1841 / 218 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Angelegenheiten nicht freimüthig beurtheilt werden fönnten. odex werde diesem in großem Maße entgegentreten, und bis Kodex ins Leben getreten sey, müsse freilich die Censur in ihrem gegenwärtigen Verhältnisse bleiben, mildernde Bestimmungen erbeten werden, gens eine große Uebereinstimmun ses und denjenigen der bisherigen Redner stattzufinden,

Dieser Ansicht widerspricht der Hexr Vorsißende, indem er darauf aufmerksam macht, daß die früheren Redner nur Vor- Willkürlichkeitéèn einzelner Censoren ge- Aufhebung aller Prà-

bis ein solcher

r fönnten dafúr Es scheine ihm úbri- g in den Ansichten des Ausschus-

schläge zur Abhülfe der macht hâtten, was mit dem Antrage auf ventiv-Maßregeln nicht úbereinstimmend, sondern im geraden derspruch sey. i (Fortseßung folgt.)

Zeitungs -Uachrichten. Ausland.

Frankreich. Augusk. Dér eingegangenen aufgehört daselbsk z nach den Beskimmungen sorische Administration gebildet, die an Chef Herr Arzac war.

Mefsagetr“ meldet : Nachrichten zufolge, hat dle u herrschen, des Munizipal - Ge-

gestern aus Toulouse vollständigste Ruhe nicht Moriß Duval hat, seßes, eine neue provi Stelle derjenigen getreten is, deren neue Munizipal - Verwaltung is installirt worden und troß des Widerstandes der Mairie, welche Herr Arzaäc prâsidirte, und die man durch eine! Kommissarius auffordern lassen mußte, dem Geseße zu gehorchen.“

Der Moniteur parisien giebt dieselbe Nachricht in nach- „Den Bestimmungen des Geseßes von 1831 provisorischen Munizipal -Ver-

Functionen angetreten,

stehender Form: gemáß, mußte an die Stelle der waltung eine andere Administration installirt 1 geseßliche Maßregel is der Gegenstand einer gelösten Verwaltung geworden, zur Jnskallirung der neuen Adminiskration 0 d der festen Haltung der Behörd #berall die Ruhe aufrecht zu erhalten, i Die Regierung p aus Touíon vom 31, nach Mostagan stattgefunden ha Mascara is von proviantirt sind. welcher am 26sken v Das „SiLcle“ ll der Aerndte „Der Preis des Brotes wir ohne Befürchtungen uns bei dieser weiter aufhalten. Jm A eine Steigerung der Getr sich die Frage wenn wir noch z1 haben, die seit zwei Monaten he gressives Steigen gefaßt seyn, NBoraussicht der Verwaltung g dieses Jahr, von mit dem traurigen

Diese ganz E Protestation von Seiten der auf Aber troß jener Protestation is geschritten, un ist es gelungen, telegraphische Depesche Lamoricière ist am 19ten Es sollen mehrere Gefechte ortheil ausgefallen sind. um Ofktober ver- e“ mitgebracht,

ublizirt nachstehende Juli: „Der Oberst

Se: p 7 Dot na rerer Adern ne a-o ent

ben, die zu unserm V 2000 Mann beseßt, die bis Diese Nachrichten hat der „P on Oran in Algier eingetroffen isk.“ enthält heute úber d

en muthmaßlichen in Frankreich nachstehenden Artikel: ist auf 32 Cent. festgeseßt worden. für die Zukunft wären, #0 würden wir unbedeutenden Steigerung der Brodtpreise ugenblicke der Aerndte tritt gewbhnlich Leider aber verwickelt des schlechten Wetters, und lang die falte Temperatur rrscht, so muß man auf ein pro- dessen Wirkungen nur durch die emildert werden können, ologischen Gesichtspunkte aus, nur Es war da- dieselbe Feuchtigkeit der Thermometer und Hygro-

aide - Preise ein. durch die Fortdauer vei bis drei Wochen

dem metecor Jahre 1816 verglichen inals derselbe beharrliche Nordwestwind,

Luft, dieselbe Temperatur. meter gaben in beiden Jahren f 1816 war, wie jest, riedenstellend. da die Verwaltung ihre B det, so sagte man d arteigeiste geleitet wrden,

Barometer,

der außere Anschein der Die Zahl der Garben war die erechnung auf den amals den besorgten Leu- und absichtlich Be- Der Garben-Ertrag ist allerdings und in diesem Jahre daß es noch anderer einiger Richtigkeit zu be- 8 neuen Getraides, und man geschrumpft,

Jm Jahr Ernde ziemlich zuf gewöhnliche, und Garben-Ertrag grün ten, daß sie vom P forgnisse zu ve etwas, aber es ist b fann sich leider alle mente bedarf,

rbreiten suchten, ei weitem nicht Alles, Welt Úberzeugen, um einen Anschlag von Man óffne die Aehren de wird finden, daß die Körner flein und welf sind. wird man eine größere A Auch das Gewicht des ( als in anderen Jahren.

Wir wollen nicht sagen, in unseren eigentlichen Getraide 14 Tage warmer Witterung, 14 Tage Beränderungen herbei: Freude erfúllen. Aber nicht zu Hülfe fommt, so müssen wir Brod wird theuer, demzufolge die Ar- andes schwierig werden.“

im Allgemeinen zusammen ein Hektoliter Getraide zu erlangen, ‘nzahl Garben als gewöhnlich gebrauchen. Yetraides wird bedeutend geringer seyn,

daß der gegenwärtige Zustand schon verzweifelt sey, -Gegenden ist die Reife noch nicht vollendet; \chdner Hundstags - & führen, und viele Freunde wenn die Vorsehung uns auf unserer Hut seyn; das beit selten, und

onne würden große der Armen mit

die Lage des L Da es sich mit der Gesundheit des o werden der König und die gen in Frankreich erwartet.

Die Liquidation der Französischen zu einer abermaligen Steige- e Blanko-YVerkäufe zu deen am Sonnabend zu 76. 90) stieg bis auf isenbahn (linkes Ufer) sind

jungen Herzogs von Brabant gebessert hat, s Königin der Belgier in den näcbsten Ta

Börse vom 2. Augu st,. Renten, welche heute stattfand, gab rung der Course Anlaß, da noch viel waren. Die Zvrocentige Rente, welche geschlossen hatte, eröffnete heute zu 77 . 20. Die Actien der Versailler E von 190 auf 220 gestiegen.

