1841 / 167 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

S E S I Tite R Den: “Res. R T R

xung zn elnem Staats- Amte, wie sie §. 70 der Verfassungs-Urkunde unterstellt, zu betrachten sey. Kassel, 4. Juni 1841.“

Auf den Vorschlag des Präsidenten wurde beschlossen, den |

Bericht nebst Anlagen drucen zu lassen. Herr Wippermann sagte: Am 24. April v. J. sey auf den Bericht des Rechispflege- Ausschusses, den er selbst erstattet, betreffend die geschehene Uus- zahlung der Reise- und Tagegelder an die Bevollmächtigten der Prinzen und Standesherren , beschlossen worden, die Beschluß- nahme über die wegen dieser Auszahlung zu ergreifenden Maß- regeln auszuseßen, bis über die erhobene Anklage gegen den Herrn Minister des Jnnern Entscheidung erfolgt sey, selbige dann aber wieder aufzunehmen. Als damaliger Referent halte er es für seine Pflicht, die Stände-Versammlung daran zu erinnern; da derma- len der Moment gekommen sey, bis wohin der Beschluß ausge- seßt werden solle, so gebe er anheim, ob es der Versammlung gefällig seyn wolle, diese Angelegenheit zu weiterer Aeußerung dem Rechtspflege-Ausschusse zurückzugeben. Dieses wurde be- lossen. Man ging sodann zur Berathung des Berichts des Rechtspflege- Ausschusses über das Geseß, die Täuschungen im Handel betreffend, über.

Darmstadt, 10. Juni. Die Großherzoglich Hessische Zei- tung berichtet unterm 7. Juni aus Germersheim: eler Tage versammeln sich hier General -Stabs- Offiziere der das Kte Bundes-Armee-Corps bildenden Staaten, Württemberg, Ba den, Hessen um als praktisch strategishe Uebung eine größere Recognoscirungs - Reise von mehreren Wochen zu unternehmen. Es is hôchst erfreulich und beruhigend für den d terlandafi eund, zu sehen, welchen Fleiß, welche Aufmerksamkeit und Thätigkeit diese Staaten, die Vorwächter des südwestlichen Deutschlands, der Ausbildung ihrer Truppen in taktischer und strategischer Hin sicht widmen, und wie sie die Erfahrungen der großen Uebungen bei Heilbronn im verflossenen Jahre, welche dem Ften Deutschen Armee-Corps schon die volle Anerkennung der kompetentesten Rich ter erwarben, zur Erreichung noch immer größerer Vollkommen- heit dieses trefflichen Armee-Corps weise benußzen.‘“

Neus-S treliß, 12. Juni. Vorgestern am l0ten fand hier die Vermählung Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen von Dänemark mit Jhrer Hoheit der Herzogin Karoline zu Mecklen- burg, zweiten Tochter des Großherzogs, start. Jn den Tagen zuvor waren die dazu eingeladenen hohen Fürstlichen Personen, námlih Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Mecklenburg- Schwerin, Allerhôchstdessen Gemahlin und Prinzessin Tochter, so wie des Herzogs Gustav Hoheit, ferner Jhre Durchlaucht die Prinzessin Marie von Anhalt: Deßau und die Prinzen Friedrich und Georg von Hessen- Kassel, Brüder der Großherzogin, hier eingetrofsen. Auf das freudiaste überrascht wurde aber das Großherzogliche Haus, als am Abend des 9ten Se. Kdnigl. Hoheit der Prinz von Preußen und bald darauf auch Se. Ma- jestät der Kdnig unerwartet eintrafen.

Um s Uhr Nachmittags des 10ten begaben sämmtliche Aller- Höchste und Höchste Personen mit ihren Gefolgen sich im feier- lichen Zuge vom Schlosse aus in die Stadtkirche, über den Markt- plaß, der durch eine von der Stadt erbaute geschmackvolle Ehren- pforte, in welcher junge Mädchen Blumen streuten, geziert war. Die Kirche selbst war festlich geschmückt und bot mit fast 2000 darin versammelten Menschen einen {dnen Anblick dar. Auf einer Estrade im Schiff der Kirche nahmen die anwesenden sechzehn Fürstlichen Personen auf Armsesseln Plak, das Gefolge, der Hof und die Fremden standen zu beiden Seiten bis hin zum Altar. Nachdem 2 Verse eines Kirchenliedes gesungen und eine der Feier angemessene Trau - Rede gehalten war, näherte sich das hohe Brautpaar dem Altare, der Bräutigam geführt von Sr. Maje- stát dem Kbdnige von Preußen und vom Großherzoge, die Braut von den beiden Großherzoginnen. Es erfolgte der eigentliche Trau- Att und die Einsegnung unter dem Geläute der Glocken, worauf das Halleluja von Händel aufgeführt und damit die kirchliche Feier beendigt wurde. Der Zug ging dann zurück nah dem Schlosse, wo die Gratulations-Cour, von mehr als 300 dazu und zum Souper eingeladenen Personen, angenommen wurde.

Gestern am llten war Mittags große Cour und Tafel; Ibends wurde die Oper Belisar aufgeführt. Leider konnten Se. Majestät der König und Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen den Wünschen und Bitten, länger zu verweilen, nicht nachgeben, sondern reisten an diesem Tage nach Berlin zurúck. Auch in den nächsten Tagen dauern die Festlichkeiten noch fort; moraen wird unter Anderen cin Caroussel, und übermorgen nebst der Abschieds-Cour eine unmaskirte Redoute stattfinden, wozu mehr als §00 Personen eingeladen worden sind.

