1841 / 188 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

de

beiten beendigt,

so hâtte, mit der 1

Reformplan in der anderen, ein bedeutender Schritt vorwarts en fónnen zur Organisation des Landes. Costa Ca- bral aber, der das Werkzeug zur Einschüchterung der geheimen Gesellschaften werden fonnte, ließ sich zum Großmeister der ge- máßigt Chartistischen Freimaurerlogen ernennen. Und so wirder pléb- lich aus einem beflissenen Gegner der geheimen Gesellschaften ihr Be- schúßer. Der Schuß, den ihnen Frascca Magalhaes unverdecktzu Theil

gethan werd

D er

werden läßt, istallgemein bekannt. Hier haben wir also zwei Perfonen in dem Ministerium, welche die unerhörten Um:riebe dieser revolu-

L cionairen Gesellschaften unterstüßen. Der Baron von Toja D.

L hatte, um sich beliebt zu machen, einen M

Spike, täglih mehr Terrain gewinnt. Dadurch brachte er sich eine schiefe Stellunz, Der Graf von Bomfim, der Mann der richtigen Mitte, der aber ohne eine Militairmacht die Ordnung

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nicht zu erhalten versteht, stand nun ganz allein. Der Palast, dem vor allen das Ministerium und die Politik vom 26. No- vember 1839 noch zusagte, gab sich mit andern Dingen ab. Un-

ter solchen Auspizien wourden die Cortes am 25, Mal wieder er-

vffnet.

Septembristen und Chartisten, aus systematischer Opposition ; die Partei der Ordeiers, aus Verlangen nach den Portefeuilles ; die Einflússe der geheimen Gesellschaf.en aller Farben, um feine starke Regierung aufkommen zu lassen, genug Alles fiel, wie

durch einen Zauberschlag über das Ministerium her, welches von der hohen Aristokratie im Stich gelassen wurde, Den Borwand zu diesem Angriff gab das Geseß über die Organisirung der Mi- liz-Bataillione. Costa Cabral und Conseca de Magalhaes opferten

den Grafen Bomfim und den Baron von Tojal, die ihre Ent

lassung hatten, und tauchten selbsk, Tosta Cabral ais Justizmi- nister und Magalhaes als Minister der auswärtigen engelegen-

heiten, wieder empor, indem sie Aguiar mit dem Vorsiß im Mi- nisferrath und dem Portefeuille des Jnnern, Avila mit dem Porte- feuille der Finanzen, Pestana mit dem der Marine und den Sra- feu von Willareal, aus eigenen Gründen, mit dem Porétefcuille des Krieges, zu Kollegen hatten. Die politische Farbe dieses Vèei- nisteriums is gemäßigt Chartistischz Aguiar aber is der Juskiz- minister vom August 1833, der durch Begenzeichnung der beiden Berordnungen des Herzogs von Braganza gegen die Anhänger Dom Miguel?s und gegen die Royalisten überhaupt der Zwietracht in der Portugiesischen Nation das Siegel aufdrückte. Avila if ein Mann ohne Kenntnisse und Erfahrungz Peskana hat Talent, wird aber niemals ein Staatsmann werden. Die erske Hand- lung dieses Ministeriums war, daß es sich den geheimen Gesell- {chaften fügte, indem es die organisirten Neiliz-Bataillone aufldsen ließ und wieder zur National - Garde zurückzukehren versprach. Zugleich nahm es einen Anlauf gegen die hohe Aristokratie, aber

2s mußte wieder zurückweichen und das Militair-Kommando über

ritt dem Herzog von «Terceira, das Kommando über die Lissaboner Munizipal -Garde aber an Don Carlos de Mascarenhas verleihen. Das Kriegs- und der Ober-Befehl über die bewassnete Macht der Hauptstadt und ¡ares Distriktes find in sicheren Händen, und das ( nf demofratischen Minister betrifft, so sind

die Hauptstadi und den dazu gehorigen T isir 5

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Ministerium ist gen:g. Was die sie dem Publikum hinlängicd bekannt,

Turkei.

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Konstantinopel, 22, Zunlt. Q B) Das 1 Laufe des gestrigen Tages aus Alerondrien eingetroffene russische Kriegs s « fi. a a % e Dampfboot „Siladsh“ hat die Nachricht Úúberbracht, daß Mehÿ-

med Ali sich, (wie auch bereits auf anderem Wege bekannt wurde) den Bedingungen des n-uen Tnvestlitur-Fermans unterworfen und bereits die feierliche Kundmachung desselben vollzogen hatte, Der „Siladsch“ war am 7ten Abends in Alerandrien angekommen, ge begab sich der Ottomannische di, zum Pascha von Aegypten, s Sultans offiziell mitzutheilen ; 5 2

und am darauf folgenden Commissair, Said Muhib um die neuerliche Beschlüsse

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Efe!1 dc ( n; Die df

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weiche er mit Ehrerbietung und Erkenntlichkelt aufnahbz1 fentliche Bekanntmachung des Hattischerifs ging am i vor sich und folgendes war das datoi beobachtece Ceremoniell :

Um acht Uhr Morgens stellten sich die Gardetruppen von der des C

Wohnung des Commissairs der Pforte, Said Muhib Efendi, bis zum Palaste Mehemed Alis in Spalier auf, Sami *Dcy begab sih um nenn Uhr mit Osmann Pascha, dem Obersten der

