1841 / 177 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Oh ca miar eger ea enne

gedehnteren Grundlagen zu errichten und bedeutende Männer aller Meinungen dazu heranzuziehen. Herr Guizot, dem man dies Projekt mittheilte, hat es jedoch mit der Zurückhaltung, die seine offizielle Stellung ihm aufzuerlegen schien, gutgeheißen. Es würde ziemlich s{wierig seyn, gegenwärtig den Zweck des Comité’s und die Folgen seiner Bemühungen anzugeben. Man scheint indeß das frühere Verfahren, welches die Emancipation Griechenlands herbeiführte, befolgen zu wollen. Man wird zu- erst durch Manifeste, durch Flugschriften, durch die Journale agiren, sowohl, um das Interesse für die Sache in Frankreich zu erregen, als um den Muth der Jnsurgenten aufrecht zu er- halten und sie auf das vorzubereiten, was man die Emanci- pation nennt, die politische und religióse Emancipation. Dies sind die Worte des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten, der niht will, daß man zur Jnsurrection antreibe. Sobald in- deß die Bewegung der Christen Konsistenz gewonnen hat, und sobald das Interesse dafúr in Frankreich erregt worden ist, so werden auch den mündlichen Demonstrationen die Subscriptionen folgen und die Regierung scheint nicht abgeneigt zu seyn, dem Comité finanzielle Hülfsmittel zur Verfügung zu stellen.

Das Comité hat bereits ein Manifest entworfen , worin die Doktrinen von 1789 mit den christlichen Prinzipien verschmolzen und die Erinnerungen an den heiligen Ludwig mit der Wirkung der gegenwärtigen Zeit vermischt worden sind. Unbestimmt in seinen Ausdrücken ist dies Aktenstück absichtlich so abgefaßt wor- den, wie alle der Art, nämlich so, daß man nicht gleich den Zweck angiebt, den man sich eigentlich vorgeseßt hat. Die Zu kunft wird dieses Dunkel zerstreuen und dem Comité wahrschein lich flarere Jnspirationen eingeben. Sein Kreuzzug, wie es ihn jelbst nennt, ist Úbrigens vor allen Dingen ein evangelischer und intellektueller; es handelt sich darum , das Interesse der Französischen Nation für die Christen im Orient zu erre gen. Weiter geht man nicht. Wenn man indeß nur ein wenig darüber nachdenkt, so wird man ein\chen, daß man dabei nicht stehen bleiben fann, namentlich, wenn man der aufgestellten Analogie treu bleiben will. Wi; sprechen von der Griechischen Insurrection. Zuerst waren es Manifeste, Wünsche und nichts weiter; dann famen die Subscriptionen, die Sendungen von Waffen und Kriegs-Material aller Art und endlich, um das Werk zu krônen, die bewaffnete Jntervention Und doch hatte dies Alles mit Comité's begonnen Das Pre blem ist heut zu Tage allerdings vetwickelter; es schließt die Eristenz des Osmanischen Reiches jelbst in si{ch; auch sind die Interessen der verschiedenen Mächte weit wichtiger und entgegen geleßter, als zu einer anderen Zeit : endlich steht Frankreich in der orientalischen Frage ein &

dann

vegengewicht gegenüber, das zur Zeit dei Bildung des Königreichs Griechenland nicht vorhanden war

Wie dem auch sey, die Jnsurrection der Christen erscheint dem Kabinet als ein glückliches Ereigniß. Es legt demselben eine große Wichtigkeit bei und die mysteridse Sendung des Herrn Piscatory, Mitglieds der Deputirten Kammer, hat wahrscheinlich keinen anderen Zweck, als die Dinge in der Nähe und mit den Augen eines dabei Zitkere\iirten zu betrachten. Das Comité, welches die Emancipation predigen und damit endigen wird, sie durch materielle Mittel zu begünstigen, wird qus demselben Grunde die Unterstüßung der Regierung erhalten. Die christ lichen Völkerschaften werden auch ihrerseits erkenntlich seyn und wenn eine bewaffnete Hülfsmacht nôthig seyn sollte, so roûrde Frankreich sicherlih den Vorzug erhalten.

Dies sind die Grundzüge eines Projekts, das noch keines weges reif ist; dies die Hoffnungen des neuen Comités, welches sich bildet und das es nicht an Thätigkeit bei einer Frage wird feh lassen, wobei Politik und Religion eine so bedeutende Rolle spielen

Wo LEtanlen und FLland

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus.

vom 21. Juni. Jn dieser Sivung erhielt noch eine Bil die Kriminal-Justiz, nachdem ein auf lokale Verhältnisse der Manchester bezügliches, von der Opposition beantragtes Amende ment, dessea eigentliche Bedeutung aus den Blättern nicht zu er sehen ist, mit 70 geaen 36 Stimmen dutchgegangen war, die dritte Lesung, und durch eine Kommissiot wVutde dann 148 Bi

die Königl. Zustimmung ertheilt, einer größeren Anzahl, als je

mals auf einmal sanctionirt worden. | |

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Unterhaus. Sißung vom 2| Juni. Herr Waklepy vet anlaßte wieder eine Diskussion über diè neulich [chon einmal zu Sprache gekommene, von einem gewissen Warner erfundene Krieas Maschine, die angeblich von so furchtbar verheerender Wirkuna sey! joll. Er beantragte die Vorlegung der auf diese Sache bezü lichen Korrespondenz zwischen Lord Melbourne und Herrn Warne1 und rügte dabei die Nachlässigkeit, mit der die Sache hauptsäch lih von Seiten der Admiralität, der die Berichterstattung über kragen wurde, behandelt worden sey. Er behauptete zugleich, eine sremde Macht habe Herrn Warner 300,000 Pfd. für seine Erfindung geboten. Lord J. Ru sell widerseßte sich der Vorle: gung der Korrespondenz und meinte, es sey zweckmäßiger, die Sache nochmals von kompetenten Individuen behandeln zu lassen; Übrigens habe Sir W. Parker, einer der Lords der Admiralität, mit Herrn Warner unterhandelt, und die Unterhandlungen seyen nur daran gescheitert, daß der Leßtere das Geheimniß selbst fúr sich behalten und es der Regierung nur dienstbar machen wolle. Herr Wakley fügte sich darauf, nach einigen Bemerkungen an- derer Mitglieder, in den Wunsch Lord John Russell's und nahm las Motion „Zurück. Vor dem Schlusse der Sibung stattete

