p TRER T E E T T T E Le
Dies Alles gilt natúrlich nur von dem großen Haufen der hiesigen Politiker. Jn den wahrhaft staatsmännischen Kreisen nimmt man allerdings den lebhaftesten Antheil an der Entwicke- lung der Englischen Krise. Die Wünsche der Regierung sind für den Sieg der Tories in dem Wahlkampfe, weil sie, bei der be- fannten Antipathie der Tories gegen Rußland, von deren Politik ein bereitwilligeres Entgegenkommen erwartèt, als ihr von Seiten des Ministeriums Melbourne zu Theil wird. Das Kabinet laßt indessen diese Wünsche und Hoffnungen so wenig als möglich laut werden, und zwar es hat recht, dieselben für sich behalten zu wol len, da deren Aeußerung ihm nichts von ter Welt mehr nüßen fann, wohl aber ihm bei dem Französischen Publikum sowohl, als in England schaden würde.
Die systematische Opposition, welche kein Mittel scheut, um sich geltend zu machen, greift plôklih nah einer Waffe, die sie jelbjt für die Regierung schmieden helfen, Nachdem sie acht oder zehn Monate lang die Befestizung von Paris als ein acht natio- nales Unternehmen gepriesen, fallen ihr auf einmal wieder die Bedentklichkeiten ein, die sie früher gegen diese Maßregel hegte, und fie darf nur noch einen Schritt thun, um der Regierung aus dem Festungsbaue ein Verbrechen gegen den Staat zu machen. Hört man heute manche Leute sprechen, welche sich noch unlängst, so lange die Zustimmung der Kammer ungewiß war, zu Gunsten des Fortificationsgesebes heiser schrien, so sollte man glauben, ste hâtten erst gestern erfahren, daß die projektirten Eitadellen gegen die Stadt gekehrt werden könnten. Und doch hat die Regterung, wenigstens feit der Einsezung des jeßigen Ministeriums, gar kein ernstliches Hehl daraus gemacht, daß sie die Forts mehr gegen den inneren, als gegen den außeren Feind bauen wolle, So recht- máßig nun auch der geseßliche Widerstand gegen diesen Plan der Regierung seyn mochte, so unverzeihlich is auf der andern Seite die Perfidie derjenigen, welche die fragliche Moßregel anfänglich nur deshalb befördert haben, um die Regierung in der Folge wegen derselben zur Nechenschaft zu ziehen. Und diese Kriegs- list kann furchtbar werden. Wenn der Theil der Presse, welcher die Befestigung von Paris wider „jaine Ueberzeugung beforderlte, jest einmüthig sein bisheriges System fallen lâßt, um dem Volk die rasch aus der Erde wachsenden Citadellen als die Bastillen der bfentlichen Freiheit zu zeigen, wenn er diese Taktik mit Energie und Geschik durchführt, so steht nicht zu bezweifeln, daß die ohnehin herrschende Abneigung gegen den Festungsbau bei den Parisern zur Erbitterung, zur Leidenschaft gesteigert werden kann.
Der „National,“ dessen Jnkonsequenz in Vertheidigung der früher \o heftig bekämpften Fortifications - Jdee am schreiendsen war, hat sich zuerst wieder unter seine alte Fahne ges (lé, Er m0o- tivirt seinen Abfall durch die Behauptung, daß die NRegierung bei Augführung des Festungsbaues dem Geiste untreu werde, In wel- chem 5erselbe von den Kammern bewilligt worden, Hohler Bor- wand! Das Wie der Vollziehung dès Befesligungsgeseßes is ein zu untergeordneter Punkt, als daß man daraus ohne _ossen- bare Unredlichkeir eine Borfrage des Ob machen fonnte, Die Gefahr liegt iñ dem Geseße selbst, nicht in der Art
und Weise seiner Ausfuhrung, nicht darin, ob die_ Mauer- befleidung des Ringwalls zwei oder drei Meter A S die Apbeit an den Forts oder an eben diesem Kingwalle rascher fort- rut, Mehrere der dem weiland Ministerium Thiers ergebenen Blâtter machen bereits Miene, das Mandvre des „Yiational „nach- zumachen, aber sie glauben doch nicht 0 ganz ohne ale V E von schwarz auf weiß springen zu konnen, sondepn ihren ol sal etwas von langer Hand einleiten zu müssen. Aber obwohl aufge: (ehoben, ist derselbe doch nicht weniger geilie, PANaUSgeEe at DaN sich nicht binnen kurzem für Hrn, Thiers Aussichten zum Wieder- eintritt in bas Ministerium zeigen,
Großbritanien unv Jrland.
London, 30, Juni. Vorgestern_ herrschte zu Tamworth große Bewegung, da an diesem Tage Sir Robert Peel von sei- nen dortigen Kommittenten erwartet wurde, und man sich von ihm ein ausführliches politisches Glaubens: Bekenntniß versprach. Die Comités der drei Kandidaten für diesen Ort, Sir R. Peel, Capitain A’Court und Capitain Townshend, waren schon vom frühert Morgen in voller Thätigkeit. Das Comité des Sapltain Court versammelt sich im Castle-Hotel und holte von dort aus den Kandidaten unter Musik nach dem Wa »zlgerüste ab. Kurz darauf langte auch der Whiggistische Gegner dieses Kandidaten, Capitain Towonshend, mit seinen Freunden ebendaselbst an._ Ge- gen 14 Uhr endlich erschien R. Peel undwurde mit Applaus und Zischen empfangen; er sah blaß und sichtbar aufgeregt aus; mit verschränkten Armen stellte er sich vor das Wahlgerüst und schaute mit festem Blick, doch offenbar in ungewöhnlicher Bewegung, auf den BVolks- haufen. Samuel Tylecote schlug nun den Baronet als Kandida- ten vor, mit der Bemerkung, daß er schon das siebente Mal die- ses Vergnügen habe, und daß er Niemanden kenne, der bejfer ge eignet wäre, die Jnteressen des Fleckens Tamworth im Parla: mente zu vertreten, da Sir U Peel seine Pflichten inn Unter: hause stets mit der größten Gewissenhaftigkeit und Auszeichnung erfüllt und sich fúr jede das Wohl des Volkes fördernde Maß- vegel aufs eifrigste interessirt habe, Major Bamford schlug, als den anderen Kandidaten, den Capitain A'Court, ebenfalls einen Kon- sèrvátiven, vor, indem er den Wählern sagte, {1 müßten dem sehr ehrenwerthen Baronet einen würdigen Gehülfen, aber nicht einen Whig oder Radikalen wählen. „Wir wollen doch einmal das Leßtere versuchen!“ riefen darauf viele Stimmen, Jm lebten Parlament war nämlich Capitain A’Court der zweite Repräsen- tänt von Tamworth. Nun erhob sih Herr Jngle, um, als (Bêgner dieses Leßteren, den Capitain Townshend, einen Whig, vorzuschlagen, bei welcher Gelegenheit sich derselbe folgendermaßen Über die Reform der Korngeseße aussprach:
Ich baue selbst jährlich gegen 3000 Buschel Weizen , und ich erkläre ohne Bedenken , daß ich den von dem Ministerium vorge schlagenen festen Zoll von 8 Sch, für die allerbese Maßregel halte, die an die Stelle der jeßigen wechselnden Zoll-Sfala gescßt werden könnte, Es wücden jedenfalls zwanzig Jahre nach dem vorgeschla: genen Zoll vergchen , che das Agrikultur - Juteresse den mindesten
achthcil davon empfände. Eine Verleumdung dexr Britischen
Agrikulturisten is es, wenn man behguytet , sie könnten das (Be traide nicht zu gleichem Preise wie im Ay:lgnde produziren. Wir haben cin \{chdnes Land, cine Fülle von Kapitalien, und ich wiederhole, daß es daz Englische Volk în den Schatten Fellen heißt, wenn man sagt/ es kdnune sein Getraide nicht #0 wohl: feil erzielen, wie der Kontinent. Es mag nun aus Süden fommen, wer dg will, etwas muß für das Volk geschehen, ( Lauter Beifall.) Besser ist es daher, der Fcage zugleich küßn und männlich u begegnen. Man géhe nur nach Stuncaton und sche zu, wie. dort F auseude wegen Mangels an Brod umkommei- und zwar grbeits; willige und arbeitsfähige Leute, die nicht mehr als 3 Sh. wdhen!: lich verdienen und von dem Armen - Arbeits - Haufe des Bezirks nicht mehr als einen Leib Brod für die Woche erhalten éônnei, Es muß, ih wiederhole cs, baldigst cite außerocdeni ltche ROuction m Mae meincn Besteuerung untd dagegen etne Bergen Sieges egi werden, Die Armen sind scht zu 109 pCt, besteuert, während die
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Reichen verhältnißmäßtg schr wenig von den Siaats - Lasten zu ira gen haben.“ ( Hô:t, hört !)
Herr W., Knight, der die Kandidatur des Capitain Towns- hend unterstüßte, nahm die Erwählung Sir R. Peel's für unbe- zweifelt an, da sein Eigenthum in Tamworth ißm diesen Siß sichere, aber, fúgte er hinzu, dieses Eigenthum dürfe nicht dazu verwandt werden, nöch einen SchÜkßling S ir R. Peel's durchzu- bringen, Der Redner äußerte sich dann weitläuftig übe" den Zu- stand des Landes und schloß mit der Bemerkung, daß sehr Viele dae jeßige Verhalten Sir R. Peels, den schwebenden wichtigen Fragen gegenüber, besonders deshalb nicht billigen fönnten, weil sie sehr wohl wüßten, daß, wenn das Ergebniß der Wahlen ihn zum Premier-Minister Englands mache, er ohne allen Zweifel selbst die vorgeschlagenen Maßregeln, die er jeßt bekämpfe, würde ausführen müssen. 7 tille trat in der großen Ver- sammlung ein, als darauf Sir Robert Peel vortrat und das Wort nahm.
e Meine Herren“, begann der Redner, „ich richte- jeßt zum sechstenmale das Gesuch an Sie, mir die wichtige Aufgabe anzu- vertrauen, Sie im Parlamente zu repräsentiren. - (Kine Stimme : Aber Sie haben uns nicht repräsentirt.) Meine Herrcn, der Un- terstüßker der Kandidatur des Capitain Townshend hat meine Stellung, da ih mich um die Stimmen der Wähler von Tam worth bewerbe, mit der. Stellung meines großen politischen Geg- iers (Lord John Rusfell), der sich um die Ztimmen der Stadt
ondon bewirbt, in Kontrast gestellte, Jch schame mich dieses Konirastes nicht. (bört, hort!) Wenn ich es gewollt, so hatte mme der Stadt Westminster bewerben kennen ;
h 30g es vor, ju Jhnen, meinen Freunden und Konffituenten, zu rúckzufkehren, und:was auch Herr nic ht von der Ztadt London denken mag, — ich gebe zu, daß sie Jhnen an Zahl und an Reichthum überlegen ist, — so habe ih doch so große Achtung vor Zhrer Unabhängigkeit, meine Herren, daß ich der Wahlerschaft, die ich zu repräsentiren die Ehre habe, keine zahlreichere und woohlhabendere vorziehen möchte. Jch hoffe, daß es kein anmaßendes Gefühl if, welches mir die Zuversicht eingiebt, daß ich die Stellung wieder erhalten werde, die ich eingenommen habe und die ich Jhrem Bertrauen verdanke. Jch hege diese Zuversicht, weil ich keinen Grund habe, zu glauben, daß in Jhren politischen Gesinnungen eine Veranderung vorgegangen, und weil ich andererseits mir beroußt bin, daß ih allen Betheuerungen, die Sie von diesem IWahlsgerustaus von mir gehörthaben, in meinem dsfentlichen Leben treu gebiüeben und jede von mir übernommene Verpflichtung gehalten. Jch bin mirauch bewußt, die mir von ihnen übertragenen Functionen mit Eifer und Fleiß: erfüllt zu Haben (Hort, bort): Ich: habe. mich durch feine lockende Vergnügutigen in der Ersüllung meiner offentlichen Pflichten hindern oder stdren lassen; und dies wenigstens werden meine politischen Gegner mir zugeben. Lie angenehm cL für mich auch wäre, in dieser Gegend und in Jhrer Mitte zu leben, so habe ich doch gern auf dies Vergnügen verzichtet, um zu erfüllen, was Sie mir aufgetragen. Nur in wenigen Fällen sind zwar ZJhre eigenen Lofal- Jnteressen im Parlamente zur Berathung gekommen, aber wenn dies geschah, so habe ich weder durch Privat-Angelégenheiten, noch durch bffentliche Geschäfte mich abhalten lassen, den Maßre- | geln, welche Jhre örtlichen Jnteressen berührten, meine Aufmerksam- \ feit zu widmen. Jch bin vielleicht nicht immer glüklich gewesen. Namentlich denfe ich hierbei àn die gewünschten Erleichterungen
| durch Eisenbaßn-Communicationen. Einer Vereinigung mächtiger | Parteien von Eisenbahn: und. Kanal-Compaguieen. mag- es gelun- | gen seyn, Maßregelu. zu verhindern, die Sie,. wie ich glaube, zu | erwarten berechtigt. woarenz. indeß jedenfalls war es nicht meine Schuld, wenn dieselben fehlsctluzen. Ungeachtet des Dranges der politischen. Geschäfte wldméêts, ich jenen Maßregeln die hochste Auf: merksamkeit, ‘weil ith glaubte, , daß dadurch sowohl ‘das offentliche wie ZJhr eigenes Lofal-Znteresse würde gefördert werden. Meine Herrèn, ‘ich habe diè Ehre, Sie seit dem Jahre 1830 zu vertreten, und zie gab es in den Annalen Englands eine wichtigere und ereignißreichere
