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geseßten Weg ein. Er folgt der Stimme der Freundschaft und des Dankes für geleistete Dienste, und seßt sich, indem er die höchsten und einträglichsten Stellen des Palastes an seine ver- trautesten Freunde und Fürsprecher vergiebt, ohne Zaudern uber die Vorschriften der Konvenienz und Schilichkeit hinweg. So hat er den noch von der Königin Christine ernannten General: Intendanten des Königlichen Hauses bereits entlassen, und dessen so einflußreiches Amt dem Senator Heros, der seit sechs Zah- ren der Haus- und Tischgenosse des Herrn Arguelles is, Über- tragen. Andere Verfügungen der Art werde ich Jhnen nächstens melden können. A /
Der bisherige Königlih Belgische Geschäftsträger am hie- sigen Hofe, Graf von Lalaing, is von hier abberufen worden, und gestern nah Brüssel abgereisk. Der Graf, der seine fonser- vativen Gesinnungen ziemlich unverholen auszusprechen gewohnt war, stand bei der hier jeßt herrschenden Paretei nicht sonderlich in Gunsten, Der Graf von Mornix, bisher Belgischer Ge- schäftsträger in Kopenhagen, wird ihn hier ersebenm
“ Die von der Französischen Regierung getroffene Verfügung, fraft deren alle Karlisten höheren Ranges, und selbs der ver- bannte Vicegerens der Päpstlichen Nuntiatur, so wie der Bischof von Pamplona von der Spanischen Gränze entfernt werden, hat hier einen sehr gúnstigen Eindruck gemacht, und die Reagie- rung soll entschlossen seyn, die Amnestie auf jene Karlisten auszu- dehnen. “ Aus den Zeitungen werden Sie gesehen haben, daß die Fa- brif-Arbeiter in Barcelona abermals dem General-Capitain zu Trob, den Verkauf fonfiszirter Englischer Waaren mit Gewalt verhinderten. Die Regierung verstummt dazu!
Briefe aus der Havana von Ende Mai melden, daß fremde Agenten Dolche und aufreizende Bilder unter die dortigen Neger vertheilt hatten, daß aber die Behörden diesen Umtrieben auf die Spur fam.
Diesen Abend erfährt man, daß die Besaßung von Ceuta ebenfalls im Begriff skand, sich in Aufruhr zu verseßen. Es heißt, es sey von auswärtigen Agenten Geld unter die dortigen Truppen vertheilt worden,
Túürkei.
Smyrna, 4. Juli. (Journ. de Smyrne.) Die Fran- ¿6sische Korvette „lEmbuscade“, welche am 26. Juni bei Syra eintraf und an demselben Tage ihre Fahrt nach Athen fortseßte, hat folgende Nachrichten aus Kandien bis zum 23, Juni mit- gebracht. ; 5
Seit dem 18. Juni haben noch an verschiedenen Punkten einige kleine Gefechte stattgefunden, in welchen die Griechen stets geschlagen rourden. Das Resultat eines jeden Gefechts war die Unterwerfung eines oder mehrerer Dörfer. Außerdem kam es noch zu zwei ernstlicheren Gefechten, woran von beiden Seiten wohl 2000 Mann üheil nahmen, und das mit der völligen Nie- derlage der Griechen endigte, Die Provinzen Apofkorona und Kissamos haben sich vollig unterworfen, und von allen Seiten fommen die Unglüklichen herbei, um ihre Waffen den Osmani- schen Behörden zu überliefern und um Pardon zu bitten, der ihnen stets augenblicklich und zwar um \o bereitwilliger gewährt wird, als jeßt erwiesen ist, daß die meisten dieser armen Landleute auf schändliche Weise durch einige Jntriganten getäuscht worden sind, die sich nicht scheuten, die Einfalt und Unwissenheit derselben bis zu einem solchen Grade zu mißbrauchen, daß sie ih- nen einwendeten, die großen Schußkmächte Briechenlands hätten sich \chriftlich verpflichtet, den Aufstand zu unterstÜken. Unter den Jnsurgenten herrscht Entmuthigung; nur die Anführer oder vielmehr die, welche am meisten foaipromittirt sind, halten sich noch, und zwar nur aus Stolz; sie sind in die Berge von Sfakia ge- flohen, die sie nicht verlassen fönnen, und wo man sie bald an: greifen wird, denn Tahir Pascha, welcher diesem Aufstande ein Ende zu machen wünscht, ist entschlossen, die Insurgenten in ihren Schlupfwinkeln einzuschließen, sobald die erwarteten 2000 Albane- n, von denen sich bereits 800 hier befinden, angekommen seyn
verden, d Am 22sten kam ein Türkisches Dampfboot mit Truppen am Bord aus Konstantinopel in Suda E
Ein Kutter und zwei große Boote, die mit Wasfen und Mu- nition fúr die Jnsurgenten beladen waren, sind auf der Seite von Sfakia von den Blokade-Schiffen genommen worden.
Aus Syra schrelbt man, daß die vor Kurzem von Konstan: tinopel abgesegelte Túrkische Flottille, welche Verstärkung für Ta- hir Pascha am Bord hat, am 30. Zuni Morgens von Syra aus gesehen worden warz sie nahm ihren Kurs nach Kandien. Die dnfunft dieser Verskärkung wird die völlige Unterwerfung der
A F gee erfung | Jnsel herbeiführen, die in diesem Augenblicke schon dürfte statt gefunden haben.
