1841 / 164 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ma!‘er bat der Verfasser dem ersten Theil eine besondere Liebe zuges wandt und bier enthalten seine Urtheile besonders manches Neue und T:effcnde. Wir föunen uns nicht enthalten, die Worte des Verfassers seldst bierber zu segen, mit denen er den allgemeinen Charafter und Eindruck der Stadt scildert: „Man besteige die nahen Anhöhen, etwa den Jijonken-Berg oder den Bischofs-Berg und schaue von dort iun der Abendsonne auf diese alte Thurm: und Giebelstadt, auf ihre großen weiten Kirchen, Thore und Thürme in rohem Ziegelbau, die einer fräfs tiaen Zeit, nämlich der Herrschaft des Deutschen Ordens, angehören, oder man wandle im Gewühl und Treiben des so vielbeglückenden Handels lánas der Motlau an der Wasserseite der Stadt und beschaue sich die zwischen Schiffen und Masten hervorragensen hohen, zierlichen, be- tbirmten Wasserthore aus eben jener Ritterzeit, oder man lasse fich von Danzigs Straßen aufnehmen zwischen den hohen Häusern mit ih-

ren lururidsen Façaden, die oft von oben bis unten durch Reliefs und |

lebensgroße Figuren verziert sind, mit ihren ganz eigenthümlichen reich ge- chmüdten Beischlägen, vor denen oft steinerne Löwen und Sphbinxe die Wache halten : alles is großartig, fräftig und derb, aber auch zierlich und im Styl, je nah dem Zeitalter, mehr oder weniger gediegen und s{ön. Man wird bei einer solchen aufmerfsamen Beschauung \ich überzeugen, daß selb das so viel und allgemein gepriesene Nürnberg, wie vielmehr andere alte Stádte, unserem Danzig in mancher Hinsicht nachstehen ; möchte daher doch dieser Vorzug allgemein genug anerkannt, gewürdigt und somit auch für spätere Zeiten erhalten werden.“ Der Unstand, daß in den lezten Dezennien manches sehr interessante alte Bauwerk in Danzig verschwunden ist, giebt den Eifer des Verfassers Gelegenheit zu einer fleinen Strafpredigt, der wir von Herzen wünschen, daß sie Früchte tragen möge, und dies wird um so eher geschehen, als die Schrift den Danzigern mit Wärme und Ernst ans Herz legt, was sie Schónes und Beneidenswerthes an Werken alter Kunst besigen.

Der Kunstbistoriker und Kunsifreund wird im Einzelnen noch | manches Beachtenswerthe finden; wir heben hier nur ein Paar ein-

¿cine Punfte hervor. Von dem Thurm der Marien-Kirche, dem an- schnlichsten Gebäude des Nord-Ostens, is der Verfasser der Meinung, daß er uicht unvollendet, wenigstens nicht auf eine Spitze berechnet gewesen sey, sondern Zinnen habe erhalten sollen; er schließt dies nicht

mit Unrecht aus dem einfahen und s{chweren Styl; besonders aus- |

führlich ist er über die Trinitatis- Kirche, einem Ziegel - Bauwerk von dem feinsten und zierlichsten Gothischen Styl, endlich über den berühm- ten Artushof und das Rathhaus. Auch die reichen Sandstein Faça- den in Ftaliänishem Styl, zum Theil vielleicht von Schlüter, erhalten ihre ngebührende Würdigung. kanntlich Berlin besißt, wie von Duisburg angiebt, wirklich im Jahre 1663 zu Danzig, oder nach Füßli 1662 zu Hamburg geboren sep, wird den Stadtpredigern aus den Kirchenbüchern zu ermitteln empfohlen. Fn dem Abschnitte über die Malerei verweilt die Vorlesung nament- ih auch bei dem berühmten jüngsten Gericht, von dem gleih unbe-» fannt ist, wer es gemalt und wie es nach Danzig gekommen ; der Ver- fasser will es nicht l 1 nen, wobl aber einem ihrer fortgeshrittenen Schüler, wobei er haupt

(4chlich die Behandlung der Carnation im Auge hat; dagegen sucht er | mit Gründen die Ansicht abzulehnen, welche in Albert van Ouvater |

den Urheber erfennen will. Fn solcher Weise sucht der Verfasser,

der auf seinen Reisen genug Vergleiczungspunkte kennen gelernt, in |

seiner Vaterstadt über die vorhandenen Kunstwerke eine richtige und unbefangene Gr.

n R R r

E E E A E E E E E E T E E M

710 Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 13. Juni.

Ob der Legttere, dessen Hauptwerke be- )

den Gebrüdern Xohann und Hubert van Ey zueig- |

Schägung zu verbreiten, wobei denn das traditionesle | Urtheil eben \o oft höher gesteigert, ais herabgestimmt werden müsse. |

| Berliner. Börse,

| Den 14. Juni 1841. j E Pr. Cour. ¡ S Pr. Cour. j [N Brief. Geld. f} N Brief. Geld, | Bt. Schnld - Sch. 4| 104 | 103!/, | Actlem. | | Pr. Engl. Obl1.30./4| 1017/5 | Hri. Pots.Eizenb.|5| 126 | | Präm. Beh. der! | | do. do. Prior. Act.|/45| 103 102! /, Seehandlung. |— 823/. Mg4.Lpz.Eisenb. 111!/, - | Kurm, u. Nenm.| | do. do.Prior.Act.| 4 101 !/, | Schuldverszehr. 35 102! 4 j -— Berl.Anb.Eiseub.|—| 106 | 105 | Berl. Stadt-Obl.| 4) 1038/, | 1027/, [do. do. Prior.Act.| 4| 102!/, - | Elbinger do. |35| 100 S Düss. Elb. Eis. 5| 96 | 99 | Dagos. do. in Th.|—| 48 | do. do. Prior. Act.| 5 | 10283/ 102!/, \ Westp. Pfandbr./3è| 102!/, | 1013/4 Rhein. Eiseub./5| 97!/g 96!/s | Grossh. Pos. do. 4] 106 105! /, E SREZE | Ostpr. Pfaudbr. 133] 102! 1013/, [Gold al marco 211 | Pomm. dos 3i| 103 l 1023/, Friedrichsd’or 8/1 13 | Kur- u.Nenm. do./3è| 103 | 102! /, And. Goldnün-| j | Schlesiscbhe do. E | O2 zen à 5 Th. | | 9 | 8!/, | | Disconto [l 3 | 4

Aua ürtige Amsterdam, 10. Juni.

m Oren

Passive —. Ausg. --. Zinsl. —. Preuss. Prüm.