| MBeriobde, als die, welche seit 1830 verflossen ist. Geradein der Zeit, als | Siemüicc wählten, fanden jene Begebenheiten in Frankreich statt, die den Augen Europa!'s den Sieg der physischen Gewalt über die beste- henden Behörden des Landes zeigten, die ein zweites Mal zu ei- ner großen Revolution in Frankreich führten, welche den älteren weig der Bourbonischen Familie vom Throne. vertrieb, Diese Ereignisse in Frankreich machten in ganz Europa einen tiefen Ein- druck, sie bewegten und erschütterten den dffentlichen Geist Eurc- pa?s, in einigen Ländern führten sie ebenfalls Umwälzungen her- bei, und fein einziges Land ‘entging dem Einfluß dieser gro- | ßen Ereignisse, Auch England blieb von diesém großen Uebel
nicht befreit. “Es entstand hier das Verlangen nach einer
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(X1ine feterliche (
alten Institutionen des Landes, und die Folge davon war eine Imgestaltung des Unterhau- (es, Jch sah damals voraus, daß diese Veränderung von dem rastlosen BDegeh1 ; rungen begleitet seyn würde, und es schien mir ensGrund zu! einer gro ßen Éonservativen Partei zu legen, die a m alten Fundamen- tal- Jnstitutionen des “Landes festhielte, ohne sich denjenigen Ber: änderungen zu widerseßen, welche die veränderten gesellschaftlichen Berhâltnisse erheischen möchten, aber mit dem Entschluß, die | Grundlage der alten Znstitutionen in Kirche und Staat aufrecht
¡u erhalten. (Hört, hort!)ck Meine Herren, um diese Partei zu
E A Ó Reräanderung in den
Begehren
bilden, war es nóôthig, die Basis zu erweitern, auf der fie stehen sollte; es mußten Meänner zu Hülfe genommen werden, von des nen wir uns früher wegen , verschiedenartiger Paytei-Berbinckun- gen Und wegen nicht übereinstimmender Prinziplen getrennt hat- | ten, mit denen wir uns aber nun vereinigen konnten, nachdem die | Ursache der Differenz“ verschwunden war. | Six Robept Peel ging. dann auf die Fortschritte der fon- | servativen Partei ein. Van, 400. Mitgliedern sey diese Par- tei allmälich auf 300 angewachsen unv habe fich zum Theil aus ihren Gegnern rekrutixt, Ihm selbst \cy die Shre zu | Theil geworden, das Bertrauen dieser Paptei zu eylánzen, | und was man über Spaltungen in depjelben geschwaßt, | sey ungegründet, Dabei hob er die Mäßlgunz selnev
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eigenen Ansichten hervor und machte bemertlich, wie oft er den | Ministern aus der Noch geholfen habe, Zugleich verwahrte er sich gegen die Aeußerungen einzelner Mitglieder seiner Partei und erklärte, sich niemals zu politischen Zwecken mit Ultya- Factionen | vereinigt zu haben, wie er denn niemals in cinen Widerruf der | Emancipation der Katholiken willigen werde, während die Mis nister sich nicht gescheut hätten, mit den Berfechtcrn der Tren- nung Zyland’s und Kanada's gemeinschaftliche Sache zu machen, | Er ging nun vielmehr auf die speziellen Fragen cin und PANBEG: die | Herabsekung der Zucker-Zblle micht gus zpanopolistischen Absichten, son- dern lediglich aus Abscheu gegen die S klaverci bekämpft zu baben zer {prach die Ueberzèugung aus, daß der Britisch-Osl- und Weslindische Zueex für den inléndischen Verbrauch hinreichen wu de, wobei ér auch | zeigte, daß die Preise seit Abschaffung der C klaverei feinesweges | gestiegen wären, Anlanzend die Kornsvage, so hielf ey einen fe: | ffen Zoll von 8 Sh, als Schuß des einheimischen Getxcides gez | gen Póölnisches, Russisches, Preußisches, flir nicht hinreichend, dep
unter Umständen auch z och erscheinen fönne » S D l T lli wei d B die Se: V e aats E e : 4: . Den Vi siand der canufatturen raumt er ein, hielt denselben aber fúr temporáâr und berief sich nur darauf, daß die Ausfuhr troß aller Kornge- sche in den Jahren 1830 bis 1839 von 38 auf 53 Mill. Pfd. und die Einfuhr in ‘demselben Zeitraume von 46 auf 62 Mill. Pfd. gestiegen sey, wie aus Lord Palmerston?s eigenen Borérägen hecvorgehe. Desgleichen führte er an, daß der Tonnengehalt der Britischen Schiffe, die nah außerhalb klarirt hatten sih von 1838 bis 1840 von .4,100,000 guf 1,780,000 gchoben habe. Den Grund des Nothstandes- der Ma- nufakturen suchte er zum Theil in der Uebertreibung des Actien- Bankwesens, meist aber in den auswärtizen Verhältnissen. © Er bezog sich auf die bürgerlichen: Zwifligkeiten ijn Súd- Amerika, die Französischen Blokkaden und auf die Krisis in Nord : Amerika, wobei er die Hoffnung aussprach, daß feines der beiden Länder um eines Gränzsirichs willen zum Nachtheil der ganzen Mensch- heit Krieg führen würde; ferner auf den noch immer s{wänken- den Zusiand Kanada's und auf die krampfhaften Bewegungen Portugals und Spaniens, auf China, -die Levánte-und die- N&- stungen ‘des Continents, endlich auf die zwei bis dréi schlechten «lerndten, die England in den leften Jahren ‘erlittên.- Er fam daher zu dem Schlusse, daß eine Veränderung der Krongeseké nicht zweckbmaßig sev, zumäl dà der Ackerbau in det lebten Jahren sehr bedeutend zugenommen habe. - Schließlich spräch ér die: Ueberzeu- gung aus, daß das Geschrei nach wohlfeilem Brod und Zucker im All- gemelnen keinen Anklang gefunden, und zwar nicht wegen des innern Werths oder Unwerths der ministeriellen Maßregeln, sondern weil man sie zit bloßen Wahlzwecken aus der Luft gegriffen habe, nach- dem die Minister selbs noch im vorigen Jahre- erklärt, daß die Emancipation der F flaven erst noch eine Probe besfehén müsse und eine Veränderung der Korngeseße nicht der Mühe lohnen würde.
