1841 / 201 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Wir beabsichtigen auch Uti-

{ees vom 6. August 1840 berufen, in der V ( L sere jeyt unerledigt gebliebenen Anträge wieder aufnehmen zu lassen. Gern geben Wir Uns der Erwartung hin, das warnende Beispiel der weren Verirrungen der Mehrheit der zweiten Kammer der ict auf- geldsten Versammlung werde nicht ohne heilsame Wirkung für die Zusammensetzung der nächstfolgenden i = Zur Sicherung des regelmäßigen Finanzbedarfes Unserer Re gierung- so wie des Fortgangs des Dienstes bedürfen Wir verfa fungsmäßig nicht nothwendig der Theilnahme der allgemeinen Stände. Wir bedürfen dieser Theilnahme aber, um durch fortschret tende Geseßgebung und sonitige Anträge Unseren getreuen Unter: thanen dice Wohlthaten verleihen zu kdnnen, die das Ziel Unserer landesvâterltchen Fürsorge ausmachen. \ E ; Wir achten und ehren ein ernes Bestreben ständischer Ver sammlungen für die Erhaltung wahrhaft begründeter landfiändt scher Rechte. Nie werden Wir Un® verleßt fühlen durch cine sorg same und gewissenhafte landständische Prüfung der Anträge und Maßregeln Unserer Regterung 10 vocit dic Ausübung beilstmmter Rechte verfassungsmäßig an die Mitwirkung der Stände gebunden is. Wir erkennen vielmehr hierin die vflichtmäßige Erfüllung des ehrenvollen und nüßlichen Berufes Deutscher landständischer Cor porationen.

Auf cinem untrúglichkfeits - Wahne beruhender, blinder Parteigeist aber alletn mag es verhehlen, ge wissenloser Leichtsinn allein mag es gering achten, daf ein Verbleiben auf dem von jener Mehrhett der zwetten Kammer betretenen Wege binnen nicht langer Frist das Glúüdck und den Wohlsiand des Yagtevrlandes vernichten múfßte.

Diese Unsere Proclamation foll in die erste Abtheilung der Ge

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seßz-Sammlung gufgenommen werden

Gegeben Hannover, am 14. Fuli des 184U1fien Jahres - Unseres Retches im Fünften. Ernst August. G. Frhy: von Sche lke.

Es if nun bestimmt, daß wir von

F / L 1 Vernbuvrg, 16. Zul. 1 einen Eisenbaßnzweig Hierher

dem 5 Stunden entfernten Cöthen

erhalten werden, den unsere Regierung auf ihre Kosten bauen la sen will, Das desfalls nöthige Expropriations - Gese ist bereits erschienen, und nach vollbrachter Aerndte wird die Arbeit begin nen. Wir hoffen dadurch einigen Ersaß für den Ders! u cer) ten, den uns die Magdeburg-Leipziger Eisenbahn zugt, welche! besonders im fast gänzlichen Aufhören der Srétraposl-Fuhren, [0 1016 der Frachtfuhren, sehr merklich if,

=—— Fraufsurt, 17, Juli, Die in Wien ausgcbroche-

nen Bankerotte erregten auch an unserem Plake große Censation,

wie wohl man ihnen doch mif clmiger Gewißheit seit mehreren Wochen entgegen{ah. Mehrere unjerer ersten Hauser “werden durch jene Bankerotte in mitunter starken Nachtheil verseßt und es bestátigt sich auch, daß der Associé einer unserer ersten Ban- quier-Hâuser sich alsbald nach Lien begab um mit eigenen Au- gen zu sehen, wie dort die Sachen stehen. ber auch darauf ist man vorbereitet, daß noch mehr Fallimente in Wien eintreten werden, und die gestrigen Nachrichten melden auch, wieder mehrere fleinere Häuser ihre Zahlungen eingestellt haben. Unsere Börse hat sich indessen bereits von dem Einfluß jener bedauerlichen Wle- ner Ereignisse befreit und die Fonds haben wieder eine seslere Haltung angenommen, Allerdings zeigt sich das Geld auch wlie- der etwas abondanter , wodurch die Kündigungen in den Fonds zunehmen. Die Taunus-Eisenbahn-Actien unterlagen in den leß: teren Tagen auch einer rücckgängigen Bewegung, stiegen aber heute auf 3717, Da die Witterung fich wieder günstiger gestaltet, wird die Frequenz der Taunus- Eisenbahn auch noch skeigen und den Cours der Actien anziehen.

Se. Hoheit der Kurprinz-Meitregent von Hessen vertoeilt seit der Núekreise von Wiesbaden nach Kassel begrif Der Prinz fuhr während seines lufent der Taunus-Eisenbahn und, wle

wird die Kurhessische Negierung

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daß

vorgestern, auf fen, in unserer Stadt. : baltes in Wiesbaden sehr oft auf

man erfreulicherwcise vernimmt,

i ( A S E alte (Fo V 4 p: den Eisenbahnen in ihrem Lande nun auch den bestmöoglichsken Boi {chub leisten. E i -

Die Bundes-Versammlung wird in diejem Monat ihre Siz-

zungen noch nicht vertagen, aber im nächsten wahrscheinlich Ferien eintreten lassen. - :

La Roche, vom Hof-Burgtheater in Wien, gastirt seit anfangs d:eser Woche auf unserer Bühne und bekundet in seinen Dar- ‘ngen einen tüchtigen Schauspieler, allein doch nicht den ge-

stellu cht e F 7 9 AYAIISAoaAaNnagchNneC cle nialen Künstler, zu welchem ihn der vorausgegangene uf machen f voollte. P » ° AFCYLCTVCLLYe Wien, 13. Juli. Se, Durchl. der Staats-Kanzler Fursk

von Metternich ist von cinem Unwohlseyn befallen worden, wel: ches sich, wie man vorlaufig hort, als ein leichtes Wecbselfieber u erkennen giebt. Dieses bedauerliche Creigniß f Yeranlassung geworden, daß, obgleich ein Theil der Fürstlichen Familie bereits nah Böhmen vorausgereist ist, doch Ge. Durchlaucht felbst den Antritt dieser Reise abermals verschieben mußte, und es nun un- bestimmt is, wann dieselbe wird angetreten werden können.