Hamburg, 10. Juni. In der Hamburger Neuen Zeitung heißt es: „Dem Vernehmen nach wird das Holstein- Lauenbur- gische Bundes- Kontingent durch einen Oesterreichischen und cinem Württembergischen hdheren Offizier im Laufe dieses Sommers inspi- zirt werden. Auch heißt es, daß dem General-Major und Chef des Leib-Regiments Kürassiere, Prinzen Friedrich von Schleswig- Holstein- Sonderburg - Augustenburg, in Gemeinschaft mit einem Hannoverschen hdheren Jnfanterie- Offizier, die Jnspection des Württembergischen Kontingents übertragen worden sey.“

S Ul Konstantinopel, 23. Mai. (A. Z.) Gestern ward große

720

ren. Plöblich erklärt sie indessen, noch die nächste Post aus Eng- | land abwarten zu wollen, da die in dieser Woche von Schekib Efendi eingegangenen Depeschen nächstens wichtige Mittheilun- | gen aus London erwarten lassen. Lord Ponsonby scheint durch diese Erklärung sehr befriedigt. Die anderen Gesandten haben wenigstens nichts dagegen einzuwenden gehabt. Wie ich schon dfters zu bemerken Gelegenheit nahm, wird der in Betreff des Tributs zu erlassende Ferman nicht für definitio angesehen; die | Pforte will bescheidene Gegenvorstellungen des Pascha’s nicht | unbedingt von sich weisen. Der Betrag der jährlichen Leistung | ward endlich auf §0,000 Beutel festgeseßt, was der Summe von vier Millionen Piastern (400,000 Fl. nah dem 20 Fl. Fuß) aleihkommt. Herr von Pontois glaubte, gegen diese Summe im Voraus Vorstellungen machen zu müssen; entschiedene Partei für die Pforte nahmen jedoch die anderen vier Europàischen Rep: ä- sentanten, und bewiesen Herrn von Pontois aus den Schriften Französischer Publizisten und Geographen, daß die Summe von 50,000 Beuteln in Vergleich mit den Aegyptischen Einkünften als schr unbedeurend erscheine. Aus Aegypten erfährt man, daß Mehmed Ali in seinen Rüstungen unermúdet fortschreitet, und daß in der lelzten Zeit eine innere Unruhe und ungegründeter Argwohn sich seiner bemeistert habe, in Folge dessen er bedeutende Militair-Chefs theils abgeseßt, theils gefänglich eingezogen habe. Unter den Lebteren befindet sich sogar sein eigener Kriegs -Mini- ster, den man in den Verdacht zu bringen wußte, daß er gewisse Dislocationen der Aegyptischen Kavallerie bloß deshalb in Vor- {lag gebracht habe, um sie desto leichter den Türkeu überliefern zu können. Die Erbfolge in Aegypten hat nach den Anordnun gen der Pforte die wichtige Modification erhalten, daß nach dem Tode des jedesmaligen Paschas ohne Rücksicht auf die Linie oder auf die Nähe des Verwandtschafts-Grades mit Mehmed Uli oder dem leßten Besißer die Verwaltung auf das älteste Mitglied der Familie übergehe. Diese Erbfolge-Ordnung findet im Allgemei nen bei den Türken Beifall, jedoch besorgen Viele, daß der da durch bewirkte häufige Wechsel der regierenden Paschas dem Lande zum Nachtheil gereichen könne. Das Dampfboot aus Beyrut bringt Nachrichten von dort bis zum lten d. Die Pest hatte nach kurzem Abnehmen wie

der um sich gegriffen, und suchte ihre Opfer vorz"üglich unter dem Militair Die Oesterreichischen Aerzte waren wieder abgezogen, ohne daß man sie während ihrer Anwesenheit verwendet hätte Aus Damaskus sind viele Beschwerden gegen den dort einge- seßten Pascha eingegangen, dem man Habsucht und Falschheit gegen die Pforte vorwirst. Die meisten Klagen werden jedoch úber die Muhassils und ihre Erpressungen geführt und die Be- richte der Paschas und der Militair- Kommandanten lauten eben so ungúnstig über diese wahrhaft Türkischen Steuer : Einnehmer. Wenn den Vexationen derselben nicht bald cin Ende gemacht wird, so ist eine allgemeine Revolte in Syrien binnen kurzem zu gewärtigen.

Nachrichten aus dem Archipel zufolge, war der Kapudan Tahir Pascha mit seiner Escadre bereits vor Kandien angekom- men und beabsichtigte, den Kretensischen Christen nur eine kurze Frist zur Unterwerfung zu gewähren, nach deren fruchtlosem Ver- lauf aber sofort zum Angriff den Befehl zu erlassen. Sehr beun- ruhigt wird die Pforte durch die Stimmung der Griechen des Europäischen Kontinents. Nach den Berichten, die sie von Athen

keinen hinreihenden Jnstructionen versehen zu seyn. Die Sache scheint indessen in sich jelbst klar. und es ist wohl kaum zu zwei feln, daß bei sortdauernder Widerseßlich?eit des alten Pascha's sich die Anwendung von Coërciriomaßregeln von Seiten der Juli Mächte als unausweichlich darstelle.

