1841 / 102 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

: ck hwierigkeiten haben , weshalb auf die Ernanatioti besonderen Sblicher Bestimmungen für die Provinz Westphalen vom Landtage Verzicht geleistet wurde. | U

Bei dem großen Umfange der Geschäfte, die der Landtag durch 21 Allerhöchste Propositionen und 152 Petitionen úberkom-

men hat, mußte eine Verlängerung desselben bis zum Zten f. M. allerunterthänigst beantragt werden. Nachdem diese, zufolge Mittheilung des Herrn Landtags - Kommissars vom Zten d. M., Allergnädigst bewilligt worden, sieht der Landtag zur ferneren An- nahme von Petitionen sich außer Stande und würden „dennoch eingehende entweder zurückgegeben oder zum náchsten Landtage

verwiesen werden müssen.

púnster, 7. April. In Gemäßheit der von dem König- lichen Staats-Ministerium unker dera 23sten v. M. aufgestellten Uebersicht der Lage, in welcher sich die durch die früheren Land- tags-Abschiede für die Provinz Westphalen nicht definitiv erledig- ten Gegenstände befinden, sollen, bevor die allgemeine Wege- Ordnung erscheinen kann, besondere Provinzial-Wege-Re- glements zusammengestellt werden. Stände sind hiernach mit gerechter Besorgniß erfüllt, die Erlassung der allgemeinen Wege- Ordnung noch ferner auf längere Zzit hinausgeschoben zu sehen. Die- selben fühlten sich daher auch durch das für die Verwaltung wie für die Verwalteten täglich dringlicher werdende Bedürfniß der baldigsten Er- lassung einer allgemeinen Wege-Ordnung aufgefordert, Se. Majestät uw solche allerunterthänigst zu bitten, bei unbekannten Behinderungs- Gründen aber ehrfurchtsvoll zu beantragen, schon jeßt wegen der Expropriation beim Wegebau, wie solche nah dem vom 5. Land- tage begutachteten Entwurfe der allgemeinen Wege-Ordnung künftig stattfinden soll, eine besondereVerordnung huldreichst zu erlassen, damit der Kommunal-Wegebau, dessen möglichste Förderung der stets zu nehmende Verkehr, wie der Aufschwung, den fast überall Handel und Gewerbe nehmen, immer mehr zu einem unabweislichen Be- dürfnisse machen, wenigstens von demHemmnisse ohne fernerenVerzug besreit werde, welches sich demselben gegenwärtig nur zu oft in dem Eigennuke oder gar Eigensinne der Grundbesißer, über deren Grund eine neue Wege-Anlage geführt werden soll, unüberwindlich entgegen- gestellt. An diese Bitte reihete sich ein Vortrag úber die Straf-Be- stimmungen des Chausseegeld - Tarifs vom 29. Februar 1840, woran das unterthänige Gesuch an Se. Majestät geknüpft wurde, „daß auf alle sonstigen öffentlichen chaussirten Wege im Sinne der Allerhöchsten Kabinets - Ordre vom 31. August 1832 neben den polizeilichen Vorschriften des Chausseegeld-Tarifs vom 29, Fe- bruar 1840 unter §§. 7 bis 19 und 21 bis 23 künftig auch die 6s. 12 und 17 der Verordnung vom 17. März 1839, den Ver kehr auf den Kunststraßen betreffend, Anwendung finden.

Zeitungs-Nachrichten. Ul AN D.

MUKlano Und Polén

St. Petersburg, 3. April. Der Kaiserliche Hof hat wegen des Ablebens Jhrer Hoheit, der Zarin von JImeretien, Maria Kakbiewna, auf acht Tage Trauer angelegt.

Nr ankye ti 9.

__ Deputirten-Kammer. Sißung vom D. AOLIL (Nachtrag. ) Herr von Liadières schloß seinen Vortrag gegen 2 Proposition der Herrn Mauguin und Pagès in folgender dele : „Bevor ich die Rednerbühne verlasse, m. H., erlauben Sie mir noch ein legtes Argument zu bekämpfen, mit welchem uns die Anhänger jener Proposition jeden Augenblick drohen. Sie rufen nämlich bestän- dig die öffentliche Meinung an. Höret ihr denn uicht die öfientliche Meinung, rufen sie aus; sie empört sich, sie droht, sie giebt sich von allen Seiten fund. Jch erkläre, daß ich sie durchaus nicht höre (Ge- lächter), und das, was ibr verne)met, ist nur das Echo eurer Leiden schaften, eurer Wünsche und eurer Hoffnungen. Wenu die öffentliche Meinung sich, wie ihr behauptet, laut gegen die Beamten erklärt, so lasse man dieselbe si in den Wahl-Kollegien aussprechen. Da ihr nicht wagt, die- ses Urtheil abzuwarten, so sevd idr gewiß der Meinung, die bestäudig an- gerufen wird, nicht sicher. Je mehr ihr euch auf die öffentliche Mei- nung stüget, um so weniger ist euer Mißtrauen gegen dieselbe zu ent- schuldigen. Jch weiß die Antwort, die man mir ertheilen wird; man vird sagen, die Wahl-Kollegien seven nicht frei, und die Regierung in- fluirt zu sehr auf dieselben. Dann hatte ih aber auch Recht, als ich zu Anfang meiner Rede sagte, daß ihr den gegenwärtigen Vorschlag nur als den Anfang zu einer radifalen Reform ansehet. Weil ihr die Reform nicht erlangen fönnet, wollt thr wenigstens etwas durchsezen was zu derselben führt. Jhr wollt die Beamten euren guten Freunden, | den Republikanern und den Legitimisten, zum Opfer bringen (Beifall), | denn es sind eure Freunde; ihr rechnet auf sie, um euren Vorschlag durchzubríngen ; ihr rechnet auf sie, um die Wahrheit der Juli-Regie- rung zu begründen. Und eine solche Nothwendigkeit öffnet euch nicht die Augen? Jhr sehet nicht, ihr wollet nicht sehen, daß, wenn die Juli - Regierung etwas bei eurem Vorschlage zu gewinnen háâtte, fich diejenigen , die ihr zum Beistande aufruft, demselben wider- seßen würden? Fene spielen ihre Rollen vortrefflich. Warum fann ih dasselbe nicht von euch sagen? Welche Thorheit, wenn man be- hauptet, die Wahrheit der Juli-Regierung bestehe darin, zum Vortheil derer, die sie verabscheuen, diejenigen zu vertreiben, welche sie lieben. Glaubt ihr, das große Problem gelöst zu haben, wenn diese Kammer mit Advokaten und mit Legitimisten angefüllt is? Und das is das Ziel, auf welches man losfteuert; ih habe es schon früher gesagt, ich E es jeyt. Die Kammer zählt fast eben so viel Avvokaten als haken "E ¡je sind noch nicht zufrieden, sie wollen noch mehr Play Jegen, die aues sind in der That die eifrigsten Anhänger jedes T L fi ‘guten gerichteten Vorschlages! Jedermann weiß bert Widurav . B Herren Barrot, Lherbette, Charamaule, Jau- ten A dle. Bete Pagès und Mauguin; sieben Advoka- so viele Andere hi einigung aller dieser Namen, denen ih noch inzufügen fönnte, nicht charakteristisch? Sicherlich ehrt Niemand mehr als iz den edle ó tatoid. A n und s{önen Stand des Advo- aten. Jch mache auf die Vermehrung derselb der K merfsam, ohne diese Vermehrung zu deute enn der ¿Kammer aufe diesen Bänken einen ihren Talenten a V, Mege; dunen, aus Raum anweisen, aber ih will nie rem Patriotismus würdi- gen r ich will ni&gt, daß Fie allein hier sizen sollen ; ih will niht ihre Omnipolenz, ihre Autokratie ch w 0 i L die Wähler, und so lange sich meine {wache S CIEE U A | L e Stimme vernehmen lassen fann, werde ih ihnen zurufen: Jch habe auch den w Síy des Uebels bezeichnet, damit ihr demselben abhelfen Pete 4; ham lasset nicht alle Bänke der Kammer einer einzigen Körperschaft. 4 ehrenwerth dieselbe auch seyn möge; beginnt nicht von Neuem A traurige Erfahrung der Fünfhundert und des Direktoriums; gebet uns nicht eine zweite Auflage jener {wachen und verworrenen Regie- rung , Va Bonaparte unter dem einstimmigen Beifall Frankreichs aus den Fenstern ‘er Orangerie von St. Cloud springen ließ. (Hef- tiges Murren zur Linken. Mehrere Mitglieder interpelliren den Red: ner auf das lebhastéste. Herr Boudet: „Führen Sie Handlungen der Schwäche von unserer Seite an!“ Herr Tachereau: „Stei: gen Sie zu Pferde und machen Sie einen 18. Uar, Fch habe ezeigt, m, P: wie wenig liberal die vorliegende Proposition is, wie scchlecht begrundet die Vorwürfe sind, auf die man sich zur Vertheidi- gung derselben stügt; ih habe gezeigt, auf welche Bahn der persönlí-

