Zweifel selbst den Versuch eines materiellen Aufstandes verhindern werden, so steht doch zu befürchten, daß der Aufruhr in den Ge- müthern von neuem ausbrechen und der Regierung noch manche ernstliche Schwierigkeit bereiten dürfte, Zu den peinlichsten Um- ständen des Geschehenen gehört es, daß sich die drei höchsten Re- gierungs- Beamten in Toulouse so schlimme Blößen gegeben ha- ben, wie dies durch den Rückzug des Präfekten und durch die Art und Weise, wie diese Flucht dur den General- Profurator und den fommandirenden General angekündigt wurde, geschehen isf, Herr Mahul ist abgeseßt, der General Saint-Michel ist ab- berufen, aber Herr Plougoulm, obgleich er sich mindestens eben so sehr kompromittirt hat, als der Leßtere, verdankt bis jeßt seinen mach- tigen Freunden, und ohne Zweifel auch der Erinnerung an seine vor dem Pairshofe geleisteten Dienste, die Beibehaltung seines Postens, s
Die Toulouser Ereignisse sind die Veranlassung geworden, daß die Regierung die längst beabsichtigten Veränderungen im Personal der Prâfekturen jeßt mit größter Thätigkeit und nach einem umfassenden Maßstabe vo1 bereitet.
Man versichert, daß seit dem förmlichen Wiedereintritt Frank: reichs in den Rath der großen Mächte der Plan der Erdösfnung von Ministerial-Konferenzen úber die Spanischen Angelegenheiten die hohe Diplomatie ganz besonders beschäftize.
Der bekannte Herr Granier aus Cassagnac ist von seiner im Jpteresse der Sklaverei und ihrer würdigen Vertretung unter- nonumenen Reise zurückgekehrt und hat vor vierzehn Tagen in aller Stille seinen Einzug in Paris gehalten. Seit dieser Zeit nun hórt und. sieht man nichts von dem sonst so geràuschigen Herrn Granier, der noch unlängst seine Ansprüche auf das Ver- trauen der Westindischen Sklavenzüchter vorzüglich durch die Ver- sicherung geltend niachte, daß er „úberall und immer“ das Wort führe.
Großbritanien und Jrlaud,
London, 20, Juli. Die Parlaments -: Wahlen sind nun, bis auf éine einzige, die für die Irländische Grafschaft ALerford, beendigt; das Resultat stellt sich folgendermaßen :
Reformer Eñaglischo Stäbt&. 5... 176 Englische Grafschaften 22 Schottland. U i a eid Zusammen 288 3608
Addirt man diese beiden Zahlen, so erhält man 056; es ivÚr- den also, da das Unterhaus 658 Mitglieder zählt, scheinbar noch zwei Wahlen rückständig \eyn;z dies is jedoch nicht der Fall, son- dern O'Connell ist für zwei verschiedene Grafschaften, für Cork und Meath, gewählt worden, er konnte aber unter der obigen Zahl der Mitglieder doch nur als eines gerechnet werden z später- hin, \obald er sich entschieden hat, welche der beiden Grafschaften er repräsentiren ‘will, wird dann natürlich in einer derselben noch eine neue Wahl vorgenommen werden müssen, die aber ohne Zweifel wiederum auf einen Liberalen, nicht auf einen Tory, fallen wird, uünd da nun auch in Wexford den Liberalen der Sieg ziemlich gesichert erscheint, so kann die Stärke der Re- form- Partei im nächsten Parlament schon jeßt auf 290 und die der Tories auf 368 Mitglieder angenommen werden, also eine fonservative Majorität von 78 Stimmen bei vollem Hause. Die Tories haben im Ganzen den Whigs bei diesen Wählèn 78 Siße abgewonnen, worunter 23 für Englische, 5 für Schottische und 5 für Jrländische Grafschaften, die übrigen 45 in Städten und Flecken; die Whigs den Tories nur 38, worunter einer fúr eine Wälische Grafschaft, 3 für Schottische und einer fúr eine Jrländische, die übrigen 33 fúr Städte und Flecken, Nach den leßten Parlamentswahlen war das Ergebniß Folgendes:
: Reformer Tories
Englische Städte E 15 Englische Grafschaften 11 Schottland 34 1 R E O 3: Zusammen 333 329 Wortlaute des Königlichen Auflösungs - De- neue Parlament schon in der Mitte Augusts versammeln; indeß is bekanntlih der erste Einbe- rufungs-Termin gewöhnlich bloß formell, und es pflegt demselben immer noch eine Vertagung zu folgen, Toryblätter suchen es nun laublich zu machen, daß die jeßigen Minister ersk noch ein paar Peorózationen ergehen lassen würden, um so lange als möglich am Staatsruder festzuhalten und unterdessen noch allerlei Mand- ver vorzunehmen und den Konservativen die Regierung des Lan- des und ihre Stellung im Parlamente zu erschweren, so daß am Ende die Erbffnung des leßteren nicht vor November oder De- zember erfolgen dürfte, Sir N. Peel soll Übrigens erklärt ha- ben, daß er die Sprecherwahl nicht zum ersten Probierstein der gegenseitigen Stärke beider Parteien machen, sondern diesen Po- ffen dem auch von den Konservativen sehr geachteten bisherigen Sprecher, Herrn Shaw Lefebvre, ohne Opposition lassen wolle. Auf die Frage, was die Minister thun würden, antwortet der Standard: „Lord Morpeth'’s Andeutung, als sey sein Plan, sih aus dem zurüczuziehen, sieht
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Nach dem frets múßte sh das