Garde, zum genannten Commissair, um thn zur Residenz des

Atatthalters zu begleiten. Bald darauf seßte fich der Zug in Bewegung. Roran ritten Sami Bay und Osman Pascha, Said muhib Efendi,

welcher ein ihm von Mehemed Ali Ubersendetes, prachtvoll ge-

chirrtes Pferd bestiegen hatte, war, zur Rechten, von Kemal Efendi (dem auf dem „Silads{ch“ mit dem neuen Jnveskaturfer- man úbersendeten Türkischen Abgeordneten) und, zur Linken, von Schekib Bey, seinem Secretair, begleitet. Ersterer trug das für pen Aegyptische Statthalter bestimmte großherrliche Dischan, und leßterer das Tschelek (brillantene Verzierung, welche an dem Fes der Wesire vorne befestigt wird). Als der. Ottomannische Com- missair im Vorhofe des Pallasfes anlangte, stimmte das ort befindliche Mufik - Corps den Marsh des Sultans Mahmud an. Beim Eintritte in den Pallast hielt Muhib Efendi das Hattischerif und scine beiden Begleiter dle er- wähnten Ehrenzeichen empor. Mehemed Ali, von seinem Schwie- gersohne Muharrem Vey, vom Admiral Mustapha Pascha, Bog- hos Bey, und mehreren andern Würdent-cägern umzeben, ging {chnellen Schrittes dem Commissair Seiner Hoheit bis zur Treppe entgegen, welcher das Hattischerif aus einem Sake von rothem Atlas hervorzog, und es dem Pascha in einem grünscidenen Ü bee zuge darreichte, Leßterer nahm es ihm hastiz aus der Hand,

A C E: E E E E L E F A E R

2 7 T fanntmachun gen, ¡Stellvertreter und unsern Rendanteit Thimm be- C scheinigt , weshalb die Actionäre ersucht werden,/

die Quit sbogc ev Beifü E

Die Actionáre der Berlin - Frankfurter - Eisen- velter, nah den Nummern ? e otdnes r, mit der Ramensunterschrift ver- gene schener Verzeichnisse, in den genannten wo e : , ; e Tagen in unserem Büregu mit dex Zahlung /, Zahlt ein Actionär einen eingeforderte! | {chuß atcht svätestens an dem leßten Zahlungs-

Berlin - Frankfurter : Eisenbahn.

hahn - Gesellschaft werden hierdurch aufgefordert, die vierte Einzahlung von zehn Procent auf den Betrag der ausgegebenen Quiltunghogen,

nach Abrechnung der Zinsen à 5 pCt, vom 1, Funi| einzuveichen,

bis 15, August 1841 guf die schon geleisleten drei wogegen sofort das cine Verzeichniß mit dee Unter-| -tage- so verfällt er für jeden Quittungsbo- Einzahlungen mit 9 Sgr. 4 Pf. auf even dersel- |scheift bes oben genannten Rendanten Thimm und „gen, bet welchem der Verzug eintritt, in cine ben, in den Tagen vom l, bis incl, 15, August «./ unserem Stempel veeschen zurlitgegeben wird und „„Conventionalstrafe von 5 Thlr., welche die mit Ausnahme der Sonntage, ln unserem Büreau, [dem Einzaßler als Fnterimsbescheinigung Wene Bei | ¿Gesellschaft außer der rückständigen Rate und Oberwallstraße Ne. 3, Morgens von 9 bis 12 ubr, ourugabe dieses bescheinigten Vevzeichnisses , iele | „den geseßlichen Verzugszinsen von ihm cinzu- zu leiten. ches von dem Fnhaver zu quitticen ist, sind die| „ziehen befugt is, Es sicht ihr aber auch frei,

ate - ao E, {1 f , e irie- 15) 1 4 , L À jo Diese Zahlung von 10 pCt. wied _ auf den Quit- [Quittungsbogen gehdrig vollzogen ngch gcht Tagen tungöbogetn selbt durch einen der Direftoren oder zurüctzunchnen, Os

Alle Zweige der Einnahme und Ausgabe waren von ihr durchgegangen worden, und ihr Reformplan ist auss ge- naueste berechnet. Wáre das Ministerium zusammen geblieben, Ordnung in der einen Hand und dem Finanz -

: / ißgriff gegen die hote Aristokratie begangen, die, mit dem Herzog von Palmella an der

——————————— A B I E

822

führte es an den Mund und Stirne, und übergab es dann seinem Secretair, Kiamil Bey, welcher sih an einen erhdhten Plaß im Divans-Saale verfügte, während Muhib Efendi dem dem Pascha die Ordens-Dekoration umhing. Auf einem Wink Mehmed Alis fing Kiamil Bey an, der Großherrlichen Ferman mit lauter Stimme im Beiseyn der Ulema?’s, Würdenträger und einer großen Menge Volkes zu verlesen. Nach beendigter Lesung machten alle Anwesenden eine tiefe Verbeugung zu Zeichen der Unterwürfigkeie unter die darin gegebenen Befehle, und zugleich gaben sammtliche Batterien und Kriegs - Schiffe, welche leßtere mit ihren Signal - Flaggen geschmückt wa- ren, eine allgemeine Salve von 21 Kanonen : Schüssen, um dieses freudige Ereigniß laut zu verkünden. Nachdem Mecehe- med Ali sich noch einige Zeit mit Said Muhib Efendi besprochen, kehrte dieser um 11 Uhr in seine W i

das in Parade aufgestellte Militair in die Kaserne zurüdzeg. Die feierliche Verlesung des Hattischerifs in Kahira, so wie in