ord John Russell noch über die von der Königin in Betresf der |ogenannten Dänischen Forderungen ertheilte Antwort Be richt ab; sie lautet dahin, daß die Königin die Ansprüche de betreffenden Britischen Unterthanen befriediae lle, sobald das Parlament ñe dazu n Len S) vesrie igen volle, o ald das ; ) and seße. (Hört, hört!)

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Ju U Da ; ais: Ma ie e dluß:Sißung vom 22. R an dem für die Parlaments - Prorogirung festgesebten Tage, hatte sich {on frúhzeitig eine große Menschen: masse in den Parks, und von den Horse-Guards an Whitehall entlang, die Parlaments- Straße hinab bis zum Eingange des Oberhauses versammelt. Die Aufregung, welche am Vokrabênd der neuen Wahlen unter dem Volke herrscht, zog eine größere Menge als sonst zu dieser Feierlichkeit herbei, die durch das schönste Wetter begünstigt wurde. Um halb 2 Uhr verließ dev Königliche Zua den Buckingham - Palast mit dem üblichen Ge- pránge. Die Königin war vom Prinzen Albrecht und den ver- schiedenen Beamten ihres Hofstaats begleitet. Ihre Majestät und der Prinz wurden unterweges vom Volke laut begrüßt und bei ihrer Ankunft im Oberhause ward eine Königliche Salve von 21 Ka- nonenschüssen abgefeuert. Bei ihrem Eintritt wurde die Königin vom Lord-Kanzler, von Lord Melbourne und den anderen ho- hen Staatsbeamten empfangen. Nach Anlegung der Robe be- gab sih Jhre Majestät in den Sibungssaal des Oberhauses, der einen sehr glänzenden Anblick darbot, da die Zuschauer haupt-

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| sächlich aus reich geschmüdckten Damen bestanden. Die Königin

| hieß Ihre Herrlichkeiten sich niederseßben, und der Ceremonien-

meifter wurde abgeschickt, um die Mitglieder des Unterhauses an die Barre zu laden. Als die Gemeinen, den Sprecher an ihrer Spike, erschienen waren, hielt dieser eine Anrede an Ihre Ma- jestät, in welcher die Ergebnisse der Session resumirt waren, und die mit der Bitte s{loß, daß Jhre Majestät der Subsidien-Bill ihre Zustimmung geben möôge. Die Königin genehmigte diese und noch einige andere Bills und verlas dann vom Throne mit lauter, fester Stimme folgende Schluß - Rede : „Mylords und Herren!

__ Nach reiflicher Erwägung des gegenwärtigen Zustandes der öffentlichen Angelegenheiten bin Jch zu dem Entschlusse gekom- men, das Parlament zu prorogiren, um es sodann unverzüglich aufzulösen. E

Die hohe (paramoun!] Wichtigkeit des Handels und der In- dustrie des Landes und Meín eifriger Wunsch , die Erfordernisse des öffentlichen Dienstes auf die für das Gemeinwesen am we- mgsten drückende Art herbeigeschafft zu sehen, hat Mich bewogen, zu dem Mir von der Verfassung verliehenen Mittel zu greifen, um die Ansichten Meines Volkes in Bezug auf Gegenstände, welche sein Wohhlergehen so innig berühren, in Erfahrung zu bringen. i

Ich hege die Hoffnung, daß ein neues Parlament, welches “5h vhne Verzug einberufen lassen werde, die Kraft haben wird, die Förderung der dffentlichen Geschäfte zu erleichtern und Spal {ungen zu beseitigen, die einer stätigen Politik und nüßlichen Ge jeßgebung verderblich in den Weg treten.“ :

,„Derren vom Hause der Gemeinen !

Jch danke Jhnen für die Bereitwilligkeit, mit welcher Sie die für die Civil- und Militair-Einrichtung nöthigen Geld-Sum men votirt haben.“

¿Mylords und Herren!

Indem Jch Meine Prärogative zur Ausübung bringe, kann „J einen anderen Zweck haben, als den, die Rechte Meiner nterthanen sicher zu stellen und ihre Interessen zu fórdern, und

1 h erwarte von der Mitwirkung Meines Parlamentes und von

n loyalen Eifer Meines Volkes, daß sie Mich bei der Ergrei fung von Maßregeln unterstüßen werden, welche ndôthig sind, da- mit diejes Land den hohen Rang unter den Nationen der Welt behaupte, den die göôttlihe Vorsehung in ihrer Huld ihm an

gewiesen.““

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Juni. Die ministeriellen Blätter geben jebt

Bericht über die bevorstehenden Ministerial: Veränderungen. Die wichtigste ist, daß der General Prokurator Sir John Campbell als Lord-Kanzler von Jrland an Lord Plun fett's Stelle tritt und zum Pair erhoben wird: Sir George Grey ist zum Kanzler des Herzogthums Lancaster ausersehen und soll einen Siß im Kabinette erhalten. Herr Charles Buller endlich wird Secretair der Ostindischen Kontrolle. Die übrigen Verän- derungen sind son aus früheren Mittheilungen ministerieller Blätter bekannt. {

London, 22 etnen ergänzenden

Herr More O'Ferral nämlich wird Schabamts Decretair an die Stelle des Herrn Gordon, und Herr Parker folgt jenem als Admiralitáts Secretair; Herr E. J. Stanley wird Zahlmeister der Armee an der Stelle von Parnell, der sich aus dem Parlamente zurückzieht, und die Stelle des Herrn Stanley, als einer der Secretaire der Schaßkammer, erhält Herr Le Mar chant.