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chen und beleidigenden Recriminationen wir nothwendig geführt werden würden, wenn man den Vorschlag in Ueberlegung nehme. Dulden Sie es nicht, daß man uns auf diese Bahn führe, dulden Sie es nicht, sowohl für uns und sür unsere Gegner, als auch für die Würde und für die Dauer der Repräsentativ-Regierung. Die Wähler, m. H., sind unsere oberen Richter, sie mögen zwischen unseren Gegnern und uns entscheiden! Sie werden, seyen sie dessen gewiß, diejenigen herauszu- finden wissen, welche Jhres Vertrauens würdig oder unwürdig sind. Jch dächte, man hätte nunmehr Aergerniß genug gegeben, oder soll eiwa in diesem Aergerniß die Wahrheit der Charte bestehen?“ (Leb- hafter Beifall.)

Herr Gauguier, der hierauf die Rednerbühne bestieg, ließ sich folgendermaßen vernehmen:

„Jch freue mich, daß fich immer mehr beredtere und gewandtere Redner als ich finden, die sich endlich entschlossen haben, das Wort zu nehmen, um diese große constitutionelle Frage zu erörtern. Unter wel: chem Namen auch dieser Vorschlag eingebracht wird, das gilt mir gleich, wenn «r nur durch eine allen großen National-Juteressen nüyliche Re- form eine unumgänglich nöthige Verbesserung herbeiführt. Jch bekenne (hnen offen, m. H., daß ih das Uebel für so vershlimmert durch die Zeit ansehe, daß ich den jeßigen Vorschlag nicht mehr für ausreichend halte, um der National-Repräsentation ihre Würde und ihre Unabhän- gigkeit wieder zu geben und zu sichern. Jch glaube, daß es, eines voll- ständigeren und ausgedebnteren Vorschlages bedürfte, um den Zweck einer guten parlamentarischen Reform zu erreichen. Beeilen wir uns daher, m. H., jene Reform durch ein Geseg zu bewerkstelligen , dessen Grundsäye detaschirte Forts und eine bastionirte Mauer rings um die National-Repräsentation gründen würden (allgemeines Gelächter), um fein Gefühl des persönlichen Futeresses in dieselbe eindringen zu lassen. Nur unter dieser Bedingung wird sich Frankreich mit Sicherheit alier Vortheile einer guten constitutionellen Regierung erfreuen fönnen. Wissen Ste, m. H., auf welche Weise die Wahlen von 1837 das Per-

Stimmen: „Ja, das wissen wir !“‘)

stituts, 49 Advokaten, 35 Kaufleute, 10 Fabrifanten, 8 Banquiers, 7 Eisenhütten-Besißer, 5 Aerzte, 4 Notare und 83 Grundbesizer. Die Zahl der besoldeten aktiven Beamten Ge O Qu L, Ie Der pensionirten Beamten auf 55. Unter 459 Deputirten befanden sich also 227 Veamte. Jch mache die Kammer auf eine That sache aufmerksam, die aus einem solchen Zustande der Dinge hervor- ging. Unter den Mitgliedern, aus denen die Kommission zur Abfassung der Adresse bestand, befanden sich 6 besoldete und 1 pensfionirter Beam ter. Der Redner führte noch eine Menge anderer Kommissionen an, die noch ausschließlich aus besoldeten Beamten bestanden hätten, und meinte, daß dies hinreichen würde, um die Wichtigkeit der beantragten Reform darzuthun.

Herr Fould, der gegen den Vorschlag sprach, beschränkte sich darauf, zu beweisen, daß es falsch sey, wenn man behaupte, daß die dffentliche Meinung eine Ausdehnung der Wahlrechte verlange, und suchte durch Zahlen anschaulich zu machen, daß sich von Jahr zu Jahr eine größere Gleichgültigkeit gegen die Ausúbung des Wahlrechts kundgebe.

