1841 / 238 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

den Bahnbau selbs mit Eintritt des Frúhlings beginnen zu fon: non. Die Bahn soll ganz an der Elbe hingehen, was freilich mehrere sehr kostspielige Brückenbaue erfordert, von Melnif aus aber gerade auf Prag zuschneiden; sie berúhrt an 12 Städte (darunter 3 Festungen), viele Flecken und Dörfer. Es werden an 7 Tunnel erfordert und die Kosten dürften sich zu 12 Millionen mindestens veranschlagen lassen, da die Länge der Bahn 25 Mei- len beträgt. Die Direction des Baues erhalt unser Wasser-Bau- Direktor Major Kunz, Ober-Jngenieur der Dresden:Leipziger und

der Leipzig-Hofer Bahn. Jn Chemniß hat sich die Aufgeregt- |

heit der Gemüther wegen Anlage der Erzgebirg - Eisenbahn noch

nicht gelegt, da der Schluß-Bescheid der Negierung in dieser |

Angelegenheit noch zu erwarten steht.

Auch bei uns werden immer mehr Stimmen laut, welche sehnlichst eine Regulirung der Elbe herbeiwünschen, seitdem die Zeitungen die Absendung eines Oesfterreichischen Beamten zur Un- tersuchung des Status quo der Elbe meldeten. Im Königreich Sachsen, wo ihr Lauf 16 geogr. Meilen beträgt, enthält sie nicht weniger als 18 Jnseln, welche, von Zeit zu Zei ich vergrößernd, in Verbindung mit den durch einen unregelmäßigen Strom fih bildenden Kies- und Sandróen besonders bei niedrigem Wasserstande die Schifffahrt außerordentlich belâstigen. Gewiß werden die nächsten Stände die zu einer fotalen (denn mit einer partiellen wird, wie dies schon die Erfahrunz lehrt, nicht geholfen) Revision nöthigen Summen, die sich nach einer frúhe- ren Veranschlagung auf 1; Millionen Nthlr. belaufen, bewilligen. Die Sächfische Jndusftrie leidet schon lange unter dieser natúrli- chen Handelssperre,

Die neue schóône Orangerie, die in der Länge eine ganze Gasse einnimmt, nähert sich unter der Leitung ihres Erbauers, Professor Ritter Semper, desselben, der das neue Theater gebaut, seiner äußeren Vollendung und verspricht, eine neue Zierde der Stadt zu werden. Jüngst kehrten wieder mehrere von den vor einigen Jahren nah Amerika gusgewanderten Stephanianern zurúck, Nach ihren Berichten steht es mit den dort Zurúgeblie- benen sehr traurig.

Am Freitag Nachmittag fand zum Besten der hiesigen Armen im Großengarten : Palais ein Konzert statt, ausgeführt von der Königlichen Kapelle und dem Theater-Chor. Interessant war es dabei, in der glänzenden Versammlung die berühmte Pasta und Gräfin Rossi (die einst so gefeierte Sonntag) zu erblicken. Zum 9, September veranstaltet die General-Direction eine große geist- lich-musifkalische Aufführung in der Neustädter Kirche unter Mit- wirkung vieler Chdre und Dilettanten zum Besten des Naumanns- Fonds. Die Triumphe, welche die moderne Jtalienische Oper

seit 2 Monaten unter ihren Choragen, Madame Ungher-Tabathier |

und dem Tenoristen Moriani, hier gefeiert, neigen sich nun zum Ende,

A Leipzig, 23. Aug. Der Tod Herbarts hat in Leipzig wahrscheinlich mehr als irgendwo sonst, Göttingen selbst ausge- nommen, Sensation erregt, indem man dadurch erinnert ward, daß unsere Universität die Haupt- Kolonie und nunmehr nach des Meiskers Tode den eigentlichen Stamm der Herbartschen Schule besißt, Denn anerkannt ist Drobisch nicht nur der Zeit, sondern auch seinen Leistungen nach der erste Schüler Herbar1?s; ja durch ibn ist dieser ers einigermaßen bekannter geworden, als er es früher während eines Zeitraums von 14 Zahren seit dem Er- {cheinen seiner ersten Schriften gewesen war. Drobisch nämlich war es, welcher, in einer Rezension der Herbartschen Psycholo- Ae if Der Leipziger Literatur-Zeitung, mit feinem an mathemati- {che Formeln gewöhnten Blicke die HUlle durchdrang, die diese, ganz auf Mathematik basirten Untersuchungen den Laien und jelost den Philosophen bisher unzugänglich und, ungenießbar ge: macht hatte, und auf die wissenschafclichen BorzUgeo, die geistvolle Methode und die praktischen Resultate der Herbartschen Psycha- logie aufmerksam machte. Herbart bezeigte sich ihm öffentlich für den geleisteten Dienst veryflichtet, und ven dieser Zeit an ward Drobisch ein erklârter Anhänger der Herbartschen Lehre und be- gann überhaupt sich ernstlicher mit philosophischen Studien zu beschäftigen, denen er bis dahin fern gestanden hatte. Durch ihn ward später ein jüngerer hiesiger Dozent, Hartenstein, für bieselben Ansichten gewonnen, und fo bildete sich, durch fortgesebßte Bemühungen, um diese Beiden eine Art philosophischer An- hang, so weit dies überhaupt auf unserer Universität, bei dem hier herrschenden großen Jndifserentizmus gegen alle spekulative Richtungen, möglich if, Leipzig und Göttingen sind die beiden einzigen Universitäten, wo der Herbartimismus dominirt, während auf den meisten übrigen diese Lehre kaum genannt wird. Man

ist daher hier sehr gespannt, ob Leipzig nunmehr sich als Haupisiß der |

Schule, wenn diese Überhaupt nach dem Tode des Stifters noch fortbe- seht, behaupten, oder ob, Göttingen vielleicht, uin die Junitiative dieser Richtung sich zu erhalten, Drobisch auf den Stuhl des Meiskers berufen werde, Wenn es freilich wahr wäre was gesagt wird, daß Herbart selbst furz vor seinem Tode sich dahin gegußert habe, oie er von keinem seiner Schüler ganz verstanden wor- den und feiner da sey, der sein System fortpflanzen und aus- bauen könne, so wre die eine wie die andere Hoffnung eine nich- tige, Drobisch hat wenigstens seiner Pflichc als getreuer Anhän: ger Herbarts zu genúgen gesucht, indem er, sogleich nach einge- laufener Anzeige von dessen Tode, demselben eine feierliche Ge- dachtnißrede hielt, verbunden mit einem Abriß seiner Lehre und seines Lebens. Der Zudrang zu dieser, ihrem Znhalte nach unge- wöhnlichen Vorlesung war außerordentlich, so daß, wie man sagt, der Redner ich zu einer Wiederholung derselben entschließen wird. “Derselbe Professor hielt während der ersten Hälfte dieses Som- mer-Halbjahres eine Borlesung über das Wesen und die Bedeu- tung der Universitäten, ebenfalls vor einer sehr zahlreichen Zuhd- rerschaft. Er hob darin besonders den nationalen Zweck der Deut- schen Universitäten hervor und besprach sodann das Verhältniß der einzelnen Fächer oder Fakultäten zur Gesammtheit, die akade- mischen Einrichtungen, Sitten und Gebräuche. : d Cy orto e C «M Den ersien. Tagen dieses Monats starb auf seinem un: weit Leipzig gelegenen Gute der pensionirte Oberst von Leonhardi einer der âltesten und verdientesten Offiziere der Sächsischen A x mee. Er hatte an den sämmtlichen Feld Ugen des leßten Kriec Theil genommen und jederzeit große Tapferkeit bewiefn Dennoch war ihm fkein militairisches Ehrenzeichen zu Theil geworden. Bei seinem Dienst-Jubiläum, welches er vor wenig ZJahren feierte, wollte unser Gerechtigkeit liebender König diese Vernachlässigung gut machen; da jedoch die Statuten des einzi- gen Sächsischen ilitair-Ordens, des Heinrich's-Ordens, keine an- dere Verleihung eines Ordenszeichens, als im Felde vor dem Feinde gestatten, so war man genöthigt, den alten Krieger mit dem Ci- vil-Berdiensk-:Orden zu schmüdcken, dessen er sih Übrigens ebenfalls, durch seine Bemúhungen für die Disziplinirung und Bildung der früher eben so sehr wegen ihrer Rohheit als wegen ihrer Tapfer- feit befannten Truppe der Schüßen würdig gemacht hatte,

1056

Desterreich.

Wien, 20, Aug. (L. A. Z.) So eben ist eine „Statistische

| Uebersicht des Handels der Oesterreichischen Monarchie mit dem

Auslande während der Jahre 1829 big 1838“, von De, Siegfried

| Becher erschienen, aus welcher wir Folgendes herausheben. Die

| gesammte Aus - und Einfuhr der Oesterreichischen Monarchie hat | während dieses Zeitpunktes betragen :

Ausfuhr. Einfuhr.

1829.1 Ut A 107,254,043 Fl. 49 Kr.

1830 110,587,974 : 49

I O2 2 ¿

115,017,352

116,624,202

111,092,942

115,217,804

6..:1:122,284 173

119,621,758

ita O 3A

1,151,555,339 Fl. 11 Kr.

| Die Hauptartikel der Ausfuhr bilden Schafwolle, schafwollene

| Waaren und rohe Seide; die Haupteinfuhr-Artikel : Baumwolle,

Vieh und Material-Waaren. Die Ausfuhr der Schafwolle wie

die Einfubr der Baumwolle hat sich während dieses Zeitraums

| verdoppelt; beide sind von etwa 8 Mill. Fl. auf 16 Mill. Fl. ge:

stiegen. Die Ausfuhr der rohen S eide und schafwollener Waga-

| ren hat sih um etwa 33 pCe., die Einfuhr von Vieh um etwa

| 14 pCe,’ die Einfuhr von Material-Waaren um etwa 45 pCt.

| vermehrt.

99,515,289

94,106,471 107,825,991 106,270,012 107,781,409 121,482,876 130,865,339 120,897 761

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95,321,861 Fl. 50 Kr. | 3% port. —. S v |

1,111,512309 F. L R. | S Bee

| | j | | ElLuger do.

Ungarischen Blättern zufolge, if in Pesth die Errichtung einer |

Ungarischen National-Bank gestattet worden,

Jtalien.

Nom, 14. Aug. (A. Z) Die längst angesagte Abyssinische Deputation, bestehend aus 23 Personen, geführt von dem Missio- nair Abbate Jacobi, is hier eingetroffen und wird unverzúglich dem Papste vorgestellt werden. Die neugierigen Rdômer sind nicht wenig erstaunt die schwarzen Söhne Afrifka?s in ihren National: ZUrachten in den Straßen umherwandeln zu sehen, wobei es an wißigen Bemerkungen nicht fehlt. Ein Abyssinischer Geistlicher der Propaganda dient ihnen als Dolmetscher und begleitet sie, um die Merkwordigkeiten Noms zu besehen, wo sie mehr als alles

| Andere der Anblick der zahlreichen Brunnen in Erstaunen seßt.

Eben so sind die drei kleinen Schisfe mit dem von Mehmed Ali geschenkten Alabaster zum Bau der St. Paulskirche nach úber- standener Quarantaine in Malta in Civitavecchia eingelaufen, von wo sie in diesen Tagen auf der Tiber erwartet werden. Zugleich erfahren wir aus Civitavecchia, daß es gelungen, das gesunkene Dampfboot nach großen Anstrengungen vom Meeresgrund her- aufzuziehen ; l Französische Regierung hatte mit großer Liberalität alle Gerâäth- schaften aus dem Arsenal von Toulon verabfolgt, ohne die es un- möglich gewesen wäre, das Unternehmen zu bewerkstelligen.

A.

Berlin, 26. Aug. Nachdem vorgestern Nachmittags die Truppen des Garde-Corps, welche am 19ten d. M. zum Feld- Mandver ausmarschirt waren, hierher und in die umliegenden Ort- schaften zurückgekehrt“ waren, hat heute Vormittag vor dem Halle- schen Thore, in der Nähe des Kreuzberges, eine große Parade derselben vor Sr, Majestät dem Könige und den hier anwesen- den hohen Personen stattgefunden, ZJhre Majestät die Königin waren als Zuschauerin bei diesem glänzenden Schauspiele erschie: nen, welches durch das herrlichste Wetter begúnstigt wurde und den Schluß der diesjährigen großen Herbst-Waffenübungen des Garde-Corps bildete,

Vonn, 21. Aug. (Köln. Z,) Bekanntlich werden die all: gemeinen Jnteressen der evangelischen Rhein-Provinz vertreten durch eine Provinzial-Synode, welche, in Gemäßheit der Kirchen-Ordnung aus sämmtlichen Superintenden- ten, einem gewählten Pfarrer und einem gewählten Aeltesten ei- ner jeden Kreis-Synode besteht, und die sich alle drei Jahre un- ter einem von ihr gewählten Präses zu versammeln hat. Jhr er- ster Zusammentritt war im Jahre 1835 zu Neuwied, ihr zweiter im Jahre 1838 zu Koblenz, Siße der theologischen Fakultät unserer Provinz, zum dritten Male, unter dem Vorsiße ihres würdigen Prâses, des Herrn Pfarrers Dr, Gräber aus Barmen, Sie wurde eröffnet in der evangelischen Kirche hierselb durch den hochwÜrdigen General-Superintendenten Herrn Bischof Dr. Roß, als Königl, Kommissarius, dessen Mitthei- lungen in der ihm eigenen gemüthlichen, die Herzen gewinnenden Weise unter mehreren höchst wichtigen Gegenständen sehr zur Be- ruhigung der Versammlung gereichten. Bewillkommnet wurde er fodann durch den genannten Präses in einer herzlichen Rede, welche als ein treuer Ausdruck der Gefinnungen der Liebe und des Ver- trauens der Synode und der von ihr vertretenen Gemeinden fúr die erhabene Person unseres allverehrten Monarchen, so wie fúr die, von Allerhöchstdemselben zur Wahrnehmung seiner Rechte be- fellten kirchlichen und weltlichen Behörden gelten kann. Der Práà- ses theilte sodann die Proponenda des Königlichen Ministeriums der geistlichen und Unterrichts-Angelegenheiten mit, und es fanden einige vorbereitende Berathungen Über die Geschäftsordnung u. s. w., so wie die Wahl eines Sfriba (Protokollführers) in der Person des Skriba der vorigen Synode, Herrn Superintendenten Schmidt: born aus Weslar, statt. Heute Nachmittag versammelten sammt- liche Mitglieder sich zum zweiten Male zur Borbereitung_für das heilige Abendmahl, welches morgen mit dem feierlichen Synodal: Gottesdienste gehalten werden wird, Die zahlreichen Geschäfte, welche als Proponenda der Staats - Behörde, oder als Anträge der Kreissynoden und Vorschläge Einzelner vorliegen, und die zum Theil von hohem Jnteresse sind, lassen vermuthen, daß die Synode mehrere Wochen dauern werde.

Berichtigung. Jn Nr. 235 der St. Ztg, S. 4, Sp. 1, Z. 44 is statt „1,200,000,000 Pfd. St.“ zu lesen 1,9041,900,000

Pfd. St.

Auswärtige Börsen.

Amsterda D) E S 1d 5112 5% Span. 182, m, .22, Aug. Niederl wirkl. Schuld 511-,

Antwerp en, 2Ll. Aug.

26 9 Br,

Kanz, Bill, —,

Zins]. 5. Neue Anl. 182.

12 241 e 23. Aug. Oesterr. 5% Met. 1074 G. 4% 987 a, 9 6 r Bank-Aect, 1936, 1934, Partial - Obl, —-, Loos9

Heute versammelte sie sich hier, am |

| | |

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dasselbe sollte nah Livorno geschaft werden. Die |

Kirchen - Gemeinden der |

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3 Akten, von J.

di Lammermoor,

| zu 500 Fl. 1352. 1352. Loose zu 100 Fl. —. do. 4; Anl. 103 G. Poln. Laas 73Z 6. Holl, 50%, 5015, Eisenbahn - Actien. St. Germain —, YVerzsailles rechtes Ufer —, Strassburg - Basel 2415 Ber,

Preuss. Präm. Sch. 80 G, o Spau, Aul, 197. 19, 25 S

do. linkes —, Dresden 100 6.

Hamburg, 241, Aug.

Müncheu - Augsburg —, Köln- Aacheu 100% G.

Bank - Actien 1615, Engl. Russ. 1081.

| Paris, ¿M Aug. 5% Rente fin «our. 116. 50, | Tch L 5% Neapl. fiu cour. 104, 20.

Leipzig-

3% Reute fiu cour. 5% Span. Rente 207. Passive 47,

Wien, 21. és. 52 Met. 1063. 42 7%. I% —. Bank-Actien 1596. Aul. de 1831 135,

30 01 10 3% 765. 25 5

de 1839 1091.

B erltmér Börse Den 26. August 1841.

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Pr. Cour. . Cour.

| Geld. : | Geld.

Actien, Bxrl. Pots. Eisenb. do. do. Prior. Act. Mgd Lpz. Eiseub, do. do. Prior. Act. Berl. Anh. Eiseub. do. do. Prior. Act. Düss. Elb. Eiseub. do. do. Prior. Act. Rhein. Eiseub,

W Sehuld - Seb, | Pr. Engl. Ob]. 30. | Präm. Sch. der

Wr

1022 1102 102

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V.

Seebaudlung. Kurm, Schuldv. Berl. Stadi - Obl.

Danz. do. in Th. Westp. Pfandbr, |: Grossh. Pos. do, Ostpr. Pfandbr.

Pomm, do.

Gold al marco Friedrichsd’or Audre Goldmün- zen à 9 Th. 81 Discouto 3

Pr. Cour. Thir. zu 30 Sgr. Brief. | Geld. 250 Fl. Kurz 139!

do. 10 d C E Tp C E 250 FI. 2 Mt. 1377 1372 A 300 Mk. Kurz —- 145:

do. ait aue riaciiii c GUO Ml | 2 n I48/ 118"

Lm ——— G 17% 300 Fe. Mt. 10% Mt. 103% 1035 Mt. 1015 Mt. ain 99% Tage _ 99% Mt. 101 Woch, - L G

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: 132 Kur- u. Neum. do. | 32 4 Schlesische do. ; 12

G 1 P Me

Amsterdam

London .

Augsburg

E E it e C C 100 Thbte. 100 Tul. 100 FI.

Breslau . Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss.. Frankfurt a, M.

Petersburg

N Tot

Dauer der Eisenbahnfahrten am 25. August 1841.

A bgang Zeitdauer A bgang von von

Berlin. St. | M. P otsdam,

S Uher Morgens .., 43 f Uu 62 Ubr Morgeus... 11 - Vormittags. 40 - gt - Vorwittags . 4 - Nachmittags - 42 E - Nachmittags 40 - E e

«M DOUUE 40 - e

* «O OD ¿(s 53 - S as

Zeitdauer St. | M,

Nachmittags Nachmittags Abeuds .,. Abends ..,

Meteorologische Beobachtungen.

Morgens

Nachmittags 6 Ube.

2 Ubr.

Nach einmaliger

°9z s 29, August. Beobachtung.

Abends 10 Ubr.

Luftdruck .,,, [3- Par. 339,1 1" Par. 339 72” Par, | Quellwärme 83° R. Luftwärme . ° R, 7 16,2° R.|4- 11,3° R.|Flusswärme 16,1° R. Thaupunkt . 9,2 R. |+ 101° R. L G M Bodenwärme A M Dunstsättiguug 83 pCt. 66 pCct. 81 pct. Ausdüustung 0,039” Bb, Wetter trübe, trübe, beiter, Niederschlag 0,0. Wind Wie L W. Wärmewechsel 4-17 1°, Wolkenzug. .. Ï _— -+ 9 4 G Tagesmittel: 339,01” par. ® R... + S§9° R... 78 pCt. W.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 27. Aug. Jm Opernhause: Don Juan. Oper in 2 Abth, Musik von Mozart. (Mad. Fischer: Schwarzböck, vom Großherzogl. Badischen Hoftheater zu Karlsruhe: Donna Anna, als Gastrolle; Herr Krause, vom Königlichen Hoftheater: zu Mänchen: Leporello, als leste Gastrolle; Dlle, À. Lówe :

Donna Elvire.) : _ Sonnabend, 28. Aug. Jm Schauspielhause : G6 von Ber- lichingen. mit der eisernen Hand. Schauspiel in 5 Abth., von

Göthe. (Herr Grua: Gó6 von Berlichingen.)

Königsstädtisches Theater.

Freitag, 27, Aug. Der Talisman. Posse mit Gesang ín Nestroy, Musik von A. Müller. Sonnabend, 28. Aug. (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Lucia Opera in 3 Alti, Poesía del Sgr, Salvatore Cammarano, Musíca del Maestro Gaetano Donizetti.

Preise der Plâke: Ein Plaß in der Orchester - Loge 1 Rthlr. 10 Sgr, Ein Pla6 in den Logen und im Balkon des A eo 1 Hr, l 10. . extbúcher, in „Ftalienischer und Deutscher Sprache, sind im Billet-Verkaufs:-Bicreau und Abends an der Kasse V Sgr. zu haben.

Der Anfang der Jtalienischen Opern - Vorstellungen is une halb 7 Uhr. Die Kasse wird um halb 6 Uhr adet, |

Sonntag, 29, Aug. Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten;, Posse in 5 Akten, von L, Angely, (Herr Plock, vom Stadt Theater zu Hamburg: Brennicke, als Gastrolle.)

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen,

Gedruckt in dex Deckerschen Geheimen Ober=- Hofbuchdruckeret,

Beilage

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Vexlin;

SInhalft.

i chten. : : 4 Beers D hoiteu. Rhein-Provinz. Lokalitäten des Landtages, Besteuerung eingefangener Nachtigallen. U Nußland und Polen. St. Petersburg. Verordnung - dent Neubau Sre Gt Mast sGer Kirchen betreffend. Fsaaks-Kirche. ‘oßfürsti clena in Odessa. : s ari. Paris, Machinationen der radikalen Partei bei der Steuer- Revision. Gerüchte Úber die Zurücknahme dieser Maß- regel und die Modification des Ministeriums. Vermischtes. Brief aus Paris. Ee Erna Presez Vorschlag zur Ver- der Kapitalien der Sparkassen.) j : N Greddeizaukis d Irland. London. Die inteu creirten Pairs. Die geistlichen Convocationen bei Erdffnung des Parlaments. Niederlande. Haag. Hofnachrichten. Deutsche Bundesstaaten. Leipzig. ver. Der Köntg in T Karlsruhe. d rmans-Denfkmal. . Schweiz. Reu cchatel. Rückkehr des General von Pfuel nach

uinster. h

ri aE: Florenz. Busnackscher Prozeß. | A

Türkei. Bericht eines Augenzeugen Über die Feuersbrunst in Smyrna.

Inland. Berlin. Das Dampfschiff „der Falke.// Danzig.

Friedrich Curschmann +. Feuer in Marienburg. Posen. Bericht Úber Landwirthschaft- und Fndustrie - Fortschritte der Pro- vinz. Magdeburg. Shwimmschuhe. Kamenz. Volksfest. Köln. Bevorstehende Eröffnung der Rhein, Eiscnbahn.

Herr Thiers. Han no- Eisenbahn, Det-

Die Einkünfte der herrschenden Kirche in England.

Das Kriegs-Ministerium zu Paris und sein Budget für 1842,

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

e, Majestät der König haben dem Major und Adjutan- ten Ee S Ctau@ des Herzogs zu Anhalt - Côthen , Freiherrn von Bodenhausen, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse

Allergnädigst zu verleihen geruhet.

Pud ano die Kündigung von 957,000 Rthlr. Staats-Schuld: S cheine zur baaren Auszahlung am 2, Januar 1842 betreffend. er Bekanntmachung vom 3. d. M. gemäß sind die zur

Til ie B das eie Mein d. J. bestimmten Staats- Schuld-Scheine in der am heutigen Tage stattgehabten 17ten Verloosung gezogen worden und werden, nach ihren Nummern, Littern und Geldbeträgen, in dem als Anlage hier beigefügten Verzeichnisse geordnet, den Besißern hierdurch mit der Aufforde: rung gekündigt, den Nominal - Werth derselben am . Januar 1842 in den Vormittagsstunden von 9 bis 1 Uhr bei der Kon- trole der Staats - Papiere, hier in Berlin, Taubenstraße Nr. 30 aar abzuheben. : : y Da M dem 2. Januar 1842 die weitere Verzinsung dieser Staats-Schuldscheine aufhört, indem nach F. Va der Verordnung vom 17, Zanuar 1820 (Geseß-Sammlung Nr. 577.) die ferneren Zinsen dem Tilgungs-Fonds zufallen ; so „müssen mit den Staats- Schuldscheinen auch die zu denselben gehörigen zwei Zins-Coupons Serie VIII, Nr. 7 und 8, welche die Zinsen vom 2. Januar 1842 bis dahin 1843 umfassen, unentgeltlich abgeliefert werden; widri- genfalls für einen jeden fehlenden Coupon der Betrag desselben von der Kapital-Valuta abgezogen werden wird, um für den spà- ter sich meldenden Jnhaber des Coupons reservirt zu werden.

Jn der úber den Kapital - Werth der Staats - Schuldscheine auszustellenden Quittung müssen diese einzeln mit Nummer, Litter und Geldbetrag, so wie mit der Stüfzahl der unentgeltlich einge- lieferten Zins-Coupons aufgenommen werden. i /

Zugleich wiederholen wir, was wir schon bei Gelegenheit der fruheren Verloosungen ausgesprochen haben, daß wir so wenig, als die Kontrole der Staats-Papiere, uns mit den außerhalb Ber- lins wohnenden Besißern solcher zum 2. Januar k. J. gekündig- ten Staats-Schuld-Scheine, wegen Realistrung derselben in Kor- respondenz einlassen können, wir denselben vielmehr überlassen mússen, diese Effekten an die ihnen zunachst gelegene Regierungs- Haupt - Kasse zur weiteren Beförderung an die Kontrole der Staats-Papiere einzusenden.

Berlin, den 13. August 1841,

Haupt - Verwaltung der Staats: Schulden.

Rother. Deebß. von Berger. Natan. Tettenborn.

Abgereist: Se, Excellenz der General-Lieutenant und Gene- ral:Adjutant Sr, Majestät des Königs, Graf von Nostiß, nach Löwenberg in Schlesien, : 5 a8 j

Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Wirkliche Geheimerath von Wassiltschikoff, nah Leipzig. e ;

Der Hofmarschall und Jntendant der Königlichen Schlösser, von Meyerinck, nach Breslau,

Landtags - Angelegenheiten.

Rhein : Provinz.

Düsseldorf, 23, Juli. (Schluß ) Ein Schreiben der Di- rection der Lese-Gesellschaft zu Düsseldorf, welche auf Erneuerung des bisher zwischen der Stände: Versammlung und ihr bestande- nen Mieth-Vertrages über einen Theil des Ständehauses anträgt, hat Beranlassun gegeben, das Sachverhältniß näher zu anterie chen. Dem zwölften Auss{huß wurde der Bericht hierüber auf- getragen, Und dieser lautete dahin, daß 1) dem gegenwärtig beste-

Sonnabend den 28 Augu

Er T

henden Mieth-Vertrage vom 1, Januar 1836 zufolge, der Stände-

Ausnahme der unter den beiden Sälen befindlichen Räume, von

der Kündigung, und zwar mit drei Monaten, vorbehalten worden sey. Die Stände - Versammlung aber hatte einen | dieser Lokalitäten gegen eine Miethe von jährlich 350 Réthlrn. der Lese - Gesellschaft

cher mit dem 1. Januar 1840 abgelaufen war, und von dessen Erneuerung es sich eben handelte. die Stadt durch ihren Deputirten } lung den Antrag machen lassen, derselben den gemaß Kon: trakt gemietheten Raum, so lange es dem Landtage belieben urde n eine jährliche Miethe von 250 Rthlrn. zur Verft- würde, gegen eine jährliche Miethe von itblrn. z fi

Versammlung das sogenannte alte Kanzlei-Gebäude, mit alleiniger |

Seiten der Stadt gegen eine jährliche Miethe von 600 Rthlrn, | úberlassen, dabei aber nur der Stände : Versammlung das Recht |

Theil | durch einen Vertrag úberlassen, wel: |

Indessen hatte | der Stande - Versamm- |

gung zu stellen, wobei der Landtag auf alle Aftervermiethung ver- |

zichte und der städtischen Verwaltung in der Zwischenzeit von

einem Landtage zum andern das Lokal unter der Bedingung zur | freien Verfúgung stellen solle, daß kein den Ständen nicht ange: | nehmer Miether angenommen werden, dann aber dem Registrator |

und dem Kanzleidiener die bisherige freie Wohnung verbleiben

solle. Dieser Antrag hat den Ausschuß veranlaßt, die Fragen auf- |

zustellen :

1) ob die Stände-Versammlung überhaupt das jeßige |

Lokal zu behalten beabsichtige ; 2) ob etwa versucht werden solle | ein anderes Lokal in Dússeldorf zu erlangen, oder 3) ob es nicht | zweckmäßiger seyn möchte, den Siß des Landtags für die Folge |

nah Koblenz zu verlegen. Ueber die Unzweckmäßigkeit des jeßi- gen Lokals

sprechen sich die Meinungen fast allgemein aus,

Fúr die Stadt Dússeldorf wird dagegen behauptet, es sey der- | selben durch das Geseß vom 27. Mäárz 1824 das Recht ertheilt, |

die Stände-Versammlung in ihrer Mitte zu sehen; hâtte gegen

diese geseßliche Bestimmung angegangen werden sollen, so hätte |

deßhalb zu gehöriger Zeit ein Antrag genommen, dieser an einen Ausschuß verwiesen und zur Berathung gebracht werden müssen, was nunmehr aber nicht mehr zulässig sey. Auch wird eine Be- rechnung vorgelegt, der zufolge die Versammlung in Koblenz ein Bedeutendes mehr an Reisekosten verursachen würde, Diese An- fichten werden indessen vielfältig bestritten, und fúr Koblenz gel- tend gemacht, daß daselbst die unentgeltliche Einräumung zweck:- mäßiger Lokalitäten im Schlosse zu hoffen stehe, und daß diese Stadt, als Siß des Ober-Prásidiums, sich mehr zu den ständi-

Prásidial-:Registratur und was sonst an Materialien bei den Be- rathungen gewünscht werden möchte, näher zur Hand sey. Es wird erwiedert, die verminderten Reisekosten bei der vorliegenden Frage das wohl:

begründete Recht des Besißes der Stadt Dússeldorf aufwiegen

nes völlig geeigneten Lokals als erste und unerläßliche Bedingung

schen Versammlungen eigne, als Düsseldorf, indem dort die Ober- |

daß weder die Nähe der Registraturen, noch |

möchten, daß man von leßterer aber mit Recht die Herstellung ei- |

verlangen fönne, als welches das gegenwärtige weder anzusehen, |

noch möglicher Weise umzuschaffen seyn dürfte, Es wird noch die Meinung ausgesprochen, daß diese Angelegenheit wohl als eine solche möchte anzusehen seyn, mit welcher fich der permanente stân-

zu befassen haben, Auf die hierauf gestellte Frage entscheidet die

weisen.

úber die Beskeuerung des Einsperrens der Nachtigallen und Be- strafung des Blendens der Vögel zur Berathung.

Sache, als Objekt (nicht als Rechts-Subjekt) zu betrachten, mit-

nicht die Rede seyn könne. Daher müsse sich das Thier die Ver-

Handhabung werden Ih dieser zahl der Geseßbücher

Weise habe sich auch die in Deutschland der Nachtigallen und

en e (S aud (n unseren Provinzial - Geseßgebungen 4 Jnsbesondere dürfte die S Bergische Verord- nung vom 10, April 1807 (Scotti I Jr, 2951) hier in Be- tracht zu ziehen seyn. Ein noch schärferes Strafgeseß durfte wohl weder Bedürfniß, noch mit dem Gegenstande in Verhältniß zu bringen seyn, vielmehr nur zur Beeinträchtigung der armeren Klassen dienen, welche eben so viel Recht auf den Gesang eines BVogels in der Stube haben, als der Reiche, der sich diesen Ge- nuß auf seinen Spaziergängen verschaffen fann. Der Ausschuß schlägt demnach vor, daß die bezogene dde op Verordnung in der Art nach den Zeit - Verhältnissen angepaßt und für die ganze Provinz publizirt werden möge, daß 1) die Strafe des Fangens einer Nachtigall auf 5 Rthir., oder Gefängniß von 8 Tagen; 2) die Steuer für das Halten einer Nachtigall im Bauer auf 5 Rthlr. und bei Verheimlichung auf 10 Mthlp.;-: 3) auf das Ausheben oder Zerstóren eines Nachtigallen - Nestes eine Strafe von 10 Rthlr. und im Unvermögensfalle ein vierzehntàä- giger Arrest feskgeseßt ; 4) Aeltern, Pflege-Aeltern, Vormünder für die Leistung der durch ihre Kinder und Pflegebefohlenen verwirk- ten Strafen und Kosken verantwortlich gemacht werden ; 5) Bür- germeister und Ortsvorskeher für Handhabung und Vollziehung dieses Gesebes zu wachen haben; 6) die Geldstrafen in die Armen- Kasse der Gemeinde, in deren Bezirk die Contravention geschehen ist, fließen sollen. Dann aber war der Auss{uß nicht der Mei- nung, daß ein Bedürfniß vorhanden sey, das Geseß auch auf an- dere Vógel auszudehnen, daß aber namentlich die Abstellung des allerdings grausamen Gebrauchs des Blendens der Vögel, um ihren Gesang zu verstärken, nicht durchführbar sey, indem man dann noch eine Menge ohne einige Qual von Thieren nicht zu erlangender Vortheile, der Konsequenz wegen, unter das Geseß

ziehen múßte, statt ihre Verminderung der steigenden Civilisation

dische Ausschuß bis zur nâchsten Berufung des Landtags würde |

zu Úberlassen. Die Versammlung tritt mit 55 gegen 10 Stim- men den Vorschlägen des Ausschusses bei.

Zeitungs -Uachrichten. Ausland.

Nuf:land und Polen.

St. Petersburg, 21. Aug. Se. Majestät der Kaiser haben befohlen, allen Ober-Verwaltungen, in deren Ressort Plâne zur Erbauung von orthodoren (Griechisch-Russischen) Kirchen ent- worfen werden, mitzutheilen, daß bei dem Entwurf solcher Pláne vorzugsweise so viel wie möglich die alte Byzantinische Baukunst beibehalten werde, wobei Se. Majestät der Kaiser bemerken, daß man sich bei dem Entwurf obengenannter Pläne, mit Nußen nach den vom Professor der Architektur, Konstantin Thon, herausgege- benen Umrissen zum Bau orthodoxer Kirchen richten könne.

Am 17ten d. hat man angefangen, das Gerúst um die s{hón vergoldete große Kuppel der Jsaaks- Kirche abzutragen, und am l8ten Nachmittags um 5 Uhr war die Arbeit vollendet,

Jhre Kaiserl. Hoheit die Großfürstin Helena ist am 6ten d. M. mit ihrer Tochter, der Großfürstin Marie, in Odessa ange- fommen, wo sie von den Einwohnern freudig begrúßt wurde.

Frankreich.

Paris, 22. Aug. Der Messager enthält heute abermals einen Artifel, worin er den Widerstand, den die Registkrirungs- Maßregel gefunden hat, hauptsächlich den Umtrieben der radikalen Partei zuschreibt. „Die Einwirkung der Parteien“, sagt das ge- nannte ministerielle Blatt, „hat sich deutlich genug kundgegeben, als daß noch Zweifel in dieser Hinsicht úbrig bleiben fönnen. Un- ter dem Borwande, eine angebliche Legalität zu vertheidigen, ist es den feindseligen Leidenschaften gelungen, wahrhafte Unordnungen zu veranlassen. Der dffffentliche Frieden ist gestort worden; meh- rere Städte sind der Schauplaß tumultuarischer Auftritte gewesen, die Ruhestörer haben den guten Bürgern Gewalt angethan und sie eine Zeit lang vollständig eingeshüchtert. Erkennt man nicht leicht an diesen Thatsachen die Einwirkung und die Anwesenheit jener Factionen, denen der dffentliche Wohlstand immer ein Dorn im Auge seyn wird, und die fets bereit sind, Alles aufzuopfern, um die Leidenschaften anzuregen und fich aller Vorwände zu ihrea Zweckenzu bedienen? Man hat sich nicht damit begnúgt, die Gemüther dadurch aufzuregen, daß man eine eben so gerechte als nübliche und geset- liche Maßregel in dem falschesten Lichte zeigte; man hat auch zu den verwegensten Mitteln, zu den strafbarsten Umtrieben seine Zuflucht genommen. Es wurden Schematas zu Protestationen gegen die Regiskrirung nach allen Orten hin versandt; Emissaire erschienen auf dem Lande und verbreiteten úberall die abgeschmacktesten Ge- rüchte, die gröbsten Lügen. Man weiß, daß einige derselben die Kühnheit so weit getrieben haben, in einige Häuser einzudringen, sich für Agenten des Fisfus auszugeben, und das Mobiliar, die Wäsche, das Silberzeug u, s. w. zu registriren und zu taxiren.

| Alle diese Thatsachen werden jeßt durch Nachrichten von den .ver-

Majorität dahin, daß der „König möge gebeten werden, ein fo- | stenfreies Lokal fúr die Stände: Versammlung in Koblenz anzu- |

Schließlich fommt noch das Referat des zweiten Ausschusses |

schiedenskten Punkten her bestätigt. Js es nicht augenscheinlich, daß dies Umtriebe und Handlungen sind, die nur durch den Par: teigeist eingegeben seyn fonnten? Aber alle jene Versuche werden ohnmächtig seyn. Schon erfahren wir, daß in den súdlichen

| Departements die Aufregung sich legt, und bald ganz aufgehört

Der Bericht | deutet im Allgemeinen darauf hin, daß das Thier überall nur als |

haben wird. Die Bevölkerung sieht ein,

| | daß fie durch treulose Machinationen irre geleitet worden war.

Bald wird auf allen

| Punkten des Landes die Ordnung wieder hergestellt seyn, und troß

hin bei demselben von Rechten (Freiheit, wie es der Antrag nennt) |

wendung zum Nußen und Vergnógen des Menschen gefallen | lassen; der Mißbrauch möge immerhin aus Gründen der Moral, | als Schub allgemeiner Nußens oder Vergnügens, als Verhütung | der an und fúr sih unsittlichen Thierquälerei, nicht aber als | der Rechte des Thieres, verhütet oder bestraft | Mehr- |

Singvögel úberhaupt angenommen, und an solchen Bestimmun- |

der Anstrengungen der Factionen wird die Stärke auf Seiten der Geseße bleiben.“

Durch diese leßteren Worte scheint das Ministerium anzu- deuten, daß es entschlossen is, die von Herrn Humann angeord- neten Maßregeln bis zu Ende durchzuführen. Indessen findet man heute in dem Temps eine Nachricht, die mit jener Verx=- sicherung nicht ganz im Einklange steht. Dieses Journal, wel[- ches sich von Anfang an fúr die Regisktrirungs-Maßregel ausge- sprochen hatte, enthalt Folgendes: „Die Negislrirung is zurúckge- nommen worden, Eine schon an alle im Insurrections - Zu- stande befindlichen Munizipalitäten abgesandte ministerielle Ver- ordnung hat die Frage entschieden. Die Registrirung, in Betreff der Patent - Steuern wird nicht angewendet wer-= den, Die Listen von 1841 werden auch für 4842 gel- ten. Nur die Regiskrirung der neu erbauten Hâuser wird fortgeseßt werden.“ Eine Nachschrift in der gestrigen Nummer des Jndufstrice de la Champagne meldet ebenfalls, daß die Regiskrirungs-Maßregel suspendirt worden sey. Danach zu ur- theilen, wäre der Beschluß am vorigen Donnerstag, also kurz vor der Abreise des Herrn Guizot ge falt worden. Der Artikel des Temps hat heute frúh an der kleinen Börse im Café de Paris ein Sinken der Fonds bewirkt, da sich gleichzeitig das Gerücht von einer theilweisen Auflösung des Ministeriums verbreitete. Man behauptete, daß Herr Humann, der durch die Registrirung einen Theil des Defizits zu decken vermeinte, dem Könige schon seine Entlassung eingereicht habe.

Das ministerielle Abendblatt meldet, daß in Lille die Unruhen vorgestern noch fortgedauert hâtten; nach den Trup- pen sey fortwährend mit Steinen geworfen worden, und der dor- tige Polizei- Kommissarius habe zwei Wunden am Schenkel erhal- ten, Die Truppen hätten die Volkshaufen zerstreut und zahlz reiche Verhaftungen vorgenommen.

Der Munizipal - Rath von Lyon hat auf den Vorschlag des dortigen Maire eine Summe von 5000 Fr. für die Kosten der Registrirung bewilligt. i;

Der Conseils- Prásident, Marschall Soult, is gestern frúß um 3 Uhr nach dem Schlosse Eu abgereist. j

Der Toulonnais enthâlt Folgendes: „Das unter den Be: fehlen des Vice-Admirals Hugon stehende Geschwader wird in wenigen Tagen wieder unter Segel gehen. Man weiß nit, welche Bestimmung es erhalten hat, aber man glaubt, daß der Zweck fein