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Berlin, 14. Mai. Der Geheime Post -Rath und Kam- mergerichts:Rath Naumann feierte am 10ten d. M. sein funf- zigjähriges Dienst- Jubiläum, ein Fest, an welchem die Anerken- nung, die Liebe und Verehrung, deren der treffliche Mann sich in den Kreisen seines amtlichen Wirkens und seines Privatlebens erfreut, von allen Seiten an den Tag gelegt wurde. Des Kö- nigs Majestät ehrten den treuen Diener durch die huldreiche Verleihung des Rothen Adler - Ordens zweiter Klasse mit Eichenlaub, und des Prinzen August von Preußen Ködnig- liche Hoheit durch ein besonderes Glückwünschunos - Schreiben. Die Juristen - Fakultät in Breólau übersandte ihm das Doktor- Diplom. Die Chefs der beiden Departements, welchen der Ju bilar angehört, viele andere hohe Staats-Beamte, sämmtliche Mit- glieder des General-Post-Amts und des Ober-Appellations-Senats brachten persönlich ihre Glückwünsche dar. Die übrigen Senate des Kammer-Gerichts, die Büreaus des General Post - Amts, das Stadt - Gericht, das Kriminal - Gericht, das Land - Gericht, der Magistrat und die Stadtverotdne- ten : Versammlung wurden durch Deputationen vertreten. ‘Auch viele Provinzial-Beamte des Post-Departements fanden sich ein Von den Post-Beamten wurde dem Jubilar ein werthvolles An-

denken in einer in Silber gearbeiteten treuen Nachbildung der

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berühmten Warwick-Vase verehrt. Ein solennes Mittagsmahl im Jagorschen Saale von 200 Personen, woran hdchste und hvhe Staats; Beamte Theil nahmen,

{chloß den fesilichen Lag.

Düsseldorf, 13. Juni. Se. Königl. Hoheit Prinz Frie- drich von Preußen ist gestern von Berlin hierher zurückgekehrt

Breslau, 14. Juni. (Schles. Kirchenblatt Zu den am 1D. Juni beginnenden Konferenzen Behufs Anfertigung einer neuen Kandidaten - Liste für die bevorstehende Bischofswah! werden, wie verlautet, die sámmtlichen auswärtigen Ehren: Dom- herren abermals hier eintreffen. Auf die neue Liste sollen nur jene Namen gesckt werden, welche in den etnzeinen Scrutinien die absolute Stimmen- Mehrheit erhalten werden. Wie groß die Theilnahme der Gläubigen an dem Aft der Bischoféwahl sey, dürfte schon daraus erkannt werden, daß die erste 4000 Exemplare starke Auflage des „Gebetes für die bevorstehende Bischofswahl““ bereits so weit abgeseßt is, daß der Verleger eine zweite Auflage von 4000 Exemplaren veranstaltet hat.

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 15. Juni.

Adgang pon |- L vo - B erli n | St. | M Potsdam | St. | M.

| +3 I 4 - B | Reiidauer Udganug Seitdauer

7 ———_— ä

Um 61 Uhr Morgens .… | 47 [Um 64 Uhr Morgens... | | 42

erhält, scheinen sehr hochgestellte Griechen, in einer übertriebenen Vorstellung von der Zerrüttung des Osmanischen Reichs, alle ihre Kräfte auf die Verwirklichung des Lieblings: Projekts der Wiederherstellung des Byzantinischen Kaiserthums zu richten Bald soll sih eine Französische Escadre im Piräus versammeln und der Tendenz der Gemüther eine bestimmtere Richtung geben.

Von der Túrkischen Gränze, 3. Juni. (Deutsche B.) Ueber die schon bekannte endliche Abfassung des die leßten Kon- zessionen in sich schließenden Investitur - Fermans für Mehmed

Ali heißt es in Briefen aus Konstantinopel: Am 22sken wurde, um úber den Text dieses Fermans zu berathen, bei dem Mini- ster der auswärtigen Angelegenheiten eine große Konferenz gehal- ten, welcher die vier Repräsentanten der alliirten Mächte, der Seriasker, der Großmarschall des Palastes und andere hohe Wür- dentráger anwohnten. Nach langen Debatten, welche sich besonders darúber erhoben, daß die Pforte verlangte, die Repräsentanten möch- ten erkfláren, daß Mehmed Ali, wenn er sich weigern sollte den Fer- man in seiner gegenwärtigen Ge'talt anzunehmen, von den Máäch- ten dazu gezwungen werden würde (was aber von den Reprä: sentanten abgelehnt wurde), so wie darúber, daß Ponsonby die Einwendung machte: der Wortlaut des Fermans scheine mit den von London erhaltenen Jnstructionen nicht im Einklange zu stehen was von den úbrigen Repräsentanten kräftig widerlegt wurde),

ward der Ferman, welcher also Mehmed Ali die Erblichkeit nach dem Seniorat bewilligt, den Tribut auf §80,000 Beutel = 40 Mil- sionen Túrkische Piaster nach dem jelzigen Kurse, etwas mehr als drei Millionen Gulden C. M. (wonach die obige Berechnung zu be- richtigen) oder 1'/, Mill. Spanische Piaster fixirt 2c. angenommen und beschlossen, denselben durch einen Offizier baldigst nach Alexandrien abzusenden. Die Abseßung des Griechischen Patriarchen hat in Konstantinopel großes Aufsehen gemacht; die Ursache hiervon soll seyn, daß er sich weigerte an die Bulgarischen Jusurgenten, christlicher Religion, einen Hirtenbrief zu erlassen und sie zur Ruhe zu ermahnen, und sich sogar erdreistete, den Aufstand als eine abgedrungene Nothwehr gegen die schreckliche Willkür und