Sibung vom 6. April. Zu Anfang der heutigen Sibung bestieg der Finanz-Minister die Rednerbühne und legte den |chon erwähnten Geseßz-Entwurf über eine neue Stempel-Auflage vor, dessen wesentliche Bestimmungen dahin lauten, daß fortan jeder Wechsel und jede Schuld-Verschreibung gestempelt werden müsse. Es darf in keinem gerichtlichen Akt mehr eines Wechses oder

| einer Schuld-Verschreibung Erwähnung geschehen, der nicht gestempelt

ist. Für die Uebertreter dieses Geseßes werden strenge Geldstrafen festgeseßt. Demnächst legte der See-:Minist er einen Geselz- Entwourf vor, wonach die Einnahmen und die Ausgaben für die

| Kolonieen künftig in das allgemeine Budget des Kdönigsreichs

mit aufgenommen werden sollen. Beide Geseße wurden zum

| Druck und zur Vertheilúng an die Mitglieder verordnet. Hier- | auf wurde die gestern abgebrochene Erörterung fortgeseßt, die in-

deß, da die Argumente für und gegen den Vorschlag schon zu drei ver-

schiedenen Malen in der Kammer weitläuftig entwickelt worden sind, von der Majorität der Versammlung so ungeduldig angehört | | wurde, daß der größte Theil der Redner nicht im Stande war, | sh Gehödr zu verschaffen. Der Minister des Jnnern, der | sich gegen den S Me eti daß d n Au- | genbliée an, wo gewisse Personen für un ig erklärt würden, | i ; 99a. : i 2 | in dieser Versammlung zu siben, die Auflösung der Kammer | Oberhaus bis zum 22sten, das Unterhaus bis zum 20sten d. M. | nothwendig sey. Diese Erklärung schien Eindruck auf einen gro- | ßen Theil der Kammer zu machen. Nachdem sich noh mehrere | Redner für und gegen den Entwurf hatten vernehmen lassen, | | wurde zur Abstimmung geschritten, die folgendes Resultat ergab.

Zahl der Stimmenden 373.

Absolute Majorität . . 187. Für den Vorschlag 170 Stimmen. Gegen denselben 203 ;

| Der Vorschlag wird nicht in Ueberlegung genommen.

Sißung vom 7. April. Heute war die Fortseßung der Erdrterung über den Geseß-Entwurf wegen der Versteigerung

| neuer Waaren an der Tagesordnung. _Der erste Artikel des | Gesebß-Entwurfes ward in folgender Weise angenommen: „„Ver-

boten sind alle Detail- Verkäufe neuer Waaren, sowohl durch Versteigerung als mit Rabatt.“ Der zweite Artikel, zu dem Herr Ganneron das {on erwähnte Amendement gemacht hat, ward bei Abgang der Post erörtert.

Paris, 7. April. Die Regierung publizirt nachstehende telegraphische Depeschen: 1. „Alexandrien, 25. März. (Mar-

ee, 4 Apr) Der Französishe Konsul an den Mi-

nister der auswärtigen Angelegenheiten. Berichte aus Bombay melden, daß nach einigen Feindseligkeiten ein Präliminar- Arrangement zu Macao am 20. Januar zwischen dem Capitain Elliot und den Chinesischen Bevollmächtigten abgeschlossen wurde, und daß die Handels-Verbindungen wieder hergestellt sind.‘

Il. „Malta, 30. Mätz. Der ranzdsishe Konsul an den Minister der auswärtigen \ngelegenheiten. Die Angelegenheiten mit China nahen sich ihrer Erledigung. Ein Arrangement hat stattgehabt, durch welches der Kaiser 1) an Eng- land die Jnsel Hong-Kong abtritt, 2) eine Entschädigung von 6 Millionen Dollars, in 6 Jahren zahlbar, bewilligt, 3) die of- fiziellen Beziehungen zwischen den beiden Regierungen auf dem Fuße einer vollständigen Gleichheit wieder herstellt. Das Cirku- lar des Capitain Elliot, welches diese Resultate verkündet, ist vom 20. Januar; es wurde durch den „Driental‘“/ hierher gebracht.“

Der Prinz August von Württemberg und sein Bruder, der Prinz Friedrich, die auf die Nachricht von der Krankheit ihres Vaters, des Prinzen Paul von Württemberg, hierher geeilt wa- ren, haben gestern Paris wieder verlassen, da sich der Prinz Paul jeßt völlig außer Gefahr befindet.

Die Zurückberufung des Grafen Pontois scheint beschlossen zu seyn; sie wird aber nicht vor der definitiven Unterzeichnung des Vertrages, über welchen man in London überein gekommen Le erfolgen. Die heute in Paris eingetroffenen Berichte aus

Konstantinopel vom 17. März cheinen übrigens erwarten zu lassen, daß der Sultan sich dazu verstehe, Mehmed Ali einige Zugeständnisse zu machen.

Der Moniteur publizirt heute das Geseh über die Forti-

ficationen von Paris. Dasselbe ist von zwei Ministern, den Herren Soult und Martin du Nord, gegengezeichnet.

Das Gerücht erhält sih und wird selbs mit größerer Bestimmt- heit wiederholt, daß der Belauf des von dem Ministerium bei den Kammern beantragten Anlehens auf eine Milliarde vermehrt werden solle. Heute heißt es, der Finanz-Minister Herr Huniann sey in der gestrigen Sibung der Budgets-Kommission erschienen, um derselben seine Intention mitzutheilen, auf eine solche Ver- größerung des Anlehens, welche zur Deckung der Ausgaben für die Fortificationen und öffentlichen Bauten ganz unerläßlich sey, anzutragen. Es hätte diese Mittheilung eine große Bewegung unter den Kommissions-Mitgliedern veranlaßt. Es wird versichert, Herr Humann werde den auf sein neues Anlehen-Projekt bezüg- lichen Geseb- Entwurf in wenigen Tagen vor die Kammer brin- gen; dieser Entwurf werde förmlich für Ermächtigung zur Kontra- hirung eines Anlehens von einer Milliarde lauten.