Nachrichten aus Buenos-Ayres bis zum 27. März geben eine günstige Schilderung von den Verhältnissen dieser Republik seit dem Abschluß des Friedens mit Frankreich. Die Mational Flotille war bemannt und bereit, gegen Montevideo zu operiren. 7 ßte 24 Kanonen führt, und sie war im Begriff abznsegeln, um das Geschwader Don Fructuoso Ribera aufzusuchen, welches sich zu Kolonia be finden sollte.

Die über Jamaika eingegangenen Nachrichten aus Neu-Gr nada lauten fortwährend ungúnstig, und man glaubt allgemei daß die Regierung von Bogota außer Stande seyn wird, ‘ufstand zu dämpfen

Die Proclamation, welche das Parlament auflôsen soll, ver \pricht der heutige Globe in einer zweiten Ausgabe seines Blat tes mitzutheilen

Die Blätter sind fortwährend mit einer Menge vdôn Berich ten über die Vorbereitungen zu den Wahlen angefüllt. Lord Palmerston hat sich den Wählern von Tiverton vorgestellt

Um hiesigen Geldmarkt hat sich in den leßten Tagen we nig verändert, doch scheint es im Waarenhandel etwas besse1 hen zu wollen. Die Fonds sind im Steigen, und man erwartet, daß die Consols vor der Zahlung der Dividenden auf 90 fommen werden.

Jn Woolwich ist dieser Tage der „„Trafalgar““, e {i} von 120 Kanonen, mi lassen worden.

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Sle bestand aus 6 Schiffen, wovon das größt

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in Linien großer Feierlichkeit vom Stapel ge

London, 22. Juni. Heute tird das ‘Parlament, wel ches sich bereits selbst verabschiedet hat, formell von Jhrer Ma- jestät in eigener Person verabschiedet. Die Auflösung (welche, da es doch immer eine ungnádige Handlung ist, nie von dem Monarchen in Person stattfindet) wird dann in dem nächsten Regierungs-Blatte (the Gazette) wahrscheinlich künftigen Frei tag in der Gestalt einer Proclamation erscheinen, und zu gleich auch der Befehl zur Erwählung der neuen Mitglieder des Unterhauses und der Vertreter des Schottischen Adels im Ober hause. Die Rundschreiben (writs) an die einzelnen Beamten, welche in den verschiedenen Wahlbezirken mit der Leitung der Wahlen beauftragt sind, liegen bereit und werden an demselben Tage auf einmal mit der Post abgeschickt werden. Jn diesen, so wie in der allgemeinen Aufforderung, ist zwar immer die Zeit bestimmt, wann die Wahlen beendigt seyn müssen; aber binnen derselben steht es jedem der besagten Beamten frei, irgend einen beliebigen Tag festzusezen. Jn der Regel läßt man sie in den größeren Städten ohne Verzug stattfinden, weil man natürlich in denselben begierig ist, die Gährung, welche bei E wichtigen Gelegenheit unter einer gedrängt lebenden Be- vôlkerung unvermeidlich ist, so bald wie möglich ein Ende zu machen. Besonders is es in der Londoner Altstadt (City) zum Gebrauch geworden, feinen Tag zu verlieren, und so die erste zu seyn, welche dem Lande den Zustand ihrer politischen Parteien durch das Resultat ihrer Wahlen kundgiebt. Man will, daß dieselben einen bedeutenden Einfluß auf die übri- gen Theile des Landes haben soll, was ih jedo sehr bezweifle. enn außer den politischen Rücksichten, welche das Land in Bewegung seßen, kömmt die jedesmalige drtliche Entschei- dung auf hundert andere Dinge an, auf welche die Hauptstadt keinen Einfluß üben kann. Wie viel hängt da nicht von der Anzahl der Wähler und den Verhältnissen der Einzelnen ab, wie viele werden durch ihre besonderen Beziehungen zu einzelnen Personen, Corporationen oder selbst Klassen, in Furcht gehalten oder gar

durch Drohungen eingeshüchtert, wie Viele durch glänzende Ver | E y

| daß sie gegen ihre bekannten Ueberzeugungen stimmen, oder | wenigstens neutral verhalten!