Die heutige Times giebt die Zahl der bereits. entschiedenen Wahlen auf 5 an, meist solche, wo die auftretenden. Kandidaten gar keine Gegner fanden, also eine formliche Abstimmung nieht er- forderlih war. Hiervon zahlt. das genannte Blatt 56 Wählen den Konservativen und nur 29-den Whigs zu, indeß dürfte dabei wohl auch manche Täuschung mit untex Taufen, und man wird erst die offiziellen Bekanntmachungen abzuwarten haben,“ ebe man jene Zahlen als richtiz annimmt, Von mehreren Orten wird uber Wahlen-Tumulte berichtet. Ueber die Auftritte zu Notting- ham ist schon gestern gemeldet worden. Sehr tumultüarisch geht es bei der Wahl in- Wessminfsfer her. Ein Haufen betrun ffener Jrländer aus St. Giles durchzog die Straßen und.bedrohte die fonservativen Wähler; auch brachten sie vor dem BMeform- Klubhause ‘ein- Hurrah aus. Die beiden liberalen“ Kandidaten, Sir de Lacy Evans Und Herr Leader,“ Leßterer ein Nadikaler, hielten die úblichen Vorträge. Der konservative Kandidat, Ca- pitain -Rous, konnte gar nicht zu Worte kommen - und zog bei der Handerhebung den Kürzern; indessen verlangte er einen Poll, der gesiern begonnen hat. Nicht besser erging es den konservati ven Kandidaten zu Lambeth und Greenwich; doch wird auch hier er| der Póll entscheiden können. Sehr tumultuarisch ging es auch zu Bath -her, wo “es zu argem Handgemenge fam, auch Pistolen abgeschossen wurden und die Laden geschlossen werden mußten, Der Ausschuß der dortigen Chartisten hatte in: deß eine Adresse an ihre Mitbrúüder gerichtet, die in sehr geniäßig ten Ausdrücken abgefäßt i und die Wahl der ministeriellen Kan: didaten Lord Duncan und. Roebuck _empsiehlt. Die beFänntklich schon beendigte, aber in ihren Resultaten noch. nicht offiziell bè- kannte City-Wahl nahm am 28. in Guidhall ihren Anfang; man
" erinnert sich kaum éiner Wahl, die ein gleichés Jnteresse in Au-
spruch“ genomniéu hatte; / beide. Parteien mußte éinen . Ring- fampf mit einander eingehen, beide alle ind glichè Bet‘éedsamkeit auf- bieten, Schon fruh am Tage hatte sich um Guildhall eine ungeheure Menschenmas\se versammelt. Hier tönte es: „Nieder mit den Whigs! Es lebe S ir Nobert Peel!“ dort wieder: „Woöhlfeilées Brod!“ Keine Korngeseße!“ Um 1157 Uhr wurde die Halle erd{fnet; auf den Gallerieen bemerkte man eine Menge gepußter Damen, die Platt form war súr die verschiedenen Kandidaten und. ihre Freunde be- stimmt. Kurz nach dem Beginn der Verhandlungen erscl ienen Aiderman Huümphréy und Benjamin Wood, die necuerwÖhlten Parlaments - Mitglieder sür Southwark; sie wurden - von den Whigs mit lautem Jubelrufe empfangen. Kurz darauf langte auch Lord John Russell an, hier mit lautem Beifalleruf, dort mit furchtbarem Zischen begrüßt, Bald nach ihm trafen auch die übrigen Kandidaten, Alderman Pirie ausgenommen, ein, und der Pv bel belustigte sich, diese mit Gezisch, jene mit Beifallsruf zu begrüßen, 5g wurde den conservativen Kednern unmöglich, in dem furchtbaren Getöse zu Wort zu fommen., Auch Lord John Russel konnte sich nur mit Mühe vernehmlich machen. Er suchte die Bürger und Han delsleute der „City. .bei dem Punkte der Ehre zu fassen und fragte sie: db. sie es ertragen könnten, England den übrigen großen See- máchten Europa's nachstehen zu schen; ob- sie nicht lieber jede Lask ragen: würden als ‘den Vorrang England's aufgeben? Er und seine Kollegen, versicherte der- Minister, hätten sich die kommer- ziclle Freiheit jekt zur Aufgabe geseßt, wie früher die religibse und politische Freiheit. Die Wahl in der City. chloß gestern uni {i Uhr: Nachmittags. Jn Jrland durchziehen bewaffnete Haufen mehrere Grafschaften z an ihrer Spike“ sollen hier und da Priestep sehen, und inan spricht von vielen (Bewaletthätigkeiten, mit denen die Wahlen dort schon eingelettet worden,
Nach Briefen aus Tabris vom 29, April war Oberst Stöd- dard in Buchara frei gegeben worden, Dr. Reach hatte sich. von der Räumung: der Festung Gurian überzeugt und war nach Me- schied zurückgekehrt, von wo er sich. nach Teheran begeben wollte,
Der Herzog von Willington hatte gestern eine Audienz. be.m Ködniae der Belgier E
“Die Worning Chronicle hat Nachrichéen aus Malta vom 15ten, aus - Könftantinopel vom’ 7ten, aus Smyrna vom 9ten und gus Aegypten vom 7, Juni; die gber: meistens unbe- deutend sinà, Das Englische Dampfboot „Phönix“ war von Beiz rut, Syra anlaufend, bei Malta angelangt und brachte die Nach- richt mit, daß Syrien sich in. einem“ höchst aufrührerischen Zu- stande befinde, man fonne etne Krisis epwarten, Die Berg-Bee wohner des Libanons fanden, daß fle beim- Wechsel der “Herren zar nichts gewegnen hâtten, und begehrten stúrmifch die Wiedet:- insetung des Emip Beschir, j
Mach dem Courier tvité Sir Thomas Wilde, der General- Fisfal, an Sir John Campbells Stelle als General-Prokurator, und Herr Dundas oder Herr Jervis wird General - Fisfkal.
In London haben die Katholiken fich- vereinigt, um für -die Mahl solcher Parlaments - Mitglieder zu wirken, die ihre Grund- säke theilen, Auch welen sie: dgs: Verlangen stellen, záß" Lie Ves fangnijse und ‘Zuchthäuser katholischen Prieskern“ geössnet werden,
Deutsche Bundesstaaten, :
Múünchen, 30, Juni. J. f, H, kie Gvoßherzogià von
Öldentupg (gcborne Prinzesfin von Schweden), Stiefmutter
€
Maj. dèr Königin von Griechenland, ts-gestern Abend ‘hier ein-
‘getroffen, wo- sich auch bereits der Herr Großherzog befindet.