Der Staats-Minister und Wirkliche Geheim-Bath, Freiherr von Baldacci (\rüher General-Rechnungs-Dlvekto- riums), is dieser Tage hier in hohem Alter gestorben,

Der Fall des Haujes Geymüller und Comp. 1] noch der fask ausschließliche Gegenstand des S tadtgespräches. Ob. leich uber den Stand der Passiven genaue Nachweisungen noch fehlen, \0 weiß man doch chon, daß selbige die Aktiva weit übersteigen und deshalb große Verluste unvermeidlich Mo Die Direction ver

Nationalbank hat beschlossen, für die von ihr csfomptirten Gey-

müllerschen Wechsel, circa 2 Millionen Gulden betragend, nicht sogleich die Giranten in Anspruch zu nehmen, fondern dieselben

bis zur Verfallzeit liegen zu lassen, um Leßterm Zeit zu gönnen sich hierzu in Bereitschaft zu seßen. Dieser Beschluß verdient in in jeder Beziehung lobende Anerkennung, indem dadurch weitere

Verlegenheiten, und vielleicht noch ernsteren Folgen am geeignet-

sten vorgebeugt wird. Ueberdieß wurde von der Bank beschlojsen,

auch auf industrielle Papiere, das is auf inländische Eisenbahn: ic- tien, nah einem bestimmten Berhältniß bis zum Betrage von

5 Millionen Gulden Vorschüsse Zu leisten, (Bisher gab die Bank

bloß auf Staatspapiere Vorschüsse) Durch die somit in Umlauf

fommende bedeutende Geldsumme durfte dem Geldmangel, einem

{chon älteren Leiden des hiesigen Plaßes, wirksam begegnet wer-

den. Dies ist zunächst auch die Ursache, warum sich die Eisen-

bahn - Actien von der durch die Fallimente erlittenen Baisse an gestriger Bórse, wieder etwas erholten, Der Ruin des Hauses

Geymüller foll sich hauptsächlich von den politischen Ereignissen des Jahres 1830 her datiren, und seit der Zeit kein eigentlicher Fonds mehr vorhanden gewesen, sondern A ATPRTtige Geschäft fast nur auf Kredit betrieben worden seyn. Bekanntlich hat Gey- máller noch an dem leßten, von der Regierung geschlossenen An- lehen seinen gewohnten vierten Antheil genommen, zu dessen Ueber- nahme sich die drei übrigen Kontrahenten, Rothschild, Sina und

Arnstein bereits erboten haben,

V LCEN N i Prasident des

O S880 d ' É. io . - c

Gestern haben wieder einige hiesige Handlungshäuser Iten | und Áten Ranges, darunter namentlich die fonst angesehene Firma J. W. Thomanns sel. Wittwe und Comp., ihre Zahlungen eingestellt, und mehreren Anderen dürfte dieses Loos noch bevor- stehen.

Spanien. Varis , 15. Juli, Die Regierung hat folgende telegraphi- sche Depesche erhalten : S Madrid. 10 Auli, Der Unterpräfekt von Bayonne an den Minister des Jnnern. Die Kammern traten heute zusammen, um die Vormundschafts-Frage zu entscheiden. Bon 239 Mitgliedern erklärten 203 die Vormundschaft für erledigt. 180 wählten Herrn Arguelles, welcher demnach als Bormund der Königin und der Jnfantin proklamirt wurde. 31 Stimm- zettcl waren weiß und 28 Stimmen waren verloren.

Madrid, 8. Juli. Das Ayuntamiento von Havaña hat eine Denkschrift gegen die Abschaffung des Sklavenhandels an die Spanische Regierung gerichtet, worin es mit der Trennung vom Mutterlande droht, falls irgend eine Neuerung in dieser Beziehung versucht werde, und zugleich bemerkt, daß die Lage der Sflaven auf Kuba weit besser sey, als gewöhnlich angenommen Werde.

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Franzdsishe Blätter wiederholen die bereits früher ge- gebene Nachricht, daß der Fürst Maurokordato sich mit dem K'd- nige Uber die Bildung neuen Kabinets nicht habe einigen

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Ein Schreiben

fónnen und deshalb nach Nauplia abgerei|t sey. vom 27. Juni meldet, daß Konduriotis am 26. Juni zum Konige

berufen worden sey und nachstehende, ihm von demselben vorge- schlagene Tombination angenommen habe: Konduriotis, Prasident ohne Portefeuille; Kriskides, Minister des Jnnern; Metaxa, Mi- niste s bffentlichen Unterrichts ; Risos, Minister der auswarti- gen Angelegenheiten; Heß, Kriegs-Minister; Tissamenos bleibt ftor der Finanzen ohne den Titel als Minister zu erhalten.

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D A R V s 20 s a 216, atten von N ord- AMmerita.

