seiner Anhänger zu entgehin, und von seiner Prahlerei, daß er die Königin binnen sechs Wochen zu konservativen Grundsäßen bekehren wolle, ging er auf die bekannte Adresse Lord John Russels an die Wähler der City über. ¿Dieses Manifest,// sagte er, „giebt sich das Ansehen, eine Schilderung der gegenwärtigen Lage der Dinge oder vielmehr der Lage der Dinge in der Vergangenheit liefern zu wollen, und berich tet mit der größten Selbsigefälligkeit Über die Siege, welche die jeßigen Rathgeber Fhrer Majestät davongetragen. Auch von der Gewandtheit spricht dieses Dokument, woelche die Gegner der Re- gierung in der Erfindung von Thatsachen gezeigt hätten; aber ich muß gesiechen , daß, wie groß unsere Geschicklichkeit in diejer Be ziehung auch gewesen seyn mag, die (KZeschicklichkeit , mit velcher der edle Lord Thatsachen zu vergessen weiß, die unsrige noch well Übertrifft. : z „Berubte diese lange Reihe von Thatsachen auf sicherem Grunde- so bâtte ich vielleicht Recht, über den triumphirenden Ton gegen vt- fiegte Gegner Beschwerde zu führen. wäre es“ cine 1 l getreue Schilderung des Zustandes der Dinge, dannt 1 ürde sultat der neulichen Berufung an das Volk wunderbarer iebt ist. Es if staunenderregend, daß das Mintskertum siât, welches sechs Fahre lang 1m Machtbestze gewesen Uf - es sich fortwährend rühmt, das vollkomniene Bertrauen der & rainin besißt, deren Anhänger bet den Wahlen den Namen Souverainin oft auf schr ungeeignete Wetse benußt haben ; alledem und troß der Berufung ant den weiblichen Lheil Éerung mit Bezug auf wohlfetlen BUArr, [0 ir ßung großen Brodtes an die arbeitenden Klassen, d t \chaflen und das Volk m Allgemetnen die Entscheidung des lebten Unterhauses ratifiztrt haben , namlich die gegenwärtigen Rathgeber Fhrer Maiestät nicht das Vertrauen des Unterhauses besißen, und daß ihr Beharren im Amte unter diesen Umsiänden der Verfassung widerstreitet. Nicht die Chandos - Klausel in der Reform - Akte ( vecgl. die Adresse Lord F. Russell’s ) hat die ses Resultat hervorgebracht. Man kann allerdings darauf hinweisen daß insbesondere die Grafschaften sich gegen das jeßige Ministerium erklärt haben, und kann behaupten, daß einige Grafichaftein, in denen das Agrikultur-Fnteresse besonders vorherescht, ihren Eifer gegen das Ministerium wegen der ihre Fnteressen bedrohenden Gefahr vorzüglich Xundgegeben haben; aber nicht die Chandos- Klausel war es, welche die Wahl zweier konservativer Mitglicder für die City von London entschied ; nicht die Chandos =Klaufel war es, der man es verdankt daß zum ersten Male seit der Reform- Akte etn konservati ves Mitglied für Westminster erwählt worden ijt; auch war es nicht die Chandos -= Klausel, welche der Gegenpartet etne! Siß in der großen Manufaktur-Sl adt Lecds entzogen hak. Auch war es etwas mehr als die Chandos-Klausel, was zwet konservative Mit alieder in Hull, zwei in der City von Dublin, «wet für Belfast und ¡wei für Liverpool erwählt hat. Nicht die Chandos-Klaujel war es was vier konservative Mitglieder für die große Grafzchaft Lancasler erwählt und ijicden ministeriellen Kandidaten von der Bekämpfung Lord Stanley's , Lord F. Egerton's - der Herren Wilson Platten und IWilbraham zurückgeschreckt hat, Nicht die Chandos-Klaujel hat zwei Mitglieder für den \o überaus wichtigen, mit den Manufaktur 7n teressen des Landes jo eng verknüpften Beztrf der westlichen Abit het lung von Vorkshire erwählt, in welchem cin Edelmann seines Sißes beraubt wurde, der seiner mit Verdienst verknüpften L
Aber
Sa DRB
Talente wegen nicht gnders als mit hoher Achtung genannt werden kann, ich meine Lord Movpeth. Nein, meine Herren, es muß eine andere Ursache ge wvoesen seyn, als der Einfluß des Grundheren auf seine Pächter, welche zu dieser Aeußerung der dentlichen Meinung geführt hat. „Allerdings haben die Grafschaften eine größere Zahl dem Mi nisterium ungünstiger Vertreter gewählt, aber wenn man auf die Städte und Flecken hinblickt, deren Bevdlkerung 10,000 Einwohner fibetsteigt, so hat das Geschret nach wohlfeilem Brodte und wohlfei lem Zucker selbst da, wo das Agrikultur-Füterese nur wentg in Be tracht kommt, durchaus nichts ausgerihtet. Die Wahlen an jene Orten sind für die Minister ungünstiger ausgefallen, als im vortgen Parlamente. Wie, frage ich nun, läßt sich das erklären? Es kommt nur daher, daß die Wählerschaften des Reiches, welche das Volk Des Reiches repräsentiren, kein Vertrauen zu dem Ministerium hegen. Sie ha ven mit Vernunft die ganze Laufbahn dieser Regierung überblickt, von dem Begittne ihrer Macht bis zur Beendigung derselben — vot der Appro priations-Klausel an, welche mich aus dem Amte vertricb, bis zu dem Rotum, das auf meinen Autrag durchging und erklärte, daß das Mi nisterium das Vertrauen des Landes nicht besie. Nicht das politische System der Regierung in einzelnen Punkten wurde, von dem Volke verdammt, nicht die Frage wegen der Korngeeße übte Einfluß guf sein Urtheil; das Volk von England war vielmehr der Ansicht , daß fein Ministerium im Amte bleiben darf, ohne das Vertrauen dec Nation zu besißen, daß, wenn dies geschähe, das repräsentative Brin {ip darunter leiden und die ganze constitutionelle Doktrin dadurch verleßt werden würde, und das Resultat ist die entschiedene Erklärung der mit dem Votum des Unterhauses übereinstimmenden Wählerschaf ten gewesen , daß das gegenwärtige Ministerium das Vertrauen des Volkes nicht verdiene. / „Wenn man an das Fahr 1834 zurückdenkt , so wird man fich erinnern, daß damals eine Uebereinkunft abgeschlossen wurde mit den jenigen, welche die Haupt Verfechter der Aufhebung der legislativen Union mit Frland sind, und daß darguf ein Beschluß im Unterhguse durchgeseßt wurde, dem gemäß keine Regulirung dec kirchlichen Ver hältnisse in Frland stattfinden sollte, der nicht die Verwendung cines Theiles dexr Kirchen-Revenüen zur Förderung weltlicher Zwecke zum Grunde gelegt würde. Die Wählerschaflen haben diese Uebereinkunft nicht vergessen. Eben so wentg haben sle vergessen , daß di-e Regie rung eine Bill zur Aufhebung der Verfassung der so wichtigen Ko lonie Jamaika eingebracht hat. Sie haben nicht vergessen, daß iener Versuch durch die Gegner des Ministeriums vereilelt worden ist; fle haben nicht vergessen, daß die Minister erklärten, die Autorität der Regierung werde leidett, wenn die Opposition obsiege. Sie siegte dennoch, und das Ministerium zog sich zurü, in Folge des die Sache entscheidenden Votums und mit dem Eingeständni|fe, daß es das Ver trauen des Unterhauses nicht besitze. / ¡Das Volk hat gesehen, wie die Minister zwei Jahre lang im Amte geblieben sind, ohne Macht zu besien, und nachdem sie eine Reihe von Konzessionen gemacht hatten, welche ihrem Charakter als Staatsmänner nicht weniger als den Fnteressen des Landes nach- heilig waren, und die Erinerung an diese Thatsachen, vereint mit Her eigenen Erklärung der Minister selbs über ihren Berluit des Bevrtrauens des Parlaments und über die daraus für die Verwal tung zu befürchtenden Nachtheile, — die Erinnerung an diese Hand Les der Minister is es gewesen, welche die Wählerschaften des ‘andes bewogen hat, das constitutionelle Prinziv geltend zu machen und mit vereinter Stimme den Beschluß zu bestätigen, den das Un terhaus vor kurzem gefaßt hat. : G E E ¿Diese Sicherung des constitutionellen Prinzips verdanken wir nur den Wahlkörperschaften des Reiches. Fhnen gebührt das Verdiens, denn sie haben den Sieg durch beisptellose Anstrengung errungen : Er ini cht durch die Mandver der Partei-Chefs davongetragen worden E E 8 factidse Vereinigung mit Männern von entgegenstehenden Mun gen. Es is unmöglich, die Anstrengungen, welche im ganzen Lande gemacht worden sind, zu hoch anzuschlagen. Sie sind von auforuchs-
osen Fndividuen ausgegaugen , die für sich selbs feine Vortheile fuchten, sondern nur durch Patriotismus veranlaßt wurden il L Bequemlichkeit und überhaupt Alles, was das Leben angenehm as chen fann, dem öffentlichen Wohle zu opfern. Jch wage es zu be
haupten, daß tausend, ja zehntausend Fälle während der leßten Wahl vorgekommen sind, in denen einzelne Privatleute größere An- sirengungen gemacht haben als vordem die Kandidaten selbst zu machen pflegten. Jch hoffe nur, daß sie nicht auf ihren Lorbeeren ruhen, sondern sich durch den Sieg zu erneuerter Anstrengung ver- anlaßt finden werden,‘
Dringend forderte nun am Schluß seiner Nede Sir Robert
946
Peel die Konservativen auf, daß sie nichts bei der Einregistri-
runa ibrer Stimmrechte versäumen möchten, da, wie er schon frúher wiederholt gesagt habe, der Sieg der konservativen Partei in d2n Registrirungs-Büreaus erfochten und auch ta ihnen be hauptet we (se. S E
Diese Rede Sir R. Peel’s wird von den ministeriellen Blät- r spôttisch behandelt. „Der sehr ehrenwerthe Baronet“, - Globe, „láßt uns fast hoffen, daß, statt unsere Königin ¿um j sehen, wir d
al, tern sek sagt dei von {hm haben d Nichts der Whigistischen Fiskal-Keformen 1m
zu erklaren, daß
Ç Toryismus bekehrt vielleicht die Ehre seine Bekehrung zum Liberalismus zu erleben. 1 seiner Rede hindert ihn, mit einer Tamworth-Ausgabe Unterhause zu erscheinen offentliche Vertrauen ein it solchen Reformen nichts zu thun hätten, sondern gewonnen, der Mann dazu sey, die Junitiative darin zu ‘eifen. Die einzige Frag sich zwischen Sir R. Peel und r Parteihandelt, ist Ï
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aus fen ein Koch verlangt, aber dab “Trlander dazu melden. Die Morntng EhLontelé belobt die: von DEorun GBulzok in den Spanischen Angelegenheiten beobachtete und vertheidigt die Franzöbsische Regierung gegen den Berdacht, als ob dieselbe in Spanien zu Gunsten der Königin Christine intriguire. Der \echswdchentliche Durchschnittspreis von Weizen i auf ( 2 Pee. gestiegen und der Einfuhrzoll auf 22 Sh. 8 Pce. urúckgegangen. Die Getraide- Spekulanten sprechen, wie der in seinem Börsen- Artikel 1neldet, mit der größten Sicher ; Z lektere innerhalb der nächsten zehn Wochen Minimum der Skala sinken werde, und das genannte meint, daß beim Getraide-Handel interessirten Parteien alle mbgliche Mandver ins Werk seßen würden, um dieses Re- sultat herlteizuführen. : Die bis jeßt eingegangenen Berichte aus den Provinzen sind verschieden, slimmen aber alle darin überein, daß der unaufhöorliche Regen viel geschadet | Zufuhr von Weizen heute nur unbedeuten rother wurde l Sh. böber als am Montage, weißer zu denselben Preisen ver fauft. Unverzollter fremder ist in einzelnen Fällen 1 bis 2 Sh. bober als am Montage bezahlt worden, obschon die Ganzen nicht hohere Preise bewilligen wollten. wie am Y
JCCutraitiíal
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contage.
