1841 / 124 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

i i ehen kfónne, ver- Gute hicr oder da ein Stáúc Land, welches er abst ben Ms, ver äußern und etwaige verschwenderische vg res T DET Ei ezáhlt werden könnten; in / ph lische me e lede anerkanntermaßen noch immer deralte fonserva- S t er mehr auf das Zusammenhalten der Grundstücke als auf as Zersplitterung bedacht sey, eben deshalb aber auch erreiche c Ë 2 das gegenwá : y ‘eit aecntlichen Zweck nicht. j l i Ueb e anti anderswo und sey derselbe darin zu finden, daß cene : so oft in ihrem ganzen Umfange den Besibern

. Bauernhöfe ar S ' die Bau fulanten abgelockt würden. Diese hätten nicht die

Erhaltung der an sich gebrachten Bauernhöfe, jondern R e eben deren Parcellirung im Auge, weil in den E C E der ganze Ankauf bloß aus Gewinnsucht geschehe E d perp ge: rade durch die Vereinzelung der Güter ihre volle Besttedigung finde. Hier músse eingeschritten und dem mik der Ejeld-Vermeh- rung immer mehr wachsenden Unheile gesteuert werden ; das Mit tel dazu scheine demnach ieoiglih in einer Beschränkung des Ver- faufs ganzer Güter zum Zwecke ihrer Zerschlagung zu legen. Rhein-Provinz.

1, Mai. Die Rh. u. Mos. Ztg. enthält fol- aende Kunomachung d s Herrn Ober - Präsidenten der Rhein- Provinz: „Mes König Majestät haben zu befehlen geruht, daß der sechste Rheinische Provinzial-Landtag am 23, Mai c. erdff- net werde. Zum Landtags-Marschall haben Allerhöchstdieselben s Herrn Fürsten zu Solms-Hohensolms-Lich Durchlaucht , zu en Stellvertreter den Herrn Grafen Trips und zu Allerhdchst- ihrem Koinmissarius den Unterzeichneten Allergnädigst ernannt. Koblenz, den 30. April 1841. Der Ober-Präsident der Rhein- Yrovinz von Bodelschwingh.“

Koblenz

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Zeitungs-Rachrichten. AUSLan V

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Paris, 29. April. Die Behdrde fährt fort, aufihrer Hut zu seyn. Täglich ist ein Bataillon jedes Regiments der Pariser Garnison in den | Kasernen konsignirt. Die Posten sind verdoppelt und die Patrouillen der Munizipal-Garde und der Linientruppen sind in ailen Quar- tieren sehr zahlreih. Diese Vorbereitungen fangen bereits an, bei der Bevölkerung einige Unruhe zu erregen. Sie scheinen in- deß keinen anderen Grund zu haben, als den Coalitionen der | Arbeiter Einhalt zu thun, die von neuem beginnen. Es ist wahr, daß gestern Abend ein unerwarteter Lärm in der Rue Transno- | nain stattfand, aber er schien keinen politischen Charakter zu ha- ben. Was sich zugetragen hat, ist in kurzem Folgendes: Am Abend des 27sten gerieth ein junger Mann mit Freudenmädchen und Individuen, die sich dieser annahmen, zusammen. Man fiel | mit Faust- und Stocfschlägen über ihn her und richtete ihn übel zu. Dem jungen Manne gelang es endlich, zu entkommen. Er erzählte seinen Freunden, was ihm begegnet scy, und in Folge dessen begab sich ein Haufen von ungefähr 15 Individuen in die Rue Transnonain. Es entstand ein neues Handgemenge, das mit mehreren Verhaftungen endete. Gestern Abend, am 28. April, unternahmen 50 Jndividuen einen neuen Versuch, und in der genannten Straße fand eine förmliche Schlacht statt. Die Mu- nizipal-Garde zu Fuß und zu Pferde begab sich nach dem Kampf- plaße, und man war genöthigt, Feuer auf die jungen Leute und ihre Gegner zu geben. Man behauptet sogar, es sey auf die bewaffnete Macht ein Pistol abgefeuert worden. Die Haufen | wurden erst um 11*!/, Uhr auseinandergesprengt. |

Die Gazette des deux Mondes berichtet Folgendes über die Vorkehrungen der Behörde: „Die Behörde schien diesen Abend einige Aufregung in Paris zu besorgen. Einige Plakate sollen in den Vorstädten angeschlagen gewesen seyn. Um 9 Uhr Abends versammelte sih der Ministerrath. Um 9'/, rückten Jn- fanterie-Abtheilungen in den Pavillon de l’Horloge; sämmtliche Posten sind verdoppelt, in den Höfen der Kasernen stehen voll- zählige Bataillone unter den Waffen.“ ;

Man verbreitet heute das Gerücht, der Kdnig werde sich am Tage der Taufe des Grafen von Paris nicht in die Kirche Notre Dame begeben , die Tauf-Ceremonie werde in der Kapelle der Tuilerieen und dann ein Te Deum in der Metropole statt: haben. Es scheint übrigens gewiß, daß man auf die große Revue, von welcher die Nede gewesen ist, definitiv verzichtet hat.

In einem hiesigen Blatte liest man: „Seit diesem Mor: gen. sind die verschiedenartigsten Gerüchte über eine Auflösung des Ministeriums im Umlauf. Die Herren Thiers, Dufaure und Passy. haben heute eine lange Konferenz mit Herrn Guizot im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten gehabt. Bis jebt hat jedo noch nichts Bestimmtes verlautet. Es herrscht indessen eine gewisse Bewegung in den Umgebungen der Minister. Der Rücktritt des Herrn Martin du Nord, in Folge der Freisprehung der ¡France soll, wie behauptet wird, jedenfalls gewiß seyn.““