offentlichen Leben aus, als habe das Ministerium nicht die Absicht, dem neuen ‘Par- lament entgegenzutreten. Jm Allgemeinen glaubt man aber, die Minister würden vor dem neuen Parlament erscheinen, und Lord Morpeth soll, wie wir hören, fúr einen der O’Connell zur Ver- fügung stehenden Parlamentssiße, für die Grafschaft Limerick, er- nannt werden. Man glaubt allgemein, die Minister würden sich vor dem 1Iten des nächsten Monats nicht zurückziehen und, wenn sie keinen Vorwand finden fönnen, Lord John Russell’s Ver- sprechen zu umgehen und den Zusammentritt der beiden Häuser bis zum November zu verschieben, im Parlamente mit einer Pec- cavi-Rede erscheinen und versuchen, die {machvolle Zeit ihrer Ver- waltung dadurch zu verlängern, daß sie der von Lord Morpeth zugestandenen Tory- Reaction nachgeben , die gleichwohl von allen ministeriellen Journalen so standhaft geleugnet wird.“
Es fann wohl nur als ein ziemlich ungeschickt erfundenes Gerücht angesehen werden, wenn man auch die Behauptung hört, die Königin wolle absichtlich einen Tory von der alten Schule mit der Bildung eines neuen Kabinets beauftragen, um die Un- fähigkeit dieser Partei zur Verwaltung des Landes an den Tag zu bringen, und Sir Nobert Peel habe für diesen Fall schon im voraus erflârt, er würde einem solchen Ministerium sich wider- seßen. Die Sache widerlegt sich am einfachsten dadurch, daß die Bildung eines Tory-Ministeriuums ohne Theilnahme der gemäßig- ten fonservativen Staatsmänner gar nicht zu Stande kommen wúrde, daß es ein Tory gar nicht unternehmen könnte, ein Ka- binet zu organisiren, ohne Sir Robert Peel, Lord Stanley, Sir James Graham und ähnliche Manner in dasselbe aufzunehmen oder sih wenigstens ihrer Mitwirkung und Unter-
stúßung im Parlamente vorher zu versichern, Es is auch schwer:
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lich zu glauben, daß die Ultra - Tories so unbesonnen seyn wer- den, sich nicht der Leitung Sir. R. Peel's und seiner näheren Freunde zu unterwerfen, da sie wohl einsehen müssen, daß sie durch Spaltung ihrer Partei den Whigs und Radikalen nur neuen Borschub leisten würden. Wenn daher auch Differenzen genug sich im Schoße der Tory-Partei gezeigt haben und gewiß auch ferner fort bestehen werden, so darf man doch erwar- ten, daß die Ultra?s enigstens so klug seyn werden, diese Meinungs - Verschiedenheit nicht gerade jeßt in offene Spaltungen ausbrechen zu lassen. Die Zerwürnisse, welche bisher bei verschiedenen Fragen und Veranlassungen unter den T ories obgewaltet, werden jeßt natürlich von den liberalen Blâät- fern mit besonderem Nachdruck hervörgehoben, indeß ist daraus noch nicht zu schließen, daß die Uneinigkeit so weit gehen würde, daß ein Peelsches Ministerium Úber keine feste Majorität werde gebieten können. Eine Zusammenstellung der bedeutendsten Tory- Disferenzen der leßten Zeit giebt unter anderen der Examiner, indem er sagt:
_ ¡Herrschte nicht bei der Parlaments - Privilegien - Frage in dev E0ry-Parteti eine Meinungsverschiedenheit in Bezug auf das zu be folgende Verfahren? Herrschte nicht bei der Kanada - Bill in der Tory-Partei cine Meinungsverschiedenheit in Bezug auf das zu be folgende Verfahren, da die Tories im Unterhause mit Sir R. Peel an der Spihe fait einmüthig die Bill untersiüßten, während die Tory- Lords unter dem Herzoge von Wellington dieselbe fas cinmüithig tadel ten? Herrschte nicht in der Chinesischen Frage in der Tory-Partei eine Meinungsverschiedenheit über das zu befolgende Verfahren, da die To ries im Unterhause einen Tadel über die Politik der Regierung auszusprechen vorschlugen , die Tory - Chefs im Oberhause dagegen stch cinem gleichen Antrage Lord Stanhope?s widerseßten? Herrscht nicht Uber das neue Armengesclz in der Tory-Partei Meinungsverschiedenheit wegen des zu befolgenden Verfahretts, da die cine Hälfte der Partci diese Maßregel als dke größte Grausamkeit und Ungerechtigkeit verurthcilt, wahrend die andere Hälfte es sich für cin Verdienst anrechnet, zum Ourchgehen derselben beigetragen zu haben? Um zu der wichtigen Frage zu kommen, welche das Land jeßt theilt, zu den Getraide - Ge seßen: herescht keine Meinungs - Verschiedenheit in dex Tory - Partei Uber das zu befolgende Verfahren, da Sir R. Peel sich verpflichtet bei der fluftuirenden Zoil-Sfala zu bleiben, seine Anhänger dagegen, Sir George Murray, George Daroson und cinige Auderce, sich für einen festen Zoll erklären? Nun, die Verschiedenheit zwichen Sir R. Peel und Six G. Murray is int der Korn-Frage gerade so groß wie die zwischen ihm und Lord F. Nussell. Sollen wir glauben, daf Sir R. Peel und Lord Roden Über die eingestandene Schwierigkeit der Regterung Frlands etnerlei Ansichten haben, und daß feine Prin zip-Verschtedenheit zwischen ihnen stattfindet? Fs| Sir R. Peel wie der in das gelbe Fieber verfallen, oder haben die Orangisten die alte Haut abgeworfen? Eine der ecsten Mottonen im neuen Parla mente wird. ein Antrag des Str R. Juglis auf etten gvo ßen Zuschuß für Ausdehtung der Hochkteche seyn. Stimmt Sir R. Peel mit diesem würdigen Mann in der ?
