1841 / 130 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Si6ung vom 20. April. Nach geschehener Vorleseng- Genchmigung und Vollziehung der Protokolle vom S p p. S Ane g N Deputirten des Nitterstandes dle ersammlung Een E daß die projektirten Chaussce- Anlagen und zwar in Kenntniß, en über Schildberg, Ostrowo, Raszkow, Ple- e ES E RKeMiloslaw Wreschen nah Gnesen; die zweite von Ln Jar cotoschin, Kozmin, Jarocin, Miloslaw, Schroda Zduny ues endlich die dritte, welche die Stadt Sostyn mit E e durch Vermittelung des Ober- Präsidenten die L prigung Sr. Majestät erhalten Pa E Ee ben gleichzeitig geruht, 3000 Rthlr. pro Meile knd ithlu (um Brückenbau über dle Warthe zu bewilligen. Der vortra, gende Abacordnete beantragte, daß die Versammlung Sr. Moaje stát cine Dankadresse allerunterthänigsk úberreihe, was auch dic Versammlung cinstimmig beschloß.

Provinz Sachsen.

Merseburg, 30 April. Jn der Asten Plenar-Sißung

am i9, April fand die Erörterung einer Petition über das Ueber- flößen der Mühlwehre des Saalstroms mit sogenanntem Lang- Holze statt. Nachdem hierauf ein Antrag auf Vertheilung der gedruckten Landtags-Protokolle in doppelten Exemplaren zu leich cerer Mittheilung an die Kommittenten, und die daran geknüpfce Ansicht, wie dies jeder Kollektiv-Stadt wünschenswerth seyn müsse, vom Herrn Landtags-Marschall zur weiteren Entschließung ange- tiommen ward, wurde dle Berathung übcr die Kontinzgenti- rung der Klassen-Steuer in Folge Allerhöchster Proposition zur Sprache gebracht. Die vom Ausschusse vorgetragenen Gründe, wonach von dieser vom fünften Sächsischen Provin- ¡ial - Landtage proponirten Klassen - Steuer - Kontingentirung ganz zu abstrahiren scyn dürfte , fanden Anklang, da cine damals gestellte Basis jezt mangele und die diese bildenden ständischen Anträge: 1) die Fixirung der Regierungs-Bezirks: Kontingente nach dem Normal- Jahre 1829 mit Hinzurehnung der seitdem eingetretenen Vermehrung der Zahl der Haushaltungen und Einzelnsteuernden; 2) bei künftiger | dreijáhriger Feststellung des Kontingents die Anrechnung der ver: | mehrten Haushaltungen und Einzelnsteuernden au in der lelzten | Stufe eintreten zu lassen; 3) bei Feuersbrünsten, Ueberschwem- mungen, Hagelschlag und sonstigen Kalamicäten besondere Erlasse vom Staate zu bewilligen, und 4) zwei und ?/z pCt. der Ver- anlagungs- Summe zur Deckung von Resten und anderen Aus- fállen zu aewähren, nach der der Allerhöchsten Proposition beige- gebenen Denkschrift nicht genehmigt worden find. Man durste es sich nicht bergen, daß die Provinz sich einer be- deutenden Einbuße aussebe, wenn sie einen geringeren Prozent- sa als 2?/; der Veranlagungs-Summe annehme, indem aus der Uebersicht der Devölkerungs- und Klassensteuer: Verhältnisse der Provinz Sachsen nur zu deutlich hervorgehe, daß die Héhe der zur Niederschlagung gebrachten Summen \tets im Steigen be- griffen ist, wogegen der Steuerbetrag, der auf jeden Kopf der Bevölkerung fälit, auch ferner sinken zu wollen scheine. Zwar stechen diese Resultate mit dem Anwuchse der Bevölkerung in na: túrliher Verbindung, doch hängen sie auch von allgemeinen Un- fällen ab, wie von vermindertem Gewerbebetriebe und dem Schwanken des Grundbesißes, was auf verminderten Wohlstand deutet; doch ist solchen Wechselfällen sowohl der Staat als die Pro- vinz unterworfen, und es bleibt immer problematisch, ob der zur Deckung der Ausfälle beantragte 2?/z Procentsalz ausreichen möchte ; gewiß aber ist's, daß der nach einer dreijährigen Fraction der nach- gewiesenen Abgänge und Ausfälle berechnete 1!/, Procentsaß des Veranlagungsfalles keinesfalls genügen kann, da z. B. der Regie- rungs-Bezirk Erfurt bis hierher 3'/z pCt. Ausfall gehabt. Jn Erwä- gung dieser Umstände entschied sich die Versammlung Übereinstim- mend: „Nicht allein die Klassensteuer-Kontingentirung unter den dar- gelegten Bedingungen abzulehnen, sondern auch den Antrag dar- auf gänzlich fallen zu lassen.“ Aus denselben Gründen fand auch der Vorschlag, eine Modification jener Bedingungen zu erbit- ten und hierdurch zu einer entsprechenden Fixirung zu gelangen, keine Folge, zumal auch die Rhein-Provinz wie man zu glau- ben Ursache habe sh bei derselben 1m Falle eines Krieges oder anderer Unfálle, nicht mehr zufriedengestellt erachten werde. Mit dem gegen unmotivirte Erhöhungen einzelner Klassen- steuersáße gerichteten Vorschlage des Ausschusses erklärte man sich im ganzen einverstanden, wollte aber die allerunterthänigste Bitte an des Königs Majestät speziell darauf gerichtet wissen: 1) Eine Erhdhung der einzelnen Steuer-Beträge Seitens de- Königl. Re- gierungen nux nach Anhörung der Veranlagungs-: Behörden zu verfügen; 2) daß bei den Klassensteuer- Veranlagungen nur nach der durch Allerhöchste Genehmigung in geseßliche Kraft getretenen Ministerial: Instruction vom 25. August 1820 verfahren und auf dieselbe stets rekurrirt werden könne, wenn diejenigen Klassifica- tions:- Merkmale, die man zur Ergänzung derselben später einge- hoben habe, von derselben abweichen, und 3) daß dem Gurtacl ten der kreissäudischen Kommission in Klassensteuer-Angelegenhei- ten, zumal bei Reclamationen, künftig mehr Beräcksichrigung ge- geben werde, als biéher.

Eine zuleßt noch angedeutete Hinweisung auf das Bestreben der oberen Behörden, für Kreise, Regierungs-Bezirke, Provinzen, cinen gleichen Steuersaß für jeden einzelnen Kopf der Bevölke: rung anzunehmen, fand eben so wenig Anklang, als der verein zelte Antrag um Vermehrung der Zwischenstufen zwischen der ersten und zweiten Steuerklasse.

Nun ging man zu Berathung mehrerer Petitionen über, welche rein lokale Gegenstände betrafen.

Zuletzt wurden 7 Petitionen, den Neubau und resp. Ver lánaerung von gleich vielen Chausseestrecken betreffend, in einem Vortrage zusammengefaßt. Der Landtag erkannte die Gründe der: à) für den Bau einer Chaussee von Halherstadt bis an die Gränze der Grafschaft Wernigerode, von wo aus die Weiterfüh- rung auf Kosten deren Besißer bewirkt werden sollte; b) desglei- hen von Langensalza bis Tennstedt und von der leßten Station vor Weißensee bis zu dieser Stadt, wodurch die wünschenswerthe Chaussirung der Stroße von Kassel nach Leipzig vollendet werde c) zwischen Halberstadt und Quedlinbura, wozu beide Städte be deutende Opfer zu bringen bereit wären, i) desgleichen von Weißensee über Sömmerda und Kölleda nach der Wei marishen Gränze zu Herstellung des Strazenzuas vom Harz nah dem Voigtlande, ) desaleichen zwischen Wanfried und Heiligenstadt, k?) vom Dorfe Beuchliß nah Halle, zur Voll- endung der, lebtere Sladt ¡nit Lauchstáädt verbindenden Kunsktstraße, cinzebrachten Denkschrifien an und entschloß sih zur Befürwor: tung derselben in der Art, daß, sobald die dazu bestimmten Sraats-Fonds disponibel seyn würden, der Bau dieser Straßen- strecken besonders zu berücksichtigen sey; wies aber den Antrag auf Chaussirung eines Wegs von Bleicheroda nach der Rhein- st-aße mit entschiedener Mehrheit zurück, da die bezeichnete Wege- strecke zur Kategorie der Vicinalwege gehöre.

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allgemeinen |

536 Zeitungs-Rachrichten.

M é sl aM D.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 4. Mai. Die Russischen Zeitungen pu- bliziren nachstehendes Kaiserliches Handschreiben an den Minister der Volksaufklärung, Herrn von Uwaroff:

„Ihre rastlose Wirksamkeit im Laufe einer achtjzhrigen Ver- waliung des Ministeriums der Volksaufflärung haben stets Un- sere Aufmerksamkeit auf Sie gelenkt. Indem wir mit besonde- rem Vergnügen ersehen, daß mit der Vereinigung des Lehrfaches im Königreiche Polen zu Jhren Oblicaenheiten, ein fester Grund zur Organisation desselben in jenem Lande gelegt ist, und daß Unsere Absichten zur Beförderung der Volksaufklärung thätig in Vollziehung gebracht werden, finden Wir es gerecht, Sie Aller gnädigst zum Ritter des Ordens des heil Apostelgleichen Fürsten Wladimir erster Klasse zu ernenn:tn, dessen beifolgende Jnsignien Wir Jhnen anzulegen und den Statuten gemäß zu tragen be- fehlen. Wir verbleiben Jhnen mit Unserer Kaiserlichen Gnade wohlgewoagcn.

Sr. Petcróburz, den 16. (28) April 1841.

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Deputirten-Kammer. Sißung vom #. Mai. Nach- m zu Anfang der heutigen Sißung noch cinige nachträgliche redite für das Justiz-Ministerium bewiliict worden waren, gung man zu der Erörterung des Budgets für den Minister der aus wärtigen Angelegenheiten über. S z

Heir Laujuina1s ließ des Ausführlichen über die auéwärtigen Angelegenheiten Franfreichs vernehmen. Er beflaagte cs Frani reich durch die orientalischen Angelegenheiten tn seinem Einflusse auf Europa geshwächt worden scvy. Er behauptete, daß Frankreich nich1s- destoweniger noch eine schr große Relle spielen fönne, wenn cs sich an die Spiye der friedlicven Nationen stelle. Bis zjeut habe Franfreid) mit scinen Allianzen Ungiü gchabt, und in dieser Hinsicht besondcrs müsse cs eine neue Bahn einschlagen. Der Reduer sprach sich sodann gegen jede engere Allianz, sowohl mit Rußland, ais wit Engiand aus, und schilderte die Nachtheile derselben. Dann cmpsahl er dringend eine enge Allianz mit Deutschland und äußerte sch über diesen Gegen - stand in felgender Weise: Deutschland befindet sich nicht mehr in den Zustande, in dem cs die Verträge von 1815 ve-seut haben. Es bestand damals aus 2 großen Staaten: Preußen und Oesterreich, und aus einigen 30 fleinen Staaten, von deneu jeder sein besonderes Zoll- S ys stem hatte, Transito - Gebühren crhcb u. st. w. Diese Zeruückelung Deutschlands machte daselbst jede kommerzielle oder indujtrielle Ent- wickelung unmöglich, Diese Schwierigkeiten sind durch den Einfluß Preußens vermittelst eines Joll - Vereins, dem sich jeßt der bei weitem größte Theil der Deutschen Staaten angeschlcssen hat, gehoben. Jentr Vercin der industriellen und fommerziellen Juteressen hat die glücklich: sten Früchte getragen und W-chlstand und Reichthum über ganz Deutsci,land verbreitet. Aber er hat besonders eine Justitution hervor- gerufen, von der wir nichts Aehnliches in der Geschichte fiuden und die die Aufmerksamkeit der Staatsmänner auf sich zichen muß; €s ist dies der Handels-Kongreß in Berlin, wo die Repräsentanten der ma- teriellen Interessen aller Deutschen Staaten nicht allein die Bedingun: gen des inneren Handels, sondern auch die des Handels mit dem Aus- lande erörtern und entscheiden. Dies muß sie, m. H., auf die Umwand-

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lung aufmerksam machen, die Deutschland erfahren hat. Die Verträge |

von 1815 hatten Deutschland unter die Vormundschaft des Bundes- tages gejlellt. Der Bundestag, dem status quo blindlings ergeben, hat nichts für Deutschland gethan, und Deutschland, sich dem natürlidyen Laufe der Dinge überlassend , hat gewissermaßen den Bundestag abge- set uyd au seiner Stelle den Berliner Kongreß errichtet, auf den die Deutschen Staaten ihre Funteressen verhandeln und selbs ihre Beziehungen zu den auswärtigen Mächten reguliren. Jh will diesen Gedanfen nicht weiter entwickeln; ich überlasse denselben hrem eigenen Nachdenken, und beschränke mich auf die einfache Bes merfung, daß der Berliner Kongreß vielleicht das Muster desjenigen ist, dessen Bildung Frankreich veranlassen müßte, um alle Europäischen nteressen gegen die ausschließlihen Prátensionen Englands und Ruß- (ands zu verbünden. Neben jener fommerziellen Bewegung hat sich in Deutschland eine politishe Bewegung kundgegeben, die nicht minder wichtig ist. Die fire Jdee der Deutschen ijt Deutsche Einheit und Deutsche Nationalität; Deutschland will eine große Nation und vorallen Dingen eine große Nation sevn. Die Deu!schen Fürsten haben im Allgemeiuen cin

System der Mäßigung angenommen, welches ihnen die Lieve ihrer Völker |

erwirbt. Wenn es eines Beispiels bedürfte, so würde ih Preußen an- führen, wo der König aus eigenem Antriebe die Befugnisse der Land- stáude auf eine liberale Weise ausgedehnt hat. Jch wage zu behaup- ten, daß in Deutschland eine Allianz mit Frankreich allgemeine Zustim- mung finden würde. Wir dürfen nur uicht erobern wollen, wir dür-

fen nur nicht die Absicht zeigen, die Deutsche Nationalität irgendwie | Zei |

verlegen zu wollen, und Deutschland wird uns mit Freuden eine brü- derliche Hand reichen. Der Redner entwickelte hierauf die Grunde, warum Deutschland in seinem eigenen Interesse eine Allianz mit Frank-

reich dem Bündnisse mit Rußland oder mit England vorziehen müsse.

Herr Mauguin, auf dessen plöyliche Vorliebe für Rußland der |

voriae Reduer angespielt hatte, ergriff diese Gelegenheit, um sich gegen die Gerüchte zu wahren, die man hinsichtlich seiner Reise nach Ruß- land verbreitit hatte. Er erflärte, daß er von Niemandem eine Mis: sion erhalten, und durchaus in feiner offiziellen Verbindung mit dem

Russischen Kabinet gestanden habe. Er hätte jenes Land als Reisender |

besucht, und babe bei der Russischen Regierung alle diejenige Willfäh- rigfeit gefunden, die einem Reisenden, der das Land studiren wolle, an- genebm sevn fönnten. Hierfür allein sev er der Russischen Regierung Dank: barfeit schuldig. Der Redner schloß mit folgenden Worten: Weun ich übriaens bei Gelegenheit des Budgets von unseren Allianzen hätte sprechen wollen, so würde ich, wie der vorige Redner, dem Ministerium empfohlen baben, uns eine Allianz mit Deutschland zu bereiten, nicht mit Deutschland, denn dics Wort is allgemein, und hat feine diploma- lische Bedeutung, sondern mit Preußen. (Bewegung. ) Jch würde der Regie- rung empfehlen haben, zu versuchen, ob nicht eines Tages eine Allianz mit Preußen herbeizuführen sey. Aber mau darf nicht glauben, daß wir in unserer jezigen Lage nach Gefallen Allianzen wählen fönuen. Ach glaube, daß Franfreih mit vieler Zurücthaltung, mit vieler Fefiigfeit und mit einer anderen Politif leiht große und bedeutende Allianzen finden könnte; aber jegt, wenn es in den Europäischen Rath zurückge- fehrt ijt, wie ih nir zweifle, wird es daselbt vereinzelt stehen, und schlägt nicht den Weg ein, auf dem es dereinst innige Vecbündete finden fönnlte. j S Da Niemand weiter das Wort verlangte, so ward hierauf die asl- gemcine Erörterung geschlessen, und die ersten Kapitel des Budgets bewilligt. Bei deu Gehalten für die Konsular-Agenten beklagte sich

Herr Glais-Bizoin über die große Menge von Urlaubertbei- lungen, die man den Konsular-Agenten bewillige und ersuchte den Mi- nister der auswärtigen Angelegenheiten überhaupt dafür zu sorgen, daß bei der Wahl der Konsular-Agenten mehr a!s bisher auf ihre Talente und auf ihre Verdienste Rücksicht genommen werde.

Herr Guizot räumte eín, daß das Konsularwesen noch manches zu wünschen übrig lasse, und daß es das Bestreben der Reaierung sev, die Lücken und Unvolltommenheiten in derselben mit der Zeit auszu- füllen und zu verbessern. Er stellte aber in Abrede, daß man, bei Be- sezung jener Stellen auf irgend etwas Anderes als auf die Fähigkeiten und Verdienste der Personen Rüctsicht nähme. i

Herr Mauguin: Da sich der Minister der answärtigen Angcle- genbeiten auf der Rednerbühne befindet, so erlaube ih mir eine Frage an ihn zu richten. Bei einer früheren Debatte sagte er, daß er zur

Zeit der Erörterung des Budgets Mittheilungen über die Lage unserer auswärtigen Politik machen ih frage ihn daher jeyt, ob er diese Mittheilungen zu machen geoenkt?

Herr Guizot: Jch bitte die Kammer, sich zu erinnern, daß ich in dieser Bezichung nichts Bestimmtes versprochen habe. Die Unter- handlungen sind nech nit beendigt, und ich würde heute, wie vor einem Monate, grageu meine Pflicht und gegen die Interessen des La1- des feblen, wenn ih auf eine Erörteruna cinginge, die dem Resultate welches i zu erlangen suchte, schaden fönnte. ;

Nach ciner furzen uniateressanten Debatte wurden sämmtliche Ka- pitel des Budgets der auswärtigen Angelegenheiten genehmigt, und die Kammer ging zur Eröérierutg des Budgeis des Ministers des öffeut- lichen Unterrichts über.

5. Mai Die Deputicten Kammer votirt das nit solcher Eile, daß man glaubt, die parlan:entarilschen werden noch vor dem Ende der künstigen Woche becn-

Da die Pairs-Kammer in der Regel noch cxpeditiver vird der Schluß der Session in etwa 14 Tagen abzu

Man glaubt noch imme-, daß alsdann das Mini

erium mit seinem Plane die Kem ner aufzuldsen, hervortreten wird.

Die Zahl der bei Gelegenheit der Paris vercheilten Kreuze der Ehrenlegion n GUO

Taufe des Grafen von beläufc sich auf nahe

als am Todestage Napoleons, wurden eine unge- Menge von Kränzen und Blumenkronen am Fuße der Vendome-Säule niedergelegt. Auch die Hieronymus- Kapelle in der Jnvaliden: Kirche war den ganzen Tag über mit den Bewunderern des Kaisers angefüllt.

Die Pariser Blätter melden, cs sey jeßt definitiv beschlossen, daß die Festungswerke von Berlin geschleift werden sollen!

Bôrse vom 53. Mai. Man unterhielr sich heute wieder viel von der neuen Anleihe, ‘von der, wie es heißt, gleich nah Schlie- ßung der Session cin Theil ausgegeben werden soll. Diese erste Emis sion würde sich, wie man sagt, auf 150 bis 200 Millionen besui:rän- fen. Die neue Anleihe wird zu 3 /»proc. abge\chlossen werden, und die Regierung wird sich zu gleicher Zeit verpflichten, die 5 proc. Rente noch in 10 Jahren nicht zu konvertiren. Am Schlusse der Börse verbreitete sich die Nachricht, daß durch tele- graphische Depesche aus Madrid gemeldet worden sey, die Kam- mern hätten sich mit großer Majorität für einen Regenten aus-

ge\prochen

Heute,

“Anl ( "” 10 Inc) aroße

= Patis 5 Mai Jh eien Lane 10 dis politischen Leiden\chaften so heftig aufgeregt sind, wie in Frankreich, mui.te die Sache der fálschlih dem Könige beigelegten Briefe natürlich die verschicdensten Gefühle erwecken und Wirkungen hervorbrin- gen, die jede Meinungs:Núance zu ihrem Vortheil zu benußen ge\ucht har. Man is seit zehn Jahren \o wenig daran gewöhnt, dem Souverain Achtung zu zollen, daß es leicht war, den selts \samsten Hypothesen, den unwahrscheinlihsten Vorausseßungen Glauben zu verschaffen. Wie gewöhnlich sind die Parteien vor kei ne!n Mittel zurückgeschreckt, um ihren Gegnern zu schaden, und die Tageëpresse, welche sich wenig bemühte, die Wahrheit zu er- forschen, beutete dies Ereigniß nur im Jnteresse ihrer Leiden]chaf:- ten und ihrer politischen Neigungen aus.

Durch ein Zusammentreffen von eben so bedauerlichen als unerklärlichen Umständen, hat in dieser Sache Niemand seine Pflicht gethan. Die Gewalt und die Gerechtigkeit sind gleich ungeschickt verfahren, und statt die Person des Königs so viel wie möglich aus dem Spiele zu lassen, is sie auf das Junnigste in die so unglücklich begonnenen Debatten verwickelt worden SNan hat auf diese Weise den Absichten der Feinde des König- thums, denen es nur um Skandal und Oeffentlichkeit zu thun war, einen trefflichen Dienst erwiesen. Eine gleih zu Anfang von dem Ministerium erlassene förmliche Erklärung hätte den Werth jener \kandalösen Veröffentlichungen geschwächt und die ganze Sache hätte in den legitimistischen Blättern ihr trauriges Ende gefunden.

Der Prozeß und der Ausspruch der Geschworenen hat einen Theil des Publikums in eine außerordentliche Bestürzung vere seßt, und obgleich offenbar die Jury nur nach der vorgeblichen Redlichkeit des infkriminirten Blattes entschieden hat, so haben doch die Feinde des Königthums nicht unterlassen, aus dieser Freisprechung sehr verschiedene Folgerungen zu ziehen.

In Frankreich handelt es sich bei politischen Fragen nicht darum, zu wissen, was wahr oder falsch, sondern nur, was einer Partei núblich oder hädlich ist, was sie befestigen oder zu Grunde richten kann. Angebliche Entdeckungen, wie die jener Briefe, ha ben daher ein unermeßliches Jnteresse für ‘Personen, die in der Wahl ihrer Waffen nicht hwierig sind und die da glauben, daß der Zweck die Mittel heilige. Diese Doktrinen, wenn sie auch nicht offen proklamirt wurden, haben doch, selbsk in den höchsten Regionen der Politik eine so häufige Anwendung erfahren, daß sie keinesweges mehr im Verborgenen scleichen und Jedermann so zu sagen ihre Herrschaft anerkennt. Was sieht man nicht täglich in den Kämpfen, welche die parlamentarische Regierung hervorrust? Man achtet dort nichts, sobald es sih darum han delt, die Gegner zu Grunde zu richten. Staats-Geheimnisse wer: den cnthüllt, alle Triebfedern der Verwaltung aufgedeckt, der Name des Königs wird in die Diskussion hineingezo- gen und in diesen Konflikten zeigen die gestürzten und die im Amte befindlichen Minister, so wie die, welche es einmál zu werden hofen, dieselbe Heftigkeit. dieselbe Verachtung der kon- servativen Formen, dieselbe Vernachlässigung der Traditionen, welche Achtung vor dem Königthum geboten. Aber dieses Un- wesen auf der Tribune ist nichts geaen den Unfug, welcher in dcr Presse herrscht. Niemals is die Wirksamkeit der leßteren mäch- tiger, als wenn es ailt, die Leidenschaften zu erregen oder Sékan- dal auszubcuten. Wie konnte der öffentliche Geist seine Redlich: keit bewahren bei einer solchen Presse, die seit zehn Jahren die unumstdßlichsten Prinzipien und Doktrinen täglich in Frage fellt, die jeden Morgen in der Person des Königs, in der Person der Minister und aller Beamt n die Regierung angreift, und die, um die ehrgeizigen Absichten ihrer Beschüßer zu befriedigen, am M:.rgen das leugnet, was sie am Abend vorher vertheidigte und die ihre Meinung ändert, sobald das Jnteresse der Partei, die sie unterstüßt, es gebietet.

Außer den republikanischen und legitimistishen Fractionen, welche die Wichtigkeit ihrer politischen Kirche nur auf die angebliche Nullität ihrer Gegner gründen, giebt es Parteien, die wirklich im Stande sind, sich um die Gewalt zu streiten, und die in ihren Organen dieselbe Heftigkeit und dieselbe Unredlich- keit zeigen, wie die ostensiblen und erklärten Feinde der Gewalt So haben in der Brief - Angelegenheit das „Siecle‘/ und der „Courrier français‘’, die sih dynastishe Oppositions - Journale nennen, anfangs die Briefe für falsch und den Inhalt dexselben für schändlich erklärt, aber in dem ganzen Verlauf dieser bedau- ernswürdigen Erörterung auf arglistige Weise diejenigen Stellen und Argumente angeführt, die am meisten geeignet waren, den

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Glauben an die Authenticität zu erregen. Mit einem Worte, ihre ersten und summarischen Erklärungen, standen mit der Weise, wie sie die ganze Angelegenheit in extensv darstellten, so sehr im Widerspruch , daß zuleßt die Leser sich sagen mußten: Das „Siecle‘/ und der „Courrier français‘/ glauben an die Echtheit der Briefe, aber aus Schaam versichern sie das Gegentheil.“ Wenn man nun erwägt, daß das „Siècle‘/ allein fast 50,000 Abonnenten und vielleicht 500,000 Leser hat, die größtentheils den unteren Klassen der Gesellschaft angehören, welche wenig fähig sind, eine s) fomplizirte Angelegenheit, wie die der Briefe, richtig zu beu thei len, so wird man sich leicht eine Îdece von der Verwirrung machen können, die eine Polemik der Arc in wenig aufgeklärten Gemi- thern hervorbringen kann, so wie von dem moralischen Cinfluß, den sie auf eine zahlreiche und wichtige Klasse der Franzöfischen Gesellschaft haben muß. Diese seit zehn Jahren von der Presse aehdrig bearbeitete Klasse ist narúrlich sehr ge"eigt, Alles als Woahrhcit anzunehmen, was die Regierung der Achtung berauben fann, und wenn s am Ende auch Authentizität der Briefe bezweifeln könnte, so würde sie doch in der Stellung, die sie sich bereitet hat, finden, daß die Presse ihr ein Motiv gegeben, dies nicht einzugestehen. : : Gleichzeitig mit diesen gehässigen Jnsinuationen lassen die- selben Journale aus Partei-Jnteresse die ungemeine Ungeschick-

keit der Regierung in dieser ganzen Sache erst rect hervor: | Diese Úbrigens vollkommen gegründete Beschuldigung ist |

1 falls so cnz mit jenen Jnfinuatione den , daß und die Minister sich zuleßt escßt finden, und gelegenheit nur durch die genai irde die Ersteren, wie die Freilih muß bemerken, Frummen Wege gehen, die sind. Wir wollen nicht behaupten terium und den Blättern, deren cine Gemeinschaft bestehe, abei ist ein solches Zusammentreffen imme und übt einen sehr großen Einfluß die sich stets n & richten.

Andere Journale, wie der „Const velche etwa dieselben Ansichten , „Siecle‘““, zur Schau tragen, haben Entrústung a!s parteilichÉeit gezeigt und sich in einen ’phâre des Zweifels

y enheit für

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gehalten, die auf keit hindeutet. Dutch

durch, einer Partei diencn; man entitellte ein Ercigniß, um eine demselben fremde Sache zu un terstüußen und zwar guf die Gefahr hin,

joztalen Garantieen

Köntgthum edanfte zin heil einer anderen zu dadurch die hochsten

{t zu kom

promittiren. Dieje Taktik ist Übrigens fo alt, wie die gegenwär tige Negierung und seit der lel arlamentarischen Coalition vervollkommnet sie sich nur auf Kosten der Ordnung, der Moral Und der einfachsten politischen

Wenn man zugiebt, daß Mittel rechlfertigt, so könnte man bis auf einen gewissen Punkt sagen, daß die legi timistischen und republikanischen Journale, indem sie den Briefen einen authentischen Charakter beilegen, nur ihrem Beruf treu ge blieben sind. Man begreift dies von Journalen, welche die bestehende Regierung nicht wollen, aber man begreift es nicht von Seiten der Presse, die nur durch die gegenwärtigen Institutionen besteht. Auch die legitimistischen Journale bleiben ihren Doktrinen über die Monarchie u¡d das Königthum nicht treu und jene Wuth, den König in Mißachtung zu bringen, ist mindestens sehr 1 schickt. Sie mögen immerhin sagen: ist nicht unser König““, sie arbeiten deshalb nicht weniger an einem Zerstörungswerk, das eben so wohl die künftigen Könige, wer sie auch seyn mögen, als den gegenwärtigen, tris}st.

Dieser Quasi - Einigkeit der Journale, die t drei Viertel der Abonnenten der Tagspresse zählen, wird nur durch vier oder sun} Blätter, von denen nur zwei, das „Journal des Déhbats‘/ und die „„Presse‘‘, einige Konsistenz haben, die Waage

gehalten. Aber diese beiden Organe, welche das igthum ver-

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theidigen, sind unter diesen Umständen kaum ges\c r zu Werke |

daß das Gift, jo zu überall eingedrungen ist, ohne ein Gegengift vorhande Die 100,000 Exemplare des Prozesses, welche durch die | hungen der bekannt | vorbereitet worden sind, fkônnen eine ehnung des Uebels geben.

Die Massen ßen Angelegenheit kaun

en Ausspruch der T Wären die Briefe unächt, jo hätte man

nalisten verurtheilt; da ber freigesprochen hat, die Briefe ácht‘/, und mit diesen Vorausseßungen geben sle zu gleich die Richtigkeit der in jenen Briefen enthaltenen Verpfli tungen zu. Die Beibehaltung von Algerien, welche seit einer Reihe von Jahren beschlossen worden ist, wird somit wieder von den unteren Klassen und selbst von vielen Klassen bezweifelt , und es wird wahrlich der Zeit bedurfen, um der Wahrheit den Sieg über diese Ansichten verschaffen; \ mächtig ist die Stimme der Journale, wenn sie fich der s{chwärzung und Verleumdung hingeben

Was wir hier auseinander geseßzt haben, is freilich nun

cinzeln stehender Fall in der

gegangen, als die Regierung selbst, so

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allgemeinen Lage der Vinge bei uns; aber er ist von der Art, daß er von dem Zustande der Gemüther und von der moralischen Zerrüttung, die sich der Sesellschaft in Frankreich bemächtigt hat, einen ziemlich klaren Begriff geben kann. Ein ungeheures Verrücken ellschaftlichen Verhält nisse, die eben so außerordentliche als litische Erhebung einzelner Individuen und die unausgeseßte Thätigkeit einer zü- gellosen Presse baben alle Begrisse von Hicrarchie und Stabilität zerstdrt. Die achtungswerthesten sozialen Prinzipien werden be (täándig in Frage gestellt und der Glavbe jeder Art wird den Jn teressen des Augenblicks unterworfen und muß sich dem fügen, was die nach der Gewalt strebenden Männer ihren persönlichen Absichten für zuträglich halten.

Laien Jean d:

Q Á ; Z Z | L E cid »ondon, 5. Mai. So aufregend die ministerielle Presse wt de die Korngeseße sich ausspricht, eben so leidenschaftlich u p A Geseßze andererseits von der Torv-Presse vertheidigt —— G Ea derselben als der Ruin des Grundbesißes Besonder DEL Wohlfahrt des ganzen Britischen Reichs dargestellt.

»ejonders hefcig zieht die F 8 L K R ian ps E wegen seiner plô6l e Times gegen den Priemierminister Außer der fe s ¡ch fundgegebenen Sinnesänderung zu Felde. aus es fcüheren R 8 von Buckinghara angeführten Stelle jenes Blatt eite n A Lord Melbourne’s vom Juni 1840 citirt d 1 die Korngesel v0) weit entschiedenere Aeußerung desselben gegen die ge]eße, welche in einer am 14. März 1839 von ihm gehaltenen Rede vorkômmt. Damals sagte er nämlich: „Jch muß

E 4 } A es sehr bezweifeln, ob es weise gehandelt wäre, Gesebezu geben, die eine

DDT große fabrizirende Bevölkerung hinsichtlih ihres Getraidebedarfs vom Auslande abhängig machen würde. Bei der jebigen Lage der Dinge aber, wenn ih die verwickelten Jnteressen bedenke, die wir zu béshüßen haben, und dann finde, daß mein edler Freund (Lord Fißwilliam) vorschlägt, das ganze Ackerbau-Jnter- esse ohne Schuß zu lassen, so erkläre ich vor Gott, daß mir dies als der ausschweifendste und wahnsinnigste Plan erscheint, der je einem Menschen in den Sinn gekommen. Mei ner Ansicht nah, ist es nicht weise, sich in Betreff des Bedarfs an Lebensmitteln vom Auslande abhängig zu ma- chen, und ih glaube, daß wir, selbst mit Aufopferung cines Theils unseres Fabrik-Gedeihens, vor allen Dingen für die National-Wohlfahrt und Unabhängigkeit sorgen müssen. ch bin zwar keinesweges auf die bestehenden Korngeseße versessen, aber man muß doch allgemein fühlen und zugeben, cine Veránderung an sich selbs schon ein großes Uebel für mein Theil bin daher zu keiner Veränderung geneigt, es nichr klar erwiesen werden kann, daß es eine wirkliche besserung ist.‘“/ Das genannte Blatt fragt nun, wohe! jeßt erweisen ließe, daß unter den aegenwärtigen Umstän voraeschlagene Aenderung eine Verbesserung seyn würde die úblen Wirkungen der jeßigen Korngejeße““, unter Anderem, „so gewaltig Und unertra Aenderung noth thäte? Kömmt das | und wird Nachmittagsschlum nach Brod gestört? Keinesweges.

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chen wird es sich ja auch zeigen, ob [gemeiner Wunsch“, eine so „entschiedene 2

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einer Veränderung der Korngeseße det F. Russell am 26. Mai 1840 für nothwendig e

solche Maßregel als gerechtfertiat erscheinen sollte, weil

wie er damals sagte, die Erled der Frage

rzögern, als fördern würde t, so mússen wi

glauben e Me { ,

daß die Minister, 2 wur einen Apfel Zwietracht unter die Parteien werfen und die Sache selbst kei nesweges erledigen woilten.““

Der ministerielle Globe erklärt, daß eine Veränderung der Korn -Geseße von den Ministern keinesweges bloß als eine Ein- nahme O velle beabsichtigt werde, sondern daß man durch einen festen Getraide - Zoll dem inländischen Ackerbau - Interesse gerade den besten Schuß zu gewähren und den arbeitenden Klassen zu jeder Zeit wohlfeilen Lebensunterhalt zu sichern hofe.

Das Dampfschis} „Präsident““, welches nun fast allgemein verloren gegeben wird, war das größte, welches bisher gebaut worden. Die Länge jeines Verdecfks betrug 273 Englische Fuß,

72 die Tiefe 41! Fußz; es hatíie eine Maschine von 66 Tonnen ; seine Mannschaft bestand ten; mit Einschluß der ‘Passagiere haben sich also auf seiner leßten Fahrt 1099 Menschen an Bord desselben befun den. Der „Präsident hatte, gleich den neuen Amerikanischen Paketbôten, ein doppeltes Verdeck, welches den Passagieren elbst hei schlechtem Wetter die Annehmlichkeit der Promenade gewährt. Die innere Einrichtung des Schiffs war geschmackvoll und behag lich, obgleich nicht so elegant und kostbar wie die der „Britisch Queen“. Den geräumigen Saion schmúckten mehrere Spiegel und Gemälde, er war mit einem schönen Teppich bedeckt, und es standen vier Mahagonitische darin, an welchen 130 Personen Plaß hatten. welche von è S lon und dem mit einem Vianoforte und einer Bibliothe l aen Damen: Kabinet führten, waren mit Tapeten bekleidet, welche ckcenen aus dem Leber Columbus darstellte. Für en Plakz er Haupt- und in der-Kajüte zahlte man 51 Guineen. Uebrigens pflegte der „1 t‘ nie eine fehr schnelle Fahrt ¿u machen, weshalb er auch den Beinamen slow coach, die lang- same Kutsche, erhtelt. Jeßt in ein Dampfschiff, „der | muth“, im Bau begriffen, welches noch viel werden soll, i Maschine von

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Die Wände des Korrtdors, en

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Mam zrôßer als der „Prá : n halten und eine 1000 Pferdekraft erhalten wird. Zur Beruhigung | )ampfschisfen reisenden Personen bemerkt der Ob server: „Wenn der „Präsident!“ auch wirklich sollte verlo ren gegangen O arf das Publikum deshalb noch feiín Mißtrauen Dampfschifffahrt fassen; je detifalls it dieselbe nicht gefahrvoller als die chiffahrt. Wie viel der größten,

tesfen Seeleuten geführten Englischen Kriegsschisse sind nicht \chon untergegangen. Im Jahr 1807 z. B. versanken auf der Höhe der Insel Madagaskar das Linien\chisf „Blenheim“/ von 80 Ka- nonen, das der tapfere Sir J. Trowbridge befehligte, und die Fregatte „Java“, jenes mit 700, diese mit 300 Mann an Bord, feine Seele wurde gerettet und von beiden Schiffen bis zum heu- tigen Tage kein Splitter mehr gefunden! Im Jahre 1811 gingen auf der kurzen Fahrt aus der Ostsee nach England der „St. Georg“ von 98 Kanonen, und die „Defence““ von T4 Kanonen zu Grunde: von den an Bord befindlichen 1500 Mann wurden nur 18 ge- rettet. Ueberhaupt fanden in dem Jahr 1811 5000 Britische Seeleute ihr Grab in den Wellen.“

Der Lord - Kanzler hat eine Bill eingebracht, wonach Mit- alieder der Pairie sich bei {weren Vergehen nicht auf Pairs- Privilegien sollen berufen dürfen. :

Viscount Jocelyn, ältester Sohn des Grafen von Roden, derselbe junge Edelmann, der die Expedition nah China beglei- tete und kürzlich ein Tagebuch darüber veröffentlichte, wurde vor einigen Tagen mit Lady Fanny Cowper, der Stieftochter Lord Palmerstons, getraut.

Am 22. April starb in Plymouth in vorgerücftem Alter der Admiral Sir Lawrence W. Halsted. Er hatte 60 Jahre in der Britischen Flotte gedient und sich unter Anderem in dem sieg- reichen Seegefecht des Admirals Rodney mit der Französischen Flotte unter dem Grafen von Grasse im Jahre 1782 ausge- zeichnet. )

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Brüssel, 5. Mai. Die neuen Minister sind nun sämmt-

schönsten und von den geschick- |

urúcké, und haben von ihren Hotels Be- siß genommen; ihre Wirksamkeit hat erst mit dem 1. Mai an- gefangen. Herr Nothomb tegt, wie immer, den meisten Eifer an den Tag, und vereinigt mit seinem Departement alle Zweige, welche sons davon abgesondert waren, wie z. B. den öffentlichen Unterricht, Künste und Wissenschaften u. s. w.; man sagt sogar, er würde leßtere unter seine unmittelbar eigene Aussicht nehmen, und nicht, wie sein Vorgänger, einem besonderen Direktor anver- trauen. Es dúrfte vielleicht der Fall eintreten, daß das ganze Ministerium der dffentlichen Bauten aufgehoben, und, zum Theil wenigstens, mit dem des Junern vereinigt werde. Inzwischen zeigt Herr Desmaissières, der jekt Minister dieses Departements i vielen Eisl: S (E D Feise nach den Rheingegenden zur Inspection der Eisenbahn begriffen. : Zu Gent, wo gegen das Ende dieser Woche eine Repräfen- stattfinden muß, ist Alles sehr aufgeregt, und die 4 5a

lih von ihren Reisen

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tanten:-Wahl Orangisten machen gemeinschaftliche Sache mit den Liberalen gde- gen die Katholiken, welche aber doch wohl das Feld behalten

itshe Bundesstaaten. eipzig, 6. Mai. Die jüngst erschienene Verordnung Inseres Kultus - Ministeriums, welcher zufolge künftighin die von Zäch sischen Staatsangehödrigen bei auswärtigen Fakultäten erwor- akademischen Titel einer besonderen Bestätigung von Seiten isd Ministeriums bedürfen sollen, erscheint zwar mma- rtigt durh den Mißbrauch, welchen neren Deutschen Universitäten mit der Ver- und insbesondere mit der des philosophi- tischen Deoktortitels treiben. Nichtédeskowe- [e Maßregel bei den gelehrten Corporationen hafte und größtentheils wohl nicht angenehme var nämlich ist durch dieselbe ein Prinzip auf- viel dazu beitragen könnte, die Universitäten ih- 4) allgemeindeutschen Charakters zu entkletden. ob selbs die Wissenschaft bei dieser Ein- z verliert, will i hier nicht untersuchen ; aber das viß, daß fúr die Stellung der Universitäten zum u den gesammten bürgerlichen Interessen dieser Vor- feit is. Vielleicht aber dürfte er

Wichtig

zeranlassung zu gemeinsamen Deutschen Maßregeln wider

‘rtheilung akademischer Würden geben, \0o

se6ung den Universitäten ihre unbeschränkte wiedergegeben werden könnte.

M. , 7. Mai. Jn dieser Woche waren Prinzessia Friedrich von Preußen und von Ankzalt - Bernburg Dur» x Stadt anwesend.

n alaubt in den nächsten Tagen bestimmten Nachrichten us Wien entgegensehen zu dürfen, wonach des Fürsten von Metternich Durchlaucht die Reise an_ den Rhein im nächsten Monat noch nicht antreten werde. Ems berühren auch noch nicht die do mer erwarteten hohen Besuche. Jn der so früh eingetretenen G3 chon begonnen. Jn Wiesbaden ist es \chor von den kleineren Bädern das nahe Soden stark besucht.

Kdnigl. Hoheit die Frau H

Funi und Juli in Soden zubringen, wie denn úberhaupt dieses ein berrlihes Klima sich auszeichnende Bad mehr und mehr an Anerkennung gewinnt. daß die Manie der Frankfurter, eincn in Soden zu verbringen, sehr nachtheilig

durch den Reichthum seiner Quellen und ! Nicht zu leuguen ist aber, Theil des Sommers auf die Vermiethung der sonst so gesucht gewesenen Sommer wohnungen vor unserer Stadt zu wirken beginnt, denn die meisten stehen leer. ô

Der Verwaltungsrath der Taunus - Eisenbahn {loß gestern das bendthigte Anlehn von 300,000 Fl. mit vier hiesigen Häu- sern zweiten Ranges, zu 4 pCt. pari ab. Man wundert ‘sich, daß der Verwaltungsrath den Abschluß nicht zu etnem niedrigeren Zinsfuß zu bewerkstelligen suchte und die Taunus-Eisenbahn-Acticn nahmen an gestriger Börse auch nicht den Aufschwung, den man Vormittags erwartete : sie blieben gestern, wie heute, auf 362 Fl 112 Fl. Agio) stehen. Bei den allgemeinen friedlichen Aussich ten und dem úberaus günstigen Geldstande unseres Plaßes be haupten alle Fonds hier einen sehr festen Stand und werden auch wahrscheinlich noch weiter in die Höhe gehen.

Unsere Kunst-Ausstellung wird mit der nächsten Woche ge- {lossen werden. Sie wird nicht stark besucht und es werden auch wenig Gemälde gekauft, wiewohl sehr gute Sachen ausge- stellt sind.

_ Né, 4 Ma Que Z.) Gestern Abend ist: der Kaiserl. Oesterreichische Hauptmann von Wurm aus Olmüßs hier angekommen, wo er für die nächsten 6 Jahre seinen Wohnsilz aufschlagen wird. General Graf Latour wird dieser Tage eben- falls eintreffen, und es ist keinem Zweifel unterworfen, daß es mit dem Festungsbau eifrigst und fdrderlichst vorwärts gehen soll

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xe Wien, 5. Mai. Die so lange und so sehnlich erwar- tete Post aus Konstantinopel vom 14. April ist endlich angelangt, gleichzeitig traf auch eine fünf Tage später (am 19ten) abgefer- igte Stafette des Kaiserl. Jnternuntius ein. Leßtere überbrachte die wichtige Nachricht, daß die Pforte sich dem Wunsche De Oer Mächte gefügt und dem die Verhältnisse des Pa- schaliks Aegypten regelnden Ferman vom 13. Februar folgenden Modificationen unterzogen habe: 1) Der Sultan verzichtet auf die Wahl des Nachfolgers im Paschalik Aegypten, und gewährt die Erbfolge in gerade Linie, aber nicht nach der Seniorats- Ordnung, wie sie von einigen Seiten her in Antrag gebracht worden war, sondern „„C'ainé eu ainé“. 2) Der Tribut, welcher auf ein Viertel des Brutto-Einkommens bestimmt war, wird als zu lästig, nach einem billigeren Maßstabe geregelt. 3) Dem Pascha von Aegypten wird die Ernennung der Offiziere bis zum Obci: sten gestattet. Diese Entschlusse der Pforte, welche man wohl mit Recht als die endliche und definitive Beendigung der Aegyp - tischen Frage in Beziehung auf den Juli - Vertrag betrachten darf, wurden den Repräsentanten der vier Mächte durch ein Cirkular Rifaat Pascha’s mitgetheilt. Man erfährt, daß Lord Ponsonky an den Schritten der Repräsentan- F ten, welche diesem wichtigen Entschlusse der Pforte vorangéingen,z feincn Antheil genommen habe. Sein Einfluß im Divan wird®* fúr gänzlich paralysirt gehalten. Ein am 9. April erlassener® Hattischerif erklärt die Über Reschid Paschas Entsebung in Um-F lauf gebrachten Gerüchte für lügenhaft, und widerlegt die venck gewissen Seiten her ausgestreuten Andeutungen über eine bevor-* stehende Reform in der inneken Administration des Türkischen Reiches. General Jochmus war in Begleitung des Oesterreis®

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Die neuesten Berichte aus rt angeblich in diesem Som- den Taunusbädern hat bei warmen Witterung überall die Kur

1 einigermaßen lebhaft und hre

Herzogin von Nassau wird die Mona!e

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