Qesterr. 1033/g.

5%, Span. 21? g- Sek. L Pol —.

Antwerpen, 9. Funi. Zinal. 53/, G. Neue Anl. 213/, G.

a

Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer von E ——— von B E St. | M. Potsdam. St. | M. Um 64 Uhr Morgens .… | | 45 [Um 64 Uhr Morgens. | | 45 - 8 - E 45 f - 94 - Vormitt. A =1L » Mormlit l | 46 1-124 - Nami. —| 45 -= 2 - Nachmitt... | | 44 | - 44 - E 1AD - 3 - - L 1E 74 S l 190 - 41 - - M-W” - oi L AO - 6 Ubends... 1 [401-10 - - era] 54 R e T T Meteorologishe Beobachtungen. 1841. | Morgens | Nachmittags | Abends | Nach einmaliger 13. Juni. 6 Uhr, | SUdr. | 10 Uhr. | Beobachtung. Luftdruck........ |333,18‘‘Par. |333 59‘‘‘Par. [334 64‘‘par, | Quelwärme 839 N. Luftwärme etr 83 9 R, [#1149 R. |-#+ 7,1% R. [Flußwärme 1259 R. Thaupunkt |+ 359% R. |+ 449R. tr 4,59 R. | Bodenwärme 13,09 R. | Dunstsättigung | G7 e 17 Ee. 1ST E Ausdünsiung 0,036“ Rh. IBetter.........+« | bezogen, | halbheiter. | heiter, Niederschlag 0,029“ Rt, |} Mid oeeeracnte | NW. | W. | ÆW | Wärmewechse! p12 Woltemng i NW. | W. | 28 1 00° Tagesmittel: 333,80‘‘’Par. + 8,9% N... +4 19 R... 68 pCt. WNW.

| Lustspiel in 1 Akt, nah Goldoni, von Mifksch.

Frankfurt a. M., 11. Juni.

Oesterr. 59/4 Met. 108!/, G. 49% 983/, Br. 2!/2% 56!/; Br. 19%/,' 24!/, G. Bank-Act. 2005. 2003. Partial- Obl. —. Loose zn 500 FI. 135!/,. 135. .Loose zu 100 FI. —. Preuss. Präm. Sch. 83!/, G. do. 49/0 Anl. 101!/, G. Poln. Loose 72B3/, G. 59%/, Span. Anl. 23’/s- 233/,. 21/,9%/0 Holl. 51/5 Sf

Eisenbahn-Actien. St. Germain —. Versailles rechtes Ufer _—, do. linkes —. München - Augsburg —. Strassburg -Basel —, Leipzig-Dresden 993/, Br. Köln-Aachen 99!/, Br.

Hamburg, 12. Juni. Bank-Actien 1660 Br. Engl. Russ. 108

Paris, 9. Juni. 59%) Rente fin cour. 115. 25. 39/, Rente fin cour. 77. 30. 59%,

Neapl. au compt. 102. 80. 5/9 Span. Rente 24!/,. Passive 5!/2. 3°/, Port. —.

Wien, 9. Juni. 201 98! 30 a 21/,9/ 1°/

E E 2 a de 1834 1333/,. de 1839 108.

Bank-Actien 1653. Anl.

SAdnitali(e SMWauspielé

Dienstag, 15. Juni. Jm Schauspielhause : Die Braut von Messina, oder: Die feindlichen Brüder, Trauerspiel in vier Abth., von Schiller. (Hr. v. Lavallade, vom Stadttheater zu

Frankfurt a. M.: Don Cäsar, als Gastrolle.) H Mittwoch, 16. Juni. Im Schauspielhause: Der Ehestifter, N 2 / SUTLO Hierauf: Der

reiche Mann, oder: Die Wasserkur, Lustspiel in 4 Abth. , von Dr. C. Tôpfer. (Herr v. Lavallade, vom Stadttheater zu Frank- furt a. M.: Augusk von Glittern als lezte Gastrolle.) 5 Donnerstag, 17. Juni. Im Opernhause: Der Postillon von Lonjumeau, komische Oper jin 3 Abth. , Musik von A. Adam.

| (Dlle. Tuczek: Magdalene, als lebte Gastrolle.)

j

|

| Schabernack. S Meestroy:

hu

Im Schauspielhause: Französische Vorstellung.

Kdnigsstädtisches Theater. i Dienstag, 15. Juni. Eulenspiegel, oder: Schabernack über Wiener Lokal-Posse mit Gesang in 4 Akten von Musik von A. Mäüller. (Neu einstudirt.)

Mittwoch, 16. Juni. (Einundzwanzigste Jtaliänische Opern

| Vorstellung.) l barbiere di Seviglia. Opera buïfa in 2 Ati. Musica j

j | t ] i I) | Niederl. wirkl. Schuld 517/g. /5%/9 do. 100. Kanz-Bili. 24!3/, g. | 6! /, Uhr. Î

del Maestro Rossini, Preise der Pläkze:

Ein Plaß in der Orchester-Loge 1 Rthlr 10 Sgr. Ein Pla6 in den Logen und im Balkon

des ersten

| Ranges 1 Rthlr. 2c.

Der Anfang der Jtaliänischen Opern- Vorstellungen ist um Die Kasse wird um 5!/, Uhr gedffnet. Textbücher in Jtaliänisher und Deutscher Sprache sind im

| Bisllet-Verkaufs-Büreau und Abends an der Kasse à 5 Sgr. zu

haben. ; i Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W,. Zinkeisen. Gedruckt bei A. W. Hayn.