{nsicht Über die Zweckmäßtgkeit einer neuen Belastung der Dissenters überein ? Fitt- det sich keine Prinzip-Verschiedenheit zwtschen Sir R. Peel und Einigen, wir glauben sagen zu können: der Mehrheit seiner Partei, Über die Unterrichts-Frage? Gab nicht die „„Times// ihre Spalten für cinen Schriftsteller her, der Sir R. Peel irreligiöser Lehren be fchuldigte, der behauptete, derselbe ziche heidnische Philosophie den geoffenbarten Wahrheiten vor, und ihn endlich zu den Anhängern einer Schule rechnete, die keine chrisilichen Grundsäße bekenne, weil ex den liberalen Saß aguszusprechen gewagt hatte, jede Kenntniß mache das Volk besser? Es war sicherlich eine folche Prinzip-Vev- \chiedenheit vorhanden, als das große Tory-Organ sich zu der Ver- dffentlichung von Beweisgründen hergagb, welche darthun follten, daß Sir M. Peel’s Lehren aus Unglaguben sammten und zu Un glauben führten? ch der Herzog von Wellington is von der „„Times// oft ge&#, it Vorwürfen überhäuft worden, und doch will uns dieses Blatt jeßt glauben machen, es herrsche die beste Harmonie in seiner Partei.//
Außer jenen Artikeln, welche die „Times“ selbst gegen Sir N. Peel aufgenommen, wird von den liberalen Blättern noch auf eine Charafkteristif dieses Staatsmannes aufmerksam gemacht, die in einem Organ hochkirchlicher Oxforder Theologen, dem Bri: tish Critic, enthalten ist, und die insofern, als sie einen Reflex auf die Ansichten und Prinzipien dieser Ultra-Tories zurücwirft, allerdings ihre Bedeutung hat. Es heißt darin:
„„Sir R. Peel ist ein Mann, dessen Leben, dessen Athem und Gesundheit, dessen Reichthum und ganzes Wesen nur auf dem Siege seiner Partei beruht; er is der am wenigsten abstrafte, am wenig fen theoretische, am wenigsten doctringire von allen Stgatsmännern seiner Zeit; ein Mann, dessen Puls mit den Abstimmungen des Un- terhauses schlägt und der die relativen Zahlen hei jedem Partei- kampf in dem leßten Viertel = vder vielleicht halben Fahrhundert auswendig weiß; ein Mann, der, so liebenswürdig und achtbar ev auch is, feine Rolle auf dem großen Schauplaße mit nicht umfas- senderen Ansichten, mit keinem größeren und heiligeren Grundsaße spielt, als der gewdhnlichste Parteigänger in dem lokalsten Zanke Uber die ephemersten Fnteressen, Nein, Seelengröße hat mit geographi- \cherAusdehnung und historischer Dauer nichts zu schaffen, Etn Mann fann groß seyn bet cinem Streite über Pflasterung und Beleuchtung, odex in einem Ausschuß über die Stadtwachen ; er kann groß seyn in den T ne Dienel ufo if sent Goc abe Gf R. Pet tf flein in den Angelegenheiten von Nationen, ec handelt nach Tages Fnteressen, einer Fahrhanderte alten Constitution gegenüber, und, wir jagen es mit Schmerz, aber aus Ueberzeugung, er glaubt nicht an die ewigdaueende katholtiche Kirche. Natürlich ist hier unter der katho lischen Kirche die Anglikanische verstanden.) Er will von nichts wis sen, was jenseits des Unterhauses liegt. Die Beschlüsse desselben, die in der Hiße und Eile, unter dec Hecrschaft des Souverains oder des Rolfes, tin Tagen der Bestechung oder Gewaltthäilgkeit gefaßt wer den, die zufälligen Majoritäteir von zchint, zwet oder einer Stimme sind seine unverleßlichen Kanone für die Geseßgebung, über welche hinaus er fich kein Prinzip träumen läßt. Das Unterhaus, das, wie jeßt die Kirche von England mit einer in dee Geschichte der öffentli chen Meinung beispiellosen Einmütlhigkeit erklärt, Sir N. Peel selbst entwciht hat und das, was ex natürlich für s{limmer hâlt, seiner Meinung nach durch Andere seitdem unermeßlich hecabgewÜrdigt wordeir , jenes entwethte und ecniedrigte Unter hans is sein einziges wirkliches Wesen. Jedes andere Ding, jeder andere Gedanke is bei thm nur Form und Schatlen. Mit dem Un terhause immt er volllommen übecein, mit thm is er Ein Leib und EineScele, Ein Sinn und Eine Art. Vergebens könnten wir seine Reden durchsuchen nach heerlichen Theorieen, umfgssenden Deductionen, all gemeinen Ansichten, großen Maximen, feierlichen Sancttonen, tiefen Beweisen und unerschütterlichen Grundiäßen ; findet man fie hter oder da, \o werden sie so beigebracht, daß sie die Ausnghmei find, welche auf die Regel hindeuten. Seine Laufbahn is vom Anfang an bis zu Ende ein foriwährendes Wechseln und Haschen nach Aus kunstömitteln, Weder er selbs noch irgend ein Anderer vermag es zut sagent , was er zunächst thun wird; auch fönnen wir nicht sagen, was ex schon Ueberlegtes und Beständiges gethan hätte. Wir stud des festen Glaubens, daß kein haglbkluges Werkzeug einer lokalen Partci, kein wuchernder Advokat, kein Corporations-Faktotum die Staats-Oekonomie durch seine Verwaltung, oder in der Stunde, wo das Glü sich wendet und die Gegenpartei Rechenschaft fordert, seine Sache, durch die Art, wie er davon spricht, mehr entwúrdigen könnte, als der Füh rer der Konservativen die edle Wissenschaft der Politik entwürdigt, Stets heißt es „ich und meine Partei///, „die Mitglieder, welche mir die Ehre erzeigten, mich zu unterstüßen‘; „als Jhre Majestät mich berief, den Vorsiß in ihrem Rathe zu führen//z „ich hielt es für das Beste, gufzuldsen//; „die erste Session meines Parlamentes//; ¿das waren die Meinungen, zu denen ich mich bekagnnte//; „der langdguernde
und heftige Kampf, den ich bestanden habe//; „ich fühlte damals//; „ic be- chloß also, das Amt niederzulegen//; „dic Ansichten, welche bei dieser Ge- legenheit mich bestimmten“; „„die Schwierigkeiten meiner Lage//; „der Ursprung meiner Familie//; „die Scenen meiner Fugend//, und so durch jede mögliche Variation des Egoismus hindurch. Man streiche die erste Pecson aus Six R. Peel’s Reden, ja aus sciner ganzen Lauf bahn, und sie gleichen einem aufgedrehten Tau, einem aufgemasch ten Neß, cinem Schif, aus dem die Nägel und Bolzen gezogen find. Wir halten inne, nicht weil wir nichts weiter zu sagen hât- ten, denn wir halten Sir R. Peel’s Egoismus für cinen ergiebige ren Gegenstand, als sich Jemand zum Schreiben nux wünschen kann, da er jedes Wort und jede Handlung desselben durchdringt, sondern weil es gehässig ist, so von cinem Mann zu sprechens dem wir dennoh das Beste wünschen müssen, Wir halten thn für cinen freundlichen, liebenswúrdigen und in gewis sem Grade auch uncigennübigen, edelsinnigen Mann. Scine Freunde, die natürlich vielfache Gelegenheit haben, dies zu cr fahren, behaupten es, und, was mehr ist, sein dfentliches Verhalten in manchem Fahre der Mühe und des Verdrusses verräth kaum cin Theilchen von Böswilligkeit, Eifersucht oder Rache. Aber wo fin det sich etn wentg Großher;tgkett und Märtyrerthum, wo die Aner- kenntniß, daß das Ganze größer ist als ein Theil. Man nehme Siv R. Peel sein ecingewurzeltes Fch und zerstreue die dreihundert und elliche Herren, „die thm die Ehre erzcigen, ihn zu unterstüßen ‘/, in die vier Winde: dann kann ex vielleicht nicht blos cin guter, sondern auch cin großer Mann werden. Wie die Sachen aber sichen , if er gerade die leßte Person in der ganzen Welt, die einer Gesellschaft von Arbeitern rathen kann, selbstüchitige, soziale und Partei - Fragett aufzugeben und |ch ganz den Freuden der Wissenschaft zu widmen.