Konferenz im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten ab gehalten. Die Veranlassung dazu gab der an Mehmed li zu erlassende Ferman. Rifaat Bey legte den Entwurf desselben den Repräsentanten der Juli- Mächte vor, welche sich sämmtlich sowohl | in Beziehung auf den Jnhalt als auf die Form desselben für einverstanden erklärten. Ersterer erstreckt sich auf die bekannten zwei Konzessionen, die in leßter Zeit dem Pascha aemacht worden. Hin- sichtlich der Erbfolge hat die frühere Ansicht der Pforte eine wesent- liche Modification erhalten, vermöge deren an die Stelle des frü- her beliebten Majorats (oder eigentlicher zu reden: Primogenitur) cin Seniorat eintritt. (S. nachfolgende Mittheilung.) Dies ge- \hah, wie behauptet wird, auf Anxrathen der Europäischen Mächte. Die zweite Frage, nämlich jene über den Zeitpunkt der Aus- fertigung und der Expedition des Fermans nach Alexandrien wa- ren die Meinungen getheilt. Während die Mehrzahl der Euro- päischen Gesandten gegen jeden Aufschub sich aussprach, war Lord

Ponsonby der Meinung, man müsse zuvor die vollständige fakti- sche Unterwerfung Mehmed Ali's abwarten. Auf die Bemerkung jedoch, daß die Konzessionen ohnehin nur unter diejer Bedingung Gültigkeit haben, und diese Bedingung in den Juhalt des Fer- mans ausdrúcklih aufgenommen werden soll, ergab sich der Lord und willigte ein, daß der Wunsch seiner Kollegen in Erfüllung

gehe. Konstantinopel, 26. Mai. (A. Z.) Die Vorbereitung der

zivei Fermane für Mehmed Ali ist zwar beendigt, und die Pforte \chien nicht ungeneigt, zur Erledigung der Ange!ezenheit zu schrci-

Bedrúckung von Seiten der Türkischen Behörden darzustellen. Eine gleiche Bewandtniß soll es haben mit der ‘Abschaffung der von MNicolaki Aristarchi bekleideten Würde eines Logotheten, des ersten Civilbeamten der Griechischen Nation im Türkischen Reiche. Wie der Patriarch in Konstantinopel in religidsen, so war der Logothet immer in politischen Angelegenheiten gleichsam der ge- scbßliche Repräsentant drr christlichen Bevölkerung bei der Pforte und Aristarchi erfreute sich insbesondere stets der besondern Gunst Rußlands. Aus Bucharest schreibt man, der Kaiser von Rußland habe durch seinen Vice-Kanzler, Grafen von Nesselrode, dem Ho- \spodar der Wallachei und der General - Versammlung eröôssnen lassen, daß ihm der Beweis von Achtung, der seinem frühern Bevollmächtigten in beiden Fürstenthümern, General Kisseles}, durch Verleihung des Wallachischen Indigenats zu Theil gewor- den, sehr angenehm sey, daß dem General Kisseleff die Ermächti- gung zu dessen Annahme ertheilt und zugleich der Andreas- Orden gnädigst verliehen worden sey.

Konstantinopel, 26. Mai. (A. Z.) Die Pforte wieder- holle in den lebten Tagen die bereits erwähnte Frage „an die Repräsentanten der Juli - Mächte, was diese für den Fall für Maßregeln zu ergreifen gedächten, wenn Mehmed Ali troß der Wohlthaten, mit denen ihn die Pforte zu úberhäufen im Begriff sey, die Großmuth des Sultans und der Máchte mißkennen und in der widerseblichen Bahn verharren sollte, die er noch immer einzuhalten scheint. Die Antwort der Repräsentanten fiel nicht sehr befriedigend aus, da sie erklärten, über diese Frage noch mit

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Meteorologishe Beobachtungen. 1841. | Moraens | Nachmittags | Atends | Nach einmaliger 15. Juni 6 Uhr. Ei 10 Uhr, :

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...|337,12'Par, |334 55'/Par. |334,00‘‘Par. | 2 e 829% R. ?ustwärme |—+— 74 9 R. |+ 126, |—+ 86" R. Flu I2u9 R, èhaupunkt S SOUN T C8 nwärme 1279 R. Dunstsättiguna | &0 vEt, | 72 rCt | S7 vCt. | u ünnung 0,034 ' Rh S CCTON vabaaéeees | Ja. bezogen. | trübe, j Niederschlag 0,143 Rck, I D ir eedaeaei T6 216 | Z 8 | IBECW JRärmewechfel +13 0 9 Wolkenzug ....« | | WSW. 4 | —+ 5,909

3 35.22/Par, +— 959% R... +669 R.., 8 pCt. WSW.

Custdritck.

Taaoamittiel

Ausw artige Amsterdam, 12 Juni Niederl. wirkl. Schuld 519/, 5. 59/6 do. 99!3/, 6. Kanz-Bill. 245'| 6 D S 214 Pasxtve —. Ausg. ZinsI. Sch. Pol. Oesterr. Autwerpen, I1. Juni Nene Anl: 21% 16 Br. Frankfurt a. M., 138. Juni. 21/,0/ Holl. 503/.. 20*/s Rank: Act, 2000 Br. 5 Span, 20°/ Poln. Loose 717/, Br. Taunusb. Act. 372 /2- 372 /.° Hamburg, 14. Juni Bank-Actien 1670 Br. Engl. Russ. 8! /, Lonidon I Jali Cons. 39/, 89. Belg. 100'//,/. Neue Anl. 22! „. Passive 35'/g- Ausg. Seh. 11. 2!/,9%/, Woll, S D O D PONC 00 9 l 195. Engl. Russ. 113. Bras. 67 3. Columb. 20?/s Mex. 27.

Verd 14 Cl 01.