| schickélihkeit seiner Agenten ab! Wie viel mehr noch von örtlé

chen Interessen, welche sh eben mit den Dingen kreuzen, die

in dem Augenblicke die“ Nation im Allgemeinen zu beschäftigen scheinen. Besonders nun im je6igen Momente. i Die Tories (oder, wie sie sich lieber nennen, die Konservativen, als ob nur der zu erhalten wisse, welcher Alles beim Alten lassen möchte) sind über den einen Punkt einverstanden, daß man, durch welches Mittel es sey, die Whigs vom Ruder vertreiben müsse Ihre Partei, welche zur Zeit der Reform-Bill so sehr herabge- fommen war, ist hôchst zahlreih. Was zu jener Zeit ihr wider- fahren war, widerfährt jebt den Whigs, und zwar hauptsächlich aus demjelben Grunde, daß sie viele Jahre im Amte gewesen, und Millionen, die sich unbehaglich fühlen, in einer neuen Ver waltung einen neuen Ziehungscag haben möchten, wo ein Jeder, ivo nicht das große Loos, doch irgend einen Gewinn für sich er wartet Natúrlich kann keine Regierung alle die Erwartungen befriedigen, die man von ihr hegt; aber die Whigs hatten noch bejonders mit dem Mißstande zu fämpfen, daß sie während der vielen Jahre, wo sie sich in der Opposition befanden, die Wortführer aller Unzufriedenen gewesen, und als solche zu all gemeinen Erwartungen Anlaß gegeben hatten, die sie nie erfüllen konnten. Da sie die Tories genöthigt hatten, allmälig die Steuern um viele Millionen zu vermindern, so blieb ihnen verhältnißmäßig we nig mehr zu erlassen úbrig, und die Steuerpflichtigen fanden sich unter ihrer Verwaltung um wenig gebessert. Jn der Rechtépflege ver mochten sie, der Masse der Anwalde und Advokaten gegenüber deren Einfluß besonders bei den hdheren Ständen so mächtig ist leisten. Handel und Gewerbe mußten ren alten Fesseln bleiben. Die Nonconformisten, welche sich von dem Uebergewicht der Staatskirche und besonders von der Kll'chensteuer befreit zu sehen hofften, sahen sich getäuscht, indem die Angriffe, welche auf die Kirche gemacht wurden, derselben ja nur einen neuen Aufschwung gaben. Und wenn auch mittelst dei Whigs viele Hunderttausende das Wahlrecht für Parlaments Mitglieder und Stadträthe erlangt haben, so sind doch Millio nen da, welche ebenfalls auf dessen Erlangung gerechnet hatten und die es nicht bekommen. l dieses hat den Eifer ihrer sonstigen Anhänger er- es sle nicht in bittere Gegner umgewandelt hat diejes aber bei so Vielen der Fall is, dene! genug geleistet, haben sie sich auch sehr viele Feinde emac nach denen sie zu viel gethan. Geistlichkeit, Rechts Et

nichts Bedeutendes zu

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gelehrte, Monopolisten jeder Art, deren Vorrechte sie verle zU verleßen gesucht, oder die da fürchten, daß die Reihe früher oder später an sie kommen würde, von allem diesen, wo sie nicht schon früher Tories waren, haben sich die meisten von ihnen ab und diesen zugewandt Wenn nun gleich auch durch die neul chen Vorschläge der Minister viele von ihren alten Freunden ít den Städten sih mit erneuertem Eifer für sie erhoben, und manche aus Gegnern aufs neue zu ihren Anhängern geworden sind, so haben sie doch durch eben diese Vorschläge auch wieder viele Freund in denselben eingebüßt, und die Gutsherren und Pächter (auße denen, welche aus Partei-Anhänglichkeit ihr persönliches Interesse aus den Augen seßen), haben sich in Masse von ihnen gewandt Ja selbst gar manche von denen, die ihnen dem Anscheine nach treu geblieben, sähen es gewiß lieber, wenn sie vom Amte vertrie ben und hierdurch vielleicht die ihnen so schreckhafte Veränderun; in den Getraidegeseßen verhindert würde. Dieses scheint mir of fenbar der Fall mit den meisten von den 15 Vertretern von Graf schaften, welche ohne auch nur einen Versuch zu wagen, freiwil lig zurückgetreten sind, und die Vertretung Tories úberlassen Man weiß ja welchen Einfluß die Gutsherren bei den Pächtern haben; und wenn es den reiche! Wighs wirklich darum z1 thun gewesen wäre, so hätten sich mehrere von diesen Graf- schaften müssen retten lassen. Die Handels-Monopolisten gehen osener zu Werke. Vor ein paar Tagen hatte die Rhedergesell- schaft in London eine Zusammenkunft, wo ihr von ihrem Aus \husse ein Bericht vorgelegt wurde, den sie einmüthig billigt Jn diesem aber wurde thi bewiesen, daß die Verminde rung der Zölle von Holz und Zucker den En(lischen Rhedern zu Grunde richten müsse, da solcher nicht mit weit wohlfeiler gebau ten und bemannten Schiffen zu konkurriren vermöchte. Det Ausschuß habe sich demnach mit allen anderen, deren Vortheile bedroht wären, in Verbindung geseßt, nämlich dem Landbau Bet ein, dem Westindischen Verein, der Kanadischen Gesellschaft U S 3

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und vereint hosse man den angedrohten Veränderungen widerstehen zu können.

Dieses sind aber immer noch nicht alle Verbündeten dev Tories. Der sogenannte Protestantische Verein war frei lich immer nur eine Art von Tory - Freicorps, welches, ohn die Häupter der Partei zu etwas zu verpflichten, alle dieje nigen für dieselben zu gewinnen suchten, welche die Katholiken mehr hassen oder fürchten, als sie die Sache des Fortschritts lie ben. Hiermit hat er besonders bei den Methodisten Eingang gefunden, und arbeitet jeßt aus Leibeskräften, diesen Haß oder diese Furcht úber alle andere Regungen, selbs die der drückénd sten fleischlichen Noth, zu erheben. Dann wieder die Gegner des Armengesebes, nicht die Armen selbst, welche sich am meisten zu beklagen hätten, die aber feine Wahlstimmen haben, sondern die vielen Tausende, die durch die unbeaufsichtigte Vertheilung _ dei Armensteuer auf Kosten ihrer Nachbarn sih Ansehen und Han dels-Vortheile zu verschaffen gewußt, oder die als Krämer, Wir; the und dergleichen sich von der Einnahme bereicherten, die sie von den Armen hatten, als diese nah der alten Methode wöchent- lich von der Gemeinde Geld-Unterstüßbung erhielten. Und obgleich die Tories die Einführung des neuen Geseßes aufs kfräftigste unterstüßten, und sowohl Peel als Wellington feierlichst erklärt haben, daß an eine Rückkehr zum alten System nicht zu denken, so hat doch die Partei bei den Feinden des neuen Systems die Meinung zu erregen gewußt, sie werde dennoch die Rückkehr zu jenem verderblichen System bewirken ; eben so wie manche Pro- testantische Fanatiker glauben, sie würden das Emancépations-Ge- seß widerrufen, und die Katholiken wieder in die alten Fesseln s{chmieden; und überhaupt die meisten, welche ehemals ein Vor- recht gehabt, es von ihnen zurückerwarten, und die, welche der- gleichen noch haben, sich unter ihnen gesichert wähnen.