Aus Lissabon hat man Nachrichten vom 12ten d. M. und den Bericht der Finanz - Kommission erhalten; aus diesem Doku- ment schöpft man hier die Hoffnung, daß in Portugal heilsame Neformen würden angenommen werden, durch welche dieses Land sich in den Stand geseßt sehen dürfte, seinen fremden Gläubigern gerecht zu werden. — Aus Porto wird gemeldet, daß die in der Provinz Castellon stationirten Chasseure, welche zu den Corps ge bórten, deren Aufldsung beschlossen war, ihre Waffen nicht gut willig ausliefern wollten und von den Militair-Behörden mit GVe- walt dazu gezwungen werden mußten; als Grund ihrer Wider: seklichkeit führten sie an, daß ihnen ihr rüfständiger Sold noch nicht ausgezahlt sey; das Corps war 3000 Mann stark und der einzige Ueberrest der Portugiesischen Legion, die, aus 15,000 Mann bestehend, Spanien zu Hülfe geschickt wurde und deren S ande noch nicht liquidirt sind.
Der Herzog von Roxburgh, von dem es früher hieß, er {ey zu den Tories úbergegangen, soll nach der Versicherung des heu tigen „Globe“ nicht den Tory- Kandidaten bei der Wahl in Rox burgshire unterstüßt, sondern der größte Theil seiner Pächter soll für den Whig, Herrn Elliot, gestimmt haben.
Ein Courier, den der König der Belgier neulich mit Dep chen nach Brüssel abschikte, verließ Schloß Windsor Sonntag Morgens um 7 Uhr, fuhr auf dem Dampfboote von Ramsagate nach Oftende, und von dort anf der Eisenbahn nach Brúskel, ver weilte daselbs vier Stunden, um auf Antwort zu warten, kehrte auf demselben Wege zurúck und traf am Dienstag Mittag zwi- schen 1 und 2 Uhr wieder in Windsor ein. Er hatte daher dea Weg nach Brüssel und zurück, den Aufenthalt in Brüssel mit eingerechnet, in 80 Stunden zurügelegt.
Herr Joseph Hume ist noch nicht nah dem Kontinent ge- reist, sondern hat sich úber Liverpool nach Jrland begeben und ist in Dublin bereits eingetroffen. 5
Dem Sun zufolge, strebe der Herzog von Buckingham da- nach, in einem Tory-Meinisterium erster Lord der Admiralität, und Herr d'Israeli, Vice-Prâäsident der Handels-Kammer zu werden.
Die National-Gemälde-Gallerie ist in den leßten Tagen um mehrere Kunstwerke ersten Ranges bereichert worden. Unter die- sen befinden sich zwei Francia?s, welche die Regierung um 3500 Pfd. Stk, angekauft hatz ferner eine heilige Katharina von Ra phael, welche 5500, und eine Madonna mit dem Christuskinde und Johannes von Perugino, welche 800 Pfd, St. gekostet hab
Nach ciner neuerlichen Entscheidung des Gerichtshofes der Queens - Bench ist es Geistlichen aller Art gestattet, unter freien Himmel, wo sie wollen, zu predigen, vorausgeseßt, daß sie einen offentlichen Weg dadurch nicht versperren,
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Miederlande,
Aus deur §Faag, 19. Juli, Der Finanz-Minister Herr Rochussen hat das Unglück gehabt, seine Gemahlin pldtlich durch den Tod zu verlieren. Von Seiten der Niederländischen Presse wird dem Minister ihre herzliche Theilnahme an den Tag gelegt, bei welchem Anlaß auch wieder seine Finanz-Verwaltung als eine uberaus zweckmaßige anerkannt wird,
Der LKoniglich Preußische General- Lieutenant Kommandant der Bundes-Fesiung Luxemburg, befind zum Gebrauche der Seebäder in Scheveningen,
Einem Privat- Berichte des Brüsseler Blattes Emancipa- tion zufolge, ist der Betrag der zweiten Serie der bei dem Hause Hope und Comp. in Amsterdam gemachten Russischen Anleihe, zum Theil in Dukaten und zum Theil in Silberbarren, auf
[che Geschwader gebracht worden, das jeßt im Helder
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und auf welchem sich der Großfürst Konstantin befindet. Belgien.
Bríúíssel, 19, Juli. Einige Blätter wollen jeßt wissen, die leßte Reise des Königs nach London habe hauptsächlich den Zweck gehabt, auf die dortige Diplomatie dahin zu wirken, daß die Zchleifung der Belgischen Festungen nicht verlangt werde, Die- ser angebliche Reisezweck soll eben so angeblich selbst dem gegen- wärtigen Belgischen Miniskerium geheim gehalten worden seyn. Die ganze Nachricht klingt jedoch wie eine Mysftification.
Der Provinzialrath von Namur hat sich einstimmig für den Abschluß eines Handels - Vertrags mit Frankreich ausgesprochen, Dagegen hat der Oftflandrische Provinzialrath (Gent) die Propo fition fur einen Zoll-Berein mit Frankreich mit 26 Stimmen ge- gen 24 auf das nächste Jahr vertagt.