Ore Preuss. Präm

Zinsl. 53

Paris, 11. Juni 5 Rente fin cour. 115. 3% Rente fin cour. 70 LU

h L E K 3

Veanl. au compt. 162,40. 5%, Span. Rente Passive 5 l j 0

Port.

m Petersburg, 8. Juni Lond. 3 Met. 385/,. Uamb. 34/s. Paris 407. 300 Fl. —. do. 500 Fl. do. 200 Fl. 27. Wien, 11. Juni. O) 98 /,. 39/9 2/3 /o de 1839 —.

Poln.

5%, Met. 1057/16 Bank-Actien Anl de IN34 . __ Sonate B apt

Donnerstag, 17. Juni. Jm Opernhause: Der Postillon von Lonjumeau, komische Oper in 3 Abth., Musik von A. Adam. (Dlle. Tuczek: Magdalene, als lebte Gastrolle.)

Im Schauspielhause : Spectacle demandé: 1) Estelle, drame en 1 acte par Scube 2) Bocquet père et fils, vaudeville en 2 actes, par My. Bayard.

Freitag, 18. Juni. Im Schauspielhause: Das Glas Wasser, Lustspiel in 5 Abth., nah Scribe, von A. Cosmar.

Snlasntadti\ches Shealter. Donnerstag, 17. Juni. Dienstbotenwirthschaft, oder: Cha- toulle und Uhr. Komisches Lokal-Charakter-Bud mit Gesang in 2 Akten, von Fr. Kaiser. Freitag, 18. Juni. Eulenspiegel, oder: Schabernack über Schabernack. Wiener Lokal - Posse mit Gesang in 4 Akten von J. Nestroy. Musik von A. Müller. (Neu einstudirt.)

Verantwortlicher Nedacteur Dr. Z. W. Zinkeisen. Gedrudckt bei A. W. Hayn.

reußische

Berlin, Freitag ven

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) Nachr. I7ußland u. VYolen. St. Petersb n auf die Aerndte. S : Frankreich. Paris. Nachr. aus Algier. Zur Charakteristik d. Zour- Die Société Racinienne und die wiederauflebende Kla]- Vermischtes. Brief aus Paris (Der Marquis von Dalmatien. Alfred de Musset.) L . Bre ¿Sbrit, u. Frl. Oberh. Verwer\. der Bill über die Munizipal- Cnmancipat. der Juden. Untec h. Gericht. Vertrolg weg. Bestech IRahlen. London. Ueber die Auflosung des Pariam. und die 2 u3sichten für die Minister. Vorbereit. zu l / : Brouaham und L. Ashburton über d «Reductionen Vermischti “gien, Brüssel. Vermischtes. ; f ¿uen Kopenh. Eclebrte Schule zu Reifkiavig. Teutsche Bundesft. Schreiben aus Letpzig (De Sicherhcitss n chorde. VBrof. Wach3muth. Prinz Emil von Holftcin S. U. 7.) Göttingen. Zahl ver Studirenden Hesterreich. Triest. in ver Türkci f aus Wien. (Reisen hober Personen Frohnleihnamsfcit.) Schweiz, Aarau. Ernst Münch 7- i X ürkci. Kons. Die Absezung des Griechischen Patriarchen Aegypten. Alexand. Eine Gesandtschaft aus Abyssinien 1n _— Die Engländer in Aden. Nord - Amerika. Anklage und Verthcidigung Mac Leod Note ves Britischen Gesandten. Tnland. Berlin. Uebersicht des dasigen Verkehrs zu V rend des Jahres 1840. Stettin Wollmarkt Koblenz mische Trümmer bek Zeltingen

Getraide-Prcise und 2 18

cität.

Den

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Schrêt eti

Gcgnerx

Beilage. Oesterreich. Wien Frohnleihnamsfest. Spanien. Madrid. Vormundschafts-Frage. Mexiko. Vera-Cruz \urgenten und Texianer gegen Vera - Cruz n Deutsch - Englische Handels - BRertrag und (Schluß) :

Anmarsch. Der \cine Gegner

E E E E E L E T T E R etne

Amtliche Rachrichten

Kronik des Tages.

Ihre Majestäten der König und die Königin sind von Zans)ouci nach Magdeburg abgereist. Se. Majestät der Kdnig haben Allergnädigst geruHt : Dem Schul-Insvektor , Pfarrer Zimmermann zu Hagen,

Regierunas-Bezirk Arnéberg, den Rothen Adler-Orden dritter | Klasse, dem Pächter der Domaine Kenkblin bei Demniin in Pom- |

mern, Oekonomie - Rath Maaß, und dem katholischen ‘Pfarrer Lari\ch zu ZÜlz den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu ver- leihen. E

Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen ist nach Magd-burg, | |

Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl nah der Provinz Sachsen, und : E

Se. Königl. Hoheit der Prinz Albrecht nah Magdeburg a ereist. 7

j S e. Hoheit der Herzog Bernha rd von & A en I eis

e

ar it von Weimar hier eingetroffen

Der Notar Peter Joseph Schüller zu Wegberg ist zum

Notar sür den Friedensgerichts- Bezirk Goch, im Landgerichts-

J

Bezirke Kleve, mit Anweisuna seines Wohnsißes in Goch, be- | l,

ellt worden. Angekommen: Der Kaiserl. Russische Gencral - Major, Tr Metschersky, von Moskau. : " Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Staatss und Kriegs-Minister, General der Infanterie, von Boyen, Se. Excellenz der General-Lieurenant und General-Adjutant ck rx. Majestät des Könias, Graf von Nostißz, und Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Ober: Prá- ¡dent der Provinz Posen, Flottw ell, nach Magdeburg

Zeitungs-Nachrichten

M 1 8[ando.