Nor A a A E E E A é j e den Hauptmoscheen des ganzen Landes soll unverzüglich folgen.

ohnung zurück, worauf sich

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§7 a 09 5 + 4 y F 4e Ée e Qua = 1 S cheretnigte Ciaarent VDII Pi ord- Nmerita,

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“S 045 -s 4 f Vi Nis “N pl ck5 l. 7 Iew-ZHorf, E Juni: Vis Debatte: welehe stckch am

L D, 108 Senate über die Macleodsche Angelegenheit entspann, war sehr lebhaft, führte aber zu feinem Nesultate. Die Opposi- tion benußte die Gelegenheit, um sich in sehr unfreundlicher Weise geg: n England und Uber die von der Regierung in Bezug auf die Differenzen mit England befolgte Politik auszusprechen,

Sie erklâréce sich entschieden dahin, daß MacLeod bis zur Been t

digung seines Prozejses im Gefängnisse bleiben und, falls er {chul- dig befunden würde, die über ihn verhängte Strafe erleiden muüjsez auch fand sie, daß die Regierung der Vereinigcen Staaten es nicht gelten lassen fdnnè, daß die Gjoßbritanische Regie- rung die Verantwortlichkeit für die Zersidrung des Damvf- boots Caroline“ ganz auf sich allein übertragen wolle. Die Regierungs - Partei ihrerseits erklärte bei der von ihr biéher in dieser Sache befolgten Politik beharren zu wollen und berief sich darauf, daß jede Regierung das unbeschränkte Recht habe,

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4 . » TN 4 5 (1 . cu T% C2 § E úber die Dienste ihrer Soldaten zu verfügen, daß der Ungehorsam dieser Lekteren mit dem Tode bestraft werde, und daß Gehorsam

gegen tine gelekmaßge J eglerunJ niemals Io Ci Berbrechen betrachtet werden durfe.

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Der New-York Herald meint, der einzige Erfolg obiger Disfussion fdnne nur der seyn, daß der oberste Gerichtshof von New - York, der im Juli sein Urtheil abgeben soll, sich veranlaßt arste, Mac Leod vor das kompetente Gericht zu verwei- sen; dann komme die Sache vor den obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten selbs, und fönne wohl ein Jahr lanz auf

Gerichtsfelle bleiben, Uebrigens hat der Sheriff von New- ) f { ;

finden du

wi

f gegen den Beschluß des obersten Gerichtehofes des Œtaates, welcher Mac Leod seinem Gewahrsam überweist, Protest elngelegk,

auf den Grund hin, daß die Anklage in der Grafichaft Miagara gestellt sey, und dort also auch der Arrest zur Ausführung gebracht werden müsse; er lehnt daher alle Verantwortlichkeit für die Haft Mac Leods von stich ab. / L Außer der obigen Angele enheit ist im Kongresse nichts von Bedeutung vorgekommen, als die Annahme der von Herrn Clay E Bill wegen Abschaffung der Unter-Schaß-Amts Irc,

Der auf die Errichtung einer National-Bank bezügliche An- rag D E chak-Secretairs, Herrn Ewing, geht dahin, im Destrikt von Columbia, in welchem Washington liegt, ein solches Jnslitut unter dem Namcn Fiekal-Bank der Vereinigten Staaten mit ei nem Kapital von 30 Millionen Dollars zu privilegiren und dle- selbe zu ermachtigen, Zweig-Diskonto und Deposito- Banken in den verschiedenen Staaten mit Genehmigung ihrer Regierungen einzurichten. Zum Kapital soll die Central - Regierung ein Fünf tel beitragen, und das Uebrige foll, wie es scheint, durch Gub scrip- tion in den Staaten herbeigeschafft werden. Die Dividende soll höchstens 6 pCt. betragen, und die Dauer der Bank wird auf 20 Jahre bestimmt. Mach dem Uréheil Amerikanischer Blätter dürfte sich diese Maßregel des allgemeinen Beifalls erfreuen.

Das Dampfboot „Great - Western“ lang'e am K Juni, nach einer Fahrt von vierzehn Tagen, hier an. Bei seiner Ankunft theilte der hiesige Britische Konsul dem Capitain des Dampf chiffes, Herrn Hosfins, den Bericht über die neulich in Betreff des „Präsident“ angestellte Untersuchung mit. Herr Hosfins wich

gänzlich von dir vom Capicain Cole geäußerten Meinung, daß der

„Prásident“ in dem Sturm vom 12, Marz untergegangen seyn sollte, ab und meinte, dies Dampfschiff sey vielleicht noch im mer úber Wasser und treibe möglicherweise ohne Masten, ein Spiel von Lind und Wellen, umher“ fo wie dies mit dem „¡SUck-

perior“, einem Le Pol ch ( l gebraucht habe, ehe es Zt. Ihomas angekommen sey und von dem man erst nach 90 Tagen etwas in Liverpool vernommen habe. Auch rechnete Capitain Hoskins siark auf die bekannte Ge- schicklichkeit des Capitains Reberts vom „Präsident.“ Das Ge rücht, daß der Capitain des Schiffes „William Brown“ nebsk dem zweiten Steuermann, einer Dame und zwei Matvofen ge- rettet seyen, hat sich bestätige. Der Capitain eines Französischen Schooners hat dieselben untey 46° 38 Breite und 49° Länge

aufgenommen, H ervfelbo DALIE U IENEN (egenden ungeheure (L{&-

iffe, der Fall gewesen, w

ches /U Tage

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felder getroffen, DWrafilieit.

io Jaueivro, 7. Mai, Der Kaiser hat am 3ten d. M, die geseßgebende Versammlung eröffnet. Jn der kurzen Nede, welche er bei dieser Gelegenheit hielt, verkündete er, daß seine Krè- nung noch im Laufe der bevorslehenden Session der Kammern stattfinden solle, zeigte an, daß Brasilien mit allen fremden Màäch- ten fortwährend im besten Einvernehmen stehe, und bedauerte, da} der Bürgerkrieg in der Provinz Rio Grande da Sul noch nicht

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| beendigt sey.