Eine Schrift, „die Bibel der Freiheit‘ betitelt, hat in Paris und Versailles zu gerichtlichen Verfolgungen des General-Proku- rators Veranlassung gegeben. Die Herren Alphonse Louis Constant und Theodor François Eugène Bagallois sind wegen Publizirung dieser Schrift und wegen der darin enthaltenen An- griffe auf das Eigenthum und Beleidigungen gegen die religiöse und dffentliche Moral, dem Assisenhofe der Seine übergeben worden.

Heute ward das Grabmal Napoleon's dem Publikum wie- der geöffnet, und wird der Zutritt zu demselben nun täglih von 10 bis 4 Uhr gestattet seyn.

Bdrse vom 7. April. das Geschäft war sehr unbedeutend.

Die Rente war heute fest, aber Man glaubt an ein ferne-

| reo Gteti / » vie ck » . loaran e

sonal dieser Kammer zusammengeseßt haben? (Gelächter. Mehrere | res Steigen, indem die heute durch den Telegraphen angelang- Sie brachten nur 232 nicht | d E Ee j as ere ta besoldete Mitglieder in die Kammer, nämlich: 31 Mitglieder des Jn- | Eindruck auf die Londoner Börse machen werden.

ten Nachrichten aus China muthmaßlich einen sehr günstigen

Grosbritanten Und FZr1ano.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Sißung vom 6. April. (B. H.) Herr Ewart stellte einen Antrag auf Ernennung eines Ministers des öffentlichen Unterrichts, der unter Anderem verpflichtet seyn sollte, alljährlich Bericht über die Fortschritte, welche der dffentliche Unterricht gemacht habe, abzu- statten. Er wies auf die Nothwendigkeit einer radifalen Umge- staltung des Unterrichtswesens und auf das von anderen Ländern

| Europa's gegebene Beispiel hin. Herr S mith O’Brien un-

terstúbte die Motion, die von Sir George Grey unter Ande- rem aus dem Grunde bestritten wurde, daß sie unnöthigerweise den alten Meinungs-Zwiespalt zwischen den Tories und Liberalen, den Anhängern der Hochkirhe und den Dissenters, úber das Unterrichtswesen wieder aufregen würde. Ueberdies werde nach Ostern von der Unterrichts-Kommission des Geheimen Rathes ein Be richt über das Unterrichtswesen erstattetwerden, und es werde sich dann eine viel schicklichere Gelegenheit bieten, die Sache in Anregung zu bringen. Herr Ewart ließ sich dadurch bewegen, seine Motion zurückzunehmen. Dasselbe geschah auf Veranlassung Lord Pa l- merston’s von Seiten des Herrn Hume in Bezug auf eine Motion wegen Vorlegung aller auf die Wegnahme der ¡„Caro0o- line‘ bezüglichen Dokumente. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten bemerkte bei dieser Gelegenheit, daß beide Regie: rungen eifrigst wünschten, die Sache gütlich beizulegen; wenn man aber die aufgeregte Stimmung, welche in Bezug darauf sowohl in Amerika als in England herrshe, in Erwägung ziehe, und den Umstand, daß gerade jeßt die Unterhandlungen zwischen den beiden Regierungen darüber im Gange seyen, so músse man dafür halten, daß eine Diskussion nur dazu dienen könnte, die Erreichung jener Wünsche zu gefährden. Die von Herrn La- bouchere eingebrachte Bill wegen Reduction der Zdlle in West- indien und dem Britischen Nord- Amerika wurde zum ersten Male verlesen und soll nah drei Wochen zum zweiten Male

| verlesen werden.

London, 7. April. Die berden Parlamentshäuser haben

| sich gestern des bevorstehenden Osterfestes wegen vertagt, das

In einem von der Times mitgetheilten Schreiben aus Pa-

| ris wird behauptet, daß der ursprüngliche Plan der Londoner | Konferenz Behufs definitiver Erledigung der orientalischen Frage

vier Punkte umfaßt habe, nämlich 1) Garantirung der Jntegri-

| tât der Ottomanischen Pforte unter der jeßigen Dynastie durch | die fünf Mächte. | durch den Bosporus. | christlichen Bevölkerung. 4) Den Jsthmus von Suez. Es fey | nun aber, auf die Vorstellungen des Russischen Gesandten, Herrn

2) Feststellung der Bedingungen der Fahrt 3) Syrien und den Schuß der dortigen

von Brunnow, dieser Plan so weit zu reduziren, daß nur der zweite Punkt, nämlich die Bestimmung übrig geblieben: die Dar- danellen sollten allen Kriegsschiffen verschlossen und allen Kauf- fahrteischiffen geöffnet seyn. Den ersten Punkt habe Herr von Brunnow dadurch beseitigt, daß er Lord Palmerston vorgestellt habe, eine Garantie der Integrität der Pforte kônne nicht Übernom- men werden, ohne daß die Besibnahme Algiers von Seiten Frankreichs dadurch förmlich sanctionirt würde, oder ohne daß man gegen dieselbe förmlich Protesteinlege. Später sey man dann auch übereingekommen, daß die Verhältnisse Syriens der Gegenstand einer in Konstan- tinopel von den fünf Mächten einerseits und der Pforte anderer- seits zu führenden Unterhandlung seyn sollten, und daß der freie Waaren- und Personen-Transport über die Landenge von Suez und durch das Rothe Meer zum Gegenstande einer besonderen Erklärung der fünf Mächte gemacht werden solle. Herr von Bourqueney habe darauf, im Namen Frankreichs, am 15. März den auf die Dardanellen - Frage bezüglichen Traktat paraphirt, nachdem ihm Lord Palmerston noch ausdrückliche Versicherungen úber die Geneigtheit der vier Mächte, die Pforte zu den ge- wünschten Modificationen des Anvestitur -Fermans zu bewegen, gegeben und auch auf eine mögliche Abberufung Lord Ponsonby's hingedeutet habe, falls derselbe bei seiner Feindseligkeit gegen Mehmed Ali beharre; Herr Guizot seinerseits habe jedoch die Ratification des Traktats aufgeschoben, bis die gúnstigen Ver- sicherungen der vier Mächte sih bethätigt haben würden. (Man vergleiche dagegen den Artikel der „Morning Post‘ in Nr. 101 der St. Z., der einen authentischeren Grund für diese Verzöge- rung Weren scheint, da ne ministerielle „Globe“/ ihn in eine alten aufgenommen hat) -

| Hèro B de A Gegner des Sund- und Stadert- Zolles, hat unterm 20sten v- M. ein Schreiben an die Handels- Kammer von Dundee gerichtet, in welchem er in Bezug auf den Sund-Zoll Folgendes sagt: „És wird ZJhnen angenehm seyn, zu erfahren, daß jelzt alle Aussicht vorhanden ist, diesen Zoll abge- schafft zu sehen. Der gegenwärtige Vorschlag geht dahin, den Tarif auf seinen geseßlichen Bestand zu reduziren und den Zoll entweder an dem Örte der Abfahrt oder an dem der Bestimmung zu erheben, so daß jede Nothwendigkeit, das Schiff unterweges aufzuhalten, oder die Mannschaft beschwerlichen Formalitäten und Ungelegenheiten di unterwerfen, wegfällt. Außerdem aber sind die Nordischen Staaten geneigt, den Zoll ganz abzukaufen und

den Sund dem Handel und der Schifffahrt der Welt ganz frei-

zugeben.“

Der Morning Herald erklärt das Gerücht, daß die junge Kronprinzessin an - ugenschwäche leide, für ungegründet.