Und dennoch giebt es unter den Unterstüßern der Partei, und zwar unter den aufgeklärtesten und reichsten der Mittelklassen gar manche, die von der Macht und Geschicklichkeit derTories nur wirksa mere Reformen erwarten als die Whigs bei dem fast unüberwindli- chen Widerstande, den ihnen das Oberhaus entgegengeseßt, durchzu- seben vermöchten! Bei diesen ist die vorgeschlagene Veränderung in dem Getraide-Geseßbe, so wie die Ermäßigung der Zölle ein unerläßliches Bedürfniß; und sie erklären unverholen, daß sie nicht in diesem Augenblick darauf bestehen, weil die Whigs die

sprehungen und unmittelbare Bestechungen gewonnen un

| igte! 1 Wie viel hängt da von der Per- | sônlichfeit des Kandidaten, dem Eifer seines Comité, der Ge-

Vorschläge nur gemacht um ihre sinkende Popularírät zu erneuern,

und sich am Ruder zu erhalten. e ; E

Sie sehen also offenbar, daß eine große Wahrschein- lihfelt vorhanden ist, daß die Tories eine Mehrheit er- halten, beträchtlich genug, um ihre Gegner vom Ruder zu | vertreiben, weil es sih hier von bloßen Negationen handelt. Aber aus dem Gesagten (und i bin gewiß, ih habe nichts über- trieben, ja wohl noch manche Angaben um nicht zu weitläuftig zu werden zurückgehalten, welche das Buntscheige der Partei noch offen- | barer gemacht hätte) geht auch hervor, daß, wenn es einmal ans Positive | käme, wenn Peel zeigen soll, wie er Kirchen-, Schul- und Ar- menwesen, Finanzen und Handel zu verwalten und zu leiten ge denft, wie er mit den Katholiken in Jrland, mit den Noncon formisten in England zu verfahren gedenkt, dann fommen die Schwierigkeiten; und wenn ihm nicht die Whigs, wie sie schon ehemals gethan, zu Húlfe kommen und ihn in den Stand seben, seine liberalen Maßregeln durchzuseßen, so geht seine Ver waltung in kurzem in sich selbst zu Grunde.

Die Whigs scheinen fürs erste wenig Hoffnung zu haben, ihre Stellung behaupten zu kdnnen, welches unter anderen auch daraus er hellt, daß die Minister in aller Eile den alten Kanzler von Jrland gend thigt haben, seine Stelle niederzulegen, damit sie noch Sir John | Campbel, ihren bisherigen General-Prokurator, vor ihrem Abgang | an dieselbe bringen konnten. Ihre Bedeutsamkeit aber wird sich | erst zeigen, wenn sie in der Opposition sind. Denn während | die Torie - Opposition mit Ausnahme von Stan- | ley's Vorschlag wegen der Registration der Wähler in Jr land, sih nur immer darauf beschränken mußte, sch{ch der ministeriellen Vorschlägen widerseßen; werden jene eine Menge | Vorschläge zu machen ha die den bedrúcten Fabrifkklassen be- | sonders neue Hoffnungen geben, durch sie Erleichterung zu erhalten. Wenn demnach nicht eine Vereinigung der Parteien stattfindet, |

| r heftiger werden, selb die Namen Whigs |

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so und Tories müssen ve und Stadt und monopolisten und 2 treten, bis die ‘Partei der Aristokratie, wenn sie k man sich jeßt begnúgen gehabt dieses in einer Rede an Kandidat

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jens und der daranstoßenden Gebäude bedeckte, ät leb hafteste Theilnahme, und auch der Schloßplaß nebst den angrän zenden Straßen und Häusern war mit Zuschauern angefüllt. Die Feierlichkeit ging ganz nach dem Ceremonétel vot sich, mit det alleinigen Abänderung, daß die versammelten Bärger-Repräsentan ten, mit dem Ober-Präsidenten an der Sx he Paar zu erst am Landungsplaße begrüßten Fahrt durch den Hafen waren die festlich flaggenden Schiffe mit Zuschauern dicht beseßt, deren Jubel ihre lebhafte Theilnahme an dem Feste des Tages bezeugte. Des Volkes Jubel im Verein mit dem Donner der Kanonen, die vollen Klänge der Kirchenglocken Musik bildeten feierliches Ganze von ergreifen er Wirkung. Das Herz der Hauptstadt empfing : Reiches junge Tochter mit lebendigen Schlägen es war nicht ‘ine Außengránze , die Kronprinzessin zuerst den Dänischen Boden betrat; schon ihr erster Schritt führte sie auf einen erhöh- en Plaß, wohin sie in die Mitte eines treuen Volkes berufen T Se. Königl. Hoheit der Kronprinz, in Admirals-Uniform, zeigte sich während des ganzen Zuges auf dem hervorragaendsten Punkte des Dampsschisses. Schon bei der Zollbude und der lan gen Linie ivard der Zug von einer jubelnden Menge etnpfangen. Die zahlreichen Handels- und Kriegsschiffe im Hafen waren sämmtlich mit Zuschauern angefüllt. Aber am impojantesten war der Moment, als das Dampfschiff von dem festlich geschmückten rarjensplaß, wo das erste Musik-Corps den Zug empfangen hatte, sich längs der langen Reihe von Schiffen bei Knivvels Broe fortbewegte, und die jubelnden Seeleute auf den Masten und in den Mastkörben, Gammelholm und den vollgepfropften Tribünen gegenüber, die selbst auf dem platten Dache der Kapelle der Holmskirche angebracht waren, vorbeifuhr, und darauf unter dem kräftig erschallenden Gruße von Hosmens Batterie in den Kanal beim Landungsplakze fortglitt. Die freundlichen Grüße der Kron prinzessin an die frohe und jubelnde Menge in den Masten und auf dem Decke der Schiffe und überall am Strande, rief auf dem Wasser und auf dem Lande lebhafte Ausbrüche der Freude aus den dichten Haufen des treuen Volkes hervor. Nachdem Jhre Königl. Hoheiten auf die im Ceremoniel vorgeschriebene Weise im Schlosse angelangt waren, zeigten Sie Sich auf dem offenen Altan und wurden dort abermals mit einem allgemeinen