Dée neueste nach Berlin gekommene Nummer der Türkischen Zeitung T afwim N A vom 14, Dschemasi I (4. Juli) ent- alt folgenden rtifel: M "n der bisheiige Chacham-Baschi (Ober - Rabbiner) Mi - \chu in seinem geistlicheti Wirkungskreise einige unstatthafte Hand- lungen sich erlaubt hatte, die seine Abseßung und die Uebertra- gung dieses Amtes auf einen Anderen nothwendig gemacht : fo hat Se. Hoheit der Sultan den durch die Jüdischen Raja's an Mischu's Stelle zum Chacham-Baschi gewählten Jako in diesem Amte zu bestätigen geruht. Dem Jako ist das seiner Würde zu- kommende Nischan feierlich umgehängt, er selbs aber ermahnt worden, daß er die Angelegenheiten seiner Glaubensgenossen in Uebereinstimmung mit dem V lderrtitbén Willen gut und zweck- mäßig verwaltend, Sr. Hoheit dem Sultan die dankbaren Se- genswünsche der Juden zu erwerben, sich eifrig besireben möge.“ Dieselbe Türfsche Zeitung meldet auch, daß ein Französischer | Unterthan uud angesehener Kaufmann, D scha k (Jacques) El ion, der schon längere Zeit in dem Großherrlichen Münzhause Dienste gethan und dabei eben so viel Eifer als Redlichkeit bewiesen, mit einer huldreichen Audienz begnadigt worden sey, und einen fostba- ren Brillantring erhalten habe, — Die úkbrigen Artikel sind äußerst | unerheblich: wir erfahren z. B., wie dem neuen Jusiz- Minister | Aarif Pascha sein _Bestallungs - Schreiben feierlich übermacht | worden wie die Sultanin Mutter für Anschaffung von resp. | vier- und dreiarmigen silbernen Hânae-Leuchtern an den |
Grabsiätten des Propheten und seiner Gattin Fatime, för An- |
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der Deutschen Bundes - Versammlung gefaßten Beschlüsse zum
Schube der Werke von Schiller u. st. w. gegen Nachdruck, lau- |
tet folgendermaßen : ¿Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von Preußen 2c. :c. thun fund und füzen hiermit zu wissen: __ Nachdem die zum Deutschen Bunde vereinigten Regierungen, in Anwendung des dritten Artikels des Bundes- Beschlusses vom 9, November 1837 wegen gleichförmiger Grundsäße zum Schuße des schriftstellerischen und künstlerischen Eigenthums gegen Nachdruck und unvdefugte Nachbildung (Geseß-Sammlung Seite 161) sich da- hin vereinigt haben, und zwar: : in der 33sen Sißung der Bundes-Versammlung vom 23, Novem- ber 1838. : daß den Werken Friedrichs von Schiller zu Gun- sten dessen Erben in allen davon bereits veranstalteten oder noch zu veranstaltenden Ausgaben der Schuß gegen Nachdruck wäh- rend zwanzig Fahren ; | in der 6ten Sißung der Bundes-Versammlung vom 4. April 1840. : daß der, in der F. G. Cotta’schen Verlags - Handlung zu Stuttgart in den Fahren 1836. und 1837. in zwei Bänden oder vier Abtheilungen erschienenen, neuen und vervollsiändig- ten Ausgabe von Gocthe’s pcosatschen und poetischen Werken von Bundeswegen der Schuß gegen den Nachdruck auf zwanzig Fahre; in der 23sten Sißung der Bundes = Versammlung vom 22. Ofkto- ber 1840; daß den Werken des verstorbenen Legationsraths Jean Paul Friedrih Richter von Bundeswegen der Schuß gegen den Nachdruck und Verkauf des Nachdrucks in den mit setner oder seiner Erben Bewilligung davon veranstalteten oder noch zu veranstaltenden Ausgaben für den Zeitraum von zwan- io Jen und in der 3ten diesjährigen Sißung der Bundes - Versammlung vom 11. Februar d. F. : daß den Schriften Christoph Mar tin Wieland's zu Gunsten sciner Kinder und Ecben in allen von der Handlung Georg Foachim Göschen zu Leipzig bereits veranstalteten oder noch zu veranfstaltenden Ausgaben von Bun deswegen der Schuß gegen den Nachdruck während zwanzig . Fahren int allen zum Deutschen Bunde gehörigen Staaten , vom Tage des jedesmaligen Beschlusses an gerechnet, gewährt werde, so wie endlich in derselben Sißung der Bundes - Versammlung vom 11. Februar d. F.: daß der durch den Bundes-Beschluß vom 4. April 1840 den Werken Göthe’s auf zwanzig Fahre, von eben gedachtem Tage an gerechnet, zugelïcherte Schuh gegen den Nachdruck fich auch auf die in der Cottaschen Buchhandlung zu Stuttgart neu erschienene Ausgabe der Götheschen Werke in 40 Bänden klein Oktav, so wie auf alle von den dazu Berechtigten zu veranstaltenden Ausgaben bis zum Ablauf des vorerwahnten Zeitraumes zu erstreten habe; so bringen Wir diese, unter sämmtlichen Deutschen Bundes-Regie- rungen getroffenen Vereinbarungen hierdurch zur allgemeinen Kennt- nifi, und verordnen zugleich , daß Unsere Behörden und Untertha nen, nicht bloß in Unseren zum Deutschen Bunde gehörenden Lan den, sondern auch in den übrigen Provinzen Unserer Monarchie sich darnach zu achten haben. E Es soll jedoch durch gegenwärtige Bekanntmachung der die von Goecthischen Werke betreffenden Bundes-Beschlüsse vom 4. April 1840, und 11. Februar d. F. der Umfang und die Dauer desjenigen Schußes gegen Nachdruck dieser Werke, auf welchen die Erben Jo hann Wolfgangs von Goethe's nach Mafigabe des Geseßes vom 11, Juni 1837, in Unseren Staaten Anspruch haben, nicht beschränkt werden. So geschehen und gegeben zu Berlin, den 1. Juni 1841. : S) O Wem. MUhYHlér. v, Roh Fh. CoWkrther, Etchhorn;
Kottbus, 24, Juli, Zu dem gestern und heute hier abge- haltenen Wollmarkt waren 442 Ctr. Wolle eingebracht, Wiewohl | eine Preiserhödhung von 3 bis 5 Rthlr. pro Centner gegen die
vorjährigen Preise stattfand, so waren die Produzenten damit doch
nicht zufrieden, und es wurde ungefähr ein Drittel des eingebrach- |
e G ten Quantums zurückgenommen.
Jn der Allgemeinen Staats-Zeitung Nr. 202 vom 23. Juli c. ist in einer Mittheilung aus London vom 17. Fuli c. eine Anzeige der „Morning Post ‘/ enthalten, nah welcher in der zwischen der Englischen und Dänischen Krone abgeschlossenen Convention vom 4. Juni 1841 die Säße des Sundzoll-Tarifs von 1645 auf Ein pCt. vom Werthe der Wagren herabgeseßt seyn sollen.
Diese Nachricht beruht jedoch auf cinem gänzlichen Frrthum der |
,„Morning Post‘, denn durch jene Convention is im Gegentheil der Christianopelsche Tarif vom 13, August 1645 gar nicht alterirt, sondern nur von den in demselben nicht benannten, mithin gar nicht zu ihm zu zählenden Waaren - Artikeln sind etwa 50 von dem für lie durch Dänemark bisher angenommenen willkürlichen Zollsaß guf denjenigen von circa 1 pCt. des Werths gestellt worden.
Um cine Täuschung des Publikums durch jene Nachricht zu ver- meiden, glaubte ich, mir diese Berichtigung erlauben zu müssen.
Stettin, den 24. Fuli 1841. A. Lemonitus.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Denfkmünzen zur Geschichte des Königs Friedrich Wilhel ns lll. in Abbildungen mit Erläuterung. Herausgegeben von Heinrich Bolzenthal. Zweite vervollständigte Ausgabe. Berlin 1841,
Das Werk, welches zum erstenmal vor sieben Fahren erschien, liegt nunmehr in erweiterter Gestalt vor, es is nicht nur bis zu dem Lebensabschluß Sr. Hochseligen Majestät fortgeführt, sondern auch in früheren Abschnitten wesentlich vervollständigt und beceichert , so daß dieje Geschichischreibung in Erz (histoire metallique) nunmehr von der Geburt bis zur Verxewigung in jchdnen Werken der Medailleur kunsi das ganze Leben, reich durch Ereignisse, Thaten und Segnun-= gen, umfaßt. Der Herausgeber hatte, als Vorsteher des dem König- lichen Musem cinverleiblen Múnz- Kabinets, dent vollsten Becuf zu dieser Arbeit , der er sich anspruchslos, aber mit der gebührenden Sorgfalt und Pietät, unterzog. Die E-läuterungen bringen viele mit Umsicht und Takt ausgewählte Rolizen , welche die Begebenheiten näher charakterisicen und jedes Vecdienst anzuerkennen bemüht sind.
Auf 32 Kuvfertagfeln sind 168Denkmünzen abgebildet , von denen die ecfte |
mit der Umichrift „Spes patiiae“ die Geburt Sr. Hochjeligen Majestät, die leßte aber mit der Um chrift: „Gestorben am heiligen Pfingst: age den 7. Funi 1840//, das Ableben bezeichnet. Die zwichen liegenden Rumme-n enthalten zunächst alle Begebenheiten des Königlichen Haujes, Ge - burten, Vermählungen, Todesfälle, sodann die Hauplzuüge der (Ge- schichte des Staats in K-ieg und Frieden, Erwetterungen des Staats, Beg fsungen des Monag-chen bei dem Besuch von Provinzen und Städten, theils der vaterländischen, theils ausländischer; unter den
leßteren von Paris und Stk. Petersburg; ferner die dem Verdienst |
in den Wafen, in den Wissenschaften und der Fnduftcie zuer-
stellung von Personen, die es den aemeldeten Leuchtern nicht an | kannten Medaillen; desgleichen finden sich grdßere Bauten, welche
Hel feblen lasen u. dgl. Sorge trägt — wie einige des Mordes schuldige Jndividuen in Boënien und im Sandschak Karahissar vom Leben zum Tode gebracht worden u. dgl.
A4 1.0 R d.
erlin, 26. Juli. Das in der Geseß-Sammlung ent: vin Allerhöchst Vio Publications-Patent, wegen der von
| der Monarch entstehen licß, z. B, das Schauspielhaus, dem Erz | aufgeprägt, vielleicht bestimmt, die (Gebäude _selvst zu Üverdauern. | Mehrere bedeutsame Fubiläen, z. B. der Reformation, der Augs- | Les Konteision, dex Annahme der Reformation von dem KuUr- | fürsten Foachim 11,, durften in der Reihefolge nicht fchlen, und so finden wir auch einige der bertihmtesten Männer, welche mit da- zu beigetragen haven, die Regierung glänzend zu machen, mit in den E. clus aufgenommen: Blücher, Humboldt, Lottum u. s. w. Auf der geoßen Denkmünze, welche das neue Fahchundert bezeichnet | und in diesem We-k Nr, 31. erhalten hat, schen wie unter dec Um- {ift ; „Preußens glüctliche Regierung/// die Regenten yom großen
Kurfürsten bis auf Friedrich Wilhelm Il, zufammettaelellt : selben Gegenstand von einer andern Hand lies Nr. E! e Die Stempel sind hauptsächlich von König, Vogt, Pfeuffer Loos und Brandt geschnitten, die Angaben und, Compofitionen sind öfters von Schinkel und Rauch. Die Tafeln zu gegenwärtigem Weck wurden im Umriß mit Fleiß und Sauberkeit gestochen, so daß sich die Schönheit der Originale daraus recht wodtensittuen läßt. So wird denn dieses Werk auf gleiche Weise cin Zeugniß geben von dem r«- chen Leben des Monarchen und von dem regen Kunsistreben , das seine glückliche Regierung hervorrief; die Thaten selbst und die Kunst, welche sie feiert, werden das Erz shüßen gegen Umschmel- zung, mehr als man sagen darf, daß das Erz die Thaten verewigen werde, Gr. :
_ Berichtigung, Im gestrigen Blatte der St. Ztg., S. 902, Sp. 3 (Art. Wiss., Kunst u. Lit.), Z. 18, statt: „und“, lies: un- tere, und Z. 32 skatt: „3, Juli“, lies: 23, Juli.
Dauer der Eisenbahnfahrten am 25. Auli 1841
«“ 4 A
Abgang S gg R Zeitdauer Abgang
Yon von
E Ti de. [ V, PFotsdaäle
Zeitdauer St. | M.
Unm 6; Ubr Morgens ... 45 6; Ubr Morgens... 40 - G - Vormittags... 41 91 - Yorwittags. 40
* L Vormittags . 10 27 - Nachmittags 40 2 Nachmittags 42 45 - Nachmittags 40
"e D Nachmittags 40 - T7 * ADends ¿s 40 - 6 E S 46 - Sz Abeuds .., 45 - 10 Abends... . — 52 - 10 p B ENAS s. 53
Meteorologische Beobachtungen.
1841. | Morgens Nachmittags | Abends 25. Juli. | 6 Ube. | 2 Ubr. 10 Ubr.
Nach einmaliger Beobachtung.
Läftäbdel: B E 1336 25 Par. | 33671" Par. Quellwärme 84° R, Luftwärme « « « | E R.| + 12,8°R. | Flusswürme 19,0" R. Baan 9 3°R. Da R! 9,1? R. [Bodenwärme 15,5° R, Dunstsättigung S5 E. ) pCt. | 79 pCt. | Ausdünstung 0,041" Rh. Water regnig. Regen, | heiter. | Niedersechlag (} 052 : Rh. Wind N. | NO. | M | Würmewechsel+4-15,4*®, | — E IT/0, 9
Wolkenzug. - « e | NO., Tagesmittel: 336,23 Par. + 12,9’ R... + 92° R... Berliner Börse,
Den 26. Juli 1841.
Pr. Cour. é . Cour. Brief. | Geld, i | Gela.
St. Schuld- Sch. | 4 | 104% 103% Actien, | Pr. Engl. Obl. 30. 102 1014 } Brl. Pots. Eisenb. | f — Präm. Sch. der E 7 do. do. Prior. Act. | 42 1027
Seehandlung. (82 ( 8% Md Lpz. Eisenb. E 109% Kurm, Schuldv. [3 102% 1017 do. do. Prior. Act. | ch 101% Berl. Stadt - ObL| - 103 5 103% Berl. Anh. Eisenb, 103° Elkinger do. 35 E — do. do. Prior Act. 102 j Danz. do. in Th. ( —— Düss. Elb. Eisenb. Westp. Pfandbr. | 35 102% 101 L do. do. Prior. Act. Grossb. Pos. do. 106 105+ Rhein. Eiseub. Ostpr. Pfandbr. a 1027 Gold al Gavog
s L D
Pomm, do. z b 1032 102% Friedrichsd’or Kur- u. Neum. do. |« 102% — IOIE | —
76 pCt. NO,
Andre Goldmün- zen à 5 Th.
Disconto
Secblesische do,
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 22. Juli. Niederl. wirkl. Schula 511; 5% 46. 10027 . c 4 ® . | 0 E E Kanz. Bill. 2458-. 5° Span. 198-, Passive. D. Ausg. —. Zinsl, —. Prouis. Präm. Sch. —. Pol, —. Oesterr. 105%, Antwerpen, 21. Juli. Zinsl. —. Neue Aul. 205. E . b D L 0 E T Z e Sie M., «I, Juli, G ancars, Na Met. 106% G. 4% 983 G, 257 96 Br. J 24 G. Bank-Act. 1939. 1937. Partial - Obl, —. Loose zu 900 Fl. 132%. 17a Loo au 100 PL s, Preuss. Präm. Sch, 783 G 0 y ry 7 - Sg 9 O * do. 45 Aul. 1015 G. Pola, Loose TIS G: D5 Span, Au, 197. 9E, 2% % Holl. 50%. 90 Eisenbahn - Actien. St. Germain —, Verzsailles rechtes Ufer — L T N München - Augsburg Ai G, Strassburg - Basel 250 Br. Leipzig- resden 4 Br. Köln- Aacbeu 99 G, Hamburg, 24, Juli. Baok- Actien 1630 nr. Engl. Rnss. 108 Sa Uta ; ck09 E is 8. 5 E Þ ans 21. Juli. Dv Rente A SUE 15. 3% Reute fin cour. 76. 45, 9 7 Neapl. au compt. 103, D Span. Rents 21.
0 Dg
Passive 43%. Port. —.
Wien, 21. Juli. 53 Met. 105%. 42 981, S O E — 1% —, Bauk - Actien 1564, Anl. de 1534 1305, de 1839 105%. E
Königliche Schauspiele.
Dio, 2 U O0 Oa Uf Begehren : Othello, der Mohr von Venedig, Oper in 3 Abth., mit Tanz, Musik von Rossini. (Mad. Spaßer - Gentiluomo, vom Königl. Hof-Theater zu Hannover: Desdemona, und Dlle. Spasber, von demselben Theater: Emilia, als leßte Gastrollen.)
Jn Potsdam: Die Stieftochter, Lustspiel in 4 Abth., vom Berfajsser von : „Lúge und Wahrheit.“ Hierauf: Das Landhaus an der Heerstraße, Posse in 1 Aft, von Koßebue.
Mittwoch, 28, Juli, Jm Schauspielhause: Torquato Tasso, Schauspiel in 5 Abth., von Göthe,
.
Zonigsstädtisches Theater.
Diensiag, den 270 Juli, Nummer 777, Posse in 41 Ats, von Lebrún. Hierauf: Ein Stúndchen Jukognito. Versspiel in 2 Akten (nach einer wahren Begebenheit), von Dr. C, Töpfer. Zum Schluß: Die Wiener in Berlin, Posse mit Gesang in T D E
Mittwoch, 28. Juli. (Jtalieni]che Opern-Vorstellung) (Abon- nement suspendu) Zum erstenmale wiederholt: Tancredi, Opera in 2 Atti. Musíca del Maestro Rossíini. (Mad. Pasta, erste Kammer- Sängerin Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich, wird in der Rolle des Tancredi, und Herr Gamberini in der des Argirio, zum lcßten Male in dieser Oper auftreten.)
Preise ver Plabe Ein Plab n der Orchester - Loge 1 Rthlr 10 Sgr. Ein Plaß in den Logen und im Balkon des e 1 Rthlr, 100 Sar u
extbücher, in Jeraliänischer und Deutscher j im Aa und Abends an a eie ee zu haben.
Der Anfang der Jtaliänischen Opern - Vorstellungen i halb 7 Uhr. Die Kasse wird um E Uhr as E Die resp. Abonnenten, welche “ieser Opern-Vorstellung mit Mad. Pasta beizuwohnen beabsichtigen, werden ersuchr, die Kassen- “grd zu den abonnirten Pläßen, gegen Erlegung des erhi hten Preises von 10 Sgr pro Billet, bis Mittwoch Mittag abholen zu lassen, indem von dieser Zeit ab iber die nicht ¿bgeholten Abonnenients-Billets anderweir disponirt werden wird.
Ve-antwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen.
(Kedruckt in der Decker schen Geheimen Ober- Hofbuchdruckeret. Beilage
Beilage zur
Deutsche Bundesstaaten. j
Hannover, 22. Juli, (Hamb. Korr.) Se. Königl. Ho- heit der Kronprinz wird am 2ásten d, nach Norderney abreisen, Se. Majestät der König wird aber, wie es heißt, die Residenz nicht verlassen, wenigstens nicht zur Kur nach Ems gehen, was gewiß ein Beweis des Wohlbefindens unsers Monarchen ist, viel: leicht auch mit den etwa noch in Bezug auf die Berfassungs-An- gelegenheit anzuordnenden Maßregeln in Verbindung steht.
Die Hannoversche Zeitung, welche außer dem von uns
mitgetheilten Artikel úber die projektirten Eisenbahnen auch die
Verträge enthält, die in dieser Beziehung mit den Nachbarstaa- ten abgeschlossen worden, sagt am Schlusse dieser Mittheilungen: „Jm Vorstehenden is der wesentlichske Jnhalt der in dieser wich- tigen Sache an die allgemeine Stände-Versammlung gelangten Re- gierungs - Anträge angegeben, und wenn gleich die allgemeine Stände - Versammlung gegenwartig aufgelóst is, so kann doch die Bemerkung hier hinzugefügt werden, daß zwar die Königliche Re- gierung, dem Vernehmen nach, die bestimmte Absicht hegt, jene Anträge bei der demnächst zu berufenden Stände-Versammlung zu erneuern, daß jedoch hiermit die Möglichkeit , selbst ohne sä: dische Garantie in der einen oder anderen Weise das durchaus nothwendige Eisenbahn-Unternehmen von der Regierung gefördert zu sehen, keinesweges ganz ausgeschlossen ist,“
Portugal.
Lissabon, 12, Juli. Man ist hier hauptsächlich damit be- \(châftigt, die Mittel herbeizuschaffen, um den bei dem Erdbeben auf Terceira zu Schaden gekommenen Jndividuen den nöthigen Beistand zu leisten und die Kosten zum Wiederaufbau der Stadt Villa da Praya aufzubringen. Jn den Cortes, bei deren einzel nen Mitgliedern eine Sammlung veranstaltet wird, ist der Antrag
907
auf Bewilligung von 6 d, G j ( dem Zwecke gemacht worden; die Königin hat 1500 Milreis un- terzeichnet; in Lissabon und Porto is eine allgemeine Subscrip- tion erdffnet worden. Den Verunglückten sollen die Abgaben auf 20 Jahr erlassen werden. E i s D
Das im Jneteresse der Aristokratie vorgeschlagene Geseß we- gen der Grundrenten wird wahrscheinlich die Cortes passiren.
Das Diario do Governo zeigt die erfolgte Ratification des mit den Vereinigten Staaten abgeschlossenen Handels-Vertra- ges an. d l O 5 Einem Beschlusse des Senates gemaß wird die Ausfuhr der Orchilla aus Portugal und den Azoren gegen einen Zoll von 30 Reis (17 Pce.) gestattet, E
Bei Odemiro in Alemtejo hat sich eine Guerilla-Bande von 30 bis 40 Mann gezeigt, die in jener Gegend ungestraft raubt und plúndert,
Türkei.
Smyrvrua, 4. Juli. Der Oesterreichische Gesandte in Athen, Freiherr Profesch von Often, ist hier mit dem Französischen Dampf- boote „Skamander“ eingetroffen. Die Gemahlin des Herrn von Profesch hâlt sich, ihrer leidenden Gesundheit wegen, in dem kli matisch ausgezeichneten Dorfe Burnabat auf, wo sie jeßt von ibrem Gemahl einen Besuch erhält.
Den neuesten Nachrichten aus Aleppo zufolge war es den Engländern zum ersten Male gelungen, auf dem Euphrat von Bassora und Bagdad mit einem ihrer Dampfboote stromaukf- wärts bis Bir oder Biledschik, also eine Strecke von 180 Stun den weit, zu fahren, ein Versuch, welchen der Oberst Chesney bereits vor fúnf Jahren gemacht und der seither mehrmals ohne Erfolg erneuert wurde.
Preise der vier Haupt -Getraide- Arten in den für die Preußische Monarchie bedeutendsten Marfktstädten im Monat Juni 1841, nach einem monatlichen Durch schnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.
0 | | | Namen der Städte. Beizen | Roggen | Gerste | Hafer | | |
Königsberg 26 Memel 637 | 4L7 | 26 Tilsit 662 3! 30 Insterburg 57 ( 280 Rastenburg 63 E80 Neidenburg G O8 e Danzig 65 Elbing 61A Koniß Graudenz Kulm , See
U aaa aaite Fraustadt
Rawitsch
Kempen
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Berlin
Brandenburg
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Sant a D O. 1 LANdebra 0, D, Be Stettin : Stralsund
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Liean, 6 G ee, Hirschberg .… Schweidniß... Glaß ; Neisse
LeobschÜbß Ratio
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Namen der Stadte. | Noagen | Gerste
Magdeburg .…,
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Erfurt
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Rol e Elberfeld Düsseldorf... Krefeld ï Ls RIEVE 4 Aachen 6 M C E Saab. A Kreuznach Simmern Koblenz E Weßlar
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b Co O CA O R C O LINSC
Durchschnitts - Preise
12 Preußischen Städte
5 Posenschen Städte...
9 Brandenburgischen und Pommerschen Städte .
1 Schlesischen Städte
8 Sächsischen Städte
4
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Westphälischen Städte. Rheinischen Städte
L
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Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Berlin. Jn der Versammlung des Vereins für Geschichte der Mark Brandenburg vom 9, Juni d, F. legte zuvörderst Herr Pro- fessor Riedel die dem Vereine dedizirte Brandenburgisch-Preußische Geschichte vom Herrn Pastor Schenk zu Hohen - Selchow in dem vom Verfasser eingesandten Pracht-Exemplare vor, indem er sich über den Werth dieses Werkes verbreitete, Herr Direktor Odebrecht legte zwei vom Könige Friedrich Wilhelm 1. als Kronprinzen im No- vember 1711 mit eigenthümlichen Modificationen vollzogene kriegs- rechtliche Erkenntnisse, eine Stammbuch = Fnschrift des Großen Kur- fürsten gus dessen neunten Lebensiahre und eine bemerkenswerthe Be- stallung vom Jahre 1707 für einen Bürgermeister zu Mülrose vor. An Abhandlungen wurden vorgetragen durch Herrn Direkto von Ledebur Bemerkungen über das NReumärkische Münz wesen und über das Verhältniß der Juden in der Neumark vom Hexrn von Hackwihß in Freienwalde, und durch Herrn Professor Riedel Erdrterungen über die Stiftungs-Urkunde der Stadt Sten- dal vom Herrn Direktor Haa e daselbs. Herr Professor von der (S) agen theilte eine ,„curiöse Supplic” des Kantors Fuhrmann zu Ne ee, an den Nath zu Berlin v. F. 1727 mit. — Die Sihung dies Berichte 14. Juli erdffnete Herr Direktor von Ledebur Telle i As rana Uber den dem Vereine vom Herrn Rektor felde von Sonkte ogk zum Geschenk gemachten, auf dem Schlacht-
3 dem lten Fels aufgefundenen alten Bronze-Siegel-Stempel, quo Le Ore Jahrhunderte, welcher dem ältesten Kapitel der früheren Schloßkirche zu KdUn an der Spree anzugehdren scheint. Herr Professor g g L .
Riedel las eine Abhandlung des Ober- Pfarrers in Fürstenwalde, Herrn Dr, Golß, Über die leßten Domherren und Vikarien zu Für- enwalde, ingleichen einen Bericht über die besorgliche Lage der alie E Gta d gliche Lage der Grab-Denkmäler in der Kirche zu Fürstenwalde , für deren Erhal- tung eine unter Leitung der Königlichen Re ierung zu Potsdam de Reparatur der Kirche j E E e ener : e Jeßt die geeigneten Veranstaltungen herbei uführen verspricht. err Direftor von Ledebur sprach über die Alterthümer des Teltowschen Kreises und übergab d - i : gab aus dem Nach- lasse des verewigten Wo hlb rù ck dessen treffliche Beschreibung des Tel- towschen Kreises in der Handschrift dem Vereine zum Geschenk, Herr Di-=
rektor Odebrecht berichtete über eiue Büste, den sogenannten Neid Eo pf, an dem Hause Nr. 38. in der Heiligengeist-Straße in Berlin, welche jeßt beseitigt is. Herr Direktor Klöôden trug cine Abhand- lung des Justiz-Raths Herrn Dr. Neumann zu Lübben über das Alter der Städte Berlin und Kölln vor. Herr Geheime Ober Regierungs-Rath Dr. von Raumer las über dic gesandschaftlichen Unterhandlungen des Kurfürstlichen Gesandten Herrn von Pfuhl mit dem Kaiserlichen General Tilly in Frankfurt a. d. O. und in Sürstenwalde im Februar 1631. Hevr Professor Riedel sprach über dieStiftung des General-Direktoriums und theilte einige dahin gehö- rige Kabinets- Verhandlungen mit. Bibliothek und Sammlungen wurden durch Geschenke der Herren Dr. Zober in Stralsund, Dirvek- tor von Ledebur, Registrator Voßberg, Rektor Telle in Füter- bogk, Professor Riedel in Berlin und des Herrn von Rally în London bereichert. Auch hat der Vereint dem Herrn Prediger R a- goßky in Trigliß und dem Herrn Superintendenten Li esegang in Perleberg fortgeseßte Mittheilungen zu danken. An auswäktigen historischen Vereinen haben während dieser Zeit der Verein der Ober-Pfalz zu Regensburg, derOber-Bayert sche, der Hessiscch e, der Schwäbische, der Sächsisch-Thüringische , der Unter Fränkische, der Linzer Museal-Verein und die Ohberlau- sische Gesellschaft der Wissenschaften die von ihnen her ausgegebenen Schriften zum Geschenk übersandt, S R.
Kriminalistishe Zeitung für die Preußischen Staa- ten, Herausgegeben von F. W. Bonseri und J. D. H, Temme, Berlin bei Boike, (Erscheint vom Asen d. M. ab als Wochenblatt.) Fol.
Als der Unterzeichnete vor 16 Fahren beim Beginn der Arbeiten zur Revision der bestehenden Strafgeseße seine Zeitschrift für dic Preußische Krkminal-Rechtspflege unternahm, ging ex dabei von der Betrachtung aus, daß es, da seit dem Schlusse von Klein's Anna- len Úber den Geist, der sich in den Entscheidungen der Preußischen
Kriminal - Gerichte darthue, nichts mehr zur dentlichen Kenntniß gebracht worden, nicht anders als förderlich seyn könne , eine Reihe
900 Pfd. St. aus der Staatskasse zu | praktischer Arbeiten aus neuester Zeit vorzuleger, die von jenem
Geiste Zeugniß ablegten. Er richtete dabei sein Haupt - Augenmerk darauf, daß nicht leicht cine wichtige Lehre des Strafrechts ohne erläuterndes Beispiel bleibe, und daß es thm gelunget, diesen Zweck zu erreichen , das ergiebt sich aus den vier Repertorien Über das Viertel - Hundert der Bände jenes Werkes, welches ex 1833 schließen zu dürfen glaubte, da es seine Mission erfüllt. J
Fm verflossenen Fahre erschien das erste Heft der L warte pord vos die Kriminal - Rechtspflege der Preußischen Staaten, herausgegeben von Mannkopff//, welche sich auf dem Titel als Fortseßung der älteren Sammlung ankündigen und in der Vorrede darauf hindeuten, daß sie im Allgemeinen den Plan der Zeitschrift beibehalten wollten, wonach hauptsächlich auf ein Publikum aus den Kriminalisten von Fach gecechnet werde. Unterzeichneter begrüßte das neue Unternehmen in diesen Blättern freudig; nicht aber ohne warnend darauf aufmerk- sam zu machen, daß die Zeit sich scit Begründung seines Fnfstituts bedeutend verändert habe. „Die Kenntniß der Anwendung der Straf- gesehe//, sagte er damals wörtlich, „in einem Lande, wo sich das Strafgescßbuh in der Muttersprache in Federmanns Händetr befindet, und wo die Urtheile niht im“ veralteten Kanzlei- fiyl, sondern in ciner allgemein verständlichen Darstellung ab- gefaßt werden, ist keine esoterische Lehre ; es kommt darauf an - daß das Volk veranlaßt werde, in die Sphäre der Thätigkeit derieni- gen richterlichen Behörden einzudringen, von denen sein Geschick abhângt, wenn es in einzelnen Gliedern deren Spruch verfällt u. s. w.// Er hat keinen Grund, das jeßt zu verleugnen, was er damals agus- gesprochen ; vielmehr giebt es thm die beste Hoffnung für die „„Xrimi- nalistische Zeitung//, daß deren Herausgeber, wiewohl auch als praftische Geschäftsmänner so anerkannt, daß sie an die Spiße des bedeutendsten städtischen Kriminal - Gerichtshofes der Monarchte ge- stellt worden, mit ihm gleich denkend, Über den grünen Tisch hinaus den Blick auf das Grün werfen, welches der Dichter meint, wenn er singt: „grün ist des Lebens goldner Baum.// Sie sagen näm- lih, den Augenblick, in welchem sie dies sagen , wohl begreifend, von den Gegenständen, mit welchen sich die kriminalistische Zeitung beschäftigen soll und die zunächst die Regierungsthätigkeit beschäf- tigen, „„es dürfe fein urtheilsfähiger Patriot länger säumen, zu den auf diesem Gebiete neu aufzurihtenden Werken das Seinige beizutragen. Und wie viele sind urtheilsfähig in sämmt-= lichen Völkern unseres Vaterlandes! Nicht bei den Beamten des Staats, nicht bei den Fachgelehrten allein ist die Weis- heit zu suchen, welche auf diesem Felde nüßt, sondern in jeder Klasse der bürgerlichen Gesellschaft is sie anzutreffen. Wer weiß, was ev auf seiner Stelle will und soll, der kommt auch zum Bewußtseyn darúber, was ihm nüßt und was ihm schadet. Run giebt es kein Interesse, welches nicht durch ein Verbrechen verleßt; kein Verhält- niß, welches nicht durch Verbrechen angetastet werden fönnte. Ein Feder wird daher auf seinem Standpunkt mehr oder minder Erfahrun- gen im Gebiet der Verbrechen und ihrer Ursachen zu sammeln und im Juteresse zunächst seines Standes und seiner Verhältnisse, hierdurch aber auch der Allgemeinheit , darüber Mittheilungen, vielleicht sogar zweckmäßige Vorschläge zur Verminderung des Ue- bels zu machen im Stande seyn. Und dergleichen Winke werden der Staats-Regierung unbedenklich oft wichtiger seyn, als die Vor- schläge und Anträge der Beamten und Behörden, weil Leßteren schr oft die unmittelbare Auffassung der Ursachen abgeht, deren Wirkun gen nur in den leßten Resultaten ihnen vorliegen.“
„Bisher — fahren sie fort — hat es an einem Organe gefchlt, welches die Gegensiände, Fnstitutionen und Resultate der Straf Rechtspflege, nach allen ihren verschtedenen Seiten hin, zur Oeffent- lichkeit und dentlichen Besprechung zu bringen gecignet gewesen wäre, Die Redaktoren der kriminalistischen Zeitung haben es sich zur Aufgabe gestellt, in thr ein solches Organ zu schaffen und dasselbe, außer den Gerihts=-, Polizei- und anderen Admini- srativ-Behörden und Beamten, auch ohne Ausnahme Fe- dem zugänglich zu machen, welcher zur Förderung des guten Zweckes durch Erfahrungs- und Meinungs-=- Mittheilung sih ernstlich be- rufen fühlt.//
Dies istdie Absicht der Herausgeber, und die Ausführung in den ersten uns vorliegenden Nummern beweist schon, daß diese nicht hinter jener zurÜckbleiben wird. Um „Jedem zugänglich zu seyn“, ist bet kurzer und pragnanter Darstellung der Rechtsfälle mit Recht nicht für nöthig erachtet worden, die Rechtsgusführungen in ihrer Umständlichkeit mit- zutheilen, sondern nur so viel daraus, als erforderlich scheint, um auch den Laien auf den Standpunkt zu stellen, den der erkennende Richter einnahm, als er seinen Spruch fällte; die Abhandlungen gus dem Ge- biete der Strafrechts - Wissenschaft sind nicht im doctringiren Ton ge- halten , vielmehr anzichend , wie es die Menge liebt, geschrieben z; die Rouvelle du jour, welche nicht beseitigt werden kann, da es sich um eine Zeitung handelt, ist mit weiser Auswahl berücksichtigt, und die stehende Rubrik: „„Ab- und Zugang der Gefangenen in den Stadt- voigtei-Gefängnissen// bereitet ein nicht genug zu \häßendes Material für cine Verbrecher- und Verbrechen - Statistik, also einen höchst erheblichen Theil der Sitten-Geschichte Berlins vor.
Bei dem glücklichen Takt, welchen die Herren Redaktoren bisher schon bewiesen, müßte alle Voraussicht täuschen, wenn nicht ihre krimi- nalistische Zeitung bald zu denjenigen Blättern gehören sollte, nach welchen beim Eintritte in ein Lesezimmer zuerst gefragt wird, vor= züglich da man sicher seyn darf, in ihr feine Berliner Mährchen zu finden, wie deren so viele die Spalten anderer Blätter füllen. Dieser Erfolg, wie wenig er auch für thr Fortbestehen zu entbehren seyn möchte, ist es aber nicht, den wir ihr hauptsächlich wünschen, son= dern der- daß Alle, welche als Geseßgeber zur Revision des bisherigen Strafrechts berufen sind, wie diejenigen, welche freiwillig an die- sem Werke Theil nehmen wollen, zunächst auf die feinen Winke aufmerksam seyn mdgen, welche so erfahrene Männer wie die Her- ausgeber Úber die Mangelhaftigkeit des Bestehenden geben ; z. B, über das Unzureichende des Straf-Geseßes gegen rüd fällige unverbesserliche Diebe, die, wie scharf, aber wahr gesagt wird: „erst lange und viel müssen gestohlen haben, che eine angemessene Strafe sie trifft//; S. 17. Sp. 1. über das Unverhältnißmäßige in der Geldstrafe, die auf den Betrug geseßt is, wenn ste nah dem gesuchten Geroinn und nicht nach dem angestifteten Schaden abgemessen werden muß; Se G
Soll Referent schließlich angeben, welche von den Mittheilunget in den bisher gegebenen Nummern ihn ganz vorzugsweise angespro chen, so is es unter den Abhandlungen die mit dem Anfangsbuchsta- ben des Namens des zweiten Herausgebers bezeichnete vortreffliche Über die Frage, in welchen Verhältnissen die Preußischen Unterthanen in den alten Provinzen zu den Strafgescßen in den Rhein - Provinzen stehen, worin die Auslieferung einiger unserer Mitbürger an ein Gericht in der Preußischen Rhein-Provinz, welche neuerdings vielfach besprochen i|, nah unserer bestehenden Geschgebung aus schlagenden Gründen nicht als für gerechtfertigt angenommen wird; ferner unter den Aftenstücken der durch besonderen Abdruck auch etnem größeren Kreise als dem der Leser der kriminalistischen Zeitung zugänglich gemachte umständlihe Bericht des eines verdien- ten Ruhmes geniefßenden Polizeiraths Dun ck er über die erste Un- terredung mit Kühnapfel, dem in diesen Tagen hingerichteten Mdr- der des Bischofs von Hatten, welche das Geständniß des bis zu dies
| ser Unterredung frech leugnenden Verbrechers zur Folge hatte.
Dieser Bericht is angehenden Fnquirenten nicht genug zu ema
len, um daraus die Ucberzeugung zu schöpfen, daf es nit Menge glaubt, besondere Kunstgriffe sind, die fie in ibrem Beruf sich anzueignen bemüht seyn sollen, um ihren e {1 daß es Eine thern verstockter Fndividuen zu erreichen; fon ceitden Widerstand Macht giebt, welcher selbst derVerhärtetste keinen dau raue der Rich= zu leisten vermag : M Macht der Wabrbeir s gegenüber pfen sieht z sre wird ibn nicht Verlassen, so lange er ihr einen reinen Kultus weiht,