Der Stadtrath von Antwerpen hat beschlossen, einen neu zu erbauenden Quai im Norden des Bassins „Quai Napoleon “ zu nennen,
Deutfche Bundesstaaten,
arlsruhe, 19, Juli, (K. Z) Zweite Kammer. Der Präsi: dent crôsfnet die Situng mit Verlesung eines Schreibens des Herrn Emil Groos, worin derselbe die Kammer davon in Kenntniß seßt, daf es ihm gelungen sey, die eleftro-magnetische Kraft als neues von allen bisherigen wesentlich verschiedenes Prinzip der Bewegung bei Maschinen zn benúkßen, Durch die Mitwirkung der Herren Maschinen - Fabrikanten Keßler und Martinsen sey er in Stand geseßt worden, eine nach diesem Prinzip konstruirte Maschine in Modell anfertigen zu lassen, und er habe die Befriedigung, durch die Leistung dieses, obwohl noch sehr unvollkommenen Apparates die Anwendbarkeit des Prinzips im Großen in Aussicht gestellt zu sehen. Er lade daher die Mitglieder der Kammer ein, das Modell in der Maschinenfabrik der Herren Keßler und Martinsen einzusehen, um sich
durch Augenschein von der Erheblichkeit der bisher gewonnenen Resul: | tate zu úberzeugen. Der Abgeordnete Sander wünscht, daß die Re- gierung von dieser Erfindung Notiz nehme und dem Erfinder zu weiteren Versuchen einen Beitrag aus Staatsmitteln verwillige. Der Abgeordnete von Jb stein ergreift hierauf das Wort, um eine Frage an den Herrn Präsidenten des Miniskeriums des Innern zu richten, einen Vorgang betreffend, der jüngst sich in Bezug auf die Oberdeutsche Zeitung ereignet habe. Es sey námlich die Polizei in die Druckerei, wo dieses Blatt gedruckt werde, gekommen und habe den Druck des Blattes von jenem Tage beaufsichtigt, wahrscheinlih um zu verbhúten, daß nicht ein der Censur anstößiger Artikel gedruckt werde. Aber damit habe man sich noch nicht begnúgt, sondern dem Auslaufer, der dieses Blatt herumtrage, habe ein Polizeidiener auf der Straße ein Blatt weggenommen, troßdem, daß das der Polizei gehörige Blatt be- reits abgegeben gewesen sey. Diese Maßregel habe Aufsehen ge- macht und sey selb in bffentlichen Blättern besprochen worden, Es sey faum denkbar, daß sie von dem Ministerium des Jnnern usaeagangen sey, eher von der Polizei. Obgleich er die Richtung er Oberdeutschen Zeitung nicht Überall theile, so müsse er doch gestehen, daß sie auf geistreiche Weise dieselbe vertheidige, Jeden- falls aber sey bei dieser Sache die ganze Presse betheiligt. S taatsrath Freiherr von Rúdt erklärt, daß er von einer unmittelbaren Anord- nuna in dieser Sache durch das Ministerium des Jnnern nichts wisse, es werde wohl eine Verlekung bestehender Berordnungen jene Veaß- regel hervorgerufen habenz er werde nähere Erfundigung einziehen, Auf einige weitere Bemerkungen des Abgeordneten v. Zbstein, unbefugte Eingriffe der Censur betreffend, die auf diese ILeise die schon hinlänglich geschmälerte Preßfreiheit „noch mehr beein trâchtige, erwidert Staatsrath Freiherr von Rüdt, daß die der: malige Veranlassung nicht geeignet sey zu weiterer Berhandlung z er habe erflárt, daß er nähere Erkundigungen einziehen werde. Fúühle sich übrigens der Verleger der gedachten Zeitung beschwert, so móge er sich an die geeignete Behörde wenden. Der Abgeord- nete Sander hatte sich noch erhoben, da erklâàrte der Prâsi- dent, diese Diskussion sey geschlossen; indeß da mehrere Abge: zrdnete verlangten, daß dem Abgeordneten Sander das Wort geben werde, und die Kammer, als sie befragt wurde, damit úbereinstimmte, so nahm der Abgeordnete Sander das Wort, um furz sich dahin zu erklären, daß selbst der Abdruck eines von der Censur geskrichenen Artikels nicht solche Folgen haben solle, da Geldstrafen für solchen Fall bestimmt seyen. Finanz-Minisier vonBöockh: „Jch gehöre auch zur Regierung, weiß aber weder twas von dieser Sache, noch daß ste Aufsehen gemacht.“ Schaaff emerkt, daß bei noch unvollständig gekannter Thatsache die Po- nicht schlehthin verdammt werden könne, sie habe das Recht, | freilich nur auf geseßlichem Wege. Damit wurde dieser Gegenstand verlassen und zur Ta-
gesordnung übergegangen,
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Darmstadt, 21. Juli. Das heute erschienene Regierungs- Blatt enthält folgende Kabinets-Ordre, die 25jährige Vereinigung der Provinz Rheinhessen mit dem Großherzogthum betresfend:
„Fch habe mit wahrem Vergnügen die vielfachen Beweise treuer Anhänglichkeit aufgenommen, die Mir bei der stattgefundenen Fubel feier von allen Setten aus Rheinhessen zugekommen sind. Die An erkennung dessen, was Mein verewigter Herr Vater für das Wohle gchen dieser Provinz gethan hat und was seitdem hat geschehen kön nett, ist Mix ein hochst wohlthuendes Gefühl. Es gereicht mir deshalb zur besonderen Freude, dieses hier öffentlich ausdrücken zu konnen. l Darmstadt, am 20, Fult 1841.
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Ludwig. intar, 21, Juli. Die Großherzogliche Staats-Regierung Königlich Belgischen Staats-Regierung wegen wech- * Freizúgigkeit der Staats-Unterthanen eine Uebereinkunft Ten, deren nähere Bestimmungen durch das Negierungs M. Nr. 11 bekannt gemacht worden sind,
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ten d.
