1841 / 181 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Ezrimel dès dem Könige geleisteten Huldigungs-Eides, die entschiedenste

dem Könige frei sprechen, die wie das

Aufforderung,

drückung zu Referat selbs

und unverhobhlen über eine Be- eingesteht

den größten Theil der Bewohner der Provinz in tiefste Trauer, in

beüchlicher Treue, haben wir Huldigungs-Deputirten ja auch dem Kö- nige aus ganzer Seele geschworen, alles Schädliche vom Staate nach Kräften abzuhalten ; was ist aber wöhl Schädlicheres, was die GemüÜ- ther Beunrubigenderes, als Gesezes-Vérlezungen, und wer es mit sei:

new lieben Könige redlich meint, wer, wie ih meinerscits hier noch-

mals betheuere, für seinen König leben und sterben will, dem gebietet es die Pilitht, Wahrheit zu sprechen, sie zu sprehen, mit offener Stirn und reinem Gewissen, wie es sich ziemt und wie unser Könia es wünscht und will, und feine Bitten, feine Wünsche dem Königlichen Vaterherzen vorzuenthalten, überzengt, daß unser weiser, einfichtsvoller Landesvater mit eben demselben tiefen Forscherblice auf uns hinblicken wird, ob wir in dieser epindsen Angelegenheit durch freie und wahre Darlegung aller unserer Bitten und Wünsche, unsere Pflicht erfüllen werden, als der Erhabene auch auf uns schauen wird, ob dieses mit Anftand und der dem Throne gebührenden Ehrfurcht geschehen wird, welche beiden

Rücksichten gewiß feiner von uns unbeachtet lassen wird.

Wir werden

dahér unserem lieben Könige am besten, am redlichsten dienen, werden

unseren großen Monarchen am würdigsten ehren, wenn wir eingedenk unseres

Huldigungs-Eides, ohne Furcht und Jagen, mit der Liebe und

Anhänglichkeit wahrer Landeskinder zu unserem liebevollen Landesvater, mit reinen, findlichem Gemüthe hinaufblicken, und gerade dadurch das

vnbegränzte Vertrauen bethätigen, das wir in unseren guten Landes-

vater seßen, da gerade aus dem gemüthlichen Sprechen, aus den! gánz- lichen Aufdeen aller Falten des Herzens, aus dem freimüthigen Aus- sprechen aller Bitten und Wünsche, der Beweis des höchsten Vertrau- ens unbezweifelter hervorgeht, während dumpfes, hoffnungsloses Dahin- brüten und feiges, unzeitiges Schweigen vorhandenes Mißtrauen ver- rathen. Einen Hauptangriff macht nun das Referat auf meine BVit- teu um Rückkehr des Erzbischofs, oder um Stellung vor Gericht ; diese Bitten sind aber dur die Auffassung des Ganzen, wie folche vou mir geschehen, nothwendig bedingt, und enthalten nicht das mindeste Anstiößige oder Verfängliche; denu da ich in meinem Antrage den Staat nicht im geringsten infulpire, nicht einmal Jrrthum Seitens des Staates vorausseße, was blieb mir nun wohl übrig, als mich

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erblicten; ein Beweis, dafür geben die vielen aus allen Städten und Landgemeinden der Rheinprovinz an des Kenigs Majestät ergangenen und noch täglich einlaufenden Bitten und Petitionen für die baldige Rück- febr desselben. Dann muß ich schließlich noch darauf zurüctfommen, béchste Beängstigung versegt hat; denn, nebsi dem Schwure unver- | daß der Berichterstatter des 4. Ausschusses von dem falschen Grund-

fonne auf

Papst die Gewalt nicht hat, denselben in seinen Rechten zu beschränken.

Wix wissen ferner, daß der bochgestellte Prálat keine Gnade, sonderu nur Recht verlangt, man ihm dies also angedeihen, entweder durch Be- willigung seiner ungehinderten Rückkehr auf seinen Bischofsfiy naci Köln, oder man stelle ihn wegen der ihm Schuld gegebenen, seine vor- läufigeAmts-Suspenfion zur Folgegehabten Handlungen vor seinen ordent- lichen Richter. Nur dadurch fann der fatholische Theil der Pen Deavias in seinen täglich steigenden Besorgnissen beruhigt und das erschütterte Vertrauen, so derselbe in die landesväterlichen, wohlwollenden Absich- wieder vollkommen hergestellt und erhalten werden. Beten wir daher vielmehr, daß die langjährigen Leiden, so schbne Früchte sie auch (wie der Herr Neferent sich auédrüdt) daß Se. Majestät sich Allergnädigst bewogen finden möge, dem vorliegenden

ten unseres verehrten Monarchen seßt,

tragen mögen, endlich ihr Ziel und Ende dadurch erreichen,

Auf die anderer Seits aufgeworfene Frage, ob der Redner | die geseßliche Freiheit des Erzbischofs nur darin erkenne, wenn | er nicht bloß nach Köln zurückehre, sondern auch den erzbischóf- | lichen Siß wieder einnehmen föônne, erfolgte cine bejahende Ein Abgeordneter aus dem 3. Stande verlangt hier-

j

Antrage baldmöglichst zu willfahren.“ | |

Antwort. auf das Wort und bemerkt:

„Auch ich faun mich mit dem Referate des ten Ausschusses nicht einverstanden erfláren, da es mir nicht geeignet erscheint, den Frieden

und die Einigkeit in der Provinz wieder herzustellen. Um dieses Frie

dens willen möchte ich aber auch eine Modification des ursprünglichen

Antrages wúnschen, die alle Theile befriedigen könnte. Zu diesem

auf den Standpunkt zu siellen, als wäre die Sache erst gestern ge- | Zwecke scheint es mir vor Allem nothwendig, genau den Standpunkt

schehen, und dann um gemeines Recht, also entweder um Freilassung | und Wiedereinsezung ins Amt, oder aber um gerichtliche Untersuchung |

zu bitten. Diese Bitte ging ganz natürlich aus der Stellung meines Antrages hervor, sie ist folgerecht, streng logisch, und geschah ganz arg- los und mit reinem Gewissen ; es schließt diese Fassung aber feineswe- nes anderweitige Bestimmungen in Folge von Verhandlungen mit dem Papst oder Erzbischofe aus; denn weit entfernt, wie das Neferat sich

ausdrüctt, fatholischer sevn zu wollen, als der Papst selbst, werden alle |

wahren Katholiken sich dem Wille des Oberhauptes der Kirche un- bedingt unterwerfen, sobald fie die mit dem Papste regulirte Ausgleîi-

mit höchster Sehnsucht fortwährend harren. Soll ich nun schließlich

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chung aller Differenzen werden vernommen haben, worauf auch alle | j