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s namentlich §, 9. heißt:

Mai eine Konferenz mit f und theilt denselben mit daß in dem nächsifolgenden Vierteljahre das Defizit in den E nanzen des & taates 2,400,000 Milreis betragen werde, und er dasselbe durch Ausgabe von S taats-Schuldscheinen und Schak- fammer-Scheinen zu deck iy

er Finanz - Minisker hatte am 4.

mehreren Kaufleuten und Kapitalisten

n beabsichtige.

LWLa-Vliata- Staaten.

(1a e in

Preußische Staats-Zeitung.

Bei dem Gouverneur der 2 ( 1e Deputation des Staates Paraguaï, der sich nach dem Tode des Diktator Francia zu einem Freistaate erflàrt hat, eingetroffen; d nicht befannt, man erwartet aber bedeutende Erfolge von der bindung mit dem neuen Staate. i

Zwischen den Geschwadern von Uruguay und Buenos-At hat noch fein Treffen stattgefunden,

Montevideo, gentinischen Provinz Corrientes if e

Zweck der Sendung is

Hfstindieu.

Mai. cr lange Aufenthalt Sir George t Kalkutta erklárt sich dadurch, daß derselbe 2 ch China bestimmtes Verstärkungs- Corps, angeblich 2500 Europäer und einige Abtheilungen cing.borner Truppen, selbst organisirt; auch in Bombay und Mc iz Sobald diese *

Amütl. Nachr.

A / , f rl. London. Z3erstarkungen zum Abgange Großbrit. u. Jrl Ee nach der Wahl. Kathol. Kathedrale

will der Commodore sich auf dem Dampfboo welcher C tadt eine ungehrure Masse Europäischer Waaren aufgespeichert ist, wird eine am 20. Mârz von den beiden Kaiserlichen Commijsairen, Yang und ela mitgetheilt, wodurch vorläufig, bis zur Bekanntwerdung des Kaiserlichen Willens, der Handels-Berkehr h “eid Die Chinesen bestehen zugleich darauf, daß die Britischen Kriegsschiffe sich ganz aus dem Cantonflusse entfernen und daß die Engländer das f und die Jnsel Wangt Register vem 30, Mär

diesem Zwec bereit seyn werden, \fina einschiffen ; auch Aus Canton,

„Mada a6: Schwed. u. Norw.

Dänemark. Kopenh. Aufzug der Zünfte. Befinden, des Kdnîtgs. Deutsche Bundesstaateu..

erlassene Proclamation

IChampoa freigegeben wird.

“talien. Rom. Verhaftung eines Arztes durch die Fnquisition. Spanien.

1 soll Nach dem Canton: ) j indeß der Oberbefehlehaber Vihß- chau, der fortwährend mehr Truppen nach Canton zieht, bereits die vorerwähnten Proclamationen wieder annullirt haben. | follen übrigens iral Parken suspendirt bleiben, doch dition gegen Peking vorbereitet.

Unruhe, aber

1g raumen sollten.

militairischen dortigen Ankunft Alles zu einer E Im Pendschab herrsch nicht für wahrscheinlich, daß sich ein Britisches Truppen-Corps

“14 3 J No orthin begeben werde.

Ç - S . Í noch aroße China

Dauer der Eisenbahnfahrten am 6. Juli 1841.

| Zeitdauer

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Meteorologische LBecobachtungen.

Flusswärme 18 g"

Junstsäüttigung Dunstsättigu Ausdünstung O 043 Niederschlag (0) 071

Wärmewecchel + 24 2

Tagesmittel:

Auswärtige Amsterdam.

Oesterr. 104, Antwerpen,

Neue Anl. 20!2 Hamburg. 9. E

Engl. Russ, 108

) 2 5 § Vort. 313

Columb. 2 j P olumhb, 207. Peru I L. Chili G0.

onigliche Schauspiele. Im Opernhause:

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Donnerstag’,

wandlerin,

Die Nacht Musik von Bellini F N E E | von Bellini. (Mad. Sentiluomo, vom Kontgl, Hoftheater zu Hannover: Armine Gastrolle.) s L

Königsstädtisches Theater. Donnerstag, 8, Juli, Das bemooske Haupt, oder: Der lange Lustspiel in 4 Akten, von Roderich Benedix. L i Das Pfefferrosel, oder: Die Frankfurter Gemälde der Vorzeit 1n 5 Akten, von (Mad. Birnbaum, vom Hoftheater zu

A L E Messe (1 abre 1297. Charlotte Birch-Pfeiffer. Kassel: Das Pfefferrdsel, als Gastrolle.)

A Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkcisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckevet.

Allgemeiner Anzeiger für Die reußischen Staaten.

Die Actionâre werden auf die in den bogen abgedruckten S O O O l, 10: lich vollzogenen und von Seiner Majestä nige mittelst Bestätigungsu-kunde hmigten Beselischafts\tatuts aufmerksam gemacht,

S zu erttdren, leßtern von ihm zueück- zufordern und nach erfolgter Ablieferung fe ¿iren u. \. ) erfolgter Ablieferung zu kas Berlin den

des gericht-

15. Mai c. „Berlin den 3. Juli 1841,

Die Direction der Berlin - Frankfurter - Eisenbahn= Gesellschaft.

Der alljährlich in Riga abzuhaltende Wollmarkt wird guch diesen Sommer am neuen Styls stattfinden.

Riga - den 18. Juni 1841, Die zur Einführung des

2.7, 3, und 4, August

tollmarkts ernannte Comite«.

„den Actionär ohne prozessualisches Verfahren

„seines Rechts gus dem Quittungsbogen füy

S nhalt.

Fraukreich. Paris. Oriental. Angelegenheiten. E in Frankreich. Vermischtes. Briefe aus Part ®-

| | | | | |

Baagt'es Geld

‘Toulouje ie S f isi e 3 über den wahren Stand

und die Steuer-Revision. Noch ctwas Uber de ahren Stan

der Befestigungs-Arbeiten. (Geruchte über die bevorsichenden Ver- ¡ im di nat. Corps.) z

änderungen im dito : Sir R. Peel über den Zucker-Zoll.

Lord F. Russell’s n l | a Kath le

in Birmingham. Bank -Status. Catalani s E-dffn. der

vercinigten Legislatur von Kanada. —, Vermischtes. G

\ o Stockholm. Rückblick auf die leßten Sißun-

gen des Reichstages U. die daraus hervorgegangene Konflikte.

Leipzig. Andersen. Mendels- fohn - Bartholdy. Schreiben aus Letpztg. (Eisenbahnen. Der Bettelbrunnen.) Hannover. Königl. Audienzen und Er- nennungen. Stuttgart. Der Kdnig nach Livorno abgeret}l. Kassel. Búrgerm. Schomburg +, Karlsruhe, weile Kammer Hamburg. Mulikfe1t.

Schreiben aus Madrid. (Verhandl. des Senats über die Vormundschafts - Frage. Die jüngsten Sißungen des Kon gresses. Die HUlfs - Legion von Oporto. Die neuen Tart e. Auszug aus dem Fournal „El Congre10.‘/)

Türkei. Von der Túrk. Gränze. Chosrew Pascha u. Hafiz

Pascha sollen wieder in Konstant. scyn. e Erfolglosigkeit der Unterhandl. mit den Chines. Behorden u. fortwährende Stockung des Handels.

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der Kdnig haben Allergnädigst geruht: : Dem im Finanz-Ministerium angesiellten Geheimen expediren-

d

den Secretair, Kriegsrath Amelang, den Rothen Adler : Orden dritter Klasse mit der Eckert zu Drambur und dem Gerichts - Schulzen 2 gemeine Ehrenzeichen zu verleihen; und

Schleifez dem Kreis - Steuer - Einnehmer g den Rothen Adler - Orden vierter Klasse ; Y Müller zu Herzogöwalde das All-

Den Justizrath und Ritterguts-Besißer von Uechtriß auf

Nieder - Heidersdorf zum Landrath des Laubaner Kreises, im Re- gierungs-Bezirke Liegniß, zu ernennen,

Angekommen: Se. Excellenz der Geheime Staats - Mi-

nier und Chef der zweiten Abtheilung im Ministerium des K0- niglichen Hauses, von L adenberg, von Zehdenick.

Der Kaiserl. Russische General-Major, Fürst Michael Ga-

lißin, von Königsberg in ‘Pr.

Zeitungs-Uachrichten.

ly

Ausland.

Fraukreich.

Paris, 3. Juli, Die Tagespresse beschäftigt sich fast einzig mit den Englischen Wahlen, die allerdings ein seltenes Interesse auch fúr die hiesigen Verhältnisse darbieten. Nebenher wird wohl auch noch von Mehmed Ali und seiner Unterwerfung geredet , und vielfach die Vermuthung ausgesprochen, er meine es nicht ernst: lich mit der Annahme des Fermans des Sultans. So will man die Ueberzeugung erlangt haben, Mehmed Ali biete Alles auf, die definitive Lösung der Frage hinauszuziehen und zu verhindern, Man spricht sogar bereits von Reclamationen, die er an die Máchte gegen gewisse Verfügungen des Hattischeriffs gerichtet hâtte, und zwar gegen Verfügungen, die nicht in Bezug zu dem Tribut stünden, dessen Belauf ebenfalls von ihm abgelehnt werde. Es wird behauptet, Herr Guizot habe gestern durch Herrn Cyrus Gerard, Attaché bei der Botschaft in Wien, Depeschen in Be- zug auf diese Angelegenheit erhalten, so wie auch eine Note des Staats- Kanzlers Fürsten Metternich, welche bei dem Französischen Kabinet einige neue Besorgnisse rege gemacht hâtten. Anderer- seits werden in gewissen Kreisen die chrisilihen Jnsurrectionen in den Osmannischen Provinzen fúr weit wichtiger gehalten, als alle bisherigen Phasen der Orientalischen Frage. Sanguinische Poli- tifer wollen schon wissen, Oesterreich habe die Hand geboten zur Herstellung eines unabhängigen Syriens, zur Emancipation der Kretenser, und zur politischen Wiedergeburt des Königreichs Je- rusalem. Dabei wird aber wohlbedächtig zu bedenken gegeben, England werde \{werlich zustimmen und es sey in dieser Bezie- hung ganz gleichgültig, ob Whigs oder Tories die Oberhand be- halten würden,

Eine Berechnung des baaren Geldes in Frankreich schäßt den Werth desselben, freilih nur mit einer Sicherheit, wie sie bei dergleichen Berechnungen möglich ist

auf 600,000,000 im Jahre 1661 unter Colbert,

- 800,000,000 1708 unter Nicolas Desmaret,

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« 4,600,000,000 Ï Z 1754 unter Sechelles Ao «A0. enes, - 2,200,000,009 - : 4797 unter Ramel,

2,300,000,000 zur Kaiserzeit unter Mollière, - 2,713,000,000 im Jahre 1828,

- 3,583,000,0090 - + Ne, 4,000,000,000 in der Gegenwart,

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dem Pairshofe von der Anklage we més'’schen Attentate aus chen, aber wegen Besißes un Kriegspulver und wegen Theilnahme Communisten an die | j wor! war, is gestern vor dem Zucht - Polizei - Gerichte zu zweijähriger Gefängniß-Strafe und zu einer Geldbuße von 300 Fr. verurtheilt worden; auch soll er nah Ablauf seiner Straszeit zwei Jahre unter Aufsicht der hohen Polizei gestellt werden.

begeben, um der Einweihung der Statue des Kaisers beizuwoh- nen, die am 15. Juli auf der Sâule der großen Armce ausge- stellt werden soll.

brachte heute feinen Eindruck auf unseren Markt hervor, der wohl bis zum Abschluß des Anlehens in einer mehr gedrúckten Haltung bleiben wird. Der Umsaß war sehr gerinz und die Ten- denz wieder offenbar zum Sinken, Es zirkulirte keine politische Nachricht.

acltern War er jedoch wieder so weit herzestellt, daß cer mehrere Kapitalisten empfangen konnte. Er blieb mit denselben

Berlin, Freitag den 9 Juli

Der Kabriolets- Vermiether Valentin Duclos, welcher von

gen Theilnahme an dem Dar- Mangel zureichende! Beweises freigespro- ¿cs und Verfertigung von Patronen und 1 an dem Geheimbund der ordentlichen Gerichte úberwiesen worden

| | | | | | 1

Bei seiner Rúckehr aus der Normandie wird der König den

Grundstein zu den Forts des Mont - Valérien, von St. Denis,

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von Noisy-le-Sec, von Rosny und von Zvry legen. Mit den |

, E e - e «‘ i Erdarbeiten an diesen Forts sind täglich úber 12,000 Mann be- schäftigt.

Î Es heißt, der Herzog von Orleans werde sich nach Boulogne |

| i e _ck Bôórse vom 3. Juli. Die Hausse der Englischen Fonds |

Herr Humann war in diesen leßten Tagen etwas unwohl,

mehrere Stunden in Konferenz. Es fehlt noch immer an p0- sitiven Angaben úber den Zeitpunkt der Emission des Anlehens. Mie es scheint, hat das Ministerium noh keinen Beschluß in diesem Betreff gefaßt.

Humann die L

Der Graf Toreno, der bekanntlich zu den eifrigsten Anhäân- gern der Königin Christine gehört, wird in cinigen Tagen in ‘Pa- ris erwartet. | A

Die „Societé Racinienne,““ von der schon frúher einmal die Rede war, hat am 24. Juni in la Ferté-Milon unter dem Vorsiße des Herzogs von Poix ihre Jahres-Sißung gehalten, Es wurden Reden gehalten und Verse vorgelesen und zum Schlusse ein Ball veranstaltet. Eine Episiel von Ourry, die dem Romantismus etwas zu stark zu Leibe, ging, erregte Mißfallen, worüber sich der unverbe\serlih klassische „Constitutionnel“ nicht wenig empdrt zeigt. Auch Herr von Chateaubriand soll der Gesellschaft {einen Beitritt versprochen haben.

Von dem bekannten Deutschen Maler, Bouterweck, der sich

in Paris aufhält, waren auf der Ausstellung zwei Gemälde er- schienen: „Die Begegnung Jsaak’s und Rebekka's“’ und „eine Fischer-Familie aus Procida“. Obgleich dieselben in den hinterften Winkel der langen Gallerie verwiesen worden waren und fein Journal sie erwähnte, so entgingen sie doch nicht der Aufmerk: samkeit des Königs, der dem Künstler eine der drei goldenen Medaillen, die in diesem Jahre zur Vertheilung gekommen sind, hat úberreichen lassen.

Unter dem Kanal de l’Ou-cq wird gegenwärtig eine hochst interessante Arbeit ausgefúhrt. An diesem Theil der Ringmauer sprudeln nämlich aus dem Graben Quellen hervor, die man nicht abzuleiten wußte, da sie in ih-em natúrlichen Abflusse durch den Kanal de l'Ourcq und die große Chaussee gehemmt werden. Herr Mulot, der den artesischen Brunnen gegraben, hat nun, um dem Wasser einen Abfluß zu verschaffen, eine horizontale Ausgrabung unter dem Kanale vorgenommen.

= Paris, 3. Juli. Die Rezierung ist in dem Augenblick sehr gespannt auf Nachrichten aus der Stadt Toulouse. Herr Floret, der Präfekt von der obern Garonne, ist nämlich so eben abberufen und durch den Herrn Milot erseßt worden, welcher chon auf seiner Neise dahin begriffen is. Nun erwartet man als ganz bestimmt, daß er bei seiner Ankunft mit Charivaris, Tu- multen und anderen geräuschvollen Aeußerungen, durch welche der sút liche Charakter seinen Unwillen ausgzudrúcken pflegt, werde empfangen werden. Bleibt es dabei stehen und geht man bei je- nem bedrohenden Empfange nicht úber alles Maaß hinaus, so sieht die Regierung weiter keinen Unannehmlichfeiten entgegen, einen Lärm etwa ausgenommen, den die Presse des Herrn Thiers wahrscheinlich erheben wird, denn Herr Floret war einer seiner begúnstigtsten Beamten gewesen. Es ist aber möglich, daß es bei der großen Lebhaftigkeit und der Stimmnng der Einwoh- ner von Toulouse zu ernsten Auftritten kommen fonnte, die dann die Regierung zwingen würden, mit Energie einzuschreiten. Auch is sie, sagt man, darauf wohl gefaßt, und würde eine so sich dar: bietende Gelegenheit gar nicht ungern benukßen, alle Verhältnisse in Toulouse umzugestalten.

Denn seit dem Jahre 1830 ist diese Stadt von allen súdli- hen Städten diejenige, welche sich gegen das jeßige System und die gegenwärtige Dynastie überhaupt immer am widerspensiigsten bewiesen hat, vielleicht weil der Charafter des Súdfranzosen hier am entschiedensten hervortritt, der fein Mittelding kennt, sondern entweder Republikaner oder Legitmist is; nun aber ist Toulouse der Wohnort des Herrn von Villèle, der Hauptsiß der Legiti- misken, Es is daher leicht zu begreisen, warum sich gerade diese Stadt am lebhaftesten in dem _ Widerstande ausgesprochen hat, welchen viele franzósische Städte den neuen Maßre- geln entgegenstellten, welche Herr Humann zur neuen Ab- \chäßung der steuerbareù Einwohner angeordnet hat. Der Maire und der Munizipalrath sind mit großer Lebhaftigkeit dagegen aufgetreten und Herr Floret, der Präfekt, hat den Fehler began- gen, eigenmächtig den Beamten des Fiskus zu befehlen, ihre Ope- rationen einzustellen , zu denen der Finanz- Minister den Auftrag gegeben hatte. Als deshalb Herr Humann - die Abberufung die- ses Práfefkten verlangte, so mußten seine Kollegen, wiewohl un- gern, ihm hierin willfahren, da man in der Adminisiration keine Anarchie dulden konnte, E

Doch, wie gesagt, gaben die ubrigen Minister hierzu gar un-

gern ihre Zustimmung, Denn das Kabinet is úber die Zweck-

máäßigkeit des von ihm vorgeschlagenen neuen Steuer-Gi seßes getheilt, dieses Gescßes, zu welchem die neuen Abschäßkunge-Maßhß- regeln nur vorbereitende Arbeiten sind, und das, nach dem Wunsch des Herrn Humann, erst in der folgenden Sesfion vorgelegt wer- den soll ; denn es is durchaus unrichtig, wenn man sagt, daß die jekt angeordneten Maßreg ln hon eine neue Bestkeuerung ZUr Folge haben sollen. Herr Humann will nämlich mehrere Klasten, die durch den Gebrauch sich steuerfrei gemacht habcn, besteuern, wogegen seine Kollegen einwenden, daß der Gebrauch einem er- worbenem Rechte gleich sey, und deshalb sey nicht nur ein neues Geseß erforderlich, sondern man músse dasselbe auch ersk einer neuen Legislatur und nicht mehr der jeßigen Kammer in ihrer leßten Session vorlezen. Da es nun noch gar nicht entschied. n

S

is, ob und wann das Geseg überhaupt vcrgelegt werden wird,

0 sind jene Bewegungen in den Städten, wozu im Grund Herr E _— e ( aoh E Zeranlajsung gegeben, den übrigen Ministern sehr E e M 21; : unangenehm. Dessenungeachtet unterstüßt man ihn nachdrücklich in

seiner Autorität, und sollten in Toulouse ernstiiche Unruhen aus-

brechen, so wird die Regierung, wie gesagt, die Gelegenheit be- nuten, die jekt dort bestehenden feindlichen Stadt-Bchörden durch

neue gehorsamere zu erscten.