T T A ZI E

A A E Sr É E S ESE ————————

E E E P E E E T EB En

Q

Allgemeiner

Befanntmachungen. Gbilftal- Ella l

Folgende Verschollene: : 1} Nohann Friedrich Ventler aus Dobieszewo, der)

tbeter-Gehilfe conditionirt hat ; S Tobhann Traugott Gütermann aus Filehne, Geselle auf die Wanderschaft sich begeben ;

der Postillon Michael Henke aus Ludwigsdorf,

der zuleßt, 1796, zu Lauenburg sich aufgehalten ; z) Samuel Wilhelm Schwandt aus Filebne, welcher in Fahre 1803 auf der Wanderschaft inm Dester-

n sich aufgehalten ; C chubmacher - Gesell Joseph Wolff aus Bar- 1812 ín Pafosc in Arbeit gestanden und um Polnischen Militair ausgehoben worden yn soll; von Rotta, e Gebrüder Lorenz Roch und Valentin Mila aus Fnowraclaw , von denen Lorenz Roch 1813] 2) 1 Militair ausgehoben worden seyn soll, wäh- rend Valentin 1820 sich in Warschau aufhielt ; 7) der Schuhmacher-Gesell Thomas Wyszkowsfi aus| 3) Nakel, welcher sich im Jahre 1824 von Polnisch ne aus in die Fremde begeben ; ciech Strzyzinefi, welcher sich 1811 von Was-| 4) nach Polen be-

è L

ara Ly à

viec aus auf die Wanderschaft

Anna Marianne Ruszkiewicz, welche sich im] 5) 4 1899 aus Poinischy Crone wegbegeben ; die Geschwister Anna und Johaun Malzahn, iveiche si 1807 von Sucholewïo (Jnowraciawer reis) heimlich eutfernt haben ; 6) zann Karl Schlieper aus Biegedzin (Kreis welcher sich nach dem Jahre 1810 von

D L ) YBirsih) da entfernt hat :

Walewsfa, verehelichte v. Zbychiko:5éfa 1., v. Zu- lia, über deren Aufenthalt und Alter sich nichts hat ermitteln lg}Nen ;

13) die unvereheliczte Theodosia Pawlowsfa, welche sich um das Yahrx 1816 von Bromberg nach Po- len begeben ;

1ä) der Müller - Gesell Johann Pusch aus Sophien- thal, wetcher im Jahre 1818 nach Polen in die Fremde gegangen,

modlo {threr Erben und Erbnehmer werden hierdurch aufgefordert, uns von ihrem Leben und Aufenthalt so- fort Nachricht zu geben oder in dem am 6. Oftober

1841, Vormittags 9 Uhr, vor dem Herrn Ober: | Erbnehmer

Landesgerichts -Affessor Piegcter anderaumien Termine] gensmassen

Affessor von

und Justiz - Kommissarius Schuly 11. vorgeschlagen werden, sich zu melden, widrigenfalls sie für todt er: flärt und ihr Vermögen ihren nächsten legitimirten Ers-

Wittenberg,

D S. U M Ai AMCAEE L G T i E F Ü L L

Anzeiger für d

|figer Registratur einzuschenden Tare landschaftlich auf

Ediftal-Eitatron Von dem unterzeihneten Königl. den folgende Verschollene und resp. unbefannte Erben: 1) Der Dienstknecht Johann Gottlob Mückenberger,

Vermögen 12 Thlr. 15 sgr. Der Sattlergeselle Christian Gottlieb Strauch, von Schmiedeberg, seit etwa 25 Jahren verschollen. Vermögen 18 Thlr. 5 Xohann Gottfried Mai, auch Böttcher genannt, von Cossa, seit etwa 40 Jahren abwesend. Bermögen 8 Thlr. Der Seilergeselle Johann Gottlieb Kloß, von Schmiedeberg, seit 1794 verschollen. Vermögen etwa 20 Thlr. - Der Schuhmachermeister Johann Gottfried Coefius oder Zesius, von Schmiedeberg, seit 39 Jahren verschollen. Vermögen eíne R Der Zimmergeselle À Schmiedeberg, angeblich vor 22 Jahren nach Po- len gezogen. Vermögen ein Haus. 5 12) die seit 40 Fahren verschollene Barbara, geborne] 7) Die unbekannten Erben des Auszügers Georg 1 Schilde, angeblih aus Dommigsch gebürtig uud 1836 in Wittenberg gestorben. Nachlaß etwa 8 Thlr. o wie deren und der andern Verschollenen Erben und

E

hiesiger trittsgeld j | von je 7} Sgr. für

Mori [s hvpothefarische| Kata! ! E i Nachträge dazu gratis ausgegeben.

Landgericht wer-

seit 1825 von Berlin aus verschollen. 1 Tag | Düsseldorf, den 6. Yuni 1841.

ohann Michael Rudolph, von mechanischen

von Dr, Wart

Zwei Bände.

- A + f ire

Ô G M 6 Gen î j ie Preußischen Staaken. Einheimischen auch außer den vorgedachten Stunden triol - Siederei; Farbens-, Salpeter-, Schießpulvers, [63,065 Thir. 13 sgr. 4 pf. abgeschägt, sollen in termino der Qutritt zu der Kunst: Ausstellung gegen ein Ein- | Pottaschen-, Schwefel-, Schwefelsäure-, Leuchtgass

den 25. August c., 11 Uhr Vormittags, an | Gerichtsstelle öffentlich subhastirt werden. Zugleici, werden die i rulekt 1m Rabre 1805 zu Nordhausen als Apo- |kaunten Real-Interessenten, befe | Wittmúüt, Beriha, Carl und oth der| Gläubiger, zu dem anslchenden Termine Behufs Wahr- m Fahre 1818 von Linfau aus als Papiermachers-| nehmung ihrer Gerechtsame bei Vermeidung der Prä- e flusion hierdurch vorgeladen. Marienwerder, den 16. Januar 1841. / Civil-Senat des Königl. Ober-Landesgerichts.

von 10 Sgr. für die einzelne | mehrere sih gleichzeitig Meldende nannte Gegenstände bilden den Juhalt des . erslen hrem Aufenthalte nach unbe- gestaltet ist, zu welchem Ende man sih an den Ka- Bandes.

0 ich die Geschwister stellan des Akademie-Gebäudes wenden wolle, "det 3 “A Sn ataloge werden an der Kasse zu 15 Sgr. und die rei und Weberei;

Der Verwaltungsrath.