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noch der Aufforderung des Referats zum Gebete, zur Treue, zum GBe-

Wr zum Vertrauen erwähnen, fo muß ich in Beziehung auf die |

rmahnung zum Gebete sehr bedauern, daß man, während man, womit ih ganz einverstanden bin, zum Gebete, zur an Gott auffordert, es mir nicht hat gestatten wollen, zeitig den natürlizen Änstanzenzug einzuhalten, ugleich au eine Bitte an meinen lieben Gottes Gnaden und in dessen Namen uns regiert, mit kindlichem Gemüthe zu richten; in Hinsicht der Hinverweisung auf Trene, Ge i am und Vertrauen finde ich aber nöthig zu erklären, daß es wohl

gleidy- und vorher oder

Vitte |

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König, der ven |

gegenüber befinden; das unglückliche Ereigniß vom 20. November 1837 verleßte die sämmtlichen Bewohner der Rheinprovinz, weil einer ihrer hochgeachtetsten Mitbürger unter der Last einer shwe!en Be schuldigung seineu ordentlichen Richter ent¡ogen, eine Rechtfer tigung ihm nicht gestattet und er seiner Freiheit beraubt wurde. Er verleßzte aber die Katholiken insbesoudere, weil dieser ihr Mitbürger ihre höchste geistliche Obrigkeit in der Provinz war, und seine Hinwegführung, abgesehen von jenen shweren Anschuldigungen, wenigs \tens theilweise als die Folge sciner Amtshandlungen erschien. Sie glaubten daher die ihnen zugesicherte Freiheit ilres Kultus dadurch beeinträchtigt. Für diese ist das Oberhaupt der Kirche in die Schran: fen geireten, uud freundschaftliche Verhältnisse, welche in der leßten Zeit in Berlin und Rom wieder angeknüpft sind, der lebhafte Wunsch un- seres geliebten Königs, die geistlihen Wirren Überall auszugleichen sein Allerhöchstes Wort dürfen uns Bürge seyn, daß diese Differenzen baldigst geschlichtet seyn werden. Sie sind aber dadurch nicht unseren Wünschen und Hoffnungen , wohl aber unserer unmittelbaren thätigen Theilnahme entzogen, und der Diplomatie zur Entwirrung überantwor- tet. Jene Beschuldigung des Hochverraths lastet dagegen noch auf dem Haupte des ehrwürdigen Mannes, und wir seheu noch fortwäh: rend feine bürgerliche Freiheit besczränft, darum ziemt es uns wohl,

¿ler Ermahnungen an die Stände-Versammlung nicht bedarf, da | wenn wir an die Gerechtigkeit Sr. Maz. uns wenden, und auch hier

hier wohl Feder feiner Unterthans- und Christenpflichten sich bewußt

-_

voll innigem Vertrauen und gedenfend der Worte, die er mit so inniger

i, und daher auch wohl die Anspielung auf die Vorschriften des | Liebe zu uns gesprochen, die Bitte am Throne niederlegen, daß Er ge-

Evangeliums hier nicht am rechten Plage war.

ruhen wolle, die geeigneten Maßregeln zu veranlassen, damit dieser

Referent entgegnete, das Referat habe sich selbsiredend nur über | Zustand aufhbre, die Anklage, die sich als unbegründet herausgestellt,

den gegenwärtigen Zustand des Herrn Erzbischofs erstrecken und sich die Frage stellen können, ob in demselben eine fortwährende Beschrän- fung dér geseßlichen und persönlichen Freiheit des Herrn Erzbischof anzunehmen sey; so viel bekannt geworden, sey es demselben gestattet, Lad Aufenthalt an jedem beliebigen Orte in

reußischen Monarchie,

Referent traue sich die tiefe Kunde weder dér kirchlichen noch der Ci- vil-Gefeßgebung zu, um beurtheilen zu können, welcher Kodex hier zun Grunde gelegt werden solle, und wie die Frage zu entscheiden sey: ob es dem Regenten, namentlich einem evangelischen Landesherrn, recht lih gestattet werden müsse, das einem fatholischen Erzbischof cinmal ertheilte Placet zurüczunehmen oder wenigstens zu suspendiren, Je- denfalls sey aber ein fatholischer Erzbischof zugleich Staatsbeamter, und es müsse dem König gestattet seyn, ihn als solchen in seiner Amtswirk samkeit zu suspendiren ; handele es sich hier nun von einer Rechtsver- legung, so bleibe immer die shwer zu löfende Frage, vor welcher Be- hérde darüber entschieden werden solle. Finde der Herr Antragsteller die Aufforderung im Schlusse des Referats, diese Angelegenheit im vertrauungsvollen Gebete der Entscheidung des Himmels anheimzu slellen, unangemessen , so fônne Referent nur versichern, daß er iu be- denflichen Lebensverhältnissen stets nur zu diesem Mittel seine Zu flucht zu nehmen gewußt habe.

Hierauf gab ein Mitglied aus dem Stande der Städte fol- gende Erklärung ab:

„Jch kann mich mit dem eben vorgetragenen Referate des #. Unus- \cchu}ed; die erzbischöflihe Angelegenheit betreffend, durchaus nicht ein- verstanden erklären, und zwar aus folgenden Gründen: Zuerst will Referent uns glauben machen, der Erzbischof sey wirklich frei, indem er. sih im Schoße seiner Rie befinde, und sich dort frei bewegen fönnez; allerdings is demselben jegt eine größere Freiheit gestattet, als es früher der Fall war, jedoch noch keine volle unbeschränfte, wie sie dem freien Staatsbürger durch das Gese gesichert und garantirt ift. Will man, wie der Referent sich ausdrückt, den Herrn Erzbischof seinex Familie zurückgeben, so lasse man ihn ungehindert zu seiner ihu als Oberhirten anvertrauten und nun verwaisten Heerde zurüctkehren, dann erst befindet er sich im Schoße seiner Familie. So lange ihm dieses verwehrt wird, wird Niemand abstreiten, daß er fortwährend seéx Freiheit beraubt ist. Dann stellt Referent die Frage auf, ob es

n dem Berufe oder in der Befugniß des Landtages liege. Sr. Maje- }stât die Bitté vorzutragen , Über den Grund jener angeblich ungeseßli-

s | ganz dem Gelö

) igen unnd außerhalb der } ja sogar in Köln zu wählen, sobald er die | Versicherung abgebe, sh der Verwaltung der Erz-Diözese zu enthalten. }

