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daß die Regierung ihrer Verfügung, die Autorität einer Königli- chen Ordonnanz gegeben hätte, statt sie in der Gestalt eines blo- ßen ministeriellen Rundschreibens zu erlassen.
ck= Paris, 23, Juli. Das Journal „le Commerce“ hat beute die zwei von Abdel - Kader herrührenden Dokumente, die während des leßten Feldzuges in Afrifkà „aufgefangen wurden, wie- der abgedruckt. Diese Dokumente gehören zu dem Bezeichnend- sten, was Über diese Verhältnisse noch gesagt worden is, und da- her bespricht man sie noch jeßt mit demselben Jnteresse wie da- mals, als sie ein Touloner Journal zuerst bekannt machte. Denn es geht nur zu deutlich daraus hervor, wie gut die Araber die Fehler kennen, welche die Franzosen in Afrifa bisher immer be- gangen haben. Die geheimen Jnstructionen an Miloud Ben Irah beauftragen diesen Aga, weniger die Franzosen zu bekämpfen, als die Stämme zu verhindern, mit ihnen Friedea zu machen, um Zeit zu gewinnen; denn die Franzosen versktänden wöhl zu erobern, aber nichts zu bewahren, wohl zu zer: stbren, “aber ‘nicht aufzubauen.
Dieser Ausspruch beskätigt, was unsere Staatsmänner selbsk in vertraulichen Augènblicken eingestehen sollen, daß man wahr- \cheinlih no@ch zwodtf bis funfzehn Jahre lang in Afrika so werde Krièg führen mússen, eine Aussicht, die sie oft mißmuthig machen soll. Man fühlt zuweilen die Verlegenheit, welche diese Hinter: lassenschaft aus der Réskaurâtion, wenigstens der jekigen Genera- tion, bereitet. Die Einsichtizeren geben sich“ auch nicht einmal der Hoffnung auf einen bedeutenden Ertrag hin, den in der Folge das selbsk fultivirte Afrika, ein Landstrich ohne schiffbare Flüsse, ohne Communications-Wesge, fúr Franfreich gewähren fönnte. Aber dennoch is es unmöglich, diese gewaltige Unternehmung, wie sie seit der Röômerzeit Niemand wieder gewagt, aufzugeben, unmöglich wegen der bifentlichen Meinung in Frankreich und des Ansehens im Auslande, Rielmehr betrachten gerade die ausgezeichnetsken Staatsmänner die ihnen in Afrifa so zugefallene Aufgabe, wenn auch nicht für ein Unzlúck, doch für eine schwere Mission, die ihnen in der Völ- ferentwickelung Úbertragen is, und die sie mit Geduld und Aus- dauer durchzuführen haben. Es is daher sehr ungerecht, wenn man der Nation’ die ‘Art, wie sie in Afrika den Krieg führt, vor- wirft, denn dié Civilisation hat zu allen Zeiten gegen die Bar- barèi nur auf diese ‘ Weise “ Krieg führen müssen, Dazu Fommt, daß unter allen jeßt lebenden militairischen Nota- bilitäten der zur Kriegführung und Colonisation Afrika?s geeig- netste Mann an der Spibe steht, der gerade die ausgezeichneten Eigenschaften besikt, welche dem Feldherrn auf diesem ‘Plake so ndthig sind. Der General Bugeaud ‘isk eiù vortrefflicher Sol: dat, ein pâssionirter Landwirth, und bei' seiner ehrlichen und rau- hen Offenheit, seinem geraden und energischen Charakter wußte er sich bei der Armee ganz außerordentlich beliebt zu machen und \cheint so’ berufen zu {eyn, dies schwierige Werk, wenn auch nicht ganz zu vollenden, doch gewiß sehr ‘zu fördern.
Großbritanien und Jrland.
Qondou, 24.'Juli. ! Die leßten Artikel ‘dès „Journal des Débats“ Über die orientalischèn Angelegenheiten, namentlich über den neuen Traktat voni 13. Juli,“ veranlassen die Morning Chronicle zu folgenden Bemerkungen: O
„Die Unterzeichnung des die Einfahrt von Kriegsschissen in die Dardanellen und den Bosporus regelnden Bertrages durch Frankreich ist von den Französischen Liberalen im Allgemeinen mit dumpfem“ Mißbehagén und von dem Organ des Herrn ‘Thiers insbesonderè mit bitteren: Tadel aufgenommen worden, Das « Fouriial des Débats“ antwortet 1m Namen Guíïzot's auf diese Angrijsfe; és stUßt seine Vertheidigung hauptsächlich auf drei Punkte, welche die Grundlage der Unterhandlungen des Herrn Guízot bildeten. Def Franzdsische Minister wär nicht der Mel: nung, daß Frankreich sich veranläßt finde, einen Krieg hervorzu- rufen; eben so wenig glaubte er, ‘daß Franfreich Zahre lang auf einen Krieg gefaßt bleiben oder auf eine gute Gelegenheit zu ‘einem Kriege“ warten fónne, da eine solche Stellung des Landes zu ¿lus- gaben nöthigen, den Handel fesseln und zu Grunde richten, die andéren Eutopaischen Mächte aber zugleich in Besorgniß, in Waf- fen, auf der’ Hut und im Bunde gegen Frankreichs Drohungen erhalten würde.“ Es : i
„Herr Guizot betrachtete die Thierssche Politik als gleich verderblich, möchte nun- Frieden oder Krièg seyn sollen. Denn wenn Frankreich jemals eine Gelegenheit zu Angri und Erobe: rung haben und sich ihrer bedienen foll, so könnte dies auf keine andere Weise seyn, als indem ès vorgabe, ganz in einer friedli- chen Politik aufzugehèn. Herr Guizot war daher auf Unterhand- lungen bedacht, die ihn irgendwie oder unter irgend einem Bor- wande in den Stand seßen könnten, sich dem Europaischen Ber- imdniß anzuschließen und den Deutschen Mächten wenigftens ihre efersüchtigen Besorgnisse zu benehmen, Per Franzdsische Ge- sandte hatte diese Aufgabe zu erfullen, ohne den Franzbsischen Stolz zu verwenden; und unm diesen Stolz zu beschwichtigen, stellte er die drei Bedingungen auf, welche das „Journal des Débats“ als unerläßlich bezeichnet, Diese waren : niemals den Juli - Traktat von 1840 zu unterzeichnen; von Frankreich keine Bedingungen zu verlangen, wle die der Entwaffnung; und drittens, daß die vier Mächte Frankreich entgegenkommen sollten, nicht Frankreich ihnen. Es freut uns sehr, daß die vier Machte in diesen Bezie- hungen feine Umstände mächten, indem Frankreichs Unterzeich- ñung und Beitrittjederzeit zu schäßenswerth war, als daß er ubereiter und unbesonnener Weise hätte aufgeopferyt werden sollen, Was den Auli-Traftat von 1840 betrisst, so hâtte, wie uns scheint, Herr Guizot pder wenigstens Herr Thiers ihn wohl unterzeichnen können. Doch das ist vorbei. Der Pascha von Aegypten bedroht Klein- Asien nicht mehr, er bedroht nicht mehr das Herz des Türkischen Reichs, Und der Sultan braucht seine Augen nicht mehr ewig nach Sepastopol zu richten, wenn er in seiner eigenen Hauptskadt sicher sehn will. Das „Journal des Débats“ sagt uns zwar, Mehmed sey in Aegypten fast ganz derselbe, der er immer gewe- sen, und habe noch das Erbrecht auf die Provinz dazu erhalten, In dieser Hinsicht können wir aber bemerken, daß sein Erbrecht betingt ist, und daß er die Bédingungen, unter welchen es (dm bewilligt würde, hübsch wird beobachten müßen, Doch dem sey, wie ihm wolle, so viel läßt sich nicht leugnen, daß der große und hauptsächliche Zweck des Juli-Traftats erreicht ist, ‘Die Einleitung zu dem neuen Vertrage zeigt dies an, und da der alke Verträg durch seine Vollziehung erloschen ist, so fallen alle auf ihn bezúgliche Bedenken Frankreichs hinweg. Herr Guizot hat allerdings nicht Entwaffnung als die Folge des neuen Ver- trages sftipulirtz wer sieht aber nicht, daß sie die nothwendige Folge desselben ist ?“ : A ga
Nicht weniger als 10 liberale Mitglieder, darunter drei O’Con- nell’s, sind in Jrland durchgefallen, und O'’Connell hatte den Mi- niftern einen Zuwachs von 15 Jrländischen Mitgliedern ver-
sprochen,
Die Summe der während des leßten Bierteljahres in Eng-
land und Wales durch die Privatbanfen in Umlauf geseßten No:
918
ten betrug durchschnittlich 6,444,395 Pfd. St., während die Ac- tienbanfen nur 3,897,055 Pfd, St. in Ciréulation erhielten.
Zu Manchester hat das große Haus Daintry Ryle und Com- pagnie mit beinahe 600,000 Pfd. fallirt.
Niederlande.
— — Amüísterdaut, 24. Juli, Die anhaltende schr nasse Witterung hat am“ hiesigen Getraidemarkt diese Woche eine be- deutende Preis-Verbesserung für Weizen und Roggen, bei ansehn- lichem Umsaß zur Speculation und zum Nerbrauch, herbeigeführt.
Man zahlte gestern unter Schloß liegend: fúr 130pfünd. weiß: bunten Polnischen Weizen 350 Fl., 130pfünd. bunten 345 Fl, 128pfünd. dito 330,338 Fl,, 126. 127pfünd. dito 320.333 F[,, 1 30pfünd. Rheinischen 300 Fl, im Konsum: für 129pfünd. alcen weißbunten Polnischen 375 Fl., 128pfünd, bunten 305.3970 F, 196 1I8ufüund, bunten 350 Fl, 128. 129pfünd. Rheinischen 310,315 Fl.; fúr 120pfúnd. Preußischen Roggen 198,200 Fl,, t19pfünd. dito 196 , 197 Fl., 118pfünd. 192. 194 Fl., l17pfünd, Riga 193 . 195 Fl. 4117pfúnd. Archangel 188 Fl., 74, 79pfünd.
Futterhafer 88. 94 Fl,
Belgien.
Brüssel, 24. Juli. Ueber die bevorstehende offentliche Aus stellung det Erzeugnisse des Gewerbfleißes in Belgien isk hier nachstehende Kundmachung erschienen :
„Während der nächster August- und September - Monate wird in den geräumigen Sälen des Museums zu Brüssel cine dffentliche Ausstellung der Erzeugnisse des Belgischen Gewerbfleißes stagttfindeit.
Belgien, das schon seit längerer Zeit wegen der BYerschiedenheit und der Vollkommenheit seiner Produkte, wegen der Wichtigkeit und großartigen Verhältnisse seiner Manufakturen, Fabriken und Hütten Anlagen berühmt war, hat seit den leßteren zehn Fahren erstaunliche Fortschritte gemacht, welche die Aufmerksamkeit aller dersentgett zu fesseln verdienen , die sich auch nur einigermaßen Um den Handel und den Gewerbfleiß bekümmern. E : i
Fn den Provinzen Brabant, Hentiegau,/ Lüttich, Namur, jo wie
in dén beiden Flandern, trifft man-fast auf jedem Schrilk die Übér reugentdsen Beweise dieser unermeßlichen industetellen Betriebsamkcit, welche dies an sch sccklb#| in seiner Lage so beschränkie Land zu el nem der wohlhabeitdsten und merkwücdtgsten der ganzen Welt gemacht baben. Setne taalicl unchmeindett Verhältnisse mi Eiglatid habe allecding3 das Fhrige zu dem schleunigen Wachsihnm setner mccham schen Kräfte, Wie nicht wentger zu den Fortscheilten etner gewtsser- maßen zur Weltbehercscherin gewordenen Wissenschaft, betgetragen.
Wie sehr müssen das Erstaunen und die Bewunderung eines jeden Fremden gufgeregt werden bei seinem Eintritte in die rie senförmigen Werkstätten Seraings, int die der (Geschüßgießereci , in die von Stk. Leonard bei Lüttich, in die der Compagnie Phönix zu (Gent, in die zu Eouvin in der Provinz Namur, zu Hornu und Couillet im Hennegauschen, in die, le Renard genannt, zu Brüssel/ und in noch so erstaunlich vielen andere, deren bloße Aufzählung ermüden würde: wenn er ferner die unermeßlichen Eisen und Koh- len-Belgwerke besucht, wo gewissermaßen eine ungeheure Cyklopen- haar Tag und Racht an der Arbeit ist; oder allenfalls die unzäh ligen Waffen-Schmiedèreien und Maschinen-Fabriken und dergleichen in der Provinz Lüttich, die dortigen so geräumigen Gußwerktstätten, Stveckwerke , Plättmaschinen, metallurgischen Hütten -Anlagett von allerlei Art ; dié Krystall-, Spiegel=, Tapeten-Fabriken und die ver- \chiedengrtigen Zwiri- und Spinnanstalten , deren Erzeugnisse, we gen dev exskaunlichen Schnelligkeit der Verfertigung, gewissermaßen zu den niedrigsten Preisen geliefert werden.
Die Aussellung des Gewerbfleißes in Belgien endigt zwgr mit der Austheilung von Medaillen oder Ehrenzeichen und sonstigen den Aussellérn zuerkannten Aufmüunterungen verschiedener Art; sle hat aber dâbei nichtsdestoweniger cine rein kommecziétlle Tendenz. Eine dazu ernannte Kommission ist mit der Herausgabe eines ausführlichen Veuzeichnisses oder Katalogs der ausgestellten Gegenstände, nebst den Adressen der Fabrikanten, beauftragt: der Verkaufpreis der Fabrikate wird da, 19 es nux eittigermaßen angeht, hinzugefügt werden, und die Regierung wird sväter, nicht nur im JFhlande, sondern guch Uber all außerhalb desselben, den durch die geschworiten Beurtheiler abzu attenden ausführlichen Bericht verbreiten, in welchem umständliche Belehrungen über dievorzüglichsten Fabrikate und die Juftilute/ woraus dteselben hervorgegangen, gegeben werden sollen.
Fúr Belgien überhaupt und für Brüssel insbesondere wird die Fndustric - Ausstellung eine schickliche Veranlassuna scyn, um den ohnehin bedeutenden Zusammenfluß von Fremden, welehe die Be schauung der vielen Merkwürdigkeiten in artistischer und industrieller Hinsicht ährlich dahin lockt, unendlich zu vermehren. Ueberdies ift im gegenwärligen Augenblick eine um die drei Jahre stattfindende (Semáälde- Ausstellung zu Gent eröffnet. Es ist ta bekannt genug, daß Belgien eine bedeutende Menge Sammkungen der unschäßhar ein Kunst - Produkte dieser Art besißt, und daß manche berühmte lebende Maler den von jeher wohlverdienten Ruhm mit Wurde zu behauvten wissen.
Die ungemein schleunigen Verbindungsmittel, deren sich dieses durch die schdusten Heerstraßen , vortrefflichsten Eisenbahnen und
‘lichsten Kanäle nach allen Richtungen hin duürchschnittene Land
rfreuett hat; die Zeit- und Geldersparnißi, mit denen man hter
wunderschdnen Aussichten auf den Bergen und die UpPpige Qultur feiner Thäler und sich weit ausdehnenden Ebenen; die ver schiedenartigen Sprachen, die in diesein Lande gesprochen werden und die Mannigfaltigkeit der merkwürdigen Gegenstände, die man gewissermaßen an einem Orte, bei oder naghe an einatder atit it: dies Alles find Umstände, die wohl an keinem anderen ODete in glei cher Fülle anzutressen sind, und die alfo alle dei dem großen Hai delsverkehr Europas Betheiligten zur Beiwohnunug dieses großett, von dem Gewerbfleiße einer Nation veranstalteten Festes einzuladen scheinen, /
Dánemark.,
Kopenhagen, 24. Juli. Nachdem am Donnerstage Zhre Königl, Hoheit die Herzogin von Holstein: Glücésburg und Se, Durchlaucht der Herzog hier mit dem Dampfschiff von Kiel an- gekommen waren, begaben dieselben sich nach Frederiksderg, zu Fhrer Majestät der verwittweten Königin (Mutter der Herzogin); bald daranf hatte der Herzog Audienz bei Sr. Majestät dem Könige, un) am Nachmittage machte Jhre Königl. Hoheit die Herzogin einen Besuch auf der Christiansburg; später am Mach: mittage fuhr Jhre Majestät die Königin nach Frederiksberg, um die verwittwete Königin zu besuchen, E
Der den Landbesißzern in Dánemark in früheren Jahren, zuleßt im vorigen Jahre, bewilligte Nachlaß von 400,000 Rbthlr. auf die Grundskeuer is denselben noch_ auf ein Jahr zugestanden wordenz eben #o den Herzogthümern Schleswig und Holstein der ungefähr gleiche Belauf (50 pCt.) auf die Steuer von Besiß, Nußung und Gebrauch. ! : Mr
Das Befähigtseyn des Herrn Orla Lehmann zum Burger- Repräsentanten is demselben nunmehr von der Kanzlei abgespro- chen worden,
Deutsche Bundesstaaten. München, 24. Juli. “Se. Königliche Hoheit der Kron- prinz hat eine Veise nach Bräckenau angetreten, Von Brücke- nau wird sih Se. Königliche Hoheit, wie verlautet, nach Darm:
| stadt und Ems begeben.
Chemnis, A A B) In diesem Augenblide verlasse “ich diè General - Versammlung der Erzgebirgischen
Eisenbahn-Gesellschaft, welche heute hier stattfand. Sie hatte nicht den Charafter einer Versamnilung von Actien- Jn- habern, die das unmittelbare pecuniaire Juterejse bewegt, es war die Volksversammlung einer Provinz, die Úber ihre gemeinsamen Interessen mit gemessener Freimüthigkeit und Offenheit berathet, Nach der Einleitung des Direktoriums wurde demselben von Sei- ten des Bürgermeisters unserer Stadt, der zugleich Vorsikender des Ausschusses is, éin Dank votirt fúr seine seitherige Haltung, womit sich ein hiesiger Gewerbtreibender von Seiten derXctionaire vercinigte, wel- chem die Versammlung unter allgemeinem Hurrah beistimmte, Alle von derDirection vorgelegtenMaßregeln wurden einstimmig angenommen, In ciner Versammlung von gegen 4009 Theilhabern fand in der Hauptsache nicht eine einzige Divergenz der Ansichten statt, Ein
bei den vor- ins Augèê zU Bielen durch die Meinung zuröckgewiesen, daß man die Erbauung der ganzen Linie von Riesa bis Zwickau niè aus dem Auge verlieren
Hz
Antrag, die Bahn-Abtheilung von hier auf Riesa stehenden weiteren Verhandlungen vorzugswcise teh ] E Ung zug | fassen, fand allseitig zwar Anklang, wurde aber von
móge, und daß eine Berpflichtung deshalb von Seiten der Staate- Gewalten allerdings unter jeßiger Sachlage unbedingt vörzuliegen scheine. Endresultat der Berathung: Die Gesellschaft bleibt ver- einigt, um ihre seitherigen Zwecke bei Staats : Regierung und Standen ungeschmälert fortwährend zu verfolgen und zu b treiben. Die betreffendén ‘Organe der Gesellschaft, Aus \chuß und Diréktorium, werden zu diesem Zweck auss neue erwählt, der Ausschuß ‘wird in seinen alfen Mitgliedern sófort be- stätigt und in Bezug auf das durch den Ausschuß zu wählende Direktorium einstimmig der Wunsch ausgesprochen, es mögen die selben Männer wieder an die Spiße gestellt werden, welche seit: ber der Leitung sich unterzogen. Sollte der 'Bâu’- der ganzen Bahn gefährdet erscheinen und zu einer theilweisen Ausführung vorláufig Einleitung ‘getroffen werden mússen, so spricht die Ver- sammlung den Wunsch aus, das Direktorium moge dann vor zugsweise auf Chemniß - Riesa seine Aufmerksamkeit richten, die Berpflichtung aber nicht verkennen, daß zuni Beitritte der G sellschaft für eine theilweise Ausführung überhaupt unter allen Umständen die Genehmigung einer neuen General- Versammlung erforderlich sey. Karlsruhe, 25, Zuli, CObd Z.) Jn dén Ve gen der ersten ‘Kammer über den Gescßentwurf zur Eröff nes außerordentlichen Kredits für das Kriegs-Ministerium sprach Generäl-Major von La follaye folgende Worte: „Die Deutsche Mation hat in den jüngskvergangenen kritischen Zeiten gezeigt, daß sie ihre Jntegrität und ihre Unabhängigkeit handhaben und ver theidigen will, handhaben und vertheidigen kann. Die födera- listische Kraft hat sich in ihrer vollen ersprießlichen Wirksamkeit entfaltet. Wenn bei den fürzlich fo drohenden anderwärtigen Zu änden der Friede bis jeßt erhalten worden ift, so haben ficherlich die Bemühungen der Kabinette und Staatsmänner, es hat der Vortresslihe patriotische Geisk, der sich in allen Thei len Deutschlands kundgegeben hat, viel zur Erzielung dic ses glücklichen Erfolges beigetragen; allein ohne die impo sante, frâftige Haltung der Deutschen Heere, welche sich auf die frúher so vielfach angefochtene Deutsche Militair-Verfassung stÚbte, wären diese günstigen Erfolze keinesweges zu erreichen gewesen, Fúr uns enthalten die hier vorliegenden Dokumente über die mi litairischen Anstrengungen, welche in der jüngsten Vergangenheit gemacht werden mußten, einige wohl zu beachtende, wohl zu be- herzigende Lehren. Die erste Lehre ist, daß man sich für die Folge forgfältig hüten möge, die Effektivstärke des Kontingents unter die bundesgeseßliche Normalstärke von 17 pCt, herabsinken zu lassen; daß vielmehr jahrlich ‘auf diese Stärke refrutirt werde, damit nicht in Zeiten “der Gefahr mittelst lästiger, indie Fam lien - Verhältnisse tief eingreifender Nachholungen an L sÉribirten das Fehlende plöblich ergänzt werden müsse. Dik zweite Lehre möchte dahin zielen, daf die erforderlichen materiellen Borrathe skets ‘nach Quantität und Qualität so vorhanden feyn dúrften, daß der Uebergang von dem Friedensstand zu der Kriegsbereitschaft ohne sehr erheblichen pldklichen Koskten-Aufwand vollithbar se Dle dritt L endlich midchté darin U ¿ék fennen scyn, daß der normale Friedenéstand der Truppen an Mannschaft und Pferden so bemessen seyn müsse, daß die Aus de: Corps nach den Forderungen der Taktik und der Tüchtigkeit erzielt werden könne und die Möglichkeit ge geben sey, die Truppén mit Zuversicht eines günstigen Erfol ges gleich anfänglich dem Feinde entgegenzuführen, oder aber ihm durch eine tüchtige militairische Haltung zu imponiren. Dak allen diesen Postulaten bei einem Granzstaate, wie das Großhe1 zogthum, in potenzirtem Maße Rechnung getragen werden müsse,
bedarf reines Beweises,“
Kon
Geervreic Dejßterreich. *£ Marienbad, 22, Jul Det Herr Fürst von: Metter
nich is vor einigen Tagen in Schloß Königëwart angekommen und gedenkt daselbst bis um die Mitte des nächsten Monats zu verweilen. Se. Durchlaucht sind von Zhrer lekten Unpäßlichkeit wieder vollkommen hergestellt, i
E ; S Heiz.
ZliLich, 23, Zuli, Der Fon, der den 18ien Morgens mit einer unerhorten Heftigkeit und Schnelligkeit von den Alpen berunterfam und auf dem See raste, hat an S chisfen, Geskaden u, w, bedeutenden Schadéèn angerichtet, Da der Wind bei sleigender Schwüle mehrere Stunden dauerte, so übte er theil weise auf Pflanzen, besonders auf Baume, eine sengende Gewalt aus, so daß z B. in der Umgegend voh Müßhlhéim Blätter zu sehen waren, welche durch den brennenden Windhauch schwarz wurden,
Jtalien.
Mailand, 21. Juli. Se. Königl, Hoheit der Prinz Al: brecht von Preußen ist unter dem Namen eines Grafen von Ra Pensberg gestern aus Throl hier eingetiosfen, Heute hat Se,
Konigl. Hoheit die Aufwartung des Gouverneurs der Lombardi-
schen Provinzen, Grafen von Spaur, und des Feldmarschalls 7 e S 2 Grafen HKadeßky empfangen,
Spanien.
© Madrid, 17. Júüli. Ehe noch die geringste Genug- thuung wegen der in Cartagena begangenen Gewaltthat erfolgt ist, haben Engländer abermals das Spanische Gebiet verleßt und diesmal auch Spanisches Blut vergossen. Jn der racht vom ¡ten verfolgte ein Spanisches Küstenwachtschi f zwei von Gibral- tar ausgelaufene Fahrzeuge, welche Contrebande an die Spanische Küste werfen wollten. Diese Fahrzeuge zogen fich zurück, und auf ein von ihnen gegebenes Zeichen schickte ein in der Bai von Gibraltar liegendes Englisches Kriegsschiff, , the Thunderer“, eine mit 50 Marine-Soldaten beseßte Barke zur Verfolgung des Spa- nischen Wachfschiffes ab, Dieses flüchtete sich an die Spanische
Künge von Algeciras, allein die Englische Barke seßte 20 bis 39 Mann àâns Land, die auf den von Seiten der Spanischen Zoll: Soldaten erfolgenden Anruf auf diese Feuer gaben, sie pa dersprengten und den befehligenden Offizier durch Cet S {wer verwundeten. Damit nicht zufrieden, nahmen sie ad Wiedereinschiffung ein an der Küste liegendes Spanisches Wacht- ) c), j; T Se (Spanische Befehlshaber der Linie von Gibraltar hat diesen Vorfall hierher berichtet, und gestern fam es Karen 9B Kongresse zu Erdorterungen. ‘Der Deputirte Munoz L ueno beschwerte sich, daß das Ministerium unthatig zusehe, wie dié S panische Nation von einer fremden, sich befreundet nennenden Nation beleidigt, beschimpft, und der Nerachtung Europa s preis: gegeben werde, Der Minister-Präsident gab zu, der Borfail sey leider begrúndet, und ‘als ein alttentaf zu _betrachten, ZJndessen fenne die Regierung ihre Pflicht. _ „Aber,“ fügte er hinzu, „Fönhte die Regierung gleich auf der Stelle Genugthuung verlangen? wozu núßt das Bölkerrecht? wozu die diplomatischen Berbindun- gea 2 reicht der gute Wille aus, um wirklich Genugthuung zu er: halten 2“ Durch diese naiven Bemerkungen sah sich der Kongreß feineswegs zufrieden gestellt, Herr Uzal, der trobige Gegner des Regenten, sagte: „Als es sich um die Regentschaft handelte, behauptete man hier, die hochste Gewalt mußte centralifir wer: den, damit die Einheit ihr Kraft gabe, und dann würde die Spa: nische Nation geachtet werden, und Suropa vor ihr erzittetn, Kohlan! mán entsthied fich sür jéne Sinzeil, Uns Europa lacht uns ‘an der Pyrenäen 2 Gränze aus, {pelt Uns 11 Sartagena ins GesiGé, und giebt uns *in Algec{ras Ohrfeigen. Zch
den Minister - Präsidenten auf, uns die leßten NMNo-
Fran dsischen Regierung vorzulegen , sie sollen seltsa nbaltes seyn. Die National : Unabhängigkeit war das rei bei der September-Revolution, und das Minifteriun ht nur die Verleßung derselben, sondern stedt sogar im F einen Theil des & panischen Gebietes, zroei hochst wich \nseln, zu veräußern, und zwar um lumpige 600,00) ) Psd, Der Minister-Präsident wiederholte seine gewöhnli: chen Redensarten, ‘die Regierung werde ihre Pflicht“erfüllen un; dal., und erflárte, der Verkauf jener beiden Fnseln sey von dem vorigen Ministerium unterhandelt und abgeschlosfen worden. Herr T ollantes, ein Apocheker, rief darauf mit großem Jtachdruck aus: „Arm sind wir, aber wir haben Ehrgefühl und Kraft. Jch würde in dem vorliegenden Falle die Engländer ergriffen und ins Wasser geworfen, dem Gesandten aber den Kopf abgeschnitten haben.“ Als der Minister-Präsident dazu spdöttisch lachte, fügte Herr Collantes hinzu: „Sie thun übel, zu lachen, denn es han-: delt sich um unsere Ehre. Wenn wir nicht jeßt handeln, ge den Engländer und Franzosen unser Land theilen, Jn Portugal behandelt man uns Spanier bereits wie Lastthiere.“ Der Kriegs Miniser San M iguel erklàrte darauf, die Regierung werde Alles aufbieten, um zu verhindern, daß mon Ausländern hier di Kopfe abschnitte.
Allerdings aber ziehen die wiederholten Berleßungen ferrechts, welche von Englischen Beamten an der Sp Küste begangen werden, und die immer tiefer einwourzelnde Ueber- «eugung, daß die bedenklichen Umtriebe der Fabrik - Arbeiter Cata- loniens, so wie die Verschwörungen der Neger in der Havanna nicht! ohne Englischen Einfluß “sind, dem hiesigen Bextrêter Großbritsniens manche ‘drießlichkeiten zu. Die djsfentliche Meinung hat hier berhaupt seit einem Jahre einen fo unglaub- lichen Umschwung genommen, daß dasselbe Blatt, welches die Mitwirkung Englands bei dem September Aufslande nicht genug preisen konnte, und mit den lächerlichsken Heraus orderungen ge: gen Frankreich angefüllt war, das „Eco del Comeicio“ geftern der Regierung anrâth, ein ausgesuchtes Armee-Corps gegen Gibral tar- aufzustellen, und geradezu hinzufügt: „England muß wiifsen, das Spanien in einem Kampfe mit ihm nicht allein dastehen wird, um Unverstand und See - Rauberei zu bekämpfen.“ Die republikanischen Blätter sagen, sie würden lieber Don Càrlos und die Jnquisition proklamiren, als sich länger von Engländern mij handeln zu lassen u. #. W: A i Uebrigens zeigt der Kongreß seine Meisterschaft in der Ge: seßgebung. Das Geseß wegen der Dotation des Klerus wird faum der Diskussion unterworfen, und die 25 Artikel, welche die Modification der Fueros von Navarra verfügen, wurdkn vorgestern n faum zehn Minuten durch bloßes Kopfnicken votirk. Aus dem Dudget wird ein Posten nach dem anderen gestrichen. bens f
Nergebens etheuern die Minister, daß sie unter solchen Beschränkungen nicht ie selbs mússen vom Gegentheil uberzeugt seyn, nn sie behalten è Portefeuilles, Gestern entschied der Kon- eß mit 95 Stimmèn gegen 27, daß der Königin Christine die dr aus ihren Ehepakten zusteheude) Summe von 150,98 Pia ern jährlich auszuzahlen sey. Ob diese Summe dem Königli- en Hause zur Last fallen solle, ließ man unentschieden. Bei di r Gelegenheit fragte der C‘eneral Don Pedro Nendez Bigo an, die Königin Christine sich wieder verheiratbet habe, und der
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Ninister:Präsident erwiederte darauf: „Die Regierung kann nur gen, daß, da sie weder ein dsfentliches, noch Privat - Dokument ériBt, welches das Gegentheil von dem darthâtèé, daß jene Dame die Wittwe des Königs Ferdinand?s VIE. fey, sie solche so lange is Wittwe betrachten muß, bis genügende Beweise des Gegen theils beigebracht werden,“
Die Negierung hat eiligst cin nseln geschickt, um die dortigen waren und durch ihre drohende ¡u beruhigen.
Heufe haben die Minister abermals im Kongresse bei der Diskussion der Budgets cine Beihe von Niederlagen erlitten. Auch spricht man davon, daß ein Ministerwechsel im Werke sey. Dem Finanz-Minister iff es noch immer nicht möglich gewesen, von den hiesigen Kapitalisten einen Borschuß zu erlangen,
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es Geld nach den Balearischen ruppen, die sehr vernachlässigt
altung Beforgnijje einfloßten,
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Surltei.
_ Kousftautinuopel, 7. Juli, (A. Z.) Der alte Pascha hat Rimessen- im Betrage von & Millionen Piasker hierhergesandt, welche folgende Bestimmung haben: 5 Millionen auf Abschlag des Tributs, anderthalb Millionen als Geschenk für den Sultan, , Million für die Sultanin- Mutter, Million für die Beam- ten des Schlösses und ; Million für die Beamten der Pforte. ammtliche Ankömmlinge von Aegypten (zusammen 60 Perfonen) nd in Quarantaine gestellt und haben unter Zelten eine Art von Lage! am Eingange des Asiatischen Thales von Hunkiar- Skelessi (Dujukdere gegenüber) bezogen. Der Sultan sieht die Anher- sendung Said Bey's mit sehr gnädigem Auge und Niemand zwei- felt, daß in der Sache des Tributs sich Se, Hoheit sehr nachgie- big gegen Aegypten erweisen werde, Diesen Gegenstand berührt Mehmed Ali in seinem Schreiben an Rauf Pascha nur in sehr unbestimmten Ausdrücken, doch glaubt man allgemein daß es ihm geiingen werde, den auf 40 Millionen festgeseßten Tribut bis uf 20 oder 25 Millionen ertnäßigt zu sehen. x :
Von den Bewohnern des Libanons is in den lesten Tagen
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cine Vorstellung in ruhiger, aber kräftiger E prache an die Pforte gelangt, worin sie um Ermäßigung der Cteuern, Zölle und des vor kurzem verfaßten Tarifs bittén, Das Ministerium wird mit nâchstem die Sache in Erwagung ziehen und die Erleichterungen, die in dieser Hinsicht bereits dekrefirt, aber im Libanon noch nicht befannt waren, ohne Zweifel noch bedeutend vermehren. Die wichtigste Veränderung in der Stellung der Mächte gegen die Pforte ist der zusehends von Tag zu Tag steigende Einfluß Frankreichs. Mie hat der Graf Pontois sich einer sol: chen Zuvorkommenheit von Selten der Pforte, eines so guten Einvernehmens mit Lord Ponsonby und den Repräsentanten der anderen Máchte zu erfreuen gehabt, als es eben jeßt der Fall ist,
Gewiß werden die“ fünf Mächte, vereinigt zum Wohl der ‘Levan-
tinisczen Christen, jedes billige Ansinnen an den Sultan vertwirkli- chen, vielleicht einen blühenden Zustand dieser Lander nach und ¡ach zur Entwickelung bringen und mit aller Anstrengung die Erreichung dieses rúhmlichen Zieles ansireben, da die innigste Ueberzeugung der genannten Mächte dahingeht, daß die lebens- frâftigen Elemente unter den L sgmanlis bei weitem die Möglich: feiten einer bevorstehenden Auslosung ihres die Ruhe Europas bedingenden Reichs úübertwiegen. “evt Pontois spricht’ dies laut und unverholen aus, ohne sich durch das neuerhobene Ge: schrei der Feinde der Osmanen im geringsten beirren zu lassen. In einem besonderén Schreiben erfundigt sich Boghos Bey bei der Pforte, welche Bewandtniß es mit dem von Capi- tain Napier, der am 21sten v. M. auf dem Kriegs- 1pfbvoote „Medea“ im Hafen von Alexandrien eingelaufen sey, gestellten Begehren habe, daß alle Syrer, die in die Aegyptischen Truppen eingereiht worden feyen, in ihr Vaterland zurückgeszhickt werden sollen, Der Wessir (Mehmed) wünsche dazu einen direkten Auf trag von der Pforte und zugleich die Bestimmung, ob die, welch freiwillig in die Aegyptische Armee getreten seyen und in Aegyp- tischen Diensten zu bleiben den Wunsch gußern sollten, auch entlassen und heimzuschicken wgren, Dies wüärde die Ae yp tische Armee, die obnehin nur zum Dienste des Padischahs erhalten werde, bedeutend \chwächen, weshalb eine billige Berücksichtigung der Umstände in einem schr demüthigen Tone angesprochen tvird. Die leßten Nachrichten aus Syrien lauten günstig, das Land war beruhiat und man sah einer besseren Zukunft mit Vertrauen entgegen, Die Béfestigung von Acre wird mit größer Anstren- gung und bedeutendem Aufwande fortgeseßt. Lord Ponsonby be- treibt die Sache der Herstellung der Festungen an den Syrischen Küsten mit großer Energie, Die Engländer möchten Syr (Ty- rus), Saïda (Sidon), Beyrut (Beritus), ganz besonders aber Jaffa in guten Vertheidigungestand geseßt wiffen. Aus Kandien sind neue Nachrichten eingegangen, Die Jn- surgenten daselbst halten nirgends Stich und die ganze Sache cheint mit nächstem zu Ende gehen zu müssen. Besorgnisse tau- chen daher bei der Pforte auf, daß Tahir Pascha oder die Túr fischen Milizen nach Ueberwältigunz der Kreter sich Grausamkeci- ten überlassen und das Türkische Gouvernement neuerdings kom- promittiren mdchten, daher erging heute ein erneuerter Befehl an den Kapudan Pascha, gegen die Besiegten mit Milde zu verfah- ren, Ausschweifungen der Arnauten durch geeignete Anordnungen vorzubeugen und jedem möglichen Unwesen fräftig zu steuern. Zum Vortheil der Juden im heiligen Lande ward in diejer A&oche ein eigener Ferman an Tayar Pascha erlassen, worin die ser aufgefordert wird, sie mit gleicher Unparteilichkeit oie andere Religions-Genossen zu behandeln, Sie M forte ernst ift, den Zustand der Rajahs zu verbessern, und daß die Christen des Orients in einer nicht fernen Zukunft zum G nusíse von Rechten gelangen müssen, die von denen der Mosëlims nicht wesentlich sich unterscheiden dürften.
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9, Mâtz, Nach dèn neuesten Nachrichten von der e Sumatra’s scheinen die Eingebornen dori Feinesiveges ict ihren neuen Europaischen Herren zufrieden zu seyn; denn es vergeht selten eine Woche, in welcher die Yieder- landisch-“ndischen Krieger nicht Gefechte mit den Atschinesen und Arabern dort zu bestehen hätten. Ersk in der Yacht vom 2. zum 3, Januar d. F. wurde eine meist aus Afrikanischen Yegern be ehende Thorwa in Toapus vön einem étwaà 59 M ; fen mit Schwertern und Lanzen bewaffneten Corps A ind Arabern überfallen und mit Ausnahme des
eines Europaischen Lieutenants, der die Flucht
niedergemeßelf, Jndeß is es aber sehr wahrscheinlich,
worbenen Holländischen Besißungen auf N.
Lanzen
ivártig so haufig vorkommenden Feindseligke gebornen und den Niederländisch: Jndischen T n, von fanatischen Arabischen Prieffern und dem Radja von Del ein ouverainen Malayischen Fürslen auf der Ostküste Su angezettelt worden. Denn die Ersteren glauben, daß Herrschaft des Bataviaschen Gouvernements der Jëla uf Nord-Sumatra bedroht \ey und der Lebt d ; ibrem eigenen Gebiete zu beschäftigen, hindert werden, ihre Herrschaft noch zudehnen. Höchst wahrscheinlich wird fabren des Nábsa's von Dit nur un Herrschaft auf Sumatra und namentli ì Es follen aber auch die Englander an dec Unzufrieden-
werden. heit der Atschinesen ŒWchuid seyn;
ere gedenkt die Hollander dermaßen in dadurch v
Sumatra aus
ber durch ein solches Ver-
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wärtig Uber den größten Theil Yè gens wird aber von Seiten unseres Gouvernements allhier dle grdsßite Verschwiegenheit über alle Vorfälle in den neuerworbenen ändern beobachtet, und alle Nachrichten, die wir hier von dorther erhalten, sind gewöhnlich §8—10 Wochen alt, weiches für eine Entfernung von 220 — 250 geogr. Meilen doch immer noch ein longer Zeitraum ift,
Hie Gold- und Silbergeldnoth wird auf Java und Suma- tra von Tag zu Tag größer, so daß man in verschiedenen Ge- genden dieser Jnseln 1 Fl, 80 Cent. Kupfer für den ESilber- Gulden und 6 Fl. in Süber für 5 Fl. in Gold geben muß. LWWe- gen des gegenwärtig hier so großen Mangels an Gold- und S ilbergeld haben cinige hiesige Großhändler fallirt und noch meh: rere sind ihrem Sturze nahe, da ste wohl s{werlich den einge: gangenen Verpflichtungen werden nachkommen können, Es haben dieselben nämlich vor einigen Monaten in den Auctionen der Gouvernements-Monopeol-Produkte bedeutende Einkäufe gemacht, wobei jedem Käuser, — welcher alödann zwei zahlungöfähige Bür- gen zu stellen hat — sets ein drei- bis sechsmonatlicher Kredit bewilligte wird, Nach dieser Kredit-Frist ist aber baare Zahlung in Silbergeld zu leisten, und in Ermangelung sofortiger Zahlung muß das Kapital alsdann täglich mit 1 pCt. verzinst werden, Daß unter folchèn Urnständen so Mancher den früher eingegan- genèn Verpflichtungen nicht wird nachkommen können, is um so erflärlither, wenn man érwägt, daß in den Kassen unsers Gou- verneménts noch immer, so viel nur immer möglich, das Silkber:
d-Zumatra?s erstreckt. Uedri
sehen daher, daß es der
und Goldgeld inne behalten und nicht nur den Beamten und dem Militaire der Sold, fondern auch den Erbauer des Kaffees und des Zukerrohrs, der Gewürze und des Pfeffers etc. der für diese Gouvernements-Monopol-Produkt auszesebte Kaufschilling nur in Kupfergeld ausgezahlt wird. Durch das viele gegenwar- tig auf Java zirkulirende Kupfergeld sind aber auf dieser Insel aUtäglih wenigstens 1000 Kulies (Handarbeiter), mehr als frü- her, mit dem Tragen und Zählen dieses Geldes beschäftigt, und unserem Gouvernement entstehen nicht unbedeutende Spesen, um die großen Massen Kupferdeute von den Seestädten -nach den Residien (Kreis- und Rent-Aemtern) im ZJnnern #transporkiren zu lassen. l Noch immer machen sih die Tiger, im Jnnern, und die Kaimans (Alligators) án den Kústen Javas den Menschen furht- bar; dèéun im vorigen Monate sind von den Tiegern allein’in den Preanger Regentschaften 3 Menschen, § Pferde und 13 Kár- bauen (Javasche Büfsfel) von diesen Bestien zerrissen worden. Zur Vertilgung der Kaimans sind die Bewohner der Seeplâße j des Gouvernements aufgefordert und denselben ein be- währtes Vertilgungs-Mittel dieser Thiere vor kurzem bekannt ge- macht worden, Finem seit einigen Tagen hier verbreiteten Gerüchte zufolge, en sich die Eingeborenen im Padangschen Hochlande (auf der
p t Sumatra?s) gegen das hiesige Gouvernement empört
mehrere Beamte und Soldaten dort ermordet.
A
Die in der Geseß-Sammlung eént binets-Ordre, Verähdèrungen in ‘der Lotte:
ivaltung fen! utet folgendermaßen : Da dîe Lage des E s-Haushaltes mit Rücksicht auf die att Steuer-Erleichterungen die Abschaffung der Lok so will Fch, um den Wünschen mêehrerer Nrovitizial-Landtage zu entsprechen, zur möglichsten Beschränkung dées dotieriespiels auf Personen der wohlhabenden Klassen und zur Abstel- fung der bei dem bisherigen Betricbe bemerkbar gewordeñen Uébel- tände auf Jhren im Staats - Mtinistertuni berathenen Antrag vom
Bien d. M. hierdurch Folgendes bestimmen :
1) der L, 10, des Edtfts vom 28. Mai 1810, wonach den Lotterie- Einitchmern cin Klagerecht auf gestndete Einsaßzgelder einge- räumt is, soll vom L. Januar 1842 ab nicht mehr in Anwei- dung fommen, vielmehr in Ansehung aller von diesem Zeitpuikt ab gestundeten Einsabgelder die Vorschrift des §. 558, Th. 1
Tit. X1. des Allgemeinen Landrechts wieder in Kraft treten, nach welcher den Lotlerie-Einnehmern und Unter-Einnehmernu, sofern sle auf den Einsaß Kredit gegeben haben, deshalb keite gerichtliche Klage, sondern nux die Compensation gegen den auf ein solches Loos fallenden Gewinn zusteht. Diese Vorschrift soli auch in allen Landestheilen, in welchen das Allgemeine Land- recht nicht eingeführt ist, von demsclben Zeitpunkte ab zur Ah wendung kommen.
2) Die sämunitlichen Stellen der Lotterie-Unter-Einnehmerx sollen nach und nach eingehen , und es soil daher, wenn dergleichen Stellen durcz den Tod der ichigen Fnhaber oder soit zur Er« lediguitg fommen, die Annahme anderer Unter-Einnehmer von Seiten der Lotterie-Direction nicht ferner genehmigt werden. Auch die Stellen der Lotterie-Einnehmer sollen vermindert, und insbesondere dergleichen Stellen in kleineren Städtcn odêx auf dem platten Lande nicht wieder beseßt werden. Wo aver für jeßt die Wiederbeseßung erledigter Elnnehmecestellen erforder lich if, da soll dieselbe nux auf Kündigung erfolgen.
Auf die Beobachtung der schon beßehenden Vorschrift, wonaciz
cs den Lotterie-Einnehmern und Unter-Einnehmern untersazt
i ' oder schriftlich zum Lotteriespiel gufzufgr®ern,
j vorangegangetie Bestellung Loose persönlich Aanzuvie
ten oder in Briefen zu übersenden , oder durch einen Dritten
anbieten oder zusenden zu lassen, is auch ferner streng zu hal ten, und insbesondêre dahin zu sehen, daß nicht die Lotterie -
Einnehmer statt der eingehenden Unter=- Eittitehmer andere
Privat-Kommisstonaîre annehmen. Lotterice-Einntehmer Und
Unter-Einitehmer, welche diesen Vorschriften zuwider haudeln,
mussen sofort entlassen werden. jeder Lotterte spielenden Loose soll vermindert, edes Loos htttgegen erhdht und cin hiernach zu it z1 Meiner Genehmigung eingereiht werden. ete Ängoednungén durch dice Gejeßb-Sammlüng
niachen Lit láäleit ah Tant Wein Savon D SCER A machen zu aje, guch sonst wegen deren Ausführung das
Derwett beab
too nel 212 l «Ét ( erte noch itcht geilatlet-
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Ltd De n von Aloecnsleben
orientalische Frage. tion d'ONEet Et e Ma ne Q Angevilleé, an cien offi- lAmm, Paris. May Auslande irrthümlicher ¿Geise die publizisi H E» C A HRG - g L E as hatigfelt der Franzose bloß nach ihren Jour- nalen nd schlâgt daher oën Einfluß dieser viel hdher G E That il, Wean glaubt, die Regierung und die Gannon 1 K mnschlaao l n d amme! lagen, welche sie ihnen anrathen,
wundert fich dau, daß diès, ungeachtet allen Tadels und L Ch T y / Ie _J0Ur:
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ler Angriffe derseiben doch nicht immer geschieht. “
sind nach und nach so monopolistisch geworden, daß sie nicht etninal mehr ganzen Parteien, sondern vielmehr einzelnen Män- nern angehoren, und der wichtigste Theil der Publizistik ist in den Broschüren niedergelegt, Aber diese Broschüren - Literatur bleibt größtentheils dem Auslande unbekannt, weil sie nicht immer in den Buchhandel komnit, sondern auf Kosten der Verfasser gedruckt wird, welche sie dann an die Mitglieder beider Kammern und an die Journal-Redactionen vertheilen, welche leßtere sie nicht ein mal besprechen, wenn sie nicht in ihr Parctei- Interesse passen. Vie Anzahl der Broschüren, welche namentlich an die Kammern vertheilt werden, ist so bedeutend, daß am Ende der Session ein Deputirter ganze Kisten voll folcher Schriften mit in sein Depar- tement nehmen kann. __ Die diesjährige Session war hauptsächlich von der orientali- schen Frage dominirt, und wir wenden uns daher am füglichsten vor Allen denjenigen publizistischen Schriften zu, welche diesem Gegenskände gewidmet sind. Die vorliegende Schrift des Grafen d'Angeéville is in sofern die wichtigste, als fie aufrichtig erklärt, wie sowohl die Kammer als auch früher die Regierung zu den Mißgriffen getrieben wurden, die man von Seiten Frankreichs in dieser Angelegenheit begangen hat, und wie endlich Kanimer und Regierung zu besserer Einsicht gelangten, Die Broschüre biëtet uns dreifacher Hinsicht Belehrung und “Aufschluß. Erstens läßt fie uns in das innere Wesen der Kammer blicken, in die Art und i wie fich dort die Anfichten Über die Fragen der auswg Ia “À litif bilden; zweitens resumirt sie die diplomatischen be de sich orientálischen Frage seit der Schlacht von Nesib ae i iebt dabei auf die der Kammer vorgelegten Dokumente z Arie(ens P