Morning Poft giebt heute in ihrem Börse! günstige Nachrichten in Bezug auf die Zahlung der Cd) videnden einiger Südamerikanischen Staaten. Dic für die lischen Dividenden nöthigen Summen, welche im September aus bezahlt werden sollen, find bereits in Europa eingetroffen :
werden zum vollen ILCerthe von 6 pCt, ausbezahlt; úber die rúckständigen Dividenden sind Unterhandlungen im Sange. Auch von Neu-Granada sind zu gleichem j tirt, und 300,000 Dollars befinden sich schon Gesandten von Neu-Granada, General Yio deponirt
Aus einem Schreiben det Guiana?’s, Henry Light, an den Go datirt Demerara vom 6. Juni, welches der „Globe“ mittheilt, ersieht man, daß in leßterer eine Anzahl schwarzer Aus wanderer von der Afrikanischen Küste angekommen waren, dle sich sammtlich wohl befanden und auf den Plantagen als ¿rbeiter zu einem Arbeitslohn zehn und zwölf Dollars monatlich, nebst einer täglichen Ration von gesalznen Fischen und Pisangs, vertheilt worden waren. Hier in England dauern die dluéwan derungen nach Amerika fort. Gestern ging hier ein Schiss mit 00 Auswanderern, hauptsächlich aus Ackerbauern und ihren Familien bestehend, nah Neu - Vork ab. Es sind mehrere Land leute darunter, die ein kleines Kapital besißen, und auch einige solide Handwerker.
Aus Buenos-Ayres wird Mai gemeldet, daß fowohl von Seiten der Argentinischen Republik als von eiten Uruguay?s eifrig gerústet werde; beide Theile kaufen Schiffe an, um sich die Herrschaft auf dem Platastrome streitig zu machen, Fn Buenos-Ayres sind bereits 30,000 Dollars zu den Kriegsko sten subskribirt worden. Admiral Brown war am 14, Mai -mit 5 Kriegsschiffen von Buenos-Ayres nach Montevideo gegangen, um seine Operationen gegen diese Stadt zu beginnen.
Die neue Verwickelung der Macleodschen Angelegenheit in den Vereinigten Staaten giebt den hiesigen Tory - Blättern wie- derum Anlaß zu heftigen Angriffen auf Lord Palmerston's Poli- tif, „Wir lenken,“ sagt der heutige Courier mit o¡fenbarer
| Uebertreibung der Gefahr, in welcher Mac Leod schwebt, „die
| Aufmerksamkeit des Publikums auf ein neues diplomasisches | Meislerstúc Lord Palmerston?s. Mac Leod wird zur S trafe da-
für, daß Se. Herrlichkeit ihn in Schuß nahm, gehängt werden.
| Jn der neuen Legislatur von Kanada is noch nichts von | Bedeutung vorgekommen, Fm Bersammlungshause hatte ein | Faustkampf zwischen einem Herrn Hamilton und einem Herrn Chester stattgehabt, welcher zu einer Herausforderung führte, die
| bex von dem Geforderten nicht angenommen wurde, weshalb die
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Zwecke Gelder remit zur Disposition des Que, M Se RAIE
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Sache vor das Haus kommen sollte. Der Grund des Streites
war die Behauptung des Herrn Chester, daß ein Richter des Di- striktes Gaspe in der Regel betrunken zu Gericht siße; er wurde für diese Behauptung von Herrn Hamilton zu Boden geschlagen
Nach Berichten aus Manchester haben am Ende der vorigen Woche daselbst 13 Häuser mit 300,000 Pfd. St. ihre Zahlungen eingeftellt. i S
Am 16ten hat în Dublin nants
die Vermählung des Grafen Fortescue, stattgefunden,
von
Fuli.
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E Londou, 30, Zwei und achtzig Stimmen, die
Zahl, welche die Whig-Zournalisten selbst den Tories zugestehen,
ist heutzutage cine gro}je Majorirât, womit sich, besonders mit der
Gewißheit der Zustimmung des Oberhauses, Wunder thun laf-
sen, wenn die Partei unter- sich einig bleibt. Auch wird Pee''s
Kabinet fürs erste sich wohl hüten, etwas vorzuschlagen, was sei
Tory-Anhang zu sehr aufregen könnte; und im Anfange blei-
zuch diesem die Gefahren eines Zwiespaltes noch zu Tebhaft
(ndenken, - als daß sie ihrem Unwillen Luft machen sollten,
immer bleiben ‘sie nicht so klug, als die „Times“ es
icht. _Man lese nur im leßten Hefte des „British Critic“
nen Aufsaß über die Briefe des „Catholicus“ an Sir Robert
über dessen Rede bei der Erdssnung des literarischen Justi:
zu Tamworth, welche bekanntlich zuerst in der „Tirnes“ ab-
druckt erschienen, spater aber besonders herausgegeben und weit
t worden sind, Catholicus behandelte Peel persönlich noch
obgleich mit ziemlich schneidender Jronie. In jener
aber wird er als ein erbâärmlicher, selbftifcher,
hingestellt, welcher keiner Jdee, keines Grundsaßes
és Anderes verstehe, als die Berechnung der Stimmen
\ In allen seinen Reden stehe sein Jch, meine
ie Partci, womit Jch die Ehre habe, verbunden zu
voran; da sey nichts Großes, nichts Umfassendes,
Ewigkeit Berechnetes — Alles sey Klugheit, Mo-
s, Gefälligkeit, Nachgiebigkeit. Kurz, man föônne ihm
nicht vertrauen; und fúr die Kirche seyen ihre erklärten Gegner
nicht halb so gefährlich, als dieser ihr angeblicher Freund und B
schüKer. Und alles dieses wird în der Vorausseßung gesagt, daß
die konservative Partei auf dem Punkt stehe, sich aufs neue der
taatsgewalt zu bemächtigen, . und dieser Mann dabci nothwen Haupt und Führer werden müsse.
Zeitdem sind nun die Wahlen zu Ende gekommen, und die
wartet ; y
zroße Majorität der Partei is bekannt; und was sagt Tor y-Organ, die „Morning Post“, noch heute? Hochkirche sich ihren Staatsmann machen dürfte, \o nicht. gerade. so. ausfallen... wte Peel! Wag
3“ felbÆ/2 Die Bewilligung der Emancipation der Ka won denen, ben aus Grundsäßen fo
N rod INUCLeD
welche sich derselbe entgegengeskellt hätten, habe die Tory- Partei aus einande1 gesprengt, zu Grunde gerichtet. Freilich hat es Peel jeßt beque mer, da von Grundsäßen eigentlich gar keine Rede mehr is, außer 1 allgemeinen Ausdrücken, welche Melbourne und Russell eben falls oft gebraucht haben, die Erhaltung der Monarchie und dei Kirch er also in seiner so eben bei einem Festmahle zu Tamworth gehaltenen Rede sagt, je mehr diese Grundvesten ge- sichert wären, desto fühner dúrfe man fich an die Umgestaltung von Dingen wagen, welche zeitgemäß nicht mehr zu erhalten seyen; so darf man sich darauf gefaßt machen-, daß er in seinen Refor- men weiter zu gehen versuchen wird, als die Whigs es je gedurft, und man wird finden, daß seine Verwaltung, wie Herr Charles Buller sich eins ausdrückte, aus preßbarerem Stoffè zu sammengesckt seyn wird, als es selbst die Whigs waren. Dann aber reißt sich auch die Hochkirche von ihm los, und es treten die Whigs aufs neue ans Ruder, oder es muß sich aus wirflichen Konservativen aller Parteien eine Coalition welche den Extkremen die Wage halte. Der Durchgang » jedoch nicht leicht seyn. Nicht zu reden von den Schwierigkeiten, welche unmittelbar zu Überwinden bieten Jrland und die Kolonieen einer ruhigen Verwaltung eine Aufgabe, welche viel schwerer zu lösen seyn dürfte. Die furchtbaren Auftritte, welche in Jrland bei den Wahlen stattge funden, deuten dort auf eine traurige Zukunft hin. Die Excesse waren besonders empödrend auf der Seite der Katholiken und lasen sich zwar durch deren Furcht vor der Rückkehr des Druckes und Hohns, worunter sie so lange geschmachtet, erklären, aber nicht entschuldigen. Die alte Orangisten-Partei, welche zun Theil durch ihre Drohungen und unaufhörlichen Schmähungen jene barbarischen Ausbriiche einer wilden Selbsthúlfe hervorgerufen, is inzwischen durch diese Begebenheiten schrecklich aufgeregt. Yean
Benn
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spricht von gegenseitiger Bewaffnung, und eines der ersten S chritte des Peel’schen Ministeriums dúrfte wohl die Verstär- fung des Heeres in Jrland seyn müssen, um sowohl seine Anhän- ger als seine Gegner im Zaum zu halten — ein Umstand, wel: cher bei den obwaltenden finanziellen Verhältnissen, und der zu- nehmenden Gefahr eines Krieges mit den Vereinigten Staaten, hochst bedeutsam wird. Und es liegt offenbar in O’Connell?s Be: rechnung, daß es so fomme, wenn es ihm auch dabei mit allen seinen hochtrabenden Reden nicht ün entferntesten Ernsk is.
Sben so schlimm is es in den Kolonicen. Eines der größ-
Uebel der langen Tory- Herrschaft war bekanntlich die Zu- lajfung von Betrug und Unterschleifen in fast allen Zweigen der Berwaltung, dffentiichen Anstalten, Jnnungen u, s. w. Je wei ter dieselben vom Hauptsiße der Regierung entfernt waren, desto fúhner durften sich die Mißbräuche ia denselben zeigen, vor allem also in den Kolonieen, Spät ersk lernten die Whigs einsehen, wie viel hier wegzuräumen und zu reinigen warz und so wie sich ihnen die zunehmende Wichtigkeit der Kolonieen und die Gefah ren längerer Vernachlässigung derselben ausdrängte, zeigten sle sich au bereit den langbestandenen Uebeln abzuhelfen. Beson- ders war dieses der Fall seitdem es dem tiefblickenden uge Lord F Nussell's vergönnt war, als Kolonial - Minister das Unwesen ¡u überschauen, O L
Jn Kanada namentlich istdas Verhältnißum so ernsthafter, da der Streit mit den Vereinigten Staaten immer verwickelter wird. Denn bei der Gelegenheit von Mac Leod is der Krankheitsstoff, welcher im innersten Mark der Republik sit, namlich die Eifersucht der Staaten - Negierung gegen die Central: Regierung abermal zum Ausbruch gekommen, und es scheint beinahe unvermeidlich, daß, wenn der Kongreß für die Freilassung dieses Mannes entschiede, der Staat New-York sich widersegen würde. Wird derselbe aber vor Gericht gebracht, so dürste es eine Jury bei der obwaltenden Auf- regung der Gemüther vielleicht nicht wagen ihn freizusprechen, wenn er auch noch so unschuldig wäre. Würde er aber zum Tode verurtheilt, so sind freilich Maßregeln von Britischer Seite getroffen, ihn mit gewaffneter Hand zu befreien, oder, sollte die Wuth des Pöbels unsern Truppen zuvorkommen, dessen Tod furchtbar zu ahnden, Aber alsdann is es Krieg, wobei freilich die alten Plúnderer fich leicht wieder in den Sattel shwingen fonnten, aber auch in der Folge der Regierung im Mutterlande
die Wahl gufzwingen, den Nord - Amerikanischen Provinzen eing
ganz unabhängige Verfassung zu gestatten, oder sie als Rebellen zu bekämpfen. Dagegen aber haben die Whigs sich die Ost-Jn- dischen Kolonieen freilich zu unverfbhnlichen Feinden gemacht, und ein Tory-Miniskerium könnte große Krafte daraus zichen, wenn jenes Völkchen von beschwerlichen Anhängern es zuläßt.
Niederlande.
Amsterdam, 31. Juli. Der König und die Königin, sto ivie der Prinz Alérander und die Prinzessin Sophie, sind gestern Abend mit dem Dampfboote „Friso“ von ihrer Reise nach Fries- land hier eingetroffen und heute nach dem Haag weiter gereist,
Belgien.
Brüssel, 30. Juli. Der Belgische Moniteur macht be- merflich, daß im vorigen Jahre mehrere Holländische Schiffe mit Erzeugnissen, die auch in Belgien gewonnen werden, nach Algier gegangen seyen und dort gute Geschäfte gemacht hätten, während der Belgische Handelstand keine Unternehmung dieser Art gewagt habe. Das offizielle Blatt scheint damit unserm Handelsstande eine gewisse Lauheit und Mangel an Unternehmungsgeist vorwer- fen zu wollen. i :
h) Niederländische Gesandte, Herr
den Bâdern von Aachen abgereist.
T
nach Dánemarëk.
Kopenhagen, 30. Juli. Der Professor und der „Flora Danica“, Etatsrath Hornemann, isk mit gangen. e
Gestern Nachmittag kam die Kaiserlich Russische unter Admiral Lútke, mit dem jungen Großfürsten Konskantin an Bord, auf ihrer Rückfahrt hier vorbei.
Eine Königliche Französische Fregatt« dem Vernehmen nach den neuen Französischen Gesandten, Sa, Pèrier, nach. St. Peterburg bringt, ist von Cherdour ange omnlen,
Man schreibt aus Schweden, daß die gekommene Königliche Sardinische Corvette liege, um Kanonen aus Finspäng zu laden,
von 54 Kanonen, welche TSCLTIH
io E ron l! al ly hier Turzlic) Vorbel
jeßt bei Nyfkdping
Deutsche Bundesstaaten.
München, 30, Juli. Das Regierungsblatt bringt eine Bekanntmachung „den Schuß musikalischer und dramatische: Werke“ betreffend. Es wird namlich dem Ministerium des Fnnern die in der zehnten Sißung der Veutschen fammlung vom 22 April d. J. beschlossene Uebereinkunft în Be treff des Schußes musikalischer und dramatischer Werke mit dem Beifügen bekannt gemacht, daß dieselbe unter Anwendung d Bestimmungen des Geseßes vom 15 April v. J. den Schuß des Eigenthums an Erzeugnissen der Litteratur und Kunst gegen Be öffentlichung, Nachbildung und Nachdruck betreffend, und nach Maaßstab dieser geseßlichen Bestimmungen in Vollzug zu seßen ley.
Von
Bundesver
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Ueber die Verheerungen, die der Orkan in den jüngsten Ta gen, namentlich am 18 angerichtet, gchen aus verschiedenen Ge- genden des Königreichs traurige Berichte ein,
Hannover, 31. Juli. (Hamb. Korr.) Se. Majestät der König wird morgen zur Kur nach Ems abreisen. Se. Ma- jestàât gedachten. schon früber diese Reise anzutreten, es war jedoch das fúr Sie in Ems bestimmte Hotel bis jeßt von einem ande ren hohen Gaste eingenommen.
Der Kabinets - Minister von Schele befindet sich seit einigen Tagen auf seinem Gute Schelenburg. Während seiner Abwesen- heit unterzeichnet der Justiz-Minister von Stralenheim, als âlte er Staats-Minister, die aus dem Kabinet kommenden Erla|fe, Resolutionen 2c.
_— — Dvbberan,?2. Aug. Mit dem gestrigen Tage begann die te Section der hiesigen Bade-Saison, die noch bis zum 1. OF- tober dauert, Das Verzeichniß der bis jeßt hier gewesenen Fremden beläuft sich auf circa 05), Der Großherzogliche Hof ¿ist bereits {4 Tage hier anwesend. Auch die allverehrte Frau Fürstin von | Gesundheitszustandes wegen wiederum hier in der Mitte .des hiesigen Hofes, Jeachstens wird der Großher- zog von Augustenberg erwartet. Wird die Witterung nur etwas gunstiger, als sle zeither war, 10 durften wohl / bis 800 augswar tige und inländische Gaste No in DIeIer e aljon entgegenzusehen seyn, da hier in den ersten ‘Tagen des nachsten & eptembers die Bersammlung der Nord-Deutschen Forst: und Landwirthe statthaben wird, und gerade dieser Kulturzwelg der wichtigste und segenöreichste des Landes is. Wie uberall, fo isf auch im Mecklenburg-Schwerin schen Herzogthume der Gemeinsinn in neuester Zeit sehr rege geworden, und wie die wissenschaftliche Thätigkeit der naturforschenden Ge sellschaft des Landes, die ihren Siß in der benachbarten Univer- sitàts-Stadt Roskock hat, immer mehr zunimmt, wachstk auch die der jährlich sich versammelnden Aerzte und Pharmaceuten , deren diesjährige Zusammenkunft vor 14 Tagen in Güstrow stattfand, und die ihre Bestrebungen durch ein eigenes journalistisches Organ verbsfentlichen, das auch im Auslande sehr geschaßt wird. — Jm hiesigen nunmehr bald ein halbes Jahrhundert alten See- Bade- orte scheint der rege schasfende und immer weiter sich entwickelnde Geist des verstorbenen edlen Begründers segnend fortzuleben, denn e treten unter dem jeßigen, #o außer humanen Landesherrn fort- dauernd neue Verbesserungen hervor, \owohl zur zwecckmaßigen Benußung des Seebades in allen möglichen Formen, als zur mannigfachsten Annehmlichkeit der MRUPgaite, Die Sud [eli hat weniger den Charakter eines Badeortes, als den ciner rechf hübschen Fürstlichen S ommer-Residenz, und durch die von der MNa- tur so âußerst wohlthätig hier unterhaltenen C chwefel: und Stahl- quellen sind hier die vielseitigsten Anstalten für Heilzwecke, zu wel: chen sich noch eine private Kaltwasser - Heilanstalt des hiesigen Arztes, Dr. Döóbbereiner, gesellt, in der auch schon einige hübsche Kuren erlangt worden sind, soziale Berkchr gewinnt nunmehr durch die seit einigen Jahren so trefflich einge- richteten großen Logier-Häuser auf dem Heiligendamm, dicht an der See, eine anziehende Seite, die bekanntlich früher schr un- gern vermißt ward. Während Dobberan neben seinen anmuthi- gen Gärten und Promenaden ein größeres Gesellschaftsleben mit- telst dèr Salon-Vergnügungen, des Hoftheaters, des Lese- Kabinets, der Großherzoglichen Musik-Unterhaltungen und des öffentlichen Spieltisches (bei dem die Gewinne und Verluste übrigens selten jene in den Kasinos groß& Städte Úbersteigt) darbietet, finden diejenigen, welche Einsámfkeit und behagliche Ländlichkeit lieben und besonders für ißre Kur gern die Salubrität der Seelusft genießen mögen, dies Alles durch das Bewohnen der Logier-Hâäu- ser am Strande # Stunde von hier, und wobei die Communica- tion zwischen beiden Orten auf einem auch fúr Fußgänger sehr angenehmem Wege zu allen Tageszeiten für einen äußerst billigen Preis unterhalten is, Spazierfahrten auf Dampfschiffen von den benachbarten See:Badeorten Warnemünde, Rostock und Erg:
Liegniß verweilt ihres
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von Falk, ist von hier
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vemünde nah hier und wieder vice versa von hier nach dort sind auch shon mehrmals unternommen worden,
Detmold, 28. Juli. Es is hier an das Comité für das Hermanns-Denkmal folgende offizielle Mittheilung aus Wien er- gangen, welche gewiß nicht verfehlen wird, auf alle Freunde und Beförderer dieses großartigen National-Unternehmens einen gún- stigen Eindruck hervorzubringen: „Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich haben Allergnädigst genehmigt, daß in den Deutschen Provinzen der Oesterreichischen Monarchie Beiträge für das im Teutoburger Walde bei Detmold zu errichtende Hermanns-Denk- mal gesammelt werden ; und es is bereîts an die Kaiserl. Königl, Handels-Gubernien von Nieder-Desterreich, von Ober-Oefterreich, von Böhmen, von Mähren und Schlesien, von Tyrol und Vor- arlberg, von Steyermark, von Fllyrien und an das füftenlän {e Gubernium zu Triest die Allerhöchste Weisung ergangen , Anforderungen zu Beitragen für dies Denkmal in die Provinzial: Zeitungen aufzunehmen , die Behörden zu bestimmen, bei welchen die Beiträge abgegeben werden können, und bfi mit Ende des laufenden Jahres einzusammeln und zur förderung nach Wien zu übermachen.“
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E R Frauffurt a. M. fammlung hat noch nicht ihre
nächsten Donnerstag noch eine Sißung neue Königlich Preußische Bundestags von Bülow, eingeführt werden wird. morgen hier eintreffen.
C4 a. 4 al Defterreich. V T4 C d Zuli. Am 26, Juli Nachmittags kamen der Konig von Sachsen, im strengsten Jnkognito, auf einer wissenschaftlichen Reise von Gastein über die Alpen in Kla genfurt an. Am folgenden Tage früh um 4 Uhr wurde die Reise über den Loibl nach Ottok in Krain fortgeseßt L. D 7s 4 7 X Marienbad, 31. age brillanter,
No R I» Á DICICI chULL
Juli, Unsere Saison wird mit jedem
obgleich der Monat Juli, wahrend welchem
ré gewöhnlich am besuchtesten ist, zu Ende geht.
Morgen wird Erzherzog Stephan, welcher auf einer Rundreise in
Bohmen begriffen if, von Eger kommend hier eintreffen, und am
Wege hieher den Fürsten Metternich auf C L
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feinem Schlo}se
wart mit einem Besuche beehren. Gegenwärtig halten fic außer dem Fursten und seiner Familie mehrere Gaste von
tung auf, darunter der Englische Bothschafter in Aien, Beauvale mit feiner GBemalin, der Oesterreichische Besandte am Turiner Hofe, Fürst Schwarzenberg, der Nussische Gesandte in Stuttgart, Graf Medem, und der Sänger der Todtenkränze,
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l Toi ort J T e Freiherr von Zedliß.
— ; Schweiz.
eFreiburg. Der Orkan, der vorleßten Sonntag die ganze Eidgeno|senschaft durchtobt hat, hat sich hier die ehrwürdige Linde, die gleich nach der Schlacht von Murten gepflanzt wurde, und die während 365 Jahren Zeuge fo vieler bald frohen, bald ernsten Ereignisse gewesen ist, zum Opfer auserkohren. Der alte Riesen- baum wurde mitten entzwei gebrochen. Jedermann eilte, einen Zweig aus den glorreichen Trümmern zu ‘erhaschen, und die Bür- ger schmückten ihre Hüte damit. — Die Hängebrücke von Frei- burg schwankte beim gleichen Anlaß wie ein auf dem Meere vom Sturm gepeischtes Schiff.
Schwyz. Am 25, Juli fand hier die feierliche Grud - Î V Ss ‘ t steinlegung der neuen Tesuitenkirche durch den ¿Abt Coftelin von Einsiedeln statt,
Jtalien.
Nom, 23, Juli, Die Verheerungen, welche der starke S ÚUd- wind äm 15, Und 16. d. Und diè darauf folgende Hiße von 33 Grad N. am 17. angerichtet haben, werden als bedeutend geschildert, Er soll Bäume in der Umgegend niedergerissen und in den Weingärten die unreifen Trauben vom Sto gerissen haben. Auf dem Monte Pincio hatten mehrere Baume ihr Laub abgeschúttelt wie im späten Herbst. Jener Südorkan führte Heu schrecken mit sich, die in den Straßen von Rom niederfielen, Die Hike von 337 Grad R. wird als enorm bezeichnet. In der That ergibt die Vergleichungstafel, welche das rbmische Tags notizenblatt vom 22. Juli mittheilt, daß der höchste Thermometer stand, den man in deu leßten zehn Jahren auf der Sternwarte des romischen C ollegs beobachtete, 297 Grad 9. War, welchen dasselbe in den Jahren 1832 am 14, Juli, und 1839 am 21. \uli erreichte. Diese Wärmegrade sind mit einem hundert Fuß über dem Boden gegen Norden und im Schatten angebrachten Jn strument gemessen, Jn den darunter gelegenen bewohnten Districten wird die Hiße daher wegen des Refleres und anderer hinzutreten der Umstände um einige Grade höher angeschlagen. Dießmal scheint indeß diese Berechnung zu tauschen; die obern Luféschichten waren Vielleicht stärker erwärmt als die untern. Wenigstens führen andere Messungen, die sonsk immer der von der genannten Stern- warte parallel gehen, einen geringern Wärmegrad an.
Türkei.
Kounstantinovel, 14, Zuli. (2. B), CALD Sami Bey, welche sich beide noch in Quarantaine befinden, wer den von der Pforte mit der größten Aufmerksamkeit und Auszetch nung behandelt. Der Sultan hat bei seinen Juwelieren die An fertigung von vielen fostbar:n Geschenken, namentlich großen bril lanten Decorationen für alle Mitglieder der Familie Mehmed Alis anbefohlen. Auch spricht man von einer baldigen Vermäh- lung Saïd Bey's mit einer Schwester des Großherrn. Die Par- tei Mehmed Ali's hat im Serail und im Divan bedeutend zuge- nommen, Es herrscht die günstigste Stimmung für ihn. Die Ursache davon sind nicht allein die vielen Geschenke, womit seine hiesigen Agenten die türkischen Hof- und Staatsmänner über- häufen, sondern auch die seit einiger Zeit bei allen Großen vor- herrschend gewordene Ueberzeugung, daß das einzige und leßte Rettungsmittel der Türkei in einer engen Berbindung derselben mit Aegypten zu suchen sey. „Wir beide vereint, sind stark und fónnen uns gegen ganz Europa vertheidigen. Getrennt aber werden wir beide untergehen!“ Es hat sich nämlich bei diesen Leuten die Meinung festgeseßt, als beabsichtigten die verbündeten Mächte eine Theilung der Türkei, worin sie noch mehr durch die in Franzosischen Journalen (thöricht genug) als gewiß aus- gesprochene Uebereinkunft Englands und Rußlands in Betreff der Zerstückelung und Theilung des Osmanischen Reichs bestärkt wur: den. Sie ahnen allenthalben Verrath und Gefahr, ünd sehen den einzigen Ausweg aus dieser Bedrängniß in der Freundschaft Mehmed Ali?s und der Verbindung seiner Macht mit der Túr- fischen, Von den hierher beorderten 6 Landivehr:Regimentern ist bereits das von Jsmid (Nifomedien), welches ziemlich vollständig
a Bey und
ist, eingetroffen. Gegen Ende dieser Woche wird auch das von Bolo ankommen — schon is die Kaserne im alten Serail fúr dasselbe eingerichtet. Nebst diesen 6 hat man fürzlich wieder i andere Landwehr- Regimenter Klein - Astens einberufen, so daß auf diese Weise die Garnison Konskantinopels um beinahe 40,000 Mann vermehrt würde, d. h. um 10 Regimenter. Jedoch zwel- feln wir, daß es gelingen wird, alle diese Truppen, namentlich die im Innern Klein-Astens, unter die Waffen zu versammeln. — Auf die Frage, wozu diese ungewöhnliche Konzentrirung von Truppen in Konstantinopel, antworten die Paschas, man wolle die Landwehr einexerziren, um im Herbste in den Ebenen von Skutari ein großes Uebungs - Lager zu halten.
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. ew-York, 17. Juli. Das Schifsal der verschiedenen
(5!
nach GBaiveston
in. det C ache M 1c Leod's
dem Kongresse vorliegenden Maßregeln ist noch immer nicht ent- eden; der Präsident hat sich der Annahme eines allgemeinen erott- Geseßes gunstig erklärt. Der Preis des Mehls is hier in Folge der günstigen Aerndte en, und man zweifelt nicht, daß Amerika bei der Versorgung lands mit Getraide werde mit Europa fonfurriren können. Repräsentantenhause von New-Hampshire ist wieder ein- wränzangelegenheit zur Sprache gebracht und es sind Beschlússe gefaßt worden, durch welche das Recht des auf das bestrittene Territorium als úber allen dargestellt wird. : egen Herrn Biddle, den früheren Direktor der Bank der Bereinigten Staaten, is wegen angeblicher Unterschlagung von Beldern der ein Prozeß anhängig gemacht, Nach Berichten aus Texas hatte der Kriegsschooner „San rnard“ den Richter Webb, der als Unterhändler wegen An- ung der Unabhängigkeit von Teras nach Mexiko abgesandt worden war, zurúckgebracht, weil die Merika- nische Regierung sich in keine Unterhändlungen einlassen wollte. Die Entscheidung des obersten Gerichtshofes von New-York ac Leod’s if nun erfolgt. Der Gerichtshof hat sich geweigert, dem Antrag von Mac Leod's Anwalt zu willfah- ren und den Gefangenen in Freiheit zu seßen; die Entscheidung lautet dahin, daß derselbe ordnungsmäßig wegen der gegen ihn erhobenen Anklage auf Mordbrennerei vor die kompetenten Gerichte zu stellen sey. Man glaubte anfangs, dieser Ausspruch des ober- en Gerichtshofes des Staates New-York werde der Sache eine so entscheidende Wendung geben, daß dem Britischen Gesandteù, Herrn For, nichts Anderes úbrig bliebe, als seine Pâsse zu verlangen, und daf es möglicherweise doch noch zu Feindseligkeiten zwischen Eng- land und den Vereinigten Staaten dieser Sache wegen fommen fbönne. Der hiesige Enguirer bemerkt aber, daß noch keinesweges Ge Instanzen erschbpft seyen, daß vielmehr der Anwoalt Me D auf Revision des Urtheils bei dem Revisions - 0e e cu L Cs antragen werde, und daß, falls dessen O A N Rer: ausfalle, noch die Berufung an den obersten Gerichts of G Nd, einigten Staaten selbsk freistehe. Nach einem anderen Berichte hátte der Anwalt Mac Leod's, angeblich in Folge einer Vereinba- rung zwischen Herrn Fox und dem Staats-Secretair fur die aus- wärtigen Angelegenheiten, Herrn Webster, von der Appellation abgestanden, und es sollte der Prozeß so bald wie möglich, wie man sage, in Utica, vorgenommen twerden, ein Entschluß, der sich vermuthlich durch die Gewißheit, das Alibi Mac Leod’s bei der Berbrennung des Dampfboots „Karoline“ beweisen zu können, motiviren würde.
J lf oi
Berlin, 3. Augusk. Die Königl. Universität beging heute ¿um erstenmal die auf den Antrag des Senats Allerhöchsten Orts genchmigte Gedächtnißfeier des heutigen Tages, welche von jeßt an alljährlich stattfinden wird, um der skudirenden Jugend das Andenken an den erhabenen Stifter dieser Lehr-Anstalt um so immer lebendig zu erhalten. Sämmtliche in Berlin anwesende Professoren und Dozenten, so wie die Studirenden, versammelten sich um 12 Uhr in der gewöhnlichen feierlichen Weise in dem gro- ßen Hörsale. Jhre Excellenzen die Herren Minisker von Boyen, von Ladenberg und Eichhorn und viele andere hohe Staats-Beam- ten bechrten das Fest mit ihrer Gegenwart. Nach einer einlei- tenden Musik hielt der derzeitige Rektor, Herr Geh. Med. Rath Professor Dr. Lichtenstein, die Lateinische Festrede, an deren Schluß den Studirenden die von den vier Fakultäten súr das nächste Jahr gestellten Preisfragen bekannt gemacht wurden, Preise waren in diesem Jahre nicht zu vertheilen, da die allgemeine Trauer die Berkúndung der Fragen in dem vorigen verhindert hatte. Zum Ersaß haben mehrere der Fakultäten diesmal doppelte Fragen gestellt.
Die Aula war an diesem Tage zum erstenmal mit den Mar- morbústen der verstorbenen Professoren Fichte, Schleierma- her, Hufeland und Rudolphi geschmückt, welchen demnächst auch die Búste von Hegel hinzugefügt werden wird. Jndem der Redner darauf aufmerksam machte, verkündete er den Ver- sammelten zugleich die von Sr, Majestät abermals der Univer- sitàt bewiesene Gnade, nach welcher Allerhöchstdieselben geruht haben, die Marmorbüsten der Könige Friedrichs des Zweiten und Friedrich Wilhelms des Dritten, von welchen, bis der Professor Rauch die Arbeit vollendet haben wird, einstweiten nur die Mo: delle aufgestellt sind, zur Zierde des großen Hörsaales zu schen- fen. Den Schluß der Feier machte abermals eine von dem Chor der Studirenden unter Leitung des Herrn Prof. Marx ausge- führte Musik. Die Composition dieser wie der einleitenden Musik war von Herrn G. Haufer.
Einge and t
Fn dem Artikel der allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung vom 31. Juli „die Berlin-Anhalt’ sche Etsenbahn/, spricht der Verfasser die Ansicht aus, die Berlin- Potsdamer Eisenbahn sey „hauptsächlich zu Vergnügungs-Fahrten“ zwischen den beiden Residenz-Städten angelegt worden, und habe nicht - wie die Berlin-Anhalt’sche Eisenbahn, den gewerblichen Zweck im Auge ge- habt. Oies is ein Fecthum, der der Berichtigung bedarf. :
Richt die in Potsdam Vergnügen Suchenden allein, sondern die große über Potsdam gehende Fcequenz, von Beelin nach Dresden, Leipzig, Halle, Magdeburg und den dahinter liegenden Gegendeti- wav bei der Geündung dieser Bahn als Basis für das Unternehmen angenommen worden. 4
Mer erwägt, daß Potsdam den Straßenknoten der wichtigste
und lebhaftesten Chausseen der Preußischen Monarchie enthielt, die von hier sämmtlich vereint nah Berlin führten, wérd dic Wahrheit obiger Behauptung uicht bezweifelu, namentlich da dieser dur ge werbliche Zwecke bedingte Verkehr nicht vom Wetter abhängig u durch die von Potsdam abgehenden zahlreichen Posten und ersd- nen-Wagen jeder Art bereenbar wai. auch die Schldser und
So zahlreich das Berliner Publikum C Y
i 6 ¡es doch nur guf die Sommers Potsdam besuchte, so beschränkte sich die olle Tage und war di Monate, und hier auch nux guf einzelne schdne Lage 119 way dg