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chen Beräubung der persönlichen Freiheit des Herrn Erzbischofs dur ein richtérlihes Erfenntniß et\Geidei zu lassen? ich Ube, vas Abe die Losung dieser Frage wohl fein Zweifel obwalten fann, denn wir nehmen hier für den Herrn Erzbischof das nämliche Recht in Anspruch was jedem anderen unter dem Schuge des Geseues stehenden Bürger zusteht, oder soll- etwa dem Herrn von Droste als Erzbischof dieser SPud, den jeder andere Kölner Vürger für sich in Anspruch neh- men fann, uud der auch dem geringstén unter ihuen nicht versagt wird, verweigert und entzogen wérden? Ferner, meine Herren, wissen wir, daß der Herr Erzbischof und wiederholt den Wunsch ausgespro- chen. hat, daß nach dem Rechte und Gesege über die ihm zur Last ge- legten Anschuldigungen erkannt werde. Auch kann fein Zweifel ob- walten, daß dié gewöhnlichen Gerichtshöfe fompetent find, darüber zu erfennen, da das Französische Geseß feinen Unterschied. der Stände kennt und der Erzbischof in diesem Kalle als Kölner Bürger vor die ewöhulichen Gerichte gehört. Was nun den übrigen Theil des Re- erats betrifft, so fomine ich darauf nicht weiter zurücf, und will mix nur noch die Bemerkung erlauben, daß, wenu auch einzelne den ge- la Antrag feiner Unterstüßung werth halten, und \ich von derx alschen Ansicht leiten lassen, man utlisse sich da, wo die heiligsten Jn- teressen des Volks, nämlich persönliche und gesezlihe Freiheit auf so unerhörte Weise wie in dem vorliegenden Falle verlegt worden sind, höhern Rücfsichten , so die sogenannte Staats: Raison gebietet, unter- werfen, f ann ich doch die feierlicze Erklärung abgeben, daß die Städte, so ih zu vertreten die Ehre habe, gleich mir dem Antrage in allen Theilen beipflihten und in dex fortdauernden Hemntung der UAmtsthätigkeit unseres verehrten Erzbischofs die größte Nechtsfkränkung

zurückgenommen, und dem Erzbischof feine bürgerliche Freiheit und Ehre förmlich zurücégegeben werde. So glaube ich, entsprechen wir

duiß was wir in der feierlichen Stunde der Huldigung gegeben haben.“

Ein Abgeordneter aus dem Stande der Städte wiederholt den im Auss{uß bereits gestellten Antrag, daß der Herr Antragsteller ersucht werden möge, die Boorte U 1vtE | derholen, welhe er selbst aus dem Munde des Königs | úber diese Angelegenheit gehört zu haben, oft crÉlätt | habe; er bemerkte dabei, der geehrte Antragsteller at, D | viel mir bekannt, in Berlin wegen eines gleichen Antrags in | der 1 L 4s Angelegenheit bei Sr. Majestät dem Kd-

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vernommen , so bestimmt und beruhigend, daß ich deren Wie- derholung hier wünschen muß und deshalb den Herrn Landtags- Marschall bitte, den geehrten Antragsteller um deren Wieder- holung zu ersuchen. Der Herr Antragsteller erwiedert, Se. Majestät haben ihm damals Folgendes zu eröffnen geruht: „Sagen Sie Allen, welche sich wegen des Herrn Erzbischofs interessiren , daß ich fortwährend daran dächte, cinen Ausgleichungspunkt auszumit- eln, daß bereits einige freundliche Worte zwischen der Rdmi- chen Kurie und meinem Staate gewechselt worden, daß ich Se. Heiligkeit persdnlich hätze, wenngleich Se. Heiligkeit mir hier und da weh gethan haben, ih auch Sr. Heiligkeit Ansichten micht überall theilen fann, und daß ich fest hoffe, daß die Vor- Aehung mir recht bald ein Mittel an die Hand geben werde, diese Angelegenheit zur allgemeinen Zufriedenheit auszugleichen ; sagen Sie aber auch Jhren Freunden unter den Deputirten, daß ih sehr wünsche, daß am feierlichen Huldigungstage dffent- sich feine derartigen Petiten vorgetragen werden mögen“ und fuhr fort, ih begreife den Beweggrund der Frage des frü- Heren Redners nicht; ob derselbe vielleicht in den vom Könige zuir Allergnädigst gegebenen Aeußerungen einen Grund zur Mißbilligung meines Antrages finde, der doch nicht vorhanden ist, da ih hier nur meine damals {on an Se. Mazj. gerichtete Bitte erneuert habe. Der frühere Redner entgegnete, er müsse jede fremde Deu- tung seiner Fragestellung auf das Bestimmteste abweisen. Es

erzbischöflichen Angelegenheit hervorgebracht, die er durch die ihm von Seiten des Herrn An- tragstellers in Berlin mitgetheilten beruhigenden Worte Sr. Maj. des Kônigs wiederum zu beschwichtigen glaubte, weshalb er um deren weitere Bekanntmachung gebeten.

Ein anderer Ageordneter aus dem dritten Stande entgeg- nete hierauf, nah den beruhigenden Versicherungen, welche uns der Herr Antragsteller so eben versichert, aus dem Munde Sr. Majestät des Kdnigs vernommen zu haben, is es so viel unbe- greiflicher, wie er einen solchen Antrag hat stellen können. Der- selbe hat nun \o oft versichert, er habe volles Vertrauen zu seinem Könige, daß es nöthig ist, ihm zu erwiedern, daß er sich einer Selbsttäuschung überläßt.