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und herzlichen Jubel empfangen, der durch freundliche und huld- | Dies die Hauptzüge der Feier |

reiche Grüße erwiedert wurde. des gestrigen Tages, die durch keine Unordnung und durch keinen

Unfall gestört ward. : __ Gestern Nachmittag hatte eine Deputation von der Univer- n Audienz bei Ihren Majestäten, um Allerhdchstdenselben in eranlassung der Vermählung Glück zu wünschen. Die Depus- der vier E As dem Rektor der Universität und den Dekanen lenberg, Scheel Gl Professoren, Konferenzrath Oersted, Hoh- Nu G atstath Bang und Sibbern. onntage den 27sten wird die Akademie zu Sorde die

Vermählung des Kronpr Bes, i * priínze , e e Se Teer worauf ein Ball folgen witd. l A L

A P Bundesstaaten. ugsvurg, 23. Juni. So eben ( Ihre M Au g, 23. Juni. angten ? Majestáte der König und die Königin von Bayern und adre Masesttt die Königin von Griechenland , Ihre Hoheit die Prinzessin Georg und Se. Durchlaucht der Prínz Georg von Sachsen-Altenburg,

ist nun, |

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Ihre Königl. Hoheiten Prinz Luitpold und Prinzessin Adelgunde, unter dem größten Jubel der hiesigen Einwohner hier an. Luxemburg, 21. Juni. Gestern Nachmittag um 3 Uhr ist Se. Majestät der König, begleitet vom Prinzen Alexander, aus Trier hier eingetroffen. Se. Majestät wurde von einer Eh- rengarde von Bürgern, bestehend aus 36 Mann zu Pferde und 80 Mann zu Fuß, unter dem Kommando des General-Prokura- tors Wilmar, feierlich empfangen. Auch die Preußischen litair-Behörden der Festung, so wie demnächst eine von dem Ks- nige der Franzosen gesandte Militair- Deputation, bestehend aus dem Kommandanten der Festung Meb, Genera Achart, und 23 Französischen Offizieren, begrüßten Se. Maj., während Höchstdies selben unter dem Donner der Kanonen, unter dem Geläute der Glocken und unter dem Jubelruf der Einwohner Jhren Einzug hielten. Abends war die Stadt glänzend erleuchtet und der Kö- nig, der durh die Straßen fuhr, wurde überc vom Volke mit BVivatruf aufgenommen. Heute wird ckr. Majestät eine große Parade der Königl. Preuß. Bundes-Garnison stattfinden

Karlsruhe, 22. Juni. (Oberd. Z b geordneten-Kammer.) Das Präsidium verlas ein Schreibe Abgeordneten Welcker, worin derselbe zu erkennen giebt er nicht wieder in der Kammer erscheinen könne wickelungen wegen der Urlaubsfrage auf entspre: [ôst seyen. Herr Schaaff bemerkte, daß di Geschäfts-Ordnung sey, wonach kein Abgeort wegbleiben dürfe, und beantragte, das Welcker darauf hin einladen, den erforde zuholen. Die Herren Bekk und Merk Antrag; Herr von Jb sein erklärte denselben für zu hart, und verlangte, daß man Herrn Welcker eine Frist von 14 Tagen einräume. Herr Sch aa ff machte bemerklich, wegen der Urlaubs geschichte hätte kein Abgeordneter fortzugehen brauchen; wenn Je mand glaube, der Feind sey im Anzug, so solle er auf dem Schlachtfelde bleiben. Nach langer Debatte wurde der Jbstein sche eAntrag zurückgezogen, der des Herrn Schaaff mit 26 gegen 24 Stimmen abgelehnt, und dafür nach dem Antrag des Herrn Möôrdes beschlossen, zur Tagesordnung überzugehen, ivogegen das Präsidium seinerseits Herrn Welcker das Geeianete notifiziren solle. Von den Herren Baumgärtner, Hoffmann, von Jbstein und Sanderwurde eine Reihe von Petitionen um Schub der einheimi chen Industrie, namentlich der Zucker- Jndustrie, Übergeben. Herr von Jbstein beklagte sich Über eine Maßregel des Ministeriums des N nern, welche verbiete, durch Gemeinde-Versammlungen Dank-Adre| jeu an die Kammer wegen ihres Beschlusses über die Urlaubsfrage ergehen zu lassen Bon der Regierungsbank wurde dagegen be inerkt, daß nach der Verfassung Beschwerden über Kränkung vei fassungsmäßiger Rechte nur dann vor die Kammer gehören, wenn vorher nachgewiesen worden, daß man sich vergeblich an

rlichen

unterstüßten

die geeigneten Landesstellen und schließlih das Staatsministerium habe. Nach langer Debatte ging, auf Antrag des die Kammer zur Tagesordnung über, da die gehörig konstatirt sey Die Wahl des Herrn

Abgeordneten von Konstanz, wurde für gültig erkannt.

geiwvendet

L É {l L. A. Z.) Die gestern stattgefundene Wien - Raaber Eisenbahn von Wien und in ihrer e bis Wiener- Neustadt über Lleganz und Großartigkeit.

M E L » Wak n Und wieder an die End

‘rôffnung

zen, bis jeßt vollendeten (

alle Erwartungen an Präcision , : | als 24 Trains gingen punkte und die Zwischenstationen , so daß von 7 als der ersten Abfahrt von Wien, bis § Uhr Abends, wo der leßte rúcfehrende Train abfuhr , fast jede halbe Stunde sch die Wagenzüge in Bewegung sebten und auf der Trace kreuzten Dessenungeachtet bezeichnete den erfreulichen Tag kein Unfall, außer einer unbedeutenden Stdrung, welche dem zweiten Train bei Hebendorf widerfuhr, wo sich der Damm etwas ge senkt hatte, und zugleih die Lokomotive durch ein Ver- sehen an Dampf verlor, so daß Wagenzug erst nach drittehalb Stunden in Baden ankommen konnte. Heute ist die Bahn auf diesem Gleise gesperrt, dúrfte aber schon morgen wie der hergestellt seyn. Der erste Train, welcher 5 Minuten nach 7 Uhr vom Bahnhofe abging, langte um § ; Uhr in Wiener Neustadt an, nachdem man 13 Minuten in der Station Mödd ling und 10 Minuten in Baden verweilt hatte. Die vergnú gungslustigen Bewohner Wiens, denen diese Eisenbahn eine reich und bequeme Gelegenheit zu Ausflúgen in die herrlichsten Um gebungen der Residenz gewährt, fanden sich natürlich, so wie Be wohner der anstoßenden Gegenden, in ungeheurer Zahl theils als Theilnehmer der Fahrt, theils als Zuschauer dabei ein Man schäßt die Zahl der Passagiere auf der Hin- und Rückfahrt über 12,000, und die Einnahme gegen §000 Fl. Conv.-M

Ara ana WVCOLgens,

diejer

Salt Modena, 16, Juni. Lord Holland, Großbritanischer Ge- sandter beim Großherzogl. Hofe von Toskana, hatte gestern die Ehre, unserem Herzog seine Beglaubigungsschreiben als bevoll mächtigter Minister auh beim hiesigen Hofe zu überreichen. Der Gesandte wurde demnächst auch Jhrer ajestät der Kaise rin von Oesterreich vorgestellt

Doe l4. Juni. Durch König

d. M. ist nun ein neues Ministerium eingeseßt worden. An der Spike des Ministerraths steht Herr Aguiar, der zugleich das Portefeuille des Ministeriums des Jnnern übernommen hat; das auswärtige Departement hat Herr R. F. Magalhaes erhalten, das Justiz-Ministerium Herr Costa Cabral, das Finanz-Ministe rium Herr Avila, das Kriegs-Ministerium der Graf von Villa Real und das Ministerium der Marine und der Kolonicen Herr Pestana. Der Herzog von Terceira ist Militair-Gouverneur von Lissabon und Don Carlos de Mascaranhas Kommandant der Munizipal-Garde geworden. Ueber die Grundsäße, nach wel- chen das neue Ministerium zu regieren gedenkt, hat der Con seils-Präsident in der Deputirten Kammer nur geäußert, daß diese hinlänglich befannt und die der großen Majorität der Kammer seyen. Die Opposition is indeß mit dieser Erklärung nicht zu- frieden gewesen, sondern hat den Premier-Minister genöthigt, die Maßregel des vorigen Ministeriums in Betreff der Milizen so- gleich zurückzunehmen, die denn auch entlassen worden sind. Man ist der Meinung, daß das neue Ministerium einen entschiedenen Chartistischen Charakter an sih trage. Es hat den von dem vo- rigen Finanz-Minister, Baron Tojal, mit den Tabacks-Pächtern abgeschlossenen Kontrakt behufs Zahlung der Dividende der aus- wärtigen Schuld genehmigt.

TUrlTEL Konstantinopel, 9. Juni. (L. A. Z.). Die Unruhen, welche in Bulgarien stattgefunden haben, veranlaßten den Sturz

Dekrete vom 9Mten

Lissabon,

des Griechischen Patriarchen zu Konstantinopel, der am 18. Mai wie der Großlogothet abgeseßt wurde. Herr Nikolaus Aristarchi, welcher den Titel Großlogothet führte und dieses Amt bekleidete (das ein geistliches ist und mit dem Patriärchat in Verbindung steht), behält jedoch seine Stelle als Kapon Hiaja des Fürsten der Walachei, die er inne hatte, und man hat ihm also nur den Titel Großlogothet und die Dekoration als solher abgenommen. Dieses Amt is ganz aufgehoben worden und existirt nicht mehr. Der Ferman an den Patriarchen, in welchem ihm seine Absebung angezeigt wurde, gab als Ursache seine Unfähigkeit und seinen Mangel an Erfahrung in den Geschäften an; auch erwähnte er die Entfernung des Erzbischofs von Nissa, dessen Abwesen- heit aus dieser Stadt die lebten Unordnungen zugeschrieben wer- den, die man zu beklagen hatte. Der Patriarch hatte aber meh- rere Bischöfe aus verschiedenen Provinzen hierher berufen. Diese Veränderung beweist jedoh, daß die Englische Partei den Sieg über die Russische davon getragen hat; denn Jedermann weiß, daß der Expatriarch dieser leßteren Partei angehsdrte, wie man auch weiß, daß es zwei Parteien giebt, die des Aristarhi und die des Fürsten von Samos, der zur Englischen Partei gehören soll, im Grund aber, wie man versichert, für die Jnteressen der Türkei ist. Die Englische Partei hat diesmal gesiegt, und ihrem Ein- flusse muß man die Absebung des Patriarchen zuschreiben. Auch ohnte der Fürst von Samos der Versammlung bei, welche den

