1841 / 129 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

552 n HBauernstandes fragen ? | deshalb sogleich zu den einzelnen Kapiteln über. Zuerst kamen

ige pf : f j dah der Bedeutung eines s Beschäftigung, d. h. im | die Ausgaben für das Justiz-Ministerium an die Reihe.

j in L A z E e g s Dessen Bedeutung E Ackerbaues. Hat man die Absicht, Herr Auguis gab den Wunsch zu erkennen, daß man die Kolo- E nial-Gerichtsbarfeit organisiren und endlich die Justi;-Verwaltung der

unmittelbaren Betrieve E Pn n2 Jst dem

einen Bauernstand mik großen Susqunges n ih igen Kolonieen von dem Justiz-Ministerium ressortiren lassen möge, anstatt

also, so wird die Folge Ee beil eS¿ wilde dür Line Be- sie, wie bióher, von dem _See- Ministerium abhängen zu lassen.

sich die Zahl der aen L UE h des Grund-Eigenthums Der Justiz-Minister erflärte, daß man sich mit dieser Angele-

sibungen haben. Besonders sey der XBer D S erden, dösto genheit beschäftige, und hoffte, der Kammer bald einen Gescz-Entwurf

u beachten. Je mehr Bauern selbiges veshen pa E del über diesen Gegenstand vorlegen zu fönnen. i

d rer ‘werde deren Wohlstand jeyn. Dle Vera Es Herr Luneau beklagte sih über eine Sitte, dle, seiner Ansicht

E Wohlstandes werde die wahre Kraft dieses Standes be- | nach, ein großer Mißbrauch wäre, und den Glauben an die Unpartei-

diejes %= und dazu bietet die Parzellirungs- Befugniß die beste | lichfeit der Richter beeinträchtige. Er meinte, die Besuche, die die

arunden/ Das ganze Gesebß sey im Art. V1. enthalten. Parteien vor Eröffnung ihres Prozesses den Richtern abzustatten pflea- : E ten. Er bemerkte, daß in einigen Departements dieser Gebrauch nicht

herrsche, und daß die Richter jeden Besuch der Art ablehnten. Aber

elegenheit dat. 0 e a S H! G porn 20 sich ja nicht täuschen, daß es erst in Anwendung in Paris namentli sey es dahin gekommen, daß die Parteien nur dann erst ihrer Sache gewiß wären, wenn sie bei allen Richtern Visite

éommen solle, wenn fein Vergleich stattfindet. Ein Ver- gemacht hätten. Man gehe noch weiter und behaupte, daß die Richter

gleich werde nie zu Stande kommen, wo die Rechte mißvergnügt wären, wenn man ihnen dergleichen Besuche nicht abstatte.

der Miterben ungleich sind. Sollte die im Entwurf ausgesprochene Ungleichheit mit den Grundsäßen der Ge-

: (Murren.) Es fordere den Justiz - Minister auf, durch Junstructionen

an die General-Prokuratoren jene Sitte zu tadeln, und sein Mißfallen

rechtigkeit wohl in Éinfklang zu bringen seyn? Geziemt darüber auszusprechen.

es wohl, dem überlebenden Ehegatten vor den Kindern, dem mánnlichen vor dem weiblichen Geschlechte, dem Aeltern vor dem : | E S

) Der Justiz-Minister sagte, dergleichen Höflichkeitsbesuche wären ein Gebrauch, welcher der guten Rechtspflege nicht gefähriich sev, und

Züngern , ein Vorzugsrecht Aen A Mes also, es bei den bestehenden Seiehes Zu Lay s uf die emerfung, es bedürfe weder eines Gesezes, noch einer Warnung, um den Richtern daß schon nah dem Allgemeinen andrect eine ermäßigte Taxe | gewissenhafte Pflichterfüllung einzuschärfen , da die bffentlice Stimme für den Uebernehmer einel bäuerlichen Wirthschaft verordnet sey, | ihnen in dieser Hinsicht volle Gerechtigfeit widerfahren lasse. (Beifall.) ist zu erwiedern: daß zu Jener Zeit die Bauern noch Unterthanen Herr Jsambert erinnerte daran, daß ein Defret vom Jahre 1811 ihrer Gutsherrn waren und es für diesen darum ging, jene in | jene Besuche untersage. E Prästationsfähigen Stande zu erhalten. Seitdem aber die Bauern Die Kammer nahm hierauf mehrere Kapitel des Budgets an. von der Unterthänigkeit befreit, sie ihre Dienste abgeldst, falle | Bei dem Kredite über den Staats - Rath beklagte sih Herr Vivien jener Grund von selbst weg, habe keine Bedeutung mehr, und i Miene Bas 17 Uiaditetiven uny edauptete. dal B 6 G J s (F Eo . «f » e m i C ( D. e è c C L alige F E gebe Feuer Anlaß, längst ausgehobene Dor eiten Lee Allgemei- Wahlen S De L, GBICINUNGeT, VENICNOMIEN babe Diese Be- nen Landrechts wieder ins Leben zu rufen. Ein Virilstimmen- hauptung veranlaßte eine lebhafte Debatte zwischen den Mitgliedern führer erklärt, daß der praktische Theil der vorhergehenden Darstellung | vom 15. April und vom 1. März, die sich gegenseitig Wahl - Umtriebe ihn gegen den Entwurf eingenommen, die nachfolgenden aus der | vorwarfen. Herr Taschereau schürte besonders das Feuer an, indem Theorie geshöpften Arguniente aber diesen Eindruck geschwächt. | er sagte, daß das Ministerium vom 15. April dicht vor seinem Aus- Ein anderer Virilj|timmenführer bestreitet es, daß dort der Wohl- | scheiden alle auf die Wahl- Operationen bezüglichen Papiere verbrannt stand der größte sey, wo das Grundeigenthum am meisten par- yade. Pert pon Sala) Lotte Lee Aue As A ¿ellirt worden. Man erwäge, wie es in dieser Hinsicht in Frank- dung, Dem Kabinet vom 1. März ward vorgeworfen, U S O M Z S ; c a E Cirfulare an die Beamten die Ernennung der ministeriellen Kandidaten reich, England und in der Schweiz stehe, und man M O EIES vorgeschrieben habe. Herr Mauguin erklärte, er glaube Alles, was Ansicht nicht beitreten. In Deutschland bestehe die im Geseß- | die Mitglieder der beiden Kabinette sich gegenseitig vorwürfen. Die entwurf bezweckte Erbfolge und der Bauernstand befinde sich | übrigen Kapitel des Budgets für den Justiz-Minister wurden ohne alle sehr wohl dabei. Ein Deputirter des Ritterstandes widerlegt | erheblichen Bemerkungen angenommen, und man ging zu den Ausga- die vorstehenden Bemerkungen, tritt für die bestehende Geselge- | ben für das Kultus-Ministerium über. bung auf, welche, wie die Erfahrung lehrt, dem Bedürfnisse voll- tommen entspreche. Von allen Seiten wurde Abstimmung ver- langt, in Folge deren sih 37 Stimmen gegen, und nur ein Vi- risstimmenführer so wie ein Deputirter des Ritterstandes für den Geseh - Entwurf erklärten. Ein zweiter Virilstimmenführer stimmte gar nicht, weil feiner Meinung nach, eine Vertagung der Berathung angemessen war. Die Sißung wurde bis zum láten d. M. vertagt.