Yernburg, 18. Juli, Mit Bezug auf die von den Zell gen gegebene Nachricht über die Erbauung einer Zwelg-CLisen- 1 von Bernburg nach Köthen heißt es in einem Korrespon- Artikel aus B ernburg: daß es allerdings in den Absichte1 erer um das Landeswoohl skets treu besorgten Regierung liegt, Zweig - Eisenbahn von Köthen nach Bernburg zu Stande zu gen, und deshalb auch bereits das Nivellement gemacht wor- 1 daß aber die wirkliche Erbauung derselben noch keinesweges ls eine Gewißheit zu betrachten is, noch viel weniger darüber (chon ein fester Entschluß gefaßt seyn dürfte, ob die Kosten von der Regierung bestritten, oder aber durch eine Actien-Gesellschaft, hei der sich die Regierung jedenfalls betheiligen würde, aufgebracht werden möchten,
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2 Sondershausen, 20, Juli. Die Schulen unseres Landes haben sich seit dem Regierungs-Antritte unseres Fürsten bedeutend gehoben. Den Ertrag der Stempel-Gebühren hat er ihren Klassen gänzlich Überwiesen, Auch mit unseren kirchlichen Angelegenheiten ist es vielfach besser geworden, Die Wirkungen seines edlen Beispiels bleiben nicht aus, Er besucht fast sonn- täglich das Gotteshaus und wohnt den jahrlichen Schul-:Prüfun gen bei. Diesen beiden Heils-Anstalten hat er auch in der leßte- ren Zeit in der Person des Ober- Konsistorial-:Rathes Dr. S nann ein wúrdiges Oberhaupt gegeben, Derselbe is Chef des sei einigen Monaten von der NRegierungs-Behörde getrennten Konsi- soriums für Kirchen- und Schul - Angelegenheiten und Mitglied des Geheimen Raths - Kollegiums in der betreffenden Abtheilung. Am 21, April hielt dieser in Gegenwart des Durchlauchtigsken Fürfken mit sämmtlichen Geistlichen der Unterherrschaft eine Sy- node, was im hiesigen Lande seit fast zwei Jahrhunderten nicht geschah. Es wurden darin die wichtigsten Jnterejssen der Kirche und Schule besprochen, und durch den gegenseitigen Austausch der Ansichten wurde manches Treffliche angeregt. Namentlich kan aber in Vorschlag und zur Berathung: Die Einführung einer neuen Agende oder die zweckmäßige Verbesserung der früheren, eine wür- digere Feier des Charfreitags und die Heilighaltung der Sonn- und Festtage durch ein geschärftes Sabbaths-Mandat, die theil- weise Abschaffung der Accidental-Besoldungen der Geistlichen und Lehrer, eine jährliche Eides-Predigt, um auch von Seiten der Kirche gegen den Mißbrauch des Eides zu wirken, die Errichtung von Presbyterien und einer Bibel-Gesellschaft, wozu augenblick- lich ein kleiner Fond gegründet wurde, der seitdem im steten Zu- nehmen begriffen is, die Abgränzung der zu errichtenden Super- intendenturen, die Beantragung um Aufnahme der Geistlichen in die Staats-Wittwen: Kasse u. st. w. Zuleßt wurde vorzüglich noch darauf hingewiesen, die höhern theologischen Studien nicht zu vernach- lässigen, von dem _mystischen Untvesen unserér Zeit fich fern zu halten und den Geisk freier religiöser Forschung und Ueberzeugung walten zu lassen, S
Frankfurt a. M., 16, Zuli, (Oberd, Z) Die Re- daction des „Journal de Francfort“ ist nun definitiv einem Deut-
ck
6 chnee- s seit
S897
hen Schriftsteller Übergeben worden; eine Maßregel, die nur um so mehr Anerkennung finden kann, als das „Journal de Francfort“ das eiuzige Organ der periodischen Presse in Deutsch- ] z A Tramdfischer Sprache erscheint, und demnach un- land ist, das in Franzöfischer Sprache er@eint, und demnach un- mittelbar die nationalen Interessen und das Germanische Prín- zip dem Auslande gegenüber zu vertreten und ihm näher zu brin- gen hat, so lange die Französische Sprache, hier mehr dort we-
niger, die fonversationelle Weltsprache bieiben wird,
Jtalien. om, 12. Juli, Heute Vormittag wurde von Sr. Heilig- é 6 A A . D t § sl io L e 2911 feit im geheimen Konfiskorium Mons. Belli aus Anagni zum Kardinal proflamirt, Zwei andere Kardinäle wurden in Pello ernannt. Hierauf erfolgte die Ernennung von 12 Dischofen,
Türkei.
Folgendes ist (der Augsb, Allg. in London abgeschlossenen Convention v
„„Fhre Majestäten der Kaiser von Defskerretc iîg von Ungarn und Böhmen, der König der Franzosen, die Köntgin der vereinigten Reiche Großbritanien und Frland, der Köntg von Preußen und der Katser aller Reußen , Überzeugt , daß Fhre Einigung und Eintracht Europ das sicherste Unterpfand für Wahrung des allgemeinen Fricdens, d ses immerwährenden Gegenstandes ihrer Sorge/- darbieten, und indem die besagten Majesiäaten diese Eintracht dadurch bezeugen wollen sie Sr. Hohett dem Sultan cinen vfenkundigen Bewets der Hochac tung geben, welche fie für die Unverleßlichkeit sciner Souveratnetäts Rechte fühlen, so wie von Jhrem aufrichtigen Wunsche, seines Reiches befestigt zu schen: — Fhre besagten Malestäte! sich entschieden, der Einladung Sr. Hoheit des Sultans Folge sten, auf daß fie gemeinsam durch etnen förmlichen Aft thren etn mütbigen Beschluß konstatiren, fich der alten Regel des Osmanischen Neichs konform zu halten, wornach die Durchfahrt der Mecerengen des Bosporus und der Dardanellen den fremden Kriegsschiffett y #0 lange die Pforte sich in Frieden befindet, immer verschlossen bletben muß. Nachdem Fhre besagten Majestäten ciner- und Se. der Sultan andrerscits einen Vertrag über diesen (C ter sich abzuschließen beschlossen, haben sle zu dieiem E Bevollmächtigten ernannt: Se. Majestät der Kaiser von den Fürsten Esterhazy 2c. und den Baron von Neumann 2c.