Die kurz nah der Freisprehung der „France“ ersolgte Vorladung der „Gazette de France“/ wird von allen Opposi- tions - Journalen lebhaft getadelt, indem es weniger wie ein Akt der Gerechtigkeit, als wie ein Akt der Rache erscheine ; und dies um so mehr, da man der Verurtheilung der-,„„Gazette

de A: anle gewiß seyn kônnne, indem das ihr zur Last Verbandlun én unrichtige Berichterstattung über die Gerichts- z Zen von dem Assisenhofe, ohne Zuziehung der Ge- schwornen gerichtet werde. Der ; : , ; er Messager. antwortet auf diese Angrifse Folgendes: „Eini G n&. j d j e¿&inige Opposiions- Journale tadeln as gegen die „Gazette de France“ M N / Hel : angeordnete gerichtliche Ver- fahren; ihr Tadel wird Niemand überraschen; im Gegentheil man würde sich haben wundern müssen wenn die O ositi L Journale es lange Zeit über {h é hätten Fina / ean, nen, das Königthum, die Justitutionen 1nd e Sul Dynastie gegen die Feindseligkeiten einer Faction u N Read Giebt es nicht Geselze, die das Vergehen vorausgesehen babén. | welches in dicsem Augen"licke der „Gazette de France!“ S Lat | gelegt wird? L] werfen wollen. Wenn es solche Geselze giebt, warum sollten sie nicht ausgeführt werden? Haben. die Kammern die Regie: rung nur unter der Bedingung damit versehen, daß sie sich der- selben nicht bediene? Würde die Regierung nicht entschieden ge- gen ihre Pflicht fehlen, wenn sie nicht darüber wachte, doß die WGaranticen für die dffentlihe Sicherheit ungeshwächt blieben? Die Regiernng des Königs seßt ihre Vertrauen in die Ausfüh- rung der Geseße, Dieses Vert auen ist voliständig, innig, uner- hütterlih, Die Regierung wird die Gesehe am Tage nach cinex traurigen Prüfung eben so gut wie zu jeder an- deren Zeit, ohne Übertriebene Strenge, aber auch ohne

e Geses durch eine Ershwerung der Parcellirun- } s Se Der Grund des bestehenden |

|#schisffe von 900 bis 1000 Pferdekraft zu erbauen suchen

Das ist die einzige Frage, die wir für jeßt aus: |

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Schwanken uud mit Beharrlichkeit anwenden. Unsere Jnsti- tutionen sind allerdings niht unfehlbar. Seit kurzem erst ge- schaffen, durch so viel Stöße erschüttert, haben sie noch nicht voll- ständig in die öffentlichen Sitten eindringen, alle Gemüther auf-

fláren, die Schwäche der Einen ergänzen und die Kühnheit der |

Anderen unterdrücken können. Deshalb aber ist unser Vertrauen zu demselben unges{chwäht, und wir werden ihre Wirksamkeit auf keine Weise beschränken. Frankreich zweimal, im Jahre 1789 und im Jahre 1830, pro- klamirt hat, sind die edelste, die beste und die vernünftigste Lö-

sung der großen Probleme der sozialen Ordnung, welche der | Was unsere Vá- | ter mit ihrem Blute bezahlt haben, müssen wir unsererseits | durch fleißige Sorgfalt, durch beharrliche Anstrengungen und | suchen. | unerfüllt Incidenzfall wird sein |

A

menschliche Verstand bis jeßt aufgefunden hat.

aufrecht zu erhalten Pflicht nicht

durh einen festen Glauben Das jebige Ministerium wird diese lassen. Keine Thatsache, kein Vertrauen zu dem Lande, zu dem Geiste unserer Zeit, zu der Güte, Wirksamkeit und Macht unserer Jnstitutionen erschüttern éônnen. So oft die Factionen an die Leidenschaften appelliren, so oft wird die Regierung zu dem Ansehen der Geseßte ihre Zu- flucht nehmen. 1

nei entgegnet hierauf: „Der „J leugne, kraft welcher die“ „Gazette‘/ vor Gericht gestellt werde.

Gewiß nicht; aber man leugnet das Passende einer solchen _ge- |

richtlichen Verfolgung. nah den lèßten traurigen Debatten vor o ch - s :

der Zury. Hält. man sih etwa deshalb, weil die „Gazette“

úber irgend einen Theil der Debatte unrichtig berichtet hat, für

verpflichtet, eine betlagenswerthe Erdrterung zu erneuern, und hofft | j

man durch einen Urtheilsspruch der Richter das Verdikt der zu entkräften. Es wäre dies eine sehr unglückliche Jdee und das Ks nigthum, welches in dieser ganzen Sache von dem Kabinet so schlecht ge

dect worden ist, kann sich zu der Genugthuung, die man ihm

ch§Uïry

vorbereitet, niht Glück wünschen. Die Genugthuung muß man |

von dem gesunden Sinn des Landes und von dem öffentlichen Gewissen verlangen; man muß sie abwarten, ohne sih gegen die

Entscheidung der Jury zu erheben, die ihre genügende Erklärung

darin hat, daß nur die Frage wegen des guten Glaubens in Be- |

tracht gezogen wurde. Man muß begreifen, welche Fehler be- gangen worden find, und durch welche Reihe von Ungeschicklich- feiten das Ministerium die Sache, deren Vertheidigung ihm ob- liegt, kompromittirt hat. Man muß sich endlich Gerechtigkeit

wiederfahren lassen, und einsehen, daß die Legitimisten kühn und | die Patrioten \{chwankend werden konnten in einer Zeit, wo es |

Anspruch auf die höchsten Würden giebt, wenn man die Bour-

bons aus Gent geholt hat, und wo man von jeder Begünstigung | ausgeschlossen bleibt, wenn man ihnen das Geleite nah Cher- |

bhourg gegeben hat.“ ] Es heißt, Herr Edmund Blanc, ein intimer Freund des

Herrn Montalivet, sey in einer Mission, welche mit der bekann- |

ten Brief-Affaire zusammenhänge, nach London abgereist. Einige |

Journale scheinen anzudeuten, daß ein Prozeß wegen Fälschung

gegen die in London ansässige, unter dem Namen „la Contem- |

poratne‘“ \chriftstellernde Dame, welche im Besiße der Originale jener Briefe zu seyn behauptet, anhängig gemacht werden solle.

Heute früh waren sámmtliche Minister in den Tuilerieen |

versammelt. Der Herzog. von Orleans wohnte dieser Sißung des Kabinets ebenfalls bei.