7706, und

24% Paris, 2. Aug. Die Jdee eines Französisch-Belgischen Zoll-Vereins hat durch die Iheilnahme, mit welcher sie in béiden Ländern aufgegriffen worden ist , allerdings an Konsistenz gewon- nen, allein es wird noch lange währen, ehe sie sich zum wirk- lichen Projekte verförpert, Die bffentlichen und Privat - Jnter- essen, die sich ihr entgegenstellen, sind mächtig und zahlreich. Zenn Frankreich auf der einen Seite durch die Aussichten auf die p9o- theile, welche ihm die Zukunft von dem merkantili- Belgien verspricht, bestochen wird, \o erschrikt der industriellen Ueberlegenheit dieses Lan- i freier Konkurrenz den Französi- e zu richten droht, Belgien dagegen heile in der Eröffnung eines Mark- für die Erzeugnisse seines Ge- lbstständigkeit ist ihm zu theuer, Anschließen an seinen nicht achbar bloßstellen möchte. unbedingt un- nfüge, Belgien

litischen Vor schen Anschlusse an

es auf der andern vor Manufakturwesen be brifstand zu Grund ßliche Vort Millionen Menschen ein seine junge Se lbe durch ein zu enges als mächtig

tes von 35 werbfleißes, all als daß es diese minder ehrgeizigen Frankreich wird verlän terordne, sich in sei dagegen fann sich

sih Belgien ihm so zu sagen el

oll-System daß die Forderungen

nicht verhehlen,

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reichs mit seiner Unabhängigkeit, und noch mehr mit seiner neu- tralen Stellung in Europa auf die Dauer faum vereinbar sind.

Unter solchen Umständen hat die Meinung etwas für sich, daß es den Belgiern weniger darum zu thun sey, den von ihnen ausgegangenen Vorschlägen hier Eingang zu verschaffen, als viel: mehr die Franzosen dadurch zu fódern, und zu einzelnen Zuge- ständnissen, in der Hoffnung auf spätere Conpensationen, zu ver- nidgen. Diese Rechnung fönnte indessen leicht fehlschlagen, wenn man aus der jüngsthin erfolgten Erhöhung des Eingangs- Zolls auf halbgebleichte Leinwand, auf eine förmliche Taktik der Fran- zösischen Regierung schließen darf. Man hört auch die Vermu- thung äußern, daß Belgien bei den Frankreich gemachten Avan- cen, den geheimen Zweck habe, die Eiferfucht Deutschlands zu erregen, und unter deren Einwirkung einen günstigen Handels- Vertrag von dem Deutschen Zoll-Verein zu erlangen,

Der Preis des Brodtes steigt in bedenklicher Weise, die Aerndte, so weit sie sich bis jeßt übersehen läßt, ist weniger als mittelmäßig, und es scheint, daß man sehr wohl thun würde, sich auf eine ungewöhnliche Theurung gefaßt zu machen. Däs Ge- traide isk bei dem seit drei Monaten anhaltenden nassen kalten Wetter ark ins Stroh geschossen, und die Felder schen daher von Weitem recht gut aus, aber die Aehren sind großentheils taub oder tragen doch nur halb verfümmerte Körner. “Von dem Weine verspricht man sich dieses Jahr wenig oder gar nichts; hâlt das jekige “Wetter noch einige Wochen an, #0 wird er an vielen Or ten nicht einmal reif werden. Der Ertrag der Kartoffel bleibt allerdings immer gesichert, allein diese Frucht wird in Frankreich nicht so stark gebaut, daß man auf sie so sehr rechnen fonnte, wie zum Beispiel in Deutschland, Mit einem Worte, die Aus sichten auf den bevorstehenden Winter sind beunrubßi zend,

Der Widerskand der ftädtischen Behörde von Toulouse gegen das, ihre Abseßung aussprechende, Dekret der Regierung is eine unerbdrte, und troß der Autorität des Messager fast unglaub- liche Thatsache. Wagt der Provinzialgeist ersk solche verwegene Opposition gegen die innerhalb ihrer unbestrittenen Befugnisse han delnde Centralgewalt, alsdann is diese, wie auch jene ersten Ver- suche ausfallen mögen, bereits moralisch erschüttert. Die Toulou- ser Wirren sind aus einem Kompetenz - Streite hervorgegangen, wie dieser in jeder hierarchisch noch fo streng geordneten Berfas- sung vorkommen fann. Die Weigerung der Munizipalität, ihren Nachfolgern Plaß zu machen, wäre dagegen cine Handlung des Ungehorsams, die vielleicht von mehr Berwegenheit als Selbstge- fühl zeugen würde, die aber jedenfalls als das Zeichen einer tief gehenden Reaction gegen das herrschende Prinzip der Staats-Au torität Überhaupt angesehen werden müßte

ck L 1! \

6 Bre,

Großbritanien und Jrlaud.

London, 31, Juli, Der mehrerwähnte, gegen das Dr: nal des Débats gerichtete Artikel der Morning Chronicle ber die orientalischen Angelegenheiten lautet im Wesentlichen fol: gendermaßen :

Das „Journal des Débats“ spricht sich Úber jenes uner- \chöpfliche Thema, die orientalische Frage, auf eine in mehreren Beziehungen sehr unredliche Art aus, wenn es auch in anderen | Hinsichten ein wenig Wahrheit mit einfließen läßt. Es leitet seine Bemerkungen über den eben abgeschlossenen Traktat in Betreff der Meerengen durch ein Stúck von Doktrin ein, die vermbge der ernsten Miene, womit darin Anmaßung und Enktstellung auftritt, wahrhaft ergdKlich ist. Der Artikel behauptet, es gebe nur drei Máchte, welche dabei interessirt seyen, die Unabhängigkeit des Orients zu beschúßken und das Europäische Gleichgewicht aufrecht zu halten, und dies wären Oesterreich, Preußen und Frankreich. Da- gegen sind England sowohl als Nußland, nach den „Débats ““, Teinde der Unabhängigkeit des Orients. Und um diese beiden Máchte im Zaum zu halten, hâtte Frankreich, im Verein mit Öeskerreich und Preußen, den Meerengen-Trafktat unterzeichnet,“

