1841 / 212 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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einer Jutervention drängen. Springt dieses widerstreitende Benehmen nicht in die Augen? Í S 2

Die Vorgänge vom Juli 1840 haben mtch vielleicht zu miß- trauisch gemacht, aber ich fann mich des Gedankens nicht erwehren , daß Lord Palmerston 1836 Frankreich in etne Falle zu locken suchte. und daß er uns an den Pyrenäen einen schlimmen Handel aufbÜrden wollte, um im Orient selbst fretes Spiel zu haben.

Das Jahr 1836 war dasjenige, wo der Vice-König von Aegyy ten und der Sultan auf das thâtigste daran arbeiteten, eine direkte Ausgleichung herbeizuführen. Man ertnnert sich der mysteriösen Gesandtschaft in der Person der Wittwe Fsmaels, welche der Vice König nah Konstantinopel geschickt hatte, und daß, in Folge dieser Frauen-Gesandtschaft, Sarim, des Sultans Vice-Kanzler für die aus wärtigen Angelegenheiten, nach Alexandrien kam. Jch erinnere fer ner daran, daß zu dieser Epoche die Franzdsische Politik die Jdeen einer unmittelbaren Ausgleichung untersiüßte und daß Lord Pon- sonby den jähzornigen Mahmud zum Kriege drängte. Vergleicht man das Datum dec Aktenstücke, die hierüber noch vorhanden sind, mit dem Datum derer, wodurch uns Lord Palmerston zu ciner Fnter vention in Spanien treiben wollte, so findet man, daß beide vom März 1836 sind. Dies Zusammentreffen is ganz sonderbar, und wenn man es in Verbindung bringt mit den zwei entgegengeschten Meinungen , welche das Englische Kabinet 1835 und 1836 gusge- svrochen hat, so fann man gar nicht daran zweifeln , daß dieses Kabinet bei seinen politischen Projekten im Hinterhalt ctwas im Schilde führte.

Als Frankreich von England dexr Vorschlag einer Fntervention gemacht wurde, siand das Ministerium vom 22. Februar an der Spiße dexr Geschäfte. Das ganze Kabinet, mit Ausnahme des Herren Thiers und eines anderen Ministers, erklärte sich gegen die Intervention, und den 18. März 1836 fertigte man eine sehr lange und aut motivirte Depesche nach London ab und seßte in dersclben die Gründe auseinander, weshalb Frankreich nicht in Spanien inter veniren wolle. Fch gebe hier cinen Auszug aus dieser Depesche:

¡1 Fch kann Sie versichern, daß ein großer Theil derjenigen, welche ohnlängst noch die Fdee einer Fntervention unteriühten, weil sie dieselbe für ausführbar hielten und größere Vortheile als Nachtheile darin sahen, ihre Ansicht ganz und gar geändert haben. Went! die Frage vor die Kammern gebracht worden war, wenn wir von ibe verlangen würden, daß sie uns die Mittel anweisc, um der nigin Fsadella Truppen zu Hülfe zu schicken, so würde man viel leicht nicht dreißig Deputirte sich erheben schen, um sie uns zu bewilligen, und dieses Gefühl der Abneigung gegen die Sache wird nicht nur nicht allmälig schwächer, sondern es nimmt vielmchr mit jedem Tage zu, als eine natürliche Folge des Abscheucs, den die Spanien befleckenden Blutscenen cinfldßen. Der fürchterliche Mord von Tortosa hat besonders einen schwer zu beschreibenden Eindruck hervorgebracht, und man schreckt vor dem Gedanken zuvrúcdt, sich auch nux auf die indirekfteste Weise mit solchen Greuel-Scenen in Gemeinschaft zu bringen. Fch habe Jhnen, Herr Graf, Allcs gesagt, was wir in Bezug auf die Eröffnungen, welche Jhnen Lord Palmerston gemacht hat, denken, Dies noch einmal zusammengc- faßt, so erheben wir keine Einwürfe gegen die neue Stellung, welche das Englische Kabinet, nach seiner Aeußerung, in S panien einzu nehmen gesonnen is, cine Stellung, die sich guf cine mehr oder minder formelle. Weise an die Stipulationen von 1834 (Vertrag der Quadrupel-Allignz) anschließt, aber wir können keinesweges die ganz anders thätige Rolle, die man uns vorschlägt , Übernehmen, weil ïe uns in eine Lage bringen würde, die ganz verschieden wäre von der, welche dieselben Stipulationen von 1834 herheiführten, weil ihr nothwendig eine neue Uebereinkunft zwischen den dabei interessixten Theilen vorangehen müßte, weil die Spanische Regie rung in diesem Augenbli unsere Funtervention nicht verlangt, weil endlich, selbs wenn sie dieselbe verlangte, wir es nicht für ange messen halten können, die unberechenbaren Lasten und die unermeß liche Verantwortlichkeit, die dargus erwachsen dürften, auf uns zu nehmen,

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Man sicht also, auf welche Weise und in welchen Ausdrücken das Kabinet vom 22. Februar die Fntervention in Spanicn, die unter dem Namen der Translimitation bckannt is, zu- riidwies, Herr Thiers dachte zu jener Zeit nicht daran, ans der JFnteroention cine Kabinets - Frage zu machen. Kurz darauf ward er anderer Meinung und dies veranlaßt mich, einige Erläuterungen zu geben. O

Während der sechsmonatlichen Dauer des Ministeriums vom 22, Februar gab es zwei ganz charakteristische Vhasen. Ju der ersten Phase war Herr Thiers für die Kontinental-Allianzen und besonders für die Allianz mit Oesterreich. Damals war Herr Thiers ganz ODesterretchisch,- in Wort und That. Damals unterzeichnete er auch gerade die De vesche vom 18. Mânz, gegen die Futervenltion in Spanien. Bald aber nahmen die Dinge eine andere Wendung. Am 3. Mat waren die Herzdge von Orleans und Nemours nach Deutschland abgereist, und während dieser Reise zerschlug si für einen dieser Prinzen eine delikate und persdnliche NRegotiation. Sie war von Herrn Thiers mit so vielem Leichtsinn geleitet worden, daß ich gar nicht wage- an die Details zu erinnern; denn sie würden kaum glaublich scheinen, Seit diesem Augenbli nahm die Politik des Französischen Kabinets eine andere Gestalt an. Die Fdee, in Spanien zu interveniren, trat nan hervor. Daß man aber nach der so gut motivirten Depesche, die Herr Thiers den 18. März geschrieben, nun interventire, ging chweclih an. Er fand ein neues Wort und ein neues Mittel, die *ntervention zu verstecken; das neue Wort war die Cooperation îm Großen, und das Mittel ein Franzdsisches Corps mit der Spa nischen Kokarde. E S :

Herr Thiers legte sogleih Hand ans Werk, Er fing seine Schbdpfung mit der sogenannten Legion De D Unm Diese Legion zu bilden, nahm man die Leute aus allen unseren (Harniso nen im mittäglichen Frankreich, selbsi auf die Gefahr, unsere eigenen Regimenter zu zerstören, Herr Thiers sprach von dieser Legton bald wie von einer einfachen Truppenaushepung, die für die Fremden Legion zu veranstalten, bald wie von eiter neucn Legion von bloß vier bis fünf Tausend Mann, dann sprach er von ¡chit bis zwölf Tausend Mann, endlich von einem Armee-Corps von fünfundzwanzig Tausend Mann, das aus Franzosen, Engländern, Spanteen und Púv tugiesen gebildet seyn sollie, mit Artillerie und Kavallerie, und über dieses Corys sollte entweder der General Bugeaud oder dec Marschall Clauzel das Kommando úbernchmen. Das wars, was Herr Thters de S 09Peration im Großen nanntê.

Während Herr Thiers sein Armee- Corps zu organisiren begann, trat in Spanien ein Vorfall von hdchster Wichligkeit ein. (Vomöss, einer der Generale des Prätendenten , hatle die Linien der Truppen der Königin überschritten, und zog fast ohne Widerstand durch ganz Spanien. Karlistische Corps näherten sich Madrid, und man fing an für die Sicherheit der Hauptstadt zu fürchten. Jn diesem kritischen Moment brach eine militairische Fnsurrektion aus. Die Fnsurgenten marschirten auf St. Jldefonso, den Aufenthaltsort der Königin. Fn dev Nacht vom 12. zum 13. August 1836. willigte die R ini dats

d villigie diese unglückliche von diesen Wüithenden schmachvoll behandelte Fürstin in die Aufhebung des Statut Royal und versprach, daß die Constitution von 1812 proklamirt werden würde. Dieser Aufstand, bekannt unter dem Namen der Revolte von der Granija/ war einer der traurigsten in der ganzen Syani schen Revolution. Auf diese Revolte folgten in mehreren Provinzen die fürchterlichsten Scenen der Anarchie. Diesen Scenen gegenüber wollte Herr Thiers scine Jdeen der Cooperation im Großen nicht fahren lassen, er wolle fortfahren seine Legion de Pau zu vrganisi- ren. Dies war jedoch so viel, als sagte man zu der neuen Macht in Spanien, die sich an die Constitution von 1812 anschließen wollte; „; „ir tadeln euch nicht nur nicht, sondern wir sind immer bereit, ench aufrecht zu erhalten.//‘/ Kurz, dies war so viel, als die Anhân- ger der Königin um das Statut - Royal schwächen. Die Verschie- denheit in den Ansichten, welche in Folge der Organisirung dieser Le- gion zwischen dem Könige und Herrn Thiers hervortrat führten die

sung des Kabinets vom 22, Februar herbei, und am 25. August

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reichte dieses Ministerium seine Entlassung ein. Herr Molé trat be- kanntlich, am 6. September 1836, an seine Stelle in den auswärti- gen Angelegenheiten, und die Politik, welche Herr Thiers in der Spa-

Eisenbahn - Actien. St. do. linkes —. Dresden 99% Ber,

Germain —, Müncheu - Augsburg —. Kölu - Aachen 99%; Be.

Strassburg - Basel 250 Be,

nischen Frage geltend machen wollte, wurde 1837 von der Kammer

förmlich verdammt.

__Dies is die Reihe von Thatsachen, welche die Auflösung des Ka binets vom 22. Februar herbeiführten. Jch frage nun, ob England, in Folge aller dieser Thatsachen, die geringste Ursache hat, Frankreich einen Vorwurf zu machen. Jch frage besonders, ob cin Französischer Minister auf der Tribüne mehreremale, wie Herr Thiecs seit 1837 und seitdem öfter gethan hat, wiederholen durfte, „daß Frankreich, England und Spanien gegenüber, hinter seinen Verpflichtungen zu

rückgeblieben sey; daß wir, anstatt uns an die Quadrupel-Allianz zu halten, England erklärt hätten, daß man in einer schwierigen Lage nicht auf uns rechnen dürfte, und daß es also nur selbst auf seine ci- genen Fnfteressen zu denken hätte; daß diese Macht sich Über die Schlaffheit, die wie in unserer Allianz gezeigt, auf das lebhafteste zu beklagen gehabt, und daß, wenn sie uns später in der Belgischen Frage verlassen, sie es deshalb gethan, weil wir sie zuerst in der Spg- nischen Frage verlassen hätten.//// Alle diese Phrasen sind buchstäb

lich aus den Reden des Herrn Thiers entnommen. Die Anglomanie bis auf den Punkt getrieben, daß man immer nur seinem Lande Un

recht giebt, is eine wahre Krankheit; und man kann sagen, daß, bet Gelegenheit der Dardanellen, dieser Minister einen neuen Paroxismus derselben Krankheit hatte. Die Verbreitung aller dieser Frrthümer machte am Ende die Politik Lord Palmerstons in England ganz und gar national. Denn wie hätten die Engländer wohl an unserer Al: lianz festhalten sollen, wenn man ihnen selbst durch Auszúge aus un- serem „Moniteur /‘/ beweisen konnte, daß Herr Thiers, der feühere Präsident des Minister-Rathes, mehreremale gesagt, /, „daß Frankreich, in der Spanischen Frage wie in der der Dardanellen, England im Stiche gelassen hälte.////

Fch glaube, hier eine Sache bezeichnen zu müssen, welche unserer auswärtigen Politik nur Schwierigkeiten bereitet, und die uns in den Augen der Völker Europas einen Anschein von Falschheit und Schwäche giebt. Die Journale wollen zu threm Gebrauche durchaus eine auswärtige Politik schaffen. Sie beuten eine Phrase einer Kammer- Adresse,-cinc aufder Tribüne gesprochene Rede oderirgend cin Erecignißder maßen aus, daß fie sich eine etgene, kecke und abenteuerliche Politik, außer der Politikder Regierung, schaffen. Dteseleßlere, gezwungen, die Schwic- rigkeiten mit in Betracht zu zichen , ist verpflichtet, eine größere Schonung zu beobachten, und so geschieht es, daß das Publikum oft in der redlichsten Absicht getäuscht wird. Wenn man mehrere Fahre hintereinander von fas allen Organen der Presse sagen hörte, die Verträge verlangen, daß wir in Spanien in‘erveniren, \o glaubt man es am Ende, wie man an Mechmcd Ali's Leutseligfeit, an dic Stärke seiner Armee und seiner Flotte, #nd an die schone Civilisa- tion, die er in Aegypten gegründet, geglaubt hat.

Was die Verpflichtungen betrifft, welche die Presse im Namen Frankreichs zu übernehmen beliebt, so meint sie hinterher natürlich, daß Frankreich sie erfüllen müsse. Die Verträge dagegen läugnet ste bis zum Moment , wo fte vorgebracht werden müssen , ganz und gar; hat man sie aber ers bekannt gemacht , so behauptet sie, daß man ihren Geist verfälscht habe, oder daß noch andere Aftenstücke, noch andere Verträge vorhanden seyen, durch die sie entkräftet wür den , oder endlich seßt sie den offiziellen Aktenstücken Verbal - Missio- nen entgegen. So haben wir das Aussehen, als ob wix keinem Men \chen Wort halten, obgleich wir fast immer mehr thun, als die Ver trâge verlangen. Die Spanische Angelegenheit is gewiß der beste Beweis von dem, was îch da sage. Alle Welt is jeßt darüber einig, daß die Cooperatiot / die wir 1835 organisict hatten , außerhalb des Bereichs der Verträge lag. Spanien selb} erkennt es an, und troß dem hat man das Talent, cine Menge Leute zu überreden, wir hätten die- fen Vertrag nicht gehaltén !‘/ i

U Beraer Ie hierauf nach, wie Herr Thiers nach dem Austritt aus dem Ministerium vermittelst der Presse diesen Jrr- thum verbreitete und schließt das Kapitel folgendermaßen: „Aus alledem, was ih in diesem Kapitel gesagt, folgt nun: 1) daß scit 1835 oder 1836 England mit uns so verfahren is, daß unsere Allianz mit dieser Macht nicht mehr auf dem Fuße etner wahrhaften Gleichheit bastrt war; 2) daß das Londoner Kabinet in Bezug auf die Spanische Frage setne Politik gewechselt hat ; daß es 1836 gut fand, was es 1835 getadelt hatte ; und daß man cnd- lich schon damals vorhersehen fonnte, diese Macht würde unsere Allianz nur so lange gut finden, als unsere Diplomatie der ihrigen untergeordnet bliebe; 3) daß Herr Thiers, während er dex Ver- waltung vom 22, Februar (1836) vorstand, eine zwiefache Politik hatte, die in zwei Thatsachen hervortrat, nämlich in dev, in der Absicht Oesterreich zu gefallen, unternommenen Angelegenheit der Refugiés in der Schweiz und in der Organisation der sogenannten Legion de Pau, cine Unternehmung, welcher cin von der vorhergehenden ganz verschiedener Gedanke zu Grunde lag. Wenn man bedenkt, daß dieser Staatsmann uns auch 1840 das Beisyiel einer zweifachen einander entgegengeseßten Politik gab, die Politik sciner offiziellen Noten und die setner Fournale, die thn gufrecht hielten, \o fann man fich nicht erwehren, daraus den Schluß zu ziehen, daß Frank reich an der Englischen Allianz, so wie sie Lord Palmerston verstan- den und gebt, eben so wenig verloren hat, als an dein Rücktritt des Herrn Thiers von der Leitung unserer auswärtigen Angelegen eiten,“ E S

2 fürchten, daß uns die Reichhaltigkeit dieses Buches, das sich zum größten Theile auf die der Kammer vorgelegten Doku- mente üßt, bei weitem schon den uns für dergleichen Auszúge zugemessenen Raum hat überschreiten lassen. Wir fügen daher nur noch hinzu, daß es eine zwar gedrängte, aber sehr umfassende Darstellung Aegyptens, seiner neuesten Geschichte, seiner Statistik und Verwaltung giebt, wobei die genaueste Analyse der Sißun- gen, die uber diese Frage in dem Französischen wie in dem Engli- schen Parlament gehalten wurden, gegeben wird. Es giebt ferner eine ausfúhrliche Darlegung der vom Herrn Thiers geleiteten Presse, der zufolge diese seit dem Juli-Vertrage bis zum Zusam- mentritt der Kammern beständig versucht habe, das Land nach Außen in einen Krieg und im Innern in eine Revolution zu stürzen, Die Reden des Herrn Thiers werden einer strengen Kri- tif unterworfen, die Widersprüche, die in denselben vorkommen scharf hervorgehober und die Art, wie die angeführten Dokumente benußt und Thatsachen behandelt wurden, mit Umsicht gerügt Ueberhaupt fann man wohl behaupten, daß seit dem Bestehen des Repráâsentativ-Syskems in Frankreich dieses Werk durch seine geisiyeiche und gewissenhafte Behandlung des schwierigen Gegen- standes zu den vorzüglichsken Erzeugnissen der Französischen Pu- blizistif gehört. Die Gesinnung aber, welche sich durchweg darin fundgiebt, beweist von Neuem, daß sich in Frankreich bereits eine Partei gebildet hat, dle durch vortpesfliche Eigenschaften befähigt ist, den Regierungs - Prinzipien im ZJnnern wie nach Außen den Sieg úbep die revolutionairen Elemente des Landes, und zwar, mit Hülfe seiner Justkitutionen selbs, zu sichern, i

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Auswärtige Börsen. Niederl, wirkl. Scbuld 51Z, 5% do. 1017.

Zinsl. —, Preuss.

Amsterdam, 26. Juli. Kanz. Bill. 25. 5% Span. 1927, Passive. 5. Ausg. —. Präm. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 104%.

Frankfurt a. M., 28. Juli. Oesterr. 5°, Met. 1064 G. 45, 983 6. 25% 56 Be. 12 24 G. Bavk-Aet. 1904 Br. Partial- Obl. —. Loose zu 900 FL 1313. 131 L. Loose zu 100 Fl. —. Preuss. Präm. Sch. 78% G. do 4% Anl. 1015 G. Poln, Loose 715 G. 5% Span. Anl, 195. 193, 25 ÿ Holl, 90%. 505.

Ham burg, 29, Juli. Baok- Actien 1600 Br, Eugl. Russ. 108,

cour. 115. D% Span. Reute —.,

P aris, 26. Juli. 5% Rente fin 76. 50. 5% Neapl. fiu cour. 103. 15. e

0 Port. —.,

Wien, 26. Juli, 52% Met. 105.

: ; L E 1% —, Bauk - Actien 1539,

Aul. de 1831 130, de 1839 105.

Veriiaer Bör.

Versailles rechtes Ufer

Leipzig

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Den 31. Juli 1841. T Pee: Cour D , |ch| . Cour. ch Pr. Cour. l l Boe | Qa Brief. | Gel. St, Schuld - Seb, | 1 | 1047 10:33 Actien. Pr. Eugl. Obl. 30.| 4 102 101 L Brl. Pots. Eiseub.| 5 125: Í 9 E: A A Präm. Sch. der do. do. Prior. Àct. 417 1027 ---- Seebandlung. | 79 71 L Med Lpz. Eisenb. |— 110! Kurm, Secebuldv. |ch § —— 102 do. do. Prior. Act. | 4 7 10]? Berl. Stadt - Obl. | 4 1032 1035 F} Berl. Aub. Eiseub.|—| 104% E Elliuger do. | 37 100 d do. do. Prior Act. 4 1027 —- Dauz. do. in N 45 Düss. Elb. Eiseub.| 5 947 S Westp. Pfaudbr, 33 101 L do. do. Prior. Act. | 5 103% av Grosshb. Pos. do. /| 4 1057 Rbein. Eisenb., 5 97! 96! Ostpr. Pfandbr, 32 102! E E S T S : E a i Gold al marco ——— 211 S Pomm, do. [3 7 1037 1()2 X Friedrichsd? 1 Kur- u. Neum. do. | 3: 102 L —— E vi D 132 13 G E) LaS 102i Andre Goldmün- Schlesische do, ls 3 fien zen à J Th. init 8) 77 l Disconto e | S 4 g 5 Pr. Cour. P ecusei-Cours. Thlr. zu 30 Sgr. Brief, | Geld, Aa 5 eb A etdei Vg 250 FI. | Kurz 139! | E ei ADO E | 2E I E L 300 zk. Kurs O 1453 do. S O00 Mk. | 2 Me {83 149! London - 5 i L Ï Las | 3 It. G T1A e 25 Pariv e e E r G00 Fr. | 2 ME 75 : A a d - ¿ | c L Wien in 20 Xe... 150 Fl | 22. 102% 102! AUTEDUE E ae i i sd ier es TOO0: FL | 2 Mt. 101 è R S L 100 Tblr. | 2 nt. 991 : Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss 100 Thule. | 8 Tage 190. 99s Frankfurt a. M. WZ... 100 FI. 2 Me, Wi S LAD E i a eta E E E 1 SRb1.| 3 Woch. I 242 | ——

Dauer der Eisenbahnfahrten am 30. Juli 1841.

Abgang A b : A gang vou Zeitdauer in “S Zeitdauer Berlin. St. | M. Potsdam. St. | M Um §8 Uber Vormittags .. leh 43 Um 6; Uhr Morgens. —— 42 El Vormittags. 40 - 91 - VYVorwitta ; 42 - 2 - Nachmittags Gas 46 127 NrilaiuZz ais 41 3 - Nachmittags aus 41 - E Nachmittags s 1] 6 - AbODdS 6 D: 44 . 71 n Abeuds s Ee j 6 10» - Abende... f (004 - Sf AedE ice ldi 16 2 d ends GE 0 bse U Konigliche Schauspiele. Sonntag, 1. Aug. Jm Opernhause: Fröhlich, Musika-

lisches Quodlibet in 2 Abth. (Dlle. Grünbaum : Auf Begehren: Robert und Bertrand, y in 2 Abth., von Hoguet.

Montag, 2. Aug. Jm Schauspielhause : Lustspiel in 3 Abth., von Bauernfeld. Hierauf: Zum r male: Sie schreibt an sich selbst, Lustspiel in 1 Aft A i V dem Französischen, von C. von Holtei. T

Jn Potsdam: Lucrezia Borgia. von Donizetti. (Mad. Spakter- Gentiluomo, vom Königl. Hof: theater zu Hannover: Lucrezia, und Dlle, Penz, von demselben Theater: Orsini. Herr Krause, vom Königl. Hoftheater zu Mún- chen: Alfonso, als Gastrollen.) S L |

E Dienstag, 3. Aug. Kein Schauspiel, Büreau ist an diesem Tage geschlossen. . Mittwoch, 4. Aug, Jm Schauspielhause : Saluzzo. Schauspiel in 5 Abth., von E, Raupach

Anna.) Hierauf: Pantomimisches Ballet

Die Bekenntnisse.

Das Billet-Verkaufs-

Corona von

Königsstudtisches Theater.

Sonntag, 1. Aug. Der Dorfbarbier. Komisches S ingf af g, lug. Dorf l ) Z ingfpiel n 2 often, von Weidmann, Musik von Schenk. Hierauf: Schl: lerschwaänfe, oder: Die kleinen Wilddiebe. Baudeville- Posse in

1 Aft, nach dem Französischen, frei bearbeitet von L, Angely. Montag, 2, Aug. Jtaliänische Opern-Vorstellung. (Ahon- nement suspendu.) Norma. Opera in 2 Atti. Poesía del Sgr.

Romani, r (Mad

Musica del Maestro Cav. Vincenzo Bellini. | Pasta, erste Kammersängerin Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich: Norma, als leßte Gastrolle.) Preise der Pläße: Ein Plaß in der Orchester - Loge 41 Rthlr, 10 Sgr, Ein Plaß in den Logen und im Balkon des | ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. u, s, w, | Der Anfang der Jtaliänischen Opern- Vorstellungen i | «“ ) L D S 1 ift U j | halb 7 Uhr, Die Kasse wird um halb 6 Uhr L e Dienstag, 3, Aug. Kein Schauspiel,

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Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen,

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckeret, | |

Beilage

Oper in 3 Abth, Musik

Allem in c

Preußische Staats-Zcitung.

SInhalt. Amtl. Nachr.

Landtags-Angelegenheiten. Rhein-Provinz. Bergrecht. Weinsteuer. Sicherheits - Hafen für Rhein - und Mosel-Schiffe. Entschädigung der Bürgermeister für Polizei-Verwaltung.

Nußlaud und Polen. Warschau. Durchreise des Prinzen Emil von Hessen-Darmstadt. Vermischtes. Hagelschlag.

Fraukreich. Paris. Offizielle Erklärung in Bezug auf det! ver- zdgertett Abschluß der beabsichtigten Anleihe. Touloujer Zustände. Der Munizival-Rath von Paris und die Steuer Revision. Ge- neral Bugeaud über die Resultate des leßten Feldzuges. Prozeß Laffarge. Toulon. Nachrichten von der Flotte. Brief aus Paris. (Reschid Pascha, Dr. Barrachin und die „Nevue orteu- tale//; Beschluß des Munizipal- Rathes von Macon in Bezug auf die Steuer-Revision.) 5 E

Großbritanien und Jrland. London. Besuch der Königin beim Herzoge von Bedford. Hoffnungen und Trosk der ministe riellen Presse. Entgegnung der Tory - Presse. Tory-Differen

zen. Standard über den Dardanellen-LTraktat. Uebersegelung eines Preußischen Schiffs. Kriegs - Nachrichten aus Columbien und Peru. Vermischtes. Brief aus London. (Steigende

Brodpreise; Peel und die Finanzen; Amerikanische Fiskal - Bank;

Persdnuliches.) : : Belgien. Brüssel. Belgisches Eisen für Nord - Amerika. Schweden u. Norwegen. Stoct holm, Admiral Nordensjidld.

Crusenstolpe. Leopold von Buch. : j Deutsche Bundesstaaten. Augsburg. Frankreichs Handel mit

Deutschland. Karlsruhe. Eisenbahn von Mannheim nach Franffurt a. M. Das Städtchen Fürstenberg abgebrannt.

Rückkehr des Kurprinzen-Regenten.

Oesterreich, Wien. Die Bank und die Fallimente. Schreiben aus Wien. (Pos aus Konstantinopel. Reschid Pascha zum Botschafter in Paris ernannt. Erdffnung der Eisenbahn nach Stoc(kerau.) i /

talien. Rom. Der Scirocco am 18. Juli. Turin. Bevor- stehende Verlobung des Prinzen von Savoyen - Carignan.

Spanien. Warnungs-Schreiben Cabrera's gegen Karlistische Um- triebe. Unruhen in Barcelona. Die Anleihe von 60 Mil- lionen Realen. Vermischte, ;

Portugal. Anzeige von dem beabsichtigten Anerkennen der Könt» gin Seitens Rußlands. Resignation des Kammer-Prästdenten. Bee, ürkfei,. Smyrna. i

tr MN Alexandrien. Folgen der Gerüchte von der Thei lung der Türkei. S : i l

Niederländ. Judien. Schreiben aus Batavia. (Verbot des Getraidebaues; die fremden Schiffen im Niederländischen Fndien zugänglichen Häfen.) : : E

Ai}, Kunst. u. Lit. Dte Terra - Cotten des Kdnigl. Museums zu Berlin, von Theodor Panofka.

Kassel.

Nachrichten aus Kandien.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Die Universität wird zur dankbaren Erinnerung an ihren erhabenen Stifter, Se. Majestät den hochseligen König Friedrich Wilhelm Ul,, am 3. August, Mittags um 12 Uhr, in ihrem gro- ßen Hörsaale eine Gedächtnißfeier begehen, : N

Die Eingeladenen werden hierdurch ergebenst ersucht, die ih- nen zugestellten Karten am Eingange vorzuzeigen. Die Herren E tudirenden haben den Zutritt aus Vorzeigung ihrer Érken: nungsfarte, :

“Berlin, am 1. August 1841. S

Der Rektor der Universität Lichtenskein,

Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath

und Gefandte, Freiherr von Búlow, nach Frankfurt a, M. Der Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevollmäch: tigte Minister am Königlich Bayerischen Hofe, Graf von Don-

hoff, und_ ; 2, e E Der Schloß -Hauptmann in Königsberg, Graf von Doön-

hoff, nah Königsberg in Pr.

Abgereist:

Berlin,

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a den 2" August

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bung durchaus unvereinbar. Die nach diesem Antrage gestellte Frage wird mit überwiegender S timmenmehrheit bejaht. :

Das Referat des 8ten Ausschusses Uber den Antrag, daß dem Winzer von seiner jährlichen Weinkrescenz Fuder als Haustranf steuerfrei gelassen werden moge, verbreitet sich zunächst úber die segensreiche Einwirkung des Zoll - Vereins auf die Ent- wicklung der Deutschen Nationalität, wenngleich die materiellen Interessen einzelner Gewerbtreibenden nicht skets zu voller Zufrie- denheit berúsichtigt werden können, Leßteres scy namentlich bei den armen Weinproduzenten in den Mosel: und Rhein-Gegenden der Fall, über deren traurige Lage man sich nicht tauschen könne, indem sie rúcksichtlih ihres Lebensunterhaltes lediglich auf ein Produkt angewiesen seyen, welches mehr als ein anderes dem Ein- flusse der Witterung ausgeseßt und unter der erdrúckendsten Ar- beit einem Boden abgewonnen werden müsse, welcher zu irgend einer anderen Kultur- Art nicht geeignet sey. Von den Ständen wie von der Regierung sey oft Über die Mittel berathen worden, wie den Bewohnern jener Gegend eine Hülfe beschafft werden fónne, da die gänzliche Aufhebung der Most-Steuer wegen des Verhältnisses zu den übrigen Vereinsstaaten unzulässig sey. Mit Vergnügen spreche sih daher der Ausschuß für obigen Antrag aus, welcher den Winzern eine, wenn auch geringe, doch mit den Zell-Geseßen wohl vereinbare Erleichterung gewähre und bitte da- her um die Zustimmung der Versammlung. Es wird indessen be- merkt, daß ein Vortheil, den man dem Winzer gewähre, mit glei- chem Rechte auch wohl von Brauern und Branntweinbrennern würde in Anspruch genommen werden können. Auch möchte der Steuer - Nachlaß allenfalls den armen Winzern, nicht aber ver- móögenden Weinproduzenten bewilligt werden können. Dieser Ein- wand findet aber in dem Umstande seine Erledigung, daß das Brauen fúr den Hausbedarf jeßt schon keiner Steuer unterliege, die Gränze zwischen den ärmeren und vermögenderen Winzern schwer zu ziehen, die den Armen aber schon sehr erleichternde Ab- sebung der Steuer, selbs wenn sie auf alle Weinproduzenten aus- gedehnt würde, im Ganzen doch nur einen geringen Ausfall zur Folge habe. Eine úberwiegende Majorität trat dem Antrage des Ausschusses bei.

Ein unter den Resten des vorigen Landtags befindliches Ge- such der Gemeinde Vilip, den Ausbau der Kommunalwege in den Staats-Waldungen auf Staatskosten bezweckend, wird von dem l2ten Ausschuß wieder vorgebracht und auf die Bemerkung, daß solcher Ausbau in verschiedenen Gegenden wirklich geschehe, doch für jeden besonderen Fall der ministeriellen Genehmigung be- dúrfe, der geneigten Berücksichtigung Sr. Majestät des Königs empfohlen.

Rúeksichtlich eines ferneren Anträges, die Anlage eines Si- cherheits-Hafens für Rhein- und Moselschisfe betreffend, hat sich der 5te Ausschuß die Frage gestellt: ob diese Anlage am Mittel- Rheine wirklih nothwendig, und ob dieselbe in der Gegend von Koblenz wünschenswerth erscheine? Ueber die Nothwendigkeit scheint bei der notorischen Gefahr, in welche die Rhein- und Meoselschisfe zur Winterzeit gerathen, welche eines sicheren Schußes am Mittel - Rheine durchaus entbehren, kein Zweifel obzuwalten. Ueber den schicklichsken Ort der Anlage hat der Ausschuß sich je- doch nicht entscheiden können, und wird die Adresse, welche diese Angelegenheit nur der Allergnädigsten Entscheidung Sr. Majestät des Königs empfiehlt, einstimmig angenommen.

Derselbe Ausschuß berichtet úber den Antrag, daß den Bür- germeistern, welche die Vertretung des offentlichen Ministeriums bei den Polizei-Gerichten wahrzunehmen haben, eine Entschadi- gung bewilligt werden mógez derselbe ist aber der Meinung, daß, wenngleich das Gesuch selbs als billig anerkannt werden músse, es doch zu einem Antrage bei des Königs Majestät sich nicht eigne, weil derselbe Allerhöchsten Orts schon einmal vorgelegen, und zwar nicht geradezu abgewiesen, doch auf günstigere Zeit-Ber- hâltnijse verwiesen worden sey. Auch wird bemerkt, daß, wenn einmal solche Entschädigungen verlangt werden sollten, dann auch das Gesuch auf manche andere Dienstleistungen der Berwaltungs®- Beamten wúrde auszudehnen seyn, Diesem Gegenskande wird daher, dem Gutachten des Ausschusses gemäß, keine weitere Folge gegeben,

Landtags =- Angelegenheiten.

Rhein - Provinz.

Düsseldorf, 16. Juli. Nachdem heute die Berathungen über die Etats der Jrren- Heilanstalt in Siegburg fortgeseßt worden waren, wurde das Referat des bten Ausschusses Uber die 12te Allerhbóchste Proposition, das Bergrecht betreffend, vorgetragen, welches mit dem Antrage schließt, Se. Majestät zu bitten, Aller- hdchskdieselben wollen geruhen, einen neuen Bergrechts-Entwourf, basirt auf freie Verwaltung der Bergwerke, unter Ober-Aufsicht der Berg - Behörden und unter Berücksichtigung der von dem dazu durch die Provinzial - Stände beauftragten Aus- \chusse bei dem vorliegenden Entwurf als nüßlich erachteten Zusäße und Abänderungen, so wie mit Bestimmung der Bergwerks: Abgaben ausarbeiten, und der nächsten Stände- Versammlung möglichst lange vor ihrem Zusammentritt zur Be- gutachtung vorlegen zu lassen, Der Referent seßt dabei die Gründe, welche den Ausschuß zu diesem Antrage bewogen haben, noch náher auseinander und bemerkt, es habe demselben die Be- vormundung der Bergwerke durch die Königl. Behörde zu aus- gedehnt und stdrend einwirkend geschienen; auch sey zu wünschen, daß die Abgaben in dem Geseße genauer bestimmt würden, in- dem die Abgabe des Zehntens von der Brutto-Einnahme in vie- len Fällen zu hoch und zu drückend, auch je nah dem leichteren oder schwereren Betrieb und der größeren oder geringeren Ergie- bigfeit eines Werkes gar zu ungleich erschiene. Endlich sey auch der fur so viele Falle ausgesprochene Aus\ch{chluß der gewöhnlichen Gerichte, wenn es sich von Abtretung und Entschädigung wegen abzustehendem Grundbesiß handle, mit der Rheinischen Gesebßge-

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland. Rußland und Polen.

Warschau, 27. Juli, Auf der Rúreise von St. Pe- tersburg is vorgestern Abends der Prinz Emil von Hessen-Darm- stadt, hier eingetroffen und hat gestern in Begleitung des Fursten Statthalters die Citadelle von Warschau in Augenschein genom- men. Heute reist derselbe wieder ab, / E ;

Vorgestern hatte der Fürst von Warschau die hier anwesen- den Eigenthúmer der bedeutendsten Russischen Fabriken, so wie die Künstler und Fabrik-Besißer des Königreichs Polen, welche zu der hiesigen Ausstellung beigesteuert und zu derselben nach Warschau gekommen, zur Mittagstafel eingeladen. Se. Durch- laucht brachte während der Mahlzeit zuerst den Toast auf Se. Majestät den Kaiser und die Kaiserliche Familie und dann einen zweiten auf das Gedeihen der Künste und Gewerbe in beiden Ländern aus. ;

Der Geheime Rath und Senator Fürst Joseph Lubomirski, ist vorgestern von hier nach Karlsbad abgereist. | :

Aus dem Bezirke Hrubieszow ist hier eine traurige Nachricht eingegangen. Am 11ten v. M. zwischen 5 und 7 Uhr verbreitete ein Ungewitter mit Hagel von unerhörter Größe in der Gegend zwischen der Stadt Uchanie und Dubienka eine große Verwü- stung; besonders wurde das Gut Bialopole davon heimgesucht, woselbst die herrschaftlichen Hof- und Pfarrgebäude, so wie viele Bauernhäuser umgeworfen wurden, Durch die Masse des Ha- gels oder vielmehr des Eises wurde die ganze Hoffnung der

Aerndte, die

É L E

1841.

fehlgeschlagen, zerstört,

Jahre erstór! und die nach Usci-

zerbrochen

mehrere

schon Garten

die Baume in den l: lug fúhrende Chaussee durch den angränzenden Wald un- wegsam gemacht, zu deren Räumung, wegen Erleichterung der Passage, eine bedeutende Anzahl Arbeiter herbeigeschafft wer- den mußte. Die Finsterniß, der wúthende Sturm, das furcht- bare Rollen des Donners und die herabfallenden Eisklumpen er- fúllten die Einwohner in diesem schrecklicben Augenblicke mit einer unerbhbdrten Angst; sie wußten nicht, ob sie in den zusammenskür- zenden Gebäuden bleiben oder sih der herabfallenden Cismasse preisgeben und wo sie sih mit Vich und Schafen, so viel ihnen nach der vorjährigen Seuche noch úbrig geblieben, verbergen foll- ten, Statt sich jeßt mit der Einsammlung der Aerndte beschäf: tigen zu können, sieht die Bevdlkerung dieses ganzen Dorfes mit- leidigen Händen entgegen,

Frankreich.

Paris, 27. Juli, Die Vorwürfe, welche dem Finanz-Mi- nister von mehr.ren Seiten wegen des verzögerten Abschlusses der neuen Anleihe gemacht worden sind, haben den nachfolgenden, wahrscheinlich aus der Feder des Herrn Humann geflossenen Ar- tifel, der im Messager und im Moniteur erschienen (|l, ver- anlaßt : L „Einige Journale dringen in den Finanz-Minister, den Ab- {luß der durch das Einnahme-Budget súr 1842 genehmigten An- leihe zu beschleunigen. Wenn man fie hört, so sollte man glau-

ben, der Minister hâtte durch die Verzögerung jener Operation schon die Jnteressen des S taates gefahrdct, und ein fernerer Auf- hub würde seine Verantwortlichkeit ernstlich in Anspruch nehmen. Eines jener Blätter erblickt in der Zögerung des Ministers nichts Geringeres, als ein ta ats-Verbrechen, und, den Minister sclbst redend einführend, um ihn Worte zu leihen, die erhaben woenn sie nicht lächerlich wären, laßt es ihm kühn seinen Kopf zum Pfande einseßen. Diese Sprache, welche für einen tragischen Gegenstand paßte, steht_ in einem seltsamen Widerspruch mit der Urt der nteressen, welche in Frage stehen. Eine zu erwartende Anleihe ruft immer eine unge- duldige Gewinnsucht hervor, welche, wenn fie auch ein Echo und Verbündete in der Presse findet, doch nicht Anspruch darauf machen fann, von einer Regierung berúcksichtigt zu werden, deren einzige Regel das dffffentliche Wohl seyn muß, Aufforderungen der Art, die sich an die Verantwortlichkeit des Finanz-Ministers rich- ten, sind um fo auffallender, als das Geseß, welches die Anleihe genehmigt, erst seit cinem Monat erefutorisch geworden is, Wenn Gefahr im Verzuge gewesen wäre, st0 würden die Kammern sich wahrscheinlich auf irgend eine Weise darüber ausgesprochen haben. Aber, weit davon entfernt, drúckt sich die Budget - Kommission vielmehr folgendermaßen aus:

„Eine Gränze wird gezogett, nämlich die der zu realisirenden Total-Summe. Muß aber da3 Kapital sogleih angelichen werden, oder zu einer bestimmten Zeit, ganz oder theilweise, in ei ner einzigen oder in verschiedenen Fouds-(Kattungen? Sobald man an diese Frage rührt, ent scheidet man sie im Voraus zuGun- sten der Darlether und zum Nachtheil des Staals./

Es war dies eine Warnung, die, von den Kammern verstan- den, auch von den Journalen, die, wie wir gern glauben, nicht die Absicht haben, die Anleihe-Frage zu Gunsten der Darleiher geld zu sehen, berücksichtigt werden mußte. Jene Blätter be- haupten, daß der Cours der dentlichen Fonds bei einer Angele- genheit dieser Art nicht zu beachten sey. Eines derselben bemüht ich, zu beweisen, daß die Course sich nicht heben könnten, da ein allgemeines Mifitrauen in der Handelswelt herrsche, da der Ausgang der gegenwärtigen Lage Krieg seyn wúrde, da die jeßigen Course seit der Bildung des Ministeriums nicht úberschritten wor- den wären, und da sich Frankreich sehr glücklich schäßen músse, Anleihen zu 4 pCt. zu machen. Diese Art, die Thatsachen dar- zustellen, glänzt nicht durch ihre Richtigkeit. Vor zwei bis drei Monaten schwankte die 3procentige Rente zwischen 79 und 80; seht sle zwis 0 nd D E nisterium glaubt nicht, daß diese Entwerthung ein Resul- tat des allgemeinen Mißtrauens sey; es glaubt eben so wenig, daß sle sich durch den verminderten Wohlstand des Lan- des rechtfertigen lasse; es glaubt nicht, daß die Friedens-Bürg- schaften geschwächt sind, im Gegentheil; es glaubt endlich nicht, daß, wenn die 3proc, Anleihe zu den von den Journalen angc- deuteten Coursen negoziirt würde, der Staat wirklich zu 4 pCt, Geld erhielte; denn er wúrde in diesem Falle von den Darleihern feine Entschädigung für das Drittheil erhalten, welches er ihnen ber das Nominal: Kapital der zu kreirenden Renten überläßt. Der „Courrier francais“ hat dem Finanz-Minister vorgeworfen, eine Reserve von 120 Millionen beizubehalten, welche nichts ein- bringe El täuscht sich; wenn diese Neserve auch keine Änter-: essen einbringt, so bringt sie doch Sicherheit ein. Der Schaß zahlt allerdings die Zinsen für einen Theil ihrer Fonds; aber er erlangt dafúr auch die Gewißheit, immer im Stande zu seyn, allen Umständen, die eine sofortigeEntwickelung der Húlfsquellen erheischen sollten, die Stirn bieten zu föónnen. Uebrigens kann Niemand besser, als der verantwortliche Minister wissen, ob die Lage in po- litischer und in finanzieller Hinsicht der Art ist, daß er sich beei- len müsse, die Anleihe abzuschließen, und, wie der „Courrier“ meint, die Gelegenheit bei den Haaren zu fassen, Der Minister, indem er unter seiner Verantwortlichkeit handelt, kann nicht ver- gessen, daß diese Verantwortlichkeit zwei Seiten hat. Wenn er eine wirkliche Zeitgemäßheit verkennte, so wúrde er Unrecht ha- ben; aber er wúrde sich auch ernsten Vorwúrfen ausseßen, wenn er mit dem Staats- Kredit leichtfertig umginge; und obgleich die Journale, denen wir antworten, ihm in dieser Hinsicht [res Spiel machen, so wird er doch ohne Zweifel glauben, H Tie die seinem Gewissen, seiner Erfahrung und seiner Oen laffen zu großen Interessen, welche ihm anvertraut find, le Mie Emancipation von Toulouse verdffentlicht den

G at ; _Fssonen Berichts des Munizipal: Text des sehr weitläuftig ausgefallenen Anderm: „Die proz Rathes von Toulouse, Es heißt darin unter è

seyn würden,