Literarishe Anzeigen. Fn der Verlags- Buchhandlung von C. gr. Ame- lang in WVerliu (Brüderstraße Nr. 11) erschien so eben und is daselbst, so wie durcy alle Buchhandluns gen des Jn- und Auslandes, zu beziehen: Populaires Handbuch der allgemeinen und speziellen

e eMnologie, oder der rationellen Praxis des chemischen und

Gewerbwelens,

nach den neuesten Ansichten und Erfindungen, im all: gemein faßlichen Vortrage, Hartmanun,

Herzoglich Braunschweigschem Berg-Commissair. 113 Bogen in groß Oktav, mit 655 Abbildungen auf 87 lithographirten Tafeln und ei- nem genauen Sachregister Über das ganze

Person und |u. s. w. Gewinnung. Alle diese und viele nicht ges

Die Hauptgegenstände des zweiten Ban- 'des sind: Die Verarbeitung des Holzes; die Spinnes die Papierfabrication und die Be- [nußung des Papiers; die Mehlbereitung; Brodbäke-

Die General - Versammlung des Vereins und die\rei; Stärkebereitung; Zuckerfabrication ; Bierbrauerei; Verloosung der für das Jahr 1842 erworbenen Kunst- |Branntweinbrennerei; Essigfabrication ; Weinbereitung ; werfe wird Sonnabend den 31. Juli d. J., Vormit- tags 10 Uhr, in einem der Säle der Königlichen Afa- demie hierselbst stattfinden, wozu die verehrten Mit- E glieder des Vereins mit dem Ersuchen, sich als solchze durch Vorzeigung ihrer Actieuscheine am Eingange zu l j legitimiren, ergebenst eingeladen werden. [Uebersicht den Reichthum des auch äußerlich durch Tages vorher findet daselbst Vormittags 9 Uhr die Druck, Papier und genaue Abbildungen ausgezeichnes Sigung des Ausschusses statt, und ijt daher die Uus- stellung an diesen beiden Tagen geschlossen.

|Delbereitung; Tabacksfabrication ; Theer -, Pech- und Kienrußbrennerei: die Kautschufk-Fabrifate; Ledecbereis tung; Hutfabrication; Verarbeitung der Knochen ; Leim- und Knochengallert - Bereitung; Seifensiederei ; Kerzen-Fabrication. Man ersieht aus dieser furzen

ten Werkes, dessen Gebrauch dur spezielle Jnhalts- Verzeichnisse, so wie durch ein vollständiges Register sehr erleichtert wird.

a0 T 0E E. LECET"

Bei F. H. Morin in Berlin ist so eben erschie- nen und in allen Buchhandlungen zu haben: Die Blucseuche der Schafe, deren Ursachen und Vorbeugung. V. n E. G. Hildebrandt, Departements Thierarzt und Assessor beim Medizinals Collegio der Provinz Sachsen. Mit einem Vorworte von Dr. U. Undreae Königl. Regierungs-Medizinal-Rathe. brochirt 2 Thlr. Keine Krankheit der Schafe hat wohl den Schäfe- reien größern Nachtheil zugefügt, als die Blutseuche. Der Herr Verfasser dieses Werkchens, ein erfahrener Sachverständiger, der Jahre lang dieselbe beobachtete, giebt dacin die Mittel an, wie ihr vorzubauen und auf welche Weise sie am besten zu tilgen ev NELer Schäferei-Besitzer wird außerdem daraus ersehen, durch welches Präservativverfahren die Gesundheit der Schafe

Erbnehmer, auf desfallsigen Antrag hiermit vorgeladen, sich vor oder späteftens in dem auf den 9. August 1841, vor unserem Deputirten, Herrn Ober - Landesgerichts- i Bülow, “fadenten Termin an

serer Registratur schriftlich oder alls die Verschollenen 1befannten Erben und

richtssiele oder in unserer Regi persónlicy zu melden , widrigenf iverden für todt erflärt und die unl L l aber mit allen Ansprüchen an die Vermö ; C ausgeschlossen und solche den legitimirten persónlich oder durch einen Bevollmächtigten, wozu ihs| Erben resp. dem Königl. Fiskus zugesprochen und aus- nen die Justiz - Kommissarien , Justizrath Schöpfe| geantwortet werden.

Königl. Preuß. Landgericht.

Werk. Maschinen-Velinpapier. 8 Thlr.

Vormittags 11 Uhr,

den 3. Oftober 1840.

Landges-

Bei der Wichtigkeit technischer Kenutnisse nicht al- lein für die Gewerbtreibenden und für viele Klassen von Staatsdienern, sondern auch für jeden Gebilde- ten, von dem man doch mit Recht erwarten darf, daß er die. Verfertigung der nothwendigsten Haus- und Leibesbedürfnisse fenne, is mit dem Erscheinen des vorliegenden Werkes einem wahren Bedürfnisse unse: rer Literatur abgeholfen. Der als technischer Schrift- steller rühmlichst befannte Verfasser hat darin auf eine allgemein verständliche, jedoch wissenschaftliche Weise, nach den besteu in- und auslándischen Hülfsmitteln und durch Xllustration von 655 sehr deutlichen Abbil- dungen veranschaulicht, folgende Hauptgegenjläni e des Gewerbwesens abgehandelt: Die Betriebsfräfte des

ben und Erbnehmern verabfolgt werden wird. Brombera, den 17. Oftober 1840. Königliches Ober - Landesgericht.

Va bla n o uu. die 1m Coniger Kreise gelegenen freien Allodial- | Riiitergüter ¡demie, 2iethen No. 201, Lifsan No. 102. und j

zufolge dec nebst dem neuesten Hypothekenscheine in hies |

Une Ce

e Rheinlande und Westphalen. | Die diesjährige Kunstausstellung beginnt mit Sonn» tag den Sie isi d. M. in dem Saale der Kunstaka- 1 o i it-

tags à Uhr geöffnet, rgens 10 Uhr bis Nachmi Der Eintrittspreis beträgt an

‘vei Antheile an dem GuteZawade No0.196.A. undB., son 5 Sgr., an Sonntagen desgl. 21 Sgr. : ng getroffen, daß Nicht-

Außerdem is die Veranstaltu

für di

von

Wochentagen à Per-

Wassers, Dampfes und Windes, so wie der Menschen L das Eisenbahnwesen ; das Vorkommen und die Gewinnung der Erze und der Brennmaterialien ;

im Allgemeinen zu erhalten und den vielen Mißbräus chen der Schäfer beim Hüten und Verpflegen derselben abzuhelfen sey.