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Maioestät der König der Franzosen dett Baron von Bourquency 2c Fhre Majestät die Königin von Großbritanien und Frland Riscount Palmerston 1c. Se. Majestät der König von Preußeit Baron von Búlow 2c.: Se, Majestät der Baron von Brunnow 2c.¿ Se. mächtigste und Herrlichsie (t1 ] t gnifique) Sultan Abd-ul-Medschid, Kaiser der Osmanen, den Sche kib-Effendi 2e. Nach gegenseitigem Austausch und Richtigbeftndung threr Vollmachten haben dieselben folgende 2 festgeseßt und unterzeichttet : -
Art. l. Ses Hoheit dex Sultan Setnersetts erklärt, daß er fest entschlossen ist, für die Zukunft den als alte Regel sctnes Retchs utt wandelbar felisichenden Grundsaß aufrecht zu halten , kraft dessen den Kricgsfahrzeugen der fremden Mächte alle Zeit verboten wgr in die Meerengen der Dardanellen und des Bosporus einzulgufei , und daß, \o lange die Pforte sich im Frieden befindet, Se. Hohett kein fremdes Keiegs\hi|ff} in besagte Meerengen zulaßen wird. Und Jhre Majestäten der?Kaiser von Oesterreich , der König der Franzosen , die Königin von Großbritanien, der König von Preußen und der K ser von Rußland Fhrerscits verbinden sich, diese Entschließung des S tans zu achten und sich dem oben ausgesprochenen Grundsaße konform ¿u ballen. At Ul E Let O) b Daf, Wahrend die Unverleßzlichkeit der alten Regel des OsmanischeVeichs durch den vorherachenden Artikel konstatirt wird, der Sur: 9 sich wie früher vorbehält, Durchfahrts-Fermans an leichte F
* Reusse! O 7 «ch“. J m Ans Majestät dex Allererhabent|te-
ès majestueux, l pu1ssSant cl ire
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Fahrzeuge unter Kriegs flagge zu ertheilen, welche, wie es Üblich i, im Dienste der Ge- sandschaften befreundeter Mächte verwendet werden. Art. Ul, Se. Hoheit der Sultan reservirt fsich, gegenwärtigen Vertrag zur Kentt niß aller Mächte zu bringen, zu denen die hohe Pforte in freund schaftlichen Verhältnissen steht, und fte zum Beitritt einzuladen. Art. lV. Gegenwärtiger Vertrag wird in London ratiftzirt und die Natificationen ausgetauscht werden nach Ablauf von zwet Monaten oder wenn es geschehen kann, noch feüher. Zur Beglaubigung dessen haben die vresp. Bevollmächtigten unterzeichnet und thre Wappen Siegel beigescßt, Geschehen in London am 13. Fult tm Fahre des Heils 1842. (Folgen die Unterschriften.) ZLegYprenn. ‘andricit, 26. Juni, (Q. Z) Heute Morgen uhil Efendi, der mehrerwähnte Abgesandte
ptischen Dampfboote „Beil“ nach Konstantinopel ab. Noch verlautet nichts über die Fixirung Qlributs : es Uit [Gr wahrscheinlich, daß Lehmed b Muhil Efendi sich deshalb verständigt haben, leßter ] Pforte erhalten muß. Saib sechs Millionen Piasker in ALechsel uf Rechnung des Bice-König zu bezahlenden ‘ibucs ¿ dieser scheint sich hauptsach- lich zu dieser Bezahlung entsc Ma n Ot gung, daß diese Bereitwilligkeit Pforte hinsichtlid minderung des Tributs besser stimmen würde, man nichts Gutes * den Stand ihrer Schaß: K tet, für welche somit solcher Zuschuß ziemlich erwünsch
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durfte, S den dieser Tage auf dem Dampfboot „H stantionpel gehen, und dem Sultan außer der Huldigung Meh ne S Unf erde Ce 2 - überbringen ; leßterer scheint mit der gänzlichen Be Tribut-Angelc genheit beauftragt zu seyn.
G Fbrahim Paschas Reise hierher scheint andern Zwet zn haben als den Gebrauch der €
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; ‘fellung feiner sehr geschwächten Gesundheit; doch dürfte sie auch Veranlassung werden zu manchen Aenderungen in den Administrationen, und Mancher wird sich bereits auf seinem Posten wankend fühlen.
Die Zahl der von Konstantinopel zurückgekehrten Aegypti schen Gefangenen beläuft sich auf etwa 1000 Mann; beinahe durchgehends erscheinen sie in der so unpassenden Konstantinopler Uniform höchst abgemagert, und man sieht ihnen an, was sie durchzumachen gehabt. Es is nur zu befürchten, daß auch sie wieder eingereiht werden, :
Die Engländer sollen dem Jmam von Sana ein Bündniß vorgeschlagen haben, um Yemen zu bekriegen, da sich der Sche- rif von Mocca fortwährend feindlich zeigt. Sie würden dem Iman, der über 50,000 Streiter verfügen kann, Waffen und Mu- nition liefern.
Die Korvette „Carnaline“ bringt Nachrichten von Kreta bis zum 18ten, wonach die Kandioten sich tapfer hielten. Mehrere Gefechte hatten stattgehabt: úber das Resultat lautèten die An- gaben verschieden, aber jedenfalls war es von wenig Bedeutung. — — Mit der obenerwähnten Französischen Korvette „Corna: line“ hat man hier in dem Briefe eines Offiziers derselben, Mit- theilungen aus Kandien erhalten, die (der Leipz. Allg. Ztg, zufolge) Nachstehendes melden: „Tahir Pascha ist mit ungefähr 5000 Mann zu Suda angekommen; 2090 andere waren einige Tage darauf angelangt. Diese Truppen marschirten gegen die Insurgenten, welche sich in_ das Gebirge zurückgezogen und in einex fast unecinnehmbaren Stellung verschanzt haben, Daraus
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Wauf dem öffentlichen Richtpl
E rere Mesferstiche ein Mädchen ermordete, weil sie ihn ni
folgten einige Scharmüßel, die ohne Resultat geblieben sind. Die Griechen bleiben in ihren improvisirten Forts, und- die Türken wagen es nicht, sie dort anzugreifen. Es is dies ein Krieg, der ewíg dauern wird, wenn sich die Europäischen Mächte nicht ein- mischen. Die Blokade der Küsten wird durch eine TúrkischeFregatte, einige kleine Schiffe und ein Dampfboot unterhalten, aber diese Blotade if nur ein Schein, denn sle verhindert die Griechischen Boote nicht, jeden Tag Waffen und Pulver zu landen, die unent® behrlichen Elemente, welche den Jnsurgenten fehlen. Die Türken besißen nicht Thätigkeit genug, um diese Angelegenheit zu Ende zu bringen, obgleich nicht alle Griechen Achilles sind. Die Griechen find bei einem Ausfalle zurúckgetrieben worden, den sie gemacht haben, um das Fort Sekimos an der Spiße der Jnsel zu Uber: rumpeln; die Frau eines Jnsurgenten, die von ihrem Manne Schläge erhalten hatte, zeigte es aus Rache den Türken an, die auf ihrer Hut waren und die Jnsurgenten schlugen. Kanea und Kandia sind ruhig; alle Tage wandern Einwohner aus, und wen- en si entweder nach dem Innern oder nah dem Archipel. Kandia hat 6990 Türkische National-Garden bewaffnet, welche einen Ausfall gegen das zweite Corps der Jnsurgenten versuch- ten das einige Stunden von der Stadt lagert. Dieses Gefecht ohne Folgenz jeder Theil zog sich ruhig nach seiner Seite zu-
Luc Mustapha Pascha, der Kommandant der Türkischen Trup-=- pen, welche den Jnsurgenten bei Suda entgegenstehen, hat sich ziemlich menschlih gegen einige Griechische Dörfer benonimen, die sich unterworfen habenz dieses Benehmen scheint aber keine Nach- ahmung des Obersten cines Arabischen Regiments ge: funden zu habe! as einige Angriffe von Insurgenten - Haufen auf Küstenpunkte zurückzuweisen hatte. Er zerstörte die Dörfer auf seinem Zuge, was sehr ungeschickt isk, denn dann wird man rufen: neue ] In Syra haben
Borbeifahren gehört, daß die Hydrioten Brander
ne Geschroader Tahir Pascha?s zu ver-
sich für unfähig halten, jemals einen
, haben in Konstantinopel eine Ver-
Bei unserer Abfahrt von Suda
R is G MADCde vor Ante,
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= Frankfurt a. d. O., 22. Juli. Die für den Groß- handel wiederum sehr zeitig begonnene hiefige Margarethen-Messe ist diesmal im Allgemeinen recht gut ausgefallen. Bei einem Borrathe von mehr als 90,009 Centner Waaren aller Art, und der Anzahl von Meßfremden von mehr als 11,9000 Perfonen, wär ein recht lebhafter Berkehr bemerklih, Jnsonderheit war der Absaß für Tuch und tuchartige Waaren sehr stark, und die Ver- fäufer erreichten meist bessere Preise wie seither. Leiniwoand und undandere Leinen-Waaren fanden ebenfalls viel Abgang. Mit in- und vereinsländischen Baumwollen- und Wollenzeug-Waaren war der Ab- saß nicht minder beträchtlich. Auch wurden dergleichen Englische aaren diesmal viel an Ausländer verkauft. Für Seiden- und Halbseiden- Waaren war das Geschäft ebenfalls gut; aber nicht ganz so zufriedenstellend wie bei den vorbemerkten Waaren - Ar- | Kurze Waaren haben recht guten Absaß gefunden. Auch nd Messing-Waaren, so wie fúr Glas-, Holz-Waaren war der Absaß beträcht-
fanden sehr reichlichen Absaß, Bon den rohen Produften waren Rind- und Roßhäute, auch b-, Hammel- und Ziegenfelle viel auf dem Plaße und wur- u mehr und minder guten Preisen sämmtlich verkauft. Ha- ‘elle waren wenig, von den verschiedenen RNauchwaaren ziemlich iche Quantitäten hier, erstere wurden zu guten Preisen verkauft, leßtere fanden gegen die vorigen Messen nur zu geringeren Preisen Abnehmer. Hornspißen waren wenig, Hirsch: geweihe viel vorhanden, und wurden zu guten Preisen verkauft. Pferdehaare und Schweinborsten waren viel hier, sle wurden zu mittelmäßigen ‘Preisen fask alle abgeseßt, Bettfedern und Federposen waren in ziemlich beträchtlichen Vorräthen vorhanden, der Absaß von ersteren ging rasch vorwärts, von leßteren war derselbe weniger zu- friedenstellcnd. Wachs und Honig war nicht viel hier, wurde ber zu guten Preisen rasch verkauft. Wolle war nach den r-Expeditions-Registern 8542 Ctr. eingegangen; úber 1487 Ctr. 1 der vorjährigen Margarethe! Die Preisé 39 bis zu 70 Rthlr. der Centner stellten sich, im Vergleich zu dem leßten Berliner Wollmarkt, etwas niedriger, doch wurden
«Art o F reo "i h f D200 N «At N o1N nton Mana Packte C orten leicht begebe! Und VON: Den ganzen Borrath
4 N 5 (T5 1: Messe.
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Pferdemarkt war mit 1300 ressirte Reitpferde, 300 War Wagenpferde und 300 ordi- e guten Zug- und Wagen- en hoch im Preisez Luxus
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worunter circa 100 gu C OUU qure
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Juli. Während des diesjährigen Woll-
hier auf den dfffentlichen Waagen 7162 Ctr.
Wolle gewogen. Dieselbe wurde durchschnittlich zu fol- Preisen verkauft: feine Wolle zu 60 bis 68 Rthlr., mitt- 51 bis 58 Nthlr. und ordinaire zu 45 bis 50 Rthlr.
C entner.
— — Marienwerder, 20, Juli. Am 40ten des vori: zen Monats feierte der Verein der Westpreußischen Land- wirthe hierselbst sein neunzehnjähriges Stiftungsfest durch eine Hauptversammlung der Mitglieder. Zugleich war damit eine Ausstellung landwirthschaftlicher Erzeugnisse [auf einem freien Plaße nahe bei der Stadt, so wie eine Thierschau, verbunden. Bei leßterer fand eine Preisbewerbung für die beste Milchkuh siatt, und wurde der ausgeseßte höchste Preis von zehn Thalern für eine Kuh bewilligt, welche in 24 Stunden 157 Quart Milch gab, Der zweite Preis von 8 Thalern wurde durch eine Kuh, die in derselben Zeit 15; Quart, der dritte Preis von fünf Thaz lern aber durch eine 125 Quart Milch in gleicher Frist liefernde Kuh gewonnen,
Äuf den Remontemärkten des Negierungs- Bézirks zu Schweß, Gruppe, Marienwerder und Mewe wurdèn der No- niglichen Remonte- Ankaufs - Kommission 165 Pferde vorgestellt, und davon 35 Stúck durchschnitclih mit 82? Thaler ertauft. Der höchste Preis betrug 120 und der niedrigste 60 Thaler. Heute Morgen gegen 6 Uhr wurde. hier iplaße der vormalige Uhrmacher Bröch-
F hausen von hier, welcher zu Fastnacht vorigen Jahres nat BA
Æóvlsn, 20. Juli.