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New - Vork, 26. Juni, Der S chaß- Secretair hat dem Kongreß auch scinen Plan zur Abänderung des Tarifs vorgelegt. Er erklàrt, daß die Erhebung einer Auflage von 20 pCt. des Wer- thes auf alle Artikel, welche gegenwärtig zollfrei eingehen oder we- niger als diese 20 pCt. entrichten, für die Einnahme-Zwecke genÜ- gen werde.

Der Handel if hier noch immer gedrückt, und die Berschif-

fungen von Baumwolle stehen hinter denen der vorjährigen Sai: son, da sie nur 1,146,462 Ballcn betragen, um mehr als 400,000 Ballen zurúck. Das Handlungshaus S. B. Wilder, welches schr ausgedehnte Speculationen in Baumwolle machte und in Bezie- hungen zu der Bank der Vereinigten Staaten stand, hat seine Zahlungen eingestellt. Das Getraide steigt hier im Preise.

Berichte aus Montevideo vom 4. Mai melden, daß der Admiral Dupotet unverzüglich vom La Plata nach Rio - Janeiro abachen werde, um der Krbnung des Kaisers von Brasilien bei- zuwohnen.,

ezu.

Fu di:a n d.

Die fromme Gedächtniß - Feier Zhrer der Königin Luise beging heute in der Frübstunde durch Gesang, (Bebet und Betrachtung in der Hof: und Garnisonkirche hierselbst ein zahlreich versammeltes Publikum. Nach geendigter Predigt, die der Hof- und Garnison - Prediger Sydow hielt, erfolgte die von ihm verrichtete Trauung nachske- bender 6 unbemittelter, tugendhafter Brautpaare: 1) Heinrich Andreas Schulze, Unteroffizier im 1sen Barde- Negiement zu Fuß mit Jungfrau Johanna Marie Christiane Friß che; D Karl Fried Georg Meißner, Unteroffizier in Kai- fer Franz Grenadier-Regiment mit Ung iau Lee Wilhelmine Wehnertz D San U E O, Unteroffizier im 1sten Garde- : Jungfrau Marie Luise Milch; mit Jungfrau Wi l-

Potävam, 19, Juli. Majestät verewigten

Regiment zu Fuß mit 4) Gottlieb Möodwis, Zimmergrselle helmine Emilie Krüger; Friedrih Wilhelm Kalckofen, herr schaftlicher Kut- cher mit Jungfrau Dorothea Charlotte Freitag; 6) Friedrich Gustav Julius Kuhn, Schneider- Geselle me Una O S Co Henning.

Ein jedes dieser Brautpaare erhielt auf den Grund beige- gebrachter vo Zeugnisse úber vieljährige treue Dienstzeit, aus dem Fond der Luisen-Stistung ein Ausstattungs- Kapital von Einhundert Thalerz und so lebt das Andenken der verklärten Kd- nigin Luise in stillen Segnungen unter uns sur immer fort.

Der Familien-Nath für Luifens Denbm ali

es n vorzüglicher

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Kreuznach, 14. Juli. Gestern Abend, am Vorabend der Abreise Sr. Königl, Hoheit des Prinzen Karl, wurde von der Stadt zu Ehren des Prinzen ein kleines Fesk veranstaltet. Der Elisabethbrunnen mit seinen Umgebungen wurde prachtvoll erleuch- cet, und vom Altane herub ertónte Harmonie und Gesang, ausge- führt von dem hiesigen Liederkranz. Es erhob sich in vielfacher T{ammenpracht ein Tempel, welcer die Chisfern des Prinzen und der gleichfalls hier anwesenden Prinzessin Karl, so wie Jhrer Ma- jestât der Königin, der Patronin des Brunnens, darstellte, Die ringsum erleuchteten Gebirge unserer romantischen Gegend boten einen bezaubernden Anblick.

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Coln, Ztg) Us zuverlässiger Quelle Eónnen wir mittheilen, daß des Königs Majestät zu den Kosten der Vorarbeiten der Weiterführung der Rheinischen Eisenbahn von hier bis zur Landesgränze bei Minden die beträchtliche Summe von 40,000 Rthlr. zu bewilligen geruht haben. Die Bewohner der Rhein-Provinz und IWestphalens, wie des ganzen nórdlichen Deutschlands werden aus diesem Ate Königlicher Gnade die

| frohe Zuversicht schöpfen, daß auch für die Ausführung Me

| Eisenbahn, zur Berbindung der westlichen mif, den östlichen Pro- vinzen, eine genügende und großartige Unterstüßung des Staates | nicht ausbleiben wird,

Köln, 16. Juli,

Auswärtige Börsen. Niederl. wirkl. Schuld 512, 57 do. 1005.

Amsierdam, 16. Juli. Aut, ZO

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| Kanz, Bill, 247: 6% Span. 19%, Passive. —- Präm, Sch, 139, Pol, —, Oesterr, 101,

GOesterr. 52 Met. 106: 6.

Frankfurt a. M., 17. Juli. 98 a.

2% 557 Br. 17 21 G. Bank - Act. 1963. 1961. Partial- 0b. —. Loose zu 500 Fl. 132. 131. Loose zu 100 FL —. Preuss. Präm. Sch, TS% G, do. 47 Aul. 1017 G. Polu. Loose 71% G. 5% Span, Aul. 20:2. 20. 24% Woll. 5073. 50%.

Eisenbahn - Actien. St. Gamain —. YVersailles rechtes Ufer —, do. luukes —. München- Augsburg §7 G. Strassburg - Basel 250 Br, Leipzig-

Dresden 99; G.

Köln - Aachen 997 Cs

P aris, 19. Juli. 5% Reute fin cour. 114. 90. 32% Rente fin cour, 76. 50. 95 Neapl. au compt. O2. (9. 5% Span. Rente 214. Passive 45. I Poet, Wien, 15. Juli. 5% Met. 1073. 4% 98%. 3% 764. 21% 12 —, Bank-Actien 1570, Anl, do 18314 132. do 1830 10/7 Berliner BOrse, )en 20. Juli 1841. 1 | 1 a | Pr. Cour. | „¿| Pr. Cour. 1 el Geld. | ®* | Brief. Geld. St. Schuld-Secb. | 4 | 1044| 103] Actien, | Pr. Engl. Obl. 30.1 # | TO2 101 ú Brl. Pots. Eisenb.| 126 Präm. Seck. der | | do. do. Prior. Act. | 47 | 1025 —- Seehandlung. |— | 78% T8 Mgd Lpz. Eisenb, | —_— 110 109 Kurm. Schuldy. /32| 102% _— do. do. Prior. Act. | 4 1027 101 E Berl. Stadt - Obl.| 4 | 1033 1032 } Berl. Anb. Eisenb.|—| 1033 —— Ellingzer do. 2 100 do. do. Prior Act. | 4 1023 a Danz. do. in Th. | 1 —— Düss. Elb. Eisenb. 5 942 —— s | u 2I Westp. Pfandbr. | 35 1027 101 L do. do. Prior. Act. | I 103% 1037 Grossh. Pos. do. 1 106 1057 Rhein. Eisenb. | 5 97 96 ) . Ph | 3! S é f | d Pfandbr. [29 A 102 Gold al marco |—— S1 E Vas y H p 102! Friedrichsd’or |— 132 1:3 A Es N Is E ces P LA Andre Goldmün- Sechlesische do. |35| 1023 5 3 7 G S ta | 4s J 2A zen à 9 Th. _— S5 T | Disconto 3 { : Pr. Cour. H E C h Se L - C O W7-S Thlr. zu 30 Sgr. Rrief. | Geld. Amsterdam HISO E Kurz L387 | 1:3! Ao. . 250 m1, | 2 M, 1377 | L T E N L Gi 300 Mk. | Kurz 1492 [ aainón do. e od, O M 2G 14857 148! O e ao Od E C0006 SE E80 I LSt. | c Mt. 6 18% G6 18% Parta «cis ie QOO0 Er S M 79 ci Wie O O e 102% 102% Augsburg . 150 FI. | 24 a6; 101 K Breslau U 100 Thlr. | 2 Mt. 99. | Leipzig in Courant im I 1 Thl. Fuss 100 Thle. | S Tage 998 Frankfurt a. M. WZ..- 100 FI. E -— 1007 Potoeabird c a soo po 60d 0. . I SBRbI, | 3 Woch. 1 2% Îiiéde Dauer der Eisenbahnfahrten am 19. Auli 1841. Al o L r . o c 4 S |Zöltdaüer Abgang Zeitdauer von von Berlin St. | M. Potsdam St. | M. Um S Ube Vormittags, 42 Um 65 Uhr Morgens... —— 42 11 D Y ormittags . e 40 - 95 Vormittags . —— T 2 - Nachmittags 46 12% Nachmittags --—— 40 D - Nachmittags 10 _ 45 Nachmittags —-- 40 6 - T E 11 - E S - Abends ... ———— 40) 10 S E R T [Ae

In der Woche vom 13. bis incl, 19, Juli fuhren auf der Berlin - Potsdamer Eisenbahn 1) zwischen Berlin und Potsdam 13,859, 2) zwischen Berlin und Stegliß 3311, zusammen 17,170 Personen.

Königliche Schauspiele.

Jm Schauspielhause: Zum ersten- male: Der Bevollmächtigte, dramatischer Scherz in 1 Akt, von Frau von Weißenthurn. Hierauf: Die Stieftochter, Lust- spiel in 4 Abtheilungen, vom Verfasser von Lüge und Wahrheit. Donnerstag, 22, Ul, 0 Schauspielhause: Herrmann und Dorothea, idyllisches Familien- Gemälde in 4 Abth., vom Dr. C. Tópfer. Hierauf: Jch irre mich nie! Lustspiel in 1 Aft. aaa U Opernhause: Jessonda, Oper in

3 Ab, mit Tanz Vest von S pohr. (Mad. Spaßer: Fessonda und Amazili ; Herr

Eike: Tristan d’Accunha, als Gastrollen.)

Mittwoch, 21, Zuli.

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Gentiluomo und Dlle. Spaßer:

Königsstädtisches Theater. Ztaliänische Opern-Vorstellung. (Abon- nement, suspendu.) Zum erstenmale: "Tancredi, Opera 2 Atti. Musica del Maecstro Rossini. (Mad. Pasta, erste Kam- mersängerin Sr. Majesktàât des Kaisers von Oesterreich: Tancredi, Sgr. Gamberini: Argirio, als Gastrollen.)

Preise der Pláßze: Ein Plaß in der Orchester - Loge 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Plaß in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr, 10 Sgr, U i 0.

Textbücher, in Jtaliänischer und Deutscher Sprache, sind

Mirtwooch, 21. Juli.

| Abends an der Kasse à 5 Sgr. zu haben.

Preuss. |

Der Anfang der Jtaliänischen Opern - Vorstellungen is um halb 7 Uhr. Die Kasse wird um halb 6 Uhr geöffnet.

Donnerstag, 22. Juli. Der politische Zinngießer. Vaude- ville-Posse in 3 Akten. (Herr Birnbaum, vom Hof-Theater zu Kassel: Heinrich, als leßte Gastrolle.)

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Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 419. Juli 1841.

Zu Lande: Roggen 1 Rthlv. 9 Sgv.- auch 1 Rthlr, 7 Sgr. 6 Pf. ; große Gerste 1 Milt, 4 Sgr. 3 Pf, Hafer 25 Sgv., auch 22 Sgr. : Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. , auch 2 Rihle. 11 Sgr. 3 Pf. und 2 Rihlr. 8 Sgr. 9 Pf. ; Roggen 1 Rihlr. 11 Sgr. 3 Pf.- auch 1 Rihlr. 8 Sgr. 9 Pf. ; Hafer 25 Sgr., auch 23 Sgr. 9 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 15 Sgr. , auch 1 Rthlyv. 11 Sgr. 3 Pf. (schlechte Sorte).

N Sonnabend, den 17. Fuli 1841.

Das Scho Stroh 7 Rihlr., auh 6 Rthlr. 15 Sgr. Der Cent-

ner Heu 1 Rihlr. 10 Sgr., auch 21 Sgr. 3 Pf.

Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Dek erx schen Geheimen Oher=- Hofhuchdrukeret,

1.104 (1 f

Preußische Staats-Zeitung.

Fnhalt.

Amtl. Nachr.

Nußland und Polen. S 4 serin. Zufluchtsstätte für Diensimädch en. E

Frankreich. Paris. Ratification des Londoner Schluß - Protok. Nachr. von der Flotte. Steuer - Ertrag im ersien Semester dieses Fahres. Näheres über die Toulouser Händel. General Bugeaud. Vermischtes. Brief aus Parts. (Toulouser Hân- del. Unterzeichnung des Schluß-Protokolls und Zweck einer etwaigen Fntervention zu Gunfien der orientalischen Christen. Diplomatie.) E

Großbrit. und Jrland. London. Abreise des Königs der Bel- gier. Fernere MWahl- Ergebnisse. O'’Connell’s Wahl. Ver- mischtes. Nachrichten aus New-York und Kanada,

Niederlande. Amsierdam. Großfürst Konstantin.

Dänemark. Kopenhagen. Reise des Kronprinzen und der Krott- vrinzessin nach Odessa. Lißt. : Deutsche Bundesftaaten. Múnchen. Thorwaldsen, Mains,

Fubelfeier der Vereinigung mit Hessen.

î St. Petersburg. Geburtsfest der Kai- |

Oesterreich. Salzburg. Aufenthalt des Prinzen Albrecht von Preußen. Wien. Ehrenbezeugung.

Jtalien. Rom. Nunciatur in Portugal. Eine Verschwörung int Neapel. Spanien, Brief aus Madrid. (Das Wittwengehalt der Königin Christine. Die Frage der Anerkennung der Span. Regterung von Scitent der Europäischen Mächte.) : Türkei, Belgrad. Entwaffnung der Türken. Russische Ret- sende in Serbien und Montenegro. Juland. Schreiben aus Salzbrunn. jährige glänzende Saison.) Aachen,

(Bericht über die dics-

Na- tionaler Unterschied in der Behandlung der Frage. Fourrier. Büret, Dégérando.

Wis}s., Kunst u. Lit. Beilage. Großbrit. u. Jrl. Wise, Kunst. u, Lit. Zur Literatur der Reformations - Ge- schichte. Psy che. Aus Franz Horn's Nachlasse.

Der Paupcrismus und die neuesten Systeme, ihm zu steuern.

Steffens, Was ich erlebte Ueber den Aufstand in Katdien.

Fndustrie. Köln. | Schleppschifffahrt. |

Amtliche Uachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigsk geruht : Dem Kaufmann und Schiedsmann Häfke zu Demmin den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen; ferner Den bisherigen ordentlichen Professor an der Universität in Erlangen, Dr. Friedrich Rúdckert, zum ordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der hiesigen Universität unter Bei- legung des Titels eines Geheimen Regierungs-Raths, und : Den bisherigen außerordentlichen Professor an der Universität zu Rostock, Pr. H, A. G. Hävernick, zum ordentlichen Pro- Universität zu Königsberg

fessor in der theologischen Fakultät der zu ernennen,

Se. Königl. Hoheit der Prinz Waldemar is von Kreuz- nach hier eingetroffen.

Angekommen: Se. Excellenz der Kaiserl, Russische Gene- ; 9 O s [] N ral-Lieutenant Bibikoff, von Dresden,

Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenant, General- Abgereist: S i : ene Inspecteur der Festungen und Chef der Jngenieure und Pioniere,

Aster, nach der Provinz Sachsen.

Zeitungs -Uachrichten. Ausland.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 14. Juli, Der vorgestrige Geburtstag Jhrer Majestät der Kaiserin wurde, wie gewöhnlich, als ein Fest der Kaiserlichen Familie und zu gleicher Zeit als ein Volksfest ge- feiert. Jhre Kaiserlichen Majestäten, so wie die Großfürsten und Großfúrstinnen und die hier anwesenden fremden Prinzen, erschie- nen persónlich bei diesem Feste, welches in diesem Jahre noch be- lebter und erheiternder sich darstellte, als früher.

Es is hier unter der Leitung von Madame Sarah Biller, erster Jnspektrice der unter dem Schuße der Großfürstin Helene stehenden Wohlthätigfeits - Anstalten, eine „Zufluchtsstätte für Dienstmädchen“ gegründet worden. Darin sollen alle diejenigen diensktthuenden Personen weiblichen Geschlechts, die momentan diensklos sind und unter dem Schuße einer Anstalt leben wollen, von welcher sie weiter empfohlen werden, gegen eine billige Ver- gütung Aufnahme finden. Sie haben daselbst Arbeiten zu ver- richten, deren Ertrag, nah Abzug von 10 pCt. für die An- stalt, ihnen zu gut fömmt. Auch fkreditirt ihnen das Institut A geringen Kosten des Aufenthalts mit der Bedingung, sie nach I eines neuen Dienstes zu entrichten. Frauenzimmer,

n guten Ruf haben, werden nicht zugelassen,

Frankreich.

Paris, 16. Juli. Herr Gui ilt, di i ; . ZJuizot hat sich beeilt, die am vo- rigen Dienstag unterzeichnete Londoner S iveeition zu ratifiziren. eure mie der Ratification des Gran siheck Keblares Bg U l / on des Franz i y a zurückgeschickt L nzösischen Kabinets nach Lon- ie von dem Vice-Aadmiral Baron Hugon b i am 1áten im Hafen von Toulon vor Anfoe De Gade “Nach dem „Commerce“ ist der Befehl nah Toulon abge- \hickt worden, eine kleine Flotte, „aus einer Fregatte und zwei ne deren Schiffen bestehend, auszurüsten; sie solle sich nach Texas

begeben, um die Forderungen des Französischen Geschäftsträgers

Berlin,

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Donnerstag

daselbsk, des Herrn von Saligny, der mit der Regierung dieser Republik in Mißhelligkeiten gerathen ist, zu unterstüßen.

Jm ersten halben Jahre von 1841 haben die Steuern und anderen Abgaben 8,273,000 Fr. mehr eingetragen, als in den er- sten 6 Monaten des Jahres 1840, und 28,241,000 Fr. mehr als in demselben Zeit-Abschnitt von 1839, Borzuüglich zeigt das lebt- vergangene Vierteljahr eine bedeutende Zunahme. Während der fremde Zuker 4,136,000 Fr. mehr einbrachte, hat der aus den Französischen Kolonieen 1,407,090 Fr. weniger eingetragen.

Toulouser Blätter bringen jeßt ausführlichere Nachrichten úber die Unruhen am 12ten und 13ten d. M. Am 12ten zeigte sich zuerst ein Haufe, der durch Arbeiter aus der Stadt und Umge- bung verstärkt wurde, um 1 Uhr Nachmittags auf dem Boulin- grin. Derselbe war theilweise mit Stocken bewaffnet und wendete sich zuerst nah der Veterinair-Schule, um die Zöglinge aufzufor- dern, sih mit ihm zu verbinden; diese waren aber von ihren Vorstehern fonsignirt worden. Der Haufe kehrte hierauf zurü, und nachdem er vor der Wohnung Herrn Plougoulm’s Hohnge- schrei ausgestoßen, strómte er in Masse nah dem Hotel der Prá- feftur. Um 5 Uhr war er auf dem Plabe Saint-Etienne. Jn diesem Augenblick mochte die Menge, die beständig anwuchs, 100) bis 1200 Personen zählen; sie fing nun an, das Pflaster aufzu- reißen, Barrikaden zu errichten, und sie drang gegen die Prâfek- tur vor. Jn diesem Augenblick begaben sich Herr Arzac, provisorischer Maire, und eine große Anzahl von Offizieren der National-Garde zu Herrn Mahul, um ihn um die Zusammenberufung der Mational- Garde zu ersuchen, welche auch zugestanden wurde. Che die Mas tional: Garde zusammenberufen werden fonnte, fand ein Zusam- mentreffen statt zwischen einem Posten der Práäfektur und einem Theil der Volksmenge. Ein junger Mensch wurde durch einen Flintenschuß von den Tirailleurs von Vincennes getodtet, gegen die große Erbitterung verbreitet war. Bei der Aufregung, die unter der Menge herrschte, war das Schlimmste zu fürchten. Jn weniger als einer Stunde waren 15— 20 Barikaden errich- tet worden, und die Dächer waren mit Einwohnern beseßt, die mit einem Haufen Ziegeln umgeben waren, und die entschlossen schie- nen, sih energisch zu vertheidigen. Die Soldaten waren eben- falls in einige Häuser gedrungen, um sich mit den geladenen Ge- wehren hinter den Fenstern aufzustellen. Ein Kampf schien un- vermeidlich, als fünf bis sechs Mational- Gardisten hinzufamen, und augenblicklich änderte sih die Stimmung. Auf die Anzeige, daß die Posten von der Búrger - Miliz beseßt werden sollten, legte sich die Aufregung, und die erste Barrikade wurde verlassen. Allmäüg trafen die National: Gardisten auf dem Plaße des Capitole und vor der Prâfektur ein. Ueberall wurden sie mit lauten Vivats empfangen. Endlich beseßte die National - Garde die bedeutendsten Posken der Stadt, mit Ausnahme der Wohnung Herrn Plougoulm?’s. Um 10 Uhr Abends erschien ein starker Haufe unter dem Gesange der Mar- seillaise vor der Wohnung Herrn Plougoulm's und forderte die Freiheit der an den vorigen Tagen verhafteten jungen Leute, Der Vorsteher des Gerichts wollte dies Gesuch nicht bewilligen, und die bewaffnete Macht, die seine Wohnung vertheidigte, zerstreute die Menge durch geseßliche Aufforderungen und Kavallerie - An- griffe. Da die Menge durchaus die Befreiung der Gefangenen wollte, so zog sie nach den Gefängnissen; sie wollte die Thore einschlagen, und ein Kampf mit den LTirailleurs von Vincennes schien unvermeidlih, als die National - Garde hier anlangte; zugleich kündigte Herr Arzac, Maire der Stadt, der Menge an, daß die Gefangenen am folgenden Tage um 12 Uhr befreit werden sollten. Obgleich das Geschrei : „Nie- der mit Mahul! Nieder mit Plougoulm! Nieder mit Humann! Nieder mit den Ministern des Auslandes!“ bis lange in die Nacht hinein dauerte, so kann man doch sagen, daß die Unruhen jeßt beendet waren. Am 13ten Morgens ließ die National-Garde, die alle Ehrenposten beseßt hatte, Herrn Mahul anzeigen, daß sie nicht fúr die Ruhe stehen könne, wenn er nicht das Hotel der Práfektur verließe. Zu gleicher Zeit erfuhr man, daß die Telegra- phen zerbrochen worden waren, da erschien folgende Proclamation: „Jeder Grund zu Unruhen muß verschwinden. Der Práfekt ver- (äßt augenblicklich Toulouse. Der General-Lieutenant Saint-Michel; der General-Prokurator Plougoulm.“ Sobald diese Proclama- tion und die Jnstallation Herrn Frizac's, Aeltesten der Práfektur- Räthe, bekannt wurde, brach die Menge in begeisterte Vivats aus, und ein ungeheures Freudenfeuer wurde auf dem Plaße Saint- Etienne angezundetz die Gefangenen wurden unter dem Jubel des Volkes befreit.

Der Me ssager hat die späteren bei der Regierung einge- laufenen Nachrichten in zwei Zeilen zusammengedrängt: „Nach den heute (16) eingegangenen Nachrichten ist die Ruhe nicht fer- ner gestôrt worden“. Etwas ausfúhrlicher ist der Moniteur Parisien: „Die heute angekommenen Depeschen““, sagt derselbe, „melden, daß seit der Abreise Herrn Mahuls die Ruhe nicht mehr gesktórt worden is, aber man bemerkt noch unter dem Volke einige Symptome der Aufregung. Die aus Montauban, Perpig- nan und Carcassonne eingegangenen Depeschen melden, daß die Ruhe fortwährend auf diesen verschiedenen Punkten herrscht,“

Der Messager enthält folgende Mittheilung: „Herr Mau- rice Duval, Pair von Frankreich und Staatsrath, is als außer- ordentlicher Kommissarius der Regierung nach Toulouse gesendet

worden. Er wird einstweilen die Verrichtungen des Präfekten úibernehmen. Die Dienste, welche Herr Duval der Monarchie

von 1830 geleistet hat, die Energie seines Charakters, seine er- probte Túchtigkeit, seine aufrichtige Anhänglichkeit an die Juli- Dynastie und die Juli:Jnstitutionen, verbürgen zum voraus den Erfolg einer Mission, welche keinem Beamten anvertraut werden konnte, der geeigneter gewesen ware, sie in allen Beziehungen wúrdig auszufúllen, Herr Duval wird mit der Mäßigung, die eine Pflicht des Staatsmannes is, die Festigkeit des Beamten verbinden, welche unter allen Umständen der geseßlichen Ordnung und der Autorität der Regierung U zu verschaffen weiß.“

Herr Romiguières is gestern nah Toulouse abgereist; er hat, wie es scheint, den Auftrag, die Instruction über die unruhi: gen Auftritte in dieser Stadt zu leiten,

den Wien Juli

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Gestern eingetroffene Depeschen aus Montauban, Perpignan und Carcassonne berichten, daß auf diesen verschiedenen Punkten fort- während Ruhe herrscht. H E

Der General Bugeaud hat in Mosktaganem am ‘/. Juli einen Tagesbefehl an die Armee erlassen, in welchem es heißt : „Jch muß auch den Eifer loben, den Jhr bei den Aerndte-Arbeiten an den Tag gelegt habt. Man sah wohl an Eurer Bereitwilligkeit, daß Jhr so gut wie Euer General eingesehen hattet, daß diese Beschäftigung Eurer würdig warz denn sie war der Krieg selbst. Die beständige Besekung von Mascara hängt von den Arbeiten ab, die Jhr unternommen habt und die Zhr noch unternehmen múßt. Die Einführung von 4—5909 metrischen Centnern Ge- traide und von 6000 metrishen Centnern Stroh trägt mehr zur Unterwerfung des Landes bei, als wenn Zhr zehn Gefechte gewdnnet und dann wieder nach der Küske zurüfehrtet“.

Einer der angesehensten Kaids der Umgegend von Konstan- tine, Sidi Amelani, unterhielt siräfliche Verbindungen mit Abdel- Kader, um einen Aufstand in der Provinz vorzubereiten. Der General Négrier vereitelte das Projekt durch einen andern Hâupt- ling, der sih der Korrespondenz bemächtigte und sie ihm úberlie- ferte. Der General ließ alle Kaids zusammenberufen, und nach- dem er sich eine Zeit lang mit ihnen unterhalten, begann er sie der Reihe nach zu fragen, mit dem jüngsten anfangend: „Was wúrdest Du mit einem Manne machen, der den Franzosen Treue auf den Koran geschworen und der seinen Eid gebrochen.“ Sie antworteten einer nah dem andern, daß er den Tod verdiene. „Wohlan““, sagte der General zu dem Schuldigen, der sich dieser Meinung angeschlossen hatte, „Du hast Dir selbst Dein Loos be- stimmt. Hier sind die von Deiner Hand geschriebenen Beweise.“ Amelani wurde ins Gefängniß geführt und wird wohl bald hin- gerichtet werden. Dies Verfahren findet allgemeine Billigung, felbst bei den Arabern.

Der König der Belgier wird am wartet.

Der „Commerce“ meldet die gestern erfolgte Abreise des Ba- rons James von Rothschild nach Deutschland,

Am vergangenen Dienstage besuchten Herr von Humboldt und Herr Arago die Bohrwerkstatt des artesischen Brunnens von Grenelle, dessen früher so reih fließende Quelle fast ganz versiegt war. Um 4! Uhr skrómte auf die Arbeiter, welche an den Rödh- ren arbeiteten, eine wahre Lawine von Wasser, grúnem Sande und Thon hernieder. Die Röhre des Brunnens hatte sich wie- der geöffnet, und jeßt fällt das Wasser von einer Höhe von 15 bis 20 Mètres mit einem betáubenden Geräusch, welches noch in einer Entfernung von 100 Mètres gehört wird, hernieder. Bis jeßt sind schon 300 Méêtres der kupfernen und verzinnten Röhre in die Oeffnung hinabgesenkt, und Herr Mulot läßt jeßt noch 250 Mètres von geringerem Umfange anfertigen. É

Der Minister des Jnnern hat Herrn von Epagny, Direktor der zur Benußung des Odeons zusammengetretenen Gesellschaft, das Privilegium eines zweiten Théätre - Français ertheilt, Das Theater soll im Laufe des Oktober erbffnet werden. Dasselbe wird Dramen, Tragöddien und Komödien zur Aussührung brin- gen. Eine der wichtigsken Bedingungen des Privilegiums ist die welche Herrn von Epagny das Recht ertheilt, die Werke des alten Repertoirs mit besonderer Genehmigung des Ministers aufzuführen

Börse vom 16, Juli, Die Nachrichten aus Iouilouse brachten an der Börse heute nur geringe Sensation hervor. Die Renten hielten sich gut, in Folge der Unterzeichnung der Londo- ner Convention. Jn der Spanischen aktiven Rente fanden zahl: reiche Anbietungen statt,

23sten d. in Paris er-=

s =ch Paris, 16. Juli, Die frohe Stimmung, welche der Abschluß in London hier hervorgebracht hatte, wurde durch die unerwarteten von Toulouse angekommenen Nachrichten äußerst getrúbt. Herr Mahul scheint den Erwartungen, die man von sei- ner Geschicklichkeit hegte, nicht entsprochen zu haben. Als man ihn absandte, dachte man nicht daran, daß er aus jenen Gegenden geburtig ist und daher leiht jenen Einflüssen erliegen könnte, welche Freunde und Verwandte in solchen Fällen auszuüben pflegen Die Anhänglichkeit und das Gefühl für die Provinz, in der man geboren, ist in Frankreich stärker, als man auswärts meint, und auch Herr Mahul scheint, von jenem Gefühle geleitet, vor seiner Aufgabe zurückgeschreckt zu seyn, die ihm gebot, augenblicklich mit den Waffen gegen die Bevölkerung seiner Geburtsstadt einzuschrei- ten, Denn es is positiv, wenn auch die heutigen Journale ans ders berichten, daß der neue Práfekt Toulouse verlajsen, ehe auch nur ein Flintenschuß gefallen war. Man sagt, daß gerade in die- ser Stadt cin energisches Einschreiten die Ruhe auf der Stelle wiederhergestellt haben wúrde, weil die Bevblkerung von Tou- louse anders, als die von Paris, Lyon oder Marseille, von sanft: müthiger Natur seyn soll und nur durch bisherige Mißariffe der dortigen Behörden an eine Art von Desorganisation gewdhnt ist, Der Nachfolger des Herrn Mahul istff Herr Maurice Duval, der von den Legitimisten so gehaßte Prôäfekt der Ven: dée, ein Mann von großer Entschlossenheit, derselbe, durch welz chen die Verhaftung der Herzogin von Berry zu Stande kam. Die Presse beschäftigt sich verhältnißmäßig noch wenig mit dem unterzeichneten Vertrage, vielleicht, weil ihr noch alle genaue- ren Angaben darüber fehlen, Doch sieht man in diplomatischen Kreisen denselben als eine Garantie für die Sicherheit in den internationalen Verhältnissen an und fügt zum Beweise auch den Umstand hinzu, daß Herr von Búlow und der Fürst Esterhazy, glaubwärdigen Nachrichten von London zufolge, sogleich nah Un-

terzeichnung die längst beabsichtigte Urlaubsreise nach dem Kontiz nent angetreten haben, ; Auch sollen Unterhandlungen im Gange seyn zur Jnterven-

tion in die neuen Verwikelungen, die durch die driige ÎZnsurz rection im Osmanischen Reiche entstanden sind, Der Zweck die- ser Jntervention ist, die insurgirten Völkerschaften in ihre Uns terthanenpflicht zur Pforte zurúckzuführen, ihnen aber die nöthigen Garantieen zur Erlangung von Menschen: und Een zu vere schaffen. Die Nachrichten aus Albanien, der Bulgarei un der nôrdz

lichen Iúrfei Überhaupt lauten zu gleicher Zeit derußigender,

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