In einer Versammlung des Stadtraths von Manchester am vorigen Mittwoch wurde einstimmig der Beschluß gefaßt, daß beide Parlamentshäuser um gänzliche und unverzügliche Abschaf- fung der Korngeseße ersucht werden sollten. E

Der Thäter des neulich in Schloß Windsor begangenen Diebstahls hat sich selbst den Behörden ausgeliefert. Sein Name ist Lovegrove, und wie es heißt, beschuldigen seine Geständnisse mehrere andere Personen, die man nicht für verdächtig gehalten hat, und deren Werkzeug er nur gewesen zu seyn schein.

Von dem Dampfschiffe „Präsident“ ist noch immer nichts

zu hôren, und die Besorgniß um das Schicksal desselben steigert

Man trdôstet sich noch mit der Hoffnung, daß es nach den se | C r D | | gelegt, sondern die Konzession ertheilt werden.

seln an der Westküste von Afrika gefahren seyn möchte, um sei-

nen Kohlenvorrath zu ergänzen, wie auch das Dampfs\chiff „„Li- | verpool‘’ im Jahre 1839 einmal zu thun genöthigt war, bei wel- | cher Gelegenheit sich_ dessen Fahrt von New-York über Fayal | nach Liverpool auf 27 Tage ausdehnte. S Die Berichte aus Kanada beschäftigen sich vorzugsweise |

mit den Wahlen zu der neuen Unions-Legislatur. Der Partei-

_ « - - h ¿ | geist machte sich fast úberall lebhaft geltend. In Henrysville, in | der Nähe von Montreal, soll es sogar zu einem Handgenienge | | ganzen Ständen und zwei halben die vier úbrigen Artikel und |

zwischen den Tories und Radikalen gekommen seyn, in welchem, wie es heißt, drei Menschen geblieben sind. Nach Berichten aus Buenos-Ayres vom 23. Januar

fand dort lebhafter Handel statt. Es lagen nicht wcniger als | 197 fremde Schisse im Hafen, von denen 0- Engländer, 39 | Amerikaner und 21 Franzosen. Die Armee von Montevideo |

unter Lavalle und Lamadrid war bei San Cala am 9. Januar

von neuem geschlagen worden und hatte auf der Flucht nach | | schlüsse der Tagsaßung an.

Tucuman bereits San Jago erreicht. BDelagiel

Brüffel, 8. April. noch keinen offiziellen Artikel über die Bildung eines neuen Mi- nisteriums. Dagegen liest man im gestrigen Blatte desselben : „Einige Blätter haben gemeldet, daß der Botschafter-Posten in Paris dem Herrn Lebeau und das Gouvernement des Hennegau dem Herrn Rogier angeboten worden sey. Wir sind ermächtigt, zu erklären, daß den beiden genannten Ministern kein Anerbieten dieser Art gemacht worden.“ Die meisten Brússeler Blätter bezeichnen fortwährend Herrn von Muelenaere als denjenigen, der mit der Zusammenseßung des neuen Kabinets beauftragt \ey.

Baron von Könnerib hat gestern dem Könige seine Beglau- bigungsschreiben als außerordentlicher Gesandter und bevollmäclh)- tigter Minister überreicht.

Der Senat hat sich gestern, nachdem er alle vorliegenden Ge schäfte beendigt hatte, auf unbestimmte Zeit vertagt.

Ueber das Zuckergeschäft in Belgien meldet das Antwerpe- ner Journal du Commerce: „Wir haben vor einigen Tagen gemeldet, daß neun Zucker-Raffinerieen ihre Arbeiten eingestellt haben. Heute müssen wir diese Zahl auf zwölf bringen, ohne von den Raffinerieen zu sprechen, die sich sowohl zu Gent als zu Brússel anschicken, dieses Beispiel nachzuahmen. Wir haben ebenfalls gemeldet, daß das mit Zucker beladene Belgische Schif} „l'Jndependance“/ Befehl erhalten habe, sich nach Holland zu begeben. Heute berichtet man uns, daß ein Schiff, unter Na- tionalflagge aus Havanna kommend, jeine Richtung nah Ham- burg nimmt.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 2. April. Einen Ausshuß-Vorschlag, 900,000 Rthlr. zur Verfügung des Königs zum Umbau der Gefängnisse zu stellen, hat der Bâürgerstand nach vieler Diskussion mit 34 ge- gen 17 Stimmen angenommen; und auch im Bauernstande ist derselbe durchgegangen.

Der verstärkte Constitutions- Ausschuß hat heute mit 41 ge- gen 38 Stimmen vorzuschlagen beschlossen, daß, nach dem neuen Repräsentations - Vorschlage, die Schwedische Repräsentation in zwei Kammern getheilt werde. Der Antrag der Minorität ging auf Eine Kammer, die aber (ähnlich dem Norwegischen

Storthing) für gewisse Gegenstände in zwei Abtheilungen zer- | fallen solle, die lede für sich zu berathen und zu beschließen hâtte, |

bei streitigen Ansichten zwischen beiden aber wieder zusammen

tráten, um die Disserenzen zu einem gemeinsamen Beschluß zu | bringen. Der Vorschlag, daß die Mitglieder des Staatsrathes | berechtigt seyn sollten, den Verhandlungen in anderen Ständen, |

: s i C ti » » »f 0 S Ñ L 7 h : ; / als in denen sie Siß und Stimme haben, beizuwohnen, um | fügen übereinstimmen, so wie jene anderen Punkte, in denen seine An- |

Aufklärungen zu ertheilen, wurde verworfen.

Von unserem großen Tegnér (der kürzlich mit seinem Sohne, |

von Schleswig kommend, in Hamburg war) liest man heute im „„Aftonblad“/ ein s{chôdnes Gedicht, worin er auf rührende Weise von seiner Gemeinde Abschied nimmt, um si auf eine Reise nach Rom, Griechenland und Palästina zu begeben.

Wanemar i

merkwürdiges Erdbeben, so daß selbst Personen, die in heißen Zonen, wie Ostindien und Afrika, gelebt haben, und wo derglei

chen häufig vorfállt, nie eine solhe Erschütterung gefühlt haben. |

Die Häuser bebten, viele Gegenstände in denselben wurden hin untergeworfen, mehrere Häuser, besonders in Thisted und Ldgstôr, erhielten Risse, Schornsteine fielen herunter 2c. Das Barometer stand wie ganz gewöhnlich, nur war die Luft etwas rauh, und Nachts darauf die Witterung stürmisch. MWahrscheinlih wird diese Erscheinung in Verbindung mit irgend einer entfernteren Ma- turbegebenheit stehen.

Deutsche Bundesstaaten.

München, s. April. (L. A. Z.) Nächstkommenden Öster- Montag reist Cornelius von hier nah Berlin ab. Er wird sei- nen Weg über Regensburg, Prag und Dresden, wo er am 15. April einzutreffen und einige Tage zu verweilen gedenkt, neh- bis über Leipzig nah Berlin gehen. Es wird hier nur

enige geben, welche die Bedeutung unseres Verlustes nicht in vollem Umfange würdigten.

Destevre id.

Pesth, 31. März. (A. Z) S : / rz . Z.) Se. KK. Hoheit der Erzher- M pr uh O von Saida, ist auf Befuch bei 208 gekommen gsten Oheim, dem Erzherzog Palatin, in Ofen an-

Bei der lebten Pesther Comitats-Versammlung ward der d. Mai als Wahltag zur Restauration der Magifratsbegmten dieses

sich von Tag zu Tage. Die hiesigen Blätter haben bereits die | sen, um Genehmigung der Sächsischen Regierung anzuhalten

Liste der auf diesem Schiff befindlichen Passagiere mitgetheilt. |

| rieth die Tagsaßung die vier leßten Artikel des Mehrheitsguts-

Auch der heutige Moniteur enthält |

| aber wird er bereit seyn, den Degen zu iehen, wenn das Vaterland zur | Vertheidigung seiner Freiheit und Unabhängigkeit ihn rufen wird. Trotz

z ; N H . ; | tes hinsichtlih der Zahl der Männer, aus denen die Regentschaft be- Aalborg, (Jütland) 6. April. Sonnabend Nachmittag, | i j D : L ungefähr um 3'/, Uhr, hatten wir Überall hier in Jütland ein |

| Rettung des Landes unter den gegenwärtigen Umständen zuwider wäre

| erfreut, dieses Schreiben erhalten zu haben, es führt uns aus

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Comitáts festgesest. Zugleich ward in dieser Sibkung das -Wahl- | daß in Spanien nur noch Eine Popularität móglih und er nicht recht sehr e wodurch auch viele Nichtadelige, ohne Un- | mehr der Mann dieser Popularität ist. Er hat den Schauplaß terschied der Religion, dazu befähigt werden. | wohl zerknirshten Gemüthes verlassen. Wir sahen ihn, wie er Aus Bucharest wird geschrieben, daß der Hospodar, der dem mit einer gewissen Koketterie einherging, den- Hut in der Hand, Russischen General von Kisseleff das Wallachische Jndigenat zu | mit Grazie die Menge grüßend. Das Volk antwortete nicht auf ertheilen Willens is, ihm vorläufig ein Geschenk von liegenden | diese liebeuswürdigen Provocationen, so daß dieser Mensch endlich Gründen gemacht, da die Ertheilung des Jucolats ohne die Er- | gezwungen war, sich zu bedecken.“ : j L füllung der Vorbedingung des Grundbesibes in der Wallachei Auf Anlaß der von mehreren Senatoren eingereichten Ent- bedeutenden Schwierigkeiten begegnet seyn würde. | lassung sagt die Hof-Zeitung: ¡Diese Herren hätten nicht nôthig | gehabt, diesen Vorwand zu nehmen; die folgenden Diskussionen Prag, 7. April. (L. A. Z.) Mit Vergnügen theilen wir | hätten ihnen viel bessere Gelegenheit geboten, ihre Empfindlichkeit die Nachricht mit, daß uns von Seiten unserer Behörden ange- | an den Tag zu legen. Wir halten uns nicht berechtigt, so her zeigt wurde, der Kaiser sey geneigt, die Erbauung einer Eisenbahn | vorragenden Personen, als auf den Bänken des Senats siben, von hier nach Dresden zu genehmigen, und es stehe jeßt bei uns | Rath zu ertheilen; aber wir glauben, daß die oft fleinlichen und

die genaue Richtung zu ermitteln, die nôthigen Fonds nachzuwei- | aus Eigenliebe entspringenden Partei-Jnteressen nie das Ansehen i unserer Institutionen, den Nimbus der konservativen Körperschaft

und die großen Interessen fompromittiren dürfen, welche sie zu reprásentiren berufen ist.‘ In den diplomatischen Zirkeln beschäftigt man sich vorzugs- i weise mit den Beziehungen zum Rdmischen Stuhl und zu Eng- Swe | land. Was den ersten Punkt betrifft , so geht das Gerücht, der Bern, 3. April. Jn der achten Sißung am 2. April be- | Spanische Geschäftsträger in Rom, Julian Villaae, habe in Folge der Differenzen mit Herrn Arellano den Befehl erhalten, die Hauptstadt zu verlassen. Was den zweiten Punkt betrisst, Zürich und Waadt unterstülzte Antrag St. Gallens, sofort dieje namentlich den Handels-Traktat mit England , so behauptet man nigen Klöster zu bezeichnen, welche Aargau wieder einzuführen | aus sicherer Quelle, daß die Mission des Herrn Gonzales in hätte, beseitigt war, nahm die nämliche Mehrheit von zwölf | London keinerlei Bezug darauf habe, und man glaubt, daß ein \olcher Traktat nicht beabsichtigt werde. / / endlich noch den Beschluß in seiner Gesammtheit an. Diese | Bilbao, 28. März. Man hört aus Guernica, wo díe Stände waren Zürich, Uri, Schwyz, Unterwalden, Gla- | Sißungen der allgemeinen Junta fortdauern, daß die Forderun- rus, Zug, Freiburg, Bajel-Stadt, Schaffhausen, Appen- | gen der Regierung, welche den Kommissaren p Modification zell - Inner - Rhoden, St. Gallen, Graubündten, Wallis und | der Fueros mitgetheilt sind, in Folgendem bestehen : 1) Biscaya Neuenburg. Tessin, Waadt und Bern stimmten dagegen. Die | soll die Quintas in Geld oder Menschen tragen ; 2) die Justiz brigen Gesandtschaften nahmen das Referendum. Aargau aber | soll auf gleichem Fuß wie im übrigen Königreich verwaltet wer- fúndigte eine zu Protofoll zu gebende Erklärung über diese Be- | den; 3) die direkten Steuern sollen in dem von der Regierung Die Frage wegen der eingelangten | zu bestimmenden Verhältniß erhoben werden; 4) an der Kúste Bittschriften veranlaßte noch eine ziemlich lange Berathung. | soll eine Zoll -Linie errichtet werden; 5) die Munizipal - Wahlen Zürich vertheidigte die Ansicht der Mehrheit: voll Vertrauen | sollen nah Anleitung der Constitution vorgenommen werden ; habe sich an die Tagsaßung eine große Anzahl Aargauischer Ka- | 0) die Foral-Deputarion soll aufhdren und durch die Provinzial- tholiken gewendet, deren religidse Interessen nicht zu verleßen | Deputation erseßt werden. seyen, was durch Annahme der Tagesordnung nothwendig ge- | schehen müsse. Uri brachte die Amnestie in Erinnerung, welche | man 1838 dem Stande Schwyz aufgedrungen habe. Schwyz be- gann mit einer kráftigen Verwahrung zu Gunsten der Kantonal Souverainetät, schilderte dann aber mit lebendigen Farben die Kränkungen, welche das katholische Aargau seit zehn Jahren habe

und dann weitere Schlußfassung zu veranlassen. Somit würde dann von unserer Regierung kein Hinderniß mehr in den Weg

achtens der Kommission vom 19, März. Nachdem der nur von

Dortugal

Lissabon, 30. März. Zu gleicher Zeit mit dem Dekrete, | wodurch die Cortes am 22. bis zum 25. Mai prorogirt worden

sind, erschien hier ein Dekret, welches eine aus 16 Mitgliedern

bestehende Kommission, unter dem Vorsiße des Herzogs v. Pal- erdulden müssen, wobei es auf das ‘Placet, das Schulgeseß, die | mella, zusammenberuft, deren Aufgabe es seyn soll, den Cortes Badener Artikel, den unbedingten Priestereid, die Verfolgung des | ber die finanzielle Lage des Landes Bericht zu erstatten. Es fatholischen Vereins, die Aufhebung der Parität u. \. w. hinwies. | scheint hauptsächlich auf eine Verminderung der öffentlichen Be- Solothurn bemerkte, man trete zwar leise, mit Sammetpfötchen | amten und auf die Einführung einer zwoeckmäßigeren Weise der auf, werde aber Schritt für Schritt weiter wollen. Der Ruf, | Erhebung der Abgaben abgesehen zu seyn. Die finanziellen die Religion ey in Gefahr, werde jedesmal laut, wenn eine | Verlegenheiten der Regierung nehmen mittlerweile immer mehr geistliche Absicht erreicht werden solle, sie sey aber sogleich besei- überhand, und nur durch wiederholte Verpfändungen einzelner tigt, wenn man Ernst zeige. Wenn gewisse Justizgräuel vor die | Einnahme-Zweige vermag sie die laufenden Ausgaben zu Tagsabung kommen, lehne man die Bittschriften sorgfältig ab, | bestreiten. und jeßt rúhre die lebhafte Theilnahme davon her, weil sie eine | Gried l eidgendssische Regierung betheilige. Habe doch das Freiamt im | Ce A d. :

Jahre 1830 die Revolutionsfahne nach Aarau getragen. Das | A then, 27. März. Der Kriegs-Minister General v. Schmalb Volk, das man jebt so stark in Schuß nehme, habe sih damals | hatte das Unglück, als er auf die Jagd fuhr, mit seinem Kabriolet ohne allen Grund empdrt. Am kräftigsten sprach sich gegen das | ungefähr zwei Stunden von hier umgeworfen zu werden. Ein be- deutender Schenkelbruch wird ihn Monate lang an das Krankenbett

Mehrheitsgutachten St. Gallen aus, welches in demselben eine j fesseln; die Aerzte geben jedoch, troß seines vorgerückten Alters,

l confessionelle Intervention erblickte. Wie eine solche anfange, sa-

gen wohl die Protokolle, aber wie sie ende, wisse der Himmel. die Hoffnung, daß ihm solcher keine Folgen zurücklassen werde. Man könnte am Ende jede philosophisch-literarische Frage vor die | Der General, ein rechticher Mann ohne allen Parteigeisk, wird Tagsaßung bringen. Das Ergebniß der langen Berathung war, | allgemein bedauert. Das Portefeuille des Ministeriums ver- daß weder die eine noch die andere Meinung des Gutachtens eine waltet unterdessen der Stadt-Kommandant , Oberst v. Heß; der Mehrheit erhielt, so daß man dann dem Antrag von BaseuStadt | Kommandant des hiesigen Jnfanterie- Regiments, Oberst -Lieute- beipflichtete, die Bittschriften auf sich beruhen zu lassen was also nur in etwas milderer Form die Tagesordnung war.

| nant Auer, is provisorischer Stadt- Kommandank. Der zum

| Gesandten in London ernannte Staatsrath Trikupis wird mit der Sale | Kriegs- Korvette „Amalie“ nah Malta und von dort mit einem Z én |

Rom, 1. April. Das Diario meldet die Ankunft des Lord | Brougham in der hiesigen Hauptstadt. |

Englischen Dmpfschisse nah dem Orte seiner Bestimmung abgehen. Herr Roque, ein Beamter des auswärtigen Ministeriums, wurde zu dessen Legations-Secretair ernannt. Mit dem heute abgehen- V s ; | den Oesterreichischen Dampfschiffe verläßt uns der K. Bayerische Pa E | Oberbaurath Gärtner nebst mehreren mit ihm gekommenen Künst-