* Paris, 2. Zuli. Seit einigen Tagen wird in den hie-

ul sigen Blättern eifrig Über die Frage polemistrt, ob die Regierung nicht die Absicht habe, die Bastions-Linie um Paris gänzlich aufzugeben, wenn nur erst die Forts ringsum vollendet seyen. Daß die Beendigung der Forts eifriger betrieben wird, als die der Bastions-Linien, unterliegt keinem Zweifel, und die Zahl der 12,0090 Arbeiter, welche bei den verschiedenen Forts beschäftigt sind, wie heute von einem Blatte angeführt wird, ist ebenfalls richtig, pur is die Zahl der an dem Einfassungs-Graben thätigen Mann- schaft von denselben Blättern úbertrieben gering geschäßt und absichtlich verringert, um dem Volke gegenüber die Befestigungs- Arbeiten noch mehr zu verdächtigen. Die wahre Lage der¡Dinge habe ich bereits kürzlich gemeldet; es muß nur hinzugefügt wer-

den, daß sih in der d jjentlichen Meinung seit einiger Zeit eine Art steigendes Mißtrauen gegen die Befestigungs - Arbeiten be- merfbar macht. Da nun aber die mit dem Gedanken der Ne- gierung Vertrauten wissen, daß man in den leitenden Regionen die Forts détachés wie eine Art von Bollwerk für das Bestehende betrachtet, und ein bessercs Beherrschen der Pariser Leidenschaf- ten sich eng mit diesem Gedanken verfnúpft, so is es leicht er- flárlich, dai, wenn dem Volke Glauben gemacht wird, die Regic- rung lasse nur an den Forts stark arbeiten, die Gegner der gan- zen Befestigung ein gutes Gebiet zu ihren Angriffen betreten.

Sicher is es úbrigens, daß bei dem Votum der Befestigun- gen zwei Ansichten zusammengewirkt haben. Die eine rein dynasli- sche wünschte hauptsächlich zur inneren Aufrechthaltung der Ruhe die Forts, mußte aber auch die Umfassungs-Linie mit gut heißen, um die Forts votirt zu erhalten. Alles was sich im linken Cen- trum und in der Linken, so wie namentlich unter den franzósi- schen Militairs den Ansichten des Herrn Thiers zuwendete, trach- tete hauptsächlich bei dem Gedanken einer Pariser Befestigung nach dem Ziele, aus Paris ein wohlgeschlossenes Lager, einen be- festigten Central-Punfkt von Franfreich, eine Art gut verschanztes Revolutions-Lager zu schassen. Beide Ansichten haben sich vereint, sich

| gegenseitig Konzessionen gemacht, um die Hauptsache durchzusek en.

Jeßt kann erst die Zukunft die Fragen entscheiden, ob man nur die Forts beenden und die Einfassungslinie stets langsamer betreiben wird, ob ferner die jeßige Abgespanntheit der Majjen sich vielleicht

| eines Tags zu einer lauten Opposition gegen die genze Befesti-

gung herausbi!den und vereinigen wird, oder ob endlich die Ein- fassungslinie, theilweise begonnen, gänzlich beseitigt werden wird? Diese lektere Ansicht mag in gewissen Kreisen wohl im S tillen gehegt werden, scheint mir aber gänzlich unpraktisch zu seyn. Ge- gen ein System, welches den Parisern bloße Bastillen bieten wúrde, ohne irgend einen Anschein von militairischem Schuke gegen das Ausland, wúrde bald eine gewaltige Reaction eintreten. Uebrigens wird an der Einfassungs-Linie fleißig gearbeitet, und wern auch an einigen Orten, auf dem linfen Seine-Ufer zum Bei- spiel, nur wenig gethan wird, so geschieht, wie ih bereits be- richtet, desto mehr auf dem rechten.

Die hiesize Journalistik ist in dieser Angeleg nheit, wie in den meisten, so Ubertrieben, so unzuverlässig, fo leidenschaftlich, daß man nur mit der grèßten Vorsicht ihre Angaben und An- schuldigungen betrachten kann. Mit eigenen Augén betrachten, ist demnach die Pflicht einer gewissenhaften Berichterstattung, Auf den Wellen der hiesigen Publizität aber treibt sich täglich cine solche Menge von Dichtung und Wahrheit umher, daß selbst der Vorsichtigste oft irre wird. Die Einen lúgen absichtlich, die An- dern verheimlichen, beschbnigen, verschweigen, vergrößern, verklci- nern, kurz, die optische Täuschung zwischen Wahrheit und Dar- stellung ist ungeheuer. Dieser Vorwurf aber trifft fast alle hiesi- gen Cottericenz diese Parteien zu nennen wáre sicher zu ehrcn- voll. Selbst die Regierungs-Blätter pflanzen oft das Panier der osficiellen Widerlegungen auf, und diese sind, namentlich oft im „Messager,“ dem Abend-Organ des Ministeriums, gerade das Gegentheil der wahren Sachlage der Dinge.

Wie nachtheilig ein solches Durcheinanderwirren von Lug und Trug wirken muß, ist jedem Wohlgesinnten, welcher Richtung er auch folgen möge, eine wahre Trauer, Die einmal bestehende Presse ist nun aber hier eine wahre Art von Monopol geworden, das die difentliche Meinung wie durch Druckwerk fünsilich bearbei- tet, aufregt und herabstimmt. Alle besseren Geister in allen Parteien klagen úber die jeßige Organisation der hiestgen Jour- nalistik. Nur der Muth fehlt ihnen, die Wahrheit zu veröffent- lichen. Und sollte dieser da seyn, wo ein Blatt finden, solche zu sagen? Augenblicklich wärden alle hiesigen Zeitungen über den Kühnen herfallen und ihn zerfeßen. Also Alles, was nicht in den Kram dieser und jener Cotterie paßt, findet nie Plaß in, den Kolonnen ihrer Blätter, sey es noch so wahr, noch st0 s: Sagt ein neues oder nicht viel gelesenes Blatt irgend eine Sahr- heit, fein anderes Blatt wiederholt sie, der Mißbrauch ist hier

ins Große gerathen, aber das Ding is noch nicht zu jener Héhs,