P olen. Aus Moskau wird geschrie Die Getraide:

Rußland und

St. Petersburg, 10. Juni. » ben: „Die Getraide-Preise sind hier im Fallen. n Orel, Morschunsk und anderen Orten, so daß Getraide aller Ar: jeßt hier ist, und zwar kostet ein Tschetwert Weizen 27 28 Rubel, der Sack Roggenmehl 20 Rubel, und noch immer kom- men auch zu Lande Hunderte von Wagen niit Lebcenémitteln an Aus den ¿ eingegangen, daß es dort im vergangenen Jahre Getraide im Ue- berfluß und zu wohlfeilen Preisen gegeben hat. Die Hoffnung fúr die diesjährige Aerndte ist sehr gut, das Winter: Getratde ge- deiht vortrefflich, und die Aussaat des Sommer - Getraides ist sehr günstig gewesen.

Fantrei s.

Paris, 12. Juni, Die Regierung verdffentlicht folgende telegraphische Depesche, datirt aus Toulon vom 11. Juni: / Der See-Präfekt an den Marine-Minister. Die Kolonne des Generals Barraguay-d’Hilliers traf am 2ten zu Bli- dah wieder ein, nachdem sie Medeah und Milianah besucht, Boghar zerstdrt und das Land, durch welches sie gekommen, ver- wüstet hatte. Auf keinem Punkt beunruhigte sie der Feind. 5Mehrere hundert Araber beschränkten sih darauf, ihren Bewe- gungen von weitem zu folgen. Es wurden nur einige Flinten- chs}se in einem unhedeutenden Zusammentreffen gewechselt, Zwei

bedeu:ende Niederlassungen wurden zu Boghar zerstört, wo

Flintengießerei, deren Verlust dem Emir empfindlich seyn wird h befand. Dié Kolonne sollte am lVten wieder ins Feld ruck! Der Herzog von Nemours, von Mostaganem kommend, i| am

sten zu Algier angekommen .... (Dur)

de MN acht unte

brochen.)

“T “\, erpslichtet die Four

Das Gescß vom 9. September 1835

nale von jeder in ihrem Blatte genannten, oder bezetchneten

Person eine Replik aufzunehmen, wle lang mÖdge gegen. den sie gerichtet is, so muß der Uebers(uß nach dem chAa rif der Annoncen bezahlt werden. denen eins der Cassaiionshof, das andere der hof von Paris gefällt hat, stellen als ‘Prinzip auf, daß

dieselbe auch jeyn Artifels,

--

Hat sie aber mehr als die dorvelie Länge

Zwei gerichiliche Urtheile, von Königliche Gerichts

TATT;

Recht in dem Journale selbst, in welchem Jemand erwihat wird, eine Antwort einrúcken zu lassen, ein abiolutes Recht ist, und ¿ine Ausnahme zuläßt, außer wenn die Antwort zu gerichtuchen

Verfolgungen Anlaß geben könnte.

Dagegen erflârt id nun dad

Journal des Débats: „Es ist eime 6ekannte Thatsache"

I r 1

aat es

hreiten, | gen, ohne eine unendliche Menge von Eine nicht

s, „daß es mit den unsculdigsten Absichten, mit dem auf ichtiasten Wunsche nie die Gränze des Schicflichen zu über unmöglih is, ein Journal zu Stande zu brin Personen zu nennen.

minder feststehende Thatsache is es, dap es elne

Meage von Personen giebt, welhe von der Sucht verzehrt

werde, tedruct zu jehen, Reclamation zu lesen

{ 7 As

wohl oder úbel in einem Journale zu schreiben, fi) ihren Namen unter einem Bricfe oder einen Wenn wir allen Anforderungen diese!

Art, mit denn wir täglich bestürmt werden, genügen wollten, |\o

müßten wir ein Journal doppelt so groß wie das unsrige haben. t - Lk e A (Eck: 4

Bie, wenn wir von einem Theaterstücke sprechen, sollten Schau

spieler und

Schausoielerinnen, wenn unser Urtheil nicht nach

ihrem Geschmack ist, das Recht haben, uns eine Antwort aufzu-

dringen? Der weise bei eine genliebe wir, ohne es diesen Vorwand Bioaraphie chen und politischen Ansichten vorzulegen? Wir | neue Erfindung kritisirt und der Erfinder sollte das Recht haben, unsere Spalten mit seinem Lobe zu füllen? Ein Deputirter, de|\- sen Namen wir ohne Lob erwähnt hätten, sollte uns

éuhren sind in Karavanen angekommen, so wie auch Barken |

stlihen Gouvernements sind zuverlässige Nachrichten

|

unglücklicher- wird, und dessen Ei gereizt hätten, sollte fónnen, um unsern Lesern \eine philosophischen , literart- hätten eine

