vertheidigungsrecht unverkümmert gewähren und gegen ein allfällig entgegenge- seßtes Verfahren als unbillig und reglementswidrig protestiren. 2) In Bezug auf die Jntervention auswärtiger Staaten oder Personen wird die h. Gesandtschaft unter Berufung auf die garantirte Sebstständigkeit der Schweizerischen Eidgenossenschaft, jede derartige Einmischung in unsere inneren Angelegenheiten auf das bestimmteste von der Hand weisen. 3) Endlich wird die h. Gesandtschaft dahin wirken, daß die Stände auf dem Wege der gegenseitigen Belehrung dahin gebracht werden, daß die vorlie- gende Frage nicht zu einer Kollision zwishen den Eidgenossen führe, sondern die Ruhe und Eintracht fort und fort mehr be- festigt werde. Sämmtliche drei Artikel wurden einstimmig ange-

tung des Friedens \chdpfen, ist. der {wache Vertheidigungs- zustand der Vereinigten Staaten. | Aus Portsmouth wird unterm 6. März gemeldet, die |

e L * | Kriegsschisse „Indus“ und „Tweed“/ seyen autgelauf sich | / n vor die Kanonen und unter Absi s "al: 10 K R 4 t FgCIaNTN, M P

Soldaten v K Absingung von National-Liedern | nach Spithead zu begeben und dort weitere Befehle zu erwarten. | Sie sollen nah Amerika bestimmt seyn. | man unterm Lten , daß die Kricgsschisse „Monarch“/ und „„Ver-

! non“/ den Befehl erhalten hätten, sich zu verproviantiren und | edt er h 0d P Di wohnten.

Aus Sherneß meldet |

nach Spithead zu begeben. Es heißt, dieselben seyen ebenfalls |

Einem in Alexandrien verbreiteten Gerücht zufolge, wäre der

Kommando der Britischen Expedition in China zu übernehmen. |

Der in einer Versammlung sämmtlicher Actionaire der verei: } nigten Actien-Bank von London und Wejiminster erstattete Be- richt lautet sehr günstig, indem der reine Ertrag während der |

derselbe belief sich nämlich im Jahre 1835 auf 8400, im Jahre 1836 auf 15,000, im Jahre 1837 auf 32,000, im Jahre 1838 auf 35,000, im Jahre 1839 auf 46,000, im Jahre 1840 auf 48,000 Pfd. St. Das Kapital der Bank beträgt gegenwärtig | Pfd. St. und soll durch Ausgebung von 10,000 Reserve-Actien auf 800,000 Pfd. gesteigert werden.

Der Herzog von Wellington gab dieser Tage dem diploma- tischen Corps ein glänzendes Diner, bei welchem bloß der Fran- zösische Geschäftsträger fehlte.

Niederlande

Aus dem Haag, 12. März. Holländischen Blättern zu- folge, “ist der General List zum Posten eines General-Gouverneurs von Niederländfksch-Jndien bestimmt.

Belgien.

Brüssel, 13. März. Die Französische Schriftstellerin George Sand, oder vielmehr ein sie hier vertretender Buchhändler, hat die hiesige Buchhandlung Haumann u. Comp. wegen Nach- drucks verklagt. Der Buchhändler Jamar zeigt nämlich einen Vertrag vor, wonach ihm George Sand von ihrem leßten Buche „Le Compagnon du Tour de France“ das Verlagsrecht für Bel- gien verkauft hat und klagt nun gegen Haumann u. Comp., die diesen Roman nachgedruckt haben. Man ist begierig auf die ge- richtliche Entscheidung, da, wenn diese zu Gunsten der Klägerin ausfällt, die Französischen Schriftsteller nunmehr ein leichtes

| man kônne nicht | bis jeßt

nommen, und dann zum Gesandten Herr Landrath Steph. Guß-

| willer erwählt. :

S panien. Madrid, 4. März. Im Palaste ist unter dem Vorsibe

| des Herzogs von Vitoria ein großer Ministerrath gehalten wor- | den, welchem alle Chefs des Finarz-Ministeriums, so wie der | frúhere Finanz-Minister, Don Joseph Alvarez Mendizabal, bei-

Der gegenwätige Finanz-Minister, Herr Gamboa,

| hatte zuers| das Wort, und legte freimüthig die mißliche Lage

des Schabes dar; die Armee verschlinge die wenigen Fonds, die man zur Disposition habe; nichts desto weniger sey es un-

| dem Fuße, auf dem sie sich befinde, aufrecht zu erhalten;

daran denken , gemachten Schritte, um seyen fruchtlos geblieben ;

sie zu verringern; alle ein Anlehen zu kon-

trahiren , es werde unmöglich

| seyn, ein Anlehen zu Stande zu bringen, so lange man si

nicht dazu entschließen werde, mit der Englischen Regierung den auf die Einfuhr der Baumwollen-Waaren der Britischen Fabriken bezüglichen Vertrag einzugehen. Herr Mendizabal soll diese Pro-

| position unterstüßt haben. Ein anderes Mitglied bemerkte, die

Nation kônne 40 bis 50 Millionen Realen jährlich sparen, wenn man die Corps der Carabiniers und Küstenwächter aufhebe, deren Dienst. dur die Armee versehen werden könne. Es wurde in

| dieser Sißung jedoch kein definitiver Beschluß gefaßt.

Die Regierung soll beunruhigende Nachrichten über den Zustand von Valencia, Castellon de la Plana, Alicante und Mur-

| çia erhalten haben, wo wegen Aufhebung der patriotischen Ver-

eine ernsilice Unruhen auszubrechen drohten. Die in Ocaña rats Truppen haben Befehl erhalten, sich Valencia zu nähern.

Aegypten.

Alexandrien, A. Febr. (Times.) Die Beskimmung des Hattischeriss über die Vererbung des Paschalits Aegyp en wird vom Pascha für die unerträglichste von allen gd in ehalten. Er hat dem Commodore Napier 0] afetceuRt ‘nicht sich G solchen Ens B E LOE igen fôime, die unterwerfen und in eine Anordn „Lt i offenbar nur das Mittel seyn würde, Zwietracht und To „Mer seinen Nachkommen auszu}äen. ; j und Handels-Kommissarien soll er si besonders da diese Zweige doch fo