§ Xnteressante neue Romane,

im Verlage von E. Leibrock in Braunschweig so eben erschienen und in allen Buchhandiungen (zu Berlin und Potsdam ín der Stuhrschen) und Lelbbibliothes fen zu finden: Pickwick in der Fremde oder die Dee N Name Os Fortsezung des Romans: „Die Pickwickier““, von Boz (Dickens). Nach dem Engl. bearbeitet v. Dr. L. Herrig. Ausgabe in 8 Heften (4 Vänden) mit Feder- zeihnungen à Heft 10 sgr. Die einzige Tochter. Roman. A. d. Engl. übers. v. Dr. Fr. Steger. 2 Bände. 4 Thir.

e Veranstaltungen zum Verschmelzen der Erze; die Grillo der nülichen Metalle aus ihren Erzen ; die Metallgießerei ; das Schmieden und Walzen von Stäben: Blech- und Drahtfabrication ; weitere Verar- beitung der Metalle und dazu anwendbare Werkzeuge und Maschinen; Nägel-, Ketten-, Schneidwaaren-,

Münzkunst 1c. 2c.; Glas- und Thonwaaren - Fabrica-

tion; Kalf- und Gypsbrennerei; Salz-, Alaun -,

Nadel-, Knopf-, Schlösser-, Gewehr-, Uhrenfabrication ; E

Die Gouvernante. Von Lady Blessington. Uebers. v. Dr. Fr. Steger. 2 Bde. 3 Thlr.

¡Dex Herzog. Roman aus der Gesellschaft. 3 Bde. Von Mistreß Grey, übers. v. W. Schulze. 4 Thlr.

Claudie oder die Stiefmutter von J. Selten. 1 Thlr. 112 sgr.

Beilage

711

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung A 164.

a A s:0

D P B A N A m9 7A

Schweiz.

__ Tessin. Der Schwäbische Merkur berichtet unterm 2. Juni: „Während Luzern zum Regiment der Jesuiten zurück- kehrt, wurde im großen Rathe des Kantons Tejsin der für er- heblich erklärte und an eine Kommission gewiesene Antrag gestellt, das Geseß von 1803, betreffend die Oberaufsicht des Staats úber die Klöster, zur unbedingten Vollstreckung zu bringen und binnen drei Monaten ein genaues Jnventar über das Kloster-Vermögen aufzunehmen. Man muß \sich erinnern, daß die Vollziehung desselben Geseßes und zumal die Aufnahme eines Jnventars durch den Einfluß der hierarchischen Partei seit Jahren verhindert wer- den konnte.‘

Waadt. Im laufenden Jahre sind in diesem Kantone eine Menge Ueberreste aus der grauen Vorzeit ausgegraben worden. In Orbe kamen bei Nachgrabungen ein römischer Mosaikboden und altes Gemäuer zum Vorschein. Kurze Zeit vorher wurden zu Mezieres große Ueberreste einer rômishen Stadt aufgedeckt. In Ferleys und zu Trey entdeckte man mehrere Skelette; zwei Armspangen und ein Halsband aus leßterem Dorf, beide von Erz und sehr alt, wurden im Kantonalmuseum niedergelegt. Ganz neulich stieß man oberhalb Ryon auf eine große silberne Medaille mit arabischer Jnschrift, die vermuthlich von dem Ein- fall der Sarazenen herrührt. Endlich ist den 22sten d. das Da- seyn von 20 vorzeitlichen Gräbern an der Straße von Jferten nach Lausanne auf einer der Anhöhen oberhalb des Dorfes Ro- manel an den Tag gekommen. Die Gerippe lagen unordentlicl durcheinander, so daß ungewiß ist, ob Männer da in Folge eines Gefechts begraben wurden, oder ob sie zu cinem ehemaligen Todtenacker gehdren. Jn einem der Gräber lag ein eisernes kur- zes Schwert auf der Brust eines Kriegers. Bei einem andern Sfkelett fand sich eine große shwere Schnalle und andere Zier- rathen. Die gefundenen Gegenstände zeigen, daß diese Gräber dem nämlichen Volke. angehörten, dessen Gebeine auf dem Hügel von Bel- Air bei Cheseaux begraben sind, wo ein ganz gleiches Schwert und gleich gearbeitete Geräthe gefunden wurden.

T: U p lei

Konstantinopel, 26. Mai. (Oest. B.) So eben hier einlaufenden Nachrichten aus Kandien zufolge, war (wie bereits auf anderem Wege bekannt worden) der Kapudan Pascha am 16ten d. M. mit seiner Flottille in Suda angekommen, und hatte sogleih die nôthigen Anstalten wegen Ausschiffung der Truppen und Blokirung der Jusel getroffen.

Der Griechische Patriarch ist abgeseßt, und an dessen Stelle der bisherige Metropolit von Cycicus, Anthymos, ernannt wor- den. Gleichzeitig wurde die Würde eines Logotheten oder Syn- dikus des Patriarchats, welche der Agent des Hospodaren der Wallachei bei der hohen Pforte, Nikolas Aristarchi, bekleidete, abgeschafft.

Fúr die Provinzen sind drei neue Defterdare ernannt wor- den, und zwar. Nuri Efendi für Adrianopel, Ferik Hafis ‘Pascha für Silistria und N?oschid Efendi sir Monatjtir. Der bisho- vie Milicair-SGouverneur von Brussa is abgeseßt worden, dage- gen wird Mustafa Kiani Bei, dessen Abberufung beschlossen war, fortfahren, die dortige Muhassilstelle zu bekleiden.

Heute hat der Großherr das Thal der süßen Wasser verlas- sen, und seine Residenz nah dem ‘Pallast von Tschiragan verlegt.

Das unlängst bei Amastra im Schwarzen Meere gescheiterte

Oesterreichische Dampfboot „Stambol““ ist, nachdem es im Ha- fen von Penderaflia ausgebessert worden, am 23sten d. M. glück- lich im Hafen dieser Hauptstadt eingetroffen. : _ Auf dem von Beirut kommenden Dampfboote der Lloyd’schen Gesellschaft „Conte Kolowrat“/ hat sich ein Pestfall ereignet, wo- durch sich dasselbe genöthigt findet, die Quarantaine in Smyrna zu bestehen, bevor es seine Fahrt hierher fortseßen kann. Nach den mit diesem Schisse hier eingetroffenen Berichten hatte sich die Pest beinahe über ganz Syrien verbreitet, und richtete nament- lich in Beirut und St. Jean d’Acre große Verheerungen an. Der Gesundheitszustand der Hauptstadt ist fortwährend befrie- digend.

Von der Türkischen Gränze, 2. Juni. (Deutsche Bl.) Obgleich neuere Briefe aus verschiedenen Gegenden Bul- gariens die Bestätigung bringen, daß jeder Widerstand von Sei ten der christlichen Bevölkerung dieser ‘Provinz gegen ihre Türki- chen Herren vollkommen erloschen sey, so erhält man doch fort- während noch Anzeigen von Gewaltthätigkeiten jeder Art, deren sich die Türkische Miliz wenn auch minder häufig als früher s\chuldig macht. Der Pascha von Nissa scheint Überhaupt kei- nesweges gestimmt, ein milderes Verfahren gegen die Christen anzuordnen, und widerseßt sich also, wenn er nicht geheime, den Öffentlichen widersprechende Instructionen hat, offenbar dem Wil- len der Pforte. Sonderbarerweise trifft er daneben allerlei krie- gerische Vorbereitungen, wirbt Truppen an, denen er einen Sold von 50 Piastern monatlich zusichert, seßt die festen Pläbe in Ver- theidigungsstand und versieht sie mit Proviant und Munition, ohne daß sich hierfür irgend ein gerechter Grund denken läßt. Daher auch die verschiedenartigsten Gerüchte über den Zweck die- ser Vorkehrungen! Während Einige glauben, er rüste sich zu ei nem Angriff gegen Serbien, sind Andere der Ansicht, er fürchte den mit Truppen im Anzug begriffenen Jakub Pascha von Adria- nopel und werde sich im äußersten Falle gegen denselben zur Wehr seben.

Blicke auf Schottlands Gegenwart und egangen eit,

Kein Land hat vielleicht in neuerer Zeit so große Umwand- lungen erlitten, als Schottland, das Land der Phantasie, wie es noch unlängst in den Sagen der alten Zeit, jenen Heldenliedern von Fingal und Ossian, fast zauberish die Gemüther des Aus- landes bewegte; und jene reiche Fülle romantischer Eigenthümlich- keiten und scharf ausgeprägter, \chroffer Charaktere und patriar- chalischer Sitten, welche uns der große Unbekannte in so reizen- den Bildern wieder heraufzuführen wußte, sie gehdren einer ver- gangenen Weltperiode an, es is der Untergang des Celtischen Volksskamines selbst, der sich darin spiegell.

Das heutige Schottland hat nur einen scheinbaren Gegen- sal zwischen Hochland und Niederland, einen leichten zu Alt- England selbst. Industrie, verbesserte Landwirthschaft in Be- bauung der Aecker, Verjüngung der Wiesen, Entsumpfung des Bodens, Veredelung der Viehzucht, gegenseitiges Bedürfniß des

A f g Ai D E C

Verkehrs, Welthandel und Wissenschaft haben, verbunden mit der langen Theilnahme an den parlamentarischen Gewalten von Eng- land, eine Wirklichkeit hervorgerufen, welche das Nübliche, Gute, Gemeinnüßige und alle edlen Künste des Friedens pflegt und fördert, keineswegs aber das Wildromantische, Streitlustige und aben- teuerlich Kühne der alten Tage noch aufkommen lassen würde. Jst doch jene wilde Natur des Hochlandes selbst so vielfach verwandelt durch die Kultur des Bodens, und durch die Entwickelung der Wasser- systeme des Landes, daß aus sumpfigen Mooren freundliche Thal- gründe entstanden, die den Anbau des Menschen ertragen, und daß Tausende von Segeln jeßt da mitten das Hochland durch- streifen, wo sonst in den Buchten der Lochs der Clansman nur die Forelle belauschte und der Fährte der Damhirsche wie der Blutrache des Todfeindes nachging. Was würde’ der alte Cale- donier gesagt haben, wenn ihm sein Barde im Doppelgesicht ver- kündet hätte, daß einst eine Zeit seyn würde, wo das Schiff des Krieges, Donner und Bli6 tragend, mit seinem Riesenbau über Berg und Thal des Hochlandes hingleiten würde? Und doch is es nun so. Die großen Wendepunkte der Völker haden auch zu- gleich iminer etwas Tragisches, und wenn auch neue Herrlichkeit ibnen wird, es ist zugleih der Untergang von früher als herrlich) Geehrtem, was sich daran knüpft. Dies gilt besonders auch von dieser Umgestaltung des alten Schottlands, und seine Schmerzené- laute ertônen selbst da in ershütternder, weltumfassender Wahr- heit, wo man sonst nur persönlicher die Klage zu hôren gewohnt ist. So enthält die Grabschrift der hundertjährigen Maria Scott vom Jahre 1728 auf dem Kirchhofe der ehemaligen Abtei von Dunechald folgende Worte, welche jener Zeiten in ihrem ganzen Ernst gedenken :

Wohl zwischen meiner Wieg? und meinem Grabe

Hab? ich gesebn im schönen Schottenlande

Sieb’n mächt’ge Kön'ge, eine Königin,

Und eine Republik zehn Jahre lang.

Yehnmal hab? ich das Volk in Bürgerkrieg

Anflodern, ja, was ärger noch als das,

Den König richten sehn von den Vasallen.

Sektirer, flammend von der Hölle Wuth,

Sah? ih das Haupt ihm fällen mit dem Beil.

Zweimal hab? ich die alte Prálatur

Herunterreißen und das Priesterkleid

Obsiegen seben dem Talar. Die Stuarts

Sah ich verbannt aus ihrem Reich. Jch sah

Das Vaterland verkauft um fremdes Gold,

Sah unsrer Edlen viel berlihmte Schaar

Zusammenschrumpfen auf die Zahl von Sechszehn.

Solch? Abenteu?r hab? ich erlebt. Jch habe

Zu Grunde gehn sehn alles Groß? und Gute.