Eeste, Beste, dessen Namen Nachricht genannt zu wollen, ergreifen

und eine Analyse seiner

zwingen fônnen, eine Rede, von welcher die Kammer kein Wort anhô- ren wollte, in ihrer ganzen Ausdehnung aufzunehmen 2? (Cin Au: tor, der uns selbst sein Buch gebracht, und ein strenges Urtheil gefordert (die Autoren fordern ja immer ilrenge Urtheile), sollte das Recht haben, in vier Spalten auf die zwei zu antworlen welche wir der Prüfung seines Werkes gewidmet haben © Man alaube doch ja nicht, daß bloß die Kritik und der Tadel der Journale solhe Entgegnungen veranlassen würden Selbst, wenn se immer lobten und schmeichelten, würde cs ihnen nichts helfen. Man wird vielleicht hagen, daß wir unjere cigene Sache führen, aber wir führen auch die des Publikums ; denn für das Publikum sind die Fournale gemacht; sür das Publikum is die Preßfreiheit zu einem durch die Charte garan

tirten Rechte erhoben worden. Wie gern man auch ¡eßt den

Journalen Uebles nachredet, so erfährt das Publikum dech A

les, was es ein Jnteresse zu wissen hat, nur dur sie; man \chreit gegen die Journale, das if die jebige Mode, aber man wartet ihr Urtheil ab, um das seinige danach zu dilden. Sie iollen Aufmerksamkeit und Much für Alle haben erfährt man, was in der Politik, den Wissenschasten, den Kün-

und nur durch sie

sten und der Jndustrie vorgeht, sogar die Religion und die Philosophie entichnen die Feder der Journalisten. Sobald ein Anteresse, oder cin Recht verleßt wird, mmmk nan ¡u uns seine Zuflucht. Unmöglich ist es, day in der Erfüllung dieser Mission die Journale nicht die Cigenliebe vielet Personen verlelzen.“

An La Ferté-Milon hat sich eine jogenaante „„WSCctele Raci nienne‘“ gebildet. Herr von Noailles, Herzog von ‘Poix ist Ti- tular Präsident Die Vice-Präsidenten sund Herr ‘Pelet von der Lozère und Herr von Sade. Daß die Gesellschast Racine zu ihrem Schußz- Patron gewählt, zeigt \hon, daß diejeive eine anti:romantishe Tendenz hat. Am 23sten d I. wird ein Kon greß in La Ferté-Milon erdffnet werden. În dieser ersten S'e/s sion wird der Kongreß sich mit Fragen der Literatur, der Geschichte und der chónen Künste beschäftigen. Unter diesen Fraaen befin: det sich auch folgende: hat die romantische Literatur die Bestim mung, die klassische zu erseben? Welchen Einfluß hat diese auf die geistige und sittliche Bildung? Daß die einst so lebhafte Polemik zwischen der klassischen und romantischen Richtung und der Streit zwischen beiden Schulen noch nicht ganz erloschen ist, zeigt folgende Stelle des urklassishen Constitutionnel: „Die romantische Literatur hat durch die Bemühungen des „Journal des Déhats‘/ und einiger anderer periodischen Lärmblaser cinen Augen- blik cie Oberhand gehabt. Aber jeßt krümmt sie sich im Tos deskampfe. Die Wahl des Herrn Victor Hugo, von der man glaubte, daß sie ihr wieder aufhelfen würde, hat ihr den Todet- stoß gegeben. Der ehrenwerthe Reziptèendariüs hat seine Fahne an der Thür des Instituts stehen lassen, und. durch cin bedeu- tunasvolles Schweigen, sich in diesem kritischen und feierlichen Augenblicke von einer Sekte losgesagt, welche alle ihre Hoffnun- gen auf ihn sclhte. Sie hat feinen Führer mehr, und um uns eines Lieblingéausdruks des Herrn Victor Hugo zu bedienen, sie is jeßt enthauptei. Die stärkste galvanische Säuie würde sie nicht wieder in Bewegung seben kônnen. So ist also Herr Vic- tor Huao zu seinen ersten Neigungen, zu seiner ruhmvollen klas- sischen Jugend zurückgekehrt. Es ist ein Glück sür ihn und für die National-Literatur, welche sein Talent noch bereichern kann. Wir dürfen noch hoffen, ihn eines Tages als Mitglied der „So- cieté Racinienne‘/ zu sehen.“ /

Gestern war das Ministerrath abermals im Kriegs-Ministe- rium unter dem Präsidium des Marschall Soult versammelt.

Es scheint bestimmt, daß der Mar)ichall Soult zwei Wochen auf dem Lande zubringen wird, Es würde indeß nicht, wie es

anfangs geheißen, taats-Secretair ernannt werden

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as Ministerium den Didier'schen

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sür die Dauer jener Abwesenheit ein Unt:r-

Fs ist lange darúber hin und her geredet worden , 09 Prozeß vor den ‘PairÒ- f bringen werde. Wie es scheint, war dasselbe auch dazu

ntscHlossen, und man behauptet, daß die betressende Ordonna!:z

schon erschienen seyn würde, faiten erhoben hätten Fn:shluß wieder aufzugeben

wenn sich nicht plöblih Schwie l_- welche das Ministerium vermocht, leer Viele Pairs sollen nämlich ihre U! s

zufriedenheit über due Menge der politischen Prozesse zu erfennen gegeben haben, die vor ihr Forum gezogen würden.

iren die Flotte in ciner Stärke von

Aus Toulon ist hier die Nachricht eingegangel das am

2 Linienschiffen unter deut

5 Befehlen des Admiral Hugon aus dem dortigen Hafen ausge:

{

tigkeit b Januar diejes Jahres begonnen wurde,

nonen. E eine Maschine von 450 Pferdekrafc erforderlich, welche_ täglich 5!

