1841 / 213 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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mit diesen Anträgen einverstanden. erhoben, in welcher Weise der entstehende Ausfall gedeckt werden solle; ein steuerfreies Minimum aber wúrde wohl nur die Umge- hung des ganzen Geseßes zur Folge haben. Nach längerer Dis- kussion beschließt die Versammlung in úberwiezender Stimmen-

Es wird indessen die Frage |

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auseinander zu gehen. Sie widerseßte sich allen geschlichen Auffor- derungen, da fle ‘die Bedeutung und die Folgen déxselben cinsah. Gegen 11 Uhr zerstreuten sih die Hausen,/ und es way fein Unglüd zu beklagen.// Ju weiteren Verlaufe des Berichts werden nun die bereits bekannten Thatsachen, wte ste 2ag für Tag auf einander gefolgt sind, angeführt und zwar natúrlich so, daß alle Schuld den

Mehrheit, unter Anführung der dafür sprechenden Motive, die | Präfekten trifft, und ‘alles Recht und alle Mäßigung auf Seiten der

Aufhebung des Wechsel-Stempels bei Sr. Majestät dem Könige zu beantragen.

Der Bericht des Kten Ausschusses hat ebenfalls einen An- trag zum Gegenstande, welcher bereits auf früheren Landtagen aufgefaßt worden war, nämlich die Vollendung des Nord- Kanals. Der Herr Antragsteller hält dafúr, daß der Ausbau dieses mit \& gróßex Kosten angelegten Werkes wichtig genug sey, um die Auftñerksamkeit der Regierung bei den mit den Niederlanden zu schließenden Handels-Traftaten darauf zu lenken. her für die Schifffahrt brauchbare Theil sey für die Fabriforte Viersen, Súchteln, Gladbach von großem Werth und aus dem dafúr auffommenden Miethpreise wúrde sich ein Kapital verzin- sen lassen, dur dessen Verwendung der Kanal seiner Vollendung nahe gebracht werden fónne. Er stellt aber auch die Vermuthung auf, daß in den gegen Franfreich liquidirten Fonds noch Betrage vorhanden seyn müßten, welche für diesen Kanalbau in der Pro- vinz aufgebracht worden seyen. Auch existire noch manches zu dem Bau brauchbare Material, Endlich möchten die Kreise Neuß, Kempen und Geldern nicht abgeneigt seyn, den Ausbau zu úber- nehmen, wenn ihnen das Eigenthum der Bodenfläche überwiesen

werden fönnte, Für leßteren Vorschlag sprechen sich mehrere Mitglieder aus und wollen sich gegen jede Verwendung von

Provinzialfonds verwahren, weil sie den Plan nicht für ausführ- bar haltén; jedenfalls müsse man die Versicherung haben, daß die h G g - . e D A r , erbindung bis in die Maas fortgeführt würde. Die Frage wird

demnach gestellt, Se. Majestät den König zu bitten, die Aus: F etwa bestimm- j

führung des Werkes bis Grâfrath aus den dazu ten Fonds, oder aus den Révenúen zu befehlen, oder fenden Kreisen, unter Vorbehalt des Rückkaufs, oder auch einer Gesellschaft oder einem zuverlässigen Unternehmer, mit der Be- dingung, das Eigenthum des Kanals zu úberlassen, daß die Aus- führung in zu bestimmender Frist bewirkt werde. Die Versamm- lung erklärt sih mit größer Majorität für diesen Antrag.

Schon auf dem leßten Landtage war ein Antrag dahin gestellt worden, daß das Salz zum Viehfutter und fúr die Fabriken, welche desselben in großen Quantitäten bedúrfen, zu ermäßigten Preisen môdge verabfolgt werden. Dieser Bitte war in dem Landtags- Abschiede vom 26. Márz 1839 mit Verweisung auf die Aller- hochite Kabinets-Ordre vom 21. Juni 1838 entsprochen, jedoch durch Ministerial-Jnstruction \páter wieder manche Beschrankung hinzugesügt worden.

den betref:

Dem Iten Ausschuß waren zwei neue dic- sen Gegenstand betressende Eingaben zum Bericht uüberwoiesen woor- den, und nach dessen’ Antrag beschloß die Ber{sammlung, \ich bei Sr. Majestät dem Könige dahin zu verwenden, daß das alz {r die Fabriken, namentlich fir Soda:, Suifen-, Seiden:, Stahl: (Feilen-) und andere Manufakturen und Fabriken, entweder steuer- frei, oder doch zu den ‘in den Zoll - Vereinsstaaten bestehenden Preisen verabfolgt, oder móge bezogen werden können, b i O Aus den von dem Uten Ausschuß angeführten Billigkeits- und Dringlichkeits-Gründen fand die Versammlung sich bewogen, die Bitte um baldigen Ausbau der Straße von Eupen nach Montjoie als Staatsstraße, so wie um Anordnung, daß bei Um- änderung der Zoll-Einrichtung die Straße fúr beide Städte mdg- lichst nüßlich gemacht verde, bei des Königs Majestät zu unter- stüßen.

I O RAE i va S TA E Pa A

Zeitungs-Uachrichten. Ausland.

Frankreich.

Paris, 28. Zuli. Aktenstücke, Briefe und Recriminationen in Betreff der Toulouser Unruhen strómen noch immer von allen Seiten hèrbei, ohne indeß dem bereits Bekannten etwas wesentlich Neues hinzuzufügen. Herr Mahul protestirt heute im „FJour- nal des Dépats" gegen die in der „Emancipation“ enthaltenen Angabe, daß der General St. Michel sih bereit erklärt hatte, die Truppen agiren zu lassen, falls Herr Mahul hâtte zu Pferde steigen Und sich mit an die Spiße der Truppen stellen wollen, Herr Mahul erklärt diese Behauptung für eine unwürdige Lüge. Aus Toulou se erfährt man heute nur, daß der neue Gene- ral-Profurator daselbst angekommen wat, und daß die gerichtliche Untersuchung fortgeseßt wurde. Bei Gelegenheit der Juli- Feierlichkeiten is daselbsk eine Musterung der National-Garde an: geordhet worden, Herr Moriß Duval hat aber erklárt, der selben nicht beiwohnen zu wollen, da ihm die National-Garde nicht ge- hórig konstituirt scheine, Man glaubt, daß er dieselbe nach den

Zuli:Festen auflbsen werde. Die hiésigen Blätter theilen jeßt den Bericht der provi: | sorischen Munizipalität in seiner ganzen Ausführlichkeit mit. Der iber der Unruhen wird in demselben auf folgende Weise ge-

ildert: y ¡Am Sonnabend, 3. Juli , ward in Toulouse die Drdonnanz bvefanit , welche an ‘die Stelle des Heren Flôret den Herrn Mahul unn Präfektén dexr Oberen Garöónnñne exrnánnte. Die Ursache der Abseßung des Herxen Flovet und der Name des neuen Präfekten veftimmten die Munizival - Verwaltung augenblilich, thre Entlas- sung cinzureichen. Nichtsdestoweniger hatte der Munizipal - Rath eingewilligt, seine Functionen noch einige Tage fortzuschen, um den Präfekten Zeit zu lassen, eine neue Munizipalität zu bilden. Am

5. Juli aber \chrieb der Präfekt an den Maire cinen Brief, desse F e , Nov L « E A / Desen Ausdrücke die Verantwortlichkeit der Administration \o sehx ver- mehrten, daß diese fich gezwungèn sah, ihre Functionen \o- fort einzustellen. Am folgendén * Tage wurde eine ‘provisori- \{che Administration gebildet; und die Militgic-Behdrde, durch den Plaß -Kommandanten repräsentirt, stellte sich sogleich zur Verfügung der Civil-Behdrde. Es wurden Borsichts-Maßregeln ge- troffein, weil es für Niemand zweifelhaft war, daß zahlreiche Zusgm- meuröttungen sich vor die Präfektur begeben würden, um cine Oppo fitións-Demönstcation zu machen, welche bis dahin nur die Symp- tome cines Charivari an sich trug. Was voragusgeschen war, ge- sah: das Zuskrômen von Menschen war ungeheuer. | das Prâfektur-Gebäude beschüßt, und es war kein Angri weder auf das Hotel, noch auf die Person des Präfekten, möglich, Von allen Seiten hdrte man Pfeifen Und Geschrei gegen den Präfekten, ohne daß diese Demonstration irgendwie den Charakter einer ernsten Feind- seligten annahm. Die provisorische Administration befand sich auf im Plaße vor der Präfektur, um die Entwickelung der Mi- létair + Gewalt zu leiten, Der Präfekt glaubte die sich kuttbgegebene Demonstrativn als e T asen Úr den Charafier,

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mit dem ex bekleidet war, betrachten zu müssen und war der Mei- úung/ daß! es dringend hothwendig eh, die Haufen auseinander zu treiben. Die“ pxoviforische Administration dagegen glaubte, daß may7 dhue Anweidung der Gewalt, die Búrbger crmahnen müsse,

Schon der bis- |

dasselbe aus dem Auslande steuerfrei |\

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| Ableben des verewigten Königs Wilhelns [V im

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Indeß wurde |

M E R L É t

sáädtischen Behörden ist. Erst nach Beendigung des eingeleiteten gérichtlichen Verfahrens wird die dfentliche Meinung berechtigt seyn, \ich ein Urtheil über jene traurigen Vorfälle zu bildên.//

Herr Mahul hat eine Privat-Audienz beim Könige gehabt, und man zweifelt nicht an seiner demnächstigen Wiederansfkellung,

Heute früh fanden sich auf dem Bastille-Plaße mehrere De- putationen von Handwerkern und Studenten ein, um am Fuße der Juli-Sâule Finmortellen-Kränze tüederzulegen. Die Behör- den hatten außerordentliche Borsichtsmaßregeln getroffen; aber die Ruhe ward nirgends auch nur einen Augenblick lang gestort.

-An die Stelle des verstorbenen Herrn Garnier Pagès is in Mons der wegen seiner republikanischen Gesinnungen bekannte ‘(dvokfat Ledru-Rollin zum Deputirten ernannt worden.

Börse vom 28, Juli. Die Börse war heute sehr wenig besucht, da viele Spekulanten, den Juli - Festtag zum Vorwand nehmend, aufs Land gegangen waren. Das Geschaft war null, und die Course blieben unverandert,

L T Paris, 27, Juli. Die Art und Weise, in welcher sich die „Morüing Chronicle“ über den Wiedereintritt Frankreichs in iden Bund der Mächte äußert, erregt hier einiges Erstaunen, weil les scheint, als ob man vön dieser Seite geflijJentlich darauf aus- ginge, die Französische Ne gierung in eine feindselige Stellung binein- zuzwingen und - dem Geiste der Opposition gegen die versdhnliche und schonende Politik des Ministeriums Soult-Guizot neuen Brennstoff zu liefern! Die Franzosen sind für das Urtheil der Engländer weit empfindlicher, als sie selbst gestehen wollén, und # manches scharfe Wort, das von jeder anderen Seite ganz unbe- achtet bleiben würde, trisft den Französischen Nationalsiolz wie eln Dolch, wenn es aus Englischem Munde Ffommt. Wie nun aber gar, wenn ein Blatt, durch welches man das Britische Ministerium

A F f _ L n oino reden zu hóôren gewohnt if, den bitterdesten Spott über eine Hand-

F e I , 2 Ch S E60 j leser Nie Sra | lung der Französischen Regierung ausschüttet, in welcher die Fran

zbsische Eitelkeit ohnehin schon eine Demúthigung, eine Gefährdung der politischen Ehre Frankreichs zu sehen glaubte! Die Unter- zeichnung des Traktats vom 13. Zuli durch Frankreich is freilich nur das Wiedergutmachen der Fehler des Ministeriums Thiers, allein es verdient in Aûbetracht aller Umstände darum nicht we- niger den Beifall und selbsk den Dank alker derjenigen, denen die Sicherheit des Europäischen Friedenszustandes als die wesentlichste Bedingung der Befriedigung aller rechtmäßigen Völker - Jnteres- fen gilt, :

Herr Humann wird immer lebhafter gedrängt, sich endlich zur Emission seiner Anleihe zu entschließen. Die Banquiers schei: ñen zu fürchten, daß sie die fünstliche Baisse nicht lange mehr êrhalten konnen, und daß der Finanz - Minister daher ihren wu- Gerlichen Bedingungen entgehen werde, wenn man ißm noch ei- nige Zeit lasse. Die Standhäftigkeit des Herrn Humann berech- tigt indessen zu der Erwartung, daß der Sturm, weichen man “die Journale in Masse auf den Staats\chaß laufen läßt, erfolglos | bleiben werde. | General Bugeaud verspricht in einer an die National-Garde von Algier gerichteten Rede durch den beabsichtigten Herbstfeldzug Abd el Kader vollends zu Grunde zu richten, ihn entweder in die Sahara zu treiben oder zur Unterwerfung auf Gnade und Un- gtiade zu bringen. Die Stimmung, mit der man hier in Paris die Rede des General-Gouverneurs liest, scheint indessen kein gro- ßes Vertrauen zu verrathen.

Die Toulouser Blätter enthalten den von der Munizipalität an das Ministerium erskatteten Bericht über die Unruhen vom 0, 08 S U De Schreiben, das sich übrigens auf die Darstellung der Thatsachen beschränkt, schließt mit den Worten: „Die provisorische Verwaltung wúrde ihre dringendste Pflicht versaumen, wenn sie nicht erklärte, daß die Borfälle, welche wir seßung des frúheren Prâäfekten, der

beklagen, der unerwarteten Ab/ plóblichen Ankunft des Herrn Mahul seinem unpopulairen Rufe,

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| den Beweisen seines Mißtrauens und seiner falsch verstandenen

Energie zuzuschreiben - sind.“ Ein von dem Obersten der Tou- louser National-Garde unterzeichnetes Schreiben an den Mefsfager widerlegt die von diesem Blatt aufgestellte Behauptung, daß eine Mörderbande in das Haus des Herrn Plougoulm gedrungen sey, und daß sich die National-Garde ihr nicht widerseßt habe. Beide Angaben sind unwahr; es sind nur zwei Personen von dem Na- tional-Garde-Posken in das Haus des General-Prokurators ge-

führt worden, um das Volk von dessen Entfernung zu Uberzeu- v 5 - - “— gen. Die angebliche Verwüstung des Hauses diejes Beamten

reduzirc sich auf das Einwerfen einiger Fensterscheiben.

Die Memoiren der Madame Laffarge sind unter der Presse. Die mir zu Gesichte gekommenen ersten Bogen dieses Buchs sind mic vieler Eleganz und Kunst und mit nicht minder großer Bosheit geschrieben. Die Feder der Madame Laffarge wird manchen guten Namen zu Grunde richten und die rechtlichen und psychologischen Fragen, welche sich an die Person der Schrei- berin fnúpfen, von neuem an die Tagesordnung bringen, & Buch wird ohne Zweifel einen ungeheuren Absaß finden,

2 As

Großbritanien und Jrlaund.

Londo, 28, Juli. Viele sind der Meinung, das neue Parlament müsse am 19, August zusammenkommen, weil, der Kd: niglichen Auflôsungs-Proclamation zufolge, dasselbe dann vollstän dig seyn muß.

Aber dies hängt mit der Einberufung gar nicht

zusammen, und diese kann erst viel später erfolgen. Nach deni |

Jahre 1838|

wurde das Parlament am 17. Juli provozirt ; an demselben Aben | verkündigte ein außerordentliches Supplement der Hofzeitung di

Ausldsung. Damals wurde bestimmt, daß das neue Parlamerck | am 11, September vollständig gewählt seyn solle. : | gust aber, drei Wochen vorher, wurde cine Geheimeraths - Vers | sammlung im Schloß Windsor gehalten und darin beschlossen, di® | Erbf\nung des Parlaments bis zum 2. Oktober zu verschieben ; | doch auch dieser Termin wurde durch eine neue, vom 20. Sep- tember datirte Proclamation wiederum bis zum 15, November veriangert, an welchem Tage das Parlament endlich zusammen- is der Erbsfnung folgte, da vorher im Unterhause die S precher- S d, en war, erst am 20, November die Königliche Ein Schottisches Blatt behauptet, die Tories hâtten bei die- ser Wahl zweimal #6 viel als bei irgend einer früheren autgege- ben. Aus dem Carlton- Klubb sollen nicht unter 750,000 Pf. St. geflossen seyn. : Es werden jeßt die näheren Uinstände des bereits erwähnten unglücklichen Zusammenstoßens eines Russischen und eines Preu- pischen Schiffes im Kanal’ initgetheilt, Das erstere, die Russi- sche Barke: „John“, war mit einer Holz- Ladung von Riga nach

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Am 21. Ai |

Bilbao, das andere, die Danziger Barke „Prosperity“ (nicht Prosperator), mit Eisenbahn-Schienen von Newport nach Stet- tin bestimmt. Die von dem gesunkenen Schiffe (Prosperity“ ge- retteten Personen, nâmlih der Steuermann Rathcke nebsk den Matrosen Hamann und Eugan, befinden sich jest in Dover, Folgendes ist der Bericht des Erstgenannten : ; s

"Wir befatiden uns gestern- den 23. Juli, Abends 11 Uhr SSD. ! O., 5 Meilen vom östlichen (Soodwin-Leuchtfeuer, bei einem Cours von NO. # N. Utiser Sthif machte ungefähr 4% Knoten die Stunde, Gegen 12 Uhr, als wir uns SO. £ O. und circa 6 Meilen vom Leuchtfeuer befanden, zeigte cin Mann von der Wache an, daß etn Schiff auf uns zukomme. Die Nacht war dunkel; zwei Mann be fanden sich auf dem Ausguck, einer beim Stkeuck/ auch war ich selbs auf dem Verde. Der Capitain und 7 Matrosen hatten sh schla fen gelegt. Unsere volle Besaßung bestand aus 12 Mann, wovon wir jedoch cinen Mann im Brijtol-Kanagl verloren hatten. Sobald ich cor dem auf uns zukommenden Schiffe benachrichtigt war, rief ich dem Mann am Steuer zu, abzuhalten und das Ruder _cinzu- halten. Auch rief ich den Leuten am Bord des Schiffes Fon 5 anitatt daß dasselbe aber windwärts hâtte gehal ten werden sollen, lief es auf uns zu und \iteß tetit Backbords- Anker in den Bug unseres Schiffes. Fch glaube, daf am Bord des “FXohn// kein Ausgucck gehalten worden. Der Cavitain sagte mir, daß er zur Zeif in der Kälte gewejen und’ sein Fouvital geschrieven habe, während die ganze Mannschaft auf dém Hinterscht|} mit Ein- ) i : Dex Anker des „„Fohn// machie

holung der Brassen beschäftigt war. / 1 i in unserem Bug ein mehre!e Fuß großes Loch, und wir wußten nicht, welches Schi sinken würde. Fch rief unseren Capitain, “der aufs Rerdeck kam, um zu sehen, was “es gäbe - und da er die Schiffe tn @ollifion sah, fragte er die Anderen, ob sie Engländer wären? Es erfolgte feine Antwort ; aus ihren Réden hörten wir aber, daß hic Nussen waren. Dér Capitain des ‘„„John?/ fragte, warum unser Capyitain ibm so nahe gekommen sey? Lébterer“ gab zur Antwort, sein Name sey Albrecht. Sodann befahl unser Cabitatf, {1 versi chen, von dem anderen Schiffe frei-zu kommen. Die Hâlfte der Mannschaft auf dem Verdeck war beschäftigt , die Brassen einzuholen, die andere Hâlfke - die Schanzkleidung des „„Prospe riiy// mit der Axt abzuhaucn, um uns von dém Anker des ¿¿Fohn// zu befreien. Der Ztmmermann Méeßling wurde gerufen, kam aber nicht. Zu dieser Zeik bemerkte ich, daf unsér Bug ein großes Löch ecbalien hatte, und machie den Capitati darauf aufmerksam. Dle See erhob fich zwischen béiden Schiffen, und der Cápitäin befahl, die Bôte bereit zu machen. Jch war sofort datúber aus, dies zu bewerk elligen nd \chnitt die Laue ab , als wir üt demselben Augenblicke von dem „„Fohn-/ einen neuen Stoß empfingen, der unser Schi o fort zum Uñtérgange brathle, Als dét Capikaitt die Ordré gab, die Bhdte bereit zu machen, lief er zugleich in die: Kajüte, die Papîére zu reflen, halte aber nicht die Zeit, wiedec aufs Verde zu kömmen. Jh selbs, Hackmanh uind Eiigan sprangen aufs Verde des ¿-Fohn.

Die Ertrutikenen sind: Capitain Albrecht und die Matrosen Meßling, Schulß, Ladke, Warm, Abraham, nebs zwei Schiffösungen mit Aus nahme des Capitains waren sie alle in 1hreu Betten. Wir haven nichts von unseren Effekfen gerettet.“

So weit der Bericht des Steuermanns. Der „John““ hat sich dadurch gerettet, daß der erwähnte Anker abgeßauen wurde; fonst wúrde er gleiches Schicksal mit der „Prosperity“ gehabt haben.

Die Nachrichten aus Venezuela reichen bis zum 8. Juni und aus Neu-Granada bis zum 2. eal, n ber leBteren Republik wZ2Hrte der Búrgerkrieg fort. General Mosquera hatte den feindlichen Häuptling Carmona am 2, April bei Tescua ge- chlagen. Leßterer entkam nur mit 300 Mann. An die Stelle des Herrn Marquez ist Don Pedro Alcantara Heran zum Prâà- sidenten ernannt worden, Das Repräsentanten - Haus hatte dle Einberufung eines Konvents beschlossen, um dem Lande eine neue Constitution zu geben, welche der vollziehenden und der richterli hen Behörde großere Gewalt verleihen sollte, Venezuela war ziemlich ruhig, doch hatte man einen Cordon an der Gränze ge- zogen, um fich vor Einfällen der Znsurgentèn aus Neu-Granada zu schüßen.

Der Ober-Jngenieur der großen westlichen Eisenbahn, Herr Brucel, hat 1090 Pfund darauf verwettet, daß er mit einer Lo- fomotive, „Orfan“ genannt, in zwei Stunden von London nach Bristol, 120 Englische Meilen, fahren wolle.

Die Bevölkerung von London soll, der lebten Zählung zu-

Æfolge, jeßt auf 2 Millionen gestiegen seyn.

Prinz Georg von Cambridge ist Patron der altberühmten Lon- ‘doner Christ-Hospitalschule geworden, deren Zöglinge einen blauen Talar und gelbe Strümpfe tragen. Der Prinz erkaufte diese Ehre mit dem üblichen Geschenk von 500 Pf. St,

Belgien.

Brüel, 28, Juli, Herr Deschamps, Mitglied der Reprä- sentanten - Kammer, und Herr Smits, Direktor der Bank von Belgien, sind gestern nah Paris abgèreisk. Man versichert, daß sie mit einer, die Handels - Beziehungen zwischen Belgien und Frankreich betresfenden Mission beauftragt seyen, È,

Die Genter Zeitungen meldeten vor einiger Zeit, daß die Belgischen rohen Leinen, auch „Blondinen“ genannt, von den Fran- ¿bsischen Douanen fortan áls weiße Leinen angesehen und als sol: che mit dem doppelten Eingängs-Zolle belegt würden. Die Bel- gische Regierung hât sogleich an die Franzbsische eine Beschwerde wegen dieser Maßregel gerichtet, die man wiederum dem nur in sisfalischem Sinne verfahrenden Französischen Beamtengeisk zu verdanken haft.

Dánemark.

Kopenhagen, 29, Juli, Borgestern Vormittag kam eine Franzdsische Fregatte von 54 Kanonen, nach St, Petersburg be- stimmt, auf hiesiger Rhede an.

n Detren der Erderschütterung am 12, Juli, von welcher neulich die Rede war, theilt die Berling sche Zeitun g folgende ihr zugekommene Bemerkungen mit: „Merkwürdig is es, daß sie im Amte Holbek, Nachmittags zwischen 4 und’ 5 Uhr, wahrge- nommen seyn soll, da sie in dem an dem Amte Holbek angränzen- den Theile des Amtes Roeskilde um Mittag bemerkt wurde ; denn faum hatte es hier am 15ten Zwölf geschlagen, als man ein un- terirdisches schmetterndes Getbse oder ein Dröhnen hörte, welches, so weit man därüber urtheilen fonnte, seine Richtung von NNW., nach SSO. nahm und den Boden in schwankende und zitternde Bewegung seßte, so daß man deutlich sah, wie verschiedene Mo- bilien von der Stelle gerückt wurden; der Einsender dieser Be- merkungen hat indessen nicht gehört, daß es Schaden aängerich- tet hâtte. Es ward in derselben Zeit, um 12 Uhr Mittags, in den beiden Dorfern Saabye, in der Múhle von Tadre, in Sode- rup, in Ringsted und vielleicht auch an anderen Orten, die den Einsender nicht zu Ohren gekommen sind, verspúrt.“ |

1: Ses Majestät der König haben dem Bataillons - Chirurgen gt welcher eine neue Art Schwimmgürtel erfunden hat, dos Privilegium ertheilt, in 5 Jahren allein berechtigt zu set aus Ld Zeuge zu diésen Gürteln anzuwenden ; sie A s vierfachem Zeuge, von dem 2 und 2 Lagen durch

dice Summi-Auflbsung verbunden, und so ganz luft: und wasser: M Dia fes Ube A wird durch ein Ventil ‘hitieingelas- Dieser df luft icht’ wieder verschlossen werden kann, 6 rtel fann vermöge \einér Elasticitàät auch ohne Géne

unter den Kleidern getragen werden ; und mit Luft angefüllt, hat er solche Kraft, daß er einen Soldaten in voller Rüstung tragen fann; von mehreren @Schwimmern, die versucht haben, mit die: sem Gürtel unterzutauchen, is es nur Einem gelungen. Der Preis desselben ist dem der Englischen gleich, námlich Jrs Rbthlr, welcher der dazu erforderlichen &totse wegên nicht gut soll herab- geseßt werden können.

Deutsche Bundesstaaten. Aschaffenburg, 15, Juli, Heute wourde mit militairischen Honneurs einer der wenigen Veteranen des alten Mainzer H ofes begraben, der Königl. Bayerische Kammerer und Obersk (Graf Emanuel von Hrzan, aus elnem alten Boöhmi- T Der Verstorbene war Leibpage des von Mainz an Custine

À Ta s5mise, 1 schen Geschlechte ent]pro}jen. Kurfürsten von Mainz; bei der Uebergabe : i Custine war er bei der Adjutantur des Gouverneurs, Generals Gymnich ; unter der primatischen Regierung sollte er als Gesandter nach Dresden abgehen, als die Cipziger Schlacht Karl Dalberg s Herr- \chaft ein Ende machte. Außer Militair - und Hof - Aktivität , ge: tretén, beschäftigte ‘er fich mit der Landwirthschaft. Seine Guter in Böhmen erbt sein leßter Bruder und der lebte des Stammes, Graf Franz Hrzan, Komthur des Malteser - Ordens.

Zeitung.) Er ske

Karlsruhe, 28. Juli, (Karlsruher

Kammer. “Es erstattet der Geheime Legations - Rath, Frei- berr von Marschall, den Kommissions - Bericht über die Mo-

von Göler, die Vertretung bei Ver-

beider Kammern betreffend. Der diese hohe Kammer Se. Königl. unterthänigfsten Adresse um etne

tion des Freiherrn Karl

hinderung der Mitglieder Antrag geht dahin: „es moge Hoheit den Großherzog in einer se um ein Geseßesvorlage ehrfurchtsvoll bitten, wodurch, unter Berücksichtli- gung der oben angedeuteten nâheren Bestimmungen: 1) die ¿lus-

ibuna des der Regierung zustehenden Nechts, den in die Stande-

Bersammlung geroahlten Staats - Dienern den Urlaub zu erthei- len oder zu verwetgern, durch Bezeichnung der dffentlichen Vle-

ner, welche des Urlaubs zu diesem Zwecke bedürfen, so wie der Dauer, fúr welche derselbe jeweils zu ertheilen is, genauer r?- aulirt; 2 die Anordnung: neuer Wahlen zum Ersaß der durch Urlaubs-Verweigerung oder durch andere Ursachen standig oder doch fúr längere Zeit am Erscheinen auf dem Landtage gehinderten Abge- ordneten für geseßlich zulässig und nothwendig erklärt; 3) beil el- ner von der erften Kammer anerkannten, langere Zeit andauern- den Verhinderung des Hauptes einer andesherrlichen Famille eín von demselben zu bezeichnender Agnat oder Mitglied einer anderen im Großherzogthum angesessenen standesherrlichen Fami- lie, während der Minderjährigkeit des Besißers einer Standes- Herrschaft dessen ebenbürtiger Bormund, n der ersten Kammer Siß zu nehmen fúr berechtigt erflärt; 4) bei gleicher Berhinde rung des Landes-Bischofs dem getweiligen (Beneral-Vikar, und bel Berhinderung des Prälaten dem Dekan der Residenz der Eintritt in die erste Kammer gestattet wird, Der Druck des Berichts und dessen Berathung in einer der nächsten Sißungen wird be- \cchlosfen.

Se. Königl. Hoheit der Prinz August von Preußen is am 26sten d. M. unter dem Namen eines Grafen von Mansfeld in Baden eingetroffen.

30, Juli. Se. Königl. Hoheit gestern Abend in unserer Stadt Taunus-Eisenbahn die Beise nach Wiésbaden und Ems fort. e. Du}-chlgucht der Herzog von Sachsen - Meiningen is vorgestern auch von hier nach Ems gerei, ‘und Se. Majestät der Kdnig von Hannover wird in den náchsten Tagen ebenfalls zum Kurgebrauch in diesem Bade erwar- tet. Neuerdings spricht man auch wieder davon, daß Jhre Ma- jestät die Kaiserin von Rußland in diesem Sommer noch Ems besuchen wèrde. Kein anderes Bad kann sich einer so glänzenden Saison rühmen, wie sie Ems, troß der wenig günstigen Witte- rung, diesmal befißt. Jhre Königl. Hoheit die Frau Herzogin von Nassau wird ‘in den nächsten Tagen das Bad Soden verlas: fen und nach Wiesbaden zurückkehren. j ; /

Vorgestern traf der Oberst - Burggraf von Böhmen, Herr Graf von Choteck, und gestern der Kaiserl. Nussische Gesandte am Túrkischen Hofe, Herr von Bultenieff, hier ein,

Se. Durchlaucht der Fürst von Metternich wird, nach be- stimmten Nachrichten, am 16. August seine Besikungen in Bdh- men verlassen und einige Tage später in unserer Stadt eintref- fen. Der Aufenthalt des Fürsten Staats- Kanzlers auf dem Jos hannisberg wird sich wohl bis Ende September, wenn nicht noch länger, erstrecken,

Frankfurt a. Me) der Kronprinz von Bayern traf ein und seßte heute Morgen auf der

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Hefierreich.

Gie, 27, Zuli, (SPle\, 3.) hre Königl, Hoheit die Frau Herzogin von Berry isk vor einigen Tagen zum Besuch unserer Kaiterl. Familie hier eingetroffen.

Herr Jephrem Obrenovitsch (die Wiener Ztg. führt ihn in der Fremden-Liste; ebenfalls als F úrs Obrenowitsch auf) hat ge- fern, von seiner Familie begleitet, seinem Brudèr, dem Fürsten Milosch, einen Besuch abgestattet, und iff von demselben brüder- lich empfangen worden. És ist dieses anscheinend freundliche Ver- hâltniß insofern bemerkenswerth, als frúher versichert worden, daß namentlich Herr Jephrem es gewesen, welcher der Regierung seines damals regierenden Bruders große Schwierigkeiten be- reitet habe. ;

Baron Heinrich Geymüller, der Chef des fallirten Hauses, hat Wien verlassen müssen.

ÄAtalien. Mailand, 24. Juli. Se. Kdnigl, Hoh-it der Prinz Al: brecht von Preußen ijt gestern von hier úber Genua nach Yèea- pel abgereist,

i Spaulieit. adt MRINrid, Al. Zuli. Die Anstifter der Revolte zu Alhuce- ben Que Wi Le diesem Augenblick ihre Schuld gebüßt, Ein Schret- PE 209M ada von 10,5, U meldet: „Die skrafbaren S ol- alerung R von Alhucemas sind in den Händen der Ne: tin Mâla sl estudèn sich an Bord der Brigg „Heros“ im Hafen vinglá Midi Es hat eine starke Besaßung erhalten; die jeßt DéA fa RRse Ga welche \o viel auszustehen hatten, sind befreit: Gestêrh Abe der “Todesgefahr die ihnen drohte, bucemas an: Boyd end famen ‘die Verbrecher von Al- faga ant ewt rd i Felouque im Hafen von Ma- } lb L en sofort an Bord der Brigg Heros“ gebracht An demselben Abend noch fing das niedergeseßte @tieidactiht die summarische Untersuchung an und bele Zik Jer C3 gs Aufrúhrer erschossen worden seyn. Noch andere Er R 8 statuirt, um Alle zu schrecken, die sich ride Ffblen v ta jenen Unmenschen nachzuähmen, Dex dffentlich i, en urften, Militaip - Disziplin soll Genüge gisbeben De uen a D,

ziplin soll Genüge geschehen, Die Militaiy- Kom:

Herren Gesebe

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mission hat entschieden, daß die Köpfe der vier Haupt-Rädelsfüh- ret’ zur Warnung an eben 9 vielen Punkten der Spanischen Besikungèn auf der Nordfúste von Afrika aufgesteckt werden follen.“

© Madrid, 20. Juli, Die Gleichgültigkeit, mit der die Regierung dem Zusanmmenstürzen aller die gesellschaftliche Ordnung bedingenden Garantieen zusteht, tragt ihre Früchte. Die Regie- rung hat unlängst den Fabrif-Arbeitern Barcelona’s förmlich zu- gestanden, sich in Associationen zu organisiren, um den Fabrik: j zu geben. Diese Associationen, mit andern IRor- Xen, diese organisirte Anarchie, haben sich Über ganz Catalonien Serbreitet, dienen denen, welchen es vorzüglich darum zu thun ift, Kie S panische Zndustrie, ehe es zu spät ff, zu unterdrücken, zum inden Werkzeug, Und erkennen feinen andern Herrn uber sich M ¿Me Munizipalität von Barcelona vollzieht gehorsam die Sefechle dieser Associatiónen, und der General-Capitain, an der CPpikbe Son wenigstens 31,000 Mann, fuhlt nicht den Beruf, sich dem

Unwesen zu widerfeßen, zu dem er vielmehr durch seine aleichgül-

tige Haltung ermächtigt. Nur auf die Garde-Truppen, welche nen

Theil der Besaßung Barcelona?s ausmachen, glaubten die dortigen Anarchisten nicht zählen zu fönnen, urid allerdings muß man den Offizieren des Garde-Corps das Zeugniß geben, daß sie anfangen, ihren Untoillen úber die Rolle, welche sie ihre Chefs bei den verschiedenen Bewegungen vom vorigen Fahre spielen ließen, laut an den Tag zu legen.

Diese Stimmung, und schon der Umsland, daß das Garde- Corps nicht etwa ein bevorrechtigtes, sondern ein ausgesuchtes, der úbrigen Armee zum Muster dienendes ist, floßt den Dema- gogen Besorgnisse ein und veranlaßt fie, vermittelst der Presse, und selbs in den Cortes, auf die Auflôsung diejes Corps zu dringen. Die Dienste, welche die Garde im Bürgerkriege leistete, während dessen Verlaufe sie drei Viertheile ihrer lor, sind vergessen, wohl aber weiß man es in Erinnerung zu bringen, daß es Garde-Soldaten waren, welche am 7. Juli 4822 sich in Madrid gegen die National-Miliz erhoben, Ganz vorzÚg- lich enthielt der „Constitucional“, ein in Barcelgna erscheinendes anarchistisches Blatt, die heftigsten Ausfälle gegen die Garde, die denn endlich eine Explosion herbeigeführt haben. Am 14ten Jab ein Lieutenant des zweiten Garde-Regiments einem der Redacteurs des „Constitucional““, der ebenfalls in der Garde gedient hatte, aber wegen eines Vergehens ausgestoßen worden war, auf der StambLla, der besuchtesten Straße Barcelona?s, eine Ohrfeige und seßte ihm, als die ser sih mit einem Stocke vertheidigen wollte, den Degen auf die Brust, Die Umstehenden brachten zwar die Streitenden auseln- ander, allein es rottete sich eine große Menge Bolks, die Fabrik- Arbeiter an der Spiße, zusammen, man rief „zu den Waffe nieder mit der Garde!“ und das Volk wurde durch eine gedruckt« Proclamation zur ache aufgefordert. Erst um Mitternacht ver- lief sich die Menge.

Am folgenden Tage bezeichnete der „Constitucional““ jenen Bor fall als ein von den Garde-Offizieren gegen das Volk und dle Preßfreiheit gerichtetes Komplott, Jn einem Artikel diejes Blat tes (vom 15ten) heißt es unter Anderm: „Die braven Arbeiter mússen ihre wahren Interessen kennen, um nicht ihren Feinden als Werkzeuge ZU dienen, wenn fremde Mächte hollische- Kom- plotte gegen Espartero und die Freiheit chmieden, wenn man das Portugiesische Statut (?) wiederherstellen will, venn die Engli- schen Tories, falls sie die Wahlen gewinnen, den Karlisien ent: schieden alle Hülfe leisten werden, wenn Christine, ihre Camarilla, Ludwig Philipp, der Klub der Tovellanisten und der Klub des Don Tarlos einen geheimen AllianzaTraftat abschließen, und wenn die Agenten Noms mehr als manche wissen im Einverständnisse mit ihnen arbeiten.“

Durch diese heftigen Artikel wurde das Rolf am 15ten aufs neue aufgereizt; die Munizipalität versammelte" sich und ließ bei

Offuiere v

{4

Abgang der Post die National-Miliz zu den IWaffèên rufen. Der General-Capitain van Halen ließ ¿zwei Bataillone und eine Schwadron zur Verstärkung der Besaßung in die Stadt rüden

und alle Truppen in ihren Kasernen unter die Waffen treten, Weitere Nachrichten fehlen uns, Man erinnert sich nun daran, daß die Regierung eine Emeute in Saragossa ungestraft ließ, die gegen den Redacteur eines Journals gerichtet war, welches Aus- falle gegen die Minister enthielt, und will dadurch das Benehtnen jenes Garde-Offiziers in Barcelona gerechtfertigt finden.

Auf welche Weise die Regierung nun, da seit einem Jahre der Krieg beendigt ist, für die Armee sorgt, mögen sie aus de Thatsache abnehmen, daß 46 Offiziere von der Besaßung von

Hospital begeben, und dort wenigstens einige Nahrung erhalten zu können. m iten

L der

Lerida sich krank stellten, um sich in das

fam die nah Alhucemas geschickte Expedition mit sammtli- hen aufrührerischen FIruppen nah Malaga zurü, Leß- fere hatten sich ohne Widerstand ergeben und wepden bereits größtentheils erschossen seyn. - Der Spanische Bc-

fehlshaber der Linie von Gibraltar, Baron von Carondelet, hat von dem Gouverneur dieses Plaßes die Wiederhergus3abe der von den Englischen Marine-Soldaten bei Algekras weaggeführten S pg- nischen Barke erwirkt, Jm Uebrigen aber behaupten die Eng- länder, das Spanische Wachtschiff háfte zuerst auf sie gefeuert. Die dfffentliche Meinung spricht sich hier laut gegen die von England in Anregung gebrachte Abtretung der Spanischen Jnseln Fernando Po und Annobon aus. Jn der Einleitung des von Seiten der Regierung Úber diese Angelegenheit den Cortes vorge legten Geseß- Entwurfes heißt es ausdrücklich, daß die Englische Regierung beabsichtige, die bisher in Sierra Leona befindliche ge- mischte Kommission, welche die aus dem Sklavenhandel entsprin- genden Rechtsfälle vertragsmäßig zu entscheiden hat, von dort nach jenen Jnseln zu verlegen, Man glaubt aber hier, daß durch eine solche Maßregel der Händel, welchen die Spanischen Antillen mit der Küste von Guinea treiben, gar sehr beeinträchtigt werden dürfte, Dér Kaufpreis von 00,000 Pfd, Sk. isk, übrigens ausdrüdck- lich zur Abtragung eines Theils der rúcckstândigen Zinsen der Summe bestimmt, welche Spanien fraft des Vertrages vom 98: Hftober 1828 an Großbritanien zu zahlen hat, Man bes fürchtet hier nun, daß durch das Zugeständniß, sich durch die Er: werbung eines Theiles des Spanischen Gebietes für ausstehende Schuldforderungen bezahlt zu machen, auch eine andere Macht, gegen welche Spanien auf dem Wege baarer Zahlung seine Ver: bindlichkeiten nicht erfúllen fann, aufgemuntert werden könnte, gleichfalls auf eine Gebiets - Abtretung zu bestehen, Mögen nun die Cortes ihre Einwilligung zum Verkaufe jener Jnseln geben, oder nicht, so bleibt doch gewiß, daß England von ihnen Besiß

ergreifen wird. Die nächske Zukunft wird dies zeigen, Der Kongreß hat gestern die Diskusston des Budgets beendigf. D T B A I N

I n l ams,

Aachen, 29, Juli, Wie in mehreren anderen Städten des

Rheinlandes , so ist auch hier dem vom Landtage zurückkohrenden

Abgeordneten ein feierlicher Empfang Und ein heiteres Fest berei- tet worden. Dem Deputirten der Stadt Aachen, Vr. Monheim, wurde außerdem eine mit vielen Emblemen verzierte silberne Vase fberreiche. Bei dem Fesimahle, an welchem über 150 Personen Theil nahmen, brachte Herr Vere. Monheim folgenden Toast aus:

„Noch erschúttert von den Gefühlén, die der gestrige herzliche Empfang in mir erwoeckt hat, und diese Herzlichkeit auf deren Urquelle, auf unseren lieben König, zurúckführend, Allerhöchstwel- cher durch Gestattung einer früher nicht gewohnten Verbffentlichung der Landtags:Verhandlungen diesen Jubel herbeigeführt hat, \chlage ih hnen, meine Herren! einen Toafk auf unseren guten König Die Rheinlánder, denen Oeffentlichkeit ein Bedúrfniß ist, erfennen hierin die hochste Huld und Gnade und find überzeugt, daß dieselbe, mehr als alles Uebrige, dazu beitragen wird, die

vor.

ständische Jnstitution im Sinne unseres Königs zu fkraäfti- gen und zu fördern. Welche auch immer die Gegen- stande der Verhandlungen des nunmehr beendigten Land-

ages gewesen sevn mögen, wie abweichend auch mitunter die ver- schiedenen Ansichten sich gestaltet haben, wie sehr auch besonders darúber gestritten worden, ob das hochste Vertrauen im Reden oder im Schweigen liege, immer waren alle Vertreter der Pro- vinz in Einem einig und einstimmig, nämlich im unbegränzten Bértratien, in treuer Liebe und Anhänglichkeit zu unserem Aller- gnädigsten Landesvater, dessen hohe Einsicht, Weisheit und Gerech- tigkeit uns das, was recht und billig ist, immer und überall verblrgen. Die alte Kaiserstadt, die, im Bewußtseyn iß- rer hohen Abstammung, alte Deutsche Treue und Biederkeit

aus den Stúrmen der Zeit unversehrt si bewahrt hat, die diese Tugenden ihren Machfommen als unveräußerliches Erbe hinterlassen hat, seht in Vertrauen, in Treue, Liebe und An- hânglichkeit zu unserem Allergnädigsten Könige den getreuesten ck chwesterstádten der Monarchie würdig zur Seite, und ih glaube den innigsten Gefühlen der getreuen Aachener zu entsprechen, wenn ich unserem theueren Landesvater aus ganzer Seele ein Lebehoch bringe. Unser lieber König lebe hoh! nochmals hoch! dreímaî hoh!“ Der Enthusiasmus, mit welchem Alles in dieses Lebe-

hoch einstimmte, wollte nicht enden, und steigerte fich noch, als der Herr Deputirte zuerst ein sinniges, zu Ehren des geliebten Lan- desgvaters gedichtetes Lied, nach der Melodie der National-Hymne, anftimmte, welches darguf von der ganzen Versammlung stehend gesungen wurde.

Den zweiten Toast

auf das ICohl L

brachte Herr Stadtrath N. Wergifosse threr Majestät der Königin aus. „Meine Her- ren“, sagte er, „unser Landtags-Abgeordnetet, Unser gefeierter Herr Dr. Monheim, hat unseren herzlichsten Wünschen für das Glik und den Ruhm der Regierung Sr. Majestät des Königs Worte gegeben. Doch Eins ist noch nicht ausgesprochen, und fehlte es, fo. fehlte dem. Nranze die \chönste Zierde: Elisa- beth, Königin ‘von Preußen. Sie gehört zum Glück des NBaterlandes. Sie iff| die Landesmutterz mdvge der All- mächtige die hohe Frau und Gattin dem allgeliebten Könige noch viele Jahre zum Heil seiner Unterthanen erhalten, mbvge der Rhein-Provinz recht bald die längst ersehnte Gelegenheit gegeben werden, die Huldigungen darzubringen, welche die hohen Tugen- den und Geistesgaben unseres Herrscherpaares gebieten und die Empfindungen aufrichtiger Treue laut werden zn lassen, welche in der Brust eines jedèn Rheinländers glühen. Königin Elisabeth von Preußen lebe hoch!“

De

R 9 _.—

as Lateinische

gen der hiesigen Universität im Winter - Semester 1847, welche

am 11, Oktober d. J. werden angefangen werden, is von heute

an bei dem Kastellan Schade im Universitäts- Gebaude, ersteres ! Egr., leßteres fúr 2 Sgr. zu haben, :

und das Deutsche Verzeichniß der Vorlesun-

“..

für 25 Beilin, am 2, August 4841, Der Rektor der Universität. Lichten fkein,

Frankreichs SHaudel mit ven La Plata-Staaten.

Herr A. G. Bellemare hat unlängst in einer der Beilagen zum „Constitutionnel“ (vom 15, Juli) einige statistische Notizen uber den Handel Frankreichs mit den La Plata-Staaten gegeben, welche, als ein interessanter Beitrag zur Beurtheilung der dorti- gen Zustände, allgemeinere Betrachtung verdienen. Wir lassen sie hier folgen:

N Devolterund. £8 befinden sich gegenwartig

- : : Franzosen, Englander. in der Argentinischen Republik (Buenos- J Ave) E i 500 3,800 in der Republik Uruguay (Montevideo)... 06,400 2 500 folglich zusammen in den La Plata-SDtaaten 110,900 6,300

D

_— Die Französtsche Bevélkerung in den La Plata-Staaten nimmt täglich durch Einwanderung zu. So sind im Fahre 1840 nicht weniger als 2500 Franzosen daselbst angekommen, und im erstén Bierteljahre von 1841 bereits mehr als 700 dorthin abgegangen. Es find hauptsächlich Basken und Béarnaisen, die sich auf einige Jahre dort niederlassen. Die bekannte Anhänglichkeit dieser Bolksstämme an ißr Geburtsland führt sie mit den Früchten ih- ves Fleißes immer wieder in ihre Heimat zurück, #6 daß diese Auswanderung in jeder Beziehung vortheilhaft für Frankreich ist.

Die Französische Bevölkerung in den La Plata - Staaten bez steht hauptsächlich aus Handwerkern, Fabrikanten und Klein händlern, Man bemerkt, daß unter ihnen ein Wohlstand herrscht, wie er unter den übrigen in jenem Lande wohnenden Volksstäm- men nicht so allgemein verbreitet ist. Die Franzosen besißen mehr industrielles Eigenthum, mehr an Ort und Stelle erworbenes Ka- pital, als die Engländer, Die Englischen Kaufleute sind vielleicht reicher, aber dies ist ein mitgebrachtes Kapital, während die Fran- zosen ihr Vermögen unter den Augen der einheimischen Bevölke- ferung erworben haben, i j

Man begreift leicht, wie wichtig dieser Umskand für die Ci- vilisirung des Landes is, denn sie find gendthigt, sich in innige Beziehung mit den Eingebornen zu seßen, um die Bedürfnisse um danach die Er-

und den Geschmack derselben zu skudiren, “r . t 0. . - Arbeit für den Verbrauch einzurichten sodann

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zeugnisse ihrer verbessern sie auch den Geschmack und die Gewohnheiten durch Einführung einfacherer, wohlfeilerer Methoden und durch die An- fertigung von bequemeren und besser gearbeiteten Gegenständen. Auf diese Weise erlangten die Franzosen in jenen Ländern einen moralischen Einfluß, der ausgedetnter und vielleicht mächtiger ist, als der, den der bloße Besiß von Kapitalien erwirbt. In 4 Provinz Buenos-Ayres allein haben die Franzosen Be is 90 Fabriken aller Art, und man schäßt gegenwärtig das apita), welches sie dort erworben haben, mindestens auf 15 Us Fort: Fr. Auf dem )\ata:@troms ist der Fort-

linken Ufer des La Þ / j schritt verhältnißmäßig größer, Jn Montevideo ist die Neustade