„Sie - der Antragsteller wollen, daß der Landtag eine Wahr-

heit werde! wohlan denn! dié Hand aufs Herz und Niemand wird it Aufrichtigkeit und Wahrheit sagen fene: daß man durch eine solche die Gemlither aufregende und die Vkrsicherungen in der Adresse an Se. Majestät entkräftende Motion Liebe und Vertrauen zu sei- nem Könige beweise. Jw Englischen Parlamente würde die Erfklä- rung eines Ministers, daß noch Verhandlungen obschweben, welche

efährdet werden fönnten, hiuxeichen, den Antragsteller zu bewegen,

saße ausgeht, dieser unheilvolle Streit zwischen Staat und Kirche dem Wege der Unterhandlungen zwischen Berlin und Rom

geschlichtet wetden ; hiese dauern aber hon Jahre lang, ohne daß sie

ibrem Ziele näher gerückt seven, und fönnen und werden dasselbe auch nie erreichen, fo lange der Erzbischof selbst nicht damit einverjianden | is, man wende sich daher lieber an den Erzbischof direît, da jeder | fatholische Bischof selbsiständig in seiner Diözese dasteht und selbft der j | 1

îns Auge zu fassen, auf welchem wir uns der erzbischöflichen Frage

| tdienz gehabt, die Worte, welche der König ihm hierauf | | erwiedert, sind, wie ih solche damals vom Herrn Antragsteller l |

habe die in den Zeitungen bekannt gemachte Verhandlung der | eine Aufregung in der Provinz |

seine Motion ¿zurückzunehmen. Uns hat der Landesherr selbst die aller« berubigendsten Königl. Zusicherungen gerade in der angeregten Ange- legenheit gegeben, wobei nicht eine Konfession allein, sonderu auch die andere hinsichtlich der gemischten Ehen s{hwer betheiligt ist, Es wird in Rom unterhandelt , was so leicht nicht ist, wie die Geschichte leyrt. Man verlangt, daß der König öffentlich mißbillige und redressire, was sein Königlicher Vater auszuführen als eine schmerzliche Noth- wendiafeit erachtet hat. Sollte der Herr Antragsteller wohl das Gewicht einer solhen Manifestation von Seiten der Rheinischeu Stände erwogen haben: man scheint die Sache aus dem firchlis cen Gebiet in ein gesegliches Labyrinth herüber zichen zu wollen. Ich unternehme es nicht, den Antrag der damaligen Minisier, zur Ab- führuna des Prälaten, gegen diejenigen zu vertheidigen, welche zu milde- ren Maßregeln mögen gerathen habe, ich weiß aber, daß durch starres Fesihalten am absiraïten Recht das Glück der Provinz nicht gefördert wird. Wir baben das Glück, einen König zu haben, dem Gott den Thron in einer verhängnißvollen Zeit zum Schuß und Heil allerDeutschen gege- ben. Alle Deutsche haben gewisse Rechte an ihn, ganz Deutschland preist mit Bewunderung die ersten Thaten unseres Königs, es sieht aber auch auf die versammelten Rheinischen Stände, ob diese die schwere Ver- autwortlichfeit auf sich laden werden, einen solchen König zu betrüs ben, und ibn in seinem treuen Besireben für allgemeines Volfs- wobl zu entmuthigen. Man wird unsere Namen aufzeihnen, und der Antragsteller wird sich vielleicht den falschen Ruhm einer ganz rüdsihts{osen Liberalität, aber wahriich feine Bürger-Krone erwerben. Der Papit weiß cs und die ganze Welt, was Friedrih Wilhelu1 der Gercchte für die Restitution des Kirxchenstaats gethan hat. KlUs- bers Aunalen des Wiener Kongresses haben es der Geschichte aufbe- wabrt. Wie stand es um die katholische Kirche am Rhein 1m Jahre 18152 Wie war sie gefesseit und beraubt durch die Jwangshercschaft - Ber hat sie loëgebunden? Wer hat ihr Vermögen reftituirt f Wer hat das Bisthum Trier und das Erzbisthum Köin eingeseßt? Wer die zu Magazinen herabgewürdigten Kirchen und Klöster dem Gottesdienst un! Unterricht zurüctgegeben ? Wer hat dreimal 30,000 Rthlr. bewilligt zur Verbesserung der Pfarrgehälter, wovon */4, wenn nicht */s5 auf die Katholischen fommen? Und für alles das tonnte man fich un- danfbar bezeigen? Nein, ich habe das feste Vertrauen, man wird durch Annnahme einer so heillosen Motion das Grabgewolbe eines Königs nicht entweihen, der das Volk beglüctt , ihm einen ehrenvollen Frieden gefichert und Preußen stark und mächtig gemacht hat. Mbage kein fremdartiger, sondern der biedere Deutsche Geist uns alle bescelen. Dann werden wir auch feine Veranlassung geben, die glierl- acit Blicfe des Nachbars wieder auf den Rhein zu zichen, fondern dem Könia ganz vertrauen, der alle Unterthanen mit gleicher chrijtits- cher váterlicher Liebe umfaßt.“ (Fortsezung folgt.)

Zeitungs -UÜachrichten.

Ausland.

Frankreich.

Paris, 26. Juni. Die von Herrn Humann in der Pairs-Kam- mer gegebenen Erläuterungen über die Volkszählung und manche damit verbundene Maßregeln haben ihren Eindruck aufeinen T heil der hiesigen Presse nicht verfehlt. Der Constitutionnel tritt den Vorschlägen des Finanz-Ministers bei, weil dieselben geseblich seyen, weil sie zu einer besseren Vertheilung der direkten Abz

gaben führten, und weil sie alle Geschäftsleute und Handeltret- bende, die bis jet der Patentsteuer entgangen seyen, derselben unterwürfen. Jn Bezug auf den leßteren Punkt erhebt das Journal des Débats einige Einwürfe, obschon es sich sonst mit dem Finanz-Minister einverstanden erklärt. Es sagt : ¡Es steht fest, daß, wenn das Geselz über die Patent-Steuer strengé ausgeführt würde, man sich eine schreiende Ungerechtigkeit würde zu Schuldèn kommen lassen. Man würde das Recht bis zu einem Punkte treiben, wo es scinen Namen nicht mehr verdienen würde, sondern eine Plackerei genannt wer- dén. mußte Man würde dann unter die Patent- pflichtigen Leute aufnehmen müssen, welche nur mit Múhe durch ihre Arbeit ihren Unterhalt und den ihrer Familie erwer: ben. Man würde dann aus einer Menge armer Händwerker, welche vor anderen nur das voraus haben, daß sie im Hause ihr Handwerk treiben, zu Gewerbsleuten machen. Die Ver- mehrung der Einnahme, welche sich für den Staat daraus er geben könnte, würde durch die Unzufriedenheit , die eine solche bis jeßt unerhôrte Strenge unter den arbeitenden Klassen ver: breiten würde, zu theuer erkauft werden. Wäre die Maßregel auch vom fiskalischen Standpunkte aus gut, \o wäre sie doch vom politischen aus abscheulih. Das bestehende Gese über die Patentsteuer is \chlecht, das erkennen wir mit dem Finanz-Mis- nister an, aber es würde noch weit schlechter seyn, wenn man die Milderungen, die es seit den 40 Jahren seines Bestehens ertráglich gemacht haben, daraus weglassen wollte. Die Strenge, wenn sie auch unter noch so vielen Personen vertheilt wird, bleibt immer Strenge.“

Außer dem „Journal des Débats‘, welches in einer Reihe von Briefen aus London die lebten Vorgänge in England be- leuchtet, wenden auch die meisten andern Blätter demselben ihre Aufmerésamkeit zu. Der Courrier français stimmt der Ansicht Hume's bei, daß das Englische Volk sich gegenwärtig in einer ähnlichen Lage befinde, wie die, in welcher sch das Fran- zdsische Volk im Jahre 1789 befunden habe, wo der Adel frei von allen Abgaben gewesen sey, und wo die Arbeit des Bür- gers und des Handwerkers allein alle Staatsausgaben hätte tragen mússen. Seit 1816, fügt das genannte Blatt hinzu, wären alle Abgaben, welche in Großbritanien auf dem Land- besike gelastet, allmälig von der Steuerliste verschwunden ; dié Grundeigenthümer bezahlten kaum ihren Antheil an den divek- ten Steuern, und das sey verhältnißmäßig nur ein sehr kleiner Theil. Die Steuer dagegen, welche ihnen der übrige Theil des Volkes in Form der Schußzdölle zahle, sey ungeheuer. Als eine Eigenthümlichkeit der Englischen Verhältnisse hebt dieses Blatt noch hèrvor, däß, wo man sonst die Aristokratie ange- griffen habe, man auf ihre Zerstörung ausgegangen sey. Nicht so in England, wo die dffentliche Meinung sich {chwerlich an eine andere Regierungsform, als an die der Aristokratie gewdh- nen würde. Freilih gehe man in der Hiße des Gefechts oft úber das anfángliche Ziel hinaus. Der Constitutionnel will aus den Vorgängen in England eine wichtige Lehre für die Franzosen schöpfen. Diese, sagt er, hätten die ganze Aristokra- tie zerstôrt, und daran hätten sie wohl gethan. “Aber nun fán- den sich in Frankreich Staatsmänner, welche darüber betrübt wären, und den unsinnigen Traum hegten, sie wieder herzustel- len. Diese möchten nur bedenken, welcher Kampf sh jeßt in England eröffne, wo die Königin und das Volk auf der einen die Aristokratie auf der andéren Seite stehe. einer solchen S der Dinge lägen die Keime der s{recklichsten Revo- ution.

Gg E ane L Messeu ger hat GOMteLeihische ‘abinet den übrigen Großmächten vorgeschlagen, sih gemein- schaftlich dahin zu verwenden, daß ein Waffenstillstand zwischen den Truppen Mustapha Pascha's und den insurgirten Kandioten zu Stande gebracht werde; während dieses Waffenstillstandes

würden die Großmächte bei der Pforte für die Verbesserung der Lage der christlihen Unterthanen interveniren. Das ge- nannte Journal fügt hinzu, diese Frage werde gegenwärtig von der Londoner Konferenz erwogen.

Die Regierung verdffentlicht folgende pesche, datirt aus Perpignan vom 24, Juni: ral-Kommandant der 2l1sten Militair Division an den Kriegs-Minister. Die Arbeiter von Sabadel, einer Stadt der Provinz Barcelona, haben die Werkstühle und die Maschinen der Manufakturen zertrümmert, weil ihnen cine Er höhung ihres Lohns nicht zugestanden worden war.“

Hiesige Blätter berichten, Lord Granville sey schon seit län- aer als einem Monat beim Englischen Ministerium um seine Mbberufung aus Paris eingekommen, da aber Lord Palmerston fürchte, daß die Verwaltung, deren Mitglied er sey, dürfte ge wunaen werden, von den Geschäften abzutreten, so habe er

ord Granville aufgefordert, den Ausgang des Kampfes zwischen dem Ministerium und den Konservativen abzuwarten. L

Der Herzog von Montpensier traf am 2isten auf der Reise nah den Bädern von Barege in Pau ein; der Prínz reif im strengsten Jnkognito. Er stieg im Stammschlosse Heinrichs 1. ab, ohne Jemand zu empfangen. i

Das Journal des Débats berichtet, daß die gegen

telegraphische De Der Gene

1 /CL

den

Engländer Lillicrap anhängig acmachte Untersuchung mit T tigkeit betrieben wird. -

Wie man vernimmt, hat dei Marine-Minister in den lek ten Tagen neue Justructionen nach sämmtlichen See-Häfen der Kznial. Marine abgeshickt, um den Bau der auf den | befindlichen Schiffe und die Ausrüstung mehrerer Fahrzeuge, die nah den Gewässern der Levante bestimmt sind, zu beschleu nigen.

Bödr\e vom 26. Juni. Es wurden so gut wie keine Ge schäfte gemacht , und die Fonds waren sogar während der gan zen Börse sehr ausgeboten. Wie es scheint, wollen sich die Spekulanten auf keine Geschäfte einlassen, ehe nicht die An leiße zu Stande gekommen ist.

Toulon, 22 Juni. Jn unserer Stadt haben sich neuer dings Kriecgsgerüchte verbreitet. Es heißt, der Vice - Admiral Hugon werde in Kurzem den Befehl erhalten, mit der Flotte zurückzukehren. Sämmtliche Schisse würden ihre Vorräthe an Lebensmitteln für sechs Monate ergänzen und unmittelbar dar auf nach den Gewässern der Levante unter achen. Fer ner wird behauptet, der Contre- Admiral Lalande würde zum Vice - Admiral ernannt und Vice-Admiral Hugon, welcher die See-Präfektur von Toulon erhalten würde, im Kommando der Französischen Flotte in der Levante erseßen. Endlich wird noch versichert , der Contre-Admiral de la Susse werde am ZOITeN 0. mit der unter seinem Beschl stehenden Schiffs - Division ab achen.