Dampfschifffahrt erbauen, die Zahl der

aufen ist. A | L a An Rochefort werden die C chff}sbautcn mit großer T här cicieben. Die Dampfsfregatite „Gomer““, deren Bau inm wird baid rom Stapel

gelassen, wenn die Maschinen zeitig ge!11g cintreffen. Dieselbe

hat so ziemlich die Ausdehnung eines Linienschisses von 71 Ka-

um diese ungeheure Masse in Bewegung zu seben, ist

Tonnen Steinkohlen verbraucht. Sodann will man noch À grofie Packetbôte, ebenfalls von 450 Pferdekraft für die transatlanti\che Dampffregatten soll auf

0 gebracht werden

Aus Bellegarde wird gemcldet, dap dasclbst cine Koms-

mission von Jngenieuren angekoramen und die Vorarbeiten zur Verstopfung des Rhone und zur Anlegung nals begonne!!, zu machen

var erklärt | U N a Unter den gegenwärtigen Umständen wird cs indeß sehr sraglic

cincs Ableitungs. Ka! um den Fluß auf seinem ganzen Laufe \chissbar Die Kommission hat das Unternehmen füc ausführ: Die Kosten würden sich auf 21/, Million belaufen.

(eyn, ob diese Summe bewilligt werden wird. _ i d “Briefe aus Tunis rühmen die Freigebigkeit des Chevalicr Raffo, Ministers der auswärtigen Angelegenheiten des Bey , ge: gen die katholische Mission. Beim Tode seiner Frau \chickte ex ihr 3400 Piaster. Ferner erwirkte er vom B-:y die Schenkung

eines Plaßes im Sfax zur Errichtung ciner Kirche und eines

i

Monthyomchen Preise

Hospiciums und steuerte zu diejem Bau felbst noch 2000 Pia- ster bei. : S Die Sentinelle de Bayonne meldet, daß der Karlistische General José Maria Arroys und der Oberst Juan Perez Ar: auelles am Vten d. zu Urcuit arretirt, und nach Bayonne ins Gefängniß abgeführt worden.

Die Aufnahme des Herrn von St. Aulaire in die Akademie it auf den 1. Juli verschoben worden, wegen ciner Unpäßlichkeit Herrn Rogers, der ihm antworten jollte Die Aufnahme des Herrn Ancelot findet am §ten statt. Am lTten hält die Akade mie ihre Jahres - Sibung zur Vertheilung der poetischen und

An ter Bdrse waren heute die

BZdrse vom 12. Juni : i Man verbreitete

Französischen Renten neuerdings angeboten

| das Gerücht, daß das neue Anlehen sofort in 3proc. Nente ne-

gozirr werden wúrde. Dasselbe würde in dreißig Jahren und in Serien zurückgezahlt werden. Der Negotiationspreis soll §0 sevn. In Eisenbahn-Actien, welche in den le6ten Tagen gesuchter waren, zeigte sich heute feine günstige Stimmung; die Preise wichen

| einigecmaßen.

| von Dalmatien nach Turin abgegangen seyn soll

x Paris, 12. Juni. Man erhält heute Aufschlüsse über die telegraphische Depesche, welche am Sonntag an den Marquis Diese Auf- {chlü}e lauten allerdings wahrscheinlicher, als Alles, was man zu- erst in diplomatischen Zirkeln in dieser Beziehung angab. Die

| Depesche soll nicht dem Marquis die Wiener Ge‘andtschaft angc- | tragen, sondern ihn selbst hierher beschieden haben, und zwar auf

Rerlangen seines Vaters. Der alte Marschall nämlich war an demselben Tage wirklich sehr krank geworden, und dann ist ihm (ein Sohn überhaupt ein Hauptrathgeber und ein Hauptbeistand in allen politischen Schwierigkeiten Nun versichert man auch hiec mit Bestimmtheit, daß der Marguis von Dalmatien der Nachfolger des Herrn von Sainte-Aulaire in Wien werden wird,

| aber dieser Posten sey ihm schon vor der lebten ministeriellen

Krisis bestimmt gewesen, und würde er jeßt denselben nicht erhas-

| ten, so wáre dies vielmehr die Folge der Kommentare, welche die

| sion gestanden hätte.

Journale am Schluß dieser Krisis über die Verbindung gemacht haben, in der diese Ernennung mit der Zurücnahme der Demis: Dessenungeachtet ist ein großer Sturm in der Presse vorherzusehen, wenn erst die Ernennung des Marquis

| von Dalmatien zum Gesandten in Wien \drmlich bekannt seyn wird.

Alle bedeutende und vernünstig denkende Männer tadeln schr die Redaction der „Revue de Paris‘, daß sie sich von der Cam- meraderie des Herrn Alfred de Musset habe bestimmen lassen,

| einen Cowmentar zu dem vielbesprochenen Rheinliede aufzunehmen. | Es könnte dies, meinen ste, leicht in Deutschland bei empfindlichen G -:- | müthern eine Art von Mißton in die schdne Stimmung werfen, welcher

í

| | | | |

| die Friedens-Marseillaise des Herrn von Lamartine eben erst einen

so dichterishen Ausdruck gegeben Doch glaubt man, daß der aufgeklärtere Theil von Deutschland solch vereinzelte Ausbrüche

| des alten Uebermuths súr das nehmen wird, was sie sind, für

isolirte Prahlerci junger Leute von wenig Konsequenz.

Großbricanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Sikbung vom 11. Juni. (B. H.) Die Bill wegen Befähizung der Juden zu Uebernahme von Munizipal-Aemtern, indem bei ihnen cine Declaration statt des von den Christen geforderten Eides als genügend erklärt werden soll, wurde bei der dritten Verlesung mit 98 gegen 64 Stimmen verworfen. Die Bisch dfe erklärten sich hauptsächlich aus dem Grunde gegen die Bill, weil die Ju- den Christus für einen Betrüger hielten, die weltlichen Tory-Lords, weil se in der Bill den ersten Schritt zur Zulassung der Juden ins Parlament schen wollten, Die von Lord Brougham cin