F. F, kaif. H.H.- der Erzherzog Franz Karl von Oesterreich
und seine durcblauchtigste Gemahlin werden, _ wie es heißt, zu Anfanz der nächsten Woche Biederstein verla]fen.
Hanuover, 4. Juli. Das Königliche Reskript an die all- gemeine Stände-Versammlung lautet folgendermaßen t E - „Wir Ernft Augu s ; von Gottes.Gnaden König von Han- nover, Königlicher Prinz von Großbritanien und Jrland, Herzo von Cumberland, Hérzog. zu Braunschweig und' Lüneburg 2c. 2c. Fn Erwägung, daß die Mehrheit der zweiten Kammer der allze- meinen Stände-Versammlung durch ihr seitherizes Verhalten sich zur Erfüllung der ihr obliegenden Functionen als unfähig bezeigt hat, sinden Wir Uns. bewogen, die durch Unsere Proclamation vom 14; April d. J. berufene allgemeine: Stände: Versamml{ung hierdurch aufzulösen. Daran geschieht Unser gnädigster Wille. Hannover, 30, Juni 1841. Ern sk August. G. von Schele.“
Hannover, 2. Juli. «Se. Durchlaucht der Prinz Alexan: der zu Solms-Braunfels, Sohn ihrer Hochseelizen Majestät, find hier angekommen, und im Ernst-Palais abgestiegen. _
Fhre Durchlaucht die-Prinzesfin Albert von Schwagrzburg- Rudolffadt, ‘geborne Prinzessin. zu Salms-Braunfels, Tochter. der Hochseligen Königin sind -hier eingetroffen, und im Königlichen Palais abgestiegen,
Stuttgart, 39. - Juni: *Jhre Majestät die Königin sind mit Jhren Königlichen Hoheiten, den Prinzessinnen Katharina und Auguste, gestern von hier nach Kissingen, zum Gebrauche der Bâäder, abgereisk.
Die Universitäts - Bibliothek von Tübingen hat kürzlich durch den Ankauf mehrerer arabischer, persischer- und türkischer Manu- \fripte einen neuen Zuwachs zu ihrer orientalischen Handschriften: Sammlung erhalten. Sie gehörten zu dem nach Paris gebrach: ten Nachlasse des bekannten Reisenden, Professor W, Schulz aus Giéßen, welcher 1829 in Kurdistan ermordet wurde,
Altenburg, 2. Juli. Gesiern sind die Arbeiten an der Sächsisch - Bayerischen Eifenbahn in der unmittelbaren Nähe hie- siger Sradt und bei Leipzig, in Gemäßheit des zwischen der Kd- nigl. Sächsischen und hiésigen Staats: Regierung einer- und der Króône Bayern andererseits abgeschlossenen-Staats-Vertragzes wirk- lich begonnen worden, und zwar hier, weil die Ecpropriation der Privat-Grundsiúke erst- in nächster oder in der zweiten Woche zu Stande kommen kann, auf einen: Domanial-Grundstúcke. Der Anfang der Arbeiten bei hiesiger Stadt erfolgte im Beiseyn der höchsien Landes - Autoritäten und. einer sehr zahlreichen BVersamm- lung des hiesigen: Publikums, welches seine freudige Theilnahme an dem wichtigen Ercizniß auf mehrfache Weise bethätigte, und unter Anderem dem jubelnden Lebehoch, welches in der Einleitung sL- Rede am frühen Morgen den erhabenen Negenten der von. der Bahnlinie getroffenen Länder. gebracht wurden, lebhaft beistimmte. — Mittags fand im Gasthause „zur Stadt Gotha“ ein Fesimahl statt, zu welchem auch der Ober-Jngenieur der Bahn, der Königl. Sächsische Majdr und Wässer-Bau-Direktor Kunz und der ihm nachsistehende Jngenieur, Ober-Lieutenant Péters, eingeladèn wa- ren. Die heitersle Stimmung zeichnete, wie den ganzen Tag, #o auch dieses Mahl aus. Der Major Kuñz erwiederte’ den ihm mit großer Acclamation dargebxrachten Toast in bescheidéner Weise. Dankbar wurde deter ‘gedacht, die zum jeßigen Ziel beigetragen, vertrauensvoll derer, die das große Werk ins: Léken führen sollen. — Die Arbeiten am hiesigen Bahnhofe wérden in den nächsten 14 Tagen angefangen, und wir- hegen die sichere Hoff- nung, zur Mithaelis-Messe 1842 die Bahn nach Leipzig dem bf- fentlichen Verkehr gedffnet zu sehen, wie dies ‘auch dem Staats- Bertrage mit Bayern entspricht,
A Leipzig, 3." Juli, Das Andenkén an die vorjährige Guttenbergs- Feier mit ihrem Glanz und ihren Würden, ihrem lauten Jubel und ihrem stillen Ernst isk in diesen Tagen wieder recht. lebendig bei uns aufgewgcht und hat sich in vielfachen, zum Theil: finnigen, zum Theil bizarren Zeichen kundgegeben. Zu den ersteren - rechne“ ich. die von einem Theile der betreffenden Jnnunges- Genossen veranstaltete, zwar stille aber heitere Erinnerunzs6- Feier es vorjährigen Festes, so wie die Herausgabe der, im Auftrag es Comité von Pr, Emil Kade gefertigten und hdchs fplendid usgestatteten Fesktschrift; zu den leßtern dagegen die mancherlei BYeranstaltungen, durch welc{(e die Jndustrie der hiesigen sehr spefulativèn Wirthe die große Jdee dieser Tage und: ih: rer - Erinnerungen .:-ausbeuteten: Unter. Andereni wurde „in dem Schüßenhäusgarten eine förmliche Wiederholung der vorjäh- rigen Feier im Kleinen, mit. typographbischer Ausstellung, .Dars?el- lung- der -drei Fesktage in Foxm eines musikalischen Potpourris, Feuerwerk u. sw: zum Besten gegeben, und wenn auch Man: cher, der bei dem- wirklichen Feste näher betheilizt gewesen, dies eiue Ettwéihung der Jdee: desselben schalt, so zeigte doch im Gan- zen* das; ‘sehr- zahlreich versammelte und, wie bier fask flets aus allen Ständen zufämmengeseßte Publikum eine rege, halb ernste, ßalb- heitere „Theilnahme an dem, mit Gewandtheit und Humor durchzeführten. Scherze, und die Vorstellunz mußte an einen der folgendén Tage nochmals wiederholt werden, Daß man sich jener
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Feter so. gern: und mit so unbefangenem Jnteresse erinnert, be: |