Ueber das jet so viel besprochene Dampfschiff „Präsident““ bemerkt das Siecle: „Es bleiben leider nur wenig Zweifel über

das Schicksal jenes Dampfschiffes übrig. Es wird durch den

Sturm, der am 13. 14. und 15 März wüthete, zertrümmert |

%

worden seyn. Man spricht von einer Feuersbrunst und von dem Springen der Maschinen; diese beiden Ereignisse sind möglich, aber sie sind weit weniger - wahrscheinlich, als die Zerschmetterung der Seitenwände durch die Wellen oder durch Cismassen. Die Englánder haben bei der Erbauung ihrer transatlantischen Dampf schiffe alles, selbst die Dauerhaftigkeit, der Schnelligkeit ge- dpfert. Sie sprechen täglich davon, ihre Dampf\chifse in Kriegsschiffe zu verwandeln, gestehen zu wollen, daß jene sind, grobes Geschüß zu tragen.

indem wir verlangt haben, daß unsere Transatlantischen Dampf- schiffe ungewdhnlich stark erbaut werden sollen. Der Unterschied in der Schnelligkeit wird vielleicht bei einer Reise von 14 bis 15 Tagen 24 Stunden betragen; was ist aber eine solche Verzdge- rung im Vergleich zu einer vermehrten Sicherheit Wir glau- ben auch, daß unsere Nachbarn sich täuschen, indem sie Dampf Wenn man bei dem gegenwärtigen Zustande der Wissenschaft Dampf-

Schiffe niht im Stande

schiffe über 450 bis 500 Pferdekraft erbaut, so heißt dies nicht, |

auf das Ziel los, sondern über dasselbe hinausgehen ““ Der Erzbischof von Paris hat an alle Pfarrer der Didzese folgendes Schreiben erlassen:

„Paris, 20. April 1841. Herr Pfarrer: Die Kirche betet

für die Fürsten, damit sle für das Wohl des Landes regieren. |

Diese Gnaden werden wir mit mehr Eifer dieses Jahr erflehen, wo der Kdnig den Tag nach seinem Namenéefeste durch eine sei nem Herzen sehr theure Feier heiligen will. Am 2. Mai wird Se. Königliche Hoheit der Graf von Paris, welcher die Noth- taufe erhalten, ordentlich in der Kirche getauft werden. Wir werden den Herrn bitten, dieses Erlauchte Kind zu segnen; wir

werden ihn bitten, den Monarchen zu segnen, ihn zu hüten, |

ihm den Beistand des Himmels zu senden, thn zu vertheidi- gen, ihn in allen seinen . Absichten und Entwürfen für den Frieden und die Wohlfahrt Frankreichs zu unterstüßen. find die Wünsche, die wir zu Gott

sie auszudrücken, singen werden. Dem zufolge wird man am Sonnabend den 1. Mai in allen Pfarrkirchen der Didzese die Messe der heil. Apostel Philipp und Jakob, nach dem kleineren feierlicheren Ritus, singen. Man wtrd der Messe die Gebete für den König und seine Familie beifügen. Nach beendigter Messe wird man den Psalm Exaudiat, den Vers Fiat manus tua und das Gebet Quaesumus, omnipotens Deus singen. Sie werden sich mit dem, den es angeht, hinsichtlich der Stunde der Seremonte verständigen, und zu derselben die Behörden berufen, die gewdhn-

| lich bei solcher Gelegenheit eingeladen werden. Denis, Erzbischof | | von Paris.‘ E Ein hiesiges Blatt enthält folgende Betrachtung Über

| den religidsen Sinn der Pariser: „Es is seit einiger Zeit viel | von dem Wiedererwachen des religiösen Sinnes unter den höhe- ren Klassen in Frankreich und namentlich in Paris die Rede. iejenigen, welche diese Erscheinung verkünden und seiern, scheinen nicht sehr geübt zu seyn in der Unterscheidung von Wesen und Zum. Mie Religion is Mode geworden in der eleganten Welt ;

| Sa wee guteu Ton, in die Messe. zu gehen, die Abbe's | aus d "A evignuan u. \. w. predigen zu hören. Eine Dame | er höheren Geselischaft würde ih für kompromittirt halten,

Die Regierungs-Grundsäße, welche |

m Diesem Benehmen werden die Kammern und | die guten Bürger ihren Beifall zollen.“ Der Constitution- | Messsager“’ fragt, ob die Geseßze |

Ne u, Vegteisen - odeL ein: |

Wir sind vorsichtiger gewesen, |

Dies | steigen lassen werden, | indem wir den Gesang des- Kdnigs-Propheten, der bestimmt ist, |

wenn sie sich Sonntags ohne ein in Sammt gebundenes, reich mit Gold verziertes Gebetbuch auf der Straße finden ließe; dies ist die ganze Veränderung, welche in dem religidsen Zustande von Paris vorgegangen ist.‘‘ Die Deputirten-Kammer genehmigte heute die Geseß-Cnt- würfe für die Errichtung einer Dampsschifffahrts-Verbindung zwL schen Marseille, Korsika und Alexandrien, {ür die Prorogation, der auf die in Frankreich befindlichen politischen Flüchtlinge be- züglichen Geseße und für die Bewilligung eines Kredits von

| 200/000 Fr. fúr die Feier der Julitage.

Das Journal des Débats versichert, daß das Ministe- rium zu Anfang der künftigen Session einen Gescb-Entwurf vor- legen werde, der zum Zweck haben solle, den Zoll auf Schlacht- vieh bedeutend zu vermindern.

Der Courrier français sagt: Man behauptet, daß die Liste der 20 neuen Pairs, welche am 2. Mai erscheinen foll, definitiv die folgenden Namen enthalten wird: die Generale Barrois, Bonnemain, Bugeaud, Marschall Clauzel, Herr Cast-

r Delavigne, Doktor Double, Herr Fulcsiron, Herr Guilard von Kerbertin, Vice-Admiral Grivel, Herr von Lacoske, Herr Gaëtan von Larochefocould, Herr Septine von Latour-Maubourg, Herr Jacques Lefebvre, Baron von Maccau und die Herren von Magnoncour, von Marmier, Pontois, Target, Horace Se- bastiani und Horace Vernet Die Herren von Tocqueville und Gustav von Beaumont

1 3 abgegangen, wo sie sih mit Afrika einschiffen werden. Diese drei Französischen Besibungen im Norden ch ihrer Rückkehr das Resultat ihrer

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sind gestern nach Port Vendres Herrn von Corcelles nach Deputirten wollen die bereisen und nach Beobachtungen veröffentlichen. : Finer der angesehensten Buchhändler von Paris, Herr ssocié des Handlungshauses Treuttel und Würb) isl 1 bierselbst im T2sten Jahre mit Tode abgegangen. Böóôrse vom 28. April. Bereits gestern Abend war durch eine telearavhische Depesche aus London vom 27sten die Nieder- lage, welche das Britische Kabinet im Unterhause erlitten, hier betannt. An der Börse unterhielt man sich heute viel von diejem Vorfall: da er jedoch auf die Londoner Course nur wenig einges- wirkt, so erlitten die Französischen Renten nur ein unbedeutendes

Sinken

Afrika’s

Großbritanien und Jrland.

London, 28. April. Die beiden radikalen Blätter, der „Spectator“ und der „Examinéer‘‘, sind jeßt sehr eifrige Verthei- diger Mehmed Ali's geworden. Der Examiner, der noch vor kurzem ganz zu Gunsten des Whig - Ministeriums \chrieb, jeßt aber sich von demselben immer mehr abwendet, sagt unter Ande- rem: „Die „Chronicle“ beklagt den Sturz der Partei Reschid Pascha’s wegen deren Anhänglichkeit an die „liberalen Jdeen des Westen“, das soll wohl heißen, weil sie auf Stühlen siben, Chams- pagner trinken und Mehmed Ali verfluchen; kann die „Chronicle“ aber ein Beispiel von ihren liberalen Jdeen anführen, welches den Vergleich mit der Handlungsweise aushielte, die an Mehmed Ali von Seiten der Liverpooler Kaufleute so \ch{ön anerkannt worden ist? Wer in England, der Mitarbei ter der „Chronicle‘“ ausgenommen, hat die geringste Theil- nahme für den Sturz Reschid Pascha's. Wie viele aber sehen ein, daß die Regierung Mehmed Ali's, bei all ihren Män: geln, von großem Vortheil für Englands Jnteressen gewesen ist, und daß, wie die Liverpooler Kaufleute sagen, die aufgeklärte Hochherzigkeit des Pascha's, der unter Umständen, welche sons die Bande zwischen den Menschen zu zerreißen pflegen, den freien Durchgang der Posten und Reisenden durch Aegypten gestattete, ja dazu aufforderte, den Dank der civilisirten Welt verdient? Es ist ein schlagender Beweis für die Fehlerhaftigkeit der orien talischen Politik, daß der Mann, der Monate lang die Zielscheibe der erbittertsten Angriffe von Seiten der unter dem Einfluß des auswártigen Ministeriums stehenden Blätter war, die Danksagungen er Kaufleute unserer zweiten Handelsstadt, Liverpool's, empfängt. Offenbar sind unsere Handels-Interessen und unsere Politik nicht Hand in Hand gegangen. Wir haben noch nicht die Zeit gehabt, die auf die Angelegenheiten der Levante bezüglichen Depeschen durchzule- sen, aber wir haben genug davon gesehen, um unsere oft ausge- \sprochene Ansicht bestätigt zu finden, daß die angebliche Gefahr einer Jnvasion Kleinasiens von Seiten Mehmed's gar nicht vor- handen war, daß England und Oesterreich hinreichenden Einfluß besaßen, um Mehmed von jedwedem Angriss abzuhalten, daß die Stôrung des bestehenden Zustandes von der Pforte ausging, die troß aller Gefahren eines solchen Schrittes, dazu entschlossen ge- toesen zu seyn und ohne ihn nicht habe ruhen zu können scheint, und daß Lord Palmerston's Politik sich diesem Wunsch anbequemte« Was if nun am Ende mit so viel Kosten und Gefahren ausge- richtet worden? Jst das Ottomanische Reich neu geträftigt, wie Lord Palmerston es bezweckte? Nicht um ein Strohhalm.““

Der ministerielle Globe meldet: „Nach unseren Privat- briefen aus Konstantinopel wird Lord Ponsonby wahrscheinlich aus Unzufriedenheit úber die Zugeständnisse, welche man Mehmed Ali gemacht hat, seinen Posten niederlegen. ““

Von zweien der neuen Türkischen Minister giebt die Times folgende Schilderung: „Said Pascha, der zum zweitenmale Handels-Minister geworden ist, bringt gewdhnlich den halben Tag mit Gebeten zu, und die andere Hälfte theils mit dem Studium der Astrologie, theils mit dem Koran. Was übrig bleibt, widmet er Staatsgeschäftoen. Sein Glauben an die Astrologie is so stark, daß er bei den alleraeringsten Kleinigkeiten die Sterne um Rath fragt. Als er ans Ruder gelangte, opferte er eine Anzahl Wid- der, so daß der ganze Hofraum seines Hauses von Blut über- {wemmt war. Said Pascha war es, der das Einlaufen der Türkischen Flotte bei ihrer Rückkehr nach Konstantinopel zu ver- zdgern suchte, weil eine Flotte nie des Freitags in etnen Hafen cinlaufen dürfe. Sonst is er ein eh:licher und hôchst leutseliger Mann, etwas sehr Seltenes bei einen Türken von der alten Schule. Tahir Pascha, der neue Admiral, ist viel in Europa gereist und spricht gut Ztaliäánisch. Leider hat sih sein Charakter durch den Berkehr mit den civilisirten Staaten nicht verfeinert; er tôdtete seinen Sohn, weil derselbe Wein getrunken hatte.“ E

Oberst Hodges, der, wie schon gemeldet, zum Englischen Ge- neral- Konsul in Hamburg ernannt ist, wird vorher noch, tem Observer zufolge, mit den Konsuln der anderen Mächte, die den Juli-Traktat abgeschlossen haben, nah Alexandrien zurükeh- ren Und sich erst nach einigem Aufenthalt daselbst auf seinen neuen Posten begeben. :

Der Fürst und die Fürstin von Leiningen sind vorigen Sonn- abend zum Besuch bei Jhrer Majestät hier eingetroffen.

Sir George Arthur, bisheriger Gouverneur von Ober - Ka- nada, ist hier eingetroffen; durch seine unerwartete Rückkehr dúrfte der in vorigem Monat nach Kanada abaefertigte Befehl wonach er als General-Major bei dem dortigen Stabe verbleiben sollte, bis seine Dienste nicht mehr erforderlich wären, aufgeho:

ben seyn

Die leßten Nachrichten aus Weskindien lauten sehr un-

,

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Lúttich, 29. April. Jn der Kohlengrube zu Ougren hat

günstig hinsichtlich der Zuckerärndte, die noch immer von der schon | heute wider eine Gas-Explosion stattgefunden, deren Ursachen man

zwei Jahre anhaltenden Dürre leidet, obgleich dies in diesem Jahre weniger als im vorigen der Fall ist. Was jedoch die Ne- gerbeoôlkferung betrifft, so sind die Berichte im Ganzen ziemlich gunstig. Das harte Benehmen der Pflanzer auf Barbadoes, Granada und in einem Theile von Jamaika, welche sih gewei- gert hatten, den Negern ihre Hütten und Gärten auf jährliche Miethe zu überlassen, und diese Leute durch die Drohung, ihnen augenblicklich aufzukündigen, in einer der Sklaverei ähnlichen Un- terwürfigkeit erhalten wollten, hat seine Früchte getragen; die Ne- ger sind nämlich in Masse von dort nach Trinidad und Guiana ausge- wandert, wo die Pflanzer ihre Interessen besser erkannt und den- selben billige Bedingungen zugestanden haben. Die vorerwähn- en Kolonisten dagegen klagen jeßt bitter úber den Schaden, den ihre Härte gegen die freigelassenen Neger ihnen verursacht hat, und suchen so viel als möglich Europäische Auswanderer anzu lockfen, welche jedoch die Arbeit in den Zucker-Plantagen so wenig vertcagen können, daß z. B. von 57 Jrländern, welche mit Gra- bung von Löchern für das Zuckerrohr beschäftigt waren, binnen 13 Monaten die Hälfte starben.

Das eiserne Dampfschif} „Albert“ ist jeßt von Deptford nacl) Woolwich abgesegelt, um nächster Tage in Gesellschaft des „Wil- berforce‘“ nach dem Niger abzugehen. Das dritte Schiff der Expedition , der „„Sdudan ‘“, ist beiden schon vorangegangen

t jeßt die früher von ihr ge-

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Die-Vealta-Cimes widerruf (G4 “al . R ne N WLOraisar, XZVOOodTord,

gebene Nachricht, daß der Gouverneur von abgerufen und durch Admiral Adam erseßt werden solle; der Er stere bleibt noch 20 Monate auf seinem Posten. Drei Linien hie sollten in Kurzem nach Enaland zurückkehren und in Gt- braltar wegen etwaige Befehle anfragen Nach Kandien waren neuerdings mehrere kleine Kriegsschisse beordert worden. Die „Britannia“, welche die Flagge des Contre-Admirals Ommaney führt, und der , wurden stündlich aus der Bai von Marmariza erwartet.

Auf die an O’Connell gerichtete Frage, wann er die Repeal frage vor das Parlament bringen werde, hat derselbe erwiedert, er werde sie vorbringen, sobald er 2 Millionen Repealer angewor- ben habe, und wenn er 4 Millionen habe, so werde die Re- peal durchgehen.

Nachrichten vom Vorgebirge der guten Hoffnung vom 23. Februar zufolge scheint man dort einen Kampf mit den Holländischen Auswanderern zu erwarten, von denen Engländer und Englisches Eigenthum angehalten worden. Die Engländer haben eine Expedition abgesandt, um die Bewohner von Amo- pondo vor den Angriffen der Auswanderer zu {chÜben, und die Zeitungen der Capstadt rathen zur Besebung von Port Natal

Der Hampshire Telegraph enthält einen umständlichen Bericht über den Cinzug des Generals Jochmus in Damaskus, von wo derselbe sich nah Konstantinopel begeben sollte, um die neue Organisation der Türkischen Armee zu betreiben; ferner úber die Uebergabe des Großherrlichen Hattischerifs an die dortigen Juden durch den Obersten Churchill, wobei ein glänzendes Diner gegeben wurde. |

Das Packetschiff „Pandora,‘/ das am Sonntag in Falmouth angekommen ist, bringt Nachrichten aus Veracruz vom ten, Tampico vom 13ten und Havana vom 23. nihts von Bedeutung. Es hat etwa 330/0009 Dollars, einen Theil einer kurz vor Abgang des Schiffes in Veracruz angekom: menen Conducta von 928,876 Dollars, Überbracht. Nach Berichten aus Antigua vom 22. März, welche mit Kriegs -Damvfschisse „„Kite‘“/ eingetroffen hat das in indien versammelt gewesene Französiscl vader sich wie

der Flotten- Division in Süd-An:erika angeschlossen, und es 914 Bt, daß

Z das vereinigte Geschwader, neun schwere Fregatten, vier Korvetten, fünf Brigaqs und

ein Dampfschiff, auf der Rúck fehr nach Franêreich begriffen sey.

Die Naval and Milíitary Gazette meldet, der bekannt lich wegen eines Subordinations-Vergehens gegen Lord Cardigan kassirte Rittmeister Reynolds sey in so weit begnadigt worden, daß i zin werde gestattet werden, sein Offiziers-Patent zu verkau sen und aljo wenigstens ohne pecuniairen Verlust aus dem Heere ausézuschetden.

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Aus dem Haag, 29. April. Se. Majestät der Kdnig haben durch Verfügung vom kten d, M. das Königl. Placet dem Pápstlichen Breve ertheilt, wodurch die Seelándischen Parochieen, die bisher zu dem Bisthum gebßörten, davon getrennt und mit dem apostolischen Vikariate von Breda vereinigt worden sind.