| l | î j a , | _— Beur Jsambert erhob sich bei dieser Gelegenheit in gewohnter Weise gegen die Uebergriffe der geistlichen Gewalt. Er war der Mei- nung, daß das Gesey über den Secundair-Unterricht an den Jntriguen und an dem Widerstande der Geistlichkeit scheitern würde und loß mit den Worten: „Die Geistlichkeit will den Unterricht an sich reißen, wie sie neuerdings das Privat-Eigenthum durch die von der Regierung eru{chtigten Geschenke an sich reißt. Das Vermögen der Geistlichkeit wächst durch diefe Geschenke jährlich um 3 4 Millionen.“ Herr Tascherau: „Sollte ein Krieg ausbrechen, so werden wir | die Hand a aAl es O Murren.) Ü s H Sikbung vom 14. April. In der heutigen Sibung dev | S A ustiz-Minijter re 1tfertigte seine Verwaltung gegen die Sehnde, ‘in weleher für den Abgeordneten der Stadt Bromberg, | (0 fe Ged n per Mäßigung und dex Versbhlichteit zeigen dessen Stellvertreter Herr Franke erschien, war an der Tages: | aber auch den Sinn und den Buchstaben des Gesetzes immer im Auge ordnung die Berathung über die Verordnung wegen theilwei- | behalten werde. Die sämmtlichen Kapitel des Kultus - Ministeriums (er Veräußerung von bäuerlichen Grundstücken und | wurden hierauf angenommen. Anlegung neuer Ansiedelungen. Der Ausschuß genehmigt den Geseß-Entwurf im Allgemeinen als zweckmäßig und slägt nur vor, den §. 4 dahin zu ändern, daß zu sagen wäre: statt | bischofe von Paris ein Kreuz und einen Pastoral-Ring in Bril- „wird nur ertheilt“ „muß ertheiltwerden““. Das Aus\huß gehthierbei | {anten, und von dem Herzoge von Orleans erhielt der Prälat von dem Grundsaße aus, daß Parzellirungen nicht beschränkt werden | eine Metra vom höchsten Werthe zum Geschenk. dúrfen. Einige der Abgeordneten erklárten sich gegen den projek- | Die bei Gelegenheit der Taufe des Grafen von Paris be- tirten Geseß-Entwurf und behaupteten, daß dadurch den Polizei: | willigte Amnestie der politischen Verbrecher \chließt nur zwei behörden eine allzu große und willkürliche Gewalt gegeben werde | Namen in sich, námlich die eines gewissen Quarré und Longuet, und daß im Allgemeinen das Geses nah dermaliger Sachlage | welche Beide wegen Attentats gegen die Sicherheit des Staates üúberflússig sey. Es wurde hiernächst auf den Antrag der Mehr: | zu 3 und zjährigem Gefängniß verurtheilt worden waren. heit die Verlesung des Geseß-Entwurfs verlangt. Ein Abgeord- | Der Courrier français enthält Folgendes: „„Man unter- neter aus dem Stande der Landgmeinden beeiferte sich, das Ge- | hielt sich heute in der Kammer sehr lebhaft von einem Vorfalle seß zu widerlegen, indem er behauptete: daß dasselbe eine Be- | bei der vorgestrigen Tauf-Ceremonie. Jn dem Protokolle über schränkung der Disposition des Eigenthumes einführen werde. ] die Feierlichkeit figurirt nämlich die Unterschrift der Kardinäle Ohne Genehmigung der Staatsbehörde werde keine Parzellirung | unmittelbar hinter der des Königs und der Königlichen Familie mehr stattfinden können; das Interesse der Betheiligten werde | und vor der der Repräsentanten der großen Staats-Gewalten. von dem Gutdünken der Behörden abhängen. Die bisherigen | Man behauptet, aber wir können es nicht mit Gewißheit ver- Erfahrungen hätten keinen Nachtheil von den Parzellirungen ge- | sichern, daß die Marschälle von Frankreich über die Abweichung zeigt, und die in der'vorliegenden Denkschrift Lit. B. angeführten Grün- | von den Gebräuchen der Repräsentativ-Regierung verleßt, sich ge- den sprächen gerade für Erhaltung der Parzellirungs-Befugniß. Ein | weigert haben, zu unterzeichnen. Der Präsident und das Bu- anderer der Deputirten erklärte sh für Annahme des Gesebes, | reau der Deputirten-Kammer hätten, troß der dringenden Vor- indem er ausführte: daß nicht Beschränkung der Parzellirungen | stellung des Herrn von Salvandy, unterzeichnet. Man hatte der Zweck des Gesekes sey, sondern die Einführung einer bestimm- | auch bemerkt, daß an der Tafel des Königs der Ehrenplaß nicht ten Ordnung; was jeßt nah erfolgter Parzellirung erfolge, solle | von dem Präsidenten der Deputirten-Kammer sondern von dem künftig vor derselben regulirt werden. Das Geseß bestätige ja | Erzbischofe von Arras beseßt war. gerade die Parzellirungs- Befugniß. Nur die Vertheilung der * Der König hat heute auf dem Carroussel -Plakze die zehn Abgaben, das Verhältniß zur Gemeinde, Kirche und Schule solle | Afrikanischen Jäger - Bataillone gemustert Sie waren von vorher regulirt werden, ehe zur Ausführung der Parzellirung | Vincennes nah dem Bastille - Plaß im Geschwindschritt und geschritten werde. Es seyen Fälle vorgekommen, wo durch Par- | yom Bastille - Plaß bis zum Carcroussel : Plaße im Laufen (as zellirungen die größten Verwickeluugen entstanden ; wer theilen oymnaslique) gefommen. Auf dem Carroussel -Plaßze stellte sich wolle, môge sich mit seinen Gläubigern abfinden, mögen diese in | der Herzog von Orleans an ihre Spiße und führte sie dem Kd- nige vorüber. Hierauf âberreichte ihnen der König ihre Fahne

é P » Ghvonsoaio i und vertheilte eigenhändig mehrere Kreuze der Ehrenlegion. O

Paris, 4. Mai. Der König \chickte vorgestern dem Erz-

die Theilung ihrer Forderungen und in deren Sicherstellung auf den parzellirten Stücken willigen. Ein anderer der Deputirten ie hält dies Geseß fúr ganz überflüssig; der Zwecf, den man durch | Haltung und die Leichtigkeit in den Bewegungen dieser neuen dasselbe zu erzwingen beabsichtige, werde bei der jeßigen Gesecß- | Truppen erregten allgemeine Bewunderung. gebung ohnedies erreicht werden; Alles werde dadurch in die Die Expropriation der Terrains, welche zu der Festung Hände der Landes - Polizei: Behörden gelegt. Außer dem §. 8, | auf dem Mont Valerien nothwendig sind, hat begonnen, und den man lediglich zur Berathung ziehen könne, weil | hald werden die Arbeiten an dieser Citadelle mit großer Thätig- er sowohl die Rechte der Gemeinden, Schulen und Kir- | feit ihren Anfang nehmen. Das Fort wird eine Ausdehnung chen als auch die der Realgläubiger im Auge habe, seyen | von 45 Hekraren haben ; das Junnere wird von 3 Straßen durch- die übrigen Bestimmungen des Geseßes zu verwerfen. Nach | schnitten werden, und große Kasernen sollen Raum für eine längerer Diskussion, während welcher für und gegen den Geseb- | starke Garnison ‘verschaffen. Drei strategishe Straßen werden Entwurf verschiedene Meinungen gewechselt wurden, wurde end: | den Mont Valerien krönen; die erste führt von dem Fort nach lich zur Abstimmung geschritten, in Folge welcher sich die Ver- | Luresne herab, und tritt vermittelst einer über die Seine zu er- sammlung mit 36 gegen 4 Stimmen für Annahme des Geseß- | bauende Hängebrücke in dem Boulogner Gehölz mit der Ring- Entwurfes, jedoch mit der Bestimmung erklärte: daß die Parzel- | mauer in Verbindung ; die zweite wird über die Höhen geführt, lirungs-Befugniß nicht beschränkt werde. Es wurden nun auch | und läuft auf der einen Seite auf St. Cloud, auf der andern die einzelnen §ÿ. erdrt-rt und mit geringen Modificationen (die | auf Neuilly und Courberoie aus; die dritte führt nach Rueil in der Beilage Nr. 15. zur Posenschen Zeitung näher angegeben | und wird die dortige Kaserne mit dem Fort verbinden. sind) genehmigt. | Herr Thiers hatte gestern eine mehrstündige Konferenz mit dem Herzoge von Orleans. Man bemerkt überhaupt, daß der | vormalige Conseils-Ptässdent seit etwa 14 Tagen häufig Besuche in t ie iee d g A Die Beendigung der Liquidation führte eine große Stille in den Geschäften herbei, und die B erhielten sich nur mit Mühe auf ihrem gestrigen Standpunkt.

Großbritanien und Jrland.

arlaments:-Ve dlungen. Oberhaus. Sikung ¿A Mai. Der 200 von B uctingham sprach sich im Wesentlichen, außer seinen hon erwähnten Aeußerungen , -noh folgendermaßen über die ministerielle Ankündigung in Betreff der Korngeseße aus:

| | j |

Zeitungs-Nachrichten. Ulan

Frankrei.

Deputirten-Kammer. Sißung vom 3. Mai. An der E cat Erörterung über das Budget von 1842 nahmen nur zwei Deputirte, die Herren Chappuis von Montlaville und de la Grange Theil; alle übrigen Redner, die sich hatten einschreiben lassen, waren nicht anwesend, und die Kammer ging

| aus erheischten : | ihren Ungelegenheiten uud all? ihren Nachtheilen erörtert und erwogen | würden. | eingetreten, diese Zeit ist, wie mir scheint, jeßt gefommen, (Beifall von

| nissen des Landes

| Wesen der Maßregel

| Pairs gebörend,

„Die Agrikulturisten verlangen unter feinen Umsiänden éin Möz nopol (bört!), sie wollen nur des Schußes nicht beraubt seyn, den die anderen Klassen der Königlichen Unterthanen genießen. (Hört!) Hof- fentlich wird jedweder Vorschlag, der gegen diesen Schuß gerichtet wers den möchte, sowohl von den Mitgliedern des Unterhauses wie von Ew. Herrlichkeiten so aufgenommen werden, daß diejenigen, deren Petitionen ich eben überreicht habe, den Rest ihres Lebens in eben so ruhigem Genuß ihres Eigenthums zubringen fönnen, wie fie es allen übrigen Unterthanen wünschen, und daß sie im Stande seyn werden, die arbei- tenden Klassen ferner zu beschäftigen, was sie, wenn die angekündigte Maßregel durchginge, nicht vermögen würden. (Hört!) Jch bätte wahr- lic) nie erwartet, daß der edle Lord geaenüber (Melbourne) si seinen Kollegen bei einer so unseligen Maßregel anschtießeu würde. Nach den wiederholten Erflärungen, welche der edle Lord früher hier über diesen Gegenstand abgegeben hat, hätten wir wohl einigen Grund ge- habt / bei dieser Gelegenbeit auf feine Unterstüßung zu rechnen, oder wenigstens nicht zu glauben, daß das Ministerium, dessen Haupt er ist, mit einer auf Abschaffung der Korngeseße gerichteten Maßregel hervor- treten würde. (Lauter Beifall von Seiten der Oppositions: Mitglieder.) Einem edlen Lord (Fißwilliam), der einen so!chen Vorschlag machte, antwortete der edle Visconnt: „,Mein edler Freund hat wohiweislich zu sagen unterlassen, was er eigentlich beabsichtigt, ob einen festen Joll oder eine Herabseßung der jegigen auf- und absteigenden Sfala: doch welches von beiden auch sein Plan seyn mag, o sehe ih doeh flar und deutlih, daß dieses Ziel nicht ohne den heftigsten Kampf würde zu erreichen seyn, nicht chne viel böjes Blut zu erregen, nicht ohne die bittersten Klagen, nicht ohne die Ge- sellschaft von Grund aus aufzuregen und Leidenschaften aller Art zus rücf¡ulassen, und ich glaube nicht, daß die durch die Veränderung zu gewimienden Vortheile die Uebel des Kampfes aufwiegen würden, chne den die Veränderung, darauf können Ew. Herrlichkeiten fich verlaffen nicht bewerkstelligt werden fönnte. Wir haben vor nicht gar ferner Zeit große Veräuderungen vorgehen fehen, Veränderungen, welche die Gesellschaft bis auf den Grund erschütterten, den Einen gegen den An- deren aufregteu, das ganze Land in Parteien schieden und die tiefile Zwietracht und Feindschaft zurückließen. Jch für mein Theil möchte diese Leidenschaften nicht durch vorshnelle Wiederaufregung derselben noch mehr reizen, und aus diesen allgemeinen Gründen fühle ih mich gerechtfertigt, wenn ich Nein sage zu dem Antrage des edlen raten. (Lauter Beifall.) Jch hoffe zu Gott, daß wir solche Unruhen nicht

erleben werden, wie der edle Viscount sie hier andeutete; aber so gewiß, als er und seine Kollegen den erwähnten Schritt thun, so gewiß wer- den fie das Land in einen Zustand unheilbarer Verwirrung stürzen, L [

und der edle Viscount und seine Kollegen werden verantwertlich sevn für das Unheil, welches daraus entstehen mag.“ (Stürmischer Beifall.)

Lord Melbourne: „Jch weiß sehr wohl, daß ich cfters gesagt habe, eine Agitation oder Diskussion in Bezug auf die Korngeseße [ey aus mancherlei Gründen sehr bedenflich und vielleicht gefahrvell und unbeils\hwanger ; zugleich aber muß ich mir auch erlauben, Ew. Herr- lichkeiten daran zu erinnern, daß ich dabei stets hinzufügte, all? meine Opposition gegen die Erwägung und Erörterung diejer Frage stüue sich immer nur auf besondere und temporatre Grüude, und daß ih mir über die Maßregel selbs allzeit meine Ansicht vorbehielt. (Hört!) Jch habe immer gesagt, ih würde mich nicht zur Aufrechterhaltung des Geseßes in seinem gegenwärtigen Zustande verpflichten; ich habe ge sagt, daß die Zeit fommen müsse, wo es nothwendig seyn würde, daß das Parlament diese Angelegenheit in Erwägung zoge, um fie auf einer anderen Grundlage, als der jeßigen, zu ordnen. (Hört!) Der edle Herzog hat auf frühere Aeußerungen von mir hingewiesen, und es lie- ßen sich gewiß noch mehr Stellen aus meinen von Zeit zu Zeit in die- sem Hause gehaltenen Reden auffinden, welche Einwendungen gegen die Anregung dieses Gegenstandes enthielten, und ih nehme meine Aeußerungen keinesweges zurück, aber ih erlaube mir zugleich, auf eine Stelle meiner in der vorigen Session bei Gelegenheit eines auf densels ben Gegenstand bezüglichen Antrages eines edlen Grafen (Fißwilliam) gehaltenen Rede ausmerksam zu machen. Meine Worte waren: 280 denfalls hat mein edler Freund seinen Antrag in einer solchen Gestalt vorges bracht, daßes nicht schwer ist, demselben bloß mit Hinsicht auf den Ausgang, welchen er nimmt, zu begegnen. Der edleGraf stellt auf, es sey zwecmäßig, die Geseze in Betreff der Einfuhr fremden Getraides zu revidiren. Nun bin ich entschieden der Meéínung, daß es unzweckmäßig ift, ves ¡u thun. Damit will ich mich nicht zu Aufrechthaltung der bestehen- den Gesetze oder gar des Zoll-Betrages verpflichten. Es handelt fich hier um fein harináckiges, unbeugsames Prinzip, von welchem ich nie- mals abzugehen mich verpflichten fönnte. Rücksichten verschiedener Art, Rücksichten der Staats - Oekonomie oder der Politif, Rücksichten , die mit dem Zustand des Landes in enger Verbindung ständen, können ent- stehen, die ein anderes Verfahren nicht nur rechtfertigen, fondern sogar nothwendig machen dürften; aber unter den jezigen Umsiänden halte ich es nicht für weise oder flug, auf Erwägung der Frage einzugehen.“ ‘“ (Hört!) Nun darf ich doch wohl sagen, daß man fich unmöglich über feine wahre Meinung von einer Sache deutlicher aussprechen fann.

| (Hört, hört!) Jch habe unzweideutig erflárt, daß es meine Ueberzeugung

sey, es fonne eine Zeit, es fonnten Umstände eintreten, welche es durch- daß diese Fragen mit all? ihren Schwierigkeiten , all (BVeifall.) Diese Umstände sind, meiner Ansicht nach, Jett den ministeriellen Blnken, von heftigem Gegenruf der Oppositiou er- wiedert); die Zeit ist da, wo es sich zeigt, daß wir, um den Erforder- zu begegnen, audgedehnte umfassende Finauz- Maß- regeln annehmen müssen, die fast alle unsere anderen Interessen von fommerziesler Art daheim und 1m MAuslande berähren werden; und un-

| ter solchen Umständen ist es offenbar unmöglich, dieses große Haupt-

nteresse unberührt zu lassen. (Beifall.) Aus.diesen Gründen häve ich

| meine früber über diesen Gegenstand gehegten Ansichten geändert (iro- | nischer Zuruf von Seiten der Oppesition); Anfichtcn, die sich damals

| auf temporaire Rücksichten stügten und bloß auf die Zeit und Art der

Korbringung dieser Frage sich bezogen, nicht auf das Prinzip und seibst.“ (Veifall.)

- D! o [x A A 5 12 Graf von Ripon (ehemaliger Viscount Goderich, zu denzentgen

die sonst eine Art von RVRermittelungbpartei im BVber-

hause zu bilden pflegen: „Mit großem Bedauern habe ich die Rede

| des edlen Viscount gehört, nicht nur wegen der großen Junteressen, die

of r f Y/ f p Mot Ard | hei dieser Frage betheiligt sind, fondern auch wegen des edlen Lords | felbst.

Jch weiß nicht, was das Land von dem edlen Viscount den-

fen wird? davon aber bin ih überzeugt, daß er die Regierung in die-

| sem Hause nicht läuzer führen fann. (Hört, hört!) Soll diese Maß-

regel auf das Prinzip des Schußes begründet werden, so fliegen alle

| Argumente des gegen die Korngeseye bestehenden Vereins ín den Bie, | so versinft aller Grund und Boden, auf welchem man die Leiden?

ten der Menge aufzuregen bofen dürfte, so wird durch die €igelii

| 7 Ani ; In r 5 648 Prinzip bes | That der Minister, thren Ansichten zum Troß, gerade das Prinzip | s | festigt, gegen welches sie ankämpfen. (Hört!) | ganz neues Terrain einnimmt, wenn man d

Wenn man aber eli is Getraide um der Ne-

venlie willen besteuern will, so hieße dies etwas unternehmen, dem sich

noch fein Land der Welt unterworfen hak und S s A UNRoRl lairste, unverantwortlichste und grausamste Maßregel seyn würde, die

jemals einem widersirebenden Parlament aufgezwungen worden," (Laus E h raf vou Winchilsea: „Es ist ganz klar, daß das Miristerium dies als eine Besteuerungs-Maßregei betrachtet, und ich, als einer der Grundbesißer des Landes, fann nur sagen, daß ich dem Grundbesiß lieber jedwede andere Steuer würde auflegen sehen, als eine solche, die den Haupt-Nahrungs- Artikel des Voikes trifft. (Hört!) Jch hoffe, daß fich das Land einmüthig dieser Brod-Tarxe widerseyen wird. Der dem Grundbesiß dieses Landes gewährte Schuy hat den Zweck, dasselbe von fremder Zufuhr unabhängig zu machen, und es ín den Stand zu segen, die arbeitenden Klassen zu so niedrigem Preise mit Brod zu versorgen, als dasselbe irgend gewonnen werden fann. (Hört!) Es ist eine durch die Erfahrung aller Jahrhunderte bewährte Marxime, daß fein Land unabhängig genannt werden fann, welches sih mit den noth- wendigsten Lebens-Bedürfnissen nicht selbst versorgt. Aus diesem Grunde habe ich die bestehenden Korngeseße unterstüßt, und wenn diese jeßt aufgegeben werden sollen, wenn eine Taxe auf den Artikel gelegt wers

den foll, der das Haupt-Lebensmittel der arbeitenden Klassen is, dani! lassen Sie uns Alle in diesem Hause und außerhalb desselben in Gottes Namen wie Ein Mann uns erheben (Gelächter), und die höheren Klassen mögen ibre Pflicht gegen die niederen erfüsslen. Man besteuere, was man wolle, uur um des Himmels willen nicht N1hrungsmittel des Armen. Der Vorschlag des Ministeriums ift fein redlicher, geradsinniger; er hat bloß den Zweck, ins Janteresse der Mi- nister im ganzen Lande unter der Menge ein Geschrei nach wohlfeilem Brod zu erregen. Durch ihre auswärtige, Innere und fommerzielle Politik haben sie das Vertrauen des Volkes verloren, und nun werfen sie sich, als ihre leute Zuflucht vor einer Parlaments - Auflösung, uit diesem Geschrei nach wohlfeilem Brod dem Lande an den Hals, aber die Bevölkerung dieses Landes is zu versländig, als daß sie sich durch hoblen Schein follte täuschen lassen. Sie weiß sehr wohl, daß unter wohlfeilem Brod niedriges Arbeitelohn gemeint is. (Hört!) Das Budget diescs Jabres und der damit in Verbindung gebrachte Vorschlag wür- den die Armen dieses Landes, wenn der Plan zur Ausführung fáme, ihrer Unterhaltsmiitel berauben; aber ich bin überzeugt, es wird sich im ganzen Lande eine solche Stimmung erzeugen, daß das Minislerlun

hen fönne.““ (Hört, hort!)

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feinem Sturze nicht entge

Unterhaus. Sißzung vom tai Lob A. Muiieli zeigte in dieser Sißung an, daß er nächsten Freitag den Belauf des festen Zolles angeben werde, den das Ministerium auf die Einfuhr von fremdem Getraide vorschlagen wolle. An der Börse wollte man wissen, daß diejer Zoll 10 Shilling für den Quar- ter Weizen betragen werde Lord Sandon erklärte, er werde am Freitag auch eine Resolution beantrazcn, die dem Hause eine Gelegenheit geben solle, Über die von dem Ministerium beabsich tigre Veränderung der Zuckerzöôlle seine Meinung zu äußern, und Alder- mannThompson kündigte vonSeitenaller beim Kolonialhandel be- theiligten Kaufleute der City eine Petition gegen die Herabseßung der Zuckerzdlle an. Hierauf waren die Auss{chuß-Verhandlungen über die Bill des Herrn Fißroy Kelly wegen Abschaffung der Todes-

von den ministeriellen Zoll - Vorschlägen herrüÜhrende Aufregung war unter den Mitgliedern noch so aroß, und es fanden so viele laute und eifrige Unterredungen zwischen einzelnen Gruppen der selben statt, daß darúber die Diskusion fast unhdörbar wurde. Nachdem mehrere Klauseln der Bill nach einander verworfen worden waren, erklärte Herr Kelly, er wolle mit der Maßregel nicht weiter fortschreiten, bis das Ministerium, dessen Widerstand den Erfolg der Bill verhindert

nächstens zu thun versprach.

London, 4 Mai. Die ministerielle Morning Chro- nicle seßt ihre Agitation gegen die Korngeseße aufs eifrigste fort. Gestern enthielt sie wieder einen langen, mit gesperrter Schrift gedruckten leitenden Artikel, worin sie unter Anderem sagt: „Die Sensation, welche die Regierungs-Anzeige in Betreff der Korn- geseße am Freitag Abend erregte, verbreitet sich schnell úber das ganze Land. Ueberall ist sie das Signal zu Aufregung und Ent- schlossenheit. Bei dem Volke von Großbritanien steht es jebt, die Brod-Taxe loszuwerden; wenn es nur will, so ist dieselbe schon so gut als aufgehoben. Man hat nur einen furzen Monat Zeit. Mögen in jedem Kirchspiel, in jedem Weiler ‘Petitionen unterzeichnet werden. Und allen Vereinen gegen die Korngeseße, von der großen Union zu Manchester bis zu dem kleinsten Klub hinab, liegt es jeßt ob, ihre Anstrengungen zu verdop- peln. Môge man auch bedenken, daß alle gegen die Brod- taxe gerichtete Associationen und Comité’'s zugleih Vorbevei- tungen zu dem Wahlkampf sind, der bald erfolgen dúrfte. Wenn die Petitionen nicht helfen, so müssen es die Stimmen der Wähler. Wenn die Minister nur gehörig unterstüßt werden, so ist an dem glücklichsten Erfolge nicht zu zweifeln. Jede Nie- derlage, die sie jeßt im Parlament erleiden, wird ein Sieg fúr sie seyn, und wir möchten wohl die Namen der Männer sehen, die es wagen sollten, auf den Grundlagen der Wahlrechts - Ver- nichtung in Irland und der Aufrechterhaltung der Brod - Taxe das Staatsruder zu übernehmen.“ In ihrem heutigen Blatte vertheidigt die „„Chronicle‘“/ die Minister gegen den ihnen von den Tories gemachten Vorwurf, daß sie die Zoll-Reductionen nur aus Verzweiflung über ihre Stellung vorschlügen, indem sie an- führt, daß nicht die Whigs, sondern die Tories, die Getraide- und Bauholz: Zôlle eingeführt hätten, während die jeßigen Minister, namentlich Lord J. Russell und die Herren Labouchere und Ba- ring, sich stets für die Grundsäße eines freien Handels - Systems erklärt hâátten. Das genannte Blatt macht auch bemerklich, daß die Preußische Regierung seit 1825 zu verschiedenen Malen, na- mentlih noch in den Jahren 1836 und 1839, den Britischen Ma- nufakturwaaren cinen freien Markt gegen die Erlegung eines mä- ßigen Zolles vom Werthe haben eröffnen wollen, falls England sich entschldsse, Preußisches Holz und Getraide unter denselben Bedingungen zuzulassen. Die große Haupt- Association gegen die Korngeseße hat übrigens schon ein Rundschreiben an alle ihre Fi lial-Gesellschaften gerichtet, in welchem sie ihnen Lord J. NRussells Ankündigung anzeigt, sie zur Vorbereitung aller nöthigen Agita- tionsmaßregeln und politischen Demonstrationen ausfordert und darauf aufmerksam macht, daß, wenn Lord J. Russell die b schaffung der Korngeseße von den andernZoll-Reductionen trenne, man ihm bei der Diskussion auch hierin folgen möge.

Ueber das von dem Kanzler der Schaßkammer dem Unter- hause vorgelegte Budget bemerkt die Times: „Man betrachtet dieses Budget in der City, mit wenigen Ausnahmen, als un günstig. Dies bezieht sich indeß nicht auf die Grundsäße des freien Handels, die zugleich von den Ministern entwickelt worden sind, und die jederzeit eine große Anzahl eifriger Fürsprecher in der City finden werden, sondern is nur von den Quellen, von denen Herr Baring die Vermehrung der Einkünste erwartet, die er für unumgänglich nothwendig erklärt, und von der Zuverlössig- keit seiner ganzen Angabe zu Verte en: Und n OIeIer LeBteren Hinsicht wird das Budger als ganz besonders mangelhaft erklärt. Nach der Rede des Herrn Baring soll man das Defizit nicht höher als zu 2 Millionen Pfd. anschlagen , wäh- rend dasselbe doch, mit Hinzurehnung der rückständigen Ausfälle der vier lebten Jahre, ungefähr 5 Millionen Pfd. beträgt. Auch das Barometer der Staatspapiere hat O Aetoffentlichung des Budgets einen Druck erlitten, von ch it eint nich noch nicht wieder erholen kann. Ferner macht

nigen Tagen ein starker Geldmangel an unserem Fonds- markte fühlbar. Diesen {reibt übrigens der Globe maßlich einer Finanz - Oper Q C d 0A a t bis muth Bank 10, o wis L )peration zwischen der Regierung und der Batifen, Win S N gon ad reit der Amerikanischen Dem S|tandard zufolge N den Zinsfuß auf 5 pCt. gesteigert. Gordon, aus Widerwille- soll einer der Schaß-Secretaire, Herr

f 4 rWlllen gegen das von Herrn Baring bean- tragte Budget um seinen Abschied geb haben. D G meldet au, dem Vernehmen ed gebeten haben. Î asselbe Blatt glied fúr die Grafschaft Lincoln has e Lord Worsley, Mit- entzogen, und zwar wegen ihres een seine Unterstüßung ändern zu wollen. e\chlusses, die Korngeseße ver-

| in einer Minorität von 12 Stimmen.

habe, scine eigenen Vorschläge |

Über diesen Gegenstand entwickelt habe zas Lord I. R oi Me L, Aa a f zenstand entwickelt habe, was Lord J. Russell | Aus guter Quelle erfährt man, daß Sir Henry Pottinger, einer

| noch dadurch sehr erhöht, daß dessen Tod durch ein unerwartetes

| vom Wagen herabgestürzt und wahrscheinlich an eine Mauer ge-

Ke s 553 Ein am Sonnabend in der City verbreitetes Gerücht, bei Lloyd’s sey die Anzeige angeschlagen worden, daß der „Präsideni““ im Angesichte von Newfoundland gescheitert sey, hat sich als falsch erwiesen. Jndeß ist nun schon alle Hoffnung aufgegeben , daß dieses Dampfboot noch irgendwo wohlbehalten wieder zum Vor- hein kommen möchte, denn auch das Dampfboot „Alcadia“‘, welches New-York am 17. und Halifax am 20. April verlassen hatte, und das vorgestern in Liverpool eingetroffen ist, bringt nicht die geringste Nachricht über den „„¡Prásident‘/ mit. Der Schoo- ner „Ariel“/ war am 17ten von den Bermudas-Jnseln, die er am

| 8. April verlassen hatte, in New-York angelangt, ohne eine Kunde | von dem vermißten Dampfschisf mitzubringen.

Aus Kanada erfáhrt man, daß die Franzdsische Partei in Nieder- Kanada bei den Wahlen eine Majorität von 4 Stimmen erhalten hat, in der vereinigten Legiélatur aber befindet sie sich Der General-Gouverneur | hatte die Erdffnung der Legislatur vom 8. April bis zum Wten | Mai prorogirt. Sir G. Arthur sollte im Kommando der Trup- pen durch den Obersten Forster erseßt worden.

Unter den Londoner Kaufleuten, die mit China, Jndien und Aegypten in Handels-Verbindungen stehen, is jebt ebenfalls eine

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| Adresse im Umlauf, worin Mehmed Ali für seine Güte gegen

die Engländer, namentlich was die Beförderung der Ostindischen Post betrifst, gedankt wird. : |

s Aus der gestrigen Anzeige Lord Stanley's in Betreff seiner Jrländischen Wähler-Bill folgert der ministerielle Globe, daß Lord Stanley zugleich die Absicht aufgegeben habe, sich an die Spiße der hestigeren Tories zu stellen und dem gemäßigteren Sir Robert Peel die Führerschaft der Konservativen streitig zu machen, was er besonders durch sein Auftreten mit jener Bill bezweckt, jeßt aber wieder aufgegeben habe, da Sir Robert Peel

; ; : s M | neuerdings zu etivas entschiedeneren Maßnahme vie inébeson- strafe mit wenigen Ausnahmen, an der Tages-Ordnung, aber die | ô b èaßnahmen , wie insbeson

dere in Betreff des Amendements des Lord Howick zu der mini- Forts » N f 5 C L Z 5 E steriellen Jrländischen Wähler-Bill, veranlaßt worden sey.

T ck D: fog R S Au e A L N London, 5. Mai. (B. H.) Gestern Abends beschäftigte

| sch das Oberhaus nur mit Angelegenheiten von Lokal-Jnteresse.

Das Unterhaus hielt wegen unzulänglicher Anzahl von Mitglie- dern keine Sißung. Die Hofzeitung von gestern Abend meldet die Erhebung Sir George Arthur's, bisherigen Gouverneurs von Ober-Kanada, zum Baronet des Vereinigten Königreichs.

der ausgezeichnetsten Offiziere der Britisch-Ostindischen Armee, zum Nachfolger des Capitain Elliot als Ober-Handels-Intendant in Kanton ernannt worden ist. Jn Ostindien wird diese Ernen- nung sehr vielen Beifall finden.

BDeutsGWe Bundesstaaten.

München, 1. Mai. (Münch. p. Z.) Bei der Wahrneh- | mung, daß in neuerer Zeit der Genuß des Branntweins mehr zum Gebrauch geworden, und manchen Ortes selbst den Kindern niht fremd geblieben, haben Se. Majestät befohlen, daß den Lehrern der Deutschen und Lateinischen Schulen zu dienstlicher Aufgabe geseßt werde, je zu \schiclicher Zeit und Gelegenheit bei dem Unterricht die Lernenden von der Schädlichkeit und den nachtheiligen Folgen des Branntweintrinkens zu belehren, und so viel in ihren Kräften beizutragen, daß dem Allerhdchsten Willen, wo nach dem Ueberhandnehmen dieses zerstdrend um sich greifenden Uebels ernstlich entgegenzutreten ist, seine volle Erfüllung werde. Sonderheit- lich sollten dieselben das Befolgtwerden des Allerhöchsten Verbots des Branntweinschenkens an Werk- und Feiertags-Schulpflichtige 2c. mit überwachen helfen, und ihnen bekannt gewordene Uebertre- tungen dieses Verbots den betreffenden Behörden anzeigen. Zum Vollzuge dieser höchsten Entschließung sind die Refktorate der Lateinischen Schulen, die beiden Schul - Kommissionen und sämmtliche Distrikts-Schul-Fnspectionen von Ober-Bayern beauf- tragt worden, dem betreffenden Lehrpersonale die geeignete Wei- sung zugehen zu lassen, je nach Gelegenheit sich selbst belehrend über diesen Gegenstand zu verbreiten und auf jede ihnen zu Ge- bote stehende Weise dafür Sorge zu tragen, daß dem Ueberhand- nehmen des Branntweintrinkens durch Unterricht und Warnung in den Schulen möglichst vorgebeugt werde. |

e Augsburg, 3. Mai. Die hiesigen Fabrikanten und Tech- niker haben den Entwurf von Statuten zur Begründung eines Vereins, dessen Zweck zunächst eine jährliche Versammlung Deut- scher Fabrikanten, gleich der der Naturforscher und Aerzte, ist, Sr. Majestät dem Könige von Bayern zur Genehmigung eingereicht.

5 reiz, 3. Mai 5 Diesen Morgen um 3 Uhr verschied hier ) ürstl. Kanzler, Regierungs-, Konsistorial- und Kammer-Prä- sident, von Grun. Der Schmerz über diesen großen Verlust wird

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der

schrecfenvolles Ereigniß herbeigeführt wurde. Bei völligem Wohl- seyn unternahm er am lsten d. M. eine Spazierfahrt, und kaum hatte man ihn zur Stadt hinaus fahren sehen, als die in wilder Flucht mit dem leeren, zerbrochenen Wagen zurückkehrenden Pferde das Schrecklichste vermuthen ließen, was leider! nur zu sehr sich bestätigte. Schwer verleßt und bewußtlos fand man ihn auf der Chaussee unweit der Barriere an der Landstraße nach Reichenbach, wo er nach dem Scheuwerden und Durchgehen seiner Pferde chleudert war. Durch geleistete Hülfe wurde derselbe zwar bald wieder zum Bewußtseyn zurückgebracht, doch nur auf kurze Zeit Deter eiO.

%— Wien, 4. Mai. Briefe aus Belgrad vom 29sten v. M. melden, daß der Pascha von Nissa, Mustapha, nachdem | er durch 1200 Albanesen verstärkt worden war, das Lager der | Insurgenten angegrissen, und sie nah einem blutigen Gefechte in die Flucht geschlagen habe. Die meisten von ihnen suchten die Serbische Gränze zu erreichen, wo sie sogleich entwaffnet wurden. Das Lager der Insurgenten vor dem Treffen befand sich zwischen Kamenibß und Matinratez. Der Pascha sandte hierauf eine starke Truppen - Abtheilung nach Alexineza, um die große Heerstraße frei zu machen. Die zwei fehlenden Posten aus Konstantinopel waren, wie man jeßt weiß, von den Türki- hen Behörden in Sophia, welche bereits von dem Ausbruche des Aufstandes Kenntniß hatten, zurückEgehalten worden. Da die Straße jeßt als gereinigt zu betrachten ist, so dürften sie morgen hier eintreffen.

S ch weiz.

Luzern, 2. Mai. (Basl. Z.) Die Verfassungs-Abstimmung hat gestern ein glänzendes Resultat geliefert. 16,720 stimmten für Annahme der neuen Verfassung, während für Ver werfung derselben bloß 6292 stimmten, unter welchen leßteren sich bedeu- tend Úber 4000 befinden, die von den Versammlungen weggeblie- ben, und somit zu den Verwerfenden zählten. Nur zwei Wahl-

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kreise hatten ein Mehr für Verwerfung. Heute gehen nun die !

Erneuerungswahlen vor sich, die ein eben so glänzendes Resultat darbieten werden. talien

Rom, 26. April. Jn der Nacht vom 24sten auf den 25sen d. starb hier am Schlagfluß der Kardinal Bischof Gamberini, der den 31. Oftober 1760 zu Jmola geboren war.

Die zwischen dem Russischen Hofe und dem heiligen Stuhle obwaltenden Differenzen sind zur Zufriedenheit des ersteren beis

gelegt.

Venedig, 28. April. (L. A. Z.) Heute am Tage des heiligen Markus, des Schußbpatrons von Venedig, legte der Vice- König, Erzherzog Rainer, unter Beobachrung der hierbei gewöhn- lichen Fdrmlichkeiten, den Grund zu der Eisenbahnbrücke, die Vene- dig, das, mitten im Meere ruhend, bis jeßt nur mit Hülfe von Schiffen zu erreichen war, der größten seiner Eigenthümlichkeiten beraubt, indem sie es mit dem Festlande in unmittelbare Ver- bindung sebt.