zeugt von neuem, daß man. sie damals im besten Geiste und uú- ter derglúccklicl sen Uebereinstimmung aller Verhältnisse begangen- und daß die Erinnerung daran dutch Nichts geträbt wird. Jn diesem Sinnè ist nun auch neuerdinzs in dem hixesizen Tazgeblatte die “Fdee angeregt worden, das vorjährize Volksfest, dessen heiterle- juegte und doch. so würdige und g-haltene Feier noch ‘in Allep Herzen lel, Tuch in biesem Jahr zu bégehen und. überhaupt zu einem alljährlich" wiederfehrendcn Feste zu ert eben, Es wurde dafúr als der’ pasfendste Zeitpunft der: 4. September, der Tag der Uebergabe der Berfajsungs-:Urkunde (welcher schon. jest: feier lich begangen wird), vorgeschlagen, und das Comité, welches im vorigen Jahre die Festlichkeiten geleitet, aufgefordert, zu deren Wieder- holung die ndôthigen Einleitungen - zu trefen, und eine tres willige Subscription zu diesem- Zwecke zu :erdffnen. Es if sehr D V el, daß die: Jdee Anklang und. Verwirklichung finde, dew tee (8 bom Ql gefejett, wie das vorldhrige, sind stand, “Ordnun u Mittel, um dem Sinn des Volks füp Ap- unsictlihen Roy d edle Syohlichfeit zu: bilbèn, um es von ohen, der ‘eignen “Ri Ae abzuziehen, um ihm das Gefühl & D — t, der Selbsachkung und Selbsbeherr- schung einzupflanzen, Freilich gel, ort dazu, dafi, wie- dies bei Lc verjadrigen Bolksfes?e / geh n e aß, Vte TEO et gosehentren Emntpahner d durch. ihre Anordnungen
geschah, die . gebildetern und gan: {e Leitung des Ganjen Ébernehmen und
A Wie dire iße persénliche GBegenwar den Geist den Mal, E e) 1IYPE PENISNLICIE Wegenpagurt N ‘etres T M Mie Utbemerfter, filler Gewalt, bcherrschèn volle und nüeliche M n. fich Mannep finden, welle dies oben QHE Hy r ce m übernepmen, und die Bebdrden eine Il ies
“ rungssache,
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derhalunz jenes Festes gern - gestatten und begünstigen iverden, da der Verlauf deffelben damals so glänzend das Vertrguen xech:- fertigte, welches die. Regierung in den Geift der Bevölkerung gesebt hatte. j i
Freíe Stadt Krakau.
Krakau, 22. Juni, Jn der Nacht zum 26, d. “M brannte hier das zur Universicät gehöreiide „„Zerusalemmer Konvikt“ ab. Die S chúker des Konvikts konnten nur mit Mühe und zwar auf Gcitecn, die an die Fenster gelehnt wurden, gerettet werden. Die Universitäts-Gebäude selbsk waren ebenfalls in großer Gefahr, doch ist es noŸh gelunzen, dieselben zu erhalten und die Wuth der Flammen auf die Gebäude des Konvikts zu beschränken.
Hesterreich.
Ueber die Anzahl der Fabriken in den dsterreichischen Erb: landen giebt ein. in der „Augsb. Allg. Ztg.“ enthaltene Aufsaß folgende statistische Data aus der. Mitte des ‘Jahres 1840: a) die’ Zahl der Fabriken in den österreichischen Erbländern war 13,500, b) Davon famen 9700 auf das lombardisch-venezianische König- reich, woruntèr jedoch 53.0 Seidespinnereien und Webereien und 187 Baumwollspinnereien sich befinden. -.c)- Die übrigen Länder der Monarchié haben zusammen ‘nur 150 Seidénspinnereien und Webereien. . d) Die gewerbreichsten deutscher Provinzen haben : Oefterreich unter der Enns 414, Desiepreich ob, der Enns 136, Böhmen 1174, Mähren und Schlesien 330 Fabriken. “ e) Diè Eisenerzeuzung beträgt in einem Jahr ungefähr: zwei Millionen Centner Roheisen und 330,000 Centner Gußeisen z_ was zusammen einen Ertrag von neun bis zehn Millionew, Gulden; Conventions- müúnze ergiebt. -Drei Biertheile: davon kommen: auf Privatgewerke, — Der Grund, warun in den deutschen Provinzen so unver: háltnißmáßig weniger Fabriken. sich. befinden, als in den italieni- schen, liegt nicht sowohl in der dichteren Bevölkerung der lekteren, fondern vielmehr darin, daß in. den deutschen. Provinzen .in der Statistik als Fabriken nur jene größern Etablissements aufgeführt werden, die ein sogenanntes Landesprivilegium haben — eine. Art außerer. Auszeichnung, womit zwar kein wesentlicher Vorcheil im Geschäft eingeräumt, sondern nur distinguirende Abzeichèn béwil- ligt werden. Außer diesen giebt es aber in den deutschen .Pro- vinzen wenigstens noch eine gleiche Anzahl bloß einfach concessio- nirter Fabriken, die immerhin bedeutende. Unternehmungen sind. Jn Jtalien wird aber ein jedes Etablissement, wobei zehn Arbei- ter beschäftigt sind, Fabrica genannt,
IGien, 28, Juni. Jn einem Schreiben aus London vom 18 Juni witd in dem „OLstrelG, Beobachter“ Uber den neulich besprochenen Vorfall mit dem Oestreich, Schiff „Giacomo Giorzio“ folgende weitere Aufflârung gegeben: Der Globe hatte unlängst gemeldet, daß ein Oesterreichisches Schiff, der „Giacomo Giorgio,“ welches mit. einer: Ladüng-Talg von ZJbra il nach London gekommèn, Hindernisse gegen die dortige Ausla - dung zum Verbrauch gefunden habe, weil die Zollbeamten keine Parlamentsacte hâtten, welche. Desterreithischen Fahrzeugen die Einbringung von Gütern aus. dem, sckchchwaxrzen, Meere erlaube, und sie die Verantwortlichkeit... bloß unter dén Bestimmun: gen. eines, wenn - gleich verdfentlichten, Handeleverfrägs zu handeln, nicht, auf sich nehmen. Fönnten,-— Naa wunderce sich mit Recht Úber diesen Vorfall, da unterm 10, Auzust v, J, eine eigene Parlamentg8acte,gxlajjen woyden. mar: „um. Zhre Ma- „jestät zu, ermashtigen; gewe £IRRILK : JAARdels- und Schi f: „fahrts8vertrag zwischen Zhrer Majestät, und «dem. Kaiser von „Oesterreich. „enthalteue Bestimmungen incAusführung - 31. seßen; „Und um Jhre Majestät zu ermächtigen, durch Geheunrathsbefeh| „Zu erklären, daß Lâfen, welche die naturlichstew und. geeiguet|ten „Berschisungthäfen von. Staaten sind, “innerhalb: “deten „Gebiet diejelben“ hücht liegen „in gewijsen Fällen, fúr alle „Zwecke des Handels mit ZJhrer Maje{tät Besibunzen, als Na- „„tionathâfen solcher Staâren betiachtét werden ‘follen.“ — Es hat sich nun. érgeben, daß der vom Globe erwähnte Vorfall von einem. augenblicklichen Jrrthum: eines untergeordneten. Beamtch herrührte, - welchen unverzüglich? aufzuklären der Sefkvetär det Handelskammer, Lr. Macgregox,: sich gleich damals beeilte, ehe noch der Capitán des „Giacomo Giorgio“ die Zeit batte, seine Béschwerde zur Fenntiiß dert; f. Botschaft amHofe zu bringen. — Dieser einfache Thatb«stand wird das Publikum sowohl in Hinsicht der durch difffentliche Blätter gelieferten, zum Theil schr gehâässigen, D arstellungên dieses einzelien Factums, als der darauf vorschnell gegründeten Folgerungen volllommen. beruhizen, Es is Erfgh- daß ‘die Auëfubrung ‘aller den Verkehr zwichen ver- sctiedenen Ländern befördèrnden neuen--Verträge bei den unter: geordneten Beamten häufig. Schwierigkeiten. findet, die nur von den dieselben überwachenden höhern Autoritäten, nach den Be- stimmungen und im Geisie jener Verträge, gelost werden konnen, und dies is hier der Fall gewesen, j
Jtalien.
Neapel, 19. Juni (A, Z.). Vor ‘etwa zwei Jahren wurden die Geseke gegen Duelle, welche hier so sehr überhand genommen hatten, bedeutend verschärft, so daß ein jeder Duellant, dessen Gegner auf dem Plak’ bleibt, der Todeestrafe verfällt, font aber 5 bis 10 Jahre Galecere zu erivarten ‘hat. Nun fand vor ungefahr 14 Monaten zwischen zwei Gardes du Corps aus adeli- gen Familien ein Duell auf Säbel statt, wobei der cine leicht
|- verwundet wutde. Diesêr so wie die beiden Sekundanten wurden
sogleich eingezozenz . der andere . flüchtete sich ‘nach Frankrcich, kehrte aber nach einiger Zeit -zurück Und: stellte fich freiwillig, um das Loos seiner Kameraden zu theilen. Nachden sie ‘nun die ganze.Zeit úber im Gefängnisse gese}fen, wurde ihnen vor einizen Tagen das Urtheil gesprochèn: alle vier wurdén "zu acdtjghriger Galeere mit geschlossenen Beinen vetuttheilt. "Die. zahlreich ver: sammelten Zuhdrer vernahmen diese Sentènz mit sichtbarem- Un- willen; Zischen und Mubren wurde hôrb-r... Da. dies der erste Fall ist, der seit der Verschärfung der Geseße" vorkam, so wird er vermuthlich als warnendes Beispiel gehandhabt werden ; doch hofft man, ¿daß der König nah Verlauf einiger Jahre Gnade uber fle ergehen lä{sen- werde, um so mehr, als der Vater des
einen in der täglichen Umgebung Sr. Majestät ift,
Spanien,
avis, 30, Juni, Dle Regierung vetbffentlicht folgéndé telegraphischen Depeschen; T. Bayonne, 28, Juni, Der Un- terpräfect von Bayonne an den Minister des: Jn: nern. Die- Vormundschaft is in dèr Sißung der Deputirtens fammer vom 23, mit einer Majoritat von 129 Stimmen gegen 1 für vacäant exflárt wrden. E
Il, Bayonne, 29, Juni, Der Unterpráäfèct von Bayonne an den Ministev des Junnern, Jn der Situng vom 25. hat die Kommisfion des Senats, mit einer Majorität von 3 Stimmen gezen 2, vorgeschlagen, die Vermundschaft für. vacant zu evklóren, |
ius 6 “ “SPortügal. E E
Lissgbou, 21. Juni. (Eng, Bl.) - Die Anzeige von der Ernetinung des Herzogs von Percéítà zum Militair-GoUverneur von Lissabóñ ist noch nicht in der Hofzeitung ‘erschiéhen, weil nach der Verfassung vorher die Genehmigung des Senats dazu erfor- derlich Ü, e
Da Cásar Vasconcellos das Kommandos über die Lissaboner Munizipal - Garde niedergelegt hat, . welchès _er- seit - méhreren Fahren führte, so dasselbe dem Bruder des Marguis von Fronteira, Don Carlos de Mascarenñsás, verliehen worden.
Am 41, d. fam eine. Verfassungsfrage, in «der Deputirten- Kammer zur- Verhandlung, - nämli ob -die beiden Minister des vorigen Kabinets .R. F. Magalhans -und &. Cabral, die ihre Entla!sunz genon;:men hatten ;- aber wieder zu Ministern ‘ernannt worden waren, sich deshalb ciner neuen Wahl unterwerfen mÜf;- ten. Die Sache war dem Ausschuß; fÚt* die Gesetgebting zur Prúfung úberwiesen worden. Dieser hatte sih dafúr entschieden, daß die beiden“ Minister ihre Sive beizubehalten hätten. Die Kammer genehmigte diese Entscheidung in Bezug - auf - Casta Cabral mit 61 gegen und mit Bezug auf R. F. Magalhans mit 74: gegn. 411 Seimmehn. - Dex =Lesteré- hátée *úbri- gens, wie. aus - den Ernennungs - Dekreten- hérvorgeht, nur einen der beiden Posten niedergelègt, die er bekleidete, nämlich das Miniskerium des Junern, und die einzigè Veränderung in jenem Falle war, daß er definitiv zum Minifter der - auswär- tigen Angelegenheiten ernannt wurde, welches Portefeuille er bis her nur provisorisch- inne hatte, Die andere - drei “Minifter, Aguiar, Avila und Pestana, werden nicht eher mitstimmen kên- n°n, bis sie wieder gewählt sind, doch dúrfen sie, wie gewdhn- lih,- in der Kammer erscheinen. Es verdient bemerkt zu werden, daß sich unter den sechs neuen Ministern nur ein einziger Senator befindet, dèr Graf Villa Real; die übrigen find Deputirten.
An die Stelle des Herrn Pestana hat die Deputirten-Kam- mre mit 60 unfer §7 Stimmen Herrn Jervis d*Atruguta zum Bicepräsidenten gewählt, der von der ministeriellen Partei vor- geschlagen war. :
Es -scheint faum zu bezweifeln,-daß das Ministerium, welthes von ‘entschiedenerer Chartisiischer Farbe ist, als -das vovige- bei allen Fragen, ‘eine bedeutende Majoritàt in der Kaminer fúr fich haben wird. Indeß glaubt man nicht, daß diese Session lange dauern werde, - Die Hauptsache, welché die Kammer zu entscheiden ßütte, war die Finanz-Angelegenheit, und diese Entscheidung hgt am ten stattgefunden, Die Discussion über den Geseßentwurf wegen Aufnahme oder vielmehr Natifizirung der Aufnahnuie einer tempvo- raren Anleihe von 660 Contos (150,000 Pfd), auf Abschlag der Staats» Einkünfte, zur Bezahlung der am 1, Juli- fälligen- Divi- dende der auswärtigen Schuld, fiel nämlich in der Deputirtenz Kammer zu Gunsien dieses GBeseßentwurfes ausz er wurde mit einer Majorität von 41 Stimmen angenommen, ging darauf anm 18ten auch -im Senate durch, erhielt sofort die Königliche Geneh- migung. und wurde am 21sten in der Regierungszeitung publizier, Diese Anleihe ist. aber zu so nachtheiligen Bedingungen abgeshlof: sen, daß die Darleiher 25 bis, 30 pCt, davon haben werden:
___ Der -Marschall Saldanha - ist -von seiner außerordentlicen Mission nach Madpid wieder in Lissabon eingetroffen und wird vermuthlich das Militair- Kommando in Porto erhalten. i |
Am lten Abends besorgte “man bier. den Ausbruch einer vevolutionairon Bewegung unter den Truppen ; von denen eit Theil damit umgehen oll; die Charte wiederh?Zzustèäenz es: iff aber bis jétt noch Alles ruhig geblieben, - :
Die bekannte Schriftskelleriz, Gräfin Jda Hahn-Hahn, fam vor vierzehn Jagen von Sadix hier an, nachdem sie: von Perpigsz nan aus die KUsk2nstadte Spaniens besucht hatte. Hier nahm sie das Sehenswertheste in Augenschein, bestieg auch die Berge von Eintra und kehrte am 13ten d. mit dem Dampfschiff über Gibrals tar wieder nach Perpignan zurü.
Türkei.
; Konstantinopel, 16. Juni. (Oest. B). Jn den Staats: Aemtern find wieder mehrere wichtige Veränderungeh vorge fallen. Die Stelle eines Handelsministers is abgeschafft, und dem zufolge Said Pascha, welcher sie bisher bekleidete, zum S tätthals ter von Aidin ernannt worden. - Die Leitung dieses Departements wurde einem Yasir (Aufseher) úbertragen, und dieses Amt dem ehemals am Königl, Gtoßbritannischen Hofe als Botschafter ac- cedixt gewesenen, neuerlich mit einer aufzerordentlichen Sendung nach Persien beauftragten, Sarim Bei verliehen. — Der Prá- sident des Keichsconseils Saib Pascha wurde zum Kaimafam im «ldrianopel ernannt, ‘und durch Arif Bei, bisherigen Staatsrath beim Großzwesirate, welcher .zum Muschir und Pascha erhoben wurde, ersekt. An des Leßgtern Stelle wurde der gegenwärtig in éllexandrien befindliche Davi- Nasiri (Justiz-Minister) Elhadsch Said Muhid Efendi und dagegen Zihdi' Bei zum Davi- Nasivi ernannt, — Ueberdies wurde die Statthalterschaft von Rumelien dem bekannten Jussuf Pascha aus Seres und die von Nijsa dem Zomet Pascha, an die Stelle des in Folge der leßten Eveignisse in dem dortigen Paschalik abgesckten Sabri Mustäpha Pascha verliehen. — M Stelle eines Musteschar im Handelsdeparte= ment ist gleichfalls aufgehoben und - der bishérige - Musteschar S chewki Efendi Zum -Meitgliede des Neichsraths, Ali Nedschib Pascha hingegen, ehemaliger Kiaja der Sultaninni Walide . zum Harbi Nasiri ernannt worden, j zus
Für das Gouvernermènt von Saida wurde ein neuer Defter- dar in der Person “Ebhem:Bei’s aufgestellt, welcher, vor wenigen
F » ; i E OA çÇ ; : Tagen auf einer türkischen Corvette. dahin abgegangen iff, — De
Ferik Tajar Pascha, bisher Statthaiter von Angora, : is im Gouverneur von. Jerufalem, welches mit: dem dazu gebödri- gen Bezirke künftighin unter einer avzesónderten, von der Pforte unmittelbar abhängigen, “Veèerwältung stehen ‘oll, ernannt worden. -: Der : Zweck dieser Maßregel i, den daselbst ‘ansäßigen Chrisken sowohl als den zum heiligen Grabe reisenden Pilgern in Zukunft einen kraftigeren Schuß zu sichern. Derselbe soll dieser ckage aus Angora, von wo er schon früher zurückberufen war, hier eintreffen. Das Paschalifk von Anzora - wurde dem Peláéli Jemail Pascha verliehen. — Um dem Fúrsken des Libanon, Emir Beschiz el - Kassim, die Mittel zu verschafsen, nd- thigenfalls seine Anlicgen, direkt an die Pforte gelangen zt fassen, soll- er, obschon vom Pascha von Said ‘abhâugig, doch gleiéth den üUbrigen- Statthaltern, einèn eigenen Kapu FKiaja (Agéntén) in der
Houplstadt haben, Hienzu-wurde der Bellifschi- Kéßedari,: Sa-
nuhi- Efendi, der in der Arabischen S prache schr bewandert ist,
gewählt, — Dem Patriarchen ‘der Maroniten, Msgr. Jussuf Ha-
bgieci, is, gleichfalls die Begúnstigung. zu Theil gewörden; «einen
- Kapu Kiaja in Konfantinopel. zu haben, zu welcteö Stelle der
Chèf einèr der angesehensten Handelchaujser aus Alex ps, Herr
Elias Hava, von Sr, Hoheit ‘ernannt wurde, — Alle diese Vor:
fehrungen beurtunden den aufrichtigen Wernfch der Hohen Pforte, ihren chrisilichen Unterthanen alle möglichen Erleichterungen zu