Der König ist heute von hier tiber Rotterdam und Dordrecht nah Breda abgereist. Am Moerdeich, an der Gränze der Pro vinz Nord- Brabant, wurde Höchstderselbe von den Behörden feierlich empfangen

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Brússel, 24. April. (A. Z.) Mit dem Rücktritt des alten

und dem Eintritt des neuen Ministeriums ist der Streit im Lande keinesweges beendigt. Die Sprache der Blätter ist unglaublich heftig, namentlich der „Observateur“/ weiß kein Worte zu finden, um seine Entrüstung auszudrücken Es ift dies das Blatt der abgetretenen Minister, Rogier und Lebeau, aber auch die Sprache dieses Blattes giebt nur eine schwache Jdee der Hestigkeit der Provinzial-Blätter. Man glaubt sich in die Zeit der hestigsten Journal-Streitigkeiten vor der Revolution zurückversekt. Eu nigen Andeutungen zufolge, haben die abgetretenen Mini- ster diejenigen Gemeinden, welhe Petitionen für sie an den König erließen, aar f} PeDaMt, und cs sol len sich die Beweise davon in den Schaßkammer-Rechnungen finden. unter den gegenwärtigen Umständen möglich war, ob es sich aber zwischen der Feindseligkeit der beiden streitenden Parteien erhält, ist eine andere Frage. Die Herren Lebeau und Rogier sind liberal im Französischen Sinn des Worts und stehen mit ihrer allerdings ziemlich zahlreichen, aber feineswegs überwiegenden

E roetaohia Fretaebta

Partei einer mit jedein Tag mehr in die Rechte des Staats ein- |

greifenden ultrakatholischen Partei aegenüber. Zwischen diesen ist nur eine Vermittelung durch den Jndustrialismus möglich, ob diese aber gegen die Partei des alten Adels und der Priester

stark genug ist, wollen viele bezweifeln.

Brüssel, 28. April. Nach dem „„Observateur“/ hat vor kurzem der Niederländische Gesandte dem Minister des Auswär- tigen angezeigt, daß der Kdnig Wilhelm 11. zwölf Belgische Ober- Officiere, die nach 1830 ohne Erlaubniß in den Dienst ihres Va- terlandes getreten waren, ihrer militairischen Ordens - Decoration verlustig erklärt habe. Dahin gehdren auch die fünf Generale, die Brüder Duvivier, Goethals, Marneffe und d’Han Steenhuyse Mit General von Goblet hat man eine Ausnahme gemacht. '

Márz, meldet aber

Das jeßige Ministerium is allerdings das einzige, as |

noch nicht kennt, und in Folge deren an zwanzig Arbeiter ver- mißt werden. Man is in diesem Augenblicke mit Arbeiten und Hülfleistungen eifrig beschäftigt, um das Unglück so viel als mdg- lich zu mindern.

Schweden und Norwegen. | Stockholm, 23. April. Der Adel hat nach einer drei | tägigen Debatte mit einer Majorität von 155 Stimmen gegen 62 | und nach vier Abstimmungen den Vorschlag der Repräsentations- | Veränderung verworfen. Die Minorität selbst wollte nur, daß der Vorschlag entweder bis zum nächsten Reichstage ruhen oder zur neuen Ausarbeitung nach dem Comité zurückgewiesen werden sollte. Es wird versicher die Dänische Regierung geneigt sey, eine Restitution des Theils des Sundzolles an alle die Fahrzeuge,

| |

welche vom Anfange der diesjährigen Schiffahrt nach dem alten Tarif bezahlt haben, zu bewilligen.

Deutsche Bundesstaaten.

Leipzig, 1. Mai. Gestern Abends gegen 10 Uhr verschied hier an Entkräftung, ein ausgezeichneter im Jn- und Auslande als Künstler und als Mensch hochgeachteter Mann, der Professor Veii Hans Schnorr von Karolsfelòd, seit 1816 Direktor der Abtheilung für Malerei und Zeichnenkunst in der hiesigen Königl. Akademie der bildenden Künste, geboren zu Schneeberqa am 11 März 1764

Auf der Leipzig Dresdener Eisenbahn find im abgewichenen ersten Vierteljaßre (vom 1. Januar bis 31. März) 47,209 Peyr- sonen gefahren. Sämmtliche Einnahmen mit Einschluß der Frach- ten betrugen 709,975 Rthlr. 21 Sgr., während sie in dem ent sprechenden Quartale des vorigen Jahres nur s6i,011 Rthir

) Sgr. betragen hatten.

19 Sar.

Frankfurt a. M., 30. April. Se. Königl. Hoheit

der Kurfürst von Hessen, traf gestern in unserer Stadt ein und zwar in Begleitung des Staatsministers Freiherrn von Meysen- burg und des Herrn Grafen Zichy- Ferrari, welcher bekanntlich mit einer Gräfin von Reichenbach vermählt ist.

Der Kdönigl. Preuß. General-Lieutenant und Gouverneur von Luxemburg, Prinz Friedrich zu Hessen Durchl, soll bereits die Reise nach Luxemburg von hier fortgeseßt haben. Tagen wird der neue Königl. Württembergische Bundestags: Ge- sandte, Freiherr von Blomberg hier erwartet. Der Königl. Preuß. Ka- pellmeister Herr Meyerbeer, war vorgestern in unserer Stadt | anwesend, aber nur auf der Durchreise; der berúhmte Komponist | begab sich wiederholt nah Baden. Auch Fräulein von Hagn, die gestern in Mainz aufgetreten is, war vorgestern hier anwesend. In politischer Beziehung herrscht hier in der That jeßt viel Stille, was indessen als eine natürliche Folge des allgemeinen festen Vertrauens auf die Aufrechthaltung der allgemeinen Ruhe und Ordnung und auf die Befestigung des guten Einverständ nisses zwischen den Großmächten betrachtet werden darf. Unsere städtischen Angelegenheiten gehen auch einen stillen geregelten Gang fort. Durch die in diesem Jahre unternommenen und vom vorigen Jahre noch nicht vollendeten zahlreichen Neubauten wird unserer Stadt wieder Vergrößerung und Verschönerung zu Theil. Nicht aber kann man sich der Besorgniß entschlagen, daß

die neue große Baumanie für die Unternehmer von günstigen | | Oheims, Ephrem Obrenowitsch. Es wurde in dieser Raths-Ver-

Folgen begleitet seyn werde, denn wir haben bereits einen Ueber- fluß an disponibeln Wohnungen Dabei ist das Bauen in un- erer Stadt immer kostspieliger als an den meisten andern Orten. Während wir in den leßten Jahren durch den Winter ums Frühjahr kamen, ist jest schon der Sommer eingetreten, jo heiße Tage haben wir. In den nahen Taunusbädern werden darum rústige Vorbereitungen zum Empfange der Kur-Gäste getroffen, denn man erwartet einen frühern Eintritt der Bade-Saison

Von morgen an werden die Fahrien auf der Taunus-Eisen- bahn auf sechs táglih vermehrt werden, wodurch die Frequenz der Bahn sich gewiß nur heben kann. Heute sind die Taunus- Eisenbahn-Actien aber doch auf 3606 Fl. (116 Fl. Agio) zurúück- gefallen, da die Bôrse auf die niedrigeren Course von den aus- wärtigen Börsen und die Nachricht von dem Tode des Präsiden- ten von Nord-Amerika in sehr flauer Stimmung verkehrte. Sicher hält diese Stimmung nicht lange an, fondern die Fonds werden alsbald von neuem eine steigende Bewegung einschlagen, nament- lich da auch die Geldverhältnisse unseres Plaßes so überaus gün- sig sind,

Frankfur der Taunus-Eise trug 59,119 Fl.

ta M, l Mat An nbahn 59,513 Personen und die Einnahme bec- | 58 Kr. Frequenz und Einnahme übertrafen die |

300 Fles

Erwartung der Börse und es stiegen die Taunus-Eisenbahn-Actien | 3 d |

auf h. ex divid., welche befkfanntlih 16 Fl. beträgt.

S p anten. |

Madrád, 22. April. Die provisorische Regierurg hat fol- | gendes Dekret erlassen: „1) Die Erzbischdfe, Bischdfe, Präla- | ten 2c. sollen die Erlaubniß, Beichte zu hdren, Messe zu lesen | u. s. w. den Priestern wieder entziehen, die nah dem Dekret vom §8. Juli 1835 die höheren Weihen von ausländischen Prä- laten oder von jenen empfangen haben, welche der Partei des Práätendenten folgten, wenn sie dazu nicht durch ihre eigenen Did- zesanen ermächtigt worden sind. 2) Sie müssen dem Justiz- Minister Nachrichten Úber die Umstände, welche die Weihung jedes Priesters begleitet haben, einsenden. 3) Der erste Artikel ist nicht auf jene Geistlichen anwendbar, welche in den durch die Aufrührer beseßten Baskischen Provinzen und in Navarra wohnten. Dessen ungeachtet wird die höhere geistliche Behörde Nachrichten in Hinsicht ihrer dem Justiz-Ministerium úüber- machen. 4) Die Priester, welchen die Erlaubniß entzogen seyn wird, follen- ferner niht mehr die dem Klerus bewilligten Immunitäten genießen. Sie sollen als Personen des weltlichen Standes betrachtet werden. 5) Die Alkaden werden nicht gestat- ten, daß diese Geistlichen ihr Amt ausüben. 6) Unter den durch JFnterdikte betroffenen Geistlichen giebt es einige, welche ins Aus- land zu gehen wünschen; Pässe sollen ihnen abgeliefert werden. 7) Den vorhergehenden Bestimmungen sind diejenigen Geistlichen unterworfen, welche die höheren Weihen in Uebertretung der De- frete und fraft der Päpstlichen Dispensen und Breves, welche nicht mit dem Königl. Exequatur versehen sind, erhalten haben werden. §) Don Manuel Diaz de Tajada, Verwalter des Bis- thums Malaga, und die ehemaligen Kloster - Geistlichen, D. J. Fernandez Rebollier und J. D. Nuñez, sollen verwiesen und ihr weltliches Einkommen sequestrirt werden.“

Man versichert, daß sogleih nah der Ernennung der Regent- schaft die Armee auf 40,000: Mann reduzirt werden soll.

Im „Correo nacional‘/ liest man: „Wir waren erfreut, die Königin Jsabelle und ihre Schwester, die Jnfantin, allen gottes- dienstlichen Handlungen in der Schloßkapelle während der Char- |

woche beiwohnen zu sehen. i war die Ertheilung der Königlichen Gnade an vier zum Tode

Verurtheilte. E Ls trat mit einer Reliquie auf; en ihn E v3 gen, mit einer in Flor gehüllten Inschrift, welche das Todes-Ur-

theil gegen jene vier enthielt. aten f. bûúne, in welcher die Königin betete. Der Erzbischof reichte

| vergebe ihnen, auf daß Gott auch mir vergebe-

In den nächsten |

Monat April fuhren auf |

Die rührendste dieser Feierlichkeiten

rer Posadas, erwáhlter Erzbischof von Valenzia, A E neben ihm wurden Banner getra-

Sechs Akoluthen traten in die Tri-

Fhrer Majestät die Reliquie zum Kusse dar und fragte: L +6

_

ruht Ew. Maiestät die Verurtheilten zu begnadigen ?“ Die E nigin erwiederte, die Banner berührend, mit fester Stimme: )

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Por t: 1: g as

Lissabon, 19. April. Es ist dem Finanz - Minister nicht gelungen, die Bedürfnisse des Schaßes durch eine neue Anieihe zu decken, und er hat sich daher genöthigt gesehen, die Ausgabe von §00 Contos in Schaßkammer-Scheinen zu verfügen.

Der neue Handels-Traftat mit Großbritanien soll so gut wie ab-

ossen seyn und wird demnächst zur Genehmigung von Sei-

d Palmerston’'s nach England abgesendet werden. Jer Gouverneur des Portugiesischen Ostindiens, M. Lopes | zurücfberufen worden, weil er Goa zum Freihafen er- d die Einfuhr von Opium einer Abgabe von nur 1 pCr- hat. Sein Nachfolger ist noch nicht bekannk. :ranzôsische Gesandte am Portugiesischen Hofe, Baron ines, ist auf Urlaub nah Frankreich abgegangen.

Es heißt, daß König Ferdinand sich in der Schottischen Loge um Freimaurer wolle aufnehmen lassen, worauf man ihn zum Großmeister wählen werde. |

Oberst Jose Miguel de Noronha ist zum Militair-Kom- máändanten von Madeira ernannt.

Die Post von Porto wurde am 16ten v. M. bei Carvalhos

beraubt.

Der Oest. Beobachter meldet: „Durch Expressen, welche am 21. April in Belgrad eingetroffen sind, hat man dort die Nachricht erhalten, daß Unruhen unter den Raja's oder christli- chen Bewohnern des Distrikts von Leßkovcza, bei Nissa, in Bul- garien, ausgebrochen waren. Zu gleicher Zeit erhielt man da- selbst ein an den Fürsten von Serbien gerichtetes, mit etwa hundert Unterschriften christlicher Bewohner des genannten Di- \krikts versehenes Bittgesuch folgenden wesentlichen Jnhalts: daß die Bedrúckung von Seiten der Türkischen Chefs einen Grad er- reicht habe, den sie nicht länger mehr dulden könnten; daß sie, da ihre an die Pascha’s, Gouverneure ihrer Provinz, gerichteten Klagen und Beschwerden bisher fruchtlos geblieben, entschlossen seyea, in Erwartung der Entscheidung der hohen Pforte, die Waf- fen zu ergreifen, um si selbst gegen ihre Unterdrücker zu verthei- digen ; daß sie weit entfernt von dem Gedanken seyen, sich gegen die Autorität des Sultans, ihres rechtmäßigen Souverains, zu einpôdren, sondern im Gegentheil mit Vertrauen auf die volle und

| gänzliche Vollziehung der wohlwollenden Absichten Sr. Hoheit

rechneten, wie sie in dem Hattischerif von Gülhane enthalten seyen, der leider, anstatt ihrem beklagenswerthen Zustande ein

| Ziel zu seben, ihre traurige Lage nur verschlimmert, und die Be-

drúckungen, unter deren Last sie seufzen, nur vermehrt habe. Unmittelbar nach Empfang dieser Nachrichten berief der Fürst seinen Minister-Rath und den Senat unter dem Vorsiße seines

sammlung beschlossen, auf die Adresse keine Antwort zu ertheilen den an den Gränzen der beiden Paschaliks von Nissa und von Leßkovecza bestehenden Kordon zu verstärken, öffentlih bekannt zu machen und den benachbarten Türkischen Pascha's und Gouverneuret

bei dem Konflikte beobachten werde, und entschlossen sey, die Nuhe auf seinem Gebiete aufrecht zu erhalten; daß jeder, er sey Türke oder Christ, der sich auf Serbisches Gebiet flüchten wollte, dort eine Zufluchtsstätte finden und nach Ablegung der Waffen in die Quarantaine zugelassen werden solle, um bis zum Eintreffen der Befehle der hohen Pforte, unter Aufsicht gestellt zu werden. Der Kominandant der Festung Belgrad, Kiamil Pascha, von dem Fürsten von Serbien von diesen Anordnungen in Kenntniß geseßt, gab denselben seinen vollen Beifall. Zu gleicher Zeit wurde ein Courier nah Konstantinopel geschickt, um die Nach- richt von diesen Ereignissen dahin zu bringen und die Befehle der hohen Pforte einzuholen.

Nach späteren am 24. April zu Belgrad eingelaufenen Nach- richten haben sih die Unruhen von Leßkovcza nach den benach barten Distrikten von Vranja, Prekupcza, Nissa, Pirot oder Scharkoj und Berkovacz, im Paschalik von Widdin, verbreitet. Man befürchtet, daß sich die Bewegung bis nach Bitoglia, in Macedonien, erstrecken dürfte. Man versichert, daß am 20. April in der Gegend von Widdin, ein Gefecht, in welchem die Türken

besonders zu notifiziren, daß Serbien die strengste Unparteilichkeit

| mit Verlust von sechs Mann zurückgeschlagen worden seyen, statt

gefunden, und daß sih die ÎJnsurgenten des kleinen Forts von Afpalanka durch Ueberfall bemächtigt haben, in welchem sie zwet Kanonen von leichtem Kaliber gefunden haben sollen. Man nennt einen gewissen Mladen, ehemaligen Hauptmann in Diensten von Czerni Georg und einen geistlichen von Leßkovcza, als die Häupter der Bewegung. Man fügt hinzu, daß die Raja's dem Pascha

| von Nissa den Antrag gemacht haben, ihm zwanzig Geißeln aus- | zuliefern, wogegen man sich beiderseits, bis zur Ankunft der Ent-

scheidung der Pforte ruhig verhalten solle, daß jedo der Pascha dieses Anerbieten abgelehnt habe. In Serbien selbs herrschte die vollflommenste Ruhe.“ E

Der Oesterreichische Beobachter fügt diesen Nachrich- ten Folgendes bei: „Durch obige Nachrichten erklärt sih das Ausbleiben der Post aus Konstantinopel vom lten d. M., die hon vorgestern in Wien ankommen sollte und am Schlusse un seres heutigen Blattes noch nicht eingetroffen war, da ste ver muthlih wegen der auf der gewöhnlichen Poststraße ausgebro QeE Unruhen einen Umweg einzuschlagen sich veranlaßt gefun: en hat.

Vereinigte Staaten von Nord - Amerika.

New-York, 6. Aprn. Noch am Sonnabend Mittag hatte man die Hoffnung, daß General Harrison wieder genesen würde, Dr. Alexander aus Baltimore, der den Prásidenten besucht hatte, erklärte in der ganzen Stadt, die Krankheit sey nicht gefährlich; im Lauf des Nachmittags aber traten so bedenkliche Symptome ein, daß die Aerzte und die Familie des Patienten sein Bett nicht mehr verließen und ängstlich jede Bewegung desselben beob- achteten. Die Ermattung wurde immer sichtbarer und der Kranke konnte nur mit Mühe noch einige Worte hervorbringen. Um 6 Uhr versammelten sich daher alle Kabinets-Mitglieder, mit Aus- nahme des abwesenden Herrn Badger, im Hause des Präsiden: ten. Gegen 8 Uhr befragte ihn der Doktor Hill, ob er sich seines Zustandes bewußt sey, worauf er antwortete, er fühle sehr wohl sein nahes Ende. Die Kräfte shwaänden zusehends und furs