Spanteéw O Madrid, 24. April. Die vermischte, vom Senat und vom Kongresse niedergeseßte Kommission, welche die Mittel auf- finden soll, um den rücksichtlih der dffentlichen oder geheimen

| Abstimmung eingetretenen Zwiespalt zu schlichten, hat sich gestern

Avend zu einer Sibung vereinigt. Da die fünf vom Kongreß ernannten Mitglieder entschieden für eine dreifache Regentschaft

| Partei genommen haben, die fünf aus der Mitte des Senats ge-

nommenen Commissaire dagegen zu den Anhängern Espartero’s gehdren, so wird es {wer halten , einen Ausweg zu finden, der beiden Kammern genehm seyn würde. Wird aber ein solcher nicht eingeschlagen, so bleibt der provisorischen Regentschaft nichts anderes übrig, als das, was man Berufung an die Nation nennt, nämlich Auflösung der Cortes und Anordnung neuer Wahlen, w0o- durch denn das Land neuen Erschütterungen preisgegeben und mittlerweile ohne den Schatten irgend einer Regierung gelassen wer- den wúrde. Die Regierung, in ihrer beständigen Geld Verlegenheit, fann jeßt um so weniger auch nur die dringendsten Hülfsmittel auffinden, da bis zur Entscheidung der Frage über die Regents schaft keiner der sonst bereitwilligen Spekulanten die vortheilhaf- testen Anträge nicht einmal anhören will. Daher entstehen denn Austritte, wie der, welchem der Minister Ferrer vor einigen Tas

| gen ausgeseßt war. Zwölf Offiziere von dem hier garnisoniren- g « Á [a 0

den Regimente Mailorca, sämmtlich mit Wunden bedecft,

einer von ihnen eines Armes beraubt, verfügten sich in

seine Wohnung, um ihn (den Finanz - Minister) um

ein Stúck Brod zu bitten, weil sie seit länger als 24 Stunden

feine Nahrung zu sich genommen hätten. Anstatt Brod fanden sie ein Gefängniß, indem der Minister sie Aufrührer nannte und verhaften ließ. Dieses Benehmen wurde Herrn Ferrer im Kongresse mit Heftigkeit zum Vorwurfe gemacht, und dabei zu: gleich durch den Deputirten Lopez von den Cortes der Verdacht abgewälzt, als ob sie gesonnen wären, die Armee bis auf 20,000 Mann aufzuldsen und Offiziere wie Soldaten dem Elende preiss zugeben. Es scheint, daß von einer leicht zu errathenden Seite her dieses Gerücht ausgesprengt war, um die Truppen gegen die Cortes einzunehmen. Das vorzüglichste Mittel aber, welches man in Bewegung seßte, um der einfachen Regentschaft Espar- tero’s Anhänger zu gewinnen, ist die Einschüchterung. So theilte das Journal „la Constitucion“’, das unter Espartero’s Augen re- digirt wird, vor wenigen Tagen ganz ernsthaft die Nachricht mit, Cabrera sey mit 200 Mann wohlausgerüsteter Infanterie und 50 Mann Kavallerie in Catalonien eingedrungen. Zwar ward dieses Mährchen widerrufen, dagegen aber die Kunde aufgetischt, daß 10,000 Franzosen in der Bai von Rosas landen sollten. Bedenklich ist die von der Französischen Regierung getroffene An- ordnung, kraft deren die noch in Frankreich befindlichen nicht amnestirten Spanischen Karlisten, §000 an der Zahl, vom 1. Junt an feine Unterstúbung mehr von Seiten des Staats erhalten sollen. Es is vorauszusehen, daß nicht wenige derselben, von Verzweiflung getrieben, sich in die Heimath zurückbegeben und das Ráuber-Handwerk ergreifen werden.

Es scheint auch, daß Herr Aston sich mit Espartero dahin verständigt hat, daß Herr Gonzalez an die Spibe des neucn Ministeriums zu bringen sey, sobald die Regentschaft gebildet seyn wúrde. Herr Olozaga, der sich bisher damit geschmeichelt hatte, den Vorsis im Ministerium zu erlangen, versichert nun- mehr, keinen anderen Wunsch zu haben, als den, auf seinen Ges- sandtschaftsposten nach Paris zurückzukehren.

Von großer Bedeutung für den Charakter der September-

. Revolution ist die Ungestraftheit, mit der die Regierung die ent-

seblichen Entweihungen duldet, denen die Kirchen und der Got- tesdienst hier täglich ausgeseßt sind. Zweimal in voriger Woche wurde das zu Sterbenden getragene Viatikum auf öffentlicher Straße auf eine nicht nachzuerzählende Weise insultirt. Jn Fuente de Cantos (Estremadura) stieg ein entkleideter Mensch auf die Kanzel und zerschnitt eine Schuhsole, um sie als Hostie zu ver- theilen. Täglich wird der Gottesdienst in den Kirchen durch Tumult unterbrochen; den Heiligenbildern steckt man Cigarren in den Mund. Hierzu schweigt dieselbe Regierung, die gerade heute den Bischof von Pampelona des Landes verweist, weil, wie das Dekret sagt, seine Ansichten nicht mit denen der Regentschaft im Einklang stehen. Dennoch haben 59 Geistliche von Toledo in einem ôffentlichen Erlaß erklärt, daß sie alles, was vom RdÎmis- hen Stuhl ausgehe, verehren und treu befolgen wollen, daß sie insbesondere die vom Papst am 1. März gehaltene Anrede unterschreiben, daß sie verwerfen, was er verwerfe, Und nicht anerkennen, was er für null und nichtig erkläre u. #\ 10. N. S. Man sieht heute die Ernennung Espartero's zum alleinigen Regenten als unausbleiblich an. Arguelles und Cala- trava, welche ihm von den Trinitariern zur Seite gestellt werden sollten, haben aufs bestimmteste erklärt, die hohe Vúrde nicht an- nehmen zu wollen, und nun kônnen sih denn diese Trinitarier nit darúber verständigen, wer die zwei neuen Kandidaten seyn sollen. Zwar haben die Herren Campuzano und Onis sie aus der Verlegenheit zu ziehen gesucht, indem sle sih selbst als die Männer bezeichneten, welche die Last der Regentschaft zu theilen bereit seyen; allein das Verdienst findet keine Anerkennung.

© Madríd, 27. April. (Auf außerordentlichem Wege.) Endlich steht der Erledigung der Regentschafts-Frage zum tenig- sten kein parlamentarisches Hinderniß mehr im Wege. Die ge- mischte, vom Senat und Kongreß niedergeseßte Kommisos legte gestern beiden Kammern ein aus 20 Artikeln bestehendes Regle- ment vor, welches die Art und Weise, wie die Ernennung vor sich gehen soll, festseßt, und schon heute hat sowohl der Na wie der Kongreß dasselbe in allen Punkten angenommen. Zet ge wird nunmehr die Diskussion in jeder Kammer e und sobald sie geschlossen ist, wird die Regierung vie wird zu- zu einer gemeinschaftlichen Sibung einladen. In die 3