So düster und ernst diese Klage, der eigentliche Wendepunkt war damals noch niht gekommen; dieser trifft erst mit den Zeitereignissen zusammen, wo auch der Preußische Staat seine neuen Entwickelungen unter dem großen Friedrich beginnt, näm- lich den Oesterreichischen Erbfolge-Streitigkeiten und ihrer Schlich- tung. Es kam diese Entscheidung für Schottland durch die Schlacht von Culloden mit ihren Folgen, als die lebte, wo Frank- reich einen Stuart. don Karl Eduard, als Piätcuvenrten nach Schottland schickte, um dadurch den Einfluß Englands und des Hauses Hannover auf die Deutschen Angelegenheiten und die Politik Europa’s zu hemmen. Die Union hatte schon früher durch die Gemeinsamkeit des Parlaments und durch die Aufhe- bung der Beschränkungen des Schottischen Handels die intellek- tuellen Interessen des Protestantismus und die materiellen eines erweiterten und befreiten Seehandels in den Niederlanden Schott- lands von Jahr zu Jahr enger mit England verbunden, und das gegenseitige Vertrauen erweckt und gesteigert. Daher finden wir hier niht jene Hinneigung zu dem Prätendenten, wie in den Hochlanden, wo das Interesse der katholischen Kirche, der die meisten Hochländer zugehdrig, sich mit den substantiellen Jnteressen der Unabhängigkeit der Clansherrschaft vereinigte. Deshalb wurde es fúr die Schottischen Niederlande aur Fortschritt, und Niesen- fortschritt ihrer materiellen und geistigen Entwickelung, was sich an den Verlust dieser Schlacht Seitens der Jakobiten knüpfte, während dagegen das Hochland dadurch völlig umgewandelt ward. Die Häuptlinge, welche irgend verdächtig waren, wurden verbannt und ihre Güter eingezogen , oder die Schuldigen zum Tode ver- urtheilt, tausende von Hochschotten durch das Schwert der Eng- lischen Bürger erschlagen, die Clansverfassung und Feudalgerichts- barkeit derselben geseßlich aufgehoben, ja selbst die nationale Klei- dung auf längere Zeit verboten.

Daher nun jenes Auswandern nach Amerika und Frank- reich, wie jenes Vertriebenwerden vom eigenen Heerde. Jeßt kamen die Englischen und verpachteten dort große Ländereien, Eroberungen des Friedens, die noch dadurh erleichtert wur- den, daß das Hochland schon seit der ersten Empdrung des Ja fobitischen Schottlands gegen das Haus Hannover durch Straßenzúge und Forts dem festen Aufenthalt und sicheren Eindringen der Engländer bleibend geöffnet war. Diese Ankäufe waren nicht neu, indem schon seit jener ersten Schilderhebung des Hochlands gegen das Haus Hannover in London cine Han- delsgesellschaft sich gebildet hatte, die sogenannte Yorker Bau- gesellschaft (York-Building-Company), welche, was damals gewiß eine der verwegensten Speculationen war, die konfiszirten oder sonst durch die Flucht ins Ausland oder Verschuldung herrenlos gewor- denen Güter des Hochlandes an sich kaufte, um sie theils selbst zu verwalten, theils wieder zu veräußern, oft an Verwandte der Vertriebenen, was bei der großen Widerspenstigkeit ihrer Clans- männer ‘oft nur als das einzige Auskunftsmittel übrig blieb. Jeßt aber wurde ein solcher Ankauf unter günstigeren Um- ständen begonnen, da die Clansherrschaft so ganz vernichtet ward, und auch die Regierung bol jeßt vielen solcher Spekulanten eine gesichertere Lage dar, indem sie diesmal aus den konfiszirten Gütern große Domainen bildete, die sie mit Vortheil wieder ver- pachtete.

Von jest ändert sich auch die Kultur des Bodens gänz- lih. Es trat nun die zusammengeseßtere Pächterwirthschaft ein; Hauptpächter über große Besibungen, unter diesen Unter- pächter, und unter diesen noch kleinere; statt der bisherigen Clans- männer, die mehr zum Krieg taugten und statt eines Pachtzin- ses, nah der damaligen Feudal - Verfassung der Hochlande, ihren Clanherren nur Kriegsdienste zu leisten hatten, große Vieh- heerden, anfangs Hornvieh, später der Wollen-Kultur wegen mehr Schafheerden, mit den nöthigen Wirthschaftsleuten. Eben so ver- fuhren die niederländischen Schotten, die sich in jenen Gegenden ankauften; und ‘die alten Häuptlinge und Herren, längst schon

| durch den Verkehr mit dem Auslande, die Noth der Zeiten und

die Wildheit jener kriegerischen Empdrungen der gastlichen väter- lichen Sitte der Vorzeit entwdhnt, machten es, mit wenigen sel-

tenen Ausnahmen, nicht besser, als die Sachsen, wie der Hoch- schotte die Männer der Niederungen nennt, ja waren selbst här- ter, als sie. Daher ein noch allgemeineres Auswandern der Hoch- länder in die Niederlande, um dort als Tagelöhner und in den Fabriken zu dienen. Aber ein Schrei des Entsesens ging oft über ihre Lippen. So sagte einst, wie Walter Scott in den Erzählungen eines Großvaters berichtet, ein solcher Landmann: „Als ih ein Júngling war, stübte sich jedes Hochschottischen Edelmanns Wichtigkeit auf die Anzahl der Menschen, die sein Besikthum ernähren fonnte; dann galt dafür die Anzahl des Hornviehs, jeßt ist die Geltung der Anzahl seiner Schafe an die Reihe ge- kommen, und mir deucht es, unsere Nachkommen werden haupt- sächlich darnach fragen, wie viel Ratten und Mäuse eine Land- wirthschaft zähle. ‘“

Dahin hat es jedoch die neuere Zeit nicht gebracht, sondern die alte Herbigkeit der Zeiten hat dem milderen sorglichen Wohlwol- len des Schottischen Charakters wieder Raum gegeben, und ein reger, frischer, thätiger Menschenschlag ist mit der so hoch gesteigerten Kul- tur des Bodens und einer reichen Jndustrie an die Stelle jener frü- heren getreten. Durch den besseren Anbau des Bodens und die zahlreicheren Bewerbungen von Schottischen Niederländern und Fremden ist auh die Pacht selbst immer mehr gestiegen, und eine Menge kleinerer Kapitalien, die dabei in Umlauf kamen, tru- gen wesentlch dazu bei. Dieses Steigen des Boden - Ertrags war so reißend schnell, daß große Grundbesiber, welche im Jahr 1750 davon d bis 6000 Pfd. St. Einkünfte bezogen, funf- zig Jahre später 80 bis 100,000 Pfd. davon einnahmen; ja einzelne dieser Grundherrschaften, welche besonders günstig gelegen waren, hatten ihren Ertrag seitdem auf das funfzigfache gesteigert. Jn den Besißungen des Herzogs von Argyle giebt es gegenwärtig Lände- reien, welche noch vor 60 Jahren wegen der Geringfügigkeit des Bodens zu 2 Sh. der Morgen verpachtet wurden, während sie jebt 2 bis 3 Pfd. St. tragen, mithin zwanzig- bis dreißigfachen Gewinn geben.