triarchen zu wählen hatte, während Aristarchi den Be-

Pen

Juni. (A. Z.) Smyrnaer Blätter bringen ebung des neuen Aegypten betreffenden

dem Pascha darin alle seine Begehren zu entrichtenden Tributs dürften sich und der Pascha dürfte hierin wohl etwas 1 andern Punkten seyn. Zwei Misl- lionen dem Lande gezogen werden sollen, sind wirklich eine ungeheure Summe, und wenn wir auch 3 chtbare Land bei nur eíniger- maßen weiser, mäßiger und friedliher Regierung einen bedeutenden Ausshwung nehmen muß, so is doch ande- rerseits flar einleuchtend, daß eine solche Summe, jährlich der Circulation im Jnnern des Landes entzogen, nicht ohne nachtheilige Wirkung auf dessen finanzielle Verhältnisse bleiben Es ist daher schr zu wünschen, daß die Pforte sich in diesem Punkte nachgiebig zeige. Mehmed Alis Widerstand in dieser Hinsicht, sollte er vielleicht auh andere Motive haben, ist ganz gerecht. Würden ihm sonst seine bittersten Feinde je den Vorwurf machen können, er erschôpfe das Land für seine eigenen Zwecke? Kaum hat er die Kriegskosten vermindert, und seine Ausga- ben auf einen ermäßigten Fuß zurückgesebt, so müßte er auf Erhebung oon Geldern denken, von denen kein Para in das Land zurückfließt. Es werden nun eifrig Verhandlungen zwischen ihm und dem hier anwesenden Abgeordneten der Pforte, Saib Umhib Efendi, ge- ' Noch kennen wir das Resultat derselben nicht, aber \ viel scheint bestimmt zu seyn, daß Mehmed Ali gleich nach de- ren Beendigung, nämlich dieser Tage, eine Reise nah Kahira unternehmen wird, um sich dort neuerdings mit seinem Sohn Fbrahim über den Zukunft einzuschlagenden Weg zu be- rathen. Leßterer vor wenigen Tagen von einer kleinen Reise, administrative Zwecke hatte, aus

nachdem er vorher den berüch- den Lohn seiner Schandtha- Truppenbewegungen fahren nicht im ge-

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réckirche zu Halle bestimmte, vom Professor gemalte ld ist in den Räumen der Königl. Aka- demie der Künste Publikum gegen ein Entree von 5 Sgr Besten der dortigen Armen, vom 28. Juni an, auf Furze | [Cs von 11 i Uhr ausgestellt. ] Tieck, Vice-Direktor.

Hubner

zum Zeit in den T ap d YrIeodrIM

ebersicht der in Frankreich in Thätigkeit bdesindlihen Dampf-Maschinen.

Die Anwendung des Dampfes auf die Industrie und den Transport hat seit dem Jahre 1830 in Frankreich sehr beträchtlich zugenommen; in den leßten zehn Jahren hat sih dort die Zahl der in Thätigkeit befindlichen Maschin en mehr als vervierfacht. Vor dem Jahre 1830 gab es in Frankreich nur 543 Maschinen, zusammen von 8967 Pferdekraft; zu Ende des Jahres 1839 zählte man deren 2947 von 35,779 Pferdekraft. Jn derselben Periode stieg die Zahl der zur Heizung bestimmten Dampfkessel (Chaudières calo- rifères) ohne Maschinen von 448 auf 1789. Die stärkste Vermeh- rung fand im Jahre 1839 statt, wo allein 422 Maschinen ein- geführt wurden, die zusammen 6877 Pferdekraft hatten. Hierin sind diejenigen Maschinen nicht mit begriffen, die sich auf den Bôten befinden, die zur inneren Schifffahrt dienen, oder auf denen, die dem Staate gehôren und zu dffentlichen Diensten verwendet werden.

Um aber von diesen bewegenden Kräften, einen genauen Be- griff zu geben, wollen wir eine Classification aufstellen, welche es gestattet, die Zahl, die Kraft und die Natur der angewandten Maschinen zu erkennen. Wir entnehmen sie so wie sämmtliche Zahlen-Angaben, aus einem vom Minister der dffentlichen Arbeiten vor kurzem bekannt gemachten Dokument.

Dampfklessel

als zur Heißung. öewegende Zahl. Pferde Kraft. Kraft ( Französische 779 687 472 8,802 | Ausländische 24 140 88 2,404 ! Unbekannt 90 48 33 266 ( Franzdsische 815 2049 1641 18/811 Hochdruk, | Ausländische 36 354 211 4,288 Unbekannt 45 133 102 1,308 1789 3311 2547 33,779

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Es gab also zu Ende des Jahres 1839 in dem Königreiche 5100 Dampfkessel, von denen 4330 Französischen Ursprungs waren, d. h. in inländischen Fabriken angefertigt worden sind. pat A Zahl lieferten 1789 Kessel Dampf zu verschiedenen I 593 3311 zur Bewegung von 2547 Dampf-Maschinen, wo n

T 54 mit Hochdruk versehen waren. mit niedrigem Druck und 1954 mit H n 35,779 Pfer Die 2547 Dampf-Maschinen hatten eine Kraft von §9, 1

Maschinen Druck Ursprung

Niedrige1 Druck