P H » 4 Cs Cgaei

Marseille, 23. Juni, Der zwischen Marseille und Nea pel fahrende „„PDollux“/, eines der schönsten Dampfbôte des Mittelländischen Meeres, ist mit seiner ganzen Ladung in dem Kanal der Jnsel Elba zwischen Longono und ‘Piombino unter- acaangen. Es hatte dieses unglückliche Ereigniß am |Tten um 11 Ubr Abends statt. Auf dem „Pollux‘“/ befanden sich eine etwa funfzig Köpfe starke Bemannung und 46 Passagiere. Glúcklicher Weise wurden alle auf dem Schiffe befindlichen Jn dividuen gerettet, mit Ausnahme eines alten Neapolitanischen Capitains, der in den Fluthen umkam. Es wurde diese Kata srophe durch einen Zusammenstoß des „„Pollux‘“/ mit einem an- deren Dampfboote, dem „Montegibello‘““ veranlaßt. Der „Po- lux“ versank in weniger als zehn Minuten; nichts konnte ge rettet werden, nicht einmal die Schifsspapiere und das Brief Felleisen. Der Werth der untergegangenen Waaren und Effek ten ist noch nicht ermittelt. Eine Dame, die sich unter den Passagieren befand, verlor allein Juwelen im Werth von 60,000 Fr. = París, 26. Juni. Gestern fand der formelle Schluß det Session statt, und das veranlaßt uns, noch einmal einen Blick auf den lebten Monat derselben zurückzuwerfen. Waäh- rend dieser Zeit ist die Pairs - Kammer allein thätig gewesen und hat ein Verfahren gezeigt , welches der Session eine große Bedeutung giebt, wenn auch ihre eigentlichen Resultate der Aufmerksamkeit der Masse entgehen. Seit 1839 hat die Pairs Kammer zum erstenmal ein Gesel in einer Weise und unter Umständen zurückgewiesen, welche das bestehende Ministerium auf einige Tage hin erschütterten. Zwar hat sie in der vorleßten Session ebenfalls das von der Deputirten-Kammer angenommene Renten-Reductions-Gesebß zurückgewiesen; doch wußte sie, daß damit dem Hofe und dem damaligen Kabiner ein Gefallen geschah. Denn dem einen wie dem anderen war es mit dieser Maßregel kein Ernst, auch hatte sich diejenige Minorität in der Deputirc ten-Kammer dagegen erklärt, von der vorauszusehen war, daß se bald wieder die Majorität werden würde. Die Pairs glau ben daher, daß nun die Zeit gekommen sey, wo sie mit Erfolg Oppositionen machen fönnen, ohne zu befürchten, daß die jebt fester begründeten konservativen Elemente im Lande eben durch jene Oppositionen gefährdet werden fonnten.

Auch is die von Herrn Guizot in der leßten Sibung der Pairs - Kammer gegebene Erklärung von dem bevorstehenden Wechsel der Französischen Agenten mit der Republik La Plata zu bemerken. Man spriht nämlich {hon seit längerer Zeit davon, daß das jeßige Kabinet solche Veränderungen in den meisten entfernten Punkten vornehmen werde und auch Män ner vom Fach dorthin senden will, um an Ort und Stelle die eingesandten Berichte prüfen zu lassen. Denn nach sorgfältiger Präfung aller dieser Berichte, wie ste seit zehn Jahren einge gangen, soll es sich gezeigt haben, daß die Regierung durch die u parteüsche Darstellung derselben von Seiten ihrer eigenen

genten in manche unnúße Händel verwickelt worden sey. So bezeichnet man auch die Sendung des Herrn Piscatory nach Griechenland und behauptet, daß ste, außer diesem, keinen ande- ren Zweck habe.

Die Brief-Angelegenheit is in der vergangenen Woche wie- der jur Sprache gekommen, und zwar auf eine Weise, welche den Urheber dieser Umtriebe noch verächtlicher macht. Man bezeich- nete dabei den Redacteur eines in London erscheinenden Fran- zösischen Journals, des „Courrier de l’Europe“‘, Herrn Bohain, als einen Helfershelfer in der Geschichte, der Herrn Laroche- E E von St. Edme_ eingeführt habe. Dieser

E N dert seit einiger Zeit die Contemporaine zu wiederholten Malen auf, sie mdchte auf seinem Büreau erschei- nen und ihm die Originale jener Briefe vorzeigen, mit welchen sie, nach der Angabe des Herrn Berryer, sich in London vor dem Gehenktwerden schüßen zu müssen geglaubt habe. Da die Contemporaine nichts dagegen vorbringt, so seben sich diese Leute durch ihr gegenseitiges Benehmen in dieser Sache oon selbst der Verachtung der dffentlichen Meinung aus, è i

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{+ Paris, 26. Juni. Das Leichen-Begängniß des Herrn Garnier-Pagès hat, trob des unsicheren Wetters, einen sehr starken Andrang des Volks nach den Boulevards gezogen, über welche sich der Zug in diesem Augenblicke fast ihrer ganzen Länge nach, von der Straße Lafitte bis nach dem Bastilleplale, bewegt. Obaleich er hon um 12 Uhr aufgebrochen is, wird er den Friedhof des Père Lachaise doch faum vor 4 Uhr erreichen, und es iff daher nicht wahrscheinlih, daß die Nachricht von dem Ende der Ceremonie noch mit der heutigen Post abgehen könne. Es is indessen nicht zu fürchten, daß dieselbe durch unruhige Auftritte gestdrt werde, wie ängstliche Gemüther voraussehen zu dúrfen alaubten. Die Regierung selbst hat die Gefahrlosigfeit der dffentlihen Stimmung dadurch anerkannt, daß fle, ihren sonstigen Gewohnheiten ganz zuwider, o gut wie feine, wenigstens keine in die Augen fallenden polizeilic rungen gegen einen etwaigen Ausbruch der schaften getroffen. Der Zug hat den Char fratischer Einfachheit, die in einigen Punk sucht erscheinen kann. Der s{chmuctiose | wagen is von einer Deputation der Kamme! : Notabilitäten der Partei umgeben, welche in Herr Pagès ihr politisches Haupt verloren hat. Unmittell chließt sich ein unermeßliches Gefolge, in bunter Y Männern der hdhern Stände, Offizieren u!

Nationalgarde, Studenten und Handwer den verschiedenen Kostümen der Leidtrag( blauen Blousen der Arbeiter durch ihre bemerklich. Nach ciner ungefähren Schäßz1 weniastens 25,000 Köpfe, größtentheils Leute in Alter. Jhre Haltung isk jedoch durchaus friedlich, und seht es ihnen auf den ersten Blick an, daß sie nicht dar

fen, die Scenen zu erneuern, zu denen das Bearäbniß

nerals Lamarque Veranlassung gab. Heute Abend wird leiht, in Folge der Nachfeier des Begräbnisses,

in fleiner Tumult stattfinden, allein die Ruhe der

dadurch keinesweges ernstlich gefährdet werden.

Gestern starb Herr Berryer, der Vater des großen Redners und, wie sein Sohn, ein eifriger Verfechter der Sache der alten Monarchie. Die legitimistishe Partei wird seine Leichenfeien ohne Zweifel mit großem Glanze begehen , aber die Huldigung der Menge, die doch heutiges Tages von so großer Bedeutung ist, wird dabei fehlen.

Das Projekt der Anlegung einer Bona wartet nur noch auf die Könial. Bestätigung, zu welcher es schon f\eit mehreren Wochen Die Gründe threr Zögerung müssen dahin gestellt bleiben, doch dürften sie immer hin wenigstens theilweise mit den allgemein bekannten Rüci sichten zusammenfallen, welche die Regierung bisher überhaupt abgehalten haben, mit rechtem Eifer und mit wahrer Freudig feit auf das National-Verlangen der eigentlichen Colonisation Al geriens einzugehen. Die Regierung kann unmöglich, wie die kurz ichtige Volks[eidenschafr, über die schweren Gefahren hinwegsehen von denen die Französische Niederlassung in Afriïa durch gewisse, noch durch die Ereignisse des vorigen Jahres so nahe gerdckte Even tualitäten bedroht ist, und es is daher sehr natürlich, daß sie an eht, die schwere Verantwortlichkeit auf sich zu nehmen, welche das künftige Schicksal der projeftirten Kolonte fúr deren Grün der mit sich bringen kann. Was aber auch das Kabinet der Tuilerieen endlich beschließen mag, so möchte man doch wünschen, daß die etwaigen Aufforderungen zur Auswanderung nach ‘Afrika

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weniastens in Deutschland kein zu williges Ohr finden, und E Î

daß man doch jedenfalls die Gefahren, denen man sich durch die Ansiedelung in dem Lande der Beduinen ausseßzen dúrfte gegen die gebotenen Vortheile und Degünstigungen aewissenhaft auf die Wage lege.

Herr Alfred de Músset hat als Antwort auf sein Schmäh

M edicht eine Menge von Herausforderungen, sowohl von hier

Ælebenden Deutschen, als aus Deutschland erhalten, sich aber da- Shin erflárt, daß er keine derselben annehmen werde.

Großbritanien und Jrland.

London. 26. Juni. Gestern ertheilte die Königin dem Königl. Preußischen Gesandten bei der Schweizer Eidgenossen chaft, Herrn Bunsen, der, wie das Hof-Cirkular sagt, mit einer speziellen Mission von Seiten Sr. Majestät des Königs von Preußen hier eingetroffen ist, eine Audienz, worauf der selbe auch dem Prinzen Albrecht vorgestellt wurde.

Außer den schon erwähnten Ernennungen meldet di Zeitung noch die des Oberst George Anson zum Sekretai Feldzeugamts, des Capitain James Plumridge zum Magazineur Departements, des Herrn William Cooper zu etnem der Lords des Schakes und des Herrn Alexander Bannerman zu einem der Kommissarien des Greenwich Hospitals.

In der Adresse, welche Herr J. L, Goldsmid an die Judet City aerichtet hat, um sle aufzufordern, Lord J. Russell's W zu unterstüßen , lenkt derselbe die Aufmerksamkeit zunächst a die im Oberhause verworfene Maßregel zu Gunsten der und fährt dann fort:

Fbr werdet euch gewiß des beständigen standes erinnern, den dieser Minister unsere!

werdet bedenien i ( regel sprach, welche die Juden von allen geteulichen freien sollte, in Falle e zu Munizipal-Ue? denen manche von euch gerade in Dieser Stadk gen ten, und die einige unserer Glaubensgenoffen durch tigung jeut in Provinzial-Städten bekleiden, erklärte, er sey bereit, nicht bloß diese Bill, sondern jede Maßregel zu unterstüten, welche die 3b sicht habe, bürgerliche Unterschiede wegen Glaubens-Verschiedenheit zu entfernen. FJhr werdet euch ermnern Minister der Krone ecuciz und die Dissenters im Allgemeinen durch die Errichtung der Univei ität zu London unterstüute, wo 1dr für cure Kinder die bêchsten Ehren exlangen fönnt, welche ein vorzüglicher Unterricht zu geden ve vou welcher Wohlthat auch bereits viele von euch, wte 1 wet brauch gemacht baben. Jhr werdct auch nicht vergessen , daß der ed!e Lord uns doppelt werthvoll ift 1 diesem Angenbli®e. nachdem die Hand des Todes uns in kurzer Zeit zwei unserer mächtigsten und thätigüen Freunde genommen hat, Lord Holland und Sir R. (Graut, deren Be wmübungen fortwährend dahin gerichtet waren, (Gerechtigkeit für jlidischen Landsleute zu erhalten.

Für. den Fall, daß Lord John Russell bei den Wahlen der City nicht durchdringen sollte, meint man, daß er sich für Rich- mond melden würde. Jn Westminster meldet {h Herr Rous gegen Herrn Leader oder General Evans. Als Hauptverfech- ter der konservativen Jnteressen erscheint dort Sir Francis Bur- dett. Der Kanzler der Schaßkammer hat sich bereits zu Ports- mouth seinen bisherigen Konstituenten vorgestellt, wo er ein \charfes Examen zu bestehen hatte. Besonders wurde die Frage an ihn gestellt, ob er die von der großen Mehrheit des Volks oerabscheuten Armen - Gesehe unterstüßen wolle. Der Minister antwortete ziemlich entschieden , die Regierung kônne sich nicht durch jeden Wechsel der öffentlichen Meinung bestimmen lassen.

Nach Berichten vom Vorgebirge der guten Hoff:

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nung bis zum 21. April herrshte unter den ausgewanderten Holländern zu Port - Natal die größte Bewegung, weil sich ein Englisches Wachtchiff , der „Phlegethon“/, dicht an der Küste gezeigt hatte. Man {loß daraus auf nahe bevorstehende Feind- \eligkeiten von Seiten der Englishen Regierung, und alle dort ansässigen Engländer waren unter Aufsicht gestellt. Im Ganzen wird die Lage der Ausgewanderten als sehr ungünstig geschil- dert , da sie sehr viel Vieh verloren haben.

Als ein Beispiel, wie ungesund das Klima von Jamaika uropdáer sey, wird angeführt, daß am 19. Dezember 2 Ar- tillerie - Compagnieen, jede aus 3 Offizieren und 77 Soldaten bestehend, von Woolwich nach Jamaika abgingen , die jeßt be- reits 3 Offiziere und 31 Soldaten dort am Fieber verloren haben.

Nach alter Sitte wird die Taufe der Kriegsschiffe gewöhn- lich dem vornehmsten der anwesenden Zuschauer übertragen, und j ihrte also bei der Taufe des Dreideckers „„Trafalgar““ zu der Königin, welche sich auch dazu bereit erklárt hatte.

» erfuhr, daß Lady Bridport, Nichte Nelson’s, zum

Zua eine Flasche von dem Wein gesendet

ceheld auf dem „Victory“/ bei sich ge-

sogleich , daß dieser ebenfalls anwe-

die Ehre der Taufe vor ihr gebühre und dersel- wie auch geschah, übertragen werden müsse.

Deutsche Bundesstaaten. Hannover, Gestern Abend hat sich leider nden der Kdnigin dermaßen verschlimmert , daß Ihre jestät in der heutige verschieden sind, nahdem ‘Al- (b gestern mit Sr. Majestät dem Könige heiliae Abendmahl empfangen. Jhre Majestät waren am tärz 4 mithin ein Alter von 63

29, Juni

Cn lerhöchstdieselben

w aeboren und haben

Miüinchen, 26

Curt a N av line L UDIWIGS Ycarimtitans-

Zuni. Q. A. iesen Morgen feierte Universität in der akademischen Aula

r Minister des Jn-

einer kurzen Einlei- ficfsale der hohen Schule seit jener Zeit ver- rofessor Dr. Zenger, einen Bericht über die l j ,s verflossenen Jahres

Verlaufe dieses Be-

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Stiftunastag, welchem Akt von Abel , beiw die S Rector, P räánderungen, welche sich ' Universität ergeben n. m ubr man, daß unsre Universität in Betreff der Anzahl zurüstehe. Es wurde zu- Resultat Dreisaufgaben bekannt ge- macht und die neuen Auggaben für das nächste Fahr verlesen. In den lebten Tagen hat Professor von Görres ein Kolle- gium Uber Fhre Majestät die Königin von Griechenland wird, dem Rernehmen nach, am 2. Juli unsere Hauptstadt verlassen, um ich nah dem Bade Ems zu begeben, von wo aus Ihre Ma- jestät nach gebrauchter Kur 6 Wochen in Jhrer Vaterstadt Ol- denburg zubringen wird. Zum Okftoberfest trifft Dieselbe wieder

in München ein, und kehrt von hier gus nach Athen zurück

irenden bloß hinter Berlin

F L. L der vorjährigen

Myythologie begonnen.

Leipzig, 27. Juli. d dem Herrn Hof rath Þr. Samuel Hahnemann vo Vaterstadt Meißen das Ehrenbürgerrecht ertheilt. Der Königl. Sächsische Gesandte in Paris, Herr von Könnertb, erfreute r den dort lebenden Greis an seinem 8bsten Geburtstage durch Ueberreichung des von dem Bürgermeister zu Meißen, Herrn Zschucke, darüber

ausgestellten Diploms

Vor kurzem wai

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IViesbaden, 24. Juni. (A. Z. Aus glaubhafter Quelle vernimmt man, daß die Päpstliche Curie in Rom die Dekans Mohr zu Niederwalluf zum katholischen Bischof in Limburg als nicht kanonish verworfen Gat Bon Seiten der Herzoglich Nassauischen Landes-Regierung find von neuem Schritte zur Aufrechthaltung dieser Wahl geschehen. Sollten sie erfolglos seyn, so wird, da die Regierung thren Rahl-Kandidaten nicht fallen lassen will, viellcicht der Bischoss- Fubl in Limburg einstweilen unbeseßt bleiben. Wie es heißt,

Staats-Minister von Walderdorff, welcher der katholi- chen Kirche angehört und streng auf den Ritus derselben hält, sich jeder Einwirkung auf diese vielfah besprochene Angelegen- heit enthalten.

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Hamburg, 23. Juni. Das Frankfurter S ournal berichtet aus Hamburg: „Die vielbesprochene Angelegenheit wegen des heimlichen Sklavenhandels und des betreffenden Sflavenschiffes unter Hamburger Flagge ist nun von unserem Handelsgerichte dahin entschieden , daß das Schiff „Louise““ df entlich versteigert und der hiesige Kaufmann zu einer schweren Geldbuße verurtheilt ist.“

Luxemburg, 22. drinz Alexander haben

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Juni. Der König, Großherzog und gestern Abend um li Uhr die hiesige Stadt verlassen und sind nach Holland zurückgekehrt Se. Ma- jestár waren mit ihrem Aufenthalt im Großherzogthum sehr zu- frieden und haben dies zu wiederholten Malen ausgesprochen Das Amsterdamer Handelsblad fúgt hinzu: „Ueber die Un- terhandlungen mit Preußen, wegen Anschließung des Großher zogthums an den Deutschen Zollverband hat der König sehr zufriedenstellende Versicherungen ertheilt und mehreren Depu- tationen is von Sr. Majestät gesagt worden, daß die Unter handlungen bereits sehr weit gediehen seyen.“

Hesterreich. ien , 25. Juni. Der Desterr des úber die Herabsekung der Contumazperiode gegen die Eu ropäisch - türkischen Provinzen. „„Jn Folge der seit längerer Zeit ununterbrochen günstig lautenden Sanitätsnachrichten aus den europáisch - türkischen Provinzen, welche das Nichtbestehen der orientalischen Pest in diesen Provinzen übereinstimmend bestätigen , ist in dem Banate und Siebenbürgen die bestan- dene Kontumazperiode auf den ersten Grad herabgeselt wor- den. Diesem nach sind die aus den europáäisch - türkischen Pro- vinzen in die K K. Staaten unmittelbar kommenden Personen in den an der K. K. Gränze befindlihen Kontumazanstalten, während der Dauer des ersen Grades, keiner Kontumazirung, so wie ganz neue, noch nie gebrauchte Kleidungsstücke und Wäsche, welche im ganz reinen Zustande im Gepäck sth be- finden , der contumaz - ämtlichen Behandlung ebenfalls nicht unterworfen. Nur getragene Wäsche, schon gebrauchte Kleé- dungsstúcke, Bettgewand und Effekten von Schaf: unr N wolle, unterliegen der Kontumaz und Reinigung. Auf E fenden General-Kommandanten Ars übrigens den Pran 204 halten, den Gesundheitszustand in den jenseitigen F gen y E s din dem all, daß ir- auf das sorgfältigste zu beobachten, Un9 die Pes neuer- gendwo in den europäisch türkischen Provinze Sev ddt : - ; ‘hes dort durch dás Hervoru- dings ausbrechen sollte, wie solche

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