Madrid, 28. März. Das Eco del Comercio vom | lern wieder. Se. K. Hoh. der Kronprinz von Bayern wird heutigen Tage theilt folgendes Schreiben von Herrn F. Linage, | nach den Osterfeiertagen eine Reise nach der Jnsel Chalkis un- Secretair des Generals Espartero, mit: | ternehmen. Von da zurückgekehrt, wird Se. K. Hoh. eine grd- „Der Herzog von Vitoria hat mit Aufmerksamkeit Jhren gestrigen | ßere Excursion nah Morea machen. Von dort aus soll der Prinz Artikel Uber die Regentschafts - Frage gelesen, und da Sie behaupten, | Willens seyn, nicht mehr nach Athen zurückzukehren, sondern liber die Meinung und den Wunsch, die der Herzog hinfichtlich dieser | sich in Pyrgos auf dem Dampfschiff „Otto“ nah Brindisi ein-

Frage im Kreise seiner Freunde ausgedrückt, unterrichtet zu seyn, glaubte F, i E L: 0 e er, Jhnen die Punkte bezeichnen zu müssen, welche mit seinen Grund- zuschiffen, und auf diese Art die kürzeste Ueberfahrt zu machen. E

Die mit dem Dampfboote „Mahmudie‘/ in Triest einge- gangenen Briefe aus Alexandrien vom l7ten und aus K on- stantinopel vom 20. März bringen noch immer nichts Entschei- dendes in Betreff der Túrkisch - Aegyptischen Angelegenheiten, alle sprechen aber die Hoffnung aus, daß es den Repräsentanten der Deutschen Mächte gelingen werde, die Pforte zur Modifizi- rung des Hattischerifs zu vermögen.

Aus Canea (auf Kandien) hat man Briefe vom 5. und 22. v. M. Ein Schreiben von erstem Datum sagt: „Dieser Tage kamen gegen hundert Individuen von Morea auf unserer Insel an, und suchten die Bewohner gegen die Türkische Regierung aufzuwiegeln. Sie fanden besonders Anklang bei mehreren exaltirten Griechen, welche mit ihnen gemeine Sache machten; drei Englische Linienschiffe, welche in Suda einliefen, genügten jedoch, die Rebellen einzushüchtern, und da auch die Konsularbehörden Alles aufbieten, die Gemüther zu beruhigen, so hoffen wir, daß Alles glütlih und ohne Schwertstreich ablaufen werde.“ Ein zweitesSchreiben vom 22. spricht bereits von Geschäften, welche wieder auf den Hauptmärkten der Änsel gemacht wurden, und schließt mit nachstehenden Worten : „Fm Hafen von Suda liegen jeßt 8 Türkische Kriegsschiffe, und zwar 2 Fregatten, 3 Korvetten und 3 Briggs mit 2500 Mann regulären Truppen vor Anker, ferner 1 Englisches Linienschiff,

l Fregatte und 1 Brigg, und drei Enalische Schiffe werden von Marmarizza oder Malta erwartet. Außerdem soll in kurzem der Commodore Bandeira mit seiner Division eintreffen; wir leben daher der Hoffnung, daß im Angesicht einer solchen Macht un- sere Ruhe nicht weiter werde gestôrt werden.“

Konstantinopel, 24. März. (Oest. B.) Aw 21sten d. M. begab sih der Sultan an Bord des Admiralschiffes „„Mah- mudie‘?, um selbes in Augenschein zu nehmen. wer 4 Kriegsschiffe zogen ihre Flaggen und Wimpel auf, g cor ßr ten den Monarchen mit einer allgemetnen Salve von S nenschússen, welche wiederholt wurde, als Se. Me das u verließ, um in das Serail von Beschicktasch urüc{zukehren.

sichten von den Jhrigen abweichen. Er glaubt, dies thun zu müssen | im Jnuteresse des Landes, seiner Freiheit und Unabhängigkeit, für die er alle Opfer gebracht. Der Herzog bevollmächtigt mich, zu bestätigen, daß sein Wunsch allerdings ijt, sich von den öffentlichen Angelegenhei- ten zurückzuziehen und am häuslichen Heerde auszuruhen. Jmmer

jenes Wunsches, sich zurückzuziehen, ist er berett, den Beschluß der Cor- stehen soll, zu vollziehen oder in Vollziehung bringen zu lassen. Uebri-

gens würde er die Rolle, die ihm die Cortes anweisen, nicht spielen, wenn diese Rolle seiner Meinung über die nothwendigen Mittel zur

Jn leuterem Falle wird er eine ehrenvolle (elegenheit finden, fich zu rüctzuziehen, wie er es wünscht, ohne die Pflichten gegen scin Vater- land im mindesten zu verlegen. Er hegt keinen anderen Wunsch als den, sich in seiner Meinung zu irren, und den Frieden, diesen Gegen- stand seiner theuersten Hofsnungen, so wie die Ordnung, welche das Glücé dieser hochherzigen Nation ihre Freiheit und Unabhängigkeit sichern wird, sich befestigen zu sehen. Jch habe die Ehre 2c. Madrid, 97. März. &. Linage.“

Das oben genannte Blatt bemerkt hierzu: „Wir sind hoch einem Labyrinth von Konjekturen hinsichtlih einer Frage, die mit dem Interesse des Staats innig verknüpft ist. Jeßt kennen wir den Boden. Dieses Schreiben beweist unwiderleglich, daß der Herzog von Vitoría verleumdet worden, als man von ihm sagte, er würde auf die Lösung der Regentschaftsfrage einen direkten Einfluß úben und sich nôthigenfalls der materiellen Gewalt hierzu bedienen. - Der General Espartero erklärt, daß er, wenn die Re- gentschaft einen Weg einschlagen sollte, der im Widerstreit mit seiner Meinung wäre, sich im Interesse des Landes von den Staatsgeschäften zurückzuziehen entschlossen sey. Diese Erklärung ershreckt uns nicht, denn, wenn nur die Politik des Generals das Land zu retten vermag, wie fann man glauben, daß sle nicht triumphiren werde ?“

Der Correo National dagegen behandelt den General mit höhnender Verachtung. „Der Herzog von Vitoria, ‘/ sagt

dies Blatt, „konnte sich bei der gestrigen Truppenschau überzeugen, ! war dies das erste Mal, daß Sultan Abdul-Medschid seit seinem