In der Abschäßung und Behandlung des Bodens fand übrigens gleih Anfangs in den hochländischen Gegenden ein Gegensak. statt. In den kahlen Gebirgsstreckten mit ihren Moorbruchen und Ge- flipp wurden die neuen Pachtungen abgeschäßt nach dem Ertrag der Viehzucht, welche daselbst möglich war, und da das Klima Schottlands im Ganzen ein so mildes ist, daß im Winter der Schnee selten länger a{s einen Tag lang die Felder bedeckt, so war das Ueberwintern jener kleineren Art von Hornvieh, wie sie das Hoch- land nährt, so wie der Schafheerden, leichter durchzuführen, als es sonst wohl möglich wäre. ÎIn den niedrigen Gegenden und Thalgründen, wo hinreichendes Ackerland sih darbot, zog man die kleinen Pachtungen von 10 bis 50 Morgen Landes in große Pachtungen von 200 bis 300 Morgen zusammen, weil die weni- ger getheilte Arbeit die Kosten der Wirthschaft verminderte. Dadurch wurden aber viele bisherige Eingesessene brodlos, und viele abge- legene Gehöfte verlassen. Denn ihre Bewohner zogen in Schaaren úübers Meer, oft die Bewohner eines ganzen Bezirks gemeinsam, um in Kanada, Neuschottland und in dem Gebiet der Nord- Amcrikauishen Fre({staaren, ein neues Vaterland zu suchen, oder verdingten sich noch zahlreicher wie vorher' als Tagelöhner und Handarbeiter in den Städten. So hat seit sechzig Jahren Schott- land eine große Anzahl seiner Bewohner verloren.

Allein allmälig hat sich mit der Umwandlung der socialen Verhält- nisse diese Auswanderung aus dem Hochlande vermindert; die Lage des Volks hat sich verbessert, die Schafheerden bieten zugleich eine wenig kostspielige Nahrung, die Fischerei der Seen und des Herings hat sih vermehrt, der allgemeine Anbau der Kartoffel, die gegen Ende des vorigen Jahrhunderts in den Hochlanden eingeführt wurde, hat einer allgemeinen Hungersnoth vorgebeugt, wie sie früher ein zwei-, ja dreijähriger Mißwachs des Hafers, von dessen Brod man sich nährte, herbeizuführen pflegte, der Preis der Handarbeiten ist, selbst in Folge der Auswanderung, gestiegen, und ein Tageldhner, der vor 40 Jahren kaum Arbeit finden konnte, verdient jeßt 2 bis 3 Sh. den Tag; er kann außer- dem seine Familie mit einem Morgen Kartoffelland ernähren, und den Torf nach Belieben und eigenem Bedürfniß zu seiner Feuerung gebrauchen.

(Schluß folgt.)

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Die Gesundbrunnen und Mineralbäder. Allgemeine und besondere Vorschriften beim Gebrauche derselben für das weibliche Geschlecht, von Dr. Leopold Fleckles, praktischem Arzte in Karlsbald und korrespondirendem Mitgliede medizinisher und naturforshender Gesellschaften zu M Dresden, Erlangen, Wien 2c. Leipzig, 1841. S SO I O.

Wie alt auch die Wahrheit ist, daß, wer die Gunst der Najaden sucht, die der Hygea nicht verscherzen darf, so erfährt doch der Brunnenarzt leider nur zu oft, daß gegen dieses Gebot der Vernunft und der Ecfahrung fast täglich gesündigt wird. An den Brunnen- und Badestätten wird es am meisten bedauert, daß die Diätetik noch lange fein solches Allgemeingut des schönen Geschlechts ist, als man aus Phi- lanthropie wohl wünschen möchte, weil die Kur-Erfolge fast immer nur unter dem Schirme einer hygiastisch-geregelten Lebensweise sicher erzielt werden. Die Medizin als angewandte Philanthropie kann darum aus ihrer Literatur nur gern eine Schrift, wie die vorliegende, hervorgehen sehen, die, wie vor ihr noch feine, sich ledigli) mit der Brunnen- und Bade - Diätetifk für Damen beschäftigt und einen Schaß von Verhaltungsregeln auf ihrem fleinen Raum fonzentrirt enthält. Be- fanntlic straft feine Heilquelle die Ueberschreitung der Vorschriften Hygea's sichtbarer als Karlsbald, und gerade hat der bereits anderwei- tig sehr geshäßte Verfasser an diesem berühmten Kurorte während eines Cyflus von drei Triennien seine Erfahrungen für die hier behandelten Materien ans der Wirklichkeit gesammelt, und wer slimmt nicht Goethe bei: „Das Leben lehrt mehr als Redner und Buch.“ Herr Dr. Fleck- les hat offenbar, wie schon seine früheren ähnlichen Schriften zeigen, vom Genius der Popularität den Kuß der Weihe für die Kultur der Volfsmedizin empfangen, denn was er in den 14 Abschnitten des vor- liegenden Büchleins an allgemeinen wie an besonderen Vorschriften bietet, ist eben so flar und faßlich wie in der nöthigen aphoristischen Kürze gehalten, und wenn in der etwas lang gerathenen Einleitung (die eigentlich eine Vorrede ist) bei dem Nachweise des Bedürfnisses eines solchen Leitfadens die Leserinnen unnöthig aufgehalten werden,

so entschädigt sie dafür hinlänglich der übrige reiche Jnhalt, in welchem

das Kapitel über die Diätetik der Seele, die stets die Seele der Diä-

tetif ist, besonders anspricht. Die Dedication wäre an eine Dame

passender, als an einen Arzt, gerichtet gewesen.