„Wir haben in unseren Tagen mancherlei Proben von Un- verschämtheit gesehenz aber nie haben wir etwas gehört oder ge- lesen, was halb so sehr diese Bezeichnung verdiente, als von Franfk- reich nach den Ereignissen des leßten Siahres behaupten zu wollen, daß es Unabhängigkeit und Gleichgewicht zu Konstantinopel gegen England vertheidigt habe. Wie! Frankreich und die Franzosen, die den Pascha von Zlegypten unterstüßten und ihr Möglichstes aufboten, ihm die bessere Hälfte des Ottomanischen Reiches zu erhalten, in deren Kabinet der ernstliche Vorschlag gemacht wurde, | sich heute Smyrna's, morgen Kandia?'s, Übermorgen Port Ma- | hon’'s zu bemächtigen ; sie, deren unaufhörliches Gerede und Glau- ben is, daß die Türkei in Stücken falle, und die sich darum ängstigen, daß sie nicht einen tüchtigen Antheil an dieser Beute befommen möchten z sie, die in Algier, welches sie festhalten, und in Tunis, welches sie bedrohen, und wo sie, wie es scheint, zu herrschen ent- | schlossen scheinen, bereits jenen Antheil in Besiß genommen haben, sie wollen auftreten und von Uneigennübigkeit sprechen, England aber als einen Feind der Unabhängigkeit und Unversehrtheit des Túrkischen Reiches verschreien! Man sollte denken, daß es Eng: sand sey, welches Konstantinopel bedrohe, England, welches sich für einen Freund des Sultans ausgabe, während es zur Auslie- ferung seiner Flotte behülflich wäre und sein halbes Gebiet einem rebellischen Pascha in die Hände spielte, Man sollte denken, Eng- land sey es, welches erklàrte, die

Túrkische Provinz Aegypten müsse unter seinem Einflusse regiert werden, oder welches immer noch darauf bestände, das Patronat fiber die Syrischen Christen zu haben. Frankreich wird von zwanzigerlel selbslsÜchtigen Zwecken

im Mittelländischen Meere getrieben , und diese Zwecke sind dar- um nicht minder selbstsüchtig und eigennÜßig, weil sie fleinlich sind, Es seßt dort allen grollsüchtigen Ehrgeiz in Bewegung, wenn auch ohne Großartigkeit,“ S

„Wenn Französische Journalisten so sehr darauf versessen sind, Englands Benehmen mit dem Benehmen Frankreich's in Kontrast zu stellen, so wollen wir auch nicht Anstand nehmen, den Vergleich zu vervollständigen. Wir finden das Benehmen der Franzosen im Mittelländischen Meere kleinlich, ruhestdrerisch, eifersúchtig, falsch und eigennúßig im höchsten Grade, Und da- | fúr giebt es feinen imonstrbseren Beweis, als den, daß ihre Re- gierung sich herabtläßt, diesen Meerengen-Traktat unter dem Vor- wand zu unterzeichnen, daß sie dem Europáischen Einverständniß | fich anschließen wolle und daß im nächsten Augenblick eines | ihrer Blätter gegen Rußland und England in solche Weise los- zicht.““

„Als der Juli-Traftat unterzeichnet wurde, und einige Zeit darauf, waren die Akgumente der Franzosen, er sey lächerlich, er | werde nichts ausrichten, und seine Mittel seyen gefährlich, indem | sie entweder Krieg in Europa erzeugen oder den Mächten, deren Streitkräfte in Anwendung kämen, einen Theil des Orients ver- schaffen würden. Die Nichtigkeit dieser Argumente liegt nun flar | vor Augen. Wir haben erreicht, was wir bezweckten, wir haben | feinen Krieg gehabt und keine Eroberung gemacht. Die Franzosen mússen daher andere Argumente aufsuchen und sie anderwärts hin richten, Sie fönnen den Englischen Ministern nicht länger

sagen, daß diese verkehrt gehandelt hätten; sie wenden sich daher nun an Oesterreich und halten demselben vor, wie verkehrt, wie sehr verkehrt es gehandelt, indem es dazu behülflich gewesen, Meh- med aus Syrien zu vertreiben. Der Juli-Traktat war ein höchst verderblicher Akt; aber Oesterreich hat ihn wieder gut gemacht, denn es hat sich Frankreich jeßt wieder zugewendet und ihm er: laubt, diesen neuen, die Meerengen unter Garantie stellenden

Traktat zu unterzeichnen.“ C

„Muß aber nicht der gewöhnlichske Menschenverstand einsehen, daß ohne den Juli-Traftat und die Erreichung seiner Zwecke die- ser neue Traktat hinsichtlich der Meerengen ganz unmöglich ge- wesen syn würde? Stände Mehmed noch im Taurus mit sei: ner Armee von 100,000 Mann in Syrien, wo er noch seyn würde wenn Frankreichs Rathschläge befo'gt worden wären, wer sieht da nicht ein, daß unter solchen Umständen weder die Türkei noch Rußland jemals den Traktat von Chunfkfiar Sfkeclessi unerneuert bâtten ablaufen lassen? Oesterreich mußte sich durch die drohende Stellung und Herrschaft Mehmed?s, wodurch die Türkei bestän:- dig in die Arme Rußlands gédrângt wurde, mehr als irgend eine

der Mächte beunruhigt fühlen. Es unterzeichnete den Fuli:Trafk:- tat und befreite sich dadurch von diesem drohenden Zustand der Dinge. Es blieb beharrlich und führte in Gemeinschaft mit den drei Mächten seinen Zweck aus. Frankreich machte Vorstellungen dagegen, es ráistete und bramarbasirte, aber cs that nichts, Jeßt fáúgt es sich in die vollbrachten Thatsachen, und es schâmt sich,

peccavi zu sagen, was übrigens Niemand von ihm verlangt; nur würde ein Franzdsischer Minisker wohl daran thun, ganz zu schweigen,

r

Statt dessen aber láßt sich das „Journal des Débats“ im Yramen der Franzdsischen Regierung so vernehmen, als sey die Türkei ein capul mortuuin, der ch ultan eine Null, als gingen England und Franfreich darauf aus, sich in die Beute zu theilen, und als be-

sehe das einzige Mittel, dieses fallende Reich zu schüßen, darin daß man 20,000 Franjosen in die Dardanellen-Schldsser einlasse t den geringsten Ehrgeiz,

denn die Franzosen haben natürlich nick

genug, sie sind politisch ganz neutral, Dies Alles wâre nichts weiter als komisch, wenn man es nicht in den ernsten Spalten

des „Journal des Débats“ lese.“

__ In einem anderen Artikel beschäftigt sich die „Chronicle“ mit Frankreichs Verhältnissen zu Spanien und Belgien und sagt in

diesen Beziehungen:

A der Erledigung der orientalischen Frage hat man es ndthig oder angemessen gefunden, eine Menge von Gerüchten über das, was nun zunächst das Ziel der Politik der verschiedenen Höfe Europas seyn werde, aufs Tapet zu: bringen. Der Eine sagt aus, die Mächte wollten die alte Politik gegen Spanien revidiren und sich úber eine neue einigen, Belgien, sangt der Andere, steht im Begriff, sich in kfominerzieller Hinsicht in die Arme Frankreichs zu werfen, als Borspiel dazu, daß es dies auch in politischer thun werde. Oesterreich, seßt ein Dritter hinzu, hätte sich mit der

Pforte und mit Frankreich dahin vereinigt, per'mtorisch zu ver

langen, daß England seine funfzig Artillerisken von der Syrischen

Küste zurückberufe,“

„Wir wollen einige dieser Gerüchte sogleich abfertigen. Was zunächst jede etwanige Absicht der Französischen Regierung be- trifft, sich der Sache oder der Ansprüche Christinens gegen Es- partero anzunehmen, so wird einer solchen Absicht dadurch wider-

und des „Messager“ aufgenommen worden. Ja, selbst der „Con

stitutionnel,“ woelcher die Ansichten des Herrn Thiers ausspricht, der ser U den Moderadós hinneigte, stellt das jeßige Benehmen Christinens und ihrer Camarilla als thdvricht

dar. Jndeß wenn wir Männer wie Toreno und Mai

vaecz um Christinen erblicken, so geskehen wir doch, daß deren Umtriebe wohl Aufmerksamkeit erheischen, wenn sie auch bei

Spaniens jeßigem Zustande machtlos sind. Wir wollen Herrg

Guizot die Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, zuzugeben, daß fein Französischer Minister, Herrn Thiers ausgenommen, redlicher ge- gen die Spanischen Liberalen gehandelt hat. Und wenn er nicht Alles gebilligt, was geschehen, so hât er wenigstens auch nicht das Gegentheil gethan. SFedem Wunsche der Spanischen Regierung, den Jntriguen der Karlisten entgegenzuwirken, ist er begegnet und hat Alles gethan, was billigerweise von ibm gefordert werden konnte. Es giebt jedoch Parteien und Einflüsse am Französischen Hofe, welche

mit dieser Zurúcéhaltung des Herrn Guizot sehr unzufrieden find,

Man tadelt es zwar nicht ofen, aber máân is sehr unzufrieden

darüber, daß nichts zur Unterstüßung der Meoderado - Faction ge schieht Die Hofleute Christinens und der Tuilerieen wagen es zwar nicht, eine fúhnere Politik, als die Neucralität des Herrn Guizot, vorzuschlagen ; aber sie seufzen nach einer anderen und meinen, daß wenigstens die Wasfen der Intrigue thäâtiger ange- wandt werden könnten. Wir zweifeln nicht, daß alle diese Unzu friedenheit und Sehnsucht eines Tages zu einem furchtbaren ‘Plane heranreifen wird, besonders sobald die junge Königin heirathsfähig wird. Fúr jeßt aber if der status quo die Tages-Ordnung in den Spanischen Angelegenheiten.“ y :

„Ein anderes Gerücht ist die Handels-Union zwischen Bel gien und Frankreich, Der „Courier“ versichert seincn Lesern, daß König Leopold ein Anerbieten dieser Art gemacht habe. Der „Herald“ dagegen behauptet, das Gerücht entspringe aus den Be müähungen des Elsasses und Lothringens, von den Belgischen Schußzöllen befreit zu werden. Das Geheimniß dieses Räthsels foll jedoch auf anderem Wege gelöst werden, König Leopold sprach allerdings, als er in Paris war, von einem Handels T raftat mit Frankreich; aber an eine gänzliche Niederreißung der Zoll-Barriere oder der Zoll-Unterschiede hat kein Souverain oder Staatsmann jemals im Ernste gedacht. Nichtsdestoweniger is es klar, daß die Hófe von Brüssel und Paris sich mit irgend einer sie beide berührenden Frage beschäftigt haben, denn beide lie ßen dieses Gerücht sich verbreiten. Die Frage nun, welche beide beunruhigt, ist keine andere, als die wegen der Gränzfestungen und der Borschlag ihrer Demolirung. Das fonservative Europa hat große Summen auf die Errichtung dieser. Fe tungen verwandt. Sollen die Waffen und Vesten nun zur Verfügung Frankreichs gelassen werden2 Frankreih muß «aatürlich hiernach . streben, Aber Belgiens Stolz - tritt dazwischen und erkläït, daß Hol: land selb kein unbestechlicherer, uneigennüßigerer und festerer Wächter dieser Festungen gewesen sey, als Belgien, Es würde gehässig seyn, die Frage nach den Eingebungen des gesunden Men- \chen-Verstandes zu beantworten, Aber aus der bloßen Anregung derselben sind die Grillen und grillenhaften Vorschläge entstanden, welche die Aufmerksamkeit des Publikums beschäftigen,“

i Der Standard erwähnt eines Gerúchtes, wonach die Mi- nister den Beschluß gefaßt hätten, gleich nach ‘der Rückkehr der Königin nach London ihre Entlassung einzureichen, aber er glaubt nicht daran, „Wir werden“, sagt er, „nicht“ eher glauben, daß die Minister abgetreten sind, bis wir ihre Nachfolger wirklich im Amte sehen, und selbst dann darf man nicht: zu sicher seyn, daß die Hofdamen nicht eine Mine gelegt haben." "

Dey Oesterreichische Botschafter, Fürst Esterhazy, hat sich

Dover nach Calais eingeschifft, um, wie es heißt, Wien zu reisen. Neu-Birmingham in Orangisten zu furchtbaren Feld erst dann,

Zu Neagh fand e bei die Katholi ähnen noch ähnlicher

nebst Gefolge in

and is es zwischen den Katho- Schlägereien gekommen z Leß- als sie fúnf ihrer Gegner ge- benfalls ein blu- fen den Kürzeren zogen. Borfâlle-, die

tere ráumten das d verwundet hatten emenge statt, wo ischen Blätter erw deren Orten begaben. Belgien.

Die Königin und der um 11 Uhr in Off

tiges Handg sich an an

Herzog v91

Nyviilel, 3. Aug. ¡00 Brüel, g e gus Lontión

bant sind vorgestern Abend eingetroffen,

Die jeßige Get sowohl Hiesige

von Besuchern, Nationalstolz

diese Aus- nur daß Leb-

verbe-Ausstellung zieht Tausende als Fremde, an, Genugthuung

| ige d he in Nichts der 1839 nach,

Pariser von P 7 | repra fentirte,

stellung ste ] , viel großere

tere, die ein um #9 auch no ‘uinfangreicher sischen Minister der es heißt, mit unserer #7 trag wegen An chließen will. Franzbsische!

Teste, der - wie definitiven Ver- Brüssel nach Paris ab- senschienen f bestellt worden worden seyn, Umwallung

der Eisenba llen viele Cl Regierung in behauptet 1

i A legt we von Paris €l bahn angelegt we

% 1 Brüssel, fortwährend d

Die Handels- und Zollfrage bildet as Haupfí Diskussion in den hiesigen Die Regierung darauf bedacht, neue Gegenstand gen/l N ungegründet 1! Brússel haben dem Punkt stehe, 3 Man s\ollte durch eine um Beweise geliefert, des Landes durchzuführen stellt zu seyn. fache entschie

diplomatische

Verhandlungen Nachbar - Œfaaten

einzuleiten. Deutsche Zeitungen aus lassen, daß nämlich die Regierung Zollvereinigung mit Frankreich egieruug seit 8—9 Fahren ltung hinreichende

1, was sich auch einige

denken, daß die und äußere dié durch die Traktate und die gegèbene Politik aufzufassen und um gegen solche voreilige Urtheile Erkenntlichkeit, die sie Frankreich für mehr- leissungen schuldet, beobachtenden Verhältnisse blind innere moralisch - politische Zustand Frank die fortwahrend ge-

tig ene HUlfs

mußte der dort herrschenden Leidenschaften , wieder auftauchenden Traditionen von Nachbarländer j Französischen

náhrten und stets dervereinigung

Unabhängig ie Regierung

m Gegentheil egier 1freich sich fort-

brnebhmen, daß während in Fra! 2% , - úber Belgien aufrecht erhielt, n Befürchtungen und hrer Erscheinung und wohlwollenden

mit Freuden wa während eine falsche Ansicht Deutschland die ungünstigen Urt

dffentliche Meinung von den heilen, welche die Revolution in i lgen hervorrufen konnte, zu Cle nachbarlichen Gesinnungen ver Belgien bestimmen, Deutschland als Frankreich weder dem jeßigen noch ir- Sinn gekommen, dur) gung mit Frankreich die

Ansicht und freundschaftlich Diese Rúcksichten mußten dal der Selbsterhaltung mehr Es is daher sicherlich heren Ministeri

sprochen, daß die Proteste der Ex-Regentin nicht einmal unter den gewbhnlichen Tages-Neuigkeiten in die Spalten des „Moniteur“ sich schon im zu nähern: f geud einem fru eine vollständige Zoll- Landes zu andern.

Woher schreiben sich denn nun a Hergang ist folgender. zuerst die Behauptung aus,

um in den

am A e 5 d ber alle diese Gerüchte? Der rangistisches Journal sprach

Ein Lútticher o b daß das Franzdbfische

Ministerium

Nachricht wurde von einem der Versicherung Nachricht, wahr oder nteressen zusagte, mehreren Provinzia hoheren politis

Bereinigung gemacht habe; verbreiteten en wiederho idusfstriellen

Richtigkeit derselb [t; und da die unwahr, verschiedenen ir auf diesen Anlaß hin die Frage vorgebracht und erhoben. Ein Journal, nisterium er G allein ohne uns an diesem Gegenstande und besonders innere gabe zu sprechen. Thiers ausgegangen und d jedoch bloß in Form ei eyn. Und wem konnte : yon Herrn Thiers etwas vergegen der Handels - Traktat mit ellen Núcksichten geschlossen worden f Durchzug der Pferde gestattete,

zen Wichtigkeit heilungen vom

in Wrede,

dadurch zu einer | i welches haufig Mitt die Richtigkeit der Nachricht den diplomatischen S chleier, scheinen uns doch verschiedene

liegt, zu heben, 1ns hrscheinlichkeit

Gründe für die Wa Proposition soll von dem Ministerium em damaligen Belgischen Ministerium, éraulichen Anfrage, mitgetheilt worden dies unwahrscheinlich feyn, wenn 1 f wohl unter seinem Ministerium Holland mehr aus politischen als fommerzl Holland den Auffauf und der damals friegerisch gesinnte Kavallerie nothig Holländische vereinigt sah, glaub um dieses Resultat zu erzielen. tat mit Holland nicht wieder. um sich Holland zu verbinden. des Zwischenlandes Belgien \chie1 Konsequenz gefordert zn Regierung die größte und suchte daher von der teresse des Landes zu schmeicheln, ißm umsonst ausgeworfen worden. weitere ernstliche B Die Regierung is immer bereit und Steinkohlen-Handel nach Frankreich ien zu machen;

Franzöbsischen gegen die Englische

Marine mit der ( lis ht scheuen zu dürfen,

te er bedeutende Opfer nic Deutschland erneuerte Thiers ergriff diese Gelegenheit, Eine nähere Handels-Verbindung ßz hier bei der Politik obwaltete

Thiers wußte, Abneigung gegen setne industriellen Seite dem materiel Allein dieser Köder is von

etrachtung gezogen.

gewesen, um den Leinwand-, erhöhen, ih- allein sie hat nie ne wirkliche Zollvereinigung einzu- 1 Verein zu rechtfertigen, auf senz allein diese Analogie kann aine Staaten keine Anwens Einheit wird schon durch den Einheit ist nur ein der ersteren, Die kom- mit Frankreich würde aber der An- adurch die Verhältnisse zu anderen and und England, den Traktaten hon in den Eng-

rerseits kommerzielle daran gedacht, mit Frankreich e! gehen. Man hat, um einen folche1 ! Deutschen Zoll-Verein hingewie auf zwei an sich vollkommen fouver Deutschlands politische

dung finden. die fommerzielle

Deutschen Bund repräsentirt; weiterer Ausfluß und eine n merzielle Einheit Belgiens

fang der politischen seyn und d Mächten, namentlich zu Det zuwider, umgestalten. Es und Deutschen

Möglichkeit irhtungen dieser muß allerdings einen größeren Produfte suchen; dieser Absaß gegenseitigen Konzessionen beruhende H

eue Garantie

haben sich auch st Journalen Vereinigung Art sind durchaus oh Absaß für aber fann

ne Grund. seine hauptsächlichsten durch angemessene, auf andels - Traktate ohne alle

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politische Beeinträchtigung gewonnea werden. Es is nur zu wün- schen, daß die Nachbarstaaten, welche in gleichem Maße an der Erhaltung der Unabhängigkeit Belgiens inkeressirt sind, mit Wohl: wollen die Handels-Antrage aufnehmen, welche der junge, an na- cirlichen Produkten reiche &taaf zu stellen gendthigt wird, Wür- den die Handels-Jnteressen nach einer @eite hin ein entschiedenes Uebergewicht erhalten, so würde durch die Gewalt der Umstände auch die politische Wageschaale dem Zuge folgen müssen,

Die Jndustrie - Ausstellung {l vorgestern feierlich vom Mini- ser des Innern erdósfnet worden, Es ist nur eine Stimme úber den Reichthum und die Pracht derselben. Mehrere Regierungen, sagt man, werden Abgeordnete schicken, um genaue Berichte zu erhalten. Die Belgische Regierung hatte ebenfalls vor 2 Jahren einen sahfundigen Commissair zu der Jndustrie- Ausstellung nach Paris gesandt, dessen Rapport sehr nüßliche Kenntnisse über den Stand der Französischen Jndustrie verbreitet hat,

Schweden und Norwegen,

Christiania, 26. Juli. (L. A. Z.) Neulich ist von der militairischen Geseßz-Kommission der Entwurf eines Straf-Geseß- buches fúr Militairs erschienen. Das Publikum if aufgefordert, sich darúber zu äußern, doch wird es wohl nicht, wie dies bei dem allaemeinen Kriminal - Geseß-Entwurf der Fall gewesen is, ins Deutsche úberseßt und zur Beurtheilung an übersendet werden, denn die Zeit drängt un wünscht es dem nächsten Storthing vorlegen Kommission soll dagegen in diesem Sommer eine Konferenz mit der Schwedischen Geseß-Kommission halten, um diesen Theil der Geseßgebung in beiden Reichen so gleihförmig als möglich zu machen, was um so richtiger is, da sih nach der Natur der bâltnisse erwarten läßt, daß Norwegische und Schwedische pen oft in Gemeinschaft agiren werden, Ein anderer ( Entwurf, der neulich veröffentlicht is, betrifft die Ge fängnisse. Diese Angelegenheit is, wle befannt, in der leßten Zeit ein Gegenstand großer Aufmerksamkeit in beiden Sfandi- navischen Reichen gewesen, und in Norwegen is seit 1815 hieran schon in Verbindung mit einer Umarbeitung der Krimi-

1al-Geseßgebung gedacht worden. Seit 1837 hat sich eine Kom- mission mit dieser Sache beschäftigt und theils erkflärende Schrif ten, welche in anderen Ländern úber diesen Gegenstand heraus- gegeben worden sind, úberseßt und herausgegeben (worunter eine von unserem Kronprinzen Oscar, die auch in Deutschland bekannt if, theils selbst eine Darstellung des Zustandes der Norwegischen Gefängnisse, wie er gegenwärtig ift, zugleich mit einem Vorschlag ¿u einem Geses über dessen Reform ausgearbeitet. Jn diesen Tagen is ein umfangreiches Buch erschienen, welches die Beob- achtungen und diesen Vorschlag enthálk. Die Kommission er- flârt sich fúr das strenge Zellen-Syskem (Pensylvany-Syskem) und bestrebt sich eifrig und, wie es scheint, auch mit Glück, die vielen Borzúge desselben vor dem Auburnschen zu beweisen, So will sie, daß der Gefangene, sowohl Tag als Nacht, und gewödhnlich streng eingesperrt werden, sich in seiner Zelle aufhalten und Mie- manden sehen und sprechen solle, ansgenommen den Geistlichen oder den Vorsteher des Gefängnisses 1c.

Deutsche Bundesstaaten.

SHaunover, 4. Aug. Das Berbot der Pferde - Ausfuhr if unterm 1sten d. M. auch für das Gebiet des Steuer- und Zoll - Verbandes von Hannover, Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg-Lippe wieder aufgehoben worden. i

Jn dem Badeorte Rehburg, welchen Jhre Majestät die hoch- selige Königin im vorigen Sommer besuchte und wo dieselbe eine Kapelle erbauen zu lassen die Absicht hatte, wird dieser Gedanke jest auf Befehl des Köbnigs und auf Kosten der Königlichen Pri- vat- Schatulle zur Ausführung gebracht werden. Die Kapelle wird zum Andenken an die Stifterin den Mamen „Friederiken- Kapelle“ erhalten.

Karlsruhe, 2. Aug. (Oberd. Z.) In der heutigen Siz- zung der Abgeordneten-Kammer wurde die in der leßten Sißung begonnene Budget - Berathung, nach dem von Herrn von Jkbstein erstatteten Kommissions - Bericht, zu Ende gebracht. Das Resul- tat derselben if die (einstimmige) Annahme des nachfolgenden Bud get-Geseßes :

„„Leovold von Gottes Gnaden Großherzog von Baden , Herzog von Zähringen. Wir haben mit Zustimmung unserer getreuen Stände beschlossen und verordnen wie folgi:i Atl S ämm: liche Ministerien werden für die halbiährige Budget-Periode vom 1. Fuli bis leßten Dezember 18141 nachsehende Kredite bewilligt: a. zur Be streitung der Hälfte der ordentlichen Ausgaben, wie sle durch das Budget von 1840 bestimmt worden find, 7,053,651 Fl.; h. zur Be

îArcitung weiterer nachträglicher ordentlicher Ausgaben 149,719 Fl.

Lili

20 Ke.z c. zux Bestreitung außerordentlicher Ausgaben 2,302 148 Fl. 59 Kv. d, zur Bestreitung außerordentlicher Ausgaben, welche für 1840 angewiesen, und bis zum S chluß der abgelaufenen Budget Periode nicht verwendet worden sind, 567 (50 Fl. ¿ zusammen 410,132,669 Fl, 29 Kv. A vt. 2, Die Verivendung dieser @Fredite ist durch anliegenden Haupt Finanzetat festgeseßt, mit folgenden näheren Bestimmungen : die un ter a. erwähnten Kredite ind im Einzelnen nach dem ordentlichen und nachträglichen Budget von 1840 , die utter b. ‘c. d. mah den anliegenden Verzeichnissen der nachträglichen Ausgaben , der außer ordentlichen Ausgaben, und der für außerordentliche Ausgaben, aufrecht zu evhaltenden Kredite zu verwenden. Art. 3. Die für aufececht zu erhaltende @redite bestimmte Summe it nue O weit zur Disposition der betreffenden Ministerien gestellt, als die im Budget für 41839 und 41840 verwilligten, bezüglich im Verwaltungs wege angerotesenen Beträge nach dem MRech- nungs - Abschluß auf 30. Funi 1841 wirklich noch nicht erschöpft waren. Art. 4. Ueber die Bekriebs Fonds der Finanz-Verwaltung,- welche quf lebten Juni 18410 zu 5,882,295 Fl. berechnet worden nd, wtrd nach dem anltegenden Etat verfügk. Al S 0 Dung der Art. 1 verwilligten K redite werden die in dem anliegenden Hauyt Finanz- Etat verzeichneten Einnahmen bestimmtk- nämlich: a, die Hâlfie der ordentlichen Einnahmen nach dem Budget für 1840 mît 7,217,039 G b dIE nachträglichen Einnahmen mit_ O e die außerordentlichen Einnahmen mit 2 912,534 Fl. 29 Kr.:+ zujam men 10,132/669 Fl. 29 Kl. Avt. 6. Die auf den Grundstock angewiesene Summe von 457,900 Fl. ann nur in so weit bezogen werden, als ste für die in der Anlage verzeichneten Ausgaben erforderlich wird; die guf die Schulden Tilgungs- Kasse angewiesene Summe von 1,279,721 Fl, nur, insoweit für den Eisen bahn-Bau wirklich zur Verwendung kommt. Mert 7. Der Be- triebs - Fonds - Ueberschuß , der sich Ende Junt 1841 für das Etats- Fahr 1840 herausstellt, wird, 10 weit ev die unter der außerordent- chen Einnahme aufgenommene Summe von 569,518 Fl. 29K". übersteigt, in die Amortisations -Kasse_niédergelegt. Art. 8. Die Dotation der Amortisations-Kasse zur Schuldentilgung und Befdrde- rung der Zehnt-Abldsung hat das Finanz-Ministerium für das halbe Fahr vom 4. Juni bis leßten Dezember 1841 mit 651/003 Ft. Fh Mmnonatlichen Raten gus den varatesten Staats -Rehenüen berichtigen zu lassen. Art. 9. Alle dermalen bestehenden Abgabe-Geseße bleibett in Kraft, Art. 10. Die Art. 7 bis 12 des Fiftanz- Gefeßes vom 21, Juli 1839 werden bis leßten Dezember gufrecht erhalten.

Der Präsident des Ministeriums des Jnnern, Freiherr von Rúdt, seßte die Kammer in Kenntniß, daß nach Erledigung des

| war es auch, daß die sammétlichen hier der He

Budgets der Landtag auf unbestimmte Zeit unterbrochen werde, und die Mitglieder durch ihren Prásidenten, nach vorgängigent Benehmen mit der Regierung, seiner Zeit einberufen werden follen,

Darmstadt, 4. Aug. Heute trafen Se. Königliche Ho= heit der Kronprinz von Bayern und Zhre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Wasa, von Ems úber Wiesbaden fom- mend, zum Besuche am hiesigen Höfe ein. Die Höchsten Herr- schaften sind im Schlosse abgestiegen, i

Jhre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzesfin Wil- helm von Preußen sind gestern Abend von Homburg zurück wie- der bei Jhrem Durchlauchtigsten Schwiegersohne, Sr. Hoheit dem

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Prinzen Karl hier eingetroffen.

Desterreich.

2 I8ien, 2. Aug. Se. Majestät der Kaiser sind heute Morgens von Schönbrunn nach der Stadt gefahren, um einer Production des Brückenschlägens nach dem Systeme des Herrn Oberst - Lieutenants von Birago beizuwohnen. Die Operation wurde mit dem glänzendsten Erfolge in der kurzen Zeit von nicht einer vollen Stunde bewerkstelligt, nach deren Berlauf Se. Ma- jestät der Kaiser, in Begleituug des Erfinders dieser neuen Me- thode, zuerst úber die Brücke ging, worauf sodann die in der Nähe aufgestellten Truppen, Jnfanterie, Kavallerie und Artillerie, folgten.

Am 17. ugust werden Jhre Majestäten der Kaiser und die

Kaiserin Uber Gráàß und Mariazell nach Zschl abreisen, wo Aller- hochstdieselben drei bis vier Wochen zu verweilen gedenken. __ Dem Herzoge von Bordeaux is vor einigen Tagen bei einenx Sypazierritte zu Kirchberg der Unfall begegnet, mit dem Pferde zu rzen und das Schenkelbein zu brechen, Die Frau Herzogin von Berry, die sich eben hier befand , if sogleich nah Kirchberg zu ihrem Sohne abgereist, wohin sich auch Professor Battmann, einer unserer berühnitesten Chirurgen, begeben haft. Der Bruch hat nichts Gefährliches, wird aber den jungen Prinzen nöthigen, mehrere Wochen bis zur Heilung im Bette zuzubringen.

Man spricht hier mit Bestimmtheit von der nahe bevorske- henden Vermählung Jhrer Kaiserl. Hoheit der Erzherzogin Adel- haid, zweitgeborenen Tochter des Erzherzogs Bice- Königs des ombardisch-Venetianischen Königreichs , mit Sr. Königl. Hoheit dem Herzoge von Savoyen- Carignan, prâsumtiven Thronerben von Sardinien.

Die neueste Post aus Konstantinopel vom 24. Fuli bringt gar nichts von Belang. Der zum Minister der auswärtigen An- gelegenheiten in Athen ernannte Königl. Griechische Minister-Re- sident bei der hohen Pforte, Herr Christides, hatte am 1Ifen seine Abschieds - Besuche bei den Túrkischen Ministern abgestattet und Herrn Argyropulo als Geschäftsträger vorgestellt,

Teplitz, 3. Aug. A D) Dien Morgen um 5 Uhr ertdónte der Donner der Bbller und Kanonen vom SWießhause herab, welcher die Bewohner von Tepliß zu denx ernst feierlichèn Tage weckte, an dem das hier bewahrte, ehrfurchtvolle Andenken an den verewigten König von Preußen durch ein dauerndes Zei- chen seinen Ausdruck erhalten \ollte. Jn einer langen, ununter- brochenen Reihe von Jahren sahen wir den Königlichen Gask hier, \0 daß er in den Herzen aller Bewohner unserer Stadt durchaus heimisch geworden war, und die Trauer um sein Dahinscheiden hier gewiß eben so tief gefühlt worden ist, als in irgend einer Stadt seines eigenen Landes. Noch werden die Stätten, die er vorzugsweise liebte, die Spaziergänge, die er wählte, den hier ein: treffenden Fremden gewissermaßen als Einnerungs-Reliquien gezeigt. Daher war denn die Theilnahme für das Fest hier und in der ganzen Umgegend sehr groß; son gestèrn saß man Wagen auf Wagen aus den benachbarten Orten eintreffen, und heute beleh: ten sich seit dem frühesten Morgen die Landstraßen mit den zu Wagen und zu Fuß hereinwandernden Landleuten, Auch aus Berlin und Dresden find viele Preußen besonders zu der Feiel herúbergekommen. Der Prinz von Preußen ist als Badegast hier anwesend; er hatte anfangs die Absicht, der Feier beizuwohnen, sih sogar als Theilnehmer des Fesktmahles unterzeichnet; allein das tiefe Gefühl der Wehmuth, welches dieser Tag, zugleich der Geburtstag seines verewigten Vaters, erzeugen mußte, hat ihn doch bestimmt, diesen in der freundlichsten, ehrendsten Gesinnung fúr die Stadt Tepliß gefaßten Vorsaß wieder aufzugeben und den heutigen Tag nicht hier zuzubringen. Unter den angesehenen Preu- ßen, welche dem Feste beiwohnten, nennen wir den Minister Rother, den Preußischen Gesandten in Dresden Herrn von Jordan, den gestern hier eingetroffenen Ober-Bürgermeister Krausnick aus Ber- lin, viele Generale, Stabs-Offiziere c. Zwischen 9 Und 10 Uhr versammelten sich die durch Karten geladenen Zuschauer, die ganze vornehme und elegante Badewelt, auf der Anhöhe, wo das Denk: mal noch in seiner Húlle stand. Um 10 Uhr bewegte sich unter Glockengeläute und Kanonendonnrr der folgendermaßen gebildete Festzug von dem Rathhause durch die Haupkstraßen der Stadt nah dem Plabe des Denkmals. Voran die Gewerke mit ihren Fahnen, dann zwölf weißgekleidete Jungfrauen der Stadt, mit MPlumen im Haar und Eichenlaub und Blumenkränzen în der Hand z eben so zwölf Jünglinge in s{hwarzem Frack und weißen Unterkleidern. Dann folgte der Magistrat und die städtischen Behörden und Honorationen. Man konnte von der Hdhe der Bewegung des Zuges größtentheils folgen. Oben angelangt, un- gab er das Monument im Halbkreise, die jungen Mädchen ellen sh zur Rechten, die Jünglinge zur Linken dessel: ben au. O O Le Fanfare und Kanonen: donner ertónte. Das Denkmal besteht aus einem abgestumpften Obelisk, úber diesem eine Erdkugel und auf dieser ein Genius mit dem Siegeskranze; das ganze in Bronze. Auf der Vorderseite sieht man das vergoldete Brustbild Friedrich Wilhelnvs t, im Relief und darunter die Inschrift: „Honori et memariaëe Frie derici Guilielmi L grata Teplitz deilicavit 1841 Dex Bts germeiskter der Stadt trat nunmehr auf die Stufen des Piedesktals und hielt eine einfache, aber wahrhaft ergreifende Nede, bei der fast fein Auge trocken blieb. Er erinnerte daran, daß der König im Kriege durch seine ritterliche Tapferkeit bei Kulm Tep- (lis vor der Verwüstung durch den Feind gerettet, und daß er dann im Frieden ein Viertel-Jahrhundert hindurch der Wohlthà- ter der Stadt und insbesondere ihrer Armen gewesen ey. Am Schlusse der Rede legten die Jungfrauen und Jünglinge, indem fie das Monument unter dem Ertdónen des Volkslie- des: „Heil dir im Siegerkranz!“ und dann: „Gott erhalte Franz den Kaiser!“ langsam umgingen, ihre Kränze auf den Stufen desselben nieder, und begingen so den Aft der Einweihung. Die Höhe wird von heute an den Namen Königshbhe führen. Mit- tags war großes Diner im Fürstlichen Gartensaale, dem alle oben genannten hohen Staats-Beamten und Honorationen beiwohnten. Mbends sind die Hauptpromenade und mehrere Punkte der Um- gegend erleuchtet, und auf der Königspromenade wird ein glän: A ug der Feter

des Feuerwerk abgebrannt werden, Ein s{böner 5 zendes Feu 9 ilung halber anwe: