1841 / 161 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

keit, im weiteren Sinne des Worts], d. h. zwischen Production, Fabrication und Handel stattfindenden Wechseiwirkung, auch dahin trachtet, den Wohlstand derer zu befördern, auf deren Kosten jener Schus geubt wird. j

Es ist, um auch hier wieder den bestehenden Zustand durch ein Beispiel zu erläutern, unzweifelhaft, daß die Einfuhr der baumwollenen Gewebe vom Auslande her sih vermehren, und damic zugleih der Preis der, sey es ausländischen oder gleich- werthigen inländishen, Baumwollenwaaren in unserem Lande sich vermindern würde, wenn man dergleichen ausländische Waaren, entweder ohne allen, oder auch gegen einen, nur auf den höchst möglisten finanziellen Ertrag berechneten, niedrigern Tarifsaß eingehen ließe. Der Betrag, um welchen sih, wegen des hö- hern Sch ubzollsabe s, die Einnahme der Zoll-Kasse vermindert, giebt zugleih die Summe an, welche zu Lasten der gesammten Straats-Einwohnerschaft auf den Schuß und auf das Emporbrin- gen der inländischen Baumwollen-Weberei verwendet wird.

Ohne in die Erörterung der theoretischen Frage einzugehen, ob die Regierungen wohl thun, der obengedachten und anderen Zweigen der Industrie einen solchen Schuß zu gewähren, glau- ben wir uns hierbei auf das Zeugniß A. Smith's, wenig- stens insofern berufen zu dürfen, als er selb| es aner- kennt, daß eher Hoffnung sey, ein Oceanien oder Utopien in England gegründet, als eine volle Handels-Freiheit dort einge- sührt zu sehen (National - Reichthum tes Buch 2tes Kapitel), und so lange wenigstens als in jenem Lande, wie in allen ande- ren, an den Zollverein gränzenden größeren Staaten eine Be- schüßung der inländischen Jndustrie selbst in viel höherem Maße stattfindet, werden auch die Zollvereins-Staaten schon der ôffent- lichen Meinung wegen, und zur Aufrechthaltung einer billigen Gegenseitigkeit, nicht umhin können, auch unserem einheimischen Gewerbfleiße in den der ausländischen Mitbewerbung auferlegten Zöllen eine Begünstigung zu gewähren. Aber nur auf den inlän- dischen Markt soll sich diese Begünstigung erstrecken, und auch hier nur so weit gehen, daß die ausländische Konkurrenz nur be-

692 werbszweigen gehoben, für welche diese Konkurrenz am meisten Sorge erregte, wie namentlich in der Baumwollen- und Linnen- Weberei. Nicht minder erfreulich erscheinen die Fortschritte in der Wollen- und Seiden - Weberei; unsere gesammte berg- und hüttenmännischen Fabrication erfreut sich des lebhaftesten Betriebes und kann, ungeachte tdes auch ihr gewährten Schubes, den augen- blicklich gesteigerten Bedürfnissen des Landes bei Weitem nicht genügen. Beschwerden hingegen, welche über das Zurückgehen anderer Gewerbszweige, und über den ihnen in der Konkurrenz mit dem Auslande entzogenen Schuß geführt wurden, liegen, mit alleiniger Ausnahme eines erst in der jüngsten Vergangenheit neu entstandenen, und noch eines anderen besonders für unsere See- und größere Handels-Pläße wichtigen Gewerbes (Rúben - Zucker- Fabrication und Weinhandel), nicht vor. Eben hier aber is be- reits durh Kündigung der mit dem Königreich der Niederlande

n mit den Hansestädten abgeschlossenen Handels - Verträge die Möglichkeit zur Erledigung dieser Beschwerden gewährt, und ohne Über die mehr oder mindere Begründung der geführten Klagen aburtheilen zu wollen, dürfen wir uns mit Zuversicht der Erwar- wartung hingeben, daß die hierúber noch s{chwebenden Unter- suchungen in ihrem Endergebnisse dahin führen werden, auch

diesen Klagen, wie weit sie gegrü ndet, Abhülfe, und den be- theiligten Gewerben, innerhalb der durch die Grundsäße e L aaaaia aide bezeihneten Gränzen, Schuß zu ge- Für die anderen Länder des Zollvereins sind deren gewerb- liche Zustände im Einzelnen hier weniger bekannt. Fndessen liefern auch für diese Länder die Verhandlungen der ständischen Körperschaften, namentlich in den Reden, welche bei deren Eröff nung gehalten worden sind, und in den zur Erwiederung der leßteren abgefaßten Adressen, die úbereinstimmendsten Beweise, daß auch dort die Gewerbsamkeit sih in einem gedeihlichen Zustande be- findet und in ihrer Vervollkommnung vorschreitet.

Diesen Stimmen der Regierenden und der anerkannten volks- thümlichen Organe gegenüber würden wir daher wohl berechtigt

{ränkt, nicht ausgeschlossen werde. Nach diesen Ansichten hat Preußen sein Zoll-System im Jahre 1818, unter Aufgebung der auf gänzliche Abwehr der ausländischen Manufakte gebauten Accise-Einrichtungen geregelt und, um das Maaß, in welchem fortan der Schuß zu gewähren sey, anschaulich zu machen, be- stimmte das Geseß vom 26. Maí 1818, daß:

die Steuer bei Fabrik- und Manufaktur-Waaren des Auslan-

des 10 vom Hundert des Werths nah Durchschnitts

Preisen in der Regel nicht übersteigen, aber geringer seyn

solle, wo es unbeschadet der inländischen Gewerbsamkeit gesche-

hen kann. i

Wie heftig zuerst die Anfeindungen des neuen Geselzes waren und wie zuversichtlich daraus der Untergang aller Preußischen Industrie geweissagt wurde, so war doch das Geschrei hon nach Verlauf weniger Jahre fast verstummt, und statt der angekündigten Unterdrückung des einheimischen Gewerbfleißes wurde fast in allen Zweigen des lebteren ein reges Vorschreiten, eine Erweiterung zugleich und eine Verbesserung der Fabrication bemerklich. *) Wenn dies geschah in einem Staate, dessen größter Theil

(die Länder auf dem rechten Elbufer) den Uebergang aus einem prohibitiven zu einem mäßig protektiven Zoll-System zu bestehen hatten, so ließ sich um so eher erwarten, daß dasselbe Maß des Schußes genügen werde für Länder, denen ein Prohibitiv-System von jeher unbekannt gewesen war, und deren Schußzzólle wie weit dergleichen Überall existirten geringer waren, als die Preu- ßischen Tarifsäbe. Es wird daher nicht auffallen, daß wie hier aud aftonm&ßigov Kenntniß unv e(gener Mitwirkung des Verfas- jers bei allen Verhandlungen über die Konstituirung des Vereins versichert werden kann sich in den nah und nach beitretenden Ländern damals fast keine Stimme auf Erhöhung dieser Schuß zôlle, wohl aber recht viele Stimmen auf Ermäßigung des lebte- ren, und Verwahrungen gegen jede fernere Erhdhung hören ließen. Die Vergleichung des bis zum Jahre 1833 gültigen Preußisch-Hessischen Tarifs gegen die Zollvereins-Tarife von 1834 an, läßt daher auch keine Erhöhung der Zollsä6e für Fabrikate, wohl aber mehrere, wiewohl im Ganzen nicht eben erhebliche, Minderungen dieser Säße wahrnehmen, die um so unbedenkli- | cher waren, als {on bei gleichem Zollsaße durch die Erweiterung des inländischen Marktgebietes der durch ersteren gewährte Schuß sich steigert. : _ _Fragen wir nun die Erfahrung der hinter uns liegenden ¡ Vereinsjahre von 1834 bis 1540, wie während derselben sich die Gewerbsamkeit in den Vereinsstaaten gestaltet hat, so wird auch hier die Antwort jedem billigen Wunsche, und jeder nicht auf Unmöglichkeiten gerichteten Erwartung entsprechen. Bei uns in Preußen hat sich zunächst die vielfach geäußerte Besorgniß, als werde die Sächsische Jndustrie die unsrige bei nunmehr gleicher Konkurrenz unterdrücken , nicht bestätigt; im Gegentheil hat sich die eine neben der anderen, selbst in denjenigen wichtigeren Ge

°) Wir verweisen, um Wiederholung zu vermeiden, hierliber beson ders auf Ferber’s „Beiträge zur Kenntuiß des gewerblichen Zustandes ber Preußischen Monarchie“ 1. Theil 1829, 2. Theil 1832, weläze insbe sondere für den Zeitraum vor dem Eintritte des größeren Zollvereins von Jnteresse sind, und auf Dieterici’s Fortsezung dieser Beiträge 1838.

A R MUSC R E 8 R O R A L T I A MORPL L dd ia Qi i A A. ars A od I

Allgemeiner Anzeiger fúr

seyn, die hiergegen in einem oder einigen der südliheren Ver- eins-Staaten kürzlich erstandenen Anträge, welche auf gänzliche Umgestaltung unseres bisherigen Zoll: Systems hinauslaufen , nur als das Resultat einer „„bedauerlichen Aufreizung“ *) anzusehen. __Es kdnnen aber wiederholte Zeitungs - Artikel, welche von einer veränderten Richtung des Zoll-Systems und der Handels- Politik des Vereins eine íns Unglaubliche gesteigerte Wohlfahrt des Volks verkünden und es der Schwachmüthigkeit der Regie- renden zur Last legen, daß diese nur die Kraft und die Würde des Volks noch nicht genug kennen, um im Gefühle dieser Kraft und Würde auch nach Außen hin aufzutreten u. s. w., immerhin eines gewissen Eindrucks auf eine große Zahl ihrer Leser nicht verfehlen, und da auch hier, wie oft, Schweigen für Zugeskänd- niß gehalten werden könnte, so wollen wir uns, auf die Gefahr hin, für viele unserer Leser nur Bekanntes und Erkanntes zu wiederholen, vorbehalten, in einem der folgenden Stücke dieser Zeitung auch noch die Wirkungen, welche die Annahme des ge priesenen Differential- Zoll -Systems auf das Gedeihen der Ge werbsamkeit äußern würden, einer näheren Beleuchtung zu un- terwerfen. L. K. |

j

) Worte Sr. Majestät des Königs von Württemberg in der Ant

c

| | l | | | St. Schuld -Sch.|4| 104 |

wort auf eine von einigen Fabrifanten des dortigen Landes übergebene Adresse. (Allg: Ztg. Nr. 151, Stuttgart den 27. Mai.) i

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 9. Juni.

Ubgang von j Wern St. | M. ÿ

Ubgang von Mot am .St, | M,

Zeitdauer f Zeitdauer

Um 8 Uhr Morgens. | | 41 Um 64 Uhr Morgens... | | 49 1 - BoOrmitt i =— E Varia p 2 Nachmitt. | | E N

i j | | 40 | Abends A0 1 |

54 | - g2 N 15

Meteorologishe Beobachtungen. | Morgens Nachtnittags Abends | Nach einmaliger | O V, S Ur, IO Uhr.

1 Î r

G n | 10

1841.

c S I Un Beobachtung.

| | Luftdruck......., |329,01‘/Par, |330,20‘/Par. [330 /79‘‘‘Par. Luftwärme „...|—4= 7,5 9 R. |—5- 11,239 N. |4- 90% R, FZhaupunkt G649N.

Flufiwärmine 12309 R,

N

l

|

| Quellwärme 839% R. | J

J A N | Bodenwärme 1389 N, | |

|

| Ei A

|

V;

Uedelrschlaqg 0/156“ It

1Bolkenzug Fagesmittel

2 4s O: «. == 03 N... 72 pCt. ONO.

| | | 81 pCt, |Ausdünftung 0,032 Rh, | | l | | (

Bärmewechse!l 4+— 12 00 | 330 00‘ Par | l

AnSsvwAOrtiœde Bors en Amsterdam, 6. Juni. wirkl, Schuld 51° / 50 0 do.

Niederl. Kanz Bill |

Neue Anl. 22,

H a Bi RO i ai i (B M 1.2 P a Vi" L M L L M Lur i du ca di Wan M MTR I A 7. ddes d Ad! Lei ai Kn I L i La A d LI * fond üs - 4 M “Uai K La x

did CAT:

S

| 6! » Uhr.

SHS v “i /% S L V J c H D i j C Î n

Ántwerpen, 5. Juni. Zins]. 53/,. Neue Anl. 217/; Br. Frankfurt a. M., 7. Juni. Vesterr. 5%, Met. 108!/, G. 19. 24!/, G. Bank-Act. 1991. 1989. Partial- Obl. —. Loose zu 500 Fl, 135!/,. 1347/,. Loose zu 100 Fl. —. Preuss. Präm. Sch. 83!/, G. do. 4% Anl. 101!/, G. Poln. Loose 713/, G. 59. Span. Aul. 24. 237/g. 21/,0/, Holl. 51'/,. 513 16° Eisenbahn-Actien. St. Germain —. Versailles rechtes Ufer | do linkes München - Augsburg - Strassburg - Basel —, | Leipzig-Dresden 100 Br. Köln-Aachen 99!/, Br | j Hamburg, 8. Juni Bank-Actien 1644 Br.

| N 1 1,5 L, MUSS, 107‘

5. Juni. E » } L « 6 » - y Rente fin cour. 115.30. 39/, Rente fin cour. 78

|

| Paris |

j T 4 E c 2 n / î a Neapl. au compt. 102. 55, 59/, Span. Rente 24!/y Passive 55 |

|

|

|

3 1 Ort.

Wien, 5 Juni. 50, Met. 107/ O 8 8977 2!

Bank-Actien 1658 Anl. de 1834 134. de 1839 109! 2.

einr Bors e Von 1 Juni 1841

2. E E E ME L E E E E P L ETE E E D

Pr. Cour. i r. Cour. | da Brief. Geld.

Bt D A O O O E E O R T E EI R M T R "T

N] Brief. Geld.

103!/, | Actien.

Pr. Engl. 0b1.30./4| 1017/, | Brl. Pots.Eisenb,| 5 Präm, Sch. der fdo. do. Prior. Act.|- 1023 | 102! 4 iMgd.Lpz.Eisenb.| T1 /% 110!/, [do. do.Prior.Act.|4| 1021 Z 9 Schuldversehr.'3è| 1021/ [Berl Anh.Eisenb. 106 105 erl, Stadt-ObI1.| 4 1033 do. do. Prior. Act. O Elbiuger do. 35| 100 _— |Düns. Elb. Eis. 96/, Dauz. do. in Th 18 | do, do, Prior.Act.| à 1023 7 | 102! Westp. Pfanudbr.|33 102! 1013 8: A

126 |

Seehaudliung. s 83! 1 Kurm, u. Neum.

4 Eisenh.| 5 Y 96

Grossh. Pos. do.| 4 105! Oxstpr. Pfandbr, 32 102! 4 | 1013 Pomm. do, 3i| 103!/ „| 1027 Kaur- u.Neum, do.|32| 103 s 102! /, [And. Goldnügn- Sechlesische do. |34| 102! n 4 E | zen à 6 Th.

Disconto

4 4 4 [Gold al marco 1

I Friedrichsd’or

Wechs

0 U A.

Amsterdam. . E Kurz

do E O 4 Mt, Hambaorg . Ï é 300 Mk. | Kurz

do 6 S S é E! A 2 Mt. London . . 4 . 1 LSt 3 Mt. P 300 Fr. Mt : 783/4 N l 150 FI. 2 Mt. 101§/, Augabutg . «. s 130 Fl. 2 Mt. iu Breslan Ce ac U R S Ne, Leipzig in Conrant im 14 Thl, Foss 100 Thir. 8 Tage | - E 9g3 4 Frankfurt a. M. WZ.. 100 F, | e Mit, - 1003 4

3

Petersburg . 1 SRb1 Woch, 2

s

o Ntalhe Gau piel Freitag, 11. Juni. Im Opernhause: Die Gesandtin, fo- mische Oper in 3 Abth., Musik von Auber. (Dlle. Tuczeckt ¿lntoinette, als vorleßte Gastrolle.) i Im Schauspielhause : 1) Le Chevalier dn Guet. comédie en ictes, par Mr. Lockroy. 2) La seconde représentation de: Le F yran d’une femme, vaudeville nouveau en T acte par Mr Bavard Snnaña D Q Ah Si E Pt Sonnabend, 12. Juni. Im Schauspielhause: Das Glas Wasser, Lustspiel in 5 Abth., nah Scribe, von A. Cosmar S Sonntag, 13. Juni. Jm Opernhause: Der Feensee ‘große Oper in 5 Abth., Musik von Auber. Ballets von Hoguet. E Preise der Pläse: Ein Plas in den Logen des ses Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c. j i ad : KonigostadtiWes Theater. Freitag, 11, Zuni, Der Talisman. Posse mit Gesat in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Müúller. E _ Sonnabend, 12. Juni. (Neunzehnte Jtaliänische Opern-Vor stellung.) Zum erstenmale: Rohberto Devereux. Onera in 3 Attli. Poesía del Signor Salvatore Cammarano. Miulca del Müéiira Gaetano Donizetti, E Preise der Pläße: Ein Plab in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 2c. V Der Anfang der Jtaliänischen Opern- Vorstellungen ist um Die Kasse wird um 5'/, Uhr geöffnet. : __ Textbücher in Jtaliänischer und Deutscher Sprache sind im Billet-Verkaufs-Búreau und Abends an der Kasse à 5 Sar zu haben.

Verantwortlicher Nedacteur Dr. Z. W. Zinkeisen.

G OAOUDOCI C T] C ERRE A enw anr”

Gedruckt bei A. W. Hayn

L L Ra UZ- Ld Ab L M Le Le L I E E

/ És

f t & (A F A A » LAGaL Cn.

4 985 ° Br. 21/,0/ 56 Br.

Beiträge dort angenommen werden, wobei wiederholt bemerkt wird, daß nur diejenigen Mitglicder an der Verloosung der zefauften Pferde Theil nehmen, deren Beiträge eingegangen find.

erin, Den c, Un 1SAL,

Bekanntmachungen.

Besanntmacdc

Wegen des am Sountag den i3ten d. M. in Pots dam slattsindenden Fesles des Lehr - Bataillons wird an diesem Tage von Berlin noch eine Fahrt um 3 Uhr Nachmittags, und wenn um 74 Uhr Äbends in Pots dam feine Billets zu den Fahrten um 72 81 ih 19 Uhr mehr zu haben sind, um 114 Uhr von © U dam nach evi statt finden. 7 n Pols-

Um alle Wünsche des Publikums nah Müalichto Ba zu tönnen, wird dasselbe Gt, Lari diesen Tag die Retour-Billets möglich zeitig zu lódsen

Berlin, den 11. Juni 1841. A

Die Direction der Berlin- Potsdamer Eisenbahn-

Gesellschaft.

Verein für Pferdezucht und Pferdedressur. Der Verkauf der Billets zur Fribline beginnt untec den befannten Bedingungen (ein Billet für alle 3 Tage zu i Thir.) Sonnabend den 12. Juni im Versamm- lungs-Lofal des Vereins, Dorotheenstraße Nr. 11. Das Büreau ist täglich von 8 Uhr Morgens bis 6 Uhr) z _ Die Aoends gebffnet. Diejenigen Herren, welche dem Ver-| Handels- und Schifffahrts-Convention eine beizutreten wünschen, werden ersucht, sich gleih- zwischen dem Zollverein und England. Vom 2. § falls dorthin zu wenden, so wie auch die rucfstäudigen 1841, 8vo. geh. Preis 2! U 2. März

v. Eckfardsiein. Kölnische Feuer - Versicherungs- (zesellschaft. Den Inhabern von Actien der Kölnischen Feuer- Versicherungs - Gesellschaft zeigen wir hiermit an, dass die am 1, Juli e. fälligen Zins-Coupons vom Isten k. M, abl in unserem Comtoir, Neue Frie- drichsstrafse No. 37, realisirt werden können. Berlin, den 8. Juni 1841. ie General. Agenten für die Provinz Brandenburg. Poppe & Comp.

Literarische Anzeigen.

Vei A. W. & ; / : if A Cabn Payn in Berlin (Zimmerstraße Nr. 29)

: April, sagen:

E Gute Schristen über Schafzucht und Wollkunde.

G. A. Haumann, die Schafzucht in ihrem ganzen Umfange. Ein Hanud- und Hülfs- buch sür Besiger größerer und kleinerer Schafereien. 8 2 Thlr.

Alle in Deutschland erscheinenden landwirthschaftl. Zeitschriften stimmen im größten Lobe dieses Werkes überein. Wir heben nur einige Worte aus der Recen- siou der Prager ökonomischen Neuigkeiten (1840, Nr. 45 und 50) beraus: „Re.ensent müß gestehen, daß er dieses Buch mit der größten Befriedigung gelesen hat und es für das Besle dieses Faches hált, denn je mehr er darin las, desto mehr slieg sein Juteresse. Unbedenk- lich fann es allen angehenden, ja selbst älteren Schaf lchtern empfohlen werden, und verdient der Verfasser für dieses Meisterwerk alle Anerkenuung.““

Winke für Wolleinkäufer und Sortirer, oder das Nothwendtgste über Erkennung und Unterscheidung allerGattungen der Schafwolle. Nebst Nachrichten über die Manufaktur und den Waarenhandel der wollenen Tuche, Wollenzeuge und Wol- lengarne. 8 L Thlr.

Die Hannoverschen gemeinnügzigen Blätter, 1833,

sem Artifel beschäftigen, danfbar aufgenommen werden, daß aus dem vorzüglich lehrreihen und brauchbaren Thon'schen Waaren - Lexikon (2 Thle., 6 Thlr.) dieser umfassende Aufsas über Wolle besonders abgedruckt wurde. Sie erhalten hier für wenige Groschen Alles, was ihnen zu wissen nöthig ist, und finden in bewun- derungswürdiger Kürze Alles, was sih auf Wolle, ibre einzelnen Zweige und ihre Literatur bezieht.“ Praftische Anleitung zur Erzeugung der veredelten und der feinsten Schafwolle. Eine gemeinfaßlichhe Darstellung ihrer Natur und Entwickelung, ihrer Vered- lung, der bestenSchafwäschen, derSchur derSortirung und Verarbeitung ¡ur Fa- brication, so wie der höchst möglichen Steigerung ihres Werthes und ibres vortheilhaften Verkaufs. Von den drei Besigern der berühmten Naz-Heerden, dem Bicomte Perrault de Jotemps, dem Präfekten De SU0rv UnD f Giro. N. F Thlr.

Vorräthig in der Stuhr S ( I ERTE 4 jen Buchhandlung in Berlin, Schloßplag Nr. 2, Potsdam, Hohenwegsir. 4.

m I

¿Es wird von Allen, die sich mit die-

Preußische

Allgemeine

Staats-Zeitung.

D m É E E E E E E A Ä T D T G R

Berlis Soumadsud den 12m Juni

1841.

Nmtl. Nachr. ,

N ußland u. Polen. St. Petersb. Rüdckchr des Kaisers aus Moskau. Zweites Strafmilderungs8-Manifest.

Frankreich. Paris. Verschiedene Gerüchte über den angeblichen Nückiritt des Marschall Soult und die Modifikation des Ministeriums. Vairs-Kammer. Die Verhandlungen über das Rekrutirungsge!eß werden vertagt. Algier. General Bugeaud in der Nähe von Tefedempt. Vermischies. Salvandy’'s Antwort auf V. Hugo's

Antritts-Rede. : Le E G -osbrit. u. Irland. London. Unterhaus-Mitglieder beim Hofs

ball. Pitt-Fest. Chartisten jeßt auch gegen die Korngeseße. Bemerkungen über die Verhältnisse in China. Thce - Haudel. Vermischtes. Neue Präsidenten-Wahl in Texas. :

Niederlande. Ausbreitung ves Christenthums im Niederländischen Zndien. Mastricht. Eisenbahn nach der Preuß. Gränze.

Beigien. Der Bischof von Gent und der Seeländische Theil seiner Diocese.

Deutsche Bundesst. Dresden. Statistishes aus dem Königreich Sachsen. Bauzen. Wollmarkt. Hamburg. Eisenbahn nach Berlin. Hannover. Die versammelten Stände.

Türkei. Französischer Bericht über die Vorgänge auf Kandien. Proclamationen der Jnsurgenten-Chefs an die Kandvioten.

Aegypten. Alexand. Jn Arabien ftößt die Autorität des Sultans auf Widerßftand.

Inland. Posen. Wollmarkt.

Entwickelung und ihrem politischen Charakter nach.

Beilage. Schweden u. Norwegen. Stockholm. Konfirma- tion des Erbprinzen von Schweden. Oesterreich, Schreiben aus Wien. (Die Kaiserin und deren Familie in Modena. Baron Ma

reschal als Oesterreichischer Gesandter in Portugal designirt. Graf |

Woyna geht als Gesandter nah St. Petersburg.) VNegypten. Alexand. Neue Rüstungen. Aus Syrien. Handels-Beschränkun-

gen. Verzeichniß der von der Akademie der Künste an die Schüler |

der Kunftschulen ausgetheilten Prämien. Wiss, K, u. Lit. Ver- fammlung der Gesellschaft naturforshender Freunde vom 18. Mai

AmtliGet NaGriPten. Drontk bes Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Rittmeister a. D. Caspar Lebrecht von Kliklzing zu Charlottenhof bei Balz in der Neumark, so wie dem Königl. Sächsishen Geheimen Rath und Kammerherrn, Friedri ch Heinrich Wilhelm von Preuß zu Dresden, den Sti Jo: hannirer- Orden zu verleihen, und s

Den Kammerherrn, Grafen zu Eulenburg auf Prassen, zum Landrath des Rastenburger Kreises, im Negierun 8- Bezirk Königsberg, so wie e -

Den Landgerichts - Assessor Schild zu Trier zum Staats- Prokurator in Koblenz, und zwar beim Untersuchungs- Amte zu Simmern, zu ernennen.

Der Justiz - Kommissarius Johann Adalbert Kolmar |

Schüler zu Riesenburg in Westpreußen ist zugleich zum Nota- E in a Departement des Königl. Ober-Landesgerichts zu Marienwerder bestellt worden. -

Der bisherige Landgerichts-Referendarius Eduard Mayer

zu Köln ist auf den Grund der bestandenen dritten Prüfung zum

Advokaten im Bezirke des Königlichen Appellationsgerichtshofes zu Köln ernannt worden.

Angekommen: Se. Excellenz der General-Lieutenant und

kommandirende General des 3ten Armee-Corps, von Weyrach, |

von Frankfurt a. d. O.

Der General-Major und Commandeur der 10ten Kavallerie- |

Brigade, von Wedell, von Posen.

Der Kammerherr und Geschäfrsträger am Päpstlichen Hofe, |

von Buch, von Breslau.

Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und |

Chef-Präsident des Geheimen Ober-Tribunals, Þr. Sack, nach Marienbad.

Zeitungs-Na M Oa

Ulan und Polen.

St. Petersburg, 5. Juni. Se. Majestät der Kaiser ist vorgestern früh in erwünschtem Wohlseyn aus Moskau hier wie- der cingetroffen. Am Abend des 30. Mai war die Stadt Moskau auf das Glänzendste erleuchtet. Der Kaiser fuhr in Einem Wagen mit dem Großfürsten Thronfolger und der Großs- fürstin Cásarewna durch die Straßen der Stadt und wurde über- all von der Volksmenge mit Jubel begrüßt.

_ Der General-Adjutant und Ober-Kammerherr des Königs von

Schweden, der die Glückwünsche seines Souverains zu der Ver- máhlung des Großfürsten Thronfolgers überbrachte, hat den St. Annen-Orden erster Klasse erhalten.

Der Kaiser hat bei Gelegenheit der Vermählung des Groß- fürsten Thronfolgers den Einwohnern von Smolensk, denen in den Zahren 1830 und 1832 Darlehen zum Wiederaufbau ihrer im Kriege von 1812 zerstörten Häuser bewilligt wurden, den noch rücfständigen Rest von 140,397 Rubeln zum Geschenk gemacht. 98 L hiesigen Zeitungen publiziren nachträglih noch ein am 28. April d. J: erschienenes zweites Strafmilderungs- Manifest, wonach Se. Majestät der Kaiser Folgendes angeordnet haben: 1) Für alle zur Todesstrafe Verurtheilten überhaupt und ohne Ausnahme soll diese Strafe in lebenslängliche strenge Haft ver- wandelt werden. 2) Alle zu Corrections-Strafen, namentlich: zur Einsperrung in die Zuchthäuser, zur Einschließung in die Gefäng-

| Annahme des Amendements des Generals von Ambrugeac, und

|

nisse, zu Geldstrafen oder zu körperlicher Züchtigung Verurtheilte | Armee haben die Stämme in der Umgegend des CHE- p sie sollen gänzlich begnadigt und von solchen Strafen befreit werden. | von den Kalifen Abd-el-Kader's nicht mehr unterdrückt werden, 3) Von der in dem vorhergehenden Artikel ertheilten Begnadigung | Ochsen heerdenweise nach Mostaganem geschickt und an einem werden ausgeschlossen: Die zur Einsperrung ins Zuchthaus | einzigen Tage nahe an 300 Pferde. _Der Gesundheitszustand der Verurtheilten: für Falschmünzerei, für Diebstahl, für betrügeri- | Armee und des Prinzen war vortresslich. Man hatte feine posis {he Handlungen und Verfälschungen, für fälschliche Ungabe über | tiven Nachrichten von den Operationen des Generals Barraguay- Begehung shwerer Verbrechen, füx wissentliche Hehlung, Erwer- | d'Hilliers; es war das unbestimmte Gerücht verbreitet, daß er bung und Verkauf von geraubten Sachen, für Theilnahme an | einige Vortheile erlangt habe. Man erfreut sich ciner vollflom-

Gewaltthätigkeiten, für Theilnahme an Anschlägen zum Todtschlag, | menen Ruhe in Algier und in der Ebene. : für Brandstiftung, für Ueberredung von Militairs zum Ausrei- Die Mauer - Arbeiten an der fortlaufenden Ringmauer sind ßen oder von Rekruten zum Verbergen, oder für Mitwirkung zu | im Bois de Boulogne begonnen worden. Man will bemerkt solchen Vergehen, so wie für Verhehtung von Deserteurs 2c. habén, daß die Bekleidung, welche überall an der Basis drei i; | und ein halbes Metres dick seyn sollte, wozu noch die Strebe- Srantrer9. | mauern fommen sollten, an manchen Orten nur 50 Centimetres Paris, 6. Juni. Nach dem Aufsehen, welches der Brief | | |

(1!/, Fuß) dick sey. Die äußere Seite sey von Bausteinen und des Ministers des Jnnern gemacht hat, worin dieser dem Präsi- | ziemlich gut gemauert, aber die Ausfüllung sey äußerst {chlecht denten der Pairs-Kammer die Erkrankung des Marschalls Soult | und unhaltbar. Ganz anders, will man ebenfalls bemerkt haben, meldete, will man es im Publikum. für unmöglich halten, daß

werde bei den Forts und bei dem verschanzten Lager des Pont der Kriegs-Minister an der Spibe der Geschäfte bleiben könne. | de Flandres verfahren. Dort werde der Mörtel unter den Augen Alle Arten Gerüchte sind heute in Umlauf. Man erzählt sich,

des Genie-Corps verfertigt und überhaupt höchst sorafältig gear- der Marschall Soult, im höchsten Grade aufgebracht Über die | beitet. - 4 Am löten d. M. werden die Arbeiten am Fort von Issy an die Mindestfordernden überlassen werden.

Herr Sudre, der Erfinder des akustischen Telegraphen, hat vom Minister des Innern den Befehl erhalten, nach Toulon ab- zugehen. Schon einmal, im Jahre 1529, hatte sih derselbe dorthin begeben und mehrere Versuche gemacht, welche von der mit Prúfung derselben beauftragten Kommission sehr günstig auf lichen Abend so unwohl gefühlt, daß man gendthigt gewesen, ihm | genommen worden waren. Seitdem hat Herr Sudre seine I Blutegel zu seßen. Der König habe sich Übrigens positiv ge- | findung noch in manchen Punkten vervollkommnet , und der (d- weigert, in solcher Weise die Demission Marschall Soult's anzu miralitäts-Rath hat ihn gerade jeßt nach Toulon ge\endet, E nehmen; er habe diesen veranlaßt, zum wenigsten einige Tage zu | in einem Augenblicke, wo die Flotte dort S Me r warten, damit die Aufldsung des Ministeriums nicht eher zur Der Kriegs - * ner E E E für ffentlichen Kunde komme, als bis man bereit sey, das Kabinet zu Anwendbarkeit der Trr J reorganisiren. Gestern den ganzen Abend hindurch bemerkte man einen lebhaften Verkehr zwischen Neuilly und Paris. Herr Molé hatte gestern Abend eine sehr lange Konferenz mit Herrn Guizot; demzufolge verbreitete sich diesen Morgen das Gerücht, Herr Molé werde Präsident des neuen Kabinets werden und das Krtiegs- | Portefeuille übernehmen; Herr Teste, bekanntlich die rechte Hand | des Marschall Soult’'s, würde allein von dessen Kollegen mit ihm | geboren.““

| 1 |

insbesondere über das unverhohlene Votum, welches der Herzog von Orleans zu Gunsten dieses Amendements abgegeben, habe | sich unmittelbar nach der vorgestrigen Sißung und ohne sih nur die Zeit zu gönnen, um einige Erfrishung zu sich zu nehmen, nach Neuilly zum Kdnig begeben; dort habe ein schr lebhafter Auftritt stattgefunden; Marschall Soult habe sich noch am nám

Versuche anzustellen. : Kommission ernannt, um die die Land-Armee zu prüfen. e :

Dem Precurseur de l’Ouesst zufolge, gehen die Landéleute

Duguesclin's damit um, demselben ein Monument zu errichten, und zwar an der Stelle des alten Schlosses Lamotte-Broon an den Ufern des Arguenou. Das Monument soll aus einer Gra- nitsäule bestehen, mit der Inschrift: „Hier wurde Duguesclin

aus dem Ministerium scheiden. Ob und wie weit diese Ge- Die Nachricht, daß die Motion Sir Robert Peel's mit einer rüchte sich bestätigen werden, muß indeß wohl fürs erste dahin | Majorität von einer Stimme durchgegangen, ist gestern durc) gestellt bleiben, um so mehr als von mehreren Seiten das Aus- | eine telegraphische Depesche des Französischen Botschafters in scheiden des Marschalls Soult wieder in Abrede gestellt wird. | London hier eingegangen. Heute war sogar schon das Gerücht Der Moniteur parisien behauptc: ‘ogar, das Gerücht, daß | verbreitet, es sey eine neue telegraphische Depesche eingelaufen, der Marschall Soult seine Entlassung eingereiht, sey ohne allen | welche melde, daß die Auflösung des Parlamentes beschlossen Grund, und derselbe werde gewiß nicht dem Kabinet, an dessen | worden, und die Anzeige davon bereits gestern Abend in der Hof- Spibe ihn das Vertrauen des Königs berufen, seine Erfahrung | Zeitung erschienen sey. : N entziehn. Die Presse meint zwar, der Widerspruch des „Mont- | Herr Reinaud, Mitglied der Akademie der Inschriften und teur Parisien“/ sei eher geeignet, die Gerüchte vom Ausscheiden des | shônen Wissenschaften, und Herrn de Sacy's Nachfolger auf dem Marschalls zu bestätigen, als sie zu widerlegen: indeß stellt doch | Lehrstuhle der Arabishen Sprache, hat von Herrn Arnauld- dieses Blatt die Behauptung auf, gestern Abend hätten die | d’Abadie einen aus Berberoh, im Lande der Somauls in Afrika, Freunde des Marschalls denselben vermocht, einen Entschluß auf- | vom 14. Januar datirten Brief erhalten, bei welchem sich ein zugeben, den kein ernster Grund rechtfertige. Auch „Galignani's | Schreiben des Königs Ommarea an Dedschai-Guescho, regieren- Messenger‘ versichert, das Gerücht, daß der Marschall Soult | den Fürsten von Godschani, Damot und Agao, befindet, worin seine Entlassung eingereicht, sey ganz und gar ungegründet. Da- | er ihm ein Bündniß anträgt und um die Hand seiner Tochter gegen behauptet der Constitutionnel in den bestimmtesten Aus- | bittet. Jn diesem Schreiben mit ganz unbekannten Schriftzeichen, drúcfen, daß der Marschall, auf den, wie uns gestern bereits | wahrscheinlich in der Jlmorma-Sprache, bemerkte man 9 Aethic- einer unserer Korrespondenten meldete, besonders der Umstand | pische Charaktere und glaubt auch die Spuren eines entsprechen- einen sehr empfindlichen Eindruck gemacht hätte, daß der Herzog | den alphabetischen Systems darin zu entdecken; aber zu lesen ver- von Orleans zweimal zu Gunsten des Amendements des Gene- | mochte ihn Niemand, und es würde jeßt noch Niemand wissen, rals von Ambrugeac aufgestanden wäre, seine Demission in die was darin steht, wenn der Bote, welcher dieses Sendfschreiben übers | brachte, nicht zugleich einen anderen Brief in Arabischer Sprache | bei sich gehabt hätte, den er beauftragt war, abzuliefern, im Falle | man den ersteren nicht verstehen sollte. Vielleicht wird es mit | Hülfe dieses gelingen, den Brief in der Jlmorma -Sprache zu | enträthseln. j | Wie schon erwähnt, antwortete Herr von Salvandy auf | die Rede Victor Hugo's und griff mehr als einen Punkte | heraus, in dem er abweichende, zum Theil entgegengeselßte Mei- | nungen äußerte. Nicht unbemerkt ging es vorüber, daß er zwar | dem poetischen Talente des Neuaufgenommenen seine Anerkcn- nung nicht versagte, daß er ihn aber nur den Dichter der Oden, von Notredame de Paris, des rayons et des ombres nannte. Wige man sieht, sind hier die Dramen des berühmten Dichters ganz übergangen, und man wird wohl nicht zu weit gehen, wenn man diese Auslassung als eine \{chweigende Kritik der von Victor Hugo vertretenen dramatischen Richtung betrachte. Den Vor- wurf, Victor Hugo geschmeichelt zu haben, verdient Herr von Sal- vandy in keinem Falle, wie schon der Ausspruch zeigt, der freis men habe, zeige deutlich, daß derselben eine ernstere Frage zum | lich auch als feines Kompliment gewendet werden kann, Victor Grunde liege, als die beantragte Vertagung. Der Marschall | Hugo's dichterische Leistungen als achtzehnjähriger Jüngling, als Soult habe gesagt, er könne in kein Amendement willigen. Jn | „entant sublime®”, seyen auch von ihm später nicht übertroffen Folge dessen sey seit gestern das Gerücht verbreitet, daß der Con- | worden. Nachdem er sich mit dem persdnlichen Verdienste des seils-Präsident aus dem Kabinette treten wolle. Wenn es sich | Dichters abgefunden, ging er auf die vom Dichter angeregten so verhielte, so wäre eine ministerielle Krisis eingetreten und | Themata ein, hielt sich aber vorzüglich an Lemercier. Auch er er bitte die Minister um Aufschlüsse. Herr Guizot erhob | legte besonderen Nachdruck auf den unabhängigen Sinn des Dichs- sich und sagte nach dem Bericht des „„Moniteur‘’: „Es ist un- | ters, und hob seine Antipathieen gegen die Herrschaft des möglich, auf diese Jnterpellation zu antworten.“ Nach anderen | Schreckens - Systems hervor. Zu keiner Zeit, meinte er, habe man mit Lemercier von dieser knechtischen und ver-

Berichten, „er wisse niht, was man sagen wolle.‘ Hierauf ent- t i schied sich die Kammer dennoch mit großer Majorität für die | absheuungswerthen Zeit sprechen dürfen; er habe sogar gegen die hinterher gefundene Entschuldigung der revolutionairen Ver-

Vertagung der Debatte. :

Es wird behauptet, der Brief des Ministers des Jnnern an | brechen, daß sie nämlich durch die außerordentliche Lage Frank: den Präsidenten der Pairs-Kammer scy nicht ganz vorgelesen wor- | reihs und die Gefahr von Außen bedingt worden seyen, protestirt. den. Es soll eine Stelle, worin der Minister anzeigte, daß der | „Nein, nein!‘/ sagte Herr von Salvandy, „versuchen wir nit, Marschall wirklich seine Entlassung eingereicht habe, ausgelassen | das verhängnißvolle Jahr 1793 mit einer Glorie des Ruhmes worden seyn. ; zu umgeben. Es har nichts erobert, es hat nicht gestegt; Gott

Die Regierung verdffentlicht folgende telegraphische Depesche: | hat nicht gestattet, daß es außer den Verbrechen noch E

Toulon, 5. Zuni. Der See-Präfekt an den Marine- | deres zähle, als Unglücksfälle. Das is die Geschichte. Die Bl! Minister. Die Kolonne des General Bugeaud war am 22sten | senschaften, welche in ihrer heiteren Region keiner Leidenschaft einen Tagemarsch von Tekedempt, wo sie am 23sten einrücken | und keiner Herrschsucht zu schmeicheln brauchen, sind E Bi sollte. Zwei leichte Treffen hatren auf dem Marsche stattgehabt; | Volke, welches uns hört, die Wahrheit schuldig gh ne Zeit, die Araber hatten sich bald zerstreut. Seit dem Abmarsche der | wo es nicht anderes Erhabenes gab, als die Opfer, feine andere

Hände des Königs niedergelegt und troß der dringendsten Vor- stellungen nicht wieder von diesem Entschluße abgegangen sey. In der gestrigen Sißung der Pairs-Kammer machte nach Mittheilung des Schreibens des Ministers des Jnnern der Marquis de la Place den Vorschlag, die Erdrterung über das Rekrutirungs - Geses bis zur Wiederherstellung des Marschalls Soult zu vertagen. Der Graf von Molé widerseßte sich dem Vorschlage einer unbestimmten Vertagung. Alle Jahre, meinte er, würde die Pairs - Kammer durch eine schlechte Ver- theilung der legislativen Arbeiten mit einer Menge von Geseßz- Entwürfen überschüttet. Sie werde aufgefordert, keine Verände- rung mit denselben vorzunehmen, weil das geringste Amendement einer Verwerfung gleichkommen würde. Diesem Zustande müsse ein Ende gemacht werden. Der Marquis dela Place bemerkte hierauf, er habe durchaus nicht eine Vertagung der Erdrterung auf | unbestimmte Zeit beantragen wollen, sondern eine Ausseßung der- selben bis zum nächsten Mittwoch. Der Marquis v. Dreux- Brézé äußerte